DE102007059799A1 - Vakuumdämmkörper mit einer Schutzfolie und Verfahren zur Herstellung desselben - Google Patents

Vakuumdämmkörper mit einer Schutzfolie und Verfahren zur Herstellung desselben Download PDF

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Abstract

Die Erfindung richtet sich auf einen Dämmkörper, insbesondere eine Dämmplatte, mit einem von einer Hochbarrierefolie umhüllten und evakuierten Kern sowie mit einer die äußere Oberfläche der Dämmplatte ganz oder zumindest zu einem großen Teil abdeckenden, schützenden Auflage aus einem zu einem Vlies oder Gewebe verarbeiteten Fasermaterial, wobei das Fasermaterial ganz oder teilweise aus organischen Fasern besteht, sowie auf ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Dämmkörpers, wobei ein Vlies oder Gewebe aus einem Fasermaterial, welches ganz oder teilweise aus organischen Fasern besteht, mit der Hochbarrierefolie stellenweise oder ganzflächig verklebt wird.

Description

  • Die Erfindung richtet sich auf einen Dämmkörper, insbesondere eine Dämmplatte, mit einem von einer Hochbarrierefolie umhüllten und evakuierten Kern sowie mit einer die äußere Oberfläche der Dämmplatte ganz oder zumindest zu einem großen Teil abdeckenden, schützenden Auflage aus einem zu einem Vlies oder Gewebe verarbeiteten Fasermaterial, sowie auf ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Dämmkörpers.
  • Evakuierte, folienumhüllte Vakuumdämmplatten ermöglichen eine extrem gute Wärmedämmung bei geringstem Platzbedarf. Besonders interessant ist deren Anwendung im Gebäudebereich überall dort, wo wenig Platz vorhanden ist. Beispiele sind die Dämmung von Fußböden gegenüber dem Erdreich, insbesondere dann, wenn wenig Aufbauhöhe verfügbar ist, und/oder die platzsparende Dämmung von Außenwänden.
  • Vakuumdämmplatten enthalten beispielsweise einen Kern aus gepreßtem, pyrogenen Kieselsäurepulver und sind mit einer Hochbarrierefolie vakuumdicht verpackt. Meistens besteht die Hochbarrierefolie aus mehreren einzelnen Folienschichten, z. B. aus Polyester und Polyethylen, wobei einzelne Schichten zusätzlich mit einer metallischen Schicht bedampft sind, um eine hohe Diffusionssperre gegen das Eindringen von Gasen und Wasserdampf zu erreichen.
  • Um im Baubereich eingesetzt werden zu können, sollte eine Vakuumdämmplatte mindestens die Baustoffklasse B2 nach DIN 4102-1 (normalentflammbarer Baustoff) erreichen. Aufgrund der leichten Brennbarkeit der Hochbarrierefolien erfüllt eine übliche Vakuumdämmplatte diese Anforderung trotz des unbrennbaren Kerns jedoch nicht. Zusätzlich wird gefordert, dass die Umhüllung möglichst unempfindlich gegen mechanische Einwirkungen ist, wie kleinere Stöße, insbesondere an den Kanten und Ecken, unabsichtliches Entlangschleifen der Platten an rauhen Oberflächen, etc. Trotz aller Vorsicht können solche Beschädigungen bei ungeschützten Vakuumdämmplatten leicht im Laufe der Verarbeitung auf einer Baustelle auftreten. Weiterhin ist die relativ schlechte Schalldämmung der Vakuumdämmplatten ein Problem bei Anwendungen, bei denen eine ausreichende Schalldämmung gefordert wird, aber konstruktionsbedingt nur schlecht durch übliche, zusätzliche Schalldämmmaßnahmen erreicht werden kann.
  • Die dargestellten Probleme können zwar durch einzelne Maßnahmen gelöst werden; oft wird jedoch die Gesamtdicke der Vakuumdämmplatte dadurch wesentlich erhöht, so dass deren hervorragende Dämmfähigkeit bei geringstem Platzbedarf nicht mehr in hinreichendem Umfang zur Geltung kommt.
  • So sind mehrere Vorschläge bekannt, Vakuumdämmplatten mit einem Schutz vor mechanischer Beschädigung zu versehen. Eine Möglichkeit besteht gemäß der Offenlegungsschrift DE 101 34 322 A1 darin, Vakuumdämmplatten in Polystyrolschaum einzuschäumen. Eine andere Möglichkeit ist, ein- oder beidseitig Polystyrolplatten aufzukleben. Damit können insbesondere Außenfassaden von Gebäuden in der Art eines Wärmedämmverbundsystems mit Vakuumdämmplatten ausgerüstet werden. Damit wird zwar ein sehr hoher mechanischer Schutz der Vakuumdämmplatte erzielt. Nachteil einer vollständigen Umschäumung der Vakuumdämmplatten ist jedoch der relativ hohe Aufwand und die geringe Flexibilität hinsichtlich unterschiedlicher Plattengrößen. Mit vertretbarem Aufwand kann nur eine geringe Anzahl von Formen für verschiedene Größen bereitgestellt werden. Außerdem ist es schwierig, in der Kombination der leicht brennbaren Hochbarrierefolie mit dem Polystyrolschaum den Anforderungen des Brandschutzes zu genügen, d. h., die Mindestanforderungen der Baustoffklasse B2 zu erreichen. Ähnliches gilt auch für auf beide Seiten der Vakuumdämmplatte aufgeklebte Polystyrolplatten.
  • Lösungen für den Fußbodenbereich, welche aufgeklebte Platten aus einem Polyester-Recyclingmaterial verwenden, werden in der Offenlegungsschrift DE 10 2004 001 673 A1 vorgeschlagen. Diese Kombination erhöht allerdings ebenso wie das Sandwich aus aufgeklebten Polystyrolplatten die Dicke der Dämmplatte um mindestens 10 mm. Die hohe Effizienz der Vakuumdämmplatte wird dadurch verringert. Außerdem ist diese Lösung nicht für alle Verwendungszwecke im Baubereich geeignet.
  • In der Offenlegungschrift DE 10 2004 028 756 A1 wird eine Modifikation der Hochbarrierefolie beschrieben, bei der die äußere Laminatlage aus einer Polyolefinschicht besteht, die mit einem Flammschutzmittel versehen ist. Wird die Vakuumdämmplatte mit dieser modifzierten Hochbarrierefolie ausgerüstet, so erfüllt diese gemäß der Angabe in der Offenlegungsschrift die Anforderung der Baustoffklasse B2 nach DIN 4102-1. Allerdings wird der mechanische Schutz der Vakuumdämmplatte durch diese Modifikation der Hochbarrierefolie nicht wesentlich verbessert. Außerdem ist die Polyolefin-Oberfläche der Vakuumdämmplatte mit gebräuchlichen Klebern schlechter verklebbar als die bisher übliche Oberflächenschicht aus Polyester. Dies schränkt insbesondere die Verwendung bei senkrechten Wänden oder Decken ein, wo ein sicherer Halt notwendig ist.
  • Anstelle einer Modifikation der Hochbarrierefolie ist es auch möglich, die Oberfläche der Vakuumdämmplatte mit Glasfasergeweben oder Glasfaservliesen auszurüsten. In der Offenlegungsschrift DE 10 2004 015 990 A1 werden hierzu auf beiden Seiten, jedoch nicht über die Kanten hinweg, die Vakuumdämmplatten mit einem Glasfasergewebe oder -vlies oder auch mit einem Polyestervlies versehen. Die Dicke der Vakuumdämmplatten wird dadurch im Gegensatz zu den weiter oben beschriebenen Abdeckungen der Oberfläche nicht wesentlich vergrößert. Die Kanten bleiben jedoch ungeschützt. Mit dem vorgeschlagenen Polyestervlies ist zudem der notwendige Brandschutz nicht erfüllbar. Für sich gesehen kann ein Polyestervlies zwar so ausgerüstet werden, dass es die Klassifikation B2 erreicht. Jedoch ist erfahrungsgemäß ein ausreichender Brandschutz B2 nach DIN 4102-1 einer mit einem solchen Polyestervlies umhüllten Vakuumdämmplatte trotzdem nicht herstellbar.
  • Wenn das Glasfasergewebe oder -vlies in einem Stück so um die Platte herumgeschlagen würde, dass die Umhüllung mindestens zwei Kanten mit einschließt und über die beiden quer dazu liegenden Kanten 1 bis 5 mm hinausragt, wäre zwar ein guter mechanischer Schutz der Vakuumdämmplatten erreichbar. In dieser Form würde auch die Baustoffklasse B2 mit dem Glasfasergewebe erfüllt. Es hat sich allerdings gezeigt, dass einzelne Glasfasern, die einen typischen Durchmesser von 10 μm haben und relativ spröde sind, unter ungünstigen Umständen die Hochbarrierefolien so verletzen können, dass gelegentlich Vakuumdämmplatten undicht werden. Insbesondere wird z. B. an den Kanten der Vakuumdämmplatten beim scharfen Biegen um einen Winkel von 90° das Glasfaservlies gebrochen und es stehen einzelne Fasern heraus, die eine Verletzungsgefahr für die Hochbarrierefolie darstellen. Darüber hinaus hat sich ergeben, dass der Herstellungsaufwand für die Ausrüstung der Vakuumdämmplatten mit Glasfasergeweben oder -vliesen nicht unerheblich ist.
  • Aus den Nachteilen des beschriebenen Standes der Technik resultiert das die Erfindung initiierende Problem, Vakuumdämmplatten so mit einem Schutz zu versehen, dass sie den bautechnischen Vorschriften nach DIN 4102-B2 genügen, ausreichend vor Beschädigung geschützt sind, einen verbesserten Schallschutz bieten, die Dicke nur unwesentlich erhöhen und zudem ohne erhöhten Aufwand hergestellt, gut weiter verarbeitet, ohne Einschränkgungen in der Produktion oder am Einsatzort hinsichtlich ihres Gasdruckes geprüft und in den Bauanwendungsfeldern universell eingesetzt werden können.
  • Die Lösung dieses Problems gelingt bei einem gattungsgemäßen, mit einer Hochbarrierefolie ausgestatteten, evakuierten Dämmkörper, dessen Oberfläche ganz oder zu einem großen Teil von einer Schutzhülle aus einem Vlies- oder Gewebematerial bedeckt ist, dadurch, dass das Vlies- oder Gewebematerial ganz oder teilweise aus organischen Fasern besteht und als schwer entflammbarer Stoff klassifiziert ist.
  • Eine mit einer Hochbarrierefolie umhüllte Vakuumdämmplatte ist erfindungsgemäß auf ihrer Oberfläche mit einem Vlies- oder Gewebematerial ausgerüstet, das sowohl die Schalldämmung, den Brandschutz als auch den mechanischen Schutz verbessert. Das Vlies- oder Gewebematerial stellt sicher, dass die Vakuumdämmplatte bei einer Prüfung gemäß DIN 4102-1 die Baustoffklasse B2 erreicht. Weiterhin wird eine ausreichende Verklebbarkeit mit anderen Bauteilen ermöglicht. Damit erfüllt es mehrere Anforderungen für eine Anwendung im Baubereich.
  • Überraschenderweise wurde gefunden, dass die breite Palette von Anforderungen durch ein dünnes Vlies oder Gewebe erfüllt werden kann, das mindestens einen Anteil an Zellulose- oder Viskosefasern enthällt. Das Vlies oder Gewebe kann weiterhin Glasfasern enthalten und sollte mit einem Brandschutzmittel ausgerüstet sein.
  • Zellulose ist ein natürliches Material und kommt in Mengen von etwa 50% in allen Holzarten vor. Der daraus gewonnene Zellstoff besteht zum größten Anteil aus Zellulose; andere Holzbestandteile wie Hemizellulose und Lignin werden durch den Aufschluß des Holzes zu großen Teilen entfernt. Zellulose, die den Hauptbestandteil des Zellstoffs bildet, ist ein natürliches Polymer der Formel (C6H10O5)n. Durch Modifizierung der Kettenlänge dieser Moleküle, also über die Anzahl n der zusammenhängenden Monomere, können die physikalischen Eigenschaften des Zellstoffs entscheidend beeinflußt werden. Durch eine Reduzierung der Zahl n auf weniger als 80% des natürlichen Wertes, vorzugsweise auf weniger als 60% desselben, insbesondere auf weniger als 50% desselben, wird die Viskosität des Materials reduziert. Es kann daher einerseits bspw. in Natronlauge gelöst werden zu einem viskosen, gut spinnbaren Material, woraus durch Düsen, bspw. mit einem Durchmesser von etwa 50 μm, dünne Fasern gesponnen werden können, bspw. mit einer Länge von 20 mm bis 60 mm und mit einem Durchmesser in der Größenordnung von 5 μm bis 20 μm. Aus derartigen Fasern wiederum können (endlose) Fäden gesponnen werden, welche auch als Kunstseide bezeichnet werden, obwohl sie aus natürlichem, aber pflanzlichem Material bestehen. Diese Fäden lassen sich zu Geweben verarbeiten. Insbesondere durch die Kettenlänge der Zellulose, aber auch durch die Faser- und Fadendurchmesser, läßt sich die Biegsamkeit der Fasern, Fäden sowie daraus hergestellter Vliese oder Gewebe beeinflussen. Bei den angegebenen Werten ergibt sich ein optimaler Kompromiß zwischen Biegefähigkeit und Festigkeit, derart, dass der mechanische Schutz maximal wird, aber dennoch die Fasern nicht zum Brechen neigen, sondern sich beim Falten einer Vlies- oder Gewebelage entsprechend biegen. Daher entstehen keine scharfen Bruchkanten, welche eine dünne Hochbarrierefolie schädigen konnten. Auch die natürlichen Enden solcher Fasern sind weich genug, so dass sie die Hochbarrierefolie nicht verletzen.
  • Wenn ein Flächenvlies oder -gewebe aus einer solchen Viskosefaser mit einem Brandschutzmittel ausgerüstet ist, bspw. aus Ammoniumphosphat, derart, dass es für sich genommen die Baustoffklasse DIN 4102-B1 (schwerentflammbarer Baustoff) erfüllt, so genügt dies, damit eine darin eingepackte Vakuumdämmplatte die Anforderungen nach DIN 4102-B2 erreicht.
  • Das Vlies- bzw. Gewebematerial kann entweder schon vor der Verarbeitung auf die Hochbarrierefolie aufkaschiert oder auch nach der Fertigstellung der Vakuumdämmplatte z. B. mit Hilfe eines thermoplastischen Klebers auf deren Oberfläche aufgeklebt werden. Ein weiteres, d. h. alternatives Vlies- oder Gewebematerial besteht aus einem Gemisch von Glasfasern mit Zellulosefasern, das mit einem Bindemittel, insbesondere mit Kunstharz, gebunden ist. Auch ein solches Material erfüllt die Anforderung nach DIN 4102-B1. Das Mischvlies und/oder -gewebe erweist sich als geeigneter für die vorgestellten Anforderungen als ein reines Glasfaservlies, da die Glasfasern mit den organischen Fasern intensiv verbunden sind und daher bei der Faltung bzw. Kantenumlegung insgesamt sanfter gebogen werden; ein solches Gebilde ist daher flexibler, und bei der Faltung entstehen keine einzelnen Fasern außerhalb der Bindemittelmatrix, welche die Barrierefolie des Vakuumpaneels schädigen könnten.
  • Als besonders geeignet hat sich ein Flächengewicht des Vlieses oder Gewebes von etwa 50 g/m2 erwiesen.
  • In einer Ausführungsform wird das Vlies oder Gewebe auf diejenige Seite der Hochbarrierefolienbahn aufkaschiert, die später nach außen zu liegen kommt, d. h., auf die der Siegelschicht gegenüberliegende Seite. Für das Verkleben können thermoplastische Kleber oder andere übliche Kaschierkleber verwendet werden. Das Folien-Vlies-Laminat kann in der gleichen Form weiterverarbeitet werden wie bisher die Hochbarrierefolie alleine: Gemäß der Patentschrift DE 100 585 66 C2 wird die Kernplatte mit einem einzigen Zuschnittbogen des Laminats umhüllt, dessen Anfang und Ende durch eine über die Fläche der Kernplatte verlaufende Siegelnaht miteinander verbunden werden. Die Ecken werden vorgefaltet und thermisch fixiert, eine Seitennaht wird versiegelt. Über die noch offene Seite wird die umhüllte Platte in der Vakuumkammer evakuiert und die letzte, erforderliche Siegelnaht wird vor dem Belüften in der Kammer ebenfalls verschlossen.
  • Überraschenderweise hat sich gezeigt, dass das Versiegeln der Foliennähte beim Folien-Vlies-Laminat keinen wesentlich höheren apparativen Aufwand erfordert als bisher bei Verwendung einer Hochbarrierefolie allein. Daher wird das vorhergehende Auflaminieren des Faservlieses auf die Hochbarrierefolie bevorzugt, so dass kein zusätzlicher Arbeitsaufwand bei der Herstellung der Vakuumdämmplatte notwendig wird.
  • Grundsätzlich ist aber auch ein nachträgliches Einpacken der Vakuumdämmplatte in das Vliesmaterial und anschließendes Verkleben mit der Oberfläche möglich. Hierbei wird das Vliesmaterial bevorzugt mit einem thermoplastischen Kleber ausgerüstet, der z. B. bei Temperaturen zwischen 70°C und 150°C, vorzugsweise zwischen 80°C und 120°C, insbesondere um 100°C, mit der Oberfläche der Vakuumdämmplatte fest verklebt. Die Verklebung kann z. B. mit einer Heißpresse oder mittels an die Vakuumdämmplatte angelegter heißer Metallteile bewerkstelligt werden.
  • Eine weitere Möglichkeit besteht darin, eine Bahn des erfindungsgemäßen Vlies- oder Gewebematerials beim Einpacken einer Dämmplatte simultan zu der Hochbarrierefolie von einer eigenen Rolle abzuspulen und gleichzeitig mit der Hochbarrierefolie um den Kern der Dämmplatte zu wickeln. Hierzu eignet sich ebenfalls besonders ein mit einem vorzugsweise thermoplastischen Kleber ausgerüstetes Vlies- oder Gewebematerial, das vor, während oder nach dem Aufbringen in einen klebefähigen Zustand versetzt wird, insbesondere durch Erhitzen.
  • Eine mit einem solchen, organischen Faservlies oder -gewebe ausgerüstete Vakuumdämmplatte erreicht neben dem besseren Brandschutz auch einen gegenüber der blanken Hochbarrierefolie wesentlich verbesserten, mechanischen Schutz. Eine Stärke des Vlieses in der bevorzugten Ausführung von etwa 0,2 mm reicht schon aus, um die darunter liegende, selbst nur 0,1 mm starke Hochbarrierefolie besser vor Beschädigungen zu schützen.
  • Bei Bedarf kann ein noch weiter verbesserter Schutz erreicht werden, wenn auf einen oder mehrere der besonders empfindlichen Eckbereiche und/oder auf eine oder mehrere Kanten der Vakuumdämmplatte – insbesondere im Bereich der beiden Schmalseiten – (jeweils) eine oder mehrere zusätzliche Lagen des Vlieses aufgebracht werden. Vorzugsweise wird hier wenigstens ein mit einem thermoplastischen Kleber ausgerüsteter Vliesstreifen mit Hilfe einer heißen Vorrichtung auf die entsprechenden Stellen aufgeklebt, derart, dass dort ein verstärkter Schutz insbesondere der Kanten und Ecken erreicht wird.
  • Gegenüber Losungen, bei denen die Ecken der Vakuumdämmplatte mit (je) einer Schutzecke aus z. B. Karton oder Kunststoff versehen werden, wird bei der vorgestellten erfindungsgemäßen Lösung zusätzlich noch ein erhöhter Brandschutz erreicht.
  • Das bevorzugt verwendete Viskosevlies oder -gewebe mit einem Flächengewicht von etwa 50 g/m2 hat zudem den weiteren Vorteil, dass nach wie vor die in der Patentschrift DE 102 15 213 C1 beschriebene Vorrichtung zur Messung des Gasdruckes verwendet werden kann.
  • Zu diesem Zweck wird innerhalb der Vakuumdämmplatte, nämlich unter deren Hüllfolie, eine Metallscheibe mit einem aufgelegten Faservlies platziert, so dass mit einem externen Messkopf der gasdruckabhängige Wärmedurchgang durch das innere Testvlies gemessen werden kann. Es hat sich überraschend gezeigt, dass trotz der zusätzlichen äußeren Viskosevliesschutzlage das Meßsignal nur wenig abweicht von demjenigen Signal, welches an einer gleichen, aber ungeschützten, nur mit der Hochbarrierefolie umhüllten Vakuumdämmplatte gemessen würde. Zur Umrechnung des Meßsignals in den Inneren Gasdruck sind daher auch bei einer mit dem erfindungsgemäßen Schutzvlies umhüllten Vakuumdämmplatte nur geringe Modifikationen nötig. Dies ist ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Vlies- oder -gewebeschutzhülle.
  • Ein bevorzugte Vlies- oder Gewebematerial besteht aus 100% Viskose, hat ein Flächengewicht von etwa 50 g/m2, eine Stärke von etwa 0,2 mm und ist mit Ammoniumphosphat als Flammschutzmittel ausgerüstet. Geeignet im Sinne dieser Erfindung sind aber auch grundsätzlich andere Vliesmaterialien aus natürlichen Fasern, soweit sie mit einem Flammschutzmittel versehen sind und als Schutzhülle des mit einer Hochbarrierefolie umhüllten Dämmkerns mindestens die Brandschutzanforderung nach DIN 4102-B2 erfüllen.
  • Prinzipiell können die für die Schutzhülle verwendeten Materialien im Rahmen der Erfindung in Vliesform oder auch in Form eines Gewebes eingesetzt werden.
  • Mit dem bevorzugten Vlies- oder Gewebematerial können grundsätzlich alle Vakuumdämmplatten ausgerüstet werden, die im Baubereich Anwendung finden. Modifikationen der Vakuumdämmplatten wie das Aufbringen von Sandwichelementen und das Einschäumen sind weiterhin möglich.
  • Die Verarbeitung wird mit der erfindungsgemäßen Schutzhülle zudem grundsätzlich einfacher, da die Vakuumdämmplatten besser gegen Beschädigungen während der Weiterverarbeitung geschützt sind und zudem weiterhin die einfache Kontrollmöglichkeit des Gasdruckes mit dem System gemäß der Patentschrift DE 102 15 213 besteht. Auch das Verkleben der Vakuumdämmplatten an die Außenwand in der Art eines Wärmedämmverbundsystems wird mit der erfindungsgemäßen Schutzhülle einfacher, da auf dem Vlies eine bessere Haftung erreicht wird als mit der Polyesteroberfläche der Hochbarrierefolie und insbesondere gegenüber einer Polyolefinoberfläche, wie sie in DE 10 2004 028 756 vorgeschlagen wird. Schließlich verringert sich auch der Herstellungsaufwand für eine mit einer Schutzhülle versehene Vakuumdämmplatte, bspw. gegenüber der in der DE 10 2004 015 990 A1 vorgeschlagenen Ausrüstung der Vakuumdämmplatte mit Glasfasergeweben oder -vliesen, erheblich.

Claims (42)

  1. Dämmkörper, insbesondere Dämmplatte, mit einem von einer Hochbarrierefolie umhüllten und evakuierten Kern sowie mit einer die äußere Oberfläche der Dämmplatte ganz oder zumindest zu einem großen Teil abdeckenden, schützenden Auflage aus einem zu einem Vlies oder Gewebe verarbeiteten Fasermaterial, dadurch gekennzeichnet, dass das Fasermaterial ganz oder teilweise aus organischen Fasern besteht.
  2. Dämmkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die organischen Fasern aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt sind.
  3. Dämmkörper nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die organischen Fasern aus natürlichem Zellstoff hergestellt sind.
  4. Dämmkörper nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die organischen Fasern 45 Gew.-% Zellulose [(C6H10O5)n] oder mehr enthalten, bspw. 50 Gew.-% Zellulose oder mehr, vorzugsweise 55 Gew.-% Zellulose oder mehr, bevorzugt 60 Gew.-% Zellulose oder mehr, insbesondere 65 Gew.-% Zellulose oder mehr, speziell 70 Gew.-% Zellulose oder mehr.
  5. Dämmkörper nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die organischen Fasern 25 Gew.-% Hemizellulose (Hexosen, Pentosen, Desoxyhexosen und/oder Hexuronsäuren) oder wenige, enthalten, bspw. 20 Gew.-% Hemizellulose oder weniger, vorzugsweise 15 Gew.-% Hemizellulose oder weniger, bevorzugt 10 Gew.-% Hemizellulose oder weniger, insbesondere 5 Gew.-% Hemizellulose oder weniger.
  6. Dämmkörper nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die organischen Fasern das Fasermaterial 15 Gew.-% Lignin oder weniger enthalten, bspw. 10 Gew.-% Lignin oder weniger, vorzugsweise 5 Gew.-% Lignin oder weniger, bevorzugt 2 Gew.-% Lignin oder weniger, insbesondere 1 Gew.-% Lignin oder weniger.
  7. Dämmkörper nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Kettenlänge der polymeren Zellulosemoleküle der organischen Fasern verkürzt ist.
  8. Dämmkörper nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die organischen Fasern aus einer Spinnmasse gesponnen sind, vorzugsweise aus reinem oder gelösten Xanthat, insbesondere aus reinem oder gelösten Natrium-Zellulosexanthogenat.
  9. Dämmkörper nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die organischen Fasern Viskosefasern sind.
  10. Dämmkörper nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die organischen Fasern mit einem Flamm- und/oder Brandschutzmittel ausgerüstet sind.
  11. Dämmkörper nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Flamm- und/oder Brandschutzmittel Ammoniumphosphat ist.
  12. Dämmkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Fasermaterial aus einer Mischung aus organischen Fasern und anorganischen Fasern, insbesondere Glasfasern, besteht.
  13. Dämmkörper nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Fasermaterial der Anteil der organischen Fasern gleich 50 Gew.-% ist oder mehr, bspw. gleich 60 Gew.-% oder mehr, vorzugsweise gleich 70 Gew.-% oder mehr, insbesondere gleich 80 Gew.-% oder mehr, speziell gleich 90 Gew.-% oder mehr.
  14. Dämmkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fasern des vorzugsweise aus einer Mischung aus organischen Fasern und anorganischen Fasern gebildeten Gewebes oder Vlieses mit einem Bindemittel untereinander verbunden und/oder in einer gemeinsamen Matrix eingebunden sind, insbesondere mittels einem Kunstharz.
  15. Dämmkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die organischen und/oder die anorganischen Fasern einen Durchmesser von 100 μm oder weniger aufweisen, vorzugsweise einen Durchmesser von 50 μm oder weniger, insbesondere einen Durchmesser von 20 μm oder weniger.
  16. Dämmkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die organischen und/oder die anorganischen Fasern einen Durchmesser von 1 μm oder mehr aufweisen, vorzugsweise einen Durchmesser von 2 μm oder mehr, insbesondere einen Durchmesser von 5 μm oder mehr.
  17. Dämmkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die organischen und/oder die anorganischen Fasern eine Länge von 2 mm oder mehr aufweisen, vorzugsweise eine Länge von 5 mm oder mehr, insbesondere eine Länge von 10 mm oder mehr.
  18. Dämmkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die organischen und/oder die anorganischen Fasern eine Länge von 100 mm oder weniger aufweisen, vorzugsweise eine Länge von 75 mm oder weniger, insbesondere eine Länge von 50 mm oder weniger.
  19. Dämmkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die organischen und/oder die anorganischen Fasern miteinander zu einem oder mehreren Fäden versponnen sind.
  20. Dämmkörper nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass die aus den Fasern versponnenen Fäden zu einem Gewebe verarbeitet sind.
  21. Dämmkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Flächengewicht des aus den Fasern gebildeten Vlies- oder Gewebematerials zwischen 20 g/m2 und 200 g/m2 beträgt, bevorzugt von 30 g/m2 bis 100 g/m2, und besonders bevorzugt von 40 g/m2 bis 70 g/m2, insbesondere etwa 50 g/m2.
  22. Dämmkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stärke des aus den Fasern gebildeten Vlies- oder Gewebematerials etwa 2 mm beträgt oder weniger, vorzugsweise 1,2 mm oder weniger, insbesondere 0,6 mm oder weniger, speziell etwa 0,5 mm oder darunter.
  23. Dämmkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stärke des aus den Fasern gebildeten Vlies- oder Gewebematerials mehr als 0,01 mm beträgt, vorzugsweise mehr als 0,02 mm, insbesondere mehr als 0,05 mm, speziell etwa 0,1 mm oder darüber.
  24. Dämmkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Fasermaterial mit der Hochbarrierefolie stellenweise oder ganzflächig verklebt ist.
  25. Dämmkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Fasermaterial mit einem thermoplastischen Klebe ausgerüstet ist und unter Temperaturanwendung auf die jeweilige Oberfläche aufgeklebt ist.
  26. Dämmkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Fasermaterial auf eine Hochbarrierefolienbahn auf deren der Siegelschicht gegenüberliegenden Seite aufkaschiert und zusammen mit der Hochbarrierefolie zur Umhüllung der Vakuumdämmplatte weiter verarbeitet ist.
  27. Dämmkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass für die Kaschierung des Fasermaterials auf die Hochbarrierefolienbahn übliche Kaschierkleber z. B. auf Polyurethanbasis oder thermoplastische Kleber verwendet ist.
  28. Dämmkörper nach einem der vorhergegehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Fasermaterial die gesamte Oberfläche des Dämmkörpers bedeckt oder einen Großteil derselben, bspw. 60% oder mehr, vorzugsweise 70% oder mehr, insbesondere 80% oder mehr, speziell 90% oder mehr.
  29. Dämmkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein oder mehrere Kanten bzw. Stirnseiten des Dämmkörpers nicht von dem Fasermaterial bedeckt sind, vorzugsweise zwei oder mehr Schmalseiten, insbesondere zwei einander gegenüber liegende Schmalseiten.
  30. Dämmkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die vier Eckbereiche der Vakuumdämmplatte jeweils mit einer zusätzlichen Schicht des Fasermaterials beklebt sind, derart, dass die Kanten und Ecken zusätzlich geschützt sind.
  31. Dämmkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein oder mehrere Kantenbereiche der Vakuumdämmplatte, insbesondere zwei einander gegenüber liegende Kantenbereiche, jeweils mit einer zusätzlichen Schicht des Fasermaterial überklebt sind, derart, dass die Kanten und Ecken zusätzlich geschützt sind.
  32. Dämmkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich unterhalb der umhüllenden Hochbarrierefolie eine Metallscheibe mit einem darauf gelegten oder applizierten, porösen Körper, bspw. einem Faservlies, befindet.
  33. Dämmkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an einer oder mehreren Seiten (jeweils) ein oder mehrere Sandwichelement(e) aufgebracht ist/sind.
  34. Dämmkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass er eingeschäumt ist.
  35. Verfahren zur Herstellung eines Dämmkörpers, insbesondere einer Dämmplatte, mit einem von einer Hochbarrierefolie umhüllten und evakuierten Kern sowie mit einer die äußere Oberfläche der Dämmplatte ganz oder zumindest zu einem großen Teil abdeckenden, schützenden Auflage aus einem zu einem Vlies oder Gewebe verarbeiteten Fasermaterial, dadurch gekennzeichnet, dass ein Vlies oder Gewebe aus einem Fasermaterial, welches ganz oder teilweise aus organischen Fasern besteht, mit der Hochbarrierefolie stellenweise oder ganzflächig verklebt wird.
  36. Verfahren nach Anspruch 35, dadurch gekennzeichnet, dass ein Fasermaterial verwendet wird, das mit einem thermoplastischen Kleber ausgerüstet ist, und unter Temperaturanwendung auf die jeweilige Oberfläche aufgeklebt wird.
  37. Verfahren nach einem der Ansprüche 35 oder 36, dadurch gekennzeichnet, dass das Fasermaterial auf eine Hochbarrierefolienbahn auf deren der Siegelschicht gegenüberliegenden Seite aufkaschiert wird und zusammen mit der Hochbarrierefolie zur Umhüllung der Vakuumdämmplatte weiter verarbeitet wird.
  38. Verfahren nach Anspruch 37, dadurch gekennzeichnet, dass für die Kaschierung des Fasermaterials auf die Hochbarrierefolienbahn übliche Kaschierkleber, z. B. auf Polyurethanbasis oder thermoplastische Kleber, verwendet werden.
  39. Verfahren nach einem der Ansprüche 35 bis 38, dadurch gekennzeichnet, dass das Fasermaterial nach der Fertigstellung der evakuierten Dämmplatte derart um dieselbe herum gelegt und/oder gefaltet wird, dass die gesamte Oberfläche oder ein Großteil der Oberfläche bedeckt ist, vorzugsweise 60% der Oberfläche oder mehr, insbesondere 80% der Oberfläche oder mehr.
  40. Verfahren nach einem der Ansprüche 35 bis 39, dadurch gekennzeichnet, dass das Fasermaterial nach der Fertigstellung der evakuierten Dämmplatte derart um dieselbe herum gelegt und/oder gefaltet wird, dass zwei schmale Kanten frei bleiben.
  41. Verfahren nach einem der Ansprüche 35 bis 40, dadurch gekennzeichnet, dass die vier Eckbereiche der Vakuumdämmplatte jeweils mit einer zusätzlichen Schicht des Fasermaterials beklebt werden, derart, dass die Kanten und Ecken zusätzlich geschützt sind.
  42. Verfahren nach einem der Ansprüche 35 bis 41, dadurch gekennzeichnet, dass zwei gegenüber liegende Kantenbereiche der Vakuumdämmplatte jeweils mit einer zusätzlichen Schicht des Fasermaterials überklebt werden, derart, dass die Kanten und Ecken zusätzlich geschützt sind.
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