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Die
Erfindung betrifft eine Befestigungsanordnung zum Festklemmen zu
verbindender Körper zwischen zwei Anlageflächen,
mit einem eine erste Anlagefläche bildenden ersten Element,
dem ein Gehäuse zugeordnet ist, und einem eine zweite Anlagefläche
bildenden zweiten Element, das als eine plastisch verformbare Hülse
ausgebildet ist, die in ihrer Erstreckung in einer zu der axialen
Richtung zumindest im Wesentlichen senkrechten, radialen Richtung aus
einem komprimierten Zustand in einen expandierten Zustand zur Ausbildung
der zweiten Anlagefläche überführbar
ist, und mit einer Einrichtung zum Ausbilden der zweiten Anlagefläche
und zum Ausführen einer Relativbewegung der beiden Anlageflächen
zueinander, wobei die Einrichtung wenigstens eine relativ zu der
ersten Anlagefläche axial bewegbare Zugspindel, an der
die Hülse befestigbar ist, ein der Zugspindel zugeordnetes
Druckstück zum zumindest zeitweiligen Abstützen
der Hülse und Mittel zum Betätigen der Zugspindel
aufweist. Weiter betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Festklemmen eines
Bauteils sowie die Verwendung einer Einweghülse hierfür.
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Im
Leichtbau werden beispielsweise zur Verwendung in Flugzeugen häufig
Sandwichaufbauten verwendet, die aus mehreren miteinander verbundenen
Schichten gebildet sind. Diese Schichten können aus Leichtmetall,
Faserverbundwerkstoffen oder dergleichen bestehen. So müssen
bei der Montage von Flugzeugkomponenten Strukturteile und Platten
untereinander und miteinander verbunden werden. Zwischen diesen
Bauteilen aus Aluminium oder Kohlefaserverbundmaterial wird in der
Regel ein flüssiges Dichtmaterial aufgebracht, das die
Schichten miteinander verklebt. Zum Verbinden dieser Komponenten des
Sandwichaufbaus werden diese zunächst vorpositioniert.
Temporäre Befestigungsanordnungen, die in Löcher
des Sandwichaufbaus eingebracht werden, haben hierbei die Aufgabe
die Bauteile zueinander lagegenau zu positionieren, etwaige Verformungen auszugleichen
sowie durch eine definierte Vorspannung die Bauteile aneinanderzupressen
und überflüssiges Dichtmaterial zu verdrängen,
wobei ggf. durch dieses Zusammenpressen überschüssiges Dichtmaterial
austreten kann.
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Bisher
wurden für das Festklemmen der Schichten während
des Aushärtens des Dichtmaterials häufig Schraubheftnadeln
verwendet. Eine Schraubheftnadel ist dabei meist mit beispielsweise zwei
im unbelasteten Zustand eng aneinander anliegenden Federarmen ausgebildet,
die eine spreizbare Gabel bilden und an deren Ende ein hakenartiger Vorsprung
oder eine Randumkantung vorgesehen ist.
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In
einem dicht aneinander anliegenden Zustand können die Federarme
durch eine Durchgangsbohrung in dem Sandwichaufbau durchgeführt werden,
bis die hakenartigen Vorsprünge auf der Unterseite des
Schichtaufbaus heraustreten. Dann wird ein zentraler Dorn zwischen
den Federarmen durchgeführt, so dass diese sich auseinanderspreizen
und die hakenartigen Vorsprünge die unterste Lage des Schichtaufbaus
hintergreifen. Die Federarme können dann gegen eine geeignete
Anlagefläche eines Gegenelements der Schraubheftnadel angezogen
werden, um eine axiale Klemmkraft auf den Sandwichaufbau auszuüben.
Nach dem Aushärten des Dichtmaterials wird der Dorn zurückgezogen,
so dass die Federarme sich wieder radial nach innen bewegen können,
so dass die hakenartigen Vorsprünge wieder die Bohrung
passieren können, wenn die Schraubheftnadel aus dem Sandwichaufbau
herausgezogen wird. Meist wird in die Bohrung dann ein Blindniet
eingesetzt, um den Sandwichaufbau auch im Betrieb zusammengepresst
zu halten.
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Bei
derartigen Schraubheftnadeln wird es als nachteilig empfunden, dass
das Dichtmaterial durch die von der Schraubheftnadel aufgebrachte
Klemmkraft auch in die Bohrung fließen kann, wobei die
Federarme und der Dorn der Schraubheftnadel mit dem Dichtmaterial
in Kontakt kommen. Die Schraubheftnadel ist daher nach jedem Gebrauch
gründlich zu reinigen, was teilweise mit hohem logistischen
Aufwand verbunden ist. Weiter besteht die Gefahr, dass das aushärtende
Dichtmaterial ein Zurückfedern der Federarme nach dem Zurückziehen
des Dornes verhindert, so dass die Schraubheftnadel nicht aus der Bohrung
entfernt werden kann.
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Eine
gegenüber diesem Stand der Technik verbesserte Befestigungsanordnung
der eingangs genannten Art ist aus der
DE 20 2006 012 668 U1 bekannt.
Bei der Betätigung dieser Befestigungsanordnung steigt
die Kraft, die von einem Werkzeug zur Betätigung aufgebracht
wird, zunächst während der Verformung der Hülse
an und fällt danach nach der Ausbildung des Wulstes wieder
ab. Während des sich hieran anschließenden Festklemmens
der zu verbindenden Bauteile steigt die Kraft erneut an, bis die
erforderliche Klemmkraft erreicht ist. In einigen Anwendungsfällen
kann die zur Verformung der Hülse erforderliche Kraft eine ähnliche
Größe wie die Kraft bei Erreichen der erforderlichen
Klemmkraft betragen. Dies wird bei der Verwendung von kraft- oder drehmomentgesteuerten
Anzugswerkzeugen zum Betätigen der Befestigungsanordnung
als weiter verbesserungswürdig empfunden, um zu vermeiden, dass
diese Werkzeuge sich bereits während der Ausbildung des
Wulstes während des Verformens der Hülse abschalten,
ohne dass die Bauteile festgeklemmt werden.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es demgegenüber, eine Befestigungsanordnung
der eingangs genannten Art sowie ein entsprechendes Verfahren zum
Festklemmen von Bauteilen bereitzustellen, welche insbesondere hinsichtlich
der während der Betätigung auftretenden Anzugskräfte
oder -momente weiter verbessert sind und damit einen noch zuverlässigeren
Betrieb ermöglichen.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß im Wesentlichen dadurch
gelöst, dass der Zugspindel und dem Druckstück
Kopplungsmittel derart zugeordnet sind, dass das Druckstück
bei einer axialen Bewegung der Zugspindel zumindest einen ersten Wegabschnitt
langsamer als die Zugspindel und einen weiteren Wegabschnitt mit
gleicher Geschwindigkeit wie die Zugspindel bewegbar ist. Mit anderen Worten
werden bei einer Betätigung der Zugspindel zunächst
Druckstück und Zugspindel in die gleiche Richtung bewegt,
wobei jedoch eine Relativbewegung zwischen der sich schneller bewegenden
Zugspindel und dem sich aufgrund der Kopplungsmittel langsamer bewegenden
Druckstück auftritt. Diese Relativbewegung bewirkt, dass
sich an der plastisch verformbaren Hülse, die sich an dem
Druckstück abstützt, ein ringförmiger
Wulst ausbildet, der die zweite Anlagefläche definiert.
Nach der Ausbildung des Wulstes an der Hülse werden das
Druckstück und die Zugspindel gemeinsam bewegt, d. h. sie
bewegen sich in gleicher Richtung und mit gleicher Geschwindigkeit.
Die mit der Zugspindel verbundene Hülse wird auf diese
Weise mit gleicher Geschwindigkeit in Richtung zu der ersten Anlagefläche
gezogen. Auf diese Weise wird die Klemmkraft zum Festklemmen der
zu verbindenden Körper zwischen den beiden Anlageflächen
aufgebracht.
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Der
Erfindung liegt dabei der Gedanke zugrunde, dass die Kopplungsmittel
derart ausgebildet und der Zugspindel und dem Druckstück
zugeordnet sind, dass während des ersten Wegabschnittes,
d. h. wenn sich das Druckstück langsamer als die Zugspindel
bewegt, nur eine geringere Kraft bzw. ein geringeres Anzugsmoment
auf die Zugspindel ausgeübt werden muss, um diese zu betätigen
und hierdurch die Hülse zu verformen, als wenn sich das Druckstück
nicht mit der Zugspindel bewegen würde und somit die Hülse
mit gleicher Geschwindigkeit wie die Zugspindel gegen das Druckstück
gezogen würde. Die Kopplungsmittel bewirken folglich, dass
die Relativbewegung zwischen der Zugspindel und dem Druckstück
so gesteuert werden, dass die Antriebskraft bzw. das Antriebsmoment
während der Ausbildung der zweiten Anlagefläche
möglichst ge ring gehalten wird, indem ein größerer
Hub erzeugt wird bzw. der Kraftaufbau auf einen größeren
Hub verteilt wird. Auf diese Weise kann erreicht werden, dass die Kraft
bzw. das Moment, welches während der Ausbildung der zweiten
Anlagefläche aufgebracht werden muss, geringer als die
Kraft bzw. das Moment zum Aufbringen der erforderlichen Klemmkraft
ist. Ein vorzeitiges Abschalten von kraft- oder drehmomentgesteuerten
Anzugswerkzeugen bereits während der Ausbildung der zweiten
Anlagefläche und noch vor dem Aufbringen der erforderlichen
Klemmkraft kann auf diese Weise sicher vermieden werden.
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Nach
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das
Druckstück relativ zu der Zugspindel bewegbar angeordnet.
Hierbei wird es bevorzugt, wenn die Kopplungsmittel wenigstens einen Stützring
mit einer ersten Wirkfläche, einer auf der der Hülse
abgewandten Seite des Druckstücks ausgebildete zweite Wirkfläche,
eine dem Gehäuse zugeordnete dritte Wirkfläche
und wenigstens eine Kugel aufweisen, die zwischen den Wirkflächen
anordenbar ist, wobei die erste und die zweite Wirkfläche sowie
die erste und die dritte Wirkfläche jeweils näherungsweise
V-förmig zueinander angeordnet sind. Unter einer V-förmigen
Anordnung der Wirkflächen zueinander wird hier ein beliebiger
Winkel von weniger als 180° verstanden, wobei die Relativgeschwindigkeit
zwischen der Zugspindel und dem Druckstück durch die Neigung
der Wirkflächen gesteuert werden kann, um auf diese Weise
das Anzugsmoment bzw. die Anzugskraft für die Betätigung
der Zugspindel während der Ausbildung der zweiten Anlagefläche gering
zu halten. Die Anordnung der Wirkflächen und der wenigstens
einen Kugel erfolgt dabei derart, dass die Kugel durch ihren Kontakt
mit der gehäuseseitigen dritten Wirkfläche zwischen
die erste und die zweite Wirkfläche gepresst wird. Dies
erzeugt die Relativbewegung zwischen der Zugspindel und dem Druckstück.
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Grundsätzlich
können auch mehrere derartiger Kopplungseinrichtungen hintereinandergeschaltet
werden, um die Geschwindigkeiten der Bewegung der Zug spindel und
des Druckstücks sowie den Verlauf der Anzugskraft bzw.
eines Anzugsmoments definiert zu steuern.
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Das
Druckstück ist nach einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung in einem Führungsabschnitt des Gehäuses
und/oder auf der Zugspindel verschiebbar gelagert. Dabei hat es
sich als besonders vorteilhaft herausgestellt, wenn das Druckstück als
einen die Zugspindel umgreifende Hülse ausgebildet ist,
die auf einer Seite eine Anlagefläche zum Abstützen
der das zweite Element definierenden Hülse und auf der
gegenüberliegenden Seite einen beispielsweise flanschartigen
Rand aufweist, an welchem die zweite Wirkfläche ausgebildet
ist.
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In
dem Gehäuse kann nach einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung zumindest abschnittsweise wenigstens eine bahnartige
Ausnehmung, insbesondere ein die Zugspindel umgebender Ringraum,
ausgebildet sein, wobei der Abstand zwischen der Außenfläche
der Zugspindel und der Innenfläche der Ausnehmung größer
oder gleich dem Durchmesser der wenigstens einen Kugel des Kopplungsmittels
ist, und wobei die dritte Wirkfläche in einem Abschnitt
der Ausnehmung mit einem vergrößerten Innendurchmesser
vorgesehen ist. Hierdurch wird die wenigstens eine Kugel zunächst
während des ersten Wegabschnitts in einer radial nach außen von
der Zugspindel entfernten Position gehalten und bei einer Betätigung
der Zugspindel durch das Zusammenwirken der drei Wirkflächen
radial nach innen bewegt, bis die wenigstens eine Kugel beispielsweise
unmittelbar an der Zugspindel anliegt und zwischen der ersten und
der zweiten Wirkfläche aufgenommen ist. In dieser Position
werden dann Zugspindel und Druckstück mit gleicher Geschwindigkeit
bewegt.
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Nach
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die
Kopplungsmittel und die das zweite Element bildende Hülse
derart aneinander angepasst, dass die Relativbewegung zwischen dem Druckstück
und der Zugspindel während des ersten Wegabschnitts der
Zugspindel die Hülse derart gegen das Druckstück
anziehbar ist, dass die Hülse eine sich radial nach außen
erstreckende Ausbeulung bildet, welche die zweite Anlagefläche
definiert. Alternativ oder zusätzlich zu dieser Ausführungsform ist
es jedoch auch möglich, als Kopplungsmittel ein Getriebe
mit Zahnrädern oder dergleichen vorzusehen oder die Bewegungen
von Zugspindel und Druckstück hydraulisch oder pneumatisch
zu bewirken und/oder zu steuern.
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Wenn
der Innendurchmesser der Hülse abschnittsweise zumindest
im Wesentlichen dem Außendurchmesser der Zugspindel entspricht,
ist die Verformungsrichtung der Hülse im Wesentlichen derart
vorgegeben, dass sich eine ringförmige Ausstülpung
oder Ausbeulung an der Hülse ausbildet, welche die zweite
Anlagefläche definiert. Ein Einbeulen der Hülse
wird durch die im Inneren der Hülse verlaufende Zugspindel
vermieden.
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Nach
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist das
Vorspannelement oder dgl. Mittel zum Betätigen der Zugspindel
ein Gehäuse auf, aus welchem ein Mutternkörper,
der in dem Gehäuse drehbar gelagert ist, zumindest bereichsweise zum
Angriff eines Werkzeugs herausragt, wobei eine Zugspindel als Einrichtung
zum Ausführen einer Relativbewegung mit dem Mutternkörper
in Eingriff steht. Bei diesem Aufbau kann eine Stirnfläche
des Gehäuses die erste Anlagefläche bilden, während sich
die Hülse, welche nach der Verformung die zweite Anlagefläche
bildet, gegen die Druckhülse abstützt. Die Druckhülse
und das Gehäuse können dabei so gestaltet werden,
dass Dichtungsmaterial, welches während des Festklemmens
aus dem Sandwichaufbau austritt, nicht in das Gehäuse des
Vorspannelements eindringen kann. Die beweglichen Komponenten der
Befestigungsanordnung müssen daher nicht nach jeder Benutzung
gereinigt werden.
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Während
des Aushärtens des Dichtmaterials kann es insbesondere
aufgrund des Austritts von Dichtmaterial zu einem Setzen oder einer
anderen Dickenab nahme des Sandwichaufbaus kommen. Um trotzdem die
erforderliche Klemmkraft während des Aushärtens
aufbringen zu können, ist vorzugsweise in dem Vorspannelement
ein elastisches Element, beispielsweise ein Tellerfederpaket, derart
angeordnet, dass dieses in seinem komprimierten Zustand eine die
beiden Anlagenflächen aufeinander zu beaufschlagende Klemmkraft
ausübt. Dabei wird es bevorzugt, wenn das Tellerfederpaket
zwischen dem Gehäuse des Vorspannelements und der Druckhülse angeordnet
ist. Das Tellerfederpaket kann folglich eine hohe Klemmkraft aufbringen,
selbst wenn der festzuklemmende Sandwichaufbau sich aufgrund austretenden
Dichtmaterials setzt.
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Um
das Ablösen der Hülse von der übrigen Befestigungsanordnung
zu erleichtern, kann in dem Vorspannelement eine Ratsche mit einem
dieser zugeordneten Sperrelement vorgesehen sein.
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Es
wird bevorzugt, wenn in der ersten Anlagefläche, d. h.
beispielsweise der Stirnfläche des Gehäuses, wenigstens
eine insbesondere radial verlaufende Nut vorgesehen ist. Durch diese
Nut kann während des Festklemmens austretende Dichtmasse
definiert nach außen geleitet werden, wodurch die Gefahr,
dass Dichtmaterial in die Befestigungsanordnung eindringt, weiter
minimiert wird.
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Die
Erfindung betrifft weiter ein Verfahren zum Fixieren und/oder Festklemmen
wenigstens eines insbesondere mehrschichtigen Bauteils mit folgenden
Schritten: Aufschrauben einer verformbaren Hülse auf eine
in ein Gehäuse zurückziehbare Zugspindel, die
ein Außengewinde aufweist, bis die Hülse stirnseitig
an einem die Zugspindel umgreifenden Druckstück anliegt,
Einführen der Hülse und der Zugspindel durch eine Öffnung
des wenigstens einen Bauteils bis zumindest ein Bereich der Hülse
auf der dem Gehäuse abgewandten Seite aus dem wenigstens
einen Bauteil tritt, Zurückziehen der Zugspindel in das
Gehäuse, wobei das Druckstück derart mit der Zugspindel
gekoppelt ist, dass das Druckstück mit geringerer Geschwindigkeit
als die Zugspindel in das Gehäuse zurückgezogen
wird, wobei sich durch die Relativbewegung zwischen der Zugspindel
und dem Druckstück eine bspw. wulstartigen Verformung eines
Abschnitts der Hülse ausbildet, wobei die Verformung das
wenigstens eine Bauteil auf seiner dem Vorspannelement abgewandten
Seite hintergreift, Zurückziehen der Zugspindel und des
Druckstücks in das Gehäuse mit gleicher Geschwindigkeit
zum Aufbringen einer Klemmkraft. Mit anderen Worten werden erfindungsgemäß die
Zugspindel und das Druckstück in das Gehäuse zurückgezogen,
wobei das Druckstück derart mit der Zugspindel gekoppelt
ist, dass das Druckstück zunächst mit einem geringeren Hub
als die Zugspindel und erst nach dem Ausbilden der bspw. wulstartigen
Verformung der Hülse zum Aufbringen einer Klemmkraft mit
gleichem Hub in das Gehäuse zurückgezogen wird.
Dieser erfindungsgemäße Verfahrensablauf bewirkt,
dass die zur Verformung der Hülse erforderliche Kraft kleiner
als die während des Festklemmens der zu verbindenden Bauteile
auftretende Kraft ist, die von einem bspw. kraft- oder drehmomentgesteuerten
Anzugswerkzeugen zum Betätigen der Befestigungsanordnung
aufgebracht werden muss.
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Nach
einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist die Hülse mehrteilig mit einem Rohrstück
und einem Gewindestück, die einander in einem Verbindungsbereich überlappend
ineinander gesteckt sind, ausgebildet, wobei das Gewindestück
in dem Verbindungsbereich einen kegligen Kragen und das Rohrstück
eine umlaufende Nut aufweist, die derart an den kegligen Kragen
angepasst ist, dass dieser vor oder während des Einführens
der verformbaren Hülse durch die Öffnung des wenigstens
einen Bauteils radial nach innen in die Nut eingebördelt
wird.
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Die
der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird weiter durch eine Einweghülse
zur Verwendung in einer Befestigungsanordnung der oben beschriebenen
Art gelöst, wobei die Einweghülse aus einem bei
einer definierten axialen Belastung durch Ausbeulung plastisch verformbaren
Material, vorzugsweise Alumi nium, besteht und eine Innenfläche aufweist,
die bereichsweise mit einem Innengewinde versehen ist, und eine
auf der dem Innengewinde abgewandten Seite ausgebildete Stirnfläche
aufweist, die als Anschlagfläche gegen ein Element der
Befestigungsanordnung dient. Die erfindungsgemäße
Einweghülse kann nach dem Aushärten des Dichtmaterials
beispielsweise durch Ausbohren oder Auspressen von dem Sandwichaufbau
getrennt werden. Durch die Verwendung einer kostengünstig
herstellbaren und rasch mit der übrigen Befestigungsanordnung
verbindbaren und trennbaren Einweghülse ermöglicht
es, dass Festklemmen von Schichten eines Sandwichaufbaus erheblich
zu vereinfachen und zu beschleunigen, da kein aufwändiger
Reinigungsvorgang der Befestigungsanordnung notwendig ist. Dies bedeutet
insbesondere bei der Herstellung von Flugzeugkomponenten, bei denen
eine sehr große Anzahl von temporären Befestigungsanordnungen
eingesetzt wird, eine erhebliche Zeiteinsparung und eine deutliche
Verbesserung des Logistikaufwands. Weiter ist es auch möglich,
Einweghülsen unterschiedlicher Länge oder Stärke
vorzuhalten, um diese in Abhängigkeit der Einsatzbedingungen
mit demselben Vorspannelement der Befestigungsanordnung zu verwenden.
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Nach
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die
Außenfläche der Einweghülse wenigstens
abschnittsweise mit in axialer Richtung verlaufenden Rillen oder
Vorsprüngen versehen. Hierdurch ist es möglich,
ein Verdrehen der Hülse in einer Bohrung zu erschweren,
so dass sich die (Einweg-)Hülse leichter von der Zugspindel
oder dergleichen der Befestigungsanordnung lösen lässt.
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Um
bei einer definierten axialen Kraft eine die zweite Anlagefläche
bildende Ausbeulung zu erreichen, ist vorzugsweise ein Bereich zur
Einleitung der Ausbeulung an der Einweghülse vorgesehen. Zweckmäßigerweise
liegt dieser Bereich angrenzend an den Innengewindeabschnitt der
Einweghülse. Der Bereich zur Einleitung der Ausbeulung
kann z. B. durch eine definierte Schwächung oder durch
eine leichte Vorbeulung der Einweghülse erzielt werden.
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Der
geschwächte Bereich kann dabei beispielsweise durch eine
Verjüngung der Wandstärke der Hülse gebildet
sein. Hierbei hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn
auf der Innenseite der Hülse eine beispielsweise bauchige,
nutartige Ausnehmung vorgesehen ist, die die Verjüngung
der Wandstärke der Hülse bewirkt. Dieser Bereich
kann sich definiert leichter verformen als die übrige Hülse. Alternativ
oder zusätzlich hierzu ist es auch möglich, die
Verformbarkeit eines Bereichs der Hülse durch eine Wärmebehandlung
zu verbessern. Dies kann insbesondere durch eine induktive Erwärmung
erfolgen.
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Wenn
die Hülse einstückig ausgebildet ist, kann diese
besonders einfach und kostengünstig hergestellt werden.
Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die
Hülse mehrteilig, insbesondere zweiteilig, ausgebildet
und weist ein dem Vorspannelement zugewandtes Rohrstück
und ein dem Vorspannelement abgewandtes Gewindestück auf,
wobei das Gewindestück mit einem mit dem Vorspannwerkzeug
verwindbaren Gewinde versehen ist. Die mehrteilige Ausbildung der
Hülse ermöglicht es, einzelne Bereiche der Hülse
dem Einsatzzweck entsprechend zu gestalten. So kann das Rohrstück
beispielsweise aus einem steiferen Material ausgebildet sein als
das Gewindestück, an welchem sich die wulstartige Verformung
ausbilden soll.
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In
Weiterbildung dieses Erfindungsgedankens ist es vorgesehen, dass
das Rohrstück und das Gewindestück einander in
einem Verbindungsbereich überlappend ineinander gesteckt
sind, wobei das Rohrstück und/oder das Gewindestück
einen konischen oder angefasten Übergangsbereich derart aufweisen,
dass sich das Rohrstück oder das Gewindestück
bei einer axialen Relativbewegung zueinander radial aufweiten. Mit
anderen Worten wird während des Klemmvorganges beispielsweise
die Gewindehülse in das Rohrstück gepresst, woraufhin sich
das Rohrstück in einem beispielsweise im Durchmesser reduzierten
Verbindungsbereich definiert aufweitet. Dieses Aufweiten führt
dazu, dass sich die Hülse in radialer Richtung in der Bohrung
des Werkstücks verklemmt, wodurch eine Rotation der Hülse
in der Bohrung beim Lösen des Werkzeugs verhindert werden
kann. Hierbei kann das Gewindestück in dem Verbindungsbereich
einen kegligen Kragen und das Rohrstück eine umlaufende
Nut aufweisen, die derart an den kegligen Kragen angepasst ist,
dass dieser radial nach innen in die Nut einbördelbar ist.
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Um
das Eindringen von Verunreinigungen in das Gewindestück
zu verhindern, ist das Gewindestück nach einer bevorzugten
Ausführungsform auf der dem Rohrstück abgewandten
Seite mit einer Kappe verschlossen.
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Weiterbildungen,
Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung ergeben
sich auch aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen
und der Zeichnung. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich
dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination
den Gegenstand der Erfindung, unabhängig von ihrer Zusammenfassung
in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung.
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Es
zeigen schematisch:
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1 eine
Schnittansicht durch eine bekannte Befestigungsanordnung beim Festklemmen eines
Sandwichaufbaus,
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2 in
Schnittansicht eine erfindungsgemäße Befestigungsanordnung,
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3 in
Schnittansicht die Befestigungsanordnung nach 2 nach
dem Ausbilden der zweiten Anlagefläche,
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4 in
Schnittansicht eine erfindungsgemäße Einweghülse,
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5a in
Schnittansicht eine Einweghülse nach einer dritten Ausführungsform
der Erfindung vor der Verbindung der Hülsenabschnitte,
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5b in
vergrößerter Darstellung ein Detail in 5a,
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6a in
Schnittansicht die Einweghülse nach 5a nach
der Verbindung der Hülsenabschnitte und
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6b in
vergrößerter Darstellung ein Detail in 6a.
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Die
in 1 dargestellte bekannte Befestigungsanordnung
besteht aus einem Vorspannelement 101 und einer Hülse 102,
welche lösbar an dem Vorspannelement 101 befestigbar
ist. Hierzu ist die Hülse 102 mit einem Innengewindeabschnitt
versehen. Dieser Innengewindeabschnitt 103 erstreckt sich
dabei in dem in 1 unteren Bereich der Hülse 102,
während der übrige Bereich der Innenfläche
der Hülse 102 nicht mit einem Gewinde versehen
ist. Die Außenfläche der Hülse 102 ist
im Wesentlichen glatt und zylindrisch ausgebildet. Ein oberer Bereich
der Hülse 102 kann jedoch mit einer Profilierung
versehen sein, welche bspw. durch in axialer Richtung der Hülse 102 verlaufende
Rillen 104 gebildet ist.
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Das
Vorspannelement 101 weist ein becherförmiges Gehäuse 105 auf,
dessen untere Stirnseite eine erste Anlagefläche 106 bildet.
Durch eine Öffnung in der Anlagefläche 106 ist
ein rohrartiger Vorsprung einer in dem Gehäuse 105 aufgenommenen Druckhülse 107 geführt.
Die Druckhülse 107 erstreckt sich in ihrem unteren
Bereich nicht über die volle Breite des Gehäuses 105,
so dass in dem zwischen der Innenwand des Gehäuses 105 und
der Außenfläche der Druckhülse 107 gebildeten
ringförmigen Hohlraum ein Telierfederpaket 108 aufgenommen
werden kann. Das Tellerfederpaket 108, welches sich auf
der unte ren Stirnfläche des Gehäuses 105 und
einer Schulter der Druckhülse 107 abstützt, drängt
die Druckhülse 107 nach oben.
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Durch
die Druckhülse 107 ist eine Zugspindel 109 drehbar
und axial verschiebbar geführt, die an ihrem aus dem Gehäuse 105 herausragenden, vorderen
Ende einen Außengewindeabschnitt 110 aufweist.
Das vordere Ende der Zugspindel 109 ist dabei derart ausgebildet,
dass die Hülse 102 leicht auf die Zugspindel 109 aufgesteckt
und der Außengewindeabschnitt 110 in den Innengewindeabschnitt 103 der
Hülse 102 eingeschraubt werden kann. Zwischen
der Innenwand der Hülse 102 und der Außenwand
der Zugspindel 109 verbleibt dabei allenfalls ein minimales
Spiel.
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Über
einen Außengewindeabschnitt steht die Zugspindel 109 mit
einem Mutternkörper 111 mit Innengewindeabschnitt
in Eingriff. Der Mutternkörper 111 ist dabei relativ
zu dem Gehäuse 105 drehbar in diesem aufgenommen.
Durch ein Drehen des Mutternkörpers 111 relativ
zu dem Gehäuse 105 wird die Zugspindel 109 in
axialer Richtung innerhalb des Gehäuses 105 zwischen
einer ausgefahrenen Stellung der Zugspindel 109 und einer
in 1 gezeigten zurückgezogenen Stellung
der Zugspindel 109 bewegt. Ein Sprengring 112 verhindert
dabei die unbeabsichtigte Demontage des Mutternkörpers 111 aus
dem Gehäuse 105.
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Zwischen
dem Mutternkörper 111 und der Druckhülse 107 ist
in dem Gehäuse 105 eine Ratschenanordnung vorgesehen.
Diese ist durch eine Anlaufscheibe 113, ein Sperrelement 114 und
eine Ratsche 115 mit zugeordneter Kegelstumpffeder 116 gebildet.
Die Anlaufscheibe 113 verringert dabei den Reibwiderstand
zwischen dem drehbaren Mutternkörper 111 und dem
feststehenden Sperrelement 114. Die im komprimierten Zustand
besonders platzsparende Kegelstumpffeder 116, welche sich
in einer Ausnehmung der Druckhülse 107 abstützt,
drückt die Ratsche 115 gegen das Sperrelement 114,
wodurch eine Rota tion der Ratsche und damit der mit der Ratsche
verbundenen Zugspindel 109 im Uhrzeigersinn verhindert
wird. In der entgegengesetzten Drehrichtung gegen den Uhrzeigersinn
verhindert die durch die Kegelstumpffeder 116 gegen das
Sperrelement 114 gedrückte Ratsche 115 ebenfalls
eine Rotation der Zugspindel 109. Bei Erreichen eines definierten Drehmoments,
beispielsweise wenn die Zugspindel 109, wie in 1 gezeigt,
an einem Anschlag des Mutternkörpers 111 anliegt,
kann die Ratsche 115 gegen die Kraft der Kegelstumpffeder 116 nach
unten gedrängt werden und eine Relativbewegung zu dem Sperrelement 114 ausführen,
so dass die Zugspindel 109 bei einer Drehung des Mutternkörpers 111 mit gedreht
wird. Dies ist erforderlich, um die Zugspindel 109 aus
der Hülse 102 herausschrauben zu können.
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Im
Folgenden wird nun der Betrieb der bekannten Befestigungsanordnung
näher erläutert: Bei der Montage von Flugzeugkomponenten
werden Strukturteile und Platten untereinander und miteinander verbunden.
Diese Bauelemente können z. B. aus Aluminium oder Kohlefaserverbundmaterialien
bestehen. Ein derartiger Sandwichaufbau 117 ist in 1 beispielhaft
dargestellt. Zum Verbinden der einzelnen Schichten des Sandwichaufbaus 117 wird zwischen
den Schichten ein in der Regel flüssiges Dichtmaterial
aufgebracht und die einzelnen Schichten werden relativ zueinander
vorpositioniert.
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Durch
vorgebohrte Löcher in dem Sandwichaufbau 117 wird
eine Befestigungsanordnung mit einem Vorspannelement 101 und
einer darauf aufgeschraubten Hülse 102 durchgesteckt.
Die Zugspindel 109 des Vorspannelements 101 befindet
sich dabei in der in 1 gezeigten ausgefahrenen Position,
in welcher die Zugspindel weit aus dem Gehäuse 105 herausragt.
Die Hülse 102 stößt dabei mit
einer oberen Stirnfläche gegen die untere Stirnfläche der
Druckhülse 107 an und wird abdichtend gegen diese
gepresst. Die Länge der Hülse 102 ist
dabei derart bemessen, dass der Innengewindeabschnitt 103 sowie
ein nicht mit ei fern Innengewinde versehener Abschnitt der Hülse 102 nach
unten aus dem Sandwichaufbau 117 herausragt.
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Wird
nun der Mutternkörper 111 im Uhrzeigersinn relativ
zu dem Gehäuse 105 gedreht, zieht sich die Zugspindel 109 in
das Gehäuse 105 zurück, bis sie die in 1 gezeigte
Position erreicht hat. Hierdurch wird auch die Hülse 102 weiter
gegen die Druckhülse 107 des Vorspannelements 101 gepresst.
Die beispielsweise aus Aluminium bestehende Hülse 102 ist
dabei derart ausgelegt, dass sich bei einer bestimmten axialen Kraft
die Hülse 102 radial nach außen stülpt.
Durch diese an der Unterseite des Sandwichaufbaus 117 entstehende
Ausbeulung, welche in 1 gezeigt ist, wird eine zweite
Anlagefläche 118 gebildet, die an der Unterseite
des Sandwichaufbaus 117 anliegt. Auf diese Weise wird der Sandwichaufbau 117 zwischen
der durch das Gehäuse 105 definierten ersten Anlagefläche 106 und der
durch die Hülse 102 gebildeten zweiten Anlagefläche 118 festgespannt.
Hierbei wird auch das Tellerfederpaket 108 komprimiert.
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Eine
erfindungsgemäße Befestigungsanordnung, die im
Wesentlichen den oben unter Bezugnahme auf 1 beschriebenen
Aufbau und eine ähnliche Funktionsweise hat, ist in den 2 und 3 dargestellt.
Die Befestigungsanordnung 1 unterscheidet sich jedoch dadurch
von der oben beschriebenen bekannten Befestigungsanordnung, dass
dem Druckstück 7 und der Zugspindel 9 Kopplungsmittel
zugeordnet sind, welche eine Bewegung des Druckstücks 7 mit
unterschiedlichen Geschwindigkeiten bei der Betätigung
der Zugspindel 9 bewirken. Gleiche Bauteile werden im Folgenden
mit einer um 100 reduzierten Bezugsziffer bezeichnet.
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Die
Kopplungsmittel sind innerhalb des Gehäuses 5 der
Befestigungsanordnung 1 vorgesehen. Hierzu ist zunächst
ein Stützring 19 auf der Zugspindel 9 derart
befestigt, dass der Stützring 19 zumindest in
der von der Hülse 2 wegweisenden Richtung nicht
relativ zu der Zugspindel 9 bewegbar ist. in der dargestellten
Ausführungsform liegt der Stützring 19 an
einem Absatz der Zugspindel 9 an.
-
Das
dem Stützring 19 zugewandte Ende des Druckstücks 7,
welches als eine die Zugspindel 9 umgreifende Hülse
ausgebildet ist, ist mit einem flanschartig aufgeweiteten Ende 20 versehen.
Sowohl an dem Stützring 19 als auch an dem flanschartigen Ende 20 des
Druckstücks 7 ist jeweils eine Wirkfläche 19.1 bzw. 20.1 ausgebildet,
wobei diese beiden Wirkflächen V-förmig zueinander
verlaufen und in der dargestellten Ausführungsform etwa
einen rechten Winkel miteinander bilden.
-
In
der in 2 dargestellten Ausgangsposition, in welcher sich
die Hülse 2 durch eine Öffnung in dem
Sandwichaufbau 17 durchführen lässt,
stoßen der Stützring 19 und das flanschartige
Ende 20 des Druckstücks 7 aneinander
an, wobei zwischen den beiden Wirkflächen 19.1 und 20.1 radial
außerhalb der Zugspindel 9 mehrere Kugeln 21 aufgenommen sind.
-
Das
Gehäuse 5 der Befestigungsanordnung 1 und
die Zugspindel 9 bzw. das Druckstück 7 sind
in ihrer Geometrie derart aneinander angepasst, dass zwischen der
Innenfläche des Gehäuses 5 und der Außenfläche
der Zugspindel 9 eine ringförmige Ausnehmung 22 ausgebildet
ist. Die Größe der ringförmigen Ausnehmung 22 ist
derart bemessen, dass der Stützring 19 und das
flanschartige Ende 20 innerhalb des Gehäuses 5 axial
verschiebbar sind, ohne gegen die Innenfläche des Gehäuses 5 zu
stoßen. Die ringförmige Ausnehmung 22 weist
auf der der Hülse 2 zugewandten Seite einen vergrößerten
Bereich auf, in welchem der radiale Abstand zwischen der Innenfläche
des Gehäuses 5 und der Außenfläche
der Zugspindel 9 größer als in dem der
Hülse 2 abgewandten Abschnitt der ringförmigen
Ausnehmung 22 ist. Ein Übergangsabschnitt der
Innenfläche des Gehäuses 5 zwischen den
beiden Bereichen mit unterschiedlichem Innendurchmesser der ringförmigen Ausnehmung 22 ist
als eine Wirkfläche 5.1 gestaltet, die zu der
ersten Wirkfläche 19.1 des Stützrings ebenfalls
im Wesentlichen V-förmig verläuft.
-
Die
Funktionsweise der erfindungsgemäßen Befestigungsanordnung 1 wird
nachfolgend näher erläutert: Um nach dem Einführen
der Hülse 2 in eine Öffnung eines Sandwichaufbaus
die zweite Anlagefläche 18 durch eine radiale
Ausbeulung der Hülse 2 zu bewirken, wird zunächst
das Mutterelement 11 betätigt, so dass die Zugspindel 9 in
das Gehäuse 5 zurückgezogen wird. Durch
die Gewindeverbindung zwischen der Hülse 2 und
der Zugspindel 9 wird auch die Hülse 2 mit
gleicher Geschwindigkeit und in die gleiche Richtung zu dem Gehäuse 5 bewegt.
Das Druckstück 7 und die Hülse 2 liegen
stirnseitig aneinander an, so dass durch die Hülse 2 auch
das Druckstück 7 in das Gehäuse 5 hinein
bewegt wird.
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Hierdurch
werden die Kugeln 21 von der Wirkfläche 20.1 des
flanschartigen Endes 20 des Druckstücks 7 gegen
die Wirkfläche 5.1 auf der Innenseite des Gehäuses
gedrängt. Dies bewirkt wiederum, dass die Kugeln 21 radial
nach innen gedrängt werden und hierbei auf die Wirkfläche 19.1 des
Stützrings 19 wirken. Mit anderen Worten führt eine
Bewegung des Druckstücks 7 dazu, dass die Kugeln 21 radial
nach innen zwischen das flanschartige Ende des Druckstücks 7 und
den Stützring 19 gepresst werden. Auf diese Weise
bewegt sich das Druckstück 7 mit geringerer Geschwindigkeit
als die Spindel 9, wobei diese Geschwindigkeit von der
Neigung der Wirkflächen zueinander abhängt.
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Sobald
die Kugeln 21 wie in 3 dargestellt vollständig
zwischen dem Stützring 19 und dem flanschartigen
Ende 20 des Druckstücks 7 liegen und durch
die Gestaltung der ringförmigen Ausnehmung 22 nicht
weiter radial nach innen gedrängt werden können,
werden bei einer fortgesetzten Betätigung des Mutterelements 11 und
damit einem weiteren Zurückziehen der Zugspindel 9 auch
die Hülse 2 und das Druckstück 7 mit
gleicher Geschwindigkeit wie die Zugspindel 9 in das Gehäuse
gezogen.
-
Die
Kopplungsmittel sind dabei derart aufeinander abgestimmt, dass während
des ersten Wegabschnittes der Bewegung der Zugspindel 9,
d. h. solange die Kugeln 21 noch nicht in ihrer in 3 gezeigten
radial inneren Position sind, die zweite Anlagefläche 18 durch
Ausbeulen der Hülse 2 erzeugt wird. Da dies bei
einem vergleichsweise großen Hub der Zugspindel 9 erfolgt,
ist die hierfür aufzubringende Kraft bzw. das Drehmoment,
welches auf das Mutterelement 11 wirkt, vergleichsweise
klein. Während des Festklemmens des in den 2 und 3 nicht gezeigten
Sandwichaufbaus zwischen der ersten Anlagefläche 6 des
Gehäuses 5 und der zweiten Anlagefläche 18 der
Hülse 2 steigt die Kraft bzw. das Drehmoment zum
Betätigen der Zugspindel 9 an, bis die erforderliche
Klemmkraft erreicht ist.
-
Eine
bevorzugte Ausführungsform einer Hülse 2 ist
in 4 dargestellt. Die Hülse 2 ist
zweiteilig ausgebildet und weist eine Gewindehülse 2a und
ein Rohrstück 2b auf, die in einem Verbindungsbereich 23 ineinander
gesteckt sind. Das Rohrstück 2b ist mit einem
Bereich mit vergleichsweise kleiner Wandstärke über
einen Bereich des Gewindestücks 2a geschoben.
In dem Verbindungsbereich 23 sind in der dargestellten
Ausführungsform sowohl die Gewindehülse 2a als
auch das Rohrstück 2b mit einem angefasten Übergangsbereich
versehen, so dass sich der dünnwandige Bereich des Rohrstücks 2b radial
nach außen aufweitet, wenn die Gewindehülse 2a in
das Rohrstück 2b gezogen wird. Hierdurch kann
das Rohrstück 2b in einer Bohrung eines Bauteils
festgeklemmt werden.
-
Weiter
ist in 4 ein geschwächter Bereich 24 der
Hülse 2 dargestellt, welcher durch eine innere Ausnehmung
gebildet ist, so dass sich die Wandstärke der Gewindehülse 2a bereichsweise
verjüngt. Dieser geschwächte Bereich 24 dient
zu einer definierten Einleitung der Verformung der Hülse 2.
-
In
den 5a bis 6b ist
eine weitere Ausführungsform einer zweiteiligen Hülse 2 dargestellt.
Dabei ist das Gewindestück 2a in dem Verbindungsbereich 23 mit
einem kegligen Kragen und das Rohrstück 2b mit
einer umlaufende Nut ausgestattet, die derart an den kegligen Kragen
angepasst ist, dass dieser radial nach innen in die Nut einbördelbar ist.
Die 5a und 5b zeigen
das Gewindestück 2a und das Rohrstück 2b dabei
vor dem Einbördeln des Kragens, während die 6a und 6b das Gewindestück 2a und
das Rohrstück 2b miteinander verbunden darstellen. Ähnlich
wie oben unter Bezugnahme auf 4 erläutert
ist der Verbindungsbereich 23 so gestaltet, dass sich nun
der dünnwandige Bereich des Gewindestücks 2a radial
nach außen aufweitet, wenn das Rohrstück 2b in
die Gewindehülse 2a gezogen wird, um die Gewindehülse 2a in
der Bohrung eines Bauteils festzuklemmen.
-
Weiter
ist das Gewindestück 2a auf der dem Rohrstück 2b abgewandten
Seite mit einer Kappe 25 verschlossen. Die Kappe verhindert
das Eindringen von Verunreinigungen in das Gewindestück 2a und kann
beim Einführen der Hülse 2 in die Bohrung
etwaige Verunreinigungen aus der Bohrung herausschieben. Zudem kann
die Kappe als ein bspw. farbiger Indikator für die Gesamtlänge
der Hülse 2 verwendet werden.
-
- 1,
101
- Vorspannelement/Befestigungsanordnung
- 2,
102
- Hülse
- 103
- Innengewindeabschnitt
- 104
- Rille
- 5,
105
- Gehäuse
- 6,
106
- erste
Anlagefläche
- 7,
107
- Druckhülse/Druckstück
- 108
- Tellerfederpaket
- 9,
109
- Zugspindel
- 110
- Außengewindeabschnitt
- 11,
111
- Mutternkörper
- 112
- Sprengring
- 113
- Anlaufscheibe
- 114
- Sperrelement
- 115
- Ratsche
- 116
- Kegelstumpffeder
- 117
- Sandwichaufbau
- 18,
118
- zweite
Anlagefläche
- 19
- Stützring
- 20
- flanschartiges
Ende des Druckstücks 7
- 21
- Kugel
- 22
- ringförmige
Ausnehmung
- 23
- Verbindungsbereich
- 24
- geschwächter
Bereich
- 25
- Kappe
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 202006012668
U1 [0006]