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Technisches Gebiet
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Die
Erfindung geht aus von einer Vorrichtung zum Betreiben einer Hochdruckentladungslampe nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und einem Verfahren zum Betreiben
einer Hochdruckentladungslampe nach dem Oberbegriff des Anspruchs 13.
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Stand der Technik
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Aus
der
WO 2006/081797
A1 ist ein Verfahren zum Betreiben einer Hochdruckentladungslampe bekannt,
das zwischen unterschiedlichen Ursachen einer Fluktuation des Entladungsbogens
der Hochdruckentladungslampe unterscheiden kann. Gemäß dem
Verfahren wird sowohl das Auftreten von Flacker- oder Flimmerzustände
als auch das Auftreten von Erschütterungen oder Vibrationen
bei der Hochdruckentladungslampe detektiert. Diese Art der Detektion
gewährleistet, dass die durch Erschütterungen
oder Vibrationen der Hochdruckentladungslampe bedingte Fluktuation
des Entladungsbogens nicht mit einem beispielsweise durch die Alterung
der Hochdruckentladungslampe bedingten Flickern des Entladungsbogens
verwechselt wird.
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Aus
der
EP 1 589 790 A2 ist
ein Verfahren zur Vermeidung von Flickererscheinungen bei quecksilberfreien
Halogen-Metalldampf-Hochdruckentladungslampen bekannt. Gemäß dem
Verfahren wird der Hochdruckentladungslampe in einem kontinuierlichen
Kommutierungspulsmodus beispielsweise un mittelbar nach jeder Kommutierung,
d. h. jedem Nulldurchgang eines zeitlich periodisch verlaufenden,
bipolaren Versorgungsstroms, ein Kommutierungspuls zugeführt.
Durch die Zuführung dieser zusätzlichen elektrischen
Leistung kann ein flickerfreier Betrieb der Hochdruckentladungslampe
gewährleistet werden.
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Während
jedes dieser Kommutierungspulse wird in der Hochdruckentladungslampe
eine erhöhte Leistung umgesetzt, die von der Versorgung
bzw. dem Konverter geliefert werden muss. Der Konverter selbst ist
für die sofortige Stromübernahme jedoch zu langsam,
so dass die Energie in erster Linie aus einem Sieb- bzw. Stützkondensator
zwischen dem Konverter und einer Vollbrücke bereitgestellt
werden muss. Übernimmt der Konverter die Energiebereitstellung,
so ist es erforderlich, diesen plötzlichen Energieanstieg
gegenüber dem Bordnetz abzupuffern. Zu diesem Zweck muss
ein weiterer Kondensator vor dem Konverter vorgesehen werden. Für
beide Kondensatoren bedeutet der Kommutierungspuls eine höhere
Wechselstrombelastung. Um dieser Belastung über die gesamte
Lebensdauer des elektronischen Vorschaltgeräts (EVG) Stand
halten zu können, müssen verhältnismäßig
teure und auch voluminöse Kondensatoren eingesetzt werden.
Größen, wie der Preis, das Volumen und die Lebensdauer
der Kondensatoren, stehen hierbei in direktem Verhältnis zur
Wechselstrombelastung.
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Weiterhin
führt der erhöhte Stromfluss während
des Kommutierungspulses zu einer erhöhten Wärmeentwicklung
im gesamten System (P Verlust = I2 × R).
Hierbei sind insbesondere die aktiven Bauelemente, wie beispielsweise
die Brückentransistoren, die Konvertertransistoren und
dergleichen, betroffen. Um der erhöhten Wärmebelastung über die
gesamte Lebensdauer des EVGs Stand halten zu können, müssen
Bauelemente höherer Leistungsklassen, höheren
Temperaturbereichs oder aber erweiterte Kühlmaßnahmen
eingesetzt werden. Dies alles schlägt sich in erhöhten
Kosten und einem höheren EVG-Volumen nieder. EVGs für
eine quecksilberfreie Hochdruckentladungslampe werden beispielsweise
von der Firma Melco hergestellt.
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Aus
der
DE 10 2005
031 835 A1 ist ferner eine Vorrichtung zum Betreiben einer
Hochdruckentladungslampe bekannt, welche die Formung eines Kommutierungspulses
zur Vermeidung von Flickererscheinungen ermöglicht.
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Darstellung der Erfindung
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum
Betreiben einer Hochdruckentladungslampe bereitzustellen, deren
Kosten und Volumen nicht erhöht werden müssen,
um einen flickerfreien Betrieb der Hochdruckentladungslampe zu gewährleisten.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es ferner, ein Verfahren
zum Betreiben einer Hochdruckentladungslampe bereitzustellen, durch
welches die Hochdruckentladungslampe ohne eine Erhöhung
der Kosten oder des Volumens einer für das Verfahren vorgesehenen
Vorrichtung flickerfrei betrieben werden kann.
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Diese
Aufgabe wird gelöst durch die Vorrichtung zum Betreiben
einer Hochdruckentladungslampe nach dem Anspruchs 1 und das Verfahren
zum Betreiben einer Hochdruckentladungslampe nach dem Anspruch 13.
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Besonders
vorteilhafte Ausgestaltungen finden sich in den abhängigen
Ansprüchen.
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Erfindungsgemäß wird
eine Vorrichtung zum Betreiben einer Hochdruckentladungslampe mit
einem bipolaren Versorgungsstrom bereitgestellt, bei welcher der
Hochdruckentladungslampe in Abhängigkeit von einer Detektion
von Lampenflickern eine zusätzliche elektrische Leistung
zuführbar ist. Auf diese Weise kann einem Flickern der
Hochdruckentladungslampe in Abhängigkeit der Detektion
von Lampenflickern entgegengewirkt werden.
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Entsprechend
einer Ausführung ist die zusätzliche elektrische
Leistung während eines stabilen Lampenbetriebs abschaltbar.
Dadurch kann die zusätzliche elektrische Leistung nur kurzfristig
zugeführt und die Belastung der aktiven Bauelemente und der
entsprechenden Kondensatoren verringert werden.
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Dabei
wird bevorzugt, dass die zusätzliche elektrische Leistung
bei Erreichen eines stabilen Lampenbetriebs abschaltbar ist. Dadurch
kann die zusätzliche elektrische Leistung nur kurzfristig
zugeführt und die Belastung der aktiven Bauelemente und der
entsprechenden Kondensatoren unmittelbar nach Erreichen eines stabilen
Lampenbetriebs verringert werden.
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Alternativ
wird bevorzugt, dass die zusätzliche elektrische Leistung
eine bestimmte Zeitdauer oder eine bestimmte Impulsfolge nach Erreichen
eines stabilen Lampenbetriebs abschaltbar ist. Somit kann die zusätzliche
elektrische Leistung nur kurzfristig zugeführt und eine
"heilende Wirkung" der zusätzlichen elektrischen Pulse
erzielt werden, auf die nachstehend noch näher eingegangen
wird.
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Es
wird bevorzugt, dass die zusätzliche elektrische Leistung
unmittelbar vor und unmittelbar nach oder nur unmittelbar nach einem
Polaritätswechsel des bipolaren Versorgungsstroms zuführbar
ist, wodurch das Flickern der Hochdruckentladungslampe in Abhängigkeit
von seinem Verlauf wirksam behoben werden kann.
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Es
wird ferner bevorzugt, dass das Lampenflickern durch eine Auswertung
des Lichtstroms, vorzugsweise durch eine Auswertung der Lampenspannung
und/oder des Lampenstroms detektierbar ist. Auf diese Weise kann
das Lampenflickern der Hochdruckentladungslampe über die
Auswertung einer entsprechenden physikalischen Größe
oder über die Auswertung einer Kombination entsprechender
physikalischer Größen detektiert werden.
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Es
wird ferner bevorzugt, dass das Lampenflickern unmittelbar nach
einem Polaritätswechsel des bipolaren Versorgungsstroms
oder der bipolaren Versorgungsspannung detektierbar ist. Dadurch kann
das Lampenflickern der Hochdruckentladungslampe schnellstmöglich
erfasst werden.
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Entsprechend
einer Ausführung ist das Lampenflickern auf der Grundlage
eines während eines flickerfreien Betriebs errechneten
Bezugswerts detektierbar. Somit kann eine an die konkreten Betriebsdaten
der einzelnen Lampe angepasste Größe zur Detektion
des Lampenflickerns der Hochdruckentladungslampe gewonnen werden.
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Dabei
wird bevorzugt, dass die zusätzliche elektrische Leistung
erst bei einer Flickerabweichung von > 10% vom Bezugswert zuführbar
ist. Auf diese Weise kann die zusätzliche elektrische Leistung
erst bei einem Überschreiten eines geeigneten Schwellenwerts
zugeführt und die Be lastung der aktiven Bauelemente und
der entsprechenden Kondensatoren verringert werden.
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Es
wird bevorzugt, dass die Lampensollleistung während der
Zuführung der zusätzlichen elektrischen Leistung über
die gesamte Halbwelle gemittelt erhalten bleibt. Dadurch wird die
Gesamtleistung des Systems durch die Umsetzung der zusätzlichen
elektrischen Leistung nicht sprunghaft verändert und erhöht
sich der Energiebedarf der Hochdruckentladungslampe verglichen mit
einer herkömmlichen Hochdruckentladungslampe nicht.
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Entsprechend
einer Ausführung ist die Hochdruckentladungslampe eine
quecksilberfreie Xe-Hochdruckentladungslampe für Automotiv-Anwendungen,
deren Füllung neben Xenon noch Metallhalogenide, beispielsweise
Jodide oder Bromide der Metalle Natrium, Scandium, Zink und Indium,
enthält. Hierdurch bedingt können die Kosten und
das Volumen einer Vorrichtung zum flickerfreien Betreiben von quecksilberfreien
Xe-Hochdruckentladungslampen bei Automotive-Anwendungen verringert werden.
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Entsprechend
einem erfindungsgemäßen Verfahren zum Betreiben
einer Hochdruckentladungslampe, vorzugsweise in einer Vorrichtung
nach einem der Ansprüche 1 bis 12, werden die folgenden Schritte
ausgeführt: a) Detektieren von Lampenflickern und b) Zuführen
einer zusätzlichen elektrischen Leistung zur Hochdruckentladungslampe, wenn
in Schritt a) Lampenflickern detektiert wurde. Auf diese Weise kann
einem Flickern der Hochdruckentladungslampe in Abhängigkeit
der Detektion von Lampenflickern entgegengewirkt werden.
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Entsprechend
einer Ausführung weist das Verfahren ferner den Schritt
c) Abschalten der zusätzlichen elektrischen Leistung während
eines stabilen Lampenbetriebs auf, der auf den Schritt b) folgend
ausgeführt wird. Dadurch kann die zusätzliche elektrische
Leistung nur kurzfristig zugeführt und die Belastung der
aktiven Bauelemente und der entsprechenden Kondensatoren verringert
werden.
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Dabei
wird bevorzugt, dass der Schritt c) bei Erreichen eines stabilen
Lampenbetriebs ausgeführt wird. Dadurch kann die zusätzliche
elektrische Leistung nur kurzfristig zugeführt und die
Belastung der aktiven Bauelemente und der entsprechenden Kondensatoren
unmittelbar nach Erreichen eines stabilen Lampenbetriebs verringert
werden.
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Alternativ
wird bevorzugt, dass der Schritt c) eine bestimmte Zeitdauer oder
eine bestimmte Impulsfolge nach Erreichen eines stabilen Lampenbetriebs
ausgeführt wird. Somit kann die zusätzliche elektrische
Leistung nur kurzfristig zugeführt und eine "heilende Wirkung"
der zusätzlichen elektrischen Pulse erzielt werden, auf
die nachstehend noch näher eingegangen wird.
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Es
wird bevorzugt, dass der Schritt b) unmittelbar vor und unmittelbar
nach oder nur unmittelbar nach einem Polaritätswechsel
des bipolaren Versorgungsstroms ausgeführt wird, wodurch
das Flickern der Hochdruckentladungslampe in Abhängigkeit
von seinem Verlauf wirksam behoben werden kann.
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Es
wird ferner bevorzugt, dass das Detektieren von Lampenflickern in
Schritt a) durch ein Auswerten des Lichtstroms, vorzugsweise durch
ein Auswerten der Lampenspannung und/oder des Lampenstroms erfolgt.
Auf diese Weise kann das Lampenflickern der Hochdruckentladungslampe über
die Auswertung einer entsprechenden physikalischen Größe oder über
die Auswertung einer Kombination entsprechender physikalischer Größen
detektiert werden.
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Es
wird ferner bevorzugt, dass der Schritt a) unmittelbar nach einem
Polaritätswechsel des bipolaren Versorgungsstroms oder
der bipolaren Versorgungsspannung ausgeführt wird. Dadurch
kann das Lampenflickern der Hochdruckentladungslampe schnellstmöglich
erfasst werden.
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Entsprechend
einer Ausführungsform wird der Schritt a) auf der Grundlage
eines Bezugswerts ausgeführt, der durch ein Errechnen eines
Bezugswerts während eines flickerfreien Betriebs erhalten wird.
Somit kann eine an die konkreten Betriebsdaten der einzelnen Lampe
angepasste Größe zur Detektion des Lampenflickerns
der Hochdruckentladungslampe gewonnen werden.
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Dabei
wird bevorzugt, dass Schritt b) bei einer Flickerabweichung von > 10% vom Bezugswert ausgeführt
wird. Auf diese Weise kann die zusätzliche elektrische
Leistung erst bei einem Überschreiten eines geeigneten
Schwellenwerts zugeführt und die Belastung der aktiven
Bauelemente und der entsprechenden Kondensatoren verringert werden.
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Es
wird bevorzugt, dass in Schritt b) die Lampensollleistung während
des Schritts b) über die gesamte Halbwelle gemittelt erhalten
bleibt. Dadurch wird die Gesamtleistung des Systems durch die Umsetzung
der zusätzlichen elektrischen Leistung nicht sprunghaft
verändert und erhöht sich der Energiebedarf der
Hochdruckentladungslampe verglichen mit einer herkömmlichen
Hochdruckentladungslampe nicht.
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Kurze Beschreibung der Zeichnung
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Im
Folgenden soll die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels
näher erläutert werden. In der Zeichnung zeigt:
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1 eine
graphische Darstellung zur Veranschaulichung von Flickererscheinungen
bei einer Hochdruckentladungslampe,
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2 eine
graphische Darstellung zur Veranschaulichung von Flickererscheinungen
bei einer Hochdruckentladungslampe, auf die ein erfindungsgemäßer
Kommutierungspulsmodus angewandt wird, und
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3 einen
schematischen Aufbau einer Schaltungsanordnung für eine
Vorrichtung zum Betreiben einer Hochdruckentladungslampe entsprechend
einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
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Bevorzugte Ausführung
der Erfindung
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1 zeigt
eine graphische Darstellung zur Veranschaulichung von Flickererscheinungen
bei einer Hochdruckentladungslampe. In einem oberen Fenster der 1 ist
der zeitlich periodisch verlaufende, bipolare Versorgungsstrom der
Hochdruckentladungslampe in Ampere über die Zeit und in
einem unteren Fenster die zugehörige zeitlich periodisch verlaufende,
bipolare Versorgungsspannung der Hochdruckentladungslampe in Volt über
die Zeit aufgetragen.
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Bei
einer Betrachtung beider Kurvenverläufe kann zwischen zwei
wesentlichen Zeitabschnitten (t1–t2 und t2–t3) unterschieden werden. In einem ersten
Zeitabschnitt t1–t2,
der in der 1 als "Normalmodus ohne Flickern"
bezeichnet wird, ist ein flickerfreier Verlauf beider Kurvenverläufe
gezeigt. Der flickerfreie Verlauf zeichnet sich dadurch aus, dass
die zeitlich periodisch wiederkehrenden positiven und negativen
Halbwellen von sowohl dem Versorgungsstrom als auch der Versorgungsspannung
eine gewünschte konstante Amplituden aufweisen. Die Amplitude
des bipolaren Versorgungsstroms liegt in diesem Fall bei ungefähr ± 0,7
A, und die der Versorgungsspannung bei ungefähr ± 55
V.
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In
einem zweiten Zeitabschnitt t2–t3, der auf den "Normalmodus ohne Flickern"
folgt und in der 1 als "Normalmodus mit Flickern"
bezeichnet wird, treten in den vier negativen Halbwellen der Versorgungsspannung
bzw. des Versorgungsstroms Flickererscheinungen, d. h. Abweichungen
von der obigen gewünschten konstanten Amplitude auf. Dabei verringert
sich die Amplitude der in diesem Zeitabschnitt gezeigten ersten
negativen Halbwelle des Versorgungsstroms auf einen über
die gesamte Halbwelle konstanten Wert von ungefähr –0,4
A. In diesem Zusammenhang erhöht sich die Amplitude der
in diesem Zeitabschnitt gezeigten ersten negativen Halbwelle der
Versorgungsspannung auf einen über die gesamte Halbwelle
konstanten Wert von ungefähr –80 V. Die positiven
Halbwellen beider Kurvenverläufe weisen über den
gesamten Zeitbereich keine wesentlichen Änderungen auf.
Betrachtet man den Versorgungsstrom in den letzten drei negativen Halbwellen
des zweiten Zeitabschnitts t2–t3, so äußert sich das Flickern
derart, dass die Amplituden der negativen Halbwellen beginnend von
einem Wert der verringerten Amplitude im Verlauf einer negativen Halbwelle
auf den ur sprünglichen Amplitudenwert von ungefähr –0,7
A ansteigen, der dann bis zur jeweils folgenden Kommutierung gehalten
wird. Das Verhältnis zwischen der verringerten und der
ursprünglichen Amplitude der negativen Halbwelle ist hierbei
in allen drei negativen Halbwellen verschieden. Betrachtet man die
mit Flickern behafteten letzten drei negativen Halbwellen der Versorgungsspannung
im zweiten Zeitabschnitt t2–t3, so äußert sich das Flickern
in einem zum Verlauf der jeweiligen Amplitude des Versorgungsstroms
inversen Verlauf der Amplitude der Versorgungsspannung. D. h., die
mit Flickern behafteten letzten drei negativen Halbwellen der Versorgungsspannung
beginnen nach einer jeweiligen Kommutierung mit der erhöhten
Amplitudenspannung, die anschließend im Verlauf der Halbwelle auf
die ursprüngliche Amplitude abfällt, die dann
bis zur jeweils folgenden Kommutierung gehalten wird. Dementsprechend
ist das Verhältnis zwischen der erhöhten und der
ursprünglichen Amplitude der negativen Halbwelle auch hierbei
in allen drei negativen Halbwellen verschieden.
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Nachstehend
werden die Ursachen für das Auftreten von Flickererscheinungen
bei Hochdruckentladungslampen beschrieben, die untersucht wurden,
um dem Auftreten von Flickern im Entladungsbogen in geeigneter Weise
entgegenwirken zu können.
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Die
Untersuchungen ergaben, dass Flickererscheinungen bei Hochdruckentladungslampen
insbesondere bei fortgeschrittener Lebensdauer oder in Extremsituationen
auftreten. Bei einer Anwendung der Hochdruckentladungslampe im Automotive-Bereich
kann eine solche Extremsituation beispielsweise eine durch ein Fahren
auf einer unebenen Fahrbahn bedingte starke Bogenvibration sein,
die ein Abreißen des Entladungsbogens bzw. einen erschwerten
Bogenansatz zur Folge haben kann. Auch ist die Flickerneigung von
Lampe zu Lampe stark unterschiedlich. Ursachen hierfür
können beispielsweise der Verschleiß der Hochdruckentladungslampe durch
Elektrodenrückbrand, Aufblasungen des Entladungsgefäßes,
Schwärzungen und dergleichen sein. Ferner wurde festgestellt,
dass ein Flickern des Entladungsbogens nicht zwangsläufig
bei ungünstigen Bedingungen der Hochdruckentladungslampe,
sondern oft nur sporadisch und über einen begrenzten Zeitraum
auftritt.
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Hieraus
resultiert, dass ein flickerfreier Betrieb der Hochdruckentladungslampe über
einen langen Zeitraum auch ohne die Zuführung eines Kommutierungspulses,
d. h. einer zusätzlichen elektrischen Leistung möglich
ist. Da die Flickererscheinungen insbesondere bei fortgeschrittener
Lebensdauer auftreten, kann der Zeitraum des flickerfreien Betriebs
insbesondere zu Beginn der Lebensdauer angenommen werden.
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Ferner
wurde zu dem Ergebnis gekommen, dass die Zuführung von
Kommutierungspulsen im Kommutierungspulsmodus eine Art "heilende
Wirkung" auf die Hochdruckentladungslampe hat. D. h., dass nach
einem Abschalten des Kommutierungspulsmodus ein längerer
flickerfreier Betrieb der Hochdruckentladungslampe auch ohne eine
Zuführung von Kommutierungspulsen wieder möglich
ist.
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Als
Ergebnis dieser Betrachtungen ist der Erfinder zur vorliegenden
Erfindung gelangt, die nachstehend unter Bezugnahme auf die 2 näher
beschrieben wird.
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2 zeigt
eine graphische Darstellung zur Veranschaulichung von Flickererscheinungen
bei einer Hochdruckentladungslampe, auf die ein erfindungsgemäßer
Kommutierungspulsmodus angewandt wird. In einem oberen Fenster der 2 ist, wie
bei der 1, der zeitlich periodisch verlaufende, bipolare
Versorgungsstrom der Hochdruckentladungslampe in Ampere über
die Zeit, und in einem unteren Fenster der 2, wie in
der 1, die zugehörige zeitlich periodisch
verlaufende, bipolare Versorgungsspannung der Hochdruckentladungslampe
in Volt über die Zeit aufgetragen.
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Bei
einer Betrachtung beider Kurvenverläufe kann zwischen vier
wesentlichen Zeitabschnitten (t1–t2, t2–t3, t3–t4 und t4–t5) unterschieden werden. In einem ersten
Zeitabschnitt t1–t2,
der in der 2 auch als "Normalmodus ohne
Flickern" bezeichnet wird, ist ein flickerfreier Verlauf beider
Kurvenverläufe gezeigt. Dieser im Zeitabschnitt t1–t2 gezeigte
flickerfreie Verlauf zeichnet sich, wie vorstehend beschrieben,
dadurch aus, dass die zeitlich periodisch wiederkehrenden positiven
und negativen Halbwellen von sowohl dem Versorgungsstrom als auch
der Versorgungsspannung eine gewünschte konstante Amplituden
aufweisen. Die Amplitude des bipolaren Versorgungsstroms liegt bei
ungefähr ±0,7 A und die der Versorgungsspannung
bei ungefähr ±55 V.
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In
einem zweiten Zeitabschnitt t2–t3, der zwischen dem in der 2 gezeigten
"Normalmodus ohne Flickern" und einem in der 2 gezeigten "Kommutierungspulsmodus"
liegt, treten in den zwei negativen Halbwellen der Versorgungsspannung bzw.
des Versorgungsstroms Flickererscheinungen, d. h. Abweichungen von
der obigen gewünschten konstanten Amplitude auf. Dabei
verringert sich die Amplitude der in diesem Zeitabschnitt gezeigten
ersten negativen Halbwelle des Versorgungsstroms auf einen über
die gesamte Halbwelle konstanten Wert von ungefähr –0,4
A. In diesem Zusammenhang erhöht sich die Amplitude der
in diesem Zeitabschnitt gezeigten ersten negativen Halbwelle der
Versorgungsspannung auf einen über die gesamte Halbwelle
konstanten Wert von ungefähr –80 V. Betrachtet
man den Versorgungsstrom in der zweiten negativen Halbwelle des
zweiten Zeitabschnitts t2–t3, so äußert sich das Flickern
derart, dass die Amplitude der negativen Halbwelle beginnend von
einem Wert der verringerten Amplitude im Verlauf der negativen Halbwelle
auf den ursprünglichen Amplitudenwert von ungefähr –0,7
A ansteigt, der dann bis zur folgenden Kommutierung gehalten wird.
Betrachtet man die mit Flickern behaftete zweite negative Halbwellen
der Versorgungsspannung im zweiten Zeitabschnitt t2–t3, so äußert sich das Flickern
in einem zum Verlauf der entsprechenden Amplitude des Versorgungsstroms inversen
Verlauf der Amplitude der Versorgungsspannung. D. h., die mit Flickern
behaftete zweite negative Halbwelle der Versorgungsspannung beginnt nach
der Kommutierung mit der erhöhten Amplitudenspannung, die
anschließend im Verlauf der Halbwelle auf die ursprüngliche
Amplitude abfällt, die dann bis zur folgenden Kommutierung
gehalten wird.
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Erfindungsgemäß ist
der Hochdruckentladungslampe in Abhängigkeit von einer
Detektion von Lampenflickern eine zusätzliche elektrische
Leistung zuführbar. D. h., der Hochdruckentladungslampe werden
nur bei einem wirklichen Auftreten von Flickern Kommutierungspulse
zugeschaltet.
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Solch
ein diskontinuierlicher Kommutierungspulsmodus kann jedoch nur realisiert
werden, wenn ein Flickern des Entladungsbogens der Hochdruckentladungslampe
detektiert wird.
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Zur
Detektion des Flickern sind verschiedene Verfahren bekannt. Erfindungsgemäß sollte
dieses jedoch durch eine Überwachung des Lampenstroms oder
der Lampenspannung unmittelbar nach einer Kommutierung des bipolaren
Versorgungsstroms bzw. der bipolaren Versorgungsspannung erfolgen.
Dies liegt daran, dass sich Kommutierungsflickern, wie in den 1 und 2 gezeigt,
stets durch einen veränderten Strom- bzw. Spannungsverlauf
direkt nach der Kommutierung des Versorgungsstroms bzw. der Versorgungsspannung
zeigt. Erfindungsgemäß kann das Lampenflickern
auf der Grundlage eines während eines flickerfreien Betriebs errechneten
Bezugswerts detektiert werden.
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Durch
die erfindungsgemäße Detektion des Flickerns im
zweiten Zeitabschnitt t2–t3 wird am Ende der zweiten negativen Halbwelle
des Versorgungsstroms bzw. der Versorgungsspannung im zweiten Zeitabschnitt
t2–t3,
d. h. bei der Kommutierung am Zeitpunkt t3,
mit der Zuschaltung der Kommutierungspulse begonnen. Die Zuschaltung
der Kommutierungspulse kann unmittelbar vor und unmittelbar nach
oder auch nur unmittelbar nach einer jeweiligen Kommutierung erfolgen.
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Die
Normalisierung der Kurvenverläufe tritt in der Regel, wie
in der 2 gezeigt, unmittelbar nach einem Zuschalten der
Kommutierungspulse auf. Dies zeigt sich dadurch, dass die Halbwellen
beider Kurvenverläufe schon nach der ersten Zuschaltung
der Kommutierungspulse wieder einen nahezu konstanten Amplitudenwert
entsprechend dem Amplitudenwert im "Normalmodus ohne Flickern" aufweisen.
Erfindungsgemäß können die Kommutierungspulse
bei Erreichen eines stabilen Lampenbetriebs wieder abgeschaltet
werden. Ein weiterer Betrieb mit Kommutierungspulsen über
eine vorbestimmte Zeitdauer oder eine vorbestimmte Pulsfolge, so
wie es im vorliegenden Beispiel aufgezeigt wird, in dem Kommutierungspulse über
den gesamten Zeitabschnitt t3–t4, d. h. über acht Halbwellen zugeführt
werden, erhöht den Effekt der vorstehend beschriebenen
"heilenden Wirkung" der Pulse. In der 2 wird der
letzte Kommutierungspuls bei der Kommutierung zur letzten negativen
Halbwelle des Versorgungsstroms bzw. der Versorgungsspannung im
Zeitabschnitt t3–t4 zugeschaltet.
Vorzugsweise wird die Gesamtleistung des Systems durch das Zuschalten
des Kommutierungsmodus nicht sprunghaft verändert. Folglich
wird die Lampensollleistung derart gesteuert, dass sie während
der Zuführung der zusätzlichen elektrischen Leistung über
die gesamte Halbwelle gemittelt erhalten bleibt.
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Im
anschließenden Zeitabschnitt t4–t5, der in der 2 als "Normalmodus
ohne Flickern" bezeichnet wird, entsprechen die Kurvenverläufe
wieder den im Zeitabschnitt t1–t2 gezeigten Kurvenverläufen vor einem
Auftreten des Lampenflickern. Der Beginn des Flickerns, das Zuschalten
der Kommutierungspulse sowie der Übergang in den normalen
Betriebsmodus sind hierbei vom menschlichen Auge kaum wahrnehmbar.
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Durch
das nur sehr kurzzeitige Zuschalten des Kommutierungspulsmodus werden
die Bauelemente nur kurzzeitig höher belastet, so dass
durch die geringere effektive Be lastung bedingt im Allgemeinen keine
Umdimensionierung der aktiven Bauelemente notwendig ist. Ferner
kann auf diese Weise die effektive Wechselstrombelastung der entsprechenden
Block- und Stützkondensatoren deutlich reduziert werden,
was den Einsatz deutlich preisgünstigerer Kondensatoren
ermöglicht, die wiederum nur ein geringfügig höheres
Volumen (Kapazitätserhöhung) aufweisen müssen.
Hierdurch können die Kosten für eine erfindungsgemäße
Vorrichtung zum Betreiben einer Hochdruckentladungslampe sowie deren
Volumen reduziert werden.
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Die
vorliegende Erfindung ist nicht auf die vorstehend beschriebene
Zuschaltung der Kommutierungspulse beschränkt. Die Zuschaltung
der Kommutierungspulse kann beispielsweise erst bei einer Flickerabweichung
von > 10% vom errechneten
Bezugswert erfolgen. Durch die Festlegung eines solchen Schwellenwerts
werden die Kommutierungspulse erst bei einem Überschreiten
eines geeigneten Schwellenwerts zugeführt, so dass die
Belastung für die aktiven Bauelemente und die entsprechenden Kondensatoren
weiter verringert werden kann.
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Die
vorstehend beschriebenen Ausführungen der vorliegenden
Erfindung zu einer Vorrichtung zum flickerfreien Betreiben einer
Hochdruckentladungslampe und einem Verfahren zum flickerfreien Betreiben
einer Hochdruckentladungslampe können auf eine in der 3 gezeigte
Schaltungsanordnung zum Betreiben einer Hochdruckentladungslampe 3 angewandt
werden.
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Die
in der 3 gezeigte Schaltungsanordnung weist im Wesentlichen
ein Eingangsfilter 5, einen Transformator 7 zur
Wandlung der Versorgungsspannung, eine PWM-Schaltung 9 zur
Steuerung der Energieumwandlung im Transformator 7, einen
Mikrocontroller 11 zur Steuerung der Vorrichtung 1,
Widerstände R1, R2 und R3 zur Ermittlung der momentanen
Leistungsaufnahme der Hochdruckentladungslampe, einen Vollbrückenwechselrichtung 13, der
im Wesentlichen aus den Transistoren T1, T2, T3 und T4 gebildet
wird und in dessen Brückenzweig eine Zündvorrichtung 17 zur
Zündung des Entladungsbogens der Hochdruckentladungslampe 3 und die
Hochdruckentladungslampe 3 geschaltet sind, und eine Ansteuerschaltung 15 auf,
die dazu dient, die Transistoren T1 bis T4 derart anzusteuern, dass die
Hochdruckentladungslampe mit einem im Wesentlichen rechteckförmigen,
bipolaren Versorgungsstrom derselben Frequenz gespeist wird. Im
Mikrocontroller 11 sind ferner eine Leistungsregelungseinheit 19 und
eine Recheneinheit 21 vorgesehen.
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In
der 3 wird die erfindungsgemäße
Detektion von Lampenflickern realisiert, indem der Versorgungsstrom
und/oder die Versorgungsspannung über die Widerstände
R1 bis R3 erfasst und an den Mikrocontrollers 11 gegeben
werden/wird. Die Leistungsregelungseinheit 19 ist mit einer
Recheneinheit 21 des Mikrocontrollers 11 verbunden,
in der erfindungsgemäß bestimmt wird, ob ein Lampenflickern auftritt
oder nicht. Tritt der Fall ein, dass Lampenflickern erfasst wird,
so gibt die Recheneinheit 21 einen Befehl zum erfindungsgemäßen
Zuschalten und zum anschließenden erfindungsgemäßen
Wiederabschalten von Kommutierungspulsen an die Leistungsregelungseinheit 19.
Die Leistungsregelungseinheit 19 gibt ein dem Befehl der
Recheneinheit 21 entsprechendes Signal an die PWM-Schaltung 9,
die einen Transistor T1 im Zweig des Transformators 7 derart
ansteuert, dass die Leistungsaufnahme der Hochdruckentladungslampe 3 erfindungsgemäß geregelt
wird.
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Bei
der Hochdruckentladungslampe 3 handelt es sich vorzugsweise
um eine quecksilberfreie Xe-Hochdruckentladungslampe für
Automotiv-Anwendungen, deren Füllung neben Xenon noch Metallhalogenide,
beispielsweise Jodide oder Bromide der Metalle Natrium, Scandium,
Zink und Indium, enthält.
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Durch
das nur sehr kurzzeitige Zuschalten des Kommutierungspulsmodus werden
die Bauelemente nur kurzzeitig höher belastet, so dass
durch die geringere effektive Belastung bedingt im Allgemeinen keine
Umdimensionierung der aktiven Bauelemente notwendig ist. Ferner
kann auf diese Weise die effektive Wechselstrombelastung der entsprechenden
Block- und Stützkondensatoren deutlich reduziert werden,
was den Einsatz deutlich preisgünstigerer Kondensatoren
ermöglicht, die wiederum nur ein geringfügig höheres
Volumen aufweisen müssen. Hierdurch können die
Kosten für eine erfindungsgemäße Vorrichtung
zum flickerfreien Betreiben einer Hochdruckentladungslampe sowie
deren Volumen reduziert werden.
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Vorstehend
wurden eine Vorrichtung und ein Verfahren zum flickerfreien Betreiben
einer Hochdruckentladungslampe offenbart.
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Es
wird eine Vorrichtung 1 zum Betreiben einer Hochdruckentladungslampe 3 mit
einem bipolaren Versorgungsstrom bereitgestellt, bei welcher der Hochdruckentladungslampe 3 in
Abhängigkeit von einer Detektion von Lampenflickern eine
zusätzliche elektrische Leistung zuführbar ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - WO 2006/081797
A1 [0002]
- - EP 1589790 A2 [0003]
- - DE 102005031835 A1 [0006]