DE102007062973A1 - Umlenkstopfen für Spritzgiesswerkzeuge, insbesondere für Heißkanalsysteme - Google Patents

Umlenkstopfen für Spritzgiesswerkzeuge, insbesondere für Heißkanalsysteme Download PDF

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Abstract

Die Erfindung betrifft einen Umlenkstopfen für Spritzgießwerkzeuge, insbesondere für Heißkanalsysteme sowie ein Verfahren zur Herstellung eines Umlenkstopfens, umfassend einen Einsatzkörper (2, 2', 2''), wenigstens einen den Einsatzkörper (2, 2', 2'') durchtretenden Durchflusskanal (3, 3', 3''). Ein Umlenkstopfen, der ein ungehindertes Durchfließen und Umlenken einer Kunststoffschmelze ermöglicht, wird dadurch geschaffen, dass der Durchflusskanal (3, 3', 3'') wenigstens eine Eintrittsöffnung (5, 5', 5'') und wenigstens eine Austrittsöffnung (4, 4', 4'') für eine Kunststoffschmelze in dem Einsatzkörper (2, 2', 2'') aufweist, wobei die wenigstens eine Eintrittsöffnung (5, 5', 5'') und die wenigstens eine Austrittsöffnung (4, 4', 4'') durch den Durchflusskanal (3, 3', 3'') einstückig bzw. einteilig miteinander verbunden sind, und wobei der Einsatzkörper (2, 2', 2'') mittels MIM (Metall Injection Moulding) gefertigt ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft einen Umlenkstopfen für Spritzgiesswerkzeuge, insbesondere für Heißkanalsysteme nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zur Herstellung eines Umlenkstopfens nach Anspruch 10.
  • Beim maschinellen Spritzgießen werden Heißkanalsysteme zur Verarbeitung von Kunststoffen verwendet. Die zu verarbeitende Kunststoffschmelze wird in dem Heißkanalsystem durch entsprechende Heizeinrichtungen auf eine bestimmte Verarbeitungstemperatur gebracht und gehalten, sodass die Kunststoffschmelze auch über größere Distanzen in dem Spritzgiesswerkzeug geleitet werden kann, ohne zu erkalten. Durch ein Abkühlen der Kunststoffschmelze würde die Fertigungsqualität vermindert bzw. ein Füllen der Formnestes erschwert oder verhindert. Das Heißkanalsystem endet in der Heißkanaldüse, die ebenfalls beheizt ist. Die Heißkanaldüse stellt dabei den Übergang zwischen dem beheizten und dem unbeheizten Bereich in dem Spritzwerkzeug dar.
  • Ein Heißkanalsystem umfasst wenigstens eine Angussbuchse, einen beheizten Verteilerbalken und eine oder mehrere beheizte Heißkanaldüsen. In einem Verteilerbalken wird die Kunststoffschmelze in gebohrten Fließkanälen geführt. Zum Umlenken der Kunststoffschmelze in dem Verteilerbalken sind dabei Umlenkstopfen vorgesehen, wobei der Umlenkstopfen zum Beispiel zwei manuelle gefertigte Bohrungen aufweist, die, um einen Durchflusskanal für die Kunststoffschmelze zu bilden, in dem Umlenkstopfen aufeinandertreffen. Dabei müssen sich die beiden Bohrungen treffen oder kreuzen sich sogar, wobei an den Rändern der beiden Bohrungen scharfe Kanten gegeben sind, welche eine Stagnationszone für die Kunststoffschmelze ausbilden und/oder die Kunststoffschmelze zu stark scheren.
  • Um eine Stagnationszone zu vermeiden, müssen die Kanten aufwendig per Hand verschliffen werden, wobei aufgrund der manuell ausgeführten Verschleifung jedoch immer tote Ecken verbleiben. Ferner ist bei diesen aus der Praxis bekannten Umlenkstopfen von Nachteil, dass der Durchflusskanal eine eckige Umlenkung für die Kunststoffschmelze aufweist, da durch das Bohren des Kanals in den beiden aufeinandertreffenden Bohrungen immer eine Ecke verbleibt und ein Schleifen dieser Ecke in dem Einsatzkörper nicht möglich ist.
  • Die DE 102 53 080 C1 beschreibt eine Angussvorrichtung für Spritzwerkzeuge, wobei die Angussvorrichtung aus einem Einsatzkörper mit einem Angusskanal besteht. Die Angussvorrichtung wird in eine Aussparung des Spritzgiesswerkzeuges eingesetzt. Der Einsatzkörper besteht aus einem Stahl-Kunststoffverbund oder einem Sinter-Material, das nach dem sogenannten MIM (Metall Injection Molding) hergestellt ist. Der Einsatzkörper wird dabei derart hergestellt, dass dieser oberhalb seines Ausgusskanals einen Nachbearbeitungsbereich aufweist, in dem eine Anschnittsöffnung und/oder eine vorgesehene Formkontur nachträglich eingearbeitet wird. Dieser Nachbearbeitungsbereich wird mittels eines spannenden oder funkenerosiven Verfahrens nachgearbeitet.
  • Es ist die Aufgabe der Erfindung, einen Umlenkstopfen für Spritzgiesswerkzeuge anzugeben, der ein ungehindertes Durchfließen und Umlenken einer Kunststoffschmelze ermöglicht.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 und den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst.
  • Der erfindungsgemäße Umlenkstopfen wird in einem Verteilerbalken eines Spritzgiesswerkzeuges zum Beispiel dazu verwendet, dass die Kunststoffschmelze durch das Werkzeug zu der Spritzdüse geführt wird. Hierbei ist es zu vermeiden, dass die Kunststoffschmelze auf deren Weg zu der Spritzdüse durch Scherung geschädigt wird bzw. in Stagnationszonen thermisch geschädigt wird. Der Durchflusskanal in dem Einsatzkörper weist hierzu wenigstens eine Eintritts- und eine dazu abknickende Austrittsöffnung für eine Kunststoffschmelze auf. Die Eintrittsöffnung und die Austrittsöffnung sind hierbei erfindungsgemäß einstückig miteinander verbunden, sodass der Durchflusskanal einen einstückigen bzw. einteiligen gleichförmigen Kanal für die Kunststoffschmelze in dem Einsatzkörper ausbildet. Dadurch fließt die Kunststoffschmelze ungehindert durch den Einsatzkörper und wird vollständig zu der Spritzdüse geführt.
  • Durch die einteilige bzw. einstückige Ausbildung des Durchflusskanals wird ferner vermieden, dass der Durchflusskanal eine eckige Umlenkung sowie damit verbundene toten Ecken aufweist, in denen sich die Kunststoffschmelze ansammeln kann.
  • Der Durchflusskanal ist vorteilhaft radienförmig abknickend vorgesehen, wodurch weiter sicher gestellt wird, dass der Durchflusskanal keine toten Ecken aufweist und die Scherung minimiert wird.
  • Zweckmäßig weist der Durchflusskanal eine Ausgestaltung in dem Einsatzkörper derart auf, dass der Durchflusskanal weich abknickend vorgesehen ist, d. h. dass der Durchflusskanal möglichst keinen Umlenkwinkel von kleiner als 90° aufweist. Dadurch wird weiter sicher gestellt, dass die Kunststoffschmelze ungehindert und verlustfrei durch den Durchflußkanal des Umlenkstopfens zu der Spritzdüse geleitet wird. In einem Umlenkstopfen weist der Durchflusskanal in der Regel einen abknickenden radienförmigen Umlenkwinkel von 90° zwischen der Eintrittsöffnung und der Austrittsöffnung auf.
  • Um sicher zu stellen, dass der Umlenkstopfen derart zentriert in dem Verteilerbalken angeordnet ist, dass die Eintrittsöffnung und die Austrittsöffnung des Durchflusskanals mit den angrenzenden weiterführenden Kanälen dicht abschließen, sodass die Mittelachse des gesamten Fließkanals auf der exakten Position gehalten wird, weist der Einsatzkörper zumindest eine seitliche Ausnehmung auf. Um nun den Umlenkstopfen exakt zu zentrieren, wird in die Ausnehmung ein Gewindestift geschraubt. Zweckmäßig ist die Ausnehmung dabei kegelförmig ausgebildet, damit der Gewindestift entlang der kegelförmigen Ausnehmung geführt ist. Die Spitze des Kegels der Ausnehmung bildet dabei den gewünschten Zentrierungspunkt für den Umlenkstopfen.
  • In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weist der Einsatzkörper einen weiteren radienförmig abknickenden Durchflusskanal auf. Hierbei ist zweckmäßig vorgesehen, dass der erste und der zweite Durchflusskanal miteinander verbunden sind, sodass der Umlenkstopfen eine Eintrittsöffnung und zwei Austrittsöffnungen aufweist. Dadurch ist der Umlenkstopfen als ein mittlerer Umlenkstopfen in einem Verteilerbalken zu verwenden.
  • In einer bevorzugten Ausgestaltung ist der Einsatzkörper des Umlenkstopfens aus Metall, Keramik, Kunststoff oder einem Verbundmaterial der vorgenannten Werkstoffe gefertigt, wobei das Verbundmaterial pulvermetallurgisch hergestellt ist. Dieses Verbundmaterial weist insbesondere eine bestimmte Härte auf. Zudem sind dabei keine Nachbearbeitungen des Einsatzkörpers notwendig. Dieser Verbundstoff wird aus Metallpulver und einem Kunststoff als Trägermaterial nach dem sogenannten MIM-Verfahren (Metall Injection Moulding) hergestellt. Dazu wird ein Stahl-Metall Pulver mit einem Kunststoff gemischt und zu einer Form gepresst, die der Form des Einsatzkörpers des Umlenkstopfens entspricht. Dieses Verbundmaterial wird in einem bekannten Verfahren chemisch entbunden und anschließend wird durch Erwärmen auf ca. 350° der Großteil des Kunststoffs verflüchtigt. Der restliche als Kohlenstoff vorliegende Kunststoffanteil geht mit dem Stahlpulver eine feste Bindung ein, in dem das Formteil in einem Sinterofen bis fast zum Schmelzpunkt entsprechend erhitzt wird. Hierbei wird dann auch die endgültige Formteilgestalt während des Sinterprozesses durch Zusammenbacken der Metallbestandteile erhalten. Dadurch ist ein sehr harter Einsatzkörper für den Umlenkstopfen gegeben. Dieses Verfahren bietet den Vorteil, dass die komplizierte Herausarbeitung, zum Beispiel durch eine zweiseitige sich kreuzende Bohrung, des Durchflusskanals entfällt. Der Durchflusskanal wird hierbei während des MIM-Verfahrens in dem Einsatzkörper geformt. Auf diese Weise können entsprechende Einsatzkörper für Umlenkstopfen in kurzerster Zeit serienmäßig und auf einfache Weise hergestellt werden.
  • Ferner ermöglicht das MIM-Verfahren eine einfache und schnelle Fertigung von unterschiedlichen Einsatzkörpers für Umlenkstopfen, zum Beispiel für gleitende Spritzdüsen, für verschraubte Spritzdüsen und für mittlere Umlenkstopfen mit zwei Durchflusskanälen.
  • Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen und der nachfolgenden Beschreibung.
  • Nachstehend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen in der anliegenden Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
  • 1 zeigt eine Schnittdarstellung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Umlenkstopfens.
  • 2 zeigt jeweils eine Schnittdarstellung von drei bevorzugten Ausführungsbeispielen von erfindungsgemäßen Umlenkstopfen.
  • 3 zeigt eine Schnittdarstellung eines Verteilerbalkens für ein Spritzgiesswerkzeug mit drei bevorzugten Ausführungsbeispielen von erfindungsgemäßen Umlenkstopfen.
  • In 1 der Zeichnung ist ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Umlenkstopfens 1 in Schnittdarstellung gezeigt, der einen Einsatzkörper 2 umfasst. Der Einsatzkörper 2 ist zylinderförmig ausgebildet, wobei die obere und die untere Schnittkante als eine kurze Seite von vorzugsweise 15 mm Länge und die linke und die rechte Schnittkante als eine lange Seite eines Rechtecks von vorzugsweise 30 mm Länge vorgesehen sind.
  • In dem Einsatzkörper 2 ist ein den Einsatzkörper 2 durchtretender radienförmig abknickender Durchflusskanal 3 ausgebildet, der eine Eintrittsöffnung 5 von vorzugsweise 6 mm Durchmesser und eine Austrittsöffnung 4 von vorzugsweise auch 6 mm Durchmesser aufweist, wobei die Eintrittsöffnung 5 und die Austrittsöffnung 4 mittels des Durchflusskanals 3 einstückig bzw. einteilig miteinander verbunden sind.
  • Die Austrittsöffnung 4 ist mittig an der unteren, kurzen Seite und die Eintrittsöffnung 5 an der rechten, langen Seite des Einsatzkörpers 2 angeordnet, wobei die Eintrittsöffnung 5 ungefähr oberhalb der halben Höhe des Umlenkstopfens 1 vorgesehen ist. Die durch den Umlenkstopfen 1 geführte Kunststoffschmelze tritt dabei durch die Eintrittsöffnung 5 in den Umlenkstopfen 1 ein und durch die Austrittsöffnung 4 wieder aus diesem heraus.
  • Der Umlenkstopfen 1 lenkt somit den Fluss der Kunststoffschmelze um einen abknickenden Winkel von 90° mittels des Durchflusskanals 3 um. Der Durchflusskanal 3 weist eine weiche, radienförmige Ausgestaltung auf, deren Umlenkwinkel vorzugsweise 90° bis 135° beträgt. An der oberen kurzen Seite des Umlenkstopfens 1 ist eine Bohrung 6 angeordnet, wobei in der Bohrung 6 ein Gewinde 7 vorgesehen ist. Die Bohrung 6 mit dem Gewinde 7 dient zur Befestigung eines Druckstückes 21 an dem Umlenkstopfen 1.
  • Der Einsatzkörper 2 des Umlenkstopfens 1 weist an der linken, langen Seite, also an der Seite, die der Eintrittsöffnung 5 gegenüber liegt, eine Ausnehmung 8 auf. Die Ausnehmung 8 ist kegelförmig ausgebildet und ist zum Zentrieren des Umlenkstopfens 1 vorgesehen.
  • In 2 der Zeichnung sind drei unterschiedliche Ausführungsbeispiele von Umlenkstopfen 1 in Schnittdarstellungen gezeigt.
  • Dabei ist in 2a der Zeichnung der Umlenkstopfen 1 aus 1 in Schnittdarstellung als auch in einer dreidimensionalen schrägen Draufsicht gezeigt. In der Draufsicht ist zu erkennen, dass der Umlenkstopfen 1 als Zylinder ausgebildet ist, wobei die gezeigte Schnittdarstellung mittig ausgeführt ist. Der in 2a gezeigte Umlenkstopfen 1 ist im Wesentlichen baugleich mit dem aus 1, wobei dieser lang ausgeführte Umlenkstopfen 1 zur Anordnung an einer gleitenden Spritzdüse vorgesehen ist.
  • In 2b der Zeichnung ist ein Umlenkstopfen 1' gezeigt, der im Wesentlichen ähnlich wie der Umlenkstopfen 1 aus 1 ausgebildet ist. Der Unterschied besteht lediglich in einer kürzeren Baulänge und darin, dass der Durchflusskanal 2' sich nicht soweit nach unten in dem Einsatzkörper 2' erstreckt, sodass auch die Eintrittsöffnung 5' an der rechten Seite des Einsatzkörpers 2' wie bei dem Umlenkstopfen 1 nach 1 angeordnet ist. Die Eintrittsöffnung 5' endet dabei ungefähr unterhalb der halben Höhe des Umlenkstopfens 1'. Die an der oberen Seite des Einsatzkörpers 2' angeordnete Bohrung 6' erstreckt sich hingegen bis in den Durchflusskanal 2' hinein und stellt eine Nadelführung zur Verwendung von Nadelverschlusssystemen dar. An der rechten, langen Seite der Schnittdarstellung ist eine kegelförmige Ausnehmung 8' zur Zentrierung des Umlenkstopfens 1' vorgesehen. Dieser relativ kurze Umlenkstopfen 1' dient zur Befestigung einer im Verteilerblock eingeschraubten Spritzdüse, wobei der Umlenkstopfen 1' vorzugsweise eine Länge von 20 mm aufweist bei einem Durchmesser von 15 mm.
  • In 2c der Zeichnung ist ein Umlenkstopfen 1'' gezeigt, der als mittlerer Umlenkstopfen in einem Verteilerblock 11 verwendet wird. Der Umlenkstopfen 1'' weist zwei radienförmig abknickende Durchflusskanäle 3'' auf. Der erste Durchflusskanal 3'' besitzt eine an der rechten Seite des Einsatzkörpers 2'' angeordnete Austrittsöffnung und der zweite Durchflußkanal 3'' eine an der linken Seite des Einsatzkörpers 2'' gegenüberliegend angeordnete Austrittsöffnung 4'' auf. Die beiden Durchflußkanäle 3'' treffen sich auf der Symmetrieachse des Einsatzköpers 2'' und weisen eine gemeinsame Eintrittsöffnung 5'' an der oberen, kurzen Seite des Einsatzkörpers 2'' auf. Beide Durchflusskanäle 3'' besitzen eine radienförmige abknickende Umlenkung von vorzugsweise 90° auf, sodass beide auf der axialen Mittelachse ineinander münden.
  • An der unteren, kurzen Seite des Einsatzkörpers 2'' ist eine Gewindebohrung 6'' zur Befestigung des Umlenkstopfens 1'' an einem Verteilerbalken 11 bzw. einem daran angeordneten Druckstück 21 vorgesehen.
  • In 3 der Zeichnung ist ein Verteilerbalken 11 in Schnittdarstellung gezeigt, der einen relativ langen Umlenkstopfen 1, einen relativ kurzen Umlenkstopfen 1' und einen verteilenden Umlenkstopfen 1'' aus 2 umfasst.
  • Der in Schnittdarstellung gezeigte Verteilerbalken 11 umfasst ein linkes Halteelement 12 und ein rechtes Halteelement 13, zwischen denen von links nach rechts angeordnet ein kurzer Umlenkstopfen 1', ein erstes Zuführelement 14, ein mittlerer verteilender Umlenkstopfen 1'', ein zweites Zuführelement 15 und ein langer Umlenkstopfen 1 vorgesehen sind.
  • In den beiden Halteelementen 12 ist jeweils eine sich horizontal erstreckende Gewindebohrung 16 ausgebildet, in der ein Kegelstift 17 einschraubbar angeordnet ist. Die beiden Kegelstifte 17 weisen jeweils eine Kegelspitze 18 auf, die die gleiche Kegelform wie die beiden Ausnehmungen 8 und 8' der beiden Umlenkstopfen 1 und 1' aufweisen. Zum Zentrieren der beiden Umlenkstopfen 1 und 1' werden die beiden Kegelstifte 17 einfach in die Gewindebohrungen 16 geschraubt und die Umlenkstopfen 1 und 1' werden aufgrund der kegelförmigen Spitzen, die sich in die kegelförmigen Ausnehmungen 8 erstrecken, in deren Lage in dem Verteilerbalken 11 zentriert. An dem langen Umlenkstopfens 1 ist eine Gewindebohrung 6 vorgesehen, die mittels einer entsprechenden Schraube 22 an einem Druckstück 21 innerhalb einer Bohrung 20 im Verteilerbalken 11 genau fixiert ist. Dabei ist der lange Umlenkstopfen 1 zur schwimmenden Anordnung an eine nicht dargestellte Spritzdüse vorgesehen, die unten plan am Verteilerbalken 11 anliegt.
  • Das erste Zuführelement 14 weist einen Kanal 14a auf, der mit der Eintrittsöffnung 5 des Umlenkstopfen 1' abschließt. Auf der anderen Seite des Kanals 14a schließt dieser mit der Austrittsöffnung 4'' des mittleren Umlenkstopfens 1'' ab. Analoges gilt für das zweite Zuführelement 15 für den Umlenkstopfen 1.
  • Die Kunststoffschmelze wird während des Spritzgiessverfahrens vom mittleren verteilenden Umlenkstopfen 1'' zum einen in den Kanal 14a des ersten Zuführelements 14 und dann durch den Durchflusskanal 3' des linken Umlenkstopfens 1' geführt, wobei die Kunststoffschmelze durch die Eintrittsöffnung 5' in den Durchflusskanal 3' gelangt und durch die Austrittsöffnung 4' aus dem Durchflusskanal 3' austritt. Unterhalb der Austrittsöffnung 4' ist im Verteilerbalken 11 eine Gewindebohrung 19 vorgesehen, die zur Einschraubung einer Düse dient.
  • Zum anderen wird die Kunststoffschmelze von der Eintrittsöffnung 5'' zum Durchflusskanal 3'' des mittleren Umlenkstopfen 1'' geführt, wobei die Kunststoffschmelze durch die Austrittsöffnung 4'' in den Zuführungskanal 15a des zweiten Zuführungselements 15 gelangt. Dann fließt die Kunststoffschmelze durch die Eintrittsöffnung 5 des rechten Umlenkstopfens 1 in den Durchflusskanal 3. Dabei wird die Kunststoffschmelze durch den radienförmig abknickenden Durchflusskanal 3 um 90° nach unten zur Auslassöffnung 4 des langen Umlenkstopfens 1 umgelenkt. Der lange Umlenkstopfen 1 schließt dabei unten plan mit dem Verteilerbalken 11 ab. Unterhalb der Auslassöffnung 4 kann dann eine schwimmend gelagerte Düse angeordnet werden.
  • Die Umlenkstopfen 1, 1', 1'' werden in verschiedenen Längen, mit und ohne Gewinde sowie mit entsprechenden Zusatzelementen (Gewindebohrungen, Führungsbohrungen für Nadelverschluss etc.) aus verschiedenen Werkstoffen gefertigt. Allgemein ermöglichen diese einteiligen, per MIM gefertigten Umlenkstopfen eine einfache und kostengünstige Lösung um die Umlenkungen im Verteilerblock zu realisieren.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - DE 10253080 C1 [0005]

Claims (9)

  1. Umlenkstopfen für Spritzgiesswerkzeuge, insbesondere für Heißkanalsysteme, umfassend einen Einsatzkörper (2, 2', 2''), wenigstens einen den Einsatzkörper (2, 2', 2'') durchtretenden Durchflusskanal (3, 3', 3''), dadurch gekennzeichnet, dass der Durchflusskanal (3, 3', 3'') wenigstens eine Eintrittsöffnung (5, 5', 5'') und wenigstens eine Austrittsöffnung (4, 4', 4'') für eine Kunststoffschmelze in dem Einsatzkörper (2, 2', 2'') aufweist, wobei die wenigstens eine Eintrittsöffnung (5, 5', 5'') und die wenigstens eine Austrittsöffnung (4, 4', 4'') durch den radienförmig abknickenden Durchflusskanal (3, 3', 3'') einstückig bzw. einteilig miteinander verbunden sind.
  2. Umlenkstopfen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Einsatzkörper (2, 2') eine seitliche Ausnehmung (8, 8') vorgesehen ist.
  3. Umlenkstopfen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Einsatzkörper (2, 2', 2'') eine Bohrung (6, 6', 6'') aufweist.
  4. Umlenkstopfen nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Bohrung (6, 6'') ein Gewinde (7, 7'') aufweist.
  5. Umlenkstopfen nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der verteilende Einsatzkörper (2'') einen zweiten Durchflusskanal (3'') aufweist.
  6. Umlenkstopfen nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der erste und der zweite Durchflusskanal (3'') in dem Einsatzkörper (2'') zusammengeführt sind.
  7. Umlenkstopfen nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Einsatzkörper (2, 2', 2'') aus Metall, Keramik, Kunststoff oder einem Verbundmaterial der vorgenannten Werkstoffe hergestellt ist.
  8. Umlenkstopfen nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Einsatzkörper (2, 2', 2'') aus einem Stahl-Kunststoff oder Sinter-Material besteht, das nach dem MIM-Verfahren (Metall Injection Moulding) hergestellt ist.
  9. Verfahren zur Herstellung eines Umlenkstopfens für Spritzgiesswerkzeuge, insbesondere für Heißkanalsysteme, umfassend einen Einsatzkörper (2, 2', 2''), wenigstens einen den Einsatzkörper (2, 2', 2'') durchtretenden Durchflusskanal (3, 3', 3''), wobei der Durchflusskanal (3, 3', 3'') wenigstens eine Eintrittsöffnung (5, 5', 5'') und wenigstens eine Austrittsöffnung (4, 4', 4'') für eine Kunststoffschmelze in dem Einsatzkörper (2, 2', 2'') aufweist, und wobei die wenigstens eine Eintrittsöffnung (5, 5', 5'') und die wenigstens eine Austrittsöffnung (4, 4', 4'') des Durchflusskanals (3, 3', 3'') einstückig bzw. einteilig verbunden sind, und wobei der Einsatzkörper (2, 2', 2'') mittels MIM (Metall Injection Moulding) gefertigt ist.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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CN103507224A (zh) * 2013-09-18 2014-01-15 苏州好特斯模具有限公司 白色料专用流道塞

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DE10253080C1 (de) 2002-11-13 2003-11-20 Thomas Meister Angussvorrichtung für Spritzgießwerkzeuge

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