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Die
Erfindung betrifft einen steuerbaren Lichtmodulator, der mindestens
eine Substratschicht mit retro-reflektierenden Elementen sowie eine
ansteuerbare transmissive Schicht mit einer regulären Pixelstruktur
aufweist, wobei mindestens zwei benachbarte Pixel der Pixelstruktur
ein Makropixel bilden, wobei die räumliche Lichtmodulation durch
eine Systemsteuerung gesteuert wird.
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Die
Anwendungsgebiete räumlicher
Lichtmodulatoren (SLM) sind sehr vielfältig und reichen von Display-
und Projektionssystemen für
den Verbrauchermarkt über
Mikroskopie (Optische Pinzette, Phasenfilter), Strahl- und Wellenfrontformung,
optische Messtechnik (Digitale Holographie, optischer Sensor) bis
beispielsweise zu Anwendungen in der maskenlosen Lithographie, in
der ultra-schnellen Laserpulsmodulation (Dispersionskompensation)
oder bei terrestrischen Teleskopen (dynamische Aberrationskorrektur).
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Für einige
Anwendungen davon ist eine qualitativ hochwertige Wiedergabe von
Darstellungen unbedingt notwendig, z. B. für die dreidimensionale Darstellung
beweglicher Szenen in holographischen Displays. Die aus einem berechneten
Hologramm einer 3D-Szene resultierenden Werte zur Rekonstruktion
der Szene oder auch in den pixelierten Lichtmodulator einzuschreibende
Werte anderer Anwendungen liegen meistens als matrixförmige Anordnung komplexer
Werte vor. Ein komplexer Wert, der zum Modulieren der Phase und
Amplitude einer Wellenfront dient, kann einerseits in einem einzelnen
Pixel eines herkömmlichen
SLM bisher nicht direkt dargestellt werden. Andererseits gibt die
Modulation nur eines Wertes im Pixel, also eine reine Phasen- oder Amplitudenmodulation,
z. B. eine bewegte 3D-Szene in
der holographischen Rekonstruktion nur unzureichend in Qualität und Quantität wieder.
Eine vollständige
Wiedergabe der komplexen Werte kann nur durch eine komplexwertige
Modulation möglichst
am gleichen Ort und zur gleichen Zeit auf einem SLM erreicht werden.
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Je
nach Ausführungsart
eines SLM sind verschiedene Methoden bekannt geworden, um die Modulation
mit beiden komplexwertigen Anteilen von darzustellenden Werten gleichzeitig
durchzuführen.
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So
kann man zwei getrennt ansteuerbare SLM örtlich eng miteinander kombinieren,
um eine gleichzeitige Modulation der Amplitude und Phase von kohärentem Licht
durchzuführen.
Ein SLM moduliert die Amplitude, der andere die Phase des einfallenden
Lichts. Auch andere Kombinationen von Modulationscharakteristiken
sind damit möglich.
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Das
Licht muss dabei erst einen Pixel des ersten SLM und dann den zugeordneten
Pixel des zweiten SLM passieren. Das kann beispielsweise realisiert
werden durch
- – eine Abbildung des ersten
SLM auf den zweiten SLM mit einem großflächigen optischen Element, z.
B. einer Linse, oder
- – eine
Abbildung des ersten SLM auf den zweiten SLM mit einem Array kleinformatiger
Linsen oder
- – ein
Sandwich aus zwei SLM.
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Bei
diesen Kombinationen zweier SLM zur komplexwertigen Modulation entsteht
der Nachteil, dass der Abstand zwischen beiden SLM viel größer als
ihr Pixel-Pitch ist, also der Abstand zwischen zwei Pixeln.
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Ein
typischer Pixel-Pitch eines SLM für holographische Anwendungen
liegt zwischen 10 μm
und 50 μm.
Dagegen beträgt
der Abstand der beiden SLM bei einem Sandwich mehrere 100 μm, im Falle
einer Abbildung ist er noch wesentlich größer.
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Viele
Typen von Lichtmodulatoren, wie z. B. Flüssigkristall (LC) – SLM, bestehen üblicherweise aus
einer ansteuerbaren Schicht von Flüssigkristallen, die zwischen
transparenten Glassubstraten eingebettet ist. Oder die ansteuerbare
Schicht liegt im Fall eines reflektiven Displays zwischen einem
transparenten und einem reflektiven Glassubstrat.
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Die
Glassubstrate haben typischerweise eine Dicke von 500 bis 700 μm.
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Man
kann eine Sandwichstruktur zur komplexwertigen Modulation erzeugen,
indem man einen einzelnen Phasen-SLM und einen einzelnen Amplituden-SLM
mit ihren Glassubstraten nacheinander anordnet. Ein Lichtbündel, das
aus der ansteuerbaren Schicht eines Pixels des Phasen-SLM kommt,
wäre nach
Durchlaufen der Glassubstrate beim Auftreffen auf die ansteuerbare
Schicht eines Pixels des Amplituden-SLM durch Beugungseffekte an
der Apertur dieses Pixels bereits so verbreitert, dass es zu Übersprechen
von Lichtbündeln
zwischen benachbarten Pixeln kommt.
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Bei
der Verwendung von abbildenden Elementen tritt der Nachteil auf,
dass über
die gesamte Fläche
der SLM jeweils genau ein Pixel des ersten SLM wieder auf einen
Pixel des zweiten SLM abgebildet werden muss. Das verlangt eine
Optik, die in sehr hohem Maße
frei von Verzeichnungsfehlern sein muss. Solche Anforderungen sind
in der Praxis schwer zu erfüllen.
Deshalb kommt es auch bei einer Abbildung zum Übersprechen zwischen benachbarten
Pixeln.
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Das Übersprechen
kann noch verstärkt
werden durch eine Dejustage der beiden SLM, der Abbildungsoptik
oder der Lichtquellen relativ zueinander.
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Weiterhin
besteht bei eng kombinierten SLM eine Fehleranfälligkeit gegenüber schräg einfallenden
Lichtbündeln.
Diese können
von einem Pixel des ersten SLM zu einem anderen, nicht zugeordneten Pixel
des zweiten SLM verlaufen. Dieses Übersprechen verschlechtert
z. B. die Rekonstruktionsqualität eines
holographischen Displays, weil es bei einer Darstellung komplexer
Werte durch die SLM einer falschen Kombination von Amplituden- und
Phasenwerten entspricht.
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Außer der
Darstellung komplexer Werte gibt es noch andere Anwendungsfälle, bei
denen ein einzelner SLM bzw. ein einzelner Pixel eines SLM für eine qualitativ
hochwertige Lichtmodulation nicht ausreicht.
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Ein
solcher Anwendungsfall ist die Verbesserung des Kontrasts eines
Amplituden-SLM.
Ein SLM-Pixel, der die Amplitude nicht perfekt moduliert, lässt auch
im Ansteuerzustand, in dem der Pixel „schwarz" sein soll, noch eine bestimmte Menge Licht
durch. Dagegen könnte
man mit einem Sandwich-SLM, das theoretisch kein Übersprechen
hat, noch eine Qualitätsverbesserung
der Lichtmodulation erreichen. Mit dem Sandwich-SLM und einer Kombination
von jeweils zwei SLM-Pixeln als Amplitudenpixel lässt sich
im Ansteuerzustand „weiß" beider SLM-Pixel
nahezu die volle Helligkeit erzielen. Im Ansteuerzustand „schwarz" erhält man dann
durch die Kombination der SLM-Pixel als Amplitudenpixel eine bessere
Auslöschung.
Damit kann prinzipiell durch ein Sandwich-SLM der Kontrast erhöht werden,
jedoch bleibt praktisch das Problem des Übersprechens zwischen den Pixeln
bestehen.
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Ein
anderer Anwendungsfall der Verwendung eines Sandwich-SLM wäre eine
Erhöhung
des Phasenmodulationsbereiches:
Hat ein einzelner SLM beispielsweise
nur eine Phasenmodulation von 0 bis π, so könnte man durch ein Sandwich
aus zwei gleichartigen Phasen-SLM den Modulationsbereich ausdehnen
auf 0 bis 27.
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Eine
weitere Möglichkeit
des notwendigen Einsatzes von Sandwich-SLM betrifft die Erhöhung der
Zahl der Amplituden- oder Phasenstufen. Hat man zum Beispiel einen
einzelnen Phasen-SLM mit nur zwei darstellbaren Phasenstufen 0 und π und einen
zweiten SLM, der ebenfalls binär
ist, aber die Phasenstufen 0 und π/2
hat, so könnte
man durch ein Sandwich von zwei solcher SLM insgesamt 4 Phasenstufen:
0, π/2, π und 3π/2 darstellen.
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Auch
ein Sandwich mit mehr als zwei SLM könnte zum Erhöhen der
Stufenzahl der Phasen sinnvoll sein.
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Bei
den genannten Anwendungen des komplexwertigen SLM und des Sandwich-SLM besteht weiterhin
das Problem des Übersprechens
zwischen den Pixeln.
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen einzelnen steuerbaren
räumlichen
Lichtmodulator mit regulär
ausgebildeter Pixelstruktur derart auszugestalten, dass mit ihm
verschiedene Modulationsarten realisiert werden können und
dabei die Nachteile bekannter Modulationseinrichtungen vermieden werden.
Der räumliche
Lichtmodulator soll sowohl transmissiv als auch reflektiv realisierbar
sein.
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Die
Lösung
liegt ein steuerbarer Lichtmodulator zugrunde, der mindestens eine
ansteuerbare transmissive Schicht und mindestens eine Substratschicht
aufweist, wobei die ansteuerbare transmissive Schicht regulär in Modulatorzeilen
oder/und Modulatorspalten angeordnete Pixel und die Substratschicht
retro-reflektierende Elemente mit reflektierenden Flächen zum
Führen
von Licht einfallender Lichtbündel enthält, und
bei dem eine Systemsteuerung mit Modulationssteuermitteln die Modulation
der Pixel steuert.
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In
diesem Lichtmodulator wird die Aufgabe erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass
- – die
Modulationssteuermittel eine Anzahl von Makropixeln aus jeweils
mindestens zwei in einer Modulatorzeile oder/und einer Modulatorspalte benachbart
angeordneten Pixeln erzeugen, denen die Systemsteuerung eine ausgewählte Modulationscharakteristik
zuweist, und
- – die
retro-reflektierenden Elemente in der Substratschicht in einer Ebene
parallel zur Lichtmodulatorebene aufeinander folgend so angeordnet
sind, dass jeweils ein retro-reflektierendes
Element zwei benachbarte Pixel eines Makropixels in einer Modulatorzeile
oder einer Modulatorspalte der ansteuerbaren Schicht überdeckt,
um ein jeweils auf einen Pixel eines Makropixels einfallendes Lichtbündel nach
Reflexion an mindestens einem retro-reflektierenden Element sequentiell
durch mindestens einen weiteren Pixel des Makropixels zur Modulation
der einfallenden Lichtbündel
zu lenken.
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Der
Erfindung liegt also der Gedanke zugrunde, dass mindestens zwei
benachbarte Pixel einer einzigen Pixelstruktur in einem SLM als
ein Makropixel angesteuert werden und ein Lichtbündel sequentiell alle Pixel
des Makropixels durchläuft,
wobei die räumliche
Modulation der Lichtbündel
in den Pixeln mit Modulationssteuermitteln gesteuert wird.
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Bei
aus dem Stand der Technik bekannten Makropixeln werden im Gegensatz
dazu die Pixel zwar zu einer Einheit zusammengefasst, aber jeder Pixel
für sich
wird von einem anderen Lichtbündel durchlaufen.
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Die
prinzipielle Ausgestaltung des steuerbaren Lichtmodulators sieht
vor, dass auf beiden Seiten der ansteuerbaren Schicht eine Substratschicht
mit retro-reflektierenden
Elementen vorgesehen ist, die jeweils so angeordnet sind, dass in
mindestens einer Substratschicht zwischen den retro-reflektierenden Elementen
transparente Bereiche entstehen und die reflektierenden Flächen der
sich gegenüberliegenden
retro-reflektierenden Elemente den Pixeln der ansteuerbaren transmissiven
Schicht zugewandt und lateral zueinander versetzt positioniert sind.
Der laterale Versatz gegeneinander beträgt vorzugsweise einen Pixel.
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Ein
Lichtmodulator mit diesen Grundkomponenten kann mit weiteren optischen
Komponenten ergänzt
werden bzw. es können
die vorhandenen Komponenten auf andere Weise so angeordnet werden,
dass entweder ein transmissiver oder ein reflektiver Lichtmodulator
geschaffen wird.
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Im
Allgemeinen ist die Anzahl an Pixeln im Makropixel nicht beschränkt. Sie
kann entsprechend den Anforderungen der zu realisierenden Modulationscharakteristik
sowohl gerad- als auch ungeradzahlig sein.
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In
einer Ausgestaltung der Erfindung kann der Lichtmodulator transmissiv
ausgebildet werden. Das erreicht man mit einer Lichtführung, die
durch jeweils einen Makropixel mit einer ungeraden Anzahl von Pixeln
und über
mindestens zwei retro-reflektierende
Elemente verläuft,
wobei die transparenten Bereiche der einen Substratschicht die Einfallsflächen für die Lichtbündel bilden
und die andere Substratschicht ebenfalls transparente Bereiche aufweist,
welche die Austrittsflächen
bilden.
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In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann der Lichtmodulator
reflektiv ausgebildet werden. Das erreicht man mit einer Lichtführung, die durch
jeweils einen Makropixel mit einer geraden Anzahl von Pixeln und über mindestens
drei retro-reflektierende
Elemente verläuft,
wobei transparente Bereiche einer Substratschicht die Einfallsflächen und andere
transparente Bereiche der gleichen Substratschicht die Austrittsflächen für die Lichtbündel bilden.
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Beim
reflektiven Lichtmodulator ist weiterhin auf beiden Seiten ein strukturiertes
Polarisationsmittel vorgesehen, dass die Lichtbündel in den transparenten Bereichen
der Einfallsflächen
und in den transparenten Bereichen der Austrittsflächen unterschiedlich
polarisiert.
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In
weiterer Ausbildung des steuerbaren transmissiven Lichtmodulators
ist auf mindestens einer Seite ein Polarisationsmittel vorgesehen.
Innerhalb des Lichtmodulators kann aber sowohl an der ansteuerbaren
Schicht als auch an der Substratschicht ein Polarisationsmittel
vorgesehen sein.
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In
den transparenten Bereichen sind weiterhin auf der Lichteinfallsseite
optische Abbildungsmittel angeordnet, welche die einfallenden Lichtbündel auf
die Einfallsflächen
der Makropixel verkleinert abbilden.
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Dagegen
sind in den transparenten Bereichen auf der Lichtaustrittsseite
optische Abbildungsmittel angeordnet, welche die durch die Makropixel geführten Lichtbündel an
den Austrittsflächen
der Makropixel aufweiten.
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Eine
besonders einfache Ausführungsform eines
reflektiven Lichtmodulators lässt
sich mit einer einzigen ansteuerbaren transmissiven Schicht und einer
in Lichtrichtung folgenden einzigen Substratschicht realisieren.
In der Substratschicht sind die retro-reflektierenden Elemente in
einer Ebene parallel zur Lichtmodulatorebene vertikal ohne Abstand
zueinander angeordnet. Hier ist für die Modulation kennzeichnend,
dass die auf jeweils ein retro-reflektierendes Element treffenden
Lichtbündel
den aus zwei benachbarten Pixeln bestehenden Makropixel passieren
und mit einem seitlichen Versatz zur Einfallsrichtung den Makropixel
verlassen. Durch das retro-reflektierende Element wird erreicht,
dass unabhängig
von der Position und vom Winkel des Auftreffens im Pixel, also auch
für schrägen Lichteinfall
auf den SLM, ein Lichtbündel
nur durch die Pixel eines Makropixels läuft und nicht durch andere
Pixel, so dass kein störendes Übersprechen
zwischen Nachbarpixeln auftreten kann.
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Damit
erreicht man vorteilhaft, dass die Anforderungen an die Justage
von Lichtquellen bei einem holographischen Display verringert werden
können.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass ein derart ausgebildeter
SLM in einem holographischen Display mit Lichtquellentracking einsetzbar
ist.
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In
weiterer Ausbildung dieses einfachen Lichtmodulators ist in Lichtrichtung
vor der transmissiven Substratschicht ein strukturiertes Polarisationsmittel
vorgesehen, das benachbarten Pixeln in einer Modulatorzeile eine
unterschiedliche Polarisation und benachbarten Pixeln in einer Modulatorspalte eine
gleiche Polarisation zur Phasen- und
Amplitudenmodulation zuweist. Ein Lichtbündel, das den hier aus zwei
benachbarten Pixeln einer Modulatorzeile bestehenden Makropixel
passiert, wird dadurch vor Auftreffen und nach Verlassen der Pixel
unterschiedlich polarisiert.
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Weiterhin
liegen bei dieser Ausgestaltung die von den einfallenden Lichtbündeln durchlaufenen Weglängen innerhalb
des Makropixels in der Größenordnung des Pixelpitches des Lichtmodulators. Dadurch
werden Beugungseffekte nur in so geringer Größenordnung erzeugt, dass sie
nicht weiter beachtet werden müssen.
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Ein
erfindungsgemäß ausgebildeter
Lichtmodulator kann eingesetzt werden, um in jeweils einem Makropixel
eine komplexwertige Modulation eines Lichtbündels in Amplitude und Phase
auszuführen.
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Für eine gemeinsame
Amplituden- und Phasenmodulation der Lichtbündel in jeweils einem Makropixel
mit drei Pixeln können
beispielsweise jeweils zwei Pixel zur Phasenmodulation und ein Pixel
zur Amplitudenmodulation angesteuert werden. Dazu ist es aber erforderlich,
dass ein strukturiertes Polarisationsmittel zum Ändern der Polarisationsrichtung
der geführten
Lichtbündel
jeweils an der Austrittsfläche eines
phasenmodulierenden Pixels eines Makropixels angeordnet ist. So
erhalten die Lichtbündel
vorteilhaft beim Durchlaufen der einzelnen Pixel des Makropixels,
die eine unterschiedliche Modulationscharakteristik aufweisen, durch
die Kombination der Modulationscharakteristika insgesamt eine unabhängige Modulation
von Amplitude und Phase.
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Weisen
mehrere Pixel des Makropixels eine gleiche Modulationscharakteristik
auf, beispielsweise eine gekoppelte Modulation von Amplitude und
Phase, dann können
diese Einzelpixel unabhängig
voneinander angesteuert werden. Durch eine gewählte Ansteuerung der Einzelpixel
erhalten die Lichtbündel beim
Durchlaufen der Makropixel ebenfalls insgesamt eine unabhängige Modulation
von Amplitude und Phase.
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In
den steuerbaren Lichtmodulator ist vorzugsweise eine gebeugte Struktur
einer Wellenfront einer räumlichen
Szene eingeschrieben, mit der die einfallenden Lichtbündel zum
Erzeugen einer holographischen Rekonstruktion moduliert werden.
Ein derartiger Lichtmodulator ist in einem holographischen Display
einsetzbar.
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In
weiteren Ausgestaltungen der Erfindung sind die Makropixel für weitere
Zwecke vorteilhaft einsetzbar.
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In
einer Ausgestaltung wird beispielsweise mit ansteigender Pixelzahl
im Makropixel die Anzahl darstellbarer Quantisierungsstufen der
Modulation vergrößert.
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In
einer weiteren Ausgestaltung wird durch die Modulation in Makropixeln
der darstellbare Wertebereich der Phasenmodulation vergrößert. Dies
ist der Fall, wenn die Modulationscharakteristik für alle Pixel
eine Phasenmodulation ist, die dann für alle Pixel des Makropixels
gleich sein kann.
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Verschiedene
Ausgestaltungen können
auch kombiniert werden.
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In
einem Makropixel können
z. B. mehrere Pixel eine Amplitudenmodulation zur Erhöhung des Kontrastes
und mehrere Pixel eine Phasenmodulation zur Vergrößerung des
Wertebereiches der Phasenmodulation durchführen, wobei alle Amplituden- und
Phasenpixel zusammen zur komplexwertigen Modulation verwendet werden.
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Die
erfindungsgemäße Lichtmodulationseinrichtung
wird nachfolgend näher
beschrieben. In den dazugehörigen
Zeichnungen zeigen die Schnittdarstellungen
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1 eine
schematische Draufsicht auf einen Ausschnitt eines ersten Ausführungsbeispiels
eines Lichtmodulators,
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2a eine
schematische Draufsicht auf einen Ausschnitt eines zweiten Ausführungsbeispiels eines
Lichtmodulators,
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2b ausschnittsweise
eine schematische Vorderansicht einer Zeile des Lichtmodulators
von 2a,
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2c ausschnittsweise
eine schematische Rückansicht
einer Zeile des Lichtmodulators von 2a,
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3 eine
schematische Draufsicht auf einen Ausschnitt eines weiteren Ausführungsbeispiels einer
erfindungsgemäßen Lichtmodulationseinrichtung,
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4 eine
weitere Ausführungsform
des ersten Ausführungsbeispiels
und
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5 eine
weitere Ausführungsform
des ersten Ausführungsbeispiels
mit zweidimensionalem Makropixel.
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Als
Grundkomponenten weist der erfindungsgemäße steuerbare Lichtmodulator
mindestens eine ansteuerbare transmissive Schicht, in der regulär in Modulatorzeilen
oder/und Modulatorspalten Pixel angeordnet sind, sowie mindestens
eine Substratschicht mit retro-reflektierenden Elementen auf. Der
Lichtmodulator wird mit Lichtbündeln
von genügend
kohärentem
Licht eines Lichtquellenmittels beleuchtet. Als Lichtquellenmittel
können
sowohl Laser als auch LED, deren Licht räumlich und/oder spektral gefiltert
wird, eingesetzt werden.
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Die
Modulation der Pixel wird durch Modulationssteuermittel gesteuert,
die Bestandteil der Systemsteuerung sind.
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Diese
Grundkomponenten sind in den 1 bis 5 in
verschiedenen Ausführungsbeispielen und
Ausführungsformen
enthalten und ausschnittsweise dargestellt. Die Verläufe der
ein- und austretenden Lichtbündel
sind durch Pfeile gekennzeichnet.
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Die 1 zeigt
in einem ersten Ausführungsbeispiel
die einfachste Ausbildung eines reflektiven Lichtmodulators. In
Draufsicht ist eine einzige transmissive Substratschicht SR mit
retro-reflektierenden Elementen RE und eine einzige ansteuerbare transmissive
Schicht ST mit Pixeln P einer regulär ausgebildeten Pixelstruktur
in einer Modulatorzeile zu sehen.
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Der
Lichtmodulator kann zusätzlich
vor der ansteuerbaren Schicht ST eine zweite transparente Substratschicht
SR enthalten. Die ansteuerbare transmissive Schicht ST kann eine
Flüssigkristallschicht
sein, ebenso die Substratschicht SR. Es kommen aber auch andere
Modulationstypen in Frage, z. B. Elektrowetting Zellen oder magnetooptische Schichten.
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Zwei
eindimensional horizontal nebeneinander liegende, benachbarte Pixel
P bilden jeweils ein Makropixel. Das Erzeugen eines Makropixels
erfolgt durch ein Modulationssteuermittel MM, wobei die Anzahl der
Einzelpixel P je nach Anwendungsfall vorgegeben wird.
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In
einem Makropixel wird ein einfallendes Lichtbündel in 1 durch
beide Pixel P separat in Phase φ und
Amplitude A, oder umgekehrt, moduliert. Die Lichtführung der
einfallenden Lichtbündel wird
am retro-reflektierenden Element RE durch Reflexion geändert. Eine
Lichtmodulatorspalte enthält hier
jeweils nur Phasen- oder nur Amplitudenpixel.
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Ein
retro-reflektierendes Element RE in der Substratschicht SR besteht
aus zwei in vertikaler Richtung parallel zueinander verlaufenden
reflektierenden Flächen.
Die reflektierenden Flächen
sind ohne Abstand zueinander so unter einem vorgegebenen Winkel
angeordnet, dass sie mit der Substratschicht SR ein Prisma bilden
und ein einfallendes Lichtbündel
in sich reflektieren. Der vorgegebene Winkel beträgt hier
vorzugsweise 90°.
Benachbarte retro-reflektierende Elemente RE sind in der Substratschicht
SR ohne Abstand zueinander angeordnet. Die Pixel P und die retro-reflektierenden
Elemente RE sind so dimensioniert und zueinander angeordnet, dass
ein retro-reflektierendes Element RE in der Breite eine Spalte gleicher
Breite eines Makropixels überdeckt.
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Je
nach Art der ansteuerbaren Schicht, insbesondere für einen
Lichtmodulator, dessen ansteuerbare Schicht eine Flüssigkristallschicht
ist, enthält der
SLM zusätzlich
Polarisationsmittel PM. Bei z. B. Electrowetting Zellen werden diese
Polarisationsmittel gegebenenfalls nicht benötigt.
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Die
einem nicht dargestellten Lichtquellenmittel zugewandte Seite des
SLM enthält
ein Polarisationsmittel PM. Abhängig
von der Modulationscharakteristik der Einzelpixel kann dies im einfachsten Fall
ein unstrukturiertes Polarisationsmittel sein. Vorteilhaft ist aber
der Einsatz eines strukturierten Polarisationsmittels, bei dem die
Strukturierung spaltenweise erfolgt. Ein Lichtbündel, das auf den jeweils linken
Pixel eines Makropixels auftrifft, wird dann anders polarisiert
als Licht, das auf den jeweils rechten Pixel eines Makropixels auftrifft.
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Zusätzlich kann
auch ein weiteres, gegebenenfalls strukturiertes, Polarisationsmittel
jeweils auf der Innenseite der Substratschicht angeordnet sein, dass
das retro-reflektierende
Element RE enthält. Damit
wird erreicht, dass ein Lichtbündel
zuerst einen Pixel P des Makropixels, dann das Polarisationsmittel
PM und das retro-reflektierende
Element RE und abschließend
den zweiten Pixel P des Makropixels zum Modulieren durchläuft.
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Die
retro-reflektierenden Elemente RE können in einer weiteren Ausbildungsform
auch um 90° gedreht
im SLM angeordnet sein, um jeweils zwei in einer Spalte übereinander
liegende Pixel P zu überdecken.
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In
der allgemeinen Ausführungsform
eines reflektiven Lichtmodulators besteht ein eindimensionaler Makropixel
aus einer geradzahligen Anzahl von Pixeln. In 4 ist
ein Beispiel mit vier horizontal nebeneinander liegenden Pixeln
zu sehen, die aber auch vertikal nebeneinander angeordnet sein können.
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Dementsprechend
sind im allgemeinen Fall die retro-reflektierenden Elemente RE auch
horizontal oder vertikal angeordnet. Aber auch eine horizontal und
vertikal gemischte Anordnung, wie sie ausschnittsweise in der 5 dargestellt
ist, kann eine Modulation realisieren. Dabei bilden jeweils zwei
horizontal und zwei vertikal benachbarte Pixel P, also vier Pixel,
ein zweidimensionales Makropixel. Für Anwendungen mit kohärentem Licht
kann es vorteilhaft sein, wenn der Makropixel insgesamt quadratische Abmessungen
hat, da dann der Beugungswinkel in horizontaler und vertikaler Dimension
gleich ist. Je nach SLM Typ kann auch eine zweite Substratschicht vorgesehen
sein, die dann z. B. bei einem LC SLM transmissiv ausgebildet ist.
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Zum
Erzeugen der retro-reflektierenden Elemente RE in der Substratschicht
SR kann ein zunächst
ebenes, transmissives Substrat an der Oberfläche z. B. durch Ätzen so
behandelt werden, dass Vertiefungen mit einem vorgegebenen Winkel
im Substrat entstehen. Diese können
anschließend
metallisch beschichtet werden, um eine reflektierende Oberfläche zu erhalten.
Anschließend
können
die Vertiefungen wieder mit einem transmissiven Material, z. B.
einem Harz, gefüllt
und die Oberfläche
der Substratschicht wieder geglättet
werden. Weitere Prozessschritte erfolgen dann analog der Herstellung eines
herkömmlichen
SLM, wie das Aufbringen von Elektroden und Ausrichtungsstrukturen
auf die Substratschicht. Mit dieser Herstellung sind alle Pixel
P gleich aufgebaut.
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Dies
ist ein mögliches
Herstellungsverfahren. Die Erfindung ist jedoch nicht auf dieses
Verfahren beschränkt.
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In 2a ist
ein zweites Ausführungsbeispiel
eines SLM in Draufsicht dargestellt. Die aus 1 bekannten
einzelnen Komponenten werden in einer solchen Zusammenstellung und
Anordnung verwendet, dass sie einen transmissiv wirkenden SLM realisieren.
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Dazu
ist beiderseits der transmissiven ansteuerbaren Schicht ST, welche
die Pixelstruktur mit den Pixeln P enthält, jeweils eine transmissive
Substratschicht SR mit den integrierten retro-reflektierenden Elementen
RE angeordnet. Benachbarte retro-reflektierende Elemente RE in den
Substratschichten SR sind im Gegensatz zum ersten Ausführungsbeispiel
mit einem Abstand der Breite eines Pixels P voneinander entfernt
angeordnet und bilden transparente Bereiche aus. Die transparenten
Bereiche der einen Substratschicht SR, welche dem Lichtquellenmittel
zugewandt sind, bilden die Einfallsflächen für die Lichtbündel. Dementsprechend
bilden die transparenten Bereiche der anderen Substratschicht die
Austrittsflächen.
Die retro-reflektierenden Elemente RE der einen Substratschicht
SR sind zu den retro-reflektierenden Elementen RE der anderen Substratschicht
SR so positioniert, dass sich beide um einen Pixel P versetzt gegenüber liegen
und mit den reflektierenden Flächen
einander zugewandt sind.
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Im
transmissiven SLM wird von den Modulationssteuermitteln MM aus jeweils
einer ungeraden Anzahl von Pixeln größer 1 ein Makropixel erzeugt. Hier
in 2a sind es drei aufeinander folgende Pixel P in
einer Modulatorzeile. Für
SLM-Typen wie Flüssigkristall
SLM können
sowohl an der Lichteinfallsseite als auch an der Lichtaustrittsseite
Polarisationsmittel PM angeordnet sein.
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Abhängig von
der Modulationscharakteristik der Einzelpixel können dies im einfachsten Fall
unstrukturierte Polarisationsmittel PM sein, die außen auf
einem oder auf beiden Substraten angebracht sind. So dass ein Lichtbündel jeweils
einmalig beim Eintritt in den SLM und einmalig beim Austritt aus dem
SLM polarisiert wird. Zusätzlich
können
strukturierte Polarisationsmittel PM jeweils auf der Innenseite
der Substrate angeordnet sein zwischen ansteuerbarer Schicht und
retro-reflektierendem
Element. Mit diesen wird die Polarisation der Lichtbündel verändert nachdem
sie durch ein Pixel des Maropixels durchgetreten sind und bevor
sie das nächste
Pixel des Makropixels erreichen.
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Die
Verläufe
der ein- und austretenden Lichtbündel
sind durch Pfeile dargestellt.
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Die 2b und 2c zeigen
in Vorder- und Rückansicht,
wie die Pixelstruktur einer Modulatorzeile von 2a in
Verbindung mit den retro-reflektierenden Elementen RE zusammen wirkt.
Die schraffierten Flächen
kennzeichnen die nicht sichtbaren Pixel P des Makropixels, in denen
die Reflexion der Lichtbündel
stattfindet. Die nicht schraffierten Flächen sind die transparenten
Bereiche mit den Pixeln P, in welche die Lichtbündel einfallen bzw. aus denen sie
austreten.
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In 3 ist
eine Lichtmodulationseinrichtung auf der Grundlage des SLM nach 2a mit
zusätzlichen
Komponenten dargestellt.
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In
die ansteuerbare Schicht ST der Pixelstruktur ist vor jeder Pixelspalte,
in die ein Lichtbündel
einfällt
oder aus der ein Lichtbündel
austritt, ein optisches Abbildungsmittel AM1 positioniert. Weitere optische
Abbildungsmittel AM2 sind auf jeder Seite des Lichtmodulators positioniert.
Es können
z. B. Zylinderlinsen sein.
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Die
optischen Abbildungsmittel AM1 und AM2 auf der Lichteinfallsseite
sind in ihren optischen Eigenschaften so aufeinander abgestimmt,
dass sie die einfallenden Lichtbündel
auf die jeweilige Pixelspalte bündeln
und verkleinert abbilden. Auf der Lichtaustrittsseite des SLM sind
die optischen Abbildungsmittel AM1 und AM2 in ihren optischen Eigenschaften
so aufeinander abgestimmt, dass sie die austretenden modulierten
Lichtbündel
aufweiten.
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Die
optischen Abbildungsmittel AM1 können unmittelbar
in die Substratschicht ST der Pixelstruktur integriert sein. Ebenso
können
die optischen Abbildungsmittel AM2 in einer Ausführungsform der Erfindung in
die Substratschicht SR mindestens teilweise integriert sein.
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Die
Pixel können
im allgemeinen Fall über mehrere
Modulatorzeilen und/oder Modulatorspalten entsprechend 5 verteilt
so angeordnet sein, dass sie insgesamt eine zusammenhängende Struktur
benachbarter Pixel bilden. Man benötigt bei dieser Ausgestaltung
zwei Substratschichten, die auf beiden Seiten der ansteuerbaren
transmissiven Schicht angeordnet sind und retro-reflektierende Elemente
enthalten, die jeweils in den beiden Substratschichten aufeinander
folgend mit einem Abstand zueinander angeordnet sind. Durch den
Abstand zwischen nebeneinander liegenden retro-reflektierenden Elementen
werden in den Substratschichten transparente Bereiche gebildet.
Die transparenten Bereiche fallen zusammen mit der Position des
jeweils ersten Pixels eines Makropixels in der eingangsseitigen
Substratschicht, in den Lichtbündel
einfallen, und der Position des jeweils letzten Pixels eines Makropixels
auf der ausgangsseitigen Substratschicht.
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Bevorzugt
wird aber die Anwendung mit einer vorgegebenen Anzahl von Pixeln
pro Makropixel in einer einzelnen Modulatorzeile nebeneinander oder
in einer einzelnen Modulatorspalte übereinander angeordnet sein,
da dann die retro-reflektierenden Elemente einfacher herzustellen
sind.
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Weiterhin
sind die die reflektierenden Flächen
der retro-reflektierenden Elemente in beiden transmissiven Substratschichten
den Pixeln zugewandt. Durch diese vorzugsweise Anordnung von Reflexionsflächen wird
auf einfache Weise ein transmissiver steuerbarer Lichtmodulator
realisiert. Die in die Makropixel einfallenden Lichtbündel verlassen diese
mit einem seitlichen Versatz zur Einfallsrichtung.
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Nachfolgend
werden die Wirkungsweise und mögliche
Anwendungsfälle
des erfindungsgemäßen räumlichen
steuerbaren Lichtmodulators näher
beschrieben.
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Ein
Retroreflektor ist allgemein definiert als ein optisches Element,
das auftreffendes Licht durch eine Vielzahl reflektierender Flächen zurückreflektiert in
die Richtung, aus der es kommt. Der Retroreflektor hat dafür eine Struktur,
in der sehr kleine Struktureinheiten ein- oder zweidimensional angeordnet
sind.
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In
diesem Dokument wird der Retroreflektor durch ein retro-reflektierendes
Element aus zwei reflektierenden Flächen gebildet, die ohne Abstand
zueinander angeordnet sind und als ein prismatisches Element wirken.
Durch die erfindungsgemäße Anordnung
der retro-reflektierenden Elemente in einem steuerbaren Lichtmodulator
wird eine Lichtführung erreicht,
mit der sowohl eine reflektive als auch eine transmissive Ausführung des
SLM möglich
wird.
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Der
reflektive SLM in 1 wird von kohärentem Licht
beleuchtet. Die Lichtstrahlen treffen als Lichtbündel gleichzeitig auf jeden
Pixel P, durchlaufen ihn und werden am retro-reflektierenden Element RE
zum benachbarten Pixel P des Makropixels umgelenkt. Diesen verlassen
sie mit einem seitlichen Versatz zur Einfallsrichtung. Unabhängig davon,
ob das Lichtbündel
erst auf einen amplitudenmodulierenden oder einen phasenmodulierenden
Pixel P trifft, werden immer beide Pixel P eines Makropixels durchlaufen
und dabei mit einem Amplituden- und einem Phasenwert moduliert.
Die Weglänge
innerhalb eines retro-reflektierenden Elements RE ist unabhängig vom
Auftreffort und vom Auftreffwinkel im jeweiligen Pixel P gleich.
Daher bleibt die Kohärenz
der Lichtbündel
erhalten.
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Es
ist bekannt, dass bei kohärenter
Lichtmodulation normalerweise verschiedene Lichtbündel, die
durch einzelne Pixel eines Lichtmodulators laufen und dort moduliert
werden, miteinander interferieren. Dies entspricht mathematisch
einer komplexwertigen Addition der Lichtmodulation der einzelnen
Pixel P. Dies gilt auch in solchen Fällen, wo in einem normalen
Lichtmodulator Gruppen von Pixeln logisch zu Makropixeln zusammengefasst
werden, wie etwa bei einer 2 Phasenkodierung. Für den reflektiven Lichtmodulator
werden aber aufgrund der retro-reflektierenden Elemente innerhalb
eines Makropixels mehrere Pixel vom selben Lichtbündel sequentiell
durchlaufen. Dies entspricht mathematisch einer komplexwertigen
Multiplikation der Lichtmodulation der einzelnen Pixel innerhalb
des Makropixels. Durch das sequentielle Durchlaufen mehrerer Pixel
lassen sich so die Modulationseigenschaften der einzelnen Pixel für dasselbe
Lichtbündel
vorteilhaft kombinieren.
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Erst
die verschiedenen Lichtbündel,
die unterschiedliche Makropixel durchlaufen, interferieren anschließend miteinander,
was einer komplexwertigen Addition der Lichtmodulation der Makropixel
entspricht.
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Modulationssteuermittel
MM steuern die Modulation der Lichtbündel, indem an jedem Pixel
P ein individuelles elektrisches Feld für einen entsprechenden Amplituden-
und Phasenwert erzeugt wird. Die Pixel P können prinzipiell gleich aufgebaut
sein. Für einen
Flüssigkristall
SLM kann z. B. ein vor den Pixeln P angeordnetes strukturiertes
Polarisationsmittel PM für
jeden Pixel P definieren, ob er die Amplitude oder Phase moduliert,
indem es benachbarten Pixeln P in einer Modulatorzeile eine unterschiedliche Polarisation
und benachbarten Pixeln P in einer Modulatorspalte eine gleiche
feste Polarisation zuweist. Die Dicke der ansteuerbaren Schicht
ST kann sich für einen
Pixel zur Amplitudenmodulation von der Dicke der ansteuerbaren Schicht
ST für
einen Pixel zur Phasenmodulation unterscheiden. Für andere
Typen von SLM kann sich aber im Allgemeinen auch generell die Struktur
von Phasen- und Amplitudenpixeln unterscheiden.
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Die
Ansteuerung zum gleichzeitigen Ausrichten der Flüssigkristalle der ansteuerbaren
Schicht ST erfolgt durch eine Systemsteuerung, deren Komponente
die Modulationssteuermittel MM sind.
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Die
Konfiguration der Pixel P zur Amplituden- bzw. Phasenmodulation
durch ein räumlich
strukturiertes Polarisationsmittel PM bei einem Flüssigkristall
SLM kann auch in Kombination mit unterschiedlichen Alignment-Schichten
im SLM erfolgen. Weiterhin kann die Konfiguration der Pixel P auch
nur durch den Einsatz unterschiedlicher Alignment-Schichten durchgeführt werden,
so dass die Flüssigkristalle
in einem Amplitudenpixel anders orientiert sind als in einem Phasenpixel.
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Bei
den weiteren Ausgestaltungen reflektiver SLM sind die jeweils zwei
möglichen
Richtungen, in denen der Makropixel von Lichtbündeln durchlaufen werden kann,
zu berücksichtigen.
In 1 könnte
ein Lichtbündel
entweder den mit A bezeichneten linken Pixel P eines Makropixels
zuerst durchlaufen, dann am retro-reflektierenden Element RE reflektiert
werden und anschließend
den rechten Pixel φ des
Makropixel durchlaufen, oder umgekehrt: ein anderes Lichtbündel könnte zuerst
den Pixel φ durchlaufen, das
retro-reflektierende Element RE und dann Pixel A. Zu beachten ist
dabei, dass die Gesamtmodulation im Makropixel unabhängig von
der Durchlaufrichtung der Lichtbündel
gesteuert wird.
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Das
kann bei Flüssigkristall
SLM z. B. durch zusätzliche
Polarisationsmittel zwischen ansteuerbarer Schicht ST und Substratschicht
SR erreicht werden. Oder man erzeugt durch ein strukturiertes Polarisationsmittel
polarisiertes Licht, dass eine der beiden Richtungen blockiert,
so dass z. B. der Lichteintritt in den Pixel φ als ersten Pixel verhindert
wird. Dies ist aber mit einem Verlust an Helligkeit verbunden.
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Anstelle
der beschriebenen Modulation der Amplitude und Phase in zwei Pixeln
P des Makropixels ist es auch möglich,
mehrere Pixel P zu verwenden, die jeder für sich sowohl Amplitude als
auch Phase modulieren, aber als Einzelpixel keine beliebigen Kombinationen
von Amplitude und Phase zulassen. Mit einem Makropixel aus mehreren
solchen Pixeln P, das sequentiell von einem Lichtbündel durchlaufen
wird, können
dann alle die Kombinationen von Amplituden- und Phasenwerten realisiert
werden, die sich durch komplexwertige Multiplikation der Modulation
der Einzelpixel ergeben. Die verschiedenen Kombinationen der Modulation
der Einzelpixel werden durch das Modulationssteuermittel eingestellt. Bevorzugt
können
dabei gleichartige Einzelpixel verwendet werden. Dies vereinfacht
die Herstellung der ansteuerbaren Schicht des SLM, da dann alle
Einzelpixel in der gleichen Weise aufgebaut sind.
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Ein
derartig ausgebildeter SLM moduliert mit einfachen Mitteln kohärente Lichtbündel auf
ihrem Weg zu detektierten Betrachteraugen z. B. mit komplexen Werten
einer holographisch darzustellenden bewegten Szene. Diese Ausgestaltung
hat den Vorteil, dass man im Wesentlichen nur die Substratschichten
eines herkömmlichen
pixelierten Flachdisplays modifizieren und sonst keine großen Änderungen
vornehmen muss. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass der SLM
tolerant gegen leicht schrägen Lichteinfall
ist, denn durch die retro-reflektierenden Elemente wird das Lichtbündel sequentiell
unabhängig
vom Einfallswinkel durch die Pixel der Makropixel geführt.
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Die
Ausführung
eines reflektiven Lichtmodulators mit zwei beiderseits der Pixelstruktur
liegenden Substratschichten ist in den 4 und 5 zu
sehen. Die Lichteintrittsseite des Lichtmodulators ist auch die
Lichtaustrittsseite.
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Beide
Figuren unterscheiden sich durch die Lage der retro-reflektierenden
Elemente RE in den Substratschichten SR und durch die Form der Makropixel.
Jeder Makropixel enthält
hier vier Pixel P.
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In 4 werden
die Lichtbündel
eindimensional durch die Makropixel geführt. Nach dem Eintritt in den
ersten Pixel P des Makropixels werden die Lichtbündel an drei vertikal verlaufenden
retro-reflektierenden Elementen RE reflektiert, wodurch sie sequentiell
die nachfolgenden Pixel P passieren und dabei mit der entsprechenden
Modulationscharakteristik dieser Pixel P moduliert werden. Am vierten
Pixel P treten die Lichtbündel
mit einem lateralen Versatz zur Einfallsrichtung wieder aus. Zum
Realisieren dieser Lichtführung
enthält
die Substratschicht SR der Lichteintrittsseite vor jedem zweiten
und dritten Pixel P eines Makropixels ein retro-reflektierendes Element
RE. Vor jedem ersten und vierten Pixel P sind die transparenten
Bereiche. In der Substratschicht SR hinter der ansteuerbaren Schicht
ST sind die retro-reflektierenden
Elemente RE aufeinander folgend ohne Abstand zueinander angeordnet.
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In 5 werden
die Lichtbündel
zweidimensional durch die Makropixel geführt. Jeweils zwei horizontal
und zwei vertikal benachbarte Pixel P werden als ein Makropixel
angesteuert. Die retro-reflektierenden Elemente RE der Lichteintrittsseite
des Lichtmodulators sind vertikal aufeinander folgend ohne Abstand
zueinander angeordnet. Sie weisen horizontal einen Abstand in der
Breite eines Pixels P auf. Auf diese Weise wechseln sich im Lichtmodulator
auf der Lichteintrittsseite vertikal verlaufende Streifen von retro-reflektierenden
Elementen RE und vertikale Streifen von transparenten Bereichen
miteinander ab.
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In
der Substratschicht hinter den Pixeln P sind die retro-reflektierenden
Elemente RE ohne Abstand zueinander in vertikaler Richtung entsprechend
dem Zeilenverlauf des SLM angeordnet, so dass insgesamt eine reflektive
Anordnung für
die einfallenden Lichtbündel
realisiert wird.
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Der
Lichteinfall in den ersten Pixel P erfolgt senkrecht zur Zeichenebene
und ist mit einem Punkt gekennzeichnet. Die Pixel P des Makropixels
sind mit 1 bis 4 nummeriert. Sie werden in dieser Reihenfolge von
den Lichtbündeln
sequentiell nach mehreren Reflexionen durchlaufen. Dies ist an dem
zum Teil gestrichelten Lichtweg dargestellt. Die Lichtbündel verlassen
den Makropixel, moduliert mit der Kombination der verschieden- oder/und
gleichartig vorgegebenen Modulationscharakteristiken der einzelnen
Pixel P mit einem horizontalen Versatz zur Einfallsrichtung. Der
Lichtaustritt ist durch ein Kreuz markiert.
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Wenn
ein Lichtstrahl nacheinander durch mehrere Pixel P desselben Makropixels
läuft,
entspricht die Gesamtmodulation dann mathematisch der Multiplikation
der durch die Modulationssteuermittel eingestellten Lichtmodulation
dieser Pixel P.
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Die
Grundkomponenten in 2 und 3 werden
in diesen Ausgestaltungen so miteinander kombiniert, dass ein transmissiv
wirkender räumlicher
Lichtmodulator in einer entsprechend transmissiven Lichtmodulationseinrichtung
realisiert werden kann.
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Im
Lichtmodulator nach 2 sind die retro-reflektierenden
Elemente RE in den Substratschichten ST auf beiden Seiten der Pixelstruktur
positioniert. Weiterhin sind die einzelnen retro-reflektierenden
Elemente RE jeweils durch die Breite eines Pixels P getrennt in
der Substratschicht SR angeordnet. Die retro-reflektierenden Elemente
RE sind gegenüber
liegend um einen Pixel P versetzt positioniert und ihre reflektierenden
Flächen
sind den Pixeln P zugewandt.
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Ein
auf den ersten Pixel P des Makropixels einfallendes Lichtbündel passiert
durch Reflexionen in zwei retro-reflektierenden Elementen RE die
zwei nachfolgenden Pixel P und verlässt den Makropixel in der gleichen
Richtung. Während
der Lichtführung wird
das Lichtbündel,
durch Modulationssteuermittel MM gesteuert, mit den von der Systemsteuerung
vorgegebenen Modulationscharakteristiken der einzelnen Pixel P moduliert.
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Im
Falle eines Flüssigkristall
SLM kann auf beiden Seiten außen
auf den Substratschichten SR ein Polarisationsmittel PM angeordnet
sein, das analog zur ersten Ausgestaltung die Modulationsart der Pixel
P als Phase und/oder Amplitude bestimmt.
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Zusätzlich können strukturierte
Polarisationsmittel PM jeweils auf der Innenseite der Substratschichten
SR zwischen ansteuerbarer Schicht ST und retro-reflektierendem Element
RE angeordnet sein. Mit diesen wird die Polarisation der Lichtbündel verändert, nachdem
sie einen Pixel P des Makropixels passiert haben und bevor sie den
nächsten
Pixel P des Makropixels erreichen.
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Als
Vorteil ergibt sich hierbei neben der größeren Anzahl von Pixeln P zum
Darstellen komplexer Werte, dass im Gegensatz zu den Ausgestaltungen als
reflektiver SLM die Lichtbündel
die Anzahl der Pixel P, hier z. B. drei, in einer festen Reihenfolge durchlaufen.
Durch den festgelegten Lichtweg lässt sich die Anordnung von
Pixeln zur Amplituden- und/oder Phasenmodulation optimieren.
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Man
kann die drei Pixel P des Makropixels zum Darstellen eines komplexen
Wertes auf verschiedene Art nutzen. Bei einem Lichtmodulator mit Flüssigkristallschichten
unterscheiden sich die Schichten beispielsweise im Fall eines zero-twisted nematic
oder ECB genannten LC Mode für
eine reine Phasenmodulation bis 2·π und eine reine Amplitudenmodulation
nur in den Polarisationsrichtungen und der jeweils benötigten Dicke
der Schichten.
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Will
man dagegen die Pixel auf dem transmissiv gestalteten SLM für eine kombinierte
Amplituden- und Phasenmodulation verwenden, so kann man durch die Modulationssteuermittel
gesteuert z. B. zwei Pixel P mit einer Phase bis 1·π und einen
Pixel P mit einer Amplitude modulieren. Vorteilhafterweise kann
dann die Flüssigkristallschicht
für alle
drei Pixel eine einheitliche Dicke haben. Allerdings ist zwischen
Phasenpixeln und Amplitudenpixeln eine Drehung der Polarisation
des Lichtes um 45 Grad relativ zur Orientierung der Flüssigkristalle
nötig.
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Dies
erreicht man wie oben beschrieben, indem auf der Substratschicht
innen zwischen ansteuerbarer Schicht und retro-reflektierendem Element ein
strukturiertes Polarisationsmittel aufgebracht wird. Wenn dann beispielsweise
zuerst die Phase moduliert wird, wird das Lichtbündel nach Durchlaufen des zweiten
Phasenpixels und vor Durchlaufen des dritten Pixels neu polarisiert.
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Alternativ
kann die Konfiguration der Pixel P auch nur durch den Einsatz unterschiedlicher
Alignment-Schichten durchgeführt
werden, so dass die Flüssigkristalle
in dem Amplitudenpixel um 45° gedreht
orientiert sind. In diesem Fall kann die Polarisation des Lichtes
beibehalten werden.
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Generell
sind auch andere Modulationskombinationen der drei Pixel des Makropixels
möglich, um
einfallende Lichtbündel
mit einem komplexen Wert zu modulieren.
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Ein
Lichtmodulator der transmissiven Ausgestaltung kann gemäß 3 mit
zusätzlichen
Komponenten erweitert werden.
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Da
der Makropixel insgesamt wie ein einheitlicher Pixel wirkt, der
aber einen kleinen Füllfaktor hat,
ist eine Kombination mit optischen Abbildungsmitteln AM1 und AM2
sinnvoll, um den Füllfaktor
des Lichtmodulators zu verbessern.
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Die
im Abbildungsverhalten aufeinander abgestimmten optischen Abbildungsmittel
AM1 und AM2 an der Lichteinfallsseite des Lichtmodulators sorgen
dafür,
dass die auf die Pixel P einfallenden Lichtbündel auf die transparenten
Bereiche der Makropixel verkleinert abgebildet werden.
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Auf
der Lichtaustrittsseite sind die optischen Abbildungsmittel AM1
und AM2 so aufeinander abgestimmt, dass die Strahlenbündel der
modulierten Lichtstrahlen gleichmäßig aufgeweitet werden. Da die
Lichtbündel
sequentiell alle Pixel P des Makropixels durchlaufen haben und dadurch
bereits homogen sind, wird gleichzeitig auch der gesamte SLM homogen
ausgeleuchtet.
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In
weiterer Verwendung des Lichtmodulators kann die zugewiesene Modulationscharakteristik eine
von der komplexen bzw. gekoppelten Amplituden- und Phasenmodulation abweichende Gesamtmodulation
komplexer Zahlen realisieren. Sie kann eine reine Phasen- oder reine
Amplitudenmodulation sein. Beispielsweise kann mit jeweils einem
Makropixel eine Amplitudenmodulation des Lichtes durchgeführt werden,
um durch die Kombination der amplitudenmodulierten Pixel der Makropixel
den Kontrast der Modulation des Makropixels gegenüber dem Kontrast
der Modulation eines einzelnen Pixels zu erhöhen.
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Mit
jeweils einem Makropixel kann aber auch nur eine Phasenmodulation
durchgeführt
werden, wobei für
ein einzelnes Pixel nur zwei Phasenwerte 0 und π angesteuert, für ein zweites
Pixel nur zwei Phasenwerte 0 und π/2
angesteuert werden. Das sequentielle Durchlaufen beider Pixel mit
einem Lichtbündel
erlaubt aber vier mögliche
Phasenwerte 0, π/2, π und 3 π/2, also
eine Verdoppelung der Zahl der Quantisierungsstufen.
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Dieses
Prinzip kann auch auf eine größere Anzahl
von Pixeln im Makropixel ausgedehnt werden und in analoger Weise
kann auch für
Amplitudenmodulatoren die Zahl der Quantisierungsstufen erhöht werden.
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Vorteilhafterweise
erlaubt die Erhöhung
der Zahl der Quantisierungstufen den Einsatz bestimmter Typen schneller
SLM, wie z. B. ferroelektrische LC, für Anwendungen wie holographische
Displays, für
die diese Typen von Modulatoren sonst wegen ihrer nur zwei Quantisierungsstufen
nicht geeignet sind.
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Mehrere
Amplituden- und mehrere Phasenpixel können zu einem größeren Makropixel
von gleichartig kombinierten Pixeln hintereinander gesetzt werden.
Dabei können
die Quantisierungsstufen für
Amplitude und für
Phase unabhängig
voneinander gemäß der Anzahl
der Amplituden- und Phasenpixel im Makropixel gewählt werden.
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Einer
der vorstehend beschriebenen Lichtmodulatoren, in den eine gebeugte
Struktur einer Wellenfront einer räumlichen Szene eingeschrieben ist,
mit der die einfallenden Lichtbündel
zum Erzeugen einer holographischen Rekonstruktion moduliert werden,
kann für
ein holographisches Displaygerät verwendet
werden.
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Das
holographische Displaygerät
kann je nach Verwendung des erfindungsgemäßen SLM sowohl transmissiv
als auch reflektiv sein.