DE102007060875A1 - Verfahren zum Adaptieren einer Auslöseempfindlichkeit eines automatischen Bremsvorgangs für ein Kraftfahrzeug - Google Patents
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Adaptieren einer Auslöseempfindlichkeit eines automatischen Bremsvorgangs für ein Kraftfahrzeug, bei dem bei einem Bremsmanöver das Überschreiten eines Schwellenwertes der Betätigungsgeschwindigkeit und/oder der Betätigungskraft eines Bremspedals als Kriterium für das Auslösen des automatischen Bremsvorgangs herangezogen wird und bei dem nach dem Auslösen des automatischen Bremsvorgangs selbsttätig ein größerer Bremsdruck aufgebaut wird als sich bei der Bremspedalstellung ergibt. Eine erhöhte Fahrsicherheit lässt sich erreichen, wenn der Schwellenwert in Abhängigkeit wenigstens eines physiologischen Parameters des Fahrers adaptiert wird.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Adaptieren einer Auslöseempfindlichkeit eines automatischen Bremsvorgangs für ein Kraftfahrzeug, mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1. Die Erfindung betrifft außerdem eine Bremsanlage eines Kraftfahrzeuges zur Auslösung eines automatischen Bremsvorganges.
- Aus der
DE 44 13 172 C1 ist ein Verfahren zur fahrsituationsabhängigen Bestimmung der Auslöseempfindlichkeit eines automatischen Bremsvorgangs für ein Kraftfahrzeug bekannt. Bei einem Bremsmanöver wird für das Auslösen eines automatischen Bremsvorgangs das Überschreiten eines Schwellenwertes der Betätigungsgeschwindigkeit und/oder der Betätigungskraft eines Bremspedals als Auslösekriterium herangezogen. Nach dem Auslösen eines solchen automatischen Bremsvorgangs wird ein größerer Bremsdruck aufgebaut als sich aus der Bremspedalstellung ergibt. Hierdurch kann eine Notbremsung realisiert werden, die sich durch einen verkürzten Bremsweg auszeichnet. - Beim bekannten Verfahren wird versucht, die Auslöseempfindlichkeit für den automatischen Bremsvorgang an die aktuelle Fahrsituation anzupassen, um besser zwischen einer Notbremsung, bei der ein automatischer Bremsvorgang gewünscht wird, und einer Zielbremsung unterscheiden zu können, bei der die Auslösung des automatischen Bremsvorgangs nicht erwünscht ist. Erreicht wird dies beim bekannten Verfahren dadurch, dass die Auslöseempfindlichkeit in Abhängigkeit von der Art beziehungsweise des zeitlichen Ablaufs der Pedalbetätigung durch den Fahrer verändert wird.
- Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem, für ein Verfahren der eingangs genannten Art beziehungsweise für eine Bremsanlage eine verbesserte Ausführungsform anzugeben, die sich insbesondere dadurch charakterisiert, dass die Fahrzeugsicherheit erhöht wird.
- Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch den Gegenstand der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
- Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, den Schwellenwert für die Auslösung des automatischen Bremsvorgangs in Abhängigkeit wenigstens einen physiologischen Parameters des Fahrers zu adaptieren. Durch diese Maßnahme erfolgt eine Anpassung des Schwellenwerts beziehungsweise der Auslöseempfindlichkeit an den jeweiligen aktuellen Fahrer. Die Erfindung beruht hierbei auf der Überlegung, dass die typischerweise überwachten Auslösekriterien, nämlich Betätigungsgeschwindigkeit des Bremspedals und in das Bremspedal eingeleitete Betätigungskraft von der Physis des jeweiligen Fahrers stark abhängen können. Kleine und leichte Fahrer betätigen das Bremspedal auch bei einer Notsituation nicht so stark wie große und schwere Fahrer. Dementsprechend sind die Auslöseschwellenwerte bei herkömmlichen Verfahren jeweils Kompromisse, die günstige Werte für mittelgroße und mittelschwere Fahrer ergeben, jedoch kleine und leichte Fahrer ebenso wie große und schwere Fahrer benachteiligen. Durch die Adaption des Schwellenwerts an physiologische Parameter des jeweiligen Fahrers kann somit die Effektivität des automatischen Bremsvorgangs erheblich gesteigert werden.
- Im vorliegenden Zusammenhang wird der Begriff „Fahrer" geschlechtsneutral verwendet und umschließt daher männliche Fahrer und weibliche Fahrerinnen.
- Besonders vorteilhaft ist eine Ausführungsform, bei welcher der Schwellenwert in Abhängigkeit der Größe und/oder des Gewichts des Fahrers adaptiert wird. Diese physiologischen Parameter lassen sich vergleichsweise einfach erfassen, wodurch der Aufwand zur Realisierung des Verfahrens reduziert ist. Dabei kann es ausreichen, jeweils nur einen dieser Parameter zu erfassen. Große Fahrer sind meistens auch schwerer als kleine Fahrer. Ebenso sind schwere Fahrer häufig auch größer als leichte Fahrer.
- Das Gewicht des jeweiligen Fahrers beziehungsweise die Größe des jeweiligen Fahrers kann dabei im Fahrzeug anhand eines mit dem Gewicht beziehungsweise mit der Größe des Fahrers korrelierten Parameters übermittelt werden. Dieser Parameter kann dabei mit Hilfe einer Sensorik des Fahrzeugs erfasst werden. Beispielsweise kann die aktuelle Fahrersitzposition zur Abschätzung der Größe des Fahrers herangezogen werden. Beispielsweise lässt eine vordere Fahrersitzposition auf einen eher kleineren Fahrer schließen, während eine hintere Fahrersitzposition auf einen größeren Fahrer schließen lässt. Zusätzlich oder alternativ kann eine tiefere Fahrersitzposition ebenfalls auf einen größeren Fahrer schließen lassen, während eine höhere Sitzposition wieder auf einen kleineren Fahrer schließen lässt. Sofern das Fahrzeug eine elektrische Sitzverstellung aufweist, sind regelmäßig Positionssensoren vorhanden. In der Folge kann eine Steuerung zur Realisierung des hier vorgestellten Verfahrens auf eine am Fahrzeug ohnehin vorhandene Sensorik zurückgreifen, um beispielsweise die Größe des Fahrers abzuschätzen.
- Das Gewicht des Fahrers kann beispielsweise mittels einer am Fahrzeugsitz vorgesehenen Wiegeeinrichtung ermittelt werden. Eine solche Wiegeeinrichtung kann bereits in Form einer Sitzbelegungserkennung vorhanden sein. Eine solche Wiegeeinrichtung kann beispielsweise durch eine Sensormatte oder dergleichen realisiert werden.
- Die Steuerung der Bremsanlage entnimmt die Schwellenwerte für die Auslösung des automatischen Bremsvorgangs, dessen Funktionalität auch als Bremsassistentfunktion bezeichnet werden kann, beispielsweise Kennfeldern. Diese Kennfelder können beispielsweise die weiter oben mit Bezug auf die
DE 44 13 172 C1 beschriebenen Fahrsituationen berücksichtigen. Zur Realisierung der vorliegenden Erfindung kann es nun möglich sein, die Kennfelder zur Bestimmung des Schwellenwerts von den Fahrerparametern abhängig auszuwählen. Ebenso kann der Schwellenwert in Abhängigkeit der Fahrerparameter in den Kennfeldern abgelegt sein. Ferner ist es grundsätzlich möglich, den Schwellenwert zunächst in herkömmlicher Weise aus Kennfeldern zu bestimmen, wobei diese Kennfelder dann von den Fahrerparametern unabhängig sind. Anschließend können dann die so bestimmten Schwellenwerte mit Hilfe von Korrekturfaktoren adaptiert werden, wobei dann diese Korrekturfaktoren von den Fahrerparametern abhängen. - Eine Bremsanlage eines Fahrzeugs, welche die Bremsassistentfunktion realisiert, ist hierzu mit einer entsprechenden Steuerung ausgestattet, welche die Realisierung eines automatischen Bremsvorgangs ermöglicht, wenn bei einem Bremsmanöver ein Schwellenwert der Betätigungsgeschwindigkeit und/oder der Betätigungskraft eines Bremspedals überschritten wird. Diese Steuerung ist dabei so ausgestaltet, dass sie zum Adaptieren der Auslöseempfindlichkeit des automatischen Bremsvorgangs das vorstehend beschriebene Verfahren durchführt.
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 4413172 C1 [0002, 0011]
Claims (7)
- Verfahren zum Adaptieren einer Auslöseempfindlichkeit eines automatischen Bremsvorgangs für ein Kraftfahrzeug, – bei dem bei einem Bremsmanöver das Überschreiten eines Schwellenwertes der Betätigungsgeschwindigkeit und/oder der Betätigungskraft eines Bremspedals als Kriterium für das Auslösen des automatischen Bremsvorgangs herangezogen wird, – bei dem nach dem Auslösen des automatischen Bremsvorgangs selbsttätig ein größerer Bremsdruck aufgebaut wird als sich bei der Bremspedalstellung ergibt, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwellenwert in Abhängigkeit wenigstens eines physiologischen Parameters des Fahrers adaptiert wird.
- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwellenwert in Abhängigkeit der Größe und/oder des Gewichts des Fahrers adaptiert wird.
- Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewicht und/oder die Größe des Fahrers anhand eines mit dem Gewicht und/oder mit der Größe des Fahrers korrelierten Parameters einer Sensorik des Fahrzeugs ermittelt wird.
- Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die aktuelle Fahrersitzposition zur Abschätzung der Größe des Fahrers herangezogen wird.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewicht des Fahrers mittels einer am Fahrersitz vorgesehenen Wiegeeinrichtung ermittelt wird.
- Bremsanlage für ein Fahrzeug, mit einer Steuerung zur Auslösung eines automatischen Bremsvorgangs, wenn bei einem Bremsmanöver ein Schwellenwert der Betätigungsgeschwindigkeit und/oder der Betätigungskraft eines Bremspedals überschritten wird, wobei nach dem Auslösen des automatischen Bremsvorgangs selbsttätig ein größerer Bremsdruck aufgebaut wird als sich aus der Bremspedalstellung ergibt, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung so ausgestaltet ist, dass sie den Schwellenwert in Abhängigkeit wenigstens eines physiologischen Parameters des Fahrers adaptiert.
- Bremsanlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung so ausgestaltet ist, dass sie das Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 5 durchführt.
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DE102007060875A1 true DE102007060875A1 (de) | 2008-07-17 |
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ID=39510037
Family Applications (1)
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DE200710060875 Withdrawn DE102007060875A1 (de) | 2007-12-18 | 2007-12-18 | Verfahren zum Adaptieren einer Auslöseempfindlichkeit eines automatischen Bremsvorgangs für ein Kraftfahrzeug |
Country Status (1)
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DE (1) | DE102007060875A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102012112441A1 (de) | 2012-12-17 | 2014-06-18 | Conti Temic Microelectronic Gmbh | Verfahren zur Steuerung eines Fahrzeugs mit einem ein automatisiertes, teilautomatisiertes und ein manuelles Fahren ermöglichenden Fahrerassistenzsystem |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4413172C1 (de) | 1994-04-15 | 1995-03-30 | Daimler Benz Ag | Verfahren zur fahrsituationsabhängigen Bestimmung der Auslöseempfindlichkeit eines automatischen Bremsvorganges für ein Kraftfahrzeug |
-
2007
- 2007-12-18 DE DE200710060875 patent/DE102007060875A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (1)
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DE102012112441A1 (de) | 2012-12-17 | 2014-06-18 | Conti Temic Microelectronic Gmbh | Verfahren zur Steuerung eines Fahrzeugs mit einem ein automatisiertes, teilautomatisiertes und ein manuelles Fahren ermöglichenden Fahrerassistenzsystem |
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