DE102007062418A1 - Korrosionsgeschützter Rohrfeldstrahlungsüberhitzer - Google Patents

Korrosionsgeschützter Rohrfeldstrahlungsüberhitzer Download PDF

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Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft einen korrosionsgeschützten Rohrfeldstrahlungsüberhitzer, der die Nutzung heißer, korrosiver Rauchgase mit verbessertem Wirkungsgrad sowie den effektiveren Betrieb von Verbrennungsanlagen mit korrosiven Rauchgasen mit längeren Betriebszeiten und bei zuverlässig vermiedener Korrosion des Rohrfelds bereitstellt, wobei der nach Innen an ein korrosives Rauchgasvolumen (5) angrenzend angeordnete Rohrfeldstrahlungsüberhitzer (1) auf der dem Rauchgasvolumen (5) zugewandten Seite ein korrosionsfestes Zwischenmedium (4) aufweist, wobei das Zwischenmedium (4) einen Zwischenraum (3) begrenzend zum Rohrfeld (2) beabstandet angeordnet ist, wobei der Zwischenraum (3) durch das Zwischenmedium (4) und das Rohrfeld (2) begrenzt ist und wobei der Zwischenraum (3) mit einem nicht korrosiven Zwischenraumgas gefüllt ist.

Description

  • Die Anmeldung betrifft einen korrosionsgeschützten Rohrfeldstrahlungsüberhitzer.
  • Überhitzer werden in Dampfkesselanlagen verwendet. In diesen wird Wasserdampf über seine Verdampfungstemperatur hinaus weiter erhitzt, sodass die Dampftemperatur oberhalb des Kondensationspunktes liegt. Solcher Dampf wird auch als Trockendampf oder Frischdampf bezeichnet. Durch die Überhitzung kann bei der Verwendung des Dampfes in Anlagen der Anlagenwirkungsgrad – wie z. B. bei dem Betrieb von Dampfturbinen zur Stromerzeugung – deutlich erhöht werden.
  • Rohrfelder dienen bei Überhitzern zur Wärmeaufnahme. Ein Rohrfeld bezeichnet eine flächig angeordnete Vielzahl an Rohren, durch die der zu erwärmende Dampf hindurchgeleitet und stetig mit einem Heizmedium konvektiv und/oder über Strahlung aufgeheizt wird. Die einzelnen Rohre sind hierbei über ihre gesamte Länge miteinander verbunden und bilden eine durchgehende Fläche aus. Der Dampf wird hierbei je nach Anordnung der Rohre einfach oder mehrfach und ggf. mit wechselnder, relativer Flussrichtung zum beheizten Medium, sukzessive mit Wärme beaufschlagt. Häufig sind Rohrfelder als durchgehend miteinander verschweißte – und ggf. zwischen den Rohren angeordnete Stege aufweisende – Wände ausgeführt, welche an die Wandform des Kessels angepasst sind.
  • Rauchgas fällt als Heizmedium bei Verbrennungsanlagen an und ist das durch Verbrennung erzeugte, heiße und über Züge der jeweiligen Verbrennungsanlage abgeleitete Abgas. Die Züge werden in Strahlungs- und in Konvektionszüge unterteilt. In den Strahlungszügen können Strahlungsüberhitzer verwendet werden, während in den Konvektionszügen Berührungsüberhitzer verwendet werden.
  • Bei Berührungsüberhitzern wird durch konvektiven Wärmeübergang aus einem beheizten Medium, welches sich im direkten Kontakt mit der Wärmeaufnahmefläche des Überhitzers befindet, Wärme entzogen und auf den Dampf übertragen.
  • Bei Strahlungsüberhitzern wird Wärme aus dem sehr heißen Gas im Wesentlichen in Form von Strahlungsenergie auf den Dampf übertragen. Dies erlaubt das Einstellen von höheren Dampftemperaturen und macht wie vorbeschrieben höhere Wirkungsgrade zugänglich. Die verbesserte Übertragung von Wärme in Form von Wärmestrahlung ist jedoch erst bei hohen Rauchgastemperaturen von mindestens 700°C durchführbar.
  • Ein Problem besteht bei stark korrosiven Rauchgasen, welche bei der hohen, notwendigen Temperatur von mindestens 700°C die warmfesten, elastischen Legierungen des Rohrfelds im direkten Kontakt massiv angreifen und innerhalb weniger Wochen so stark schädigen, dass es zum Aufreißen der mit Überdruck von bis zu 160 bar mit Dampf befüllten Rohre kommt.
  • Korrosive Gase bezeichnen hierbei Rauchgase mit einem Halogengehalt von 100 ppm und mehr, was in seiner Wirkung einem Gewichtsanteil an Chlor bezogen auf Chlorwasserstoff von 50 mg pro Kubikmeter Rauchgas gleichgesetzt werden kann. Besonders bei Schwefeloxidanteilen der gleichen Größenordnung erhöht sich die Aggressivität des Rauchgases erheblich. In Kombination mit Schwermetallsalzen aus der Gruppe der Sulfate und Sulfite erfolgt eine aggressive, rasche Korrosion unter Bildung von Mischsalzen und Mischoxiden, die zum raschen Versagen einzelner Rohre innerhalb eines Rohrfelds eines Strahlungsüberhitzers führen.
  • Ein korrosionsgeschützter Rohrfeld-Kesselüberhitzer und ein Verfahren zur Herstellung desselben ist aus der DE 26 08 000 A1 bekannt. Hierbei wird ein Rohrfeld mit einer durchgehenden Schicht einer feuerbeständigen Masse ummantelt, die als aushärtende Flüssigkeit oder als aushärtendes Gemisch als Ummantelungsschicht glatt auf das Rohrfeld zumindest teilweise aufgestrichen und ausgehärtet wird. Die feuerbeständige Masse wird über auf den Rohroberflächen angeschweißte Dorne an dem Rohrfeld gehalten.
  • Als problematisch erwiesen sich solche ausgehärteten Massen in der Anwendung bei Strahlungsüberhitzern, da die hohe Temperatur des korrosiven Rauchgases auf Grund der unterschiedlichen Wärmeausdehnungskoeffizienten von feuerfester Masse und warmfestem Stahl zum lokalen Aufreißen der unter Spannung gesetzten Materialschicht und zur Ausbildung von Spalten oder Klüften führte. Anschließend erfolgte ein im normalen Betrieb nicht feststellbarer, korrosiver Angriff über die Spalten und Klüfte, was ein vorzeitiges Versagen einzelner Rohre nach sich zog.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher, einen korrosionsgeschützten Rohrfeldstrahlungsüberhitzer bereitzustellen, der in einer Verbrennungsanlage mit korrosiven Rauchgasvolumina verbaut und verwendet werden kann, wobei das vorzeitige Versagen einzelner Rohre durch Korrosion sicher vermieden wird.
  • Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gelöst.
  • Wesentlich im Sinne der vorliegenden Erfindung ist, dass in einem Rohrfeldstrahlungsüberhitzer 1 das Rohrfeld 2 zum korrosiven Rauchgas hin einen Zwischenraum 3 aufweist. Der Zwischenraum 3 erstreckt sich über die gesamte Fläche des Rohrfelds 2 und hat zwei Seitenflächen, nämlich eine dem Rohrfeld zugewandte Seitenfläche und eine dem Rauchgasvolumen 5 zugewandte Seite. Der Zwischenraum 3 wird an seinen Seitenflächen durch das Rohrfeld 2 und auf der dem Rauchgas zugewandten Seite durch ein Zwischenmedium 4 begrenzt. Das Zwischenmedium 4 besteht aus einem korrosionsfesten, den Zwischenraum 3 vom Rauchgasvolumen 5 abtrennenden Werkstoff. Als Werkstoff werden Materialien verwendet, welche einerseits den korrosiven Angriffen des Rauchgases standhalten und andererseits eine im Wesentlichen dichte Trennung von Zwischenraum 3 und Rauchgasvolumen 5 gewährleisten.
  • Solche Materialien sind zum Beispiel korrosionsfeste Edelstahlbleche, Siliciumcarbidwerkstoffe, Kohleverbundwerkstoffe, Aluminiumsilikate, Mineralfaserplatten oder auch Keramiken auf Aluminiumoxidbasis. Besonders silicierte Kohleverbundwerkstoffe mit einer Oberfläche, welche einzeln oder in Kombination aus Siliciumcarbid, -nitrid und Oxid ausgebildet ist, stellen bei geringem Gewicht und guter, mechanischer Stabilität ein vorteilhaft leichtes und im Wesentlichen gasdichtes Zwischenmedium 4 bereit. Eine kontinuierliche Ablagerung von korrosiven Salzen sowie Salzgemischen an Kältefallen wird so erfindungsgemäß vermieden.
  • Erfindungsgemäß ist das Rohrfeld 2 von den korrosiven Rauchgasen des Rauchgasvolumens 5 dadurch vollständig getrennt, dass der Zwischenraum 3 mit einem nicht korrosiven Zwischenraumgas gefüllt ist. Zwischenraumgas bezeichnet hierbei ein Gas oder Gasgemisch, welches frei von Halogenverbindungen, insbesondere in Kombination mit Schwefelsalzen, ist. So wird vorteilhaft natürliche, trockene Umgebungsluft, die einen Halogengehalt von weniger als 10 ppm aufweist, als einfach bereitzustellendes Zwischenraumgas in den Zwischenraum 3 eingefüllt. Bevorzugt erhöhte Anteile an trockenen Gasen wie Stickstoff oder Schutzgasen wie Neon oder Argon führen mit geringerer Wärmeabsorption zu einer Gasmischung oder zu einem Gas, welches zusätzlich eine verminderte Rostkorrosion bereitstellt.
  • Durch das nicht korrosive Zwischenraumgas ist das Rohrfeld 2 des erfindungsgemäßen Rohrfeldstrahlungsüberhitzers 1 vor Korrosion geschützt und das Zwischenmedium 4 verhindert zuverlässig das direkte Eindringen von korrosiven Rauchgasanteilen in den Zwischenraum 3. Im Bereich der Strahlungszüge angeordnet, unterliegt das Zwischenmedium 4 einer starken Wärmestrahlung, die das Zwischenmedium 4 auf mindestens 700°C aufheizen. Das Zwischenmedium 4 strahlt die rauchgasseitig auftreffende Wärmestrahlung seinerseits über den Zwischenraum 3 auf das Rohrfeld 2 ab.
  • Bevorzugt wird die dem Rohrfeld zugewandte Außenfläche des Zwischenmediums 4 der Oberflächenform des Rohrfelds teilweise nachgeformt, sodass ein Abstand von Außenfläche des Zwischenmediums zum Rohrfeld 2 von 0,3 bis 10 cm vorliegt. Bei diesem Abstandsbereich liegt eine verbesserte Wärmestrahlungsübertragung von Zwischenmedium 4 auf das Rohrfeld 2 vor. Wird der Abstand unterschritten, so kommt es zu ungleichmäßiger Erwärmung in Bezug auf das einzelne Rohrprofil. Wird der Abstand überschritten, so kommt es vermehrt zu Unregelmäßigkeiten auf Grund von ungleichmäßigem konvektivem Wärmetransport im Zwischenraum 3.
  • Vorteilhaft werden im Rauchgas von Brennstoffen mit schadstoffhaltigen Anteilen erhaltene, toxische Verbindungen bei einer erhöhten Temperatur (von 850 +/– 50°C) innerhalb einer Reaktionszeit von 2 sec zersetzt. Direkt im Anschluss an diese Rauchgasbehandlung kann der erfindungsgemäße Rohrfeldstrahlungsüberhitzer mit erhöhter Wirksamkeit zur Verwertung der anfallenden Strahlungsenergie verwendet werden.
  • Mit dem erfindungsgemäß korrosionsgeschützten Rohrfeldstrahlungsüberhitzer konnte in einer Verbrennungsanlage mit korrosivem Rauchgas Dampf bei einem Druck von 40 bar von 250°C auf bis zu 550°C erhitzt werden. Die Zeit bis zur ersten, korrosionsbedingten Reparaturmaßnahme stieg bei dem korrosionsgeschützten Rohrfeldstrahlungsüberhitzer 1 im Vergleich zum ungeschützten Strahlungsüberhitzer um ein bis zwei Größenordnungen (Faktor 10 bis 100) an. Im Vergleich mit einem mit feuerfesten, aushärtenden Massen glatt abgezogenen Rohrfeldstrahlungsüberhitzer betrug die Betriebszeit des erfindungsgemäßen Rohrfeldstrahlungsüberhitzers 1 mehr als das 5 fache.
  • Durch die zusätzliche, effektivere Nutzung der Strahlungsenergie im Bereich der Strahlungszüge von Verbrennungsanlagen mit korrosiven Rauchgasen wird die CO2-Bilanz solcher Verbrennungsanlagen deutlich verbessert und gleichzeitig die Rentabilität auf Grund des verbesserten Wirkungsgrades stark erhöht.
  • Weitere Vorteile und bevorzugte Ausführungsformen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen und der nachfolgenden Erläuterung der Erfindung an Hand der Prinzipskizzen.
  • Es versteht sich, dass die Merkmale der vorliegenden Erfindung nicht ausschließlich auf die in der vorliegenden Beschreibung dargelegte Merkmalskombination beschränkt zu sehen sind. Die beschriebenen Merkmale können sowohl einzeln als auch in Kombination im Rahmen der Erfindung gemäß der unabhängigen Ansprüche vorteilhaft Anwendung finden.
  • Es veranschaulichen schematisch:
  • 1 den erfindungsgemäßen Aufbau eines korrosionsgeschützten Rohrfeldstrahlungsüberhitzers der vorliegenden Erfindung.
  • 2 die vorteilhafte Innenflächenprofilierung eines Zwischenmediums eines korrosionsgeschützten Rohrfeldstrahlungsüberhitzers der vorliegenden Erfindung.
  • 3 eine vorteilhafte Ausführung einer Innenflächenprofilierung gemäß 2.
  • 4 einen vorteilhaften, mehrschichtigen Aufbau eines Zwischenmediums eines korrosionsgeschützten Rohrfeldstrahlungsüberhitzers der vorliegenden Erfindung.
  • 5 eine vorteilhafte Ausführung eines korrosionsgeschützten Rohrfeldstrahlungsüberhitzers der vorliegenden Erfindung.
  • 6 die Einbau- und Anschlusssituation eines korrosionsgeschützten Rohrfeldstrahlungsüberhitzers der vorliegenden Erfindung in einer Verbrennungsanlage während des Betriebs.
  • Ausführliche Beschreibung der veranschaulichenden Figuren
  • 1 gibt das Wirkprinzip eines erfindungsgemäßen Rohrfeldstrahlungsüberhitzers 1 in einem Schnittbild wieder. Das im Rauchgasvolumen 5 vorliegende, heiße, korrosive Rauchgas beaufschlagt das Zwischenmedium 4 mit Hitzestrahlung und heizt das Zwischenmedium somit auf. Das heiße Zwischenmedium 4 gibt seinerseits die Wärme in Form von Wärmestrahlung über den mit Zwischenraumgas gefüllten Zwischenraum 3 hinweg an das Rohrfeld 2 weiter, wo die Wärmestrahlung zum Überhitzen von Dampf genutzt wird. Der resultierende Wärmefluss aus dem heißen, korrosiven Rauchgas über das Zwischenmedium 4 und den Zwischenraum 3 zum Rohrfeld 2 wird in 1 durch gewellte Strahlungspfeile veranschaulicht.
  • 2 zeigt eine vorteilhafte Ausführungsform eines Zwischenmediums 4. Hierbei weist das Zwischenmedium 4 eine Innenflächenprofilierung 41 auf, die im Querschnitt veranschaulicht ist. Auftreffende Wärmestrahlung wird auf der zum Rauchgas zugewandten Innenfläche des Zwischenmediums 4 absorbiert. Bei einer Innenflächenprofilierung wird die vom Zwischenmedium 4 seinerseits freigesetzte Wärmestrahlung zumindest teilweise innerhalb des Profils hin- und herreflektiert und absorbiert. Die Menge an wieder in Richtung Rauchgasvolumen 5 abgestrahlte Wärme wird so verringert und die Zeit bis zum vollständigen Aufheizen des Zwischenmediums 4 verkürzt.
  • 3 gibt eine vorteilhafte Ausführung der vorbeschriebenen Innenflächenprofilierung in einem Schnittbild wieder. Die in Form der im Schnittbild dargestellten Profilierung ist durch eine Profiltiefe 42, eine Profilbreite 43 sowie einen eingeschlossenen Winkel Alpha 44 definiert.
  • Bei einer Profilbreite von weniger als 2 mm setzte sich das Profil dauerhaft mit Flugstaub aus dem Rauchgasvolumen 5 zu und verlor schnell an Wirksamkeit. Bei einer Profilbreite von mehr als 2 cm konnte keine Verbesserung der Wärmeaufnahme mehr erzielt werden, da zu wenig Wärmestrahlung innerhalb des Zwischenmediums 4 hin- und herreflektiert wurde. Mit einer Profilbreite von 2 mm bis 2 cm konnte eine um etwa 20% geringere Aufheizzeit des Zwischenmediums dauerhaft bereitgestellt werden.
  • Bei einem vorteilhaften Verhältnis von Profiltiefe 42 zu Profilbreite 43 von mindestens 1,5 zu 1 wird stets eine verbesserte Wärmeabstrahlung auf der Außenseite des Zwischenmediums 4 durch innerhalb des Profils reflektierte und erneut absorbierte Wärmestrahlung erreicht. Wird das Verhältnis unterschritten, kann das verbesserte Abstrahlverhalten nicht mehr sichergestellt werden. Besonders vorteilhaft wird das vorbeschriebene Verhältnis in Kombination mit einem gleichsinnig wirkenden Öffnungswinkel Alpha der Profilierung von mindestens 30° und maximal 90° kombiniert. In Kombination ermöglichen die beiden Maßnahmen eine um etwa 15% erhöhte Abstrahlung von Wärmeenergie auf der Außenseite des Zwischenmediums 2 zum Rohrfeld 2 hin.
  • 4 veranschaulicht einen vorteilhaften, mehrschichtigen Aufbau eines Zwischenmediums 4 eines korrosionsgeschützten Rohrfeldstrahlungsüberhitzers. Hierbei weist das abgebildete Zwischenmedium 4 eine Rauchgasschicht 45 sowie eine Zwischenraumschicht 46 auf.
  • Besonders bevorzugt wird eine solche Rauchgasschicht 45 möglichst dünn in Kombination mit außenseitig nachfolgenden Schichten mit höherer Wärmeleitfähigkeit verwendet. Während eine niedrigere, thermische Leitfähigkeit mit einer geringeren Verschmutzung der Innenfläche, insbesondere der Ablagerung von Salzen, im Bereich von 600°C bis 800°C einhergeht, kann über eine möglichst dünne Schicht von maximal 4 mm Dicke mit außenseitig nachfolgender Schichtfolge mit höherer Wärmeleitfähigkeit ein guter Energietransport der Wärmeenergie in Richtung des Rohrfelds 2 sichergestellt werden.
  • Insbesondere können Kompositwerkstoffe wie silicierte Kohlefaserverbundwerkstoffe in Kombination mit verkohlenden, heißhärtenden Harzen und/oder Glasfaser-Verbunden Materialien mit unterschiedlichen, thermischen Eigenschaften bei gleichbleibender, mechanischer Stabilität und Dichtigkeit das Zwischenmedium 4 bereitstellen. Schichtfolgen und/oder Profilierungen lassen sich in diesen Werkstoffkombinationen bereits bei der Herstellung des Zwischenmediums direkt einstellen.
  • Besonders bevorzugt wird ein Zwischenmedium mit einer Gesamtdicke von bis zu 100 mm als Temperaturspitzen (z. B. Flammenschlag) zusätzlich dämpfendes Element angebracht. Die auf das Rohrfeld einwirkende Wärmemenge wird so deutlich gleichmäßiger gehalten.
  • Vorteilhaft weist das Zwischenmedium 4 zumindest auf seiner Innenfläche eine schwarze, das sichtbare Licht absorbierende Farbe auf. Bei Rauchgastemperaturen von 800°C und mehr zeigt das Emissionsspektrum des aufgeheizten Zwischenmediums 4 bereits deutliche Anteile an sichtbarem Licht. Dieser zunächst als schwache Rotglut wahrnehmbare Emissionsanteil kann mit Hilfe von optisch schwarzen Werkstoffen zusätzlich absorbiert und in nutzbare Wärmeenergie umgewandelt werden.
  • 5 veranschaulicht in einem Schnittbild eine vorteilhafte Ausführung eines korrosionsgeschützten Rohrfeldstrahlungsüberhitzers. Hierbei ist das Rohrfeld 2 vorteilhaft mit einem von Außen zugänglichen Einwegventil 6 versehen, über das der Zwischenraum 3 mit Zwischenraumgas befüllt werden kann. Indem ein geringer Überdruck von bis zu 10 mbar in Bezug auf den im Rauchgasvolumen 5 herrschenden Druck eingestellt wird, kann jegliches Eindringen von korrosivem Rauchgas über Risse oder Spalten in den Zwischenraum 3 hinein sicher vermieden werden.
  • 6 gibt schematisch die Einbau- und Anschlusssituation des vorbeschriebenen Rohrfeldstrahlungsüberhitzers in einer Verbrennungsanlage während des Betriebs wieder. Hierbei sind übliche Einrichtungen zur Temperatur- sowie Druckbestimmungen der Klarheit halber nicht abgebildet. Aus einer Zwischenraumgas-Quelle 8 wird über ein Zwischenraumgas-Ventil 9 ein konstanter Zwischenraumgas-Strom 7 durch den vorbeschriebenen Anschluss im Rohrfeld 2 in den Zwischenraum 3 geleitet und ein Überdruck relativ zum Druck im Rauchgasvolumen 5 von 10 mbar per Ventil-Steuereinrichtung 10 eingestellt. Ein Sensor 12 dient zur Bestimmung der für die Aufrechterhaltung des konstanten Überdrucks notwendigen Menge an Zwischenraumgas. Über eine Sensorauswertung 13 wird der Messwert des Sensors 12 zur Auswertung an eine Steuer- und Regelvorrichtung weitergeleitet. Kommt es zu einem schlagartigen Anstieg des Gasverbrauchs, was durch plötzliches Versagen des Zwischenmediums 4 durch Risse oder Spalten oder durch das Bersten eines Rohres und nachfolgendes Aufbrechen des Zwischenmediums 4 an einer Sollbruchstelle erklärt werden kann, so löst die Vorrichtung 11 ein Störsignal an einer angeschlossenen Störsignalanzeige 14 aus. Bei gleichmäßig und geringfügig ansteigendem Gasverbrauch, wie er durch normalen Verschleiß von Anlagenteilen bedingt ist, regelt die Regeleinrichtung 10 über das Zwischenraumgas-Ventil 9 den Überdruck im Zwischenraum 3 entsprechend nach.
  • In jedem Fall löst die Steuer- und Regelvorrichtung 11 bei mehr als 10 fachem Gasverbrauch eine kontrollierte Abschaltung aus, da ein so stark gestiegener Gasverbrauch klar die Notwendigkeit der Reparatur oder des Austausches der Zwischenmedien 4 kennzeichnet.
  • Die vorliegende Erfindung bietet einen korrosionsgeschützten Rohrfeldstrahlungsüberhitzer, mit dem die Nutzung heißer, korrosiver Rauchgase mit verbessertem Wirkungsgrad und erfindungsgemäße Verbrennungsanlagen mit längeren Betriebszeiten und bei zuverlässig vermiedener Korrosion des Rohrfelds bereitgestellt werden.
  • 1
    korrosionsgeschützter Rohrfeldstrahlungsüberhitzer
    2
    Rohrfeld
    3
    Zwischenraum
    4
    Zwischenmedium
    41
    Innenflächenprofilierung
    42
    Profiltiefe
    43
    Profilbreite
    44
    Profilwinkel
    45
    Rauchgasschicht
    46
    Zwischenraumschicht
    5
    Rauchgasvolumen
    6
    Einwegventil
    7
    Zwischenraumgas-Strom
    8
    Zwischenraumgas-Quelle
    9
    Zwischenraumgas-Ventil
    10
    Ventil-Steuereinrichtung
    11
    Steuer- und Regelvorrichtung
    12
    Sensor
    13
    Sensorauswertung
    14
    Einrichtung zur Störsignalanzeige und Notabschaltung
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - DE 2608000 A1 [0009]

Claims (23)

  1. Korrosionsgeschützter Rohrfeldstrahlungsüberhitzer (1), dadurch gekennzeichnet, dass der nach Innen an ein korrosives Rauchgasvolumen (5) angrenzend angeordnete Rohrfeldstrahlungsüberhitzer (1) auf der dem Rauchgasvolumen (5) zugewandten Seite ein korrosionsfestes Zwischenmedium (4) aufweist, wobei das Zwischenmedium (4) einen Zwischenraum (3) begrenzend zum Rohrfeld (2) beabstandet, bevorzugt 0,3 bis 10 cm beabstandet, angeordnet ist, wobei der Zwischenraum (3) durch das Zwischenmedium (4) und das Rohrfeld (2) begrenzt ist und wobei der Zwischenraum (3) mit einem nicht korrosiven Zwischenraumgas gefüllt ist.
  2. Korrosionsgeschützter Rohrfeldstrahlungsüberhitzer (1) nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass das Zwischenmedium (4) auf seiner zum Rauchgasvolumen (5) zugewandten Innenfläche eine Innenflächenprofilierung (41) aufweist.
  3. Korrosionsgeschützter Rohrfeldstrahlungsüberhitzer (1) nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenflächenprofilierung im Querschnitt Vertiefungen aufweist, wobei die Vertiefungen eine Profiltiefe (42) sowie eine Profilbreite (43) aufweisen und die Profilbreite (43) mindestens 2 mm und höchstens 2 cm beträgt.
  4. Korrosionsgeschützter Rohrfeldstrahlungsüberhitzer (1) nach einem der beiden vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Profiltiefe (42) zu Profilbreite (43) mindestens ein Verhältnis von 1,5 zu 1 aufweisen.
  5. Korrosionsgeschützter Rohrfeldstrahlungsüberhitzer (1) nach einem der drei vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenflächenprofilierung (41) aus im Querschnitt keilförmig ausgebildeten Vertiefungen besteht, wobei ein von der Keilform eingeschlossener Winkel Alpha (44) mindestens 30° und maximal 90° beträgt.
  6. Korrosionsgeschützter Rohrfeldstrahlungsüberhitzer (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Zwischenmedium (4) mindestens zwei Schichten aufweist, umfassend eine an das Rauchgasvolumen (5) angrenzende Rauchgasschicht (45) sowie eine an den Zwischenraum (3) angrenzende Zwischenraumschicht (46), wobei die Rauchgasschicht (45) eine Dicke von maximal 4 mm und eine thermische Leitfähigkeit von höchstens 20 Watt pro KelvinMeter aufweist.
  7. Korrosionsgeschützter Rohrfeldstrahlungsüberhitzer (1) nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die an die Rauchgasschicht (45) angrenzenden Schichten des Zwischenmediums (4) eine Wärmeleitfähigkeit von mehr als 20 Watt pro Kelvin Meter aufweisen.
  8. Korrosionsgeschützter Rohrfeldstrahlungsüberhitzer (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Zwischenmedium (4) einen Kompositwerkstoff umfasst.
  9. Korrosionsgeschützter Rohrfeldstrahlungsüberhitzer (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Zwischenmedium (4) zumindest auf der dem Rauchgasvolumen (5) zugewandten Seite eine schwarze, das sichtbare Licht absorbierende Farbe aufweist.
  10. Korrosionsgeschützter Rohrfeldstrahlungsüberhitzer (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Rohrfeld ein von außen zugängliches Einwegventil (6) aufweist, wobei das Einwegventil (6) mit dem Zwischenraum (3) abflussseitig verbunden ist und der Zwischenraum (3) über das Einwegventil (6) befüllbar ist.
  11. Verbrennungsanlage für Brennstoff, enthaltend Halogene mit einem Anteil an Halogen von 0,01 bis 60 Gewichtsprozent, umfassend einen Heizkessel mit Feuerraum, Strahlungs- und Konvektionszügen, mit einem im Bereich der Strahlungszüge angeordneten, korrosionsgeschützten Rohrfeldstrahlungsüberhitzer (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Verbrennungsanlage eine Steuer- und Regelvorrichtung (11) aufweist, wobei die Steuer- und Regelvorrichtung (11) mit einer Ventil-Steuereinrichtung (10) verbunden ist, welche an ein Zwischenraumgas-Ventil (9) steuerbar angeschlossen ist, wobei wiederum das Zwischenraumgas-Ventil (9) an eine Zwischenraumgas-Quelle (8) und an den Zwischenraum (3) angeschlossen ist.
  12. Verbrennungsanlage nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung von Zwischenraumgas-Ventil (9) und Zwischenraum (3) einen Sensor (12) aufweist, wobei der Sensor (12) an eine Sensorauswertung (13) angeschlossen ist, wobei wiederum die Sensorauswertung (13) mit der Steuer- und Regelvorrichtung (11) verbunden ist.
  13. Verbrennungsanlage nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuer- und Regelvorrichtung (11) eine Einrichtung zur Störsignalanzeige und Notabschaltung (14) aufweist.
  14. Verbrennungsanlage nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbrennungsanlage Einrichtungen zur Temperaturbestimmung und/oder Druckbestimmung aufweist.
  15. Verwendung einer Verbrennungsanlage nach den vorhergehenden Ansprüchen zur Erzeugung von überhitztem Dampf, dadurch gekennzeichnet, dass durch Verbrennung von Brennstoff, enthaltend Halogene, insbesondere Chlor, in Form von Salzen und/oder organischen Verbindungen mit einem Anteil an Halogen von 0,01 bis 60 Gewichtsprozent, bei einer Verbrennungstemperatur von 1000°C bis 1400°C, korrosives Rauchgas mit einem Gehalt bezogen auf das einzelne Halogen von mindestens 50 mg oder 100 ppm Halogen pro Kubikmeter hergestellt wird und dass das korrosive Rauchgas mit einer Temperatur von 800°C bis 1200°C unter Verwertung der Strahlungsenergie an dem korrosionsgeschützten Rohrfeldstrahlungsüberhitzer (1) vorbeigeführt wird.
  16. Verwendung nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass unter Aufnahme der Strahlungsenergie im Rohrfeld (2) Dampf bei 40 bar von 350°C auf mindestens 420°C, bevorzugt auf 500°C, besonders bevorzugt auf 550°C überhitzt wird.
  17. Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die dem Rohrfeld (2) zugewandte Seite des Zwischenmediums (4) auf mindestens 600°C, bevorzugt auf 700°C, besonders bevorzugt auf 800°C gehalten wird.
  18. Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Zwischenraum ein Überdruck von 10 mbar eingestellt wird.
  19. Verwendung nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass bei schlagartig ansteigendem Verbrauch an Zwischenraumgas über die Störsignalanzeige (14) eine Störung angezeigt wird.
  20. Verwendung nach einem der beiden vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ab zehnfach erhöhtem Verbrauch an Zwischenraumgas über die Einrichtung zur Notabschaltung (14) die Notabschaltung der Verbrennungsanlage durchgeführt wird.
  21. Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im konstanten Betrieb bei einem Absinken der rohrfeldseitigen Oberflächentemperatur des Zwischenmediums (4) eine online-Reinigung der rauchgasseitigen Oberfläche des Zwischenmediums (4) durchgeführt wird.
  22. Verwendung eines Rohrfeldstrahlungsüberhitzers mit einem Zwischenmedium aus keramischem oder metallischem Werkstoff für eine Verbrennungsanlage, die von korrosiven Rauchgasen durchströmt wird, wobei der Rohrfeldstrahlungsüberhitzer mit der zum Rauchgas hingewandten Seite des Zwischenmediums in einem Temperaturbereich von 700–1200°C betrieben wird.
  23. Verwendung eines Rohrfeldstrahlungsüberhitzers nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass im Rohrfeld des Strahlungsüberhitzers Dampf bei 20 bis 160 bar auf mindestens 420°C, bevorzugt auf mindestens 500°C, besonders bevorzugt auf mindestens 550°C überhitzt wird.
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