-
Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bewertung eines aus wenigstens
zwei Katalysatoren bestehenden Katalysatorsystems für ein Kraftfahrzeug sowie
eine zugehörige
Mess- und Diagnoseeinrichtung.
-
Wird
bei Kraftfahrzeugen, die über
zwei Katalysatoren oder auch mehr als zwei Katalysatoren verfügen, beispielsweise über einen
im Motorraum angeordneten ersten Katalysator und einen zweiten Unterbodenkatalysator,
eine On-Board-Diagnose des Katalysators durchgeführt, so ist zu beobachten, dass
es bei einer Verschlechterung des bzw. eines Vorkatalysators im
Motorraum vorrangig zu einer Verschlechterung des Abgasergebnisses
hinsichtlich der Emissionen von Kohlenwasserstoffen kommt. Liegt
hingegen eine Verschlechterung des Unterbodenkatalysators vor, so
folgt daraus nicht nur eine Verschlechterung des Abgasergebnisses
hinsichtlich des Ausstoßes
von Kohlenwasserstoffen, sondern dominierend eine Verschlechterung
des Ergebnisses für
den Stickoxidausstoß (NOx-Ausstoß).
-
Dieser
Effekt findet jedoch bei den bisherigen Konzepten zur Bewertung
von Katalysatorsystemen keinen Niederschlag, da bei diesen im Endergebnis
stets nur beurteilt wird, ob die Katalysatoranlage in ihrer Gesamtheit
in Ordnung ist bzw. den zugrunde zu legenden Vorschriften genügt oder
nicht.
-
Der
Erfindung liegt damit die Aufgabe zugrunde, ein diesbezüglich verbessertes
Verfahren anzugeben.
-
Zur
Lösung
dieser Aufgabe ist ein Verfahren zur Bewertung eines aus wenigstens
zwei Katalysatoren bestehenden Katalysatorsystems für ein Kraft fahrzeug
vorgesehen, das sich dadurch auszeichnet, dass das Katalysatorsystem
bewertet wird, indem für jeden
Katalysator separat wenigstens ein die Verschlechterung des Katalysators
im Bezug auf einen entsprechenden neuen Katalysator angebender Verschlechterungsfaktor
bestimmt und im Rahmen der Bewertung als separates Bewertungskriterium
verwendet wird.
-
Erfindungsgemäß wird also
für ein
Zweikatalysatorsystem bzw. ein System mehrerer Katalysatoren nicht
nur ein Gütekriterium
für die
gesamte Katalysatoranlage gebildet, sondern es werden mindestens
zwei Verschlechterungsfaktoren generiert, die jeweils für sich separate
Bewertungskriterien darstellen und nicht nur Schritte im Hinblick
auf eine Bewertung des Katalysatorsystems als Ganzes sind.
-
Während also
bisher eine Bewertung der Güte
derartiger Mehrkatalysatorensysteme vorgenommen wurde, indem geprüft wurde,
ob der Vorkatalysator in Ordnung ist und, falls dies nicht der Fall war,
lediglich pauschal festgestellt wurde, dass das Katalysatorsystem
die Vorschriften nicht erfüllt,
bzw. anderenfalls, falls der Vorkatalysator in Ordnung war, eine
weitere Überprüfung des
zweiten Katalysators durchgeführt
wurde, so dass letztlich ein Gesamtergebnis dahingehend erhalten
wurde, ob die Anlage insgesamt den Anforderungen genügt, wird
erfindungsgemäß von vorneherein
eine separate Bewertung der einzelnen Katalysatoren vorgenommen,
wobei im Rahmen dieser Bewertung für jeden Katalysator wenigstens
ein spezifischer Verschlechterungsfaktor bestimmt wird.
-
Damit
kann eine differenzierte Bewertung des Katalysatorsystems im Hinblick
auf die eingangs erwähnte
katalysatorspezifische Verschlechterung des Abgasergebnisses erfolgen.
-
Insbesondere
kann auf diese Art und Weise ein Katalysatorsystem aus einem Vorkatalysator
und einem Unterbodenkatalysator bewertet werden. In diesem Fall
wird also für
den Vorkatalysator ein separater Verschlechterungsfaktor gebildet,
während
für den
Unterbodenkatalysator ein zweiter separater Faktor, der die Verschlechterung
der Katalysatorgüte angibt,
ermittelt wird. Es kann also differenziert ermittelt bzw. angegeben
werden, dass beispielsweise der Vorkatalysator eine nicht zu vernachlässigende
Verschlechterung aufweist, die dazu führt, dass das Ergebnis hinsichtlich
der Konvertierung von Kohlenwasserstoffen deutlich verschlechtert
ist, während der
zweite Katalysator die Güteanforderungen
erfüllt
-
Für einen
ersten Katalysator kann ein auf die Konvertierung von Kohlenwasserstoffen
bezogener Verschlechterungsfaktor und/oder für einen zweiten Katalysator
ein auf die Konvertierung von Stickoxiden bezogener Verschlechterungsfaktor
bestimmt werden und/oder es kann ein auf die Konvertierung von Stickoxiden
bezogener Verschlechterungsfaktor als Summe der separaten Verschlechterungsfaktoren
für einen
ersten und einen zweiten Katalysator gebildet werden.
-
Bei
einer herkömmlichen
Zweikatalysatoranlage mit einem Vorkatalysator und einem Unterbodenkatalysator
wird also für
den ersten Katalysator ein Verschlechterungsfaktor gebildet, der
für die
Kohlenwasserstoffemissionen (HC-Emissionen) maßgebend ist, während der
zweite Verschlechterungsfaktor, der auf den zweiten Katalysator
bezogen ist bzw. ein Maß für dessen
Güte darstellt,
Aussagekraft vorrangig im Hinblick auf die NOx-Emissionen
aufweist.
-
Daneben
ist es ebenso möglich,
die NOx-Emissionen anhand einer Summe der
beiden Verschlechterungsfaktoren für den Vorkatalysator und den
Unterbodenkatalysator zu beurteilen. Bei dieser zusätzlichen
Berücksichtigung
der Summe wird also anhand der separaten Verschlechterungsfaktoren
für jeden
der vorhandenen Katalysatoren ein weiteres Bewertungskriterium ermittelt,
das in Form der Summe der mehreren Verschlechterungsfaktoren eine
Aussage im Hinblick auf die Emissionen von Stickoxiden ermöglicht.
Dieses Kriterium stellt dann ein Kriterium für die Gesamtanlage dar.
-
Als
wenigstens ein Verschlechterungsfaktor kann ein einen diskreten
Wert aufweisender Verschlechterungsfaktor und/oder es kann als wenigstens
ein Verschlechterungsfaktor ein im Hinblick auf die Länge des
entsprechenden Katalysators eine kontinuierliche Abhängigkeit
aufweisender Verschlechterungsfaktor gebildet werden.
-
Es
ist also einerseits möglich,
beispielsweise zur Bewertung des ersten Katalysators einen diskreten
Verschlechterungsfaktor zu verwenden. Andererseits kann ein Verschlechterungsfaktor
gebildet werden, der eine kontinuierliche Abhängigkeit hinsichtlich der Länge des
Katalysators bzw. der Koordinaten, die eine längenmäßige bzw. gegebenenfalls auch
flächenmäßige Ausdehnung
des Katalysators beschreiben, aufweist.
-
Insbesondere
kann bei Bildung eines im Hinblick auf die Länge des entsprechenden Katalysators eine
kontinuierliche Abhängigkeit
aufweisenden Verschlechterungsfaktors eine längenbezogene Gewichtung des
Verschlechterungsfaktors durchgeführt und der gewichtete Verschlechterungsfaktor
als Bewertungskriterium verwendet werden.
-
Durch
eine derartige Gewichtung kann berücksichtigt werden, dass eine
Verschlechterung in unterschiedlichen Bereichen bzw. Zonen eines
Katalysators nicht unbedingt gleich kritisch bzw. bedeutsam für die Güte des Katalysators
ist. Beispielsweise kann bei der Beurteilung der Emissionen von
Kohlenwasserstoffen eine Verschlechterung am Ende des Katalysators
als weniger entscheidend weniger stark gewichtet werden als eine
Verschlechterung am Anfang des Katalysators.
-
Dementsprechend
kann ein auf die Konvertierung von Kohlenwasserstoffen bezogener
Verschlechterungsfaktor reziprok zum Abstand von der Stirnfläche des
Katalysators gewichtet und/oder ein auf die Konvertierung von Stickoxiden
bezogener Verschlechterungsfaktor proportional zur Länge des Katalysators
oder derart, dass eine Verschlechterung am Katalysatorende einen
geringeren Einfluss hat als eine Verschlechterung am Katalysatoranfang,
gewichtet werden.
-
Die
reziproke Einbeziehung des Abstands von der Stirnfläche führt dazu,
dass eine Verschlechterung am Ende des Katalysators einen weniger
star ken Einfluss auf den Verschlechterungsfaktor hat als eine Verschlechterung
am Anfang des Katalysators, die dementsprechend als gravierender
bewertet wird.
-
Bei
Stickoxiden haben die einzelnen Katalysatorzonen einen abweichenden
Einfluss, so dass die Wichtung zweckmäßigerweise proportional über die
Katalysatorlänge
vorzunehmen ist bzw. derart, dass eine Verschlechterung am Ende
des Katalysators (etwas) geringer einzubeziehen ist als eine Verschlechterung
am Anfang. Wird im Einzelfall eine andere Bewertung, gegebenenfalls
auch für
andere Schadstoffarten, als zweckmäßig ermittelt, so kann die
Gewichtung selbstverständlich
abweichen bzw. angepasst werden.
-
Die
Gewichtung kann in Abhängigkeit
von der Verteilung des im Katalysator vorhandenen Sauerstoffspeichers
durchgeführt
werden, insbesondere in Abhängigkeit
vom Betrag und der axialen Verteilung des im Katalysator vorhandenen
Sauerstoffspeichers über
die Länge
des Katalysators.
-
So
kann erfindungsgemäß anhand
der Verteilung des Sauerstoffspeichers im Katalysator, also anhand
der Kenntnis des Betrags und der axialen Verteilung des Sauerstoffspeichers über die
Zonen bzw. die Fläche
des Katalysators (also gegebenenfalls in Längs- und Querrichtung) eine
Korrelation bezüglich
der im Abgastest zu erwartenden Konvertierung hergestellt werden.
-
Wenigstens
ein Verschlechterungsfaktor kann in Abhängigkeit von einer Bestimmung
der Wertigkeit unterschiedlicher Bereiche des Katalysators bestimmt
werden, insbesondere in Abhängigkeit
von einer unter Berücksichtigung
des Produkts aus dem Betrag eines im Katalysator vorhandenen Sauerstoffspeichers
und der axialen Position bestimmten Wertigkeit eines Bereichs des
Katalysators.
-
Bei
der Bestimmung des Verschlechterungsfaktors bzw. der Verschlechterungsfaktoren
wird somit eine bestimmte Wertigkeit bzw. Bedeutung eines Katalysatorbereichs
berücksichtigt.
Die Bewertungen des Sauerstoffspeichers über die Katalysatorlänge hängen von
verschiedenen Faktoren ab.
-
Wenn
beispielsweise der Motor im Kaltstart größere Mengen Stickoxide produziert,
so folgt daraus zweckmäßigerweise
eine stärkere
Wertigkeit bzw. Wichtung der Einlaufzone des Katalysators hinsichtlich
des Ausstoßes
von Stickoxiden, während bei
vergleichsweise geringen Stickoxidemissionen im Kaltstart der Faktor
für die
Wichtung der Stickoxide im Einlaufbereich relativ gering sein sollte.
Dies gilt entsprechend angepasst für andere Schadstoffarten.
-
Dementsprechend
kann eine Gewichtung eines Verschlechterungsfaktors in Abhängigkeit
von der Verteilung des im Katalysator vorhandenen Sauerstoffspeichers
für einen
ersten Vorkatalysator und einen zweiten Unterbodenkatalysator getrennt und/oder
das Verfahren unter Berücksichtigung
der Rohemissionen des Motors und/oder einer Kaltstartstrategie und/oder
einer verwendeten Kraftstoffart durchgeführt werden.
-
Beispielsweise
kann, gegebenenfalls anhand eines weiteren Diagnoseverfahrens, festgestellt werden,
dass sich die Rohemissionen des Motors im Kaltstart ändern. Dann
kann es erforderlich sein, die Wichtung bei der axialen Sauerstoffspeicherbewertung
dieser Veränderung
der Rohemissionen anzupassen.
-
Gleiches
gilt, falls sich die Rohemissionen bedingt durch die Verwendung
einer anderen Kraftstoffsorte ändern. Ähnlich ist
die Umstellung von Gasbetrieb auf Benzinbetrieb zu beurteilen. Beim Gasbetrieb
hat der Katalysator aufgrund des hohen Methananteils eine höhere Light-Off-Temperatur.
Die Temperatur, die den Beginn der katalytischen Aktivität bezeichnet,
liegt also höher
als dies bei Benzinbetrieb der Fall ist. Daher ist in diesem Fall
die Einlaufzone des Katalysators im Hinblick auf Kohlenwasserstoffe
stärker
zu Wichten.
-
Darüber hinaus
betrifft die Erfindung eine Mess- und Diagnoseeinrichtung, ausgebildet
zur Bewertung eines aus wenigstens zwei Katalysatoren bestehenden
Katalysatorsystems für
ein Kraftfahrzeug derart, dass für
jeden Katalysator separat ein die Verschlechterung des Katalysators
im Bezug auf ei nen entsprechenden neuen Katalysator angebender Verschlechterungsfaktor
bestimmbar und im Rahmen der Bewertung als separates Bewertungskriterium
verwendbar ist.
-
Die
erfindungsgemäße Mess-
und Diagnoseeinrichtung kann insbesondere eine On-Board-Diagnoseeinrichtung
eines (dementsprechend ebenfalls erfindungsgemäßen) Kraftfahrzeugs sein, die
es ermöglicht,
insbesondere bei Kraftfahrzeugen mit zwei Katalysatorkonzepten,
also in der Regel einem Katalysator im Motorraum und einem Unterbodenkatalysator,
eine optimale Beurteilung der Güte
des Katalysators durchzuführen,
indem separat für
jeden der beiden Katalysatoren seitens der Mess- und Diagnoseeinrichtung
ein Verschlechterungsfaktor bestimmt und als separates Bewertungskriterium
verwendet wird.
-
Dabei
kann die Bestimmung der Verschlechterungsfaktoren gegebenenfalls
vollautomatisch seitens der Mess- und Diagnoseeinrichtung durchgeführt werden,
beispielsweise in regelmäßigen Abständen oder
bei Vorliegen bestimmter äußerer Umstände und
dergleichen.
-
Des
Weiteren kann die Bestimmung der Verschlechterungsfaktoren und somit
die Bewertung der Katalysatorgüte
durch einen Bediener initialisiert bzw. mit Bedienerunterstützung, gegebenenfalls auch
unterstützt
durch den Anschluss an ein externes Prüfsystem, durchgeführt werden.
-
Dabei
wird erfindungsgemäß durch
die Mess- und Diagnoseeinrichtung zwar bei Bedarf auch ein Gütekriterium
für die
gesamte Katalysatoranlage kreiert, darüber hinaus werden aber zwingend mindestens
zwei Verschlechterungsfaktoren für
die einzelnen Katalysatoren des Kraftfahrzeugs erzeugt und als solche
in die Bewertung eingebunden, wobei insbesondere durch die Mess- und Diagnoseeinrichtung,
die hierzu gegebenenfalls auf entsprechende Speicherinformationen
bzw. Algorithmen zugreift, eine Wichtung im Hinblick auf die axiale
Ausdehnung des Katalysators vorgenommen werden.
-
Ein
Katalysatorbewertungsfaktor wird somit z. B. aus der Information über den
zur Verfügung
stehenden Sauerstoffspeicher und der entsprechenden zugehörigen axialen
Position im Katalysator gebildet, um so einen Katalysatorbewertungsfaktor
für jeden der
Katalysatoren zu erhalten. Dabei kann gegebenenfalls aus den beiden
bzw. bei mehreren Katalysatoren mehr als zwei Bewertungsfaktoren
eine Summe gebildet werden, um so eine gesamte Katalysatorbewertung
angeben zu können.
Bei dieser Summenbildung ist vorteilhafterweise wiederum eine Wichtung
der einzelnen Katalysatoren hinsichtlich des Sauerstoffspeichers
vorzunehmen.
-
Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich anhand
der folgenden Ausführungsbeispiele
sowie aus den Zeichnungen. Dabei zeigen:
-
1 eine
Prinzipdarstellung zur Durchführung
eines erfindungsgemäßen Verfahrens,
-
2 ein
Kraftfahrzeug mit einer erfindungsgemäßen Mess- und Diagnoseeinrichtung,
-
3 eine
Prinzipdarstellung des Sauerstoffspeichers eines Katalysators über die
Katalysatorlänge
und
-
4 eine
Prinzipdarstellung zur Wichtung des Speichers gemäß 3 über die
Katalysatorlänge
für unterschiedliche
Schadstoffarten.
-
Die 1 zeigt
eine Prinzipdarstellung zur Durchführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
-
Dabei
ist gemäß dem Kästchen 1 ein
erster Katalysator, gemäß dem Kästchen 2 ein
zweiter Katalysator in einem Kraftfahrzeug vorgesehen, das folglich
ein System mit zwei Katalysatoren aufweist. Für beide Katalysatoren, also
sowohl für
einen Motorraumkatalysator als auch für einen Unterboden katalysator
bei Vorliegen eines typischen Zweikatalysatorkonzepts, wird jeweils
gemäß den Kästchen 3 und 4 ein
separater Verschlechterungsfaktor gebildet.
-
Es
wird also nicht nur ein Gütekriterium
für die
gesamte Katalysatoranlage erzeugt, sondern es werden explizit zwei
getrennte Verschlechterungsfaktoren, bei mehreren Katalysatoren
gegebenenfalls auch mehr als zwei separate Verschlechterungsfaktoren,
erzeugt, die gemäß dem Kästchen 5 als
separate Bewertungskriterien in eine Bewertung einbezogen werden
und jeweils angeben, wie sich die Güte des Katalysators im Vergleich
zur Güte
eines neuen Katalysators verändert
hat. Dementsprechend wäre bei
einem Zweitkatalysatorkonzept der erste Verschlechterungsfaktor,
der aus dem ersten Katalysator gebildet wird, für die Kohlenwasserstoffemissionen
maßgebend,
während
der zweite Verschlechterungsfaktor, der aus dem zweiten Katalysator
gebildet wird, vorrangig maßgebend
für die
Stickoxidemissionen ist.
-
Bei
den verschiedenen separaten Verschlechterungsfaktoren, die erfindungsgemäß in die Bewertung
einfließen,
wird darüber
hinaus zweckmäßigerweise
in Abhängigkeit
der zu bewertenden Schadstoffart eine Wichtung im Hinblick auf den
Einfluss der verschiedenen Zonen des jeweiligen Katalysators vorgenommen.
Somit kann erfindungsgemäß bei der
Bewertung eines Katalysators eines Katalysatorsystems aus mehreren
Katalysatoren berücksichtigt
werden, dass im Abgastest der Einströmbereich besonders für die Frage
der Kohlenwasserstoffemissionen zu berücksichtigen ist, während bei Stickoxidemissionen
eher das gesamte Katalysatorvolumen zu berücksichtigen ist.
-
Die 2 zeigt
ein Kraftfahrzeug 6 mit einer erfindungsgemäßen Mess-
und Diagnoseeinrichtung 7. Das Kraftfahrzeug 6 weist
zwei dem Motor 8 nachgeschaltete Katalysatoren 9 und 10 auf,
wobei die Nachschaltung hier durch die Pfeile 11 und 12 angedeutet
ist. Das Kraftfahrzeug 6 verfügt also über ein Zweikatalysatorensystem,
bei dem generell zu beobachten ist, dass sich bei einer Verschlechterung
des Vorkatalysators, also hier des Katalysators 9, bevorzugt
eine Verschlechterung des Abgasergebnisses im Hinblick auf Koh lenwasserstoffe
ergibt, während bei
einer Verschlechterung des zweiten Katalysators 10, hier
eines Unterbodenkatalysators, neben einer Verschlechterung des Ergebnisses
für Kohlenwasserstoffe
dominierend eine Verschlechterung des Stickoxidergebnisses im Abgastest
auftritt.
-
Um
diesem Verhalten im Rahmen einer Bewertung Rechnung zu tragen, erstellt
die erfindungsgemäße Mess-
und Diagnoseeinrichtung 7, in Verbindung mit der Auswertung
von auf die Katalysatoren 9, 10 bzw. den Motor 8 bezogenen
Daten, wie hier durch den Doppelpfeil 13 angedeutet wird,
separate Verschlechterungsfaktoren für beide Katalysatoren 9, 10,
um so eine differenzierte Bewertung der Güte anstelle eines bisher üblichen
einzigen Bewertungsfaktors für
ein gesamtes Katalysatorsystem zu ermöglichen.
-
Dabei
erfolgt die Bewertung der Katalysatorgüte für die beiden Katalysatoren 9, 10 im
dargestellten Kraftfahrzeug 6 unter Vornahme einer Wichtung des
im jeweiligen Katalysator 9, 10 jeweils in unterschiedlichen
Zonen über
dessen axiale Länge
zur Verfügung
stehenden Sauerstoffspeichers mit der axialen Position, um so die
Relevanz der einzelnen Katalysatorbereiche in einen Faktor für die gesamte Katalysatorkonvertierung
für die
separaten Katalysatoren 9, 10 einbeziehen zu können.
-
Die 3 zeigt
eine Prinzipdarstellung des Sauerstoffspeichers eines Katalysators über die
Katalysatorlänge.
Dabei sind einzelne Zonen 14, 15, 16, 17 und 18 unterschieden,
die, gemäß dem Pfeil 19, über die
Katalysatorlänge
L, jeweils mit einer Ausdehnung dx gemäß dem Doppelpfeil 20,
aufeinander folgen. Diese einzelnen Zonen 14–18 des
Katalysators sind für
eine möglichst
optimale Bewertung der Güte
eines Zweikatalysatorsystems im Hinblick auf die unterschiedlichen
Emissionsarten, also beispielsweise im Hinblick auf Kohlenwasserstoffe
und Stickoxide, unterschiedlich zu bewerten.
-
Dabei
ist die hier vorgenommene Aufteilung in fünf verschiedene Zonen 14–18 lediglich
beispielhaft zu verstehen. Um eine möglichst optimale Bewertung
der Katalysatorgüte
zu erhalten, kann gegebenenfalls auch eine Aufteilung in wesentlich
mehr als fünf
Zonen, beispielsweise in zehn Zonen erfor derlich sein. Ebenso kann
in manchen Fällen
aber auch die Betrachtung von lediglich zwei Zonen (eines vorderen
und hinteren Bereichs) ausreichend sein.
-
Jeder
der Zonen 14–18 entspricht
jeweils eine bestimmte Sauerstoffspeicherkapazität, die in die Bildung eines
Katalysatorbewertungsfaktors einbezogen wird.
-
Die
Wichtung dieses Sauerstoffspeichers erfolgt gemäß der 4 über die
Katalysatorlänge nach
unterschiedlichen Schadstoffarten differenziert.
-
Dabei
ist in der Darstellung auf der x-Achse 21 die Katalysatorlänge L aufgetragen,
auf der y-Achse 22 eine zugehörige Sauerstoffspeicherkapazitäts-Bewertung. Die Kurve 23 zeigt
die Sauerstoffspeicherkapazitäts-Bewertung
(Oxygen-Storage-Capacity-Bewertung bzw. OSC-Bewertung) für Kohlenwasserstoffe,
die Kurve 24 die Bewertung für Stickoxide. Dementsprechend
ist gemäß der Kurve 23 für Kohlenwasserstoffe
eine Verschlechterung am Anfang des Katalysators stärker zu
Wichten als eine Verschlechterung am Ende des Katalysators.
-
Anders
ist gemäß der Kurve 24 bei
Stickoxiden vorzugehen. Hier wird eine Verschlechterung am Anfang
auch etwas stärker
bewertet als eine Verschlechterung am Ende, jedoch ist der Unterschied nur
sehr gering und absolut betrachtet ist im hier gezeigten Beispielfall
der Wert für
die OSC-Bewertung am
Katalysatorende wesentlich höher
als derjenige für
die OSC-Bewertung
am Katalysatorende für
Kohlenwasserstoffe gemäß der Kurve 23,
während
die OSC-Bewertung für
Stickoxide gemäß der Kurve 24 am
Katalysatoranfang einen deutlich unterhalb der OSC-Bewertung für Kohlenwasserstoffe
am Katalysatoranfang liegenden Wert aufweist.
-
Durch
eine Multiplikation des Sauerstoffspeichers über die axiale Position im
Katalysator mit der OSC-Bewertung bzw. -Gewichtung (vgl.
3 und
4)
kann somit ein Katalysatorbewertungsfaktor bzw. Verschlechterungsfaktor
gebildet werden, der jeweils für
Kohlenwasserstoffe, Kohlenmonoxid und Stickoxide bzw. die entsprechenden
Konvertierungen und Schadstoffarten getrennt auszudrücken ist
und als separater Verschlechterungsfaktor für die einzelnen Katalysatoren
eine Bewertung der Güte
des Katalysatorsystems ermöglicht.
Ein Katalysatorbewertungsfaktor bzw. Verschlechterungsfaktor ergibt
sich also jeweils anhand der Formel
wobei f(x) eine Verschlechterungsfunktion
für den
jeweiligen Katalysator bezeichnet. Selbstverständlich kann aus den unterschiedlichen
Katalysatorbewertungsfaktoren abschließend eine Summe gebildet werden,
um so ergänzend
ein einheitliches Gütekriterium
für die
Gesamtanlage angeben zu können.