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Die Erfindung betrifft eine Sensorvorrichtung in einem Sicherheitsgurtsystem eines Fahrzeugs, mit einem Meßwertaufnehmer mit einem sensitiven Bereich, der gurtsystemspezifische Daten mißt.
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Gerade im Zusammenhang mit einer Gurtstraffung ist es in Fahrzeugen von Interesse, die bei der Straffung eingezogene bzw. bei einer Kraftbegrenzung ausgegebene Länge des Gurtbandes zu überwachen. Die aktuelle Gurtbandlänge korreliert zum Beispiel mit der aktuellen Position des Fahrzeuginsassen und ist somit bei einem Unfall als Parameter zur Entfaltungssteuerung eines Gassacks einsetzbar.
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Aus der
DE 101 26 699 A1 ist eine optische Sensorvorrichtung in einem Sicherheitsgurtsystem eines Fahrzeugs bekannt, die einen Meßwertaufnehmer mit einem sensitiven Bereich aufweist, der gurtsystemspezifische Daten mißt.
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Es sind Sensoren bekannt, die optisch eine Struktur an der Gurtspule erfassen, die Auskunft über die gerade abgewickelte Länge des Gurtbands gibt. Hierbei ist jedoch nachteilig, daß die Wicklungsdichte des Gurtbands auf der Gurtspule nicht bekannt ist, so daß aufgrund des sogenannten Filmspuleneffekts bei Belastung des Gurtbands der angezeigte Wert vom tatsächlichen Wert abweichen kann.
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Die optische Erfassung der Gurtbandlänge ist sehr attraktiv, da die Messung berührungsfrei erfolgen kann und somit Verschleiß sowohl des Gurtsystems als auch des Sensors verhindert wird. Optische Sensoren sind jedoch anfällig gegen Verschmutzung.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine zuverlässig arbeitende Gurtbanderfassung zu schaffen.
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Dies wird bei einer oben genannten Sensorvorrichtung dadurch erreicht, daß die Sensorvorrichtung einen Antrieb und ein bedeckendes Element aufweist, durch das zumindest der sensitive Bereich des Meßwertaufnehmers zeitweise gegenüber seiner Umgebung abgedeckt und geschützt ist, wobei der Antrieb eine Relativbewegung zwischen Meßwertaufnehmer und bedeckendem Element bewirken kann. Dies erlaubt, in einer Ausführung der Erfindung, den Meßwertaufnehmer zwischen einzelnen Messungen vor Umgebungseinflüssen geschützt hinter dem bedeckenden Element anzuordnen. Der Antrieb kann dabei die Relativbewegung aktiv herbeiführen oder aber etwa eine Sperre lösen, so daß eine etwaige Vorspanneinrichtung eine Bewegung veranlassen kann.
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Vorzugsweise ist der Meßwertaufnehmer (hier und im Folgenden ist damit stets zumindest dessen sensitiver Bereich gemeint, auf dessen Schutz es ankommt) durch das bedeckende Element zeitlich vor einer Messung abgedeckt. Damit ist der Meßwertaufnehmer nur während einer Messung der Umgebung ausgesetzt und ansonsten vor Verschmutzung und Beschädigung durch die Abdeckung geschützt. Auf diese Weise läßt sich die Zeit, die der Meßwertaufnehmer einer potentiellen Verschmutzung ausgesetzt ist, erheblich gegenüber Systemen reduzieren, bei denen der Meßwertaufnehmer ständig unbedeckt ist. Infolgedessen tritt eine deutlich geringere Verschmutzung des Meßwertaufnehmers gegenüber bekannten Systemen ein.
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Vorzugsweise ist der Meßwertaufnehmer eine optische Erfassungsvorrichtung. Theoretisch wären aber auch andere Erfassungsmethoden, die berührungslos oder sogar mit Berührung des Gurtbandes arbeiten, wie magnetische oder mechanische Verfahren, denkbar.
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Bevorzugt ist die Sensorvorrichtung in einem Gurtaufroller angeordnet, sie kann zum Beispiel in den Gurtaufroller integriert sein und in unmittelbarer Nähe zum Gurtband liegen.
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Vorteilhaft mißt die Sensorvorrichtung eine Längenveränderung des ausgegebenen Gurtbands.
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Hierzu tastet der Meßwertaufnehmer vorzugsweise das Gurtband ab, und zwar außerhalb der Gurtspule, so daß Meßwertverfälschungen durch den Filmspuleneffekt ausgeschlossen werden können.
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Es ist möglich, das System so auszulegen, daß eine Meßwertaufnahme nur erfolgt, wenn die Gurtspule des Gurtaufrollers gesperrt ist. In manchen Fällen ist es ausreichend, nicht ständig die aktuelle Länge an ausgegebenem Gurtband zu kennen, sondern lediglich Gurtbandeinzug und -ausgabe während einer Gurtstraffung und einer eventuell daran anschließenden Kraftbegrenzung zu erfassen. Sowohl bei der Straffung als auch bei der Kraftbegrenzung ist im Normalfall die Gurtspule durch einen bekannten Sperrmechanismus in Gurtabwickelrichtung arretiert. Diese Sperrung kann ausgenutzt werden, um den Meßwertaufnehmer freizugeben, d. h. eine freie Sichtlinie zwischen dem sensitiven Bereich und dem zu erfassenden Gurtband zu schaffen.
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Eine Messung erfolgt beispielsweise, wenn ein Gurtstraffer des Sicherheitsgurtsystems betätigt wird. Es ist möglich, daß eine Messung ausschließlich dann erfolgt. Da Gurtstraffungen nur selten auftreten, selbst wenn reversibel arbeitende, mehrfach einsetzbare Precrash-Straffer verwendet werden, ist sichergestellt, daß der Meßwertaufnehmer den größten Teil seiner Lebensdauer über abgedeckt und somit vor Umwelteinflüssen und Verschmutzungen geschützt ist.
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Eine Messung kann aber auch, z. B. zusätzlich oder ausschließlich, in dem Fall erfolgen, wenn ein Kraftbegrenzer des Sicherheitsgurtsystems aktiv ist, das heißt, wenn sich die Gurtspule trotz ihrer Sperrung in Gurtabwickelrichtung bewegt. Als Kraftbegrenzer kommen dabei alle geeigneten Mechanismen in Frage, die eine derartige Drehung der Gurtspule zulassen, ein bekannter Fall ist ein Torsionsstab.
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Der Antrieb der Sensorvorrichtung ist z. B. durch einen Sperrmechanismus des Gurtaufrollers, einen Gurtstraffer oder einen Kraftbegrenzer gebildet, die jeweils mit dem bedeckenden Element oder dem Meßwertaufnehmer mechanisch gekoppelt sind, so daß eine Aktivierung des Sperrmechanismus, des Straffers oder des Kraftbegrenzers automatisch eine Freigabe des Meßwertaufnehmers zur Folge hat. Dabei kann, wie oben beschrieben, der Antrieb die notwendige Kraft für die Bewegung des bedeckenden Elements bzw. des Meßwertaufnehmers selbst zur Verfügung stellen, oder z. B. eine Sperre lösen, wobei die Relativbewegung von bedeckendem Element und Meßwertaufnehmer von einer anderen Quelle, etwa einem Elektromotor oder einer Feder, hervorgerufen wird.
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Zur Freigabe des sensitiven Bereichs des Meßwertaufnehmers für eine Messung kann das bedeckende Element vom Meßwertaufnehmer wegbewegt werden.
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Alternativ ist es natürlich auch möglich, den Meßwertaufnehmer für eine Messung vom bedeckenden Element weg in eine Meßposition zu verfahren, so daß der sensitive Bereich in eine vorbestimmte Meßposition gelangt. Entscheidend ist immer, daß der sensitive Bereich des Meßwertaufnehmers in eine Position kommt, in der er eine freie Sichtlinie auf das zu erfassende Gurtband hat. Dies kann durch eine reine Bewegung des bedeckenden Elements, eine reine Bewegung des Meßwertaufnehmers oder durch eine Kombination aus beiden Bewegungen geschehen.
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Zur Unterstützung der Relativbewegung ist es vorteilhaft, wenn das bedeckende Element und/oder der Meßwertaufnehmer mechanisch in eine Freigaberichtung vorgespannt sind und zur Messung relativ zueinander bewegt werden, um den sensitiven Bereich freizugeben, so daß beispielsweise der Antrieb nur einen Auslösemechanismus betätigen muß und die eigentliche Bewegung aufgrund der Vorspannenergie erfolgt.
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Der Antrieb kann einen Elektromagneten aufweisen, der die Freigabebewegung bewirkt.
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In einer anderen Ausführung der Erfindung wird der sensitive Bereich des Meßwertaufnehmers vor Verschmutzung geschützt, indem in der Sensorvorrichtung ein Reinigungsmechanismus vorgesehen ist, der den Meßwertaufnehmer unter vorbestimmten Bedingungen reinigt. Auch so wird sichergestellt, daß der Meßwertaufnehmer in kritischen Situationen die Änderung der Gurtbandlänge sicher erfassen kann.
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Beispielsweise ist denkbar, daß die Reinigung bei der Relativbewegung zwischen Meßwertaufnehmer und bedeckendem Element nach einem der oben genannten Beispiele erfolgt.
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Alternativ ist es auch möglich, daß die Sensorvorrichtung die Bewegung des Gurtbandes im wesentlichen ständig überwacht, und der Meßwertaufnehmer nur in spezifischen, vorbestimmten Situationen gereinigt wird. Die Reinigung kann zum Beispiel stets bei vollständig eingezogenem Gurtband erfolgen. In dieser Situation ist sichergestellt, daß kein Fahrzeuginsasse zurückgehalten werden muß. Außerdem ist diese Stellung leicht zu detektieren und mechanisch mit einem Reinigungsmechanismus zu koppeln.
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Es ist auch möglich, eine Selbstdiagnosefunktion vorzusehen, deren Ergebnis bestimmt, ob der Meßwertaufnehmer gereinigt wird. Diese Selbstdiagnosefunktion kann beispielsweise einen Verschmutzungsgrad des Meßwertaufnehmers aufgrund einer Teststruktur im Gurtband, aufgrund einer Probemessung oder aufgrund von Fehlerauswertungen der letzten Messungen bestimmen.
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Der Reinigungsmechanismus kann beispielsweise einen über ein Untersetzungsgetriebe mit der Gurtspule gekoppelten Wischer aufweisen, der sich nach einer vorbestimmten Anzahl von Umdrehungen der Gurtspule über den Meßwertaufnehmer bewegt. Ein derartiger Wischer könnte auch so mit der Gurtspule gekoppelt sein, daß er sich stets bei ganz aufgerolltem Gurtband über den Meßwertaufnehmer bewegt und diesen beispielsweise auch vollständig abdeckt, bis das Gurtband wieder ausgegeben wird. Es ist selbstverständlich auch ein von einer Steuerelektronik im Rahmen der Selbstdiagnosefunktion durch einen Motor betätigter Wischer denkbar.
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In einer möglichen Gestaltung ist der Reinigungsmechanismus mit dem bedeckenden Element verbunden, z. B. in Form eines in eine Abdeckung integrierten Wischers, und das bedeckende Element und/oder der Meßwertaufnehmer werden zur Reinigung durch den Antrieb bewegt.
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Eine Abdeckung des Meßwertaufnehmers kann demnach erfindungsgemäß erfolgen, um diesen vor Umwelteinflüssen zu schützen und/oder, um ihn zu reinigen.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung mehrerer Ausführungsbeispiele mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen. In diesen zeigen:
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1 eine schematische Schnittansicht eines Gurtaufrollers mit einer Sensorvorrichtung, in einem Sicherheitsgurtsystem eines Fahrzeugs;
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2 eine schematische Ansicht einer erfindungsgemäßen Sensorvorrichtung gemäß einer ersten Ausführungsform;
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3 eine schematische Ansicht einer erfindungsgemäßen Sensorvorrichtung gemäß einer zweiten Ausführungsform;
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4 eine schematische Ansicht einer erfindungsgemäßen Sensorvorrichtung gemäß einer dritten Ausführungsform;
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5 eine schematische Ansicht einer erfindungsgemäßen Sensorvorrichtung gemäß einer vierten Ausführungsform;
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6 eine schematische Ansicht einer erfindungsgemäßen Sensorvorrichtung gemäß einer fünften Ausführungsform; und
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7 eine schematische Ansicht einer erfindungsgemäßen Sensorvorrichtung gemäß einer sechsten Ausführungsform.
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In 1 ist schematisch ein Abschnitt eines Sicherheitsgurtsystems 10 eines (nicht weiter dargestellten) Fahrzeugs gezeigt. Das Gurtband 12 eines Sicherheitsgurtes, mit dem ein Fahrzeuginsasse sich angurtet, ist teilweise auf einer drehbar gelagerten Gurtspule 14 eines Gurtaufrollers 16 aufgewickelt, der das Gurtband 12 nach Bedarf einziehen oder ausgeben kann. Der Gurtaufroller 16 ist auf bekannte Weise über die angedeutete Befestigung 18 fahrzeugfest befestigt. Das Sicherheitsgurtsystem 10 weist außerdem einen oder mehrere (nicht dargestellte) Gurtstraffer auf, von denen einer als Rotationsstraffer arbeitet und an der Gurtspule 14 angreift, um diese im Einsatzfall in Gurtaufwickelrichtung RW zu drehen. Andere Gurtstraffer können beispielsweise an einem Gurtschloß oder an einem Endbeschlag angreifen.
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Die Gurtspule 14 wird durch einen bekannten (nicht gezeigten) Sperrmechanismus arretiert, sobald die Fahrzeugbeschleunigung oder die Gurtbandgeschwindigkeit ein bestimmtes Maß überschreitet. In die Gurtspule 14 ist außerdem ein (ebenfalls nicht gezeigter) Kraftbegrenzer integriert, zum Beispiel ein Torsionsstab, der bei Überschreiten einer vorbestimmten Belastung eine Abwicklung von Gurtband 12 in Gurtauszugsrichtung RA erlaubt, auch wenn die Gurtspule 14 gesperrt ist. Die bisher geschilderte Ausbildung entspricht der eines bekannten Sicherheitsgurtsystems.
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Das Sicherheitsgurtsystem 10 weist eine Sensorvorrichtung auf, die in den gezeigten Beispielen in den Gurtaufroller 16 integriert ist. Ein Meßwertaufnehmer 20, in diesem Fall ein optisches Meßelement, ist mit einem sensitiven Bereich in direkter Sichtlinie zum Gurtband 12 angeordnet und ist so ausgerichtet, daß er bei einer Messung das Gurtband 12 abtastet. Der Meßwertaufnehmer 20 kann z. B. eine Photozelle und auch eine Lichtquelle umfassen, wobei die ausgesandte und vom Gurtband 12 zurückreflektierte Strahlung detektiert wird. Der sensitive Bereich des Meßwertaufnehmers 20 ist dabei die Fläche, die tatsächlich zur Messung beiträgt, umfaßt also z. B. Lichtaustritts- und Lichteintrittsflächen. Das Gurtband 12 weist beispielsweise vorbestimmte Codierungen in festgelegten Abständen auf, oder es wird die Struktur des Gurtbands 12 selbst abgetastet. Die Sensorvorrichtung erfaßt die Bewegung des Gurtbands 12 gegenüber dem Meßwertaufnehmer 20. Die Funktion des Meßwertaufnehmers 20 kann dabei ähnlich der einer optischen Computermaus ausgelegt sein.
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Anders als bei der Übersichtszeichnung in 1 ist erfindungsgemäß der Meßwertaufnehmer 20 bei den in den 2 bis 7 dargestellten Ausführungsformen außerhalb einer aktiven Meßwertaufnahme (Messung) gegen Verschleiß und Verschmutzung geschützt. Hierzu ist zumindest der empfindliche, sensitive Bereich des Meßwertaufnehmers 20 von einem bedeckenden Element 122 abgedeckt. Dieser ist im gezeigten Fall eine linear verschieblich angeordnete Platte, die in der Abdeckstellung den Meßwertaufnehmer 20 gegenüber seiner Umgebung staubdicht abschließt.
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Das bedeckende Element 122 ist mit einem Antrieb der Sensorvorrichtung, hier mit einer pyrotechnisch angetriebenen Mechanik eines Gurtstraffers (angedeutet mit 124), gekoppelt. Der Gurtstraffer 124 enthält ein bewegliches Element 126, das sich bei Aktivierung des Gurtstraffers 124 von der Gurtspule 14 weg bewegt (in 2 in Pfeilrichtung nach oben) und so eine Drehung der Gurtspule 14 in Gurtaufwickelrichtung RW veranlaßt. Zu Anfang der Aktivierung des Gurtstraffers 124 hebt das bewegliche Element 126 das bedeckende Element 122 durch seine Bewegung vom Meßwertaufnehmer 20 weg in eine freigegebene Stellung, so daß die freie Sichtlinie des sensitiven Bereichs des Meßwertaufnehmers 20 zum Gurtband 12 hergestellt ist. Ab diesem Moment beginnt die Messung der Bewegung des Gurtbandes 12, so daß die beim Straffvorgang eingezogene Gurtbandlänge exakt erfaßt wird.
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Ist die Straffbewegung beendet, bleibt das bedeckende Element 122 geöffnet, so daß der Meßwertaufnehmer 20 in der freigegebenen Stellung bleibt.
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Wenn der Fahrzeuginsasse mit einer Kraft, die über einer vorbestimmten Belastungsgrenze liegt, in den Sicherheitsgurt fällt, spricht der in den Gurtaufroller 16 integrierte Kraftbegrenzer an (nicht gezeigt), und die Gurtspule 14 beginnt, sich in Gurtausgaberichtung RA zu drehen. Auch diese Gurtbandbewegung wird vom Meßwertaufnehmer 20 erfaßt. Dieses Szenario wurde für einen pyrotechnisch betriebenen, einmalig einzusetzenden Gurtstraffer 124 beschrieben.
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Genausogut könnte der Gurtstraffer 124 als reversibler, mehrfach einsetzbarer Precrash-Straffer ausgelegt sein, der bereits im Vorfeld eines Unfalls in einer gefährlichen Situation aktiviert wird und das Gurtband 12 einzieht. In diesem Fall erfolgt wiederum die Freigabe des Meßwertaufnehmers 20 durch die Bewegung des bedeckenden Elements 122 aufgrund der Bewegung des Gurtstraffers 124 erfolgen, wobei für den Fall, daß es nicht zu einem Unfall kommt, das bedeckende Element 122 wieder in die Abdeckstellung verfahren wird, wenn der Gurtstraffer 124 in seiner Ausgangsposition zurückgestellt wird. Der Precrash-Straffer könnte z. B. einen Elektromotor aufweisen, der indirekt auch das bedeckende Element 122 bewegt.
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In 3 ist eine zweite Ausführungsform gezeigt, in der das bedeckende Element 222 durch eine rotatorische Bewegung aus der dargestellten Abdeckstellung, in die freigegebene Stellung überführt wird. Eine lineare Bewegung des Gurtstraffers 224 wird über ein drehbar gelagertes bewegliches Element 226 auf das ebenfalls drehbar gelagerte bedeckende Element 222 übertragen. Dessen Rotationsbewegung in Pfeilrichtung R gibt den Meßwertaufnehmer frei.
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Falls der Gurtstraffer 224 reversibel ausgelegt ist, verschließt die Umkehrbewegung den Meßwertaufnehmer 20 wieder gegenüber seiner Umgebung, wenn der Gurtstraffer 224 wieder in seiner Ausgangsstellung zurückfährt.
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In 4 ist eine Variante gezeigt, bei der der Antrieb als ein separater Auslösemechanismus 328, hier in Form eines Elektromagneten, gestaltet ist. Der Auslösemechanismus 338 kann unabhängig von einem Gurtstraffer ausgelegt sein. Bei der Aktivierung des Elektromagneten wird ein bewegliches Element 326 angezogen oder abgestoßen und bewegt sich relativ zum Magneten (in Pfeilrichtung in 4). Das bewegliche Element 326 ist hier über ein Seilzugsystem mit dem bedeckenden Element 322 gekoppelt, so daß dieses bei der Bewegung des beweglichen Elements 326 vom Meßwertaufnehmer 20 wegbewegt wird und diesen freigibt.
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Das bedeckende Element 322 ist hier durch eine Feder 340 in Abdeckstellung vorgespannt, so daß sich das bedeckende Element 322 reversibel bewegen kann.
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Auch möglich wäre eine Vorspannung in Freigaberichtung R, so daß die Freigabe möglichst schnell erfolgt. In diesem Fall bewirkt der Antrieb lediglich ein Lösen einer Sperre, während die eigentliche Bewegungsenergie von der Feder geliefert wird.
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Natürlich könnte das bedeckende Element 322 auch direkt und starr mit dem beweglichen Element 326 des Auslösemechanismus 338 verbunden sein.
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In dem in 5 gezeigten Beispiel ist diese Ausbildung verwirklicht. Ein Hubmagnet 438 bewegt einen als bewegliches Element 426 ausgebildeten Abschnitt des bedeckenden Elements 422 und zieht dieses in die freigegebene Stellung vom Meßwertaufnehmer 20 weg oder bewegt ihn wieder davor in die Abdeckstellung.
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In der in 6 gezeigten Ausführungsform wird das bedeckende Element 522 über einen Elektromotor 542 bewegt, wobei die Drehbewegung des Elektromotors 542 direkt auf das drehbeweglich gelagerte bedeckende Element 522 übertragen wird, so daß dieses in Freigaberichtung R vom Meßwertaufnehmer 20 fortbewegt wird, bzw. wieder in Abdeckstellung verfahren wird, wenn die Messung beendet ist.
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7 schließlich stellt ein Prinzip vor, nach dem nicht das bedeckende Element, sondern der Meßwertaufnehmer 20 verfahren wird. Das bedeckende Element 622 ist ortsfest angeordnet und schließt den Meßwertaufnehmer 20 in der Abdeckstellung gegenüber der Umgebung ab. Wird eine Meßwertaufnahme benötigt, so bewegt ein (nicht gezeigter) Antrieb z. B. mittels eines Elektromotors ein bewegliches Element 626, das mit dem Meßwertaufnehmer 20 gekoppelt ist, wodurch dieser in Richtung R verdreht wird und aus der Abdeckstellung in die freigegebene Stellung überführt wird. Die freigegebene Stellung des Meßwertaufnehmers 20 ist mit denen der 2 bis 6 identisch, wobei der sensitive Bereich des Meßwertaufnehmers 20 in direkter Sichtlinie zum Gurtband 12 liegt, so daß er dessen Bewegung optisch erfassen kann.
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Ist die Messung beendet, wird durch eine Rotation in umgekehrter Richtung der Meßwertaufnehmer 20 wieder unter das bedeckende Element 622 verschwenkt, so daß er wieder gegenüber der Umgebung geschützt ist. Der Meßwertaufnehmer 20 könnte auch linear verfahren werden.
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Selbstverständlich ließen sich auch Mechanismen einsetzen, bei denen sowohl eine Bewegung der bedeckenden Elements als auch eine Bewegung des Meßwertaufnehmers erfolgt.
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Sämtliche Merkmale der beschriebenen Ausführungsformen können natürlich nach Ermessen des Fachmanns frei miteinander kombiniert oder gegeneinander ausgetauscht werden. Hier sind nur einige wenige Beispiele dargestellt, mit der ein Schutz des Meßaufnehmers zwischen oder vor den Messungen erzielt werden kann. Diese sind beispielhaft zu verstehen, selbstverständlich kann auch jeder andere geeignete Mechanismus, der diesen Zweck erfüllt, eingesetzt werden.
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Eine andere Lösung zum Schutz des Meßwertaufnehmers vor Verschmutzung ist es, diesen gegebenenfalls zu reinigen.
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Zum Beispiel könnte jeweils an den in den 2 bis 7 gezeigten Sensorvorrichtungen am bedeckenden Element 122–622 eine Reinigungsvorrichtung, z. B. ein Wischer, angeordnet sein, der bei Überstreichen des Meßwertaufnehmers 20 eine Reinigung desselben bewirkt. Beispielweise ist in 6 eine Reinigungsvorrichtung 750 dargestellt. Hier ist als Reinigungsvorrichtung 750 ein Wischer an der Innenseite des federnden Elements 522 vorgesehen, der in Kontakt mit dem sensitiven Bereich kommt.
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Diese Ausbildung bietet sich vor allen Dingen bei reversibel arbeitenden, also mehrfach verwendbaren Systemen an, aber auch bei Systemen, bei denen die Gurtbandbewegung ständig erfaßt wird, wenn der Insasse den Gurt angelegt hat.
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Eine Reinigungsvorrichtung 750 ist beispielsweise mit der Gurtspule derartig gekoppelt, daß jeweils in einer Endstellung bei vollständig aufgewickeltem Gurtband 12 das bedeckende Element 522 über den Meßwertaufnehmer 20 (oder der Meßwertaufnehmer 20 unter das bedeckenden Element 622) gleitet und in die Abdeckstellung kommt, wobei ein Wischer oder ähnliches über den sensitiven Bereich des Meßwertaufnehmers 20 wischt und diesen reinigt.
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Im Fall der Ausführungsform nach 6 wäre das bewegliche Element 526 z. B. über ein Untersetzungsgetriebe mit der Gurtspule 14 gekoppelt, so daß bei einer bestimmten Umdrehungszahl der Gurtspule 14 das bedeckende Element 522 mit dem Wischer der Reinigungsvorrichtung 750 bewegt wird.
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Wird der Sicherheitsgurt ausgezogen, wird der Meßwertaufnehmer 20 freigegeben, und Verlauf der Gurtbandausgabe und des Gurtbandeinzugs wird während der gesamten Fahrt überwacht, nicht nur wie bei den oben beschriebenen Ausführungsformen bei der Aktivierung des Gurtstraffers 124.
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Es kann auch eine Reinigungsvorrichtung vorgesehen sein, die unabhängig vom bedeckenden Element, alleine oder zusätzlich zu diesem vorgesehen ist. Die Reinigungsvorrichtung kann beispielsweise den Meßwertaufnehmer 20 zyklisch durch eine mechatronische Einheit reinigen. Hierzu könnte beispielsweise einfach die Drehbewegung eines Motors mit einer daran angebrachten Bürste oder Wischer eingesetzt werden, die/der den Meßwertaufnehmer 20 während der Reinigung zeitweise abdecken. Auch ein ohne mechanische Berührung, z. B. mit Hilfe eines Luftstroms, arbeitender Reinigungsmechanismus ist denkbar, der zeitweise vor den sensitiven Bereich des Meßwertaufnehmers fährt.
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In einer weiteren Ausführungsform ist eine Steuerelektronik mit einer Selbstdiagnosefunktion vorgesehen, die, z. B. durch Auswertungen der letzten Messungen der Gurtbandbewegung entscheidet, ob eine Reinigung durchgeführt werden soll. Hier kann z. B., analog zur Ausführung der 5, eine mit einem Elektromagneten gekoppelte Reinigungsvorrichtung am bedeckenden Element 422 kurz vor den Meßwertaufnehmer 20 gefahren und wieder zurückgezogen werden, so daß dessen aktive Oberfläche von Staub und Schmutz befreit wird.
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Die Merkmale der beschriebenen Sensorvorrichtungen können im Ermessen des Fachmanns frei kombiniert oder ausgetauscht werden, wobei die Vorrichtungen zum Schutz und zur Reinigung wahlweise alleine oder in Kombination zum Einsatz kommen können. Insbesondere kann ein bedeckendes Element sowohl als Schutz als auch zur Reinigung eingesetzt werden.