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Die
Erfindung betrifft ein Scharnier zur Anlenkung eines Karosseriebauteils,
insbesondere einer Motorhaube, an eine Tragstruktur eines Kraftfahrzeugs.
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Stand der Technik
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Scharniere
und Schwenkmechanismen zur Anlenkung von Karosseriebauteilen, wie
etwa von Motorhauben, Seitentüren, Heck- oder Kofferraumklappen
an die Tragstruktur eines Kraftfahrzeugs sind im Stand der Technik
in vielfältiger Weise bekannt. Bei der schwenkbaren Anlenkung
insbesondere von Motorhauben entsteht jedoch gerade bei Kraftfahrzeugen
mit einer weit nach vorn reichenden Front- oder Windschutzscheibe
ein Problem hinsichtlich der Zugänglichkeit des Motorraums.
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Diese
Problematik tritt ferner bei Kleinwagen mit einem relativ kurz bauenden
Motorraum verstärkt auf. Denn während des Produktionsdurchlaufes
im Automobilwerk wird eine Motorhaube in der Regel mittels eines
Haubenstabs oder mittels einer Gasdruckfeder in ihrer Stützenstellung
gehalten, in welcher der Öffnungswinkel zwischen der Motorhaube und
der Stützstruktur bzw. zwischen den beiden Scharnierflügeln
des Motorhaubenscharniers üblicherweise 50° bis
70° beträgt.
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Diese
Neigung der Motorhaube in der Stützenstellung ist für
die Montage von im Motorraum anzuordnenden Komponenten äußerst
nachteilig. Insbesondere diejenigen nahe dem unteren Ende der Windschutzscheibe
liegenden Bereiche sind vom Monteur nur äußerst
schwer zu erreichen. Eine solche erschwerte Zugänglichkeit
behindert den Monteur, verlangsamt den Produktionsprozess und birgt ein
erhöhtes Verletzungsrisiko für den Monteur in sich.
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Aus
der
DE 23 45 452 A1 ist
eine Vorrichtung zur Abstützung geöffneter Hauben
bekannt, wobei für den Ein- oder Ausbau von Motoren eine
Motorhaube von der Stützenstellung, in welcher der Öffnungswinkel
etwa 60° beträgt, in eine Service- oder Montageposition überführt
werden kann, in welcher der Öffnungswinkel des Motorhaubenscharniers
etwa 90° beträgt. In dieser Service- oder Montageposition
erstreckt sich die Motorhaube nahezu vertikal, sodass der Motorraum
nahezu vollständig freigegeben ist und für den
Monteur leichter zugänglich wird.
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Damit
die Motorhaube von der 60°-Stellung in die 90°-Stellung überführt
werden kann, ist diese zunächst um ca. 1° abzusenken.
Dadurch wird ein Arretierbolzen entlastet, der nachfolgend in einem Bogen
eines Scharnierflügels gleitet bis dieser an einer Arretierzone
anschlägt. Der Bogen muss an dieser Stelle hinterschnitten
ausgebildet sein.
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Eine
derartige Zwangsführung für einen Arretierbolzen
ist jedoch aufwendig sowohl in der Herstellung als auch in der Montage.
So müssen die Scharnierflügel mit entsprechenden
kulissenartigen Führungen versehen werden. Dies erfordert
eine mitunter aufwendige Bearbeitung des entsprechenden Scharnierflügels
bis dieser die geforderte funktionsgerechte Geometrie aufweist.
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Aufgabe
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Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Scharnier
zur schwenkbaren Anbindung eines Karosseriebauteils an die Tragstruktur
eines Kraftfahrzeugs zur Verfügung zu stellen, welches
ein Überführen des Karosseriebauteils in eine
nahezu vertikale Stellung ermöglicht und zugleich besonders
einfach und kostengünstig in der Herstellung ist.
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Erfindung und vorteilhafte
Wirkungen
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Die
der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird mittels eines Scharniers
gemäß Anspruch 1 und einem Motorhaubenscharnier
gemäß Anspruch 11 gelöst. Weitere vorteilhafte
Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
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Das
erfindungsgemäße Scharnier ist zur Anlenkung eines
Karosseriebauteils, insbesondere einer Motorhaube, einer Kofferraum-
oder einer Heckklappe oder einer Kraftfahrzeugseitentür
an einer Tragstruktur eines Kraftfahrzeugs ausgebildet. Es weist
einen Scharnierflügel und ein Grundteil auf, die zueinander
um eine gemeinsame Schwenkachse zueinander schwenkbar gelagert sind.
Der Scharnierflügel ist dabei für das Karosseriebauteil
vorgesehen, während das Grundteil des Scharniers mit der Tragstruktur
des Fahrzeugs unmittelbar oder mittelbar verbindbar ist.
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Das
erfindungsgemäße Scharnier ist vorzugsweise als
einachsiges Haubenscharnier ausgebildet. Es kann aber auch als mehrachsiges
Scharnier oder als ein entsprechend gearteter mehrgliedriger Schwenkmechanismus
ausgebildet sein.
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Zum
Arretieren des Karosseriebauteils in einer Service- oder Montageposition
ist zumindest ein Arretiermittel vorgesehen, welches zwischen einer Arretierstellung
und einer Lösestellung im Wesentlichen parallel bzw. axial
zur Erstreckung der Schwenkachse verschiebbar ausgebildet ist. Die Service-
oder Montageposition des Karosseriebauteils unterscheidet sich von
der gewöhnlichen Öffnungsstellung des Scharniers
bzw. des Karosseriebauteils dadurch, dass in dieser Service- oder
Montageposition der Öffnungswinkel nahezu 90° beträgt, oder
dass das mittels dem Scharnier an der Tragstruktur angelenkte Karosseriebauteil
im Wesentlichen vertikal gegenüber der Kraftfahrzeuglängsachse
ausgerichtet ist.
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Es
ist insbesondere im Rahmen der Erfindung vorgesehen, dass das Arretiermittel
zumindest bei Erreichen des Karosseriebauteils bzw. des Scharnierflügels
in der Service- oder Montageposition im Wesentlichen parallel zur
Schwenkachse des Scharniers verschiebbar ist.
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Auf
diese Art und Weise wird erreicht, dass durch manuelles überführen
des Karosseriebauteils in die Service- oder Montageposition das
Arretiermittel in seine Arretierstellung überführt
werden kann, in welches es eine weitere Relativbewegung oder Schwenkbewegung
der beiden Scharnierbauteile, Scharnierflügel und Grundteil
zueinander blockiert bzw. verhindert.
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Nach
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass das zumindest eine Arretiermittel am Grundteil oder am Scharnierflügel
in Axialrichtung verschiebbar und von der Schwenkachse radial beabstandet
angeordnet ist. Dabei ist am jeweils anderen Scharnierbauteil, dem
Scharnierflügel oder dem Grundteil zumindest ein mit dem
Arretiermittel korrespondierendes Fixiermittel vorgesehen.
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Das
am Grundteil verschiebbar gelagerte Arretiermittel ist bei Erreichen
des Karosseriebauteils in der Service- oder Montageposition dazu
ausgebildet, mit dem am Scharnierflügel vorgesehenen Fixiermittel
derart zusammenzuwirken, dass das Karosseriebauteil in der Service-
oder Montageposition sicher gehalten und fixiert wird. In entsprechender
Weise ist es auch möglich, das in Axialrichtung zur Schwenkachse
verschiebbare Arretiermittel am Scharnierflügel vorzusehen,
während das Grundteil das damit korrespondierende Fixiermittel
aufweist.
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Weiterhin
ist vorgesehen, dass die einander korrespondierenden Arretier- und
Fixiermittel am Grundteil und am Scharnierflügel in der
Service- oder Montageposition des Karosseriebauteils im Wesentlichen
fluchtend zueinander zu liegen kommen. Die beiden Scharnierbauteile,
das Grundteil und der Scharnierflügel weisen eine solche
Geometrie bzw. Außenkontur auf, dass bei Erreichen der
Service- oder Montageposition des Karosseriebauteils das Grundteil
und der Scharnierflügel in einem radialen Abstand zur Schwenkachse
zumindest bereichsweise überlappen.
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Nach
einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Arretiermittel
als Arretierbolzen, insbesondere als Schraubbolzen und das Fixiermittel
als Aufnahme oder als Durchgangsloch für den Arretierbolzen
bzw. Schraubbolzen ausgebildet sind. Durch diese besonders einfache
Ausgestaltung einander korrespondierender Arretier- bzw. Fixiermittel kann
in besonders einfacher und kostengünstiger Art und Weise
ein äußerst effektiver und intuitiv zu bedienender
Arretiermechanismus für ein Karosseriebauteil, insbesondere
für eine Motorhaube zur Verfügung gestellt werden.
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Weiterhin
ist vorgesehen, dass an demjenigen Scharnierbauteil, an welchem
das Arretiermittel in Axialrichtung verschiebbar angeordnet ist,
nämlich am Grundteil oder am Scharnierflügel,
ein mit einem Gewindeabschnitt des Schraubbolzens in Eingriff stehendes
Gewindemittel vorgesehen ist. Dieses Gewindemittels ist vorzugsweise
als Schweißmutter ausgebildet, die durch einen einfachen
Schweißvorgang an der dafür vorgesehenen Stelle
des Grundteils oder des Scharnierflügels fest bzw. unverlierbar angeordnet
werden kann.
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Dabei
ist insbesondere vorgesehen, dass am entsprechenden Scharnierbauteil,
dem Grundteil oder dem Scharnierflügel, ein Durchgangsloch
für den Schraubbolzen vorgesehen ist, an welchem die Schweißmutter
zur Anlage gelangt. Durch Anbringen einer Schweißmutter
oder vergleichbarer Gewindemittel, wie sie beispielsweise auch durch
eine Einpressmutter oder durch ein unmittelbar in das Grundteil
oder den Scharnierflügel einzuschneidendes Gewinde ausgebildet
sein können, wird in besonders einfacher und effektiver
Art und Weise eine Verstellmöglichkeit für das
als Schraubbolzen ausgebildete Arretiermittel geschaffen.
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Von
Vorteil ist weiterhin, dass der freie Endabschnitt des Schraubbolzens,
welcher zum als Aufnahme ausgebildeten Fixiermittel hin gewandt
ist, im Wesentlichen zylindrisch und mit einer glatten bzw. unprofilierten
Außenfläche versehen ist. Dieser glatte bzw. unprofilierte
zylindrische freie Endabschnitt weist vorzugsweise eine Axialerstreckung von
2 bis 5 mm auf und ermöglicht ein besonders leichtgängiges
Einfügen des Schraubbolzens in die korrespondierende Aufnahme
bzw. Durchgangsbohrung am gegenüberliegenden Scharnierbauteil.
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Weiterhin
ist vorgesehen, dass das als Schraubbolzen ausgebildete Arretiermittel
zwischen seinem unprofilierten freien Endabschnitt und einem Gewindeabschnitt
einen sich zu diesem Gewindeabschnitt konisch verbreiternden Abschnitt
aufweist. Dieser nach Art eines Kegelstumpfs ausgebildete Abschnitt
ermöglicht ein Verspannen des Schraubbolzens an der korrespondierenden
Aufnahme bzw. der Durchgangsbohrung des gegenüberliegenden Scharnierbauteils.
Durch diese bereichsweise konische Ausbildung des Schraubbolzens
gelangt der Schraubbolzen nahezu vollumfänglich an der
Berandung der Aufnahme zur Anlage.
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Hierdurch
kann eine gleichmäßige Materialbeanspruchung bzw.
Belastung zur Verfügung gestellt werden, die evtl. Lackbeschädigung
am Scharnier entgegenwirkt, wodurch die im späteren Gebrauch
inhärente Korrosionsgefahr minimiert werden kann.
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Dabei
kann insbesondere vorgesehen werden, die zur Aufnahme des Schraubbolzens
vorgesehene Aufnahme bzw. Durchgangsbohrung nach Art einer Kunststoffbuchse
auszuführen, deren Innendurchmesser geringfügig
größer ausgebildet ist als der Durchmesser der
Führungsspitze des Schraubbolzens. Die bereichsweise konische
Ausbildung des Schraubbolzens stellt zudem eine Zentrierhilfe und Anlaufschräge
zur Verfügung, sodass infolge des Überführens
des Schraubbolzens in seine Arretierstellung die beiden schwenkbar
zueinander gelagerten Scharnierbauteile, Scharnierflügel
und Grundteil, in eine der Service- oder Montageposition entsprechende
Stellung überführt werden.
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Es
ist insbesondere im Rahmen der Erfindung, dass das Arretiermittel
bei einer Öffnungsstellung von Scharnierflügel
und Grundteil im Bereich zwischen 0° und 70° in
eine Anschlagstellung überführbar ist, in welcher
das Arretiermittel als Endan schlag zur Begrenzung einer Öffnungsbewegung
des Karosseriebauteils fungiert.
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Diese
Funktionalität ist insbesondere nach Abschluss des Montageprozesses
von Vorteil. Sobald der Montagevorgang, für welchen das
Scharnierbauteil in der Service- oder Montageposition zu halten
ist, seinen Abschluss findet, kann ein Monteur das Arretiermittel
von der Arretierstellung in die Lösestellung überführen,
wodurch eine Schwenkbewegung des Karosseriebauteils ermöglicht
wird. Das Karosseriebauteil, insbesondere die Motorhaube, kann dann
beispielsweise in ihre Stützenstellung überführt
werden, in welcher sie von einem Haubenstab oder von einer Gasdruckfeder
gehalten wird, und gegenüber der Waagerechten eine Stellung
von 50 bis 70° einnimmt.
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Das
Arretiermittel kann dann wieder in seine Arretierstellung überführt
werden. In dieser Stellung bewirkt das Arretiermittel eine Begrenzung
der Schwenkbewegung des Karosseriebauteils, da im normalen Gebrauch
das Überführen einer Motorhaube in die Service-
oder Montageposition nicht erwünscht ist.
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Sollten
größere Wartungs- oder Reparaturarbeiten am Motorraum
des Fahrzeugs erforderlich werden, kann die Motorhaube jederzeit
durch Lösen des Arretiermittels und durch Überführen
der Motorhaube in die Service- oder Montageposition und anschließendes Überführen
des Arretiermittels in die Arretierstellung, die Motorhaube jederzeit
wieder in der für Service- und Montagearbeiten vorteilhaften 90°-
bis etwa 100°-Stellung fixiert werden.
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Nach
einem weiteren unabhängigen Aspekt betrifft die Erfindung
ein Motorhaubenscharnier mit einem mit der Tragstruktur eines Kraftfahrzeugs
verbindbaren Grundteil und einem gegenüber dem Grundteil
an einer Schwenkachse schwenkbar gelagerten Scharnierflügel,
welcher mit einer Motorhaube des Kraftfahrzeugs verbindbar ist.
Dabei ist am Grundteil oder am Scharnierflügel zumindest
ein in Axialrichtung zur Schwenkachse verstellbares bzw. verschiebbares
und radial von der Schwenkachse beabstandetes Arretiermittel vorgesehen.
Dieses ist sowohl dazu ausgebildet, die Motorhaube in einer Service-
oder Montageposition zu arretieren, in welcher die Motorhaube vorzugsweise
eine vertikale Ausrichtung einnimmt als auch dazu vorgesehen, einen
Endanschlag zur Begrenzung einer Öffnungsbewegung der Motorhaube
zu bilden bzw. zur Verfügung zu stellen, der im normalen
Gebrauch des Kraftfahrzeugs ein Überführen der
Motorhaube in die Service- oder Montagestellung verhindert.
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Ausführungsbeispiel
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Im
nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispiel, welches
auf die Figuren Bezug nimmt, werden weitere Vorteile, Merkmale,
vorteilhafte Anwendungsmöglichkeiten sowie zweckmäßige
Verwendungsmöglichkeiten des erfindungsgemäßen Scharniers
beschrieben. Dabei bilden die in den Zeichnungen grafisch wiedergegebenen
sowie im Text beschriebenen Merkmale sowohl in Alleinstellung als
auch in jeglicher sinnvollen Kombination den Gegenstand der vorliegenden
Erfindung, auch unabhängig von den Patentansprüchen
und deren Rückbezügen.
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Es
zeigen:
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1 eine
Seitenansicht des Haubenscharniers in drei verschiedenen Stellungen;
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2 eine
Schnittansicht gemäß Schnittlinie A-A der Figur
1,
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3 eine
vergrößerte Darstellung des Arretiermittels in
Arretierstellung gemäß 2 und
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4 eine
Konfiguration des Scharniers mit dem Arretiermittel als Endanschlag.
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In 1 ist
eine Seitenansicht des Scharniers 10 gezeigt, welches einen
gegenüber einem Grundteil 14 schwenkbar gelagerten
Scharnierflügel 12 aufweist. Dieser ist in 1 in
drei verschiedenen Schwenkpositionen 12, 12', 12'' gezeigt.
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Das
Scharnier 10 ist dabei als einachsiges, einen Lagerbolzen 16 aufweisendes
Scharnier ausgebildet. Der Scharnierflügel 12,
an welchem die Motorhaube befestigbar ist, weist eine im Wesentlichen L-förmige
Geometrie auf. In einem radialen Abstand zur Lagerachse ist am Scharnierflügel 12 eine
Durchgangsbohrung 18 zur Aufnahme des als Sicherungs- oder
Schraubbolzen 20 ausgebildeten Arretiermittels vorgesehen.
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Während
die Position 12' die Stützenstellung der Motorhaube
wiedergibt, entspricht die Position 12'' der Service- oder
Montageposition, in welcher sich die Motorhaube im Wesentlichen
senkrecht gegenüber der Fahrzeuglängsachse erstreckt.
In dieser Service- oder Montageposition kommt die am Scharnierflügel 12 ausgebildete
Aufnahme 18 in Höhe eines in 2 dargestellten,
axial zum Lagerbolzen 16 verstellbaren Arretiermittels 20 zu
liegen.
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Dieser
Schraubbolzen 20 ist mittels einer am Grundteil 14 angeordneten
Schweißmutter 22 axial zum Lagerbolzen 16 verschiebbar.
Sobald die in den Figuren nicht explizit dargestellte Motorhaube
ihre Service- oder Montageposition ein nimmt, kommen die scharnierflügelseitige
Aufnahme 18 und der Schraubbolzen 20 einander
fluchtend zu liegen. Der Schraubbolzen 20 kann sodann,
wie in den 2 und 3 dargestellt,
durch eine Schraubbewegung mit seinem nach rechts zum Scharnierflügel 12 hin gerichteten
freien Endabschnitt in die Aufnahme 18 eingeschraubt werden.
In dieser Arretierstellung sind dann die beiden Scharnierbauteile,
Scharnierflügel 12 und Grundteil 14 zueinander
arretiert.
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Alternativ
oder ergänzend kann vorgesehen werden, den Arretierbolzen
mit einer Federkraft zu beaufschlagen, dergestalt, dass er bei Erreichen
der Motorhaube in der Service- oder Montagestellung selbsttätig
in der vorgesehenen Aufnahme am Scharnierflügel 12 einrastet.
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Der
zuvor beschriebene Arretier- und Sicherungsmechanismus kann in besonders
einfacher Art und Weise implementiert werden. So müssen
in die beiden Scharnierbauteile lediglich entsprechende Durchgangsbohrungen 24, 26 eingearbeitet
werden, wobei an einer der Durchgangsbohrungen – im gezeigten
Ausführungsbeispiel der Durchgangsbohrung 26 des
Grundteils 14 – eine mit einem Innengewinde versehene
Schweißmutter 22 anzuordnen bzw. zu befestigen
ist.
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Diese
Schweißmutter 22 kann durch einen Schweißvorgang
an dem Grundteil 14 befestigt werden. Alternativ ist auch
denkbar, eine entsprechende Einpressmutter vorzusehen oder am Grundteil 14 direkt
ein mit dem Schraubbolzen 20 korrespondierendes Innengewinde
einzuschneiden.
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In
der vergrößerten Darstellung gemäß 3 ist
deutlich zu erkennen, dass der Schraubbolzen 20 an seinem
dem Schraubenkopf abgewandten Endabschnitt 28 eine im Wesentlichen
zylind rische Geometrie aufweist. In einem daran angrenzenden Abschnitt
ist der Schraubbolzen kegelstumpfartig und sich konisch zum Gewindeabschnitt
hin verbreiternd ausgebildet. Der Bolzendurchmesser bzw. der Konusverlauf
und die Axiallänge 34 des konischen Bereichs sowie
der Durchmesser des am Scharnierflügel 12 ausgebildeten
Durchgangslochs 24 sind derart aufeinander abgestimmt,
dass der Schraubbolzen 20 im Bereich seines Konus 30 mit
dem dem Grundteil 14 zugewandten Rand des Durchgangslochs 24 des
Scharnierflügels 12 vollumfänglich zur Anlage
gelangt.
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Auf
diese Art und Weise kann die Materialbeanspruchung im Bereich des
Durchgangslochs 24 minimiert werden. Einer Lackbeschädigung,
die mit einer erhöhten Korrosionsgefahr im späteren
Gebrauch einherginge, kann somit besonders einfach und effektiv
vorgebeugt werden. Weiterhin kann im Bereich der Durchgangsbohrung 24 des
Scharnierflügels 12 auch eine Kunststoffbuchse
eingesetzt werden, deren Innendurchmesser der Geometrie des Schraubbolzens 20 entsprechend
auszuführen ist.
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Von
großem Vorteil ist weiterhin, dass das Scharnier 10 mit
seinem als Schraubbolzen 20 ausgebildeten Arretiermittel
gleichzeitig einen Endanschlag für die Öffnungsbewegung
des Karosseriebauteils, wie etwa einer Motorhaube, zur Verfügung stellt.
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So
ist etwa in einem der Aufnahme 18 vergleichbaren radialen
Abstand vom Lagerbolzen 16 an dem Scharnierflügel 12 ein
Vorsprung 36 vorgesehen, der bei Erreichen der Stützenstellung,
wie sie in 1 mit Bezugsziffer 12' angedeutet
ist, mit seiner Außenkontur im Bereich der am Grundteil 14 vorgesehenen
Durchgangsbohrung 26 zu liegen kommt.
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Sobald
der Service- oder Montagevorgang abgeschlossen ist, kann der Schraubbolzen 20 in
seine Lösestellung überführt werden,
in welcher die Schwenkbewegung zwischen den beiden Scharnierbauteilen
freigegeben ist. Alsdann kann die Motorhaube in eine etwas horizontal
geneigtere Stellung verschwenkt werden in welcher der Schraubbolzen 20 wieder
in seine Arretierstellung überführt werden kann.
In dieser Stellung dient der Bolzen im bestimmungsgemäßen
Gebrauch des Kraftfahrzeugs fortan als Anschlag für die
Schwenkbewegung des Karosseriebauteils, insbesondere der Motorhaube.
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Eine
solche Endanschlagskonfiguration ist beispielsweise in 4 gezeigt.
Dort stellt der sich in der Arretierstellung befindliche Schraubbolzen 20 einen
Endanschlag für die Schwenkbewegung des Scharnierflügels 12 zur
Verfügung. Dieser gelangt mit seinem nasenartigen Vorsprung 36 dabei
in Anlagestellung mit dem Schraubbolzen 20.
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Die
Doppelfunktion des Schraubbolzens 20 zum einen als Arretier-
und Sicherungsmittel zum Halten der Motorhaube in der Service- und
Montageposition und zum anderen als Endanschlag ist unter Kosten-Nutzen-Aspekten
besonders vorteilhaft. Insbesondere in der Funktion als Öffnungsbegrenzung und
Endanschlag kann hierdurch in besonders einfacher Art und Weise
ein zu weites Öffnen der Motorhaube verhindert werden,
welches andernfalls unter Umständen zu Beschädigungen,
zum Beispiel einer Frontscheibe oder etwaigen Verkleidungsteilen
führen kann.
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- 10
- Scharnier
- 11
- Tragstruktur
- 12
- Flügel
- 14
- Grundteil
- 16
- Lagerbolzen
- 18
- Aufnahme
- 20
- Arretierbolzen
- 22
- Schweißmutter
- 24
- Durchgangsbohrung
- 26
- Durchgangsbohrung
- 28
- Bolzenspitze
- 30
- Konus
- 32
- Gewinde
- 34
- Konuslänge
- 36
- Endanschlag
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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