DE102007059400A1 - Verfahren zur zumindest näherungsweisen Ermittlung eines Vorspanndrucks eines hydropneumatischen Speichers - Google Patents

Verfahren zur zumindest näherungsweisen Ermittlung eines Vorspanndrucks eines hydropneumatischen Speichers Download PDF

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur zumindest näherungsweisen Ermittlung eines Vorspanndrucks (13) eines hydropneumatischen Druckspeichers (1) mit Flüssigkeitsspeichervolumen (4), Gasspeichervolumen (2) und Trennelement (3), bei dem zumindest ein Druckwert eines mit dem Trennelement (3) zur Trennung des Flüssigkeitsspeichervolumens (4) von dem Gasspeichervolumen (2) in Kontakt stehenden Flüssigkeitsvolumens gemessen wird und der Vorspanndruck (13) aus dem zumindest einen Druckwert ermittelt wird.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur zumindest näherungsweisen Ermittlung eines Vorspanndrucks eines hydropneumatischen Speichers.
  • In einem hydropneumatischen Druckspeicher wird zur Speicherung potentieller hydraulischer Energie eine Flüssigkeit in den Druckspeicher gegen einen vorhandenen Gegendruck gefördert und unter Druck gespeichert. Den Gegendruck liefert ein mit einem Gas gefülltes Gasvolumen im Druckspeicher. Das Gasvolumen und das Flüssigkeitsvolumen sind dabei durch ein Trennelement getrennt. Somit ist sichergestellt, dass Gas und Flüssigkeit sich nicht vermischen. Das Gas wird durch die in den Druckspeicher geförderte Hydraulikflüssigkeit komprimiert. Die so im hohen Gasdruck gespeicherte potentielle Energie steht dann zu späteren Zeitpunkten wieder zur Verfügung. Bevor das Gas durch die Flüssigkeit komprimiert wird, steht es bereits unter einem als Vorspanndruck bezeichneten Anfangsdruck. Dieser Vorspanndruck bestimmt zusammen mit dem Druckspeichervolumen die Energiespeicherkapazität des Druckspeichers. Durch Entweichen des Gases aus dem Gasspeichervolumen, über z. B. undichte Stellen, sinkt der Vorspanndruck des Druckspeichers und somit letztlich auch dessen Energiespeicherkapazität ab.
  • Zur Messung des Vorspanndrucks offenbart die Druckschrift DE 10 2004 055 249 A1 einen Sensorikeinsatz innerhalb des Druckspeichers. Dabei ist in einer Öffnung des Gehäuses des Druckspeichers ein Hochfrequenzresonator eingesetzt, welcher die Druckänderung des Gasvolumens über eine Permissivitätsänderung des Gases misst. Eine Messung der Druckänderung im Gasvolumen setzt einen Einsatz von Sensorik im Gasvolumen voraus, welche fest im Druckspeicher ausgebildet ist. Die Druckschrift erwähnt darüber hinaus den Einsatz bekannter Einrichtungen für die Messung absoluter Drücke, welche mit dem Druckspeicher zusammenwirken und sich in diesem befinden. Z. B. sind ein Manometereinsatz an einem Pneumatikventil des Druckspeichers und der Einsatz von Temperatursensoren im Gasraum bekannt. Ein integrierter Sensorikeinsatz in dem Druckspeicher hat jedoch den Nachteil, dass der Druckspeicher dazu nötige Strukturen aufweisen muss und somit aufwändiger und kostenaufwändiger herzustellen ist. Das Ersetzen eines Druckspeichers durch einen neuen ist für den Anwender kostspielig. Darüber hinaus ist es weiterhin nachteilig für den Anwender, wenn er auf Druckspeicher mit eingebauter Sensorik angewiesen ist, da die Betriebsicherheits- und Betriebsqualitätsvorteile auf Basis von Gasdruck- bzw. Gasdruckänderungskontrollen im Druckspeicher lediglich unter hohem technischen Aufwand zu erzielen sind und die Auswahl an verwendbaren Druckspeichern gering ist.
  • Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Bestimmung des Vorspanndrucks eines hydropneumatischen Speichers zu schaffen, welches eine freie Auswahl von hydropneumatischen Druckspeichern zur Nutzung in hydraulischen Systemen erlaubt.
  • Die Aufgabe wird durch das Verfahren mit den Merkmalen nach Anspruch 1 gelöst.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren umfasst das Messen von zumindest einem Druckwert einer Flüssigkeit, welche sich in einem Flüssigkeitsspeichervolumen eines hydropneumatischen Druckspeichers befindet, und das Ermitteln eines Vorspanndrucks eines Gasspeichervolumens des hydropneumatischen Druckspeichers aus dem zumindest einen gemessenen Druckwert. Die Messung des Druckwerts der in einem Flüssigkeitsspeichervolumen befindlichen Flüssigkeit muss dabei nicht in dem Druckspeicher selbst erfolgen. Sie kann vielmehr an beliebiger Stelle des diese Flüssigkeit umfassenden Flüssigkeitsvolumens durchgeführt werden. Z. B. wird dieser Druck vorzugsweise in einer hydraulischen Verbindungsleitung gemessen, an der der Druckspeicher angeschlossen ist. Ein Sensorikeinsatz innerhalb des Druckspeichers ist somit nicht nötig. Der Vorspanndruck des Druckspeichers kann direkt gemessen werden, wenn Gas- und Flüssigkeitsvolumen im Druckspeicher im Druckgleichgewicht stehen und beide Drücke jeweils gleich dem Vorspanndruck sind.
  • In den Unteransprüchen sind vorteilhafte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt.
  • In der Regel sind die hydropneumatischen Druckspeicher, nachfolgend vereinfachend als Druckspeicher bezeichnet, hydraulischer Systeme bei abgeschaltetem hydraulischem System hydraulisch entlastet und das Gasspeichervolumen erreicht ein durch konstruktive Grenzen vorgegebenes maximales Volumen. In diesem Zustand ist der Druck in dem Flüssigkeitsvolumen nicht in einem Gleichgewicht mit dem Druck des Gasspeichervolumens. Erst bei Inbetriebnahme des hydraulischen Systems wird der Druckspeicher mit Flüssigkeit befüllt. Während der Druckspeicher mit Flüssigkeit gegen den Gasdruck innerhalb des Druckspeichers befüllt wird, steigt der Flüssigkeitsdruck in dem Flüssigkeitsspeichervolumen. Der Druckanstieg hat dabei zu Beginn des Füllvorgangs einen zumindest näherungsweise linearen ersten Druckanstieg in einem ersten Druckanstiegbereich. Auf diesen folgt ein zumindest näherungsweise linearer zweiter Druckanstieg in einem zweiten Druckanstiegbereich. In einem dritten Druckanstiegbereich wiederum folgt ein zumindest anfänglich näherungsweise linearer dritter flacher Druckanstieg. Im ersten Druckanstiegbereich ist der Flüssigkeitsdruck im Druckspeicher wesentlich geringer als der Vorspanndruck im Gasspeicher. Im Zuge des zweiten Druckanstiegs nähert sich der Flüssigkeitsdruck im Druckspeicher rapide dem Vorspanndruck des Gasspeichers an. Während des dritten Anstiegs sind der Flüssigkeitsdruck und der Gasdruck im Druckspeicher einander gleich und jeweils höher oder zumindest nicht geringer als der Vorspanndruck. Erst in diesem Bereich führt eine weitere Zufuhr von Druckmittel zu einer Druckerhöhung in dem Gasspeichervolumen bei gleichzeitiger Volumenreduzierung des Gasspeichervolumens.
  • Beim Ausschalten des Systems werden die Druckspeicher hydraulischer Systeme aus Sicherheitsgründen hydraulisch entlastet. Dazu wird das Flüssigkeitsspeichervolumen des Druckspeichers entleert. Während des Entleervorgangs sinkt der Flüssigkeitsdruck in dem Flüssigkeitsspeichervolumen und damit auch der Verbindungsleitung. Zu Beginn des Entleervorgangs sind der Gasdruck und der Flüssigkeitsdruck im Druckspeicher gleich groß und höher als der Vorspanndruck. Der Flüssigkeitsdruck nimmt ab und weist zumindest im Druckbereich nahe dem Vorspanndruck einen zumindest näherungsweise linearen ersten Druckabfall in einem ersten Druckabfallbereich auf. Auf diesen folgt ein zumindest näherungsweise linearer rapider zweiter Druckabfall in einem zweiten Druckabfallbereich, wenn eine weitere Expansion des Gasspeichervolumens wegen der konstruktiven Grenzen nicht möglich ist. In einem dritten Druckfallbereich folgt ein zumindest näherungsweise linearer flacher dritter Druckabfall. Im ersten Druckabfallbereich sind Gasdruck und Flüssigkeitsdruck einander gleich und jeweils höher als der Vorspanndruck. Im zweiten Druckabfallbereich liegt der Flüssigkeitsdruck bereits unterhalb des Gas- und Vorspanndrucks, da eine weitere Ausdehnung des Gasspeichervolumens nicht möglich ist, und sinkt rapide ab. Im dritten Druckabfallbereich sinkt der Flüssigkeitsdruck nur noch langsam ab.
  • Während des Betriebs des den Druckspeicher nutzenden Systems wird Flüssigkeit in den Druckspeicher gefördert oder aus diesem entnommen. Dabei ändert sich der Gasdruck des Druckspeichers entsprechend dem im Druckspeicher befindlichen Flüssigkeitsvolumen. Bei Zunahme des Gasdrucks im Druckspeicher durch Befüllen des Druckspeichers mit Flüssigkeit, wird die potentielle Energie des Speichers erhöht. Die gespeicherte Energie wird zurückgewonnen, indem das Gasvolumen sich ausdehnt und dabei Flüssigkeit aus dem Gasspeicher verdrängt. Die zurückgewonnene Energie steht dem hydraulischen System wieder z. B. zum Antrieb eines hydraulischen Verbrauchers zur Verfügung. Während des Energieaustauschs sind Gasdruck und Flüssigkeitsdruck im Druckspeicher gleich. Es herrscht Druckgleichgewicht. Dieser Druck wird im Folgenden vereinfachend als Speicherdruck bezeichnet. Aus der Änderung des Speicherdrucks in Abhängigkeit von der Änderung des Flüssigkeitsvolumens im Druckspeicher lässt sich für vorgegebene Temperaturen jeweils der entsprechende Vorspanndruck des Druckspeichers ermitteln.
  • Zur Ermittlung des Vorspanndrucks ist es von Vorteil zumindest einen Vorspanndruckwert zu verwenden, welcher zumindest näherungsweise gleich dem Vorspanndruck ist. Der Vorspanndruck kann mit dem Vorspanndruckwert oder, z. B. zur Korrektur, mit einem mit einem Faktor multiplizierten Vorspanndruckwert gleichgesetzt werden. Der Korrekturfaktor kann Einflüsse wie die Temperatur oder einen Druckabfall in der Leitung zwischen dem Speicher und dem Messpunkt zur Druckmessung in der Verbindungsleitung berücksichtigen.
  • Der Vorspanndruck kann dabei mit einem Vorspandruckwert gleichgesetzt oder aus zumindest einem Vorspanndruckwert errechnet werden. Wird der Vorspanndruck mit einem Vorspanndruckwert gleichgesetzt, so besteht der Vorteil in einem nur geringen Bedarf an Vorspanndruckwerten und somit in einem nur geringen Bedarf an Druckmessungen. Errechnet man hingegen den Vorspanndruck aus mehreren Vorspanndruckwerten, so liegt dem Vorspandruck eine größere Basis an Vorspanndruckwerten bzw. Druckmessungen zugrunde. Durch die größere zugrunde gelegte Statistik ist der ermittelte Vorspanndruckwert vertrauenswürdiger da statistische Fehler in den Messungen an Gewicht verlieren.
  • Eine besonders einfache Methode zum Errechnen eines Vorspanndrucks aus zumindest zwei Vorspanndruckwerten ist die Mittelwertbildung. Durch eine Mittelung wird ein in der Regel besonders vertrauenswürdiges Ergebnis erzielt, da auch hier statistische Fehler in den Messungen an Gewicht verlieren. Dies ist insbesondere auch vorteilhaft, wenn die Ermittlung der Vorspanndruckwerte mittels unterschiedlicher Verfahren erfolgt.
  • Eine Messung des Drucks der in den Druckspeicher im Zuge des Füllvorgangs geförderten Flüssigkeit hat den Vorteil, dass eine einfache Ermittlung des Vorspanndrucks aus dem zeitlichen Verlauf des Drucks möglich ist.
  • Um einen Druck, welcher zumindest näherungsweise gleich dem Vorspanndruck ist, während des Füllvorgangs zu messen, ohne unnötige Druckmessungen vorzunehmen, ist es vorteilhaft, einen dazu geeigneten bestimmten Zeitpunkt nach Beginn des Füllvorgangs zu wählen. Hierzu wird zumindest näherungsweise der Zeitpunkt gewählt, bei dem der zweite Anstieg in den dritten Anstieg übergeht, da der Flüssigkeitsdruck zu diesem Zeitpunkt zumindest näherungsweise gleich dem Vorspanndruck ist. Für ein bekanntes hydraulisches System ist ein solcher Zeitpunkt z. B. empirisch bestimmbar.
  • Der Druckanstieg in der während des Füllvorgangs des Flüssigkeitsspeichers des Druckspeichers geförderten Flüssigkeit wird vorteilhafterweise durch zu verschiedenen Zeitpunkten gemessene Druckwerte bestimmt. Aus den Druckwerten und den Zeitpunkten, zu denen sie gemessen werden, wird der Druckanstieg als Druckänderung pro Zeitintervall zu verschiedenen Zeitpunkten von der Recheneinheit errechnet. Dazu wird für einen Druckanstiegsbereich von der Recheneinheit beispielsweise eine Regressionsgerade erstellt.
  • Mehrfache Messungen und das Abspeichern von mehreren Messdaten werden vermieden, indem die Messungen zur Ermittlung des Druckanstiegs lediglich in einem Zeitintervall stattfinden, indem der zweite Anstieg in den dritten Anstieg übergeht. Eine Beschränkung auf ein solches Zeitintervall ist ausreichend, da lediglich in dem Zeitintervall, in dem der zweite Druckanstieg in den dritten Druckanstieg übergeht, ein Flüssigkeitsdruck zu messen ist, der zumindest näherungsweise dem Vorspanndruck gleich ist. Die zeitliche Lage eines solchen Zeitintervalls wird beispielsweise wiederum ausgehend von dem Systemstart festgelegt.
  • Derjenige gemessene Druckwert, der dem Übergang des zweiten Druckanstiegs in den dritten Druckanstieg am nächsten ist, wird vorteilhafterweise mit einem zweiten Vorspanndruckwert gleichgesetzt. Dieser Druckwert beim Übergang vom zweiten Druckanstieg zum dritten Druckanstieg ist zumindest näherungsweise gleich dem Vorspanndruck. Diesen Druck mit einem zweiten Vorspanndruckwert gleichzusetzen hat den Vorteil, dass dadurch eine einfache Ermittlung des Vorspanndrucks realisiert wird. Die Ermittlung der Druckanstiege kann z. B. durch Differenzwertbildung aufeinanderfolgender Druckwerte erfolgen.
  • Eine Messung des Drucks der aus dem Druckspeicher im Zuge des Entleervorgangs entnommenen Flüssigkeit hat den Vorteil, dass auch beim Abschalten eine einfache Ermittlung des Vorspanndrucks möglich ist.
  • Um einen Druckabfall zu ermitteln, ist es vorteilhaft, zu verschiedenen Zeitpunkten den Druck zu messen und aus den Druckmessungen den Druckabfall zu berechnen.
  • Wird der Druckabfall lediglich in einem Zeitintervall gemessen, in dem der Druckabfall von einem ersten Druckabfall in einen zweiten Druckabfall wechselt, so werden unnötige Druckmessungen und das Abspeichern der überflüssigen Druckwerte vermieden.
  • Derjenige Druckwert, der dem Übergang vom ersten Druckabfall in den zweiten Druckabfall am nächsten liegt, ist zumindest näherungsweise gleich dem Vorspanndruck. Das Gleichsetzen dieses Drucks mit einem dritten Vorspanndruckwert hat den Vorteil, dass dieser eine einfache Ermittlung des Vorspanndrucks ermöglicht. Auch die Berechnung des ersten und des zweiten Druckabfalls erfolgt z. B. durch Differenzwertbildung aufeinanderfolgender Druckwerte.
  • Der Vorspanndruck des Druckspeichers kann auch während des Betriebs ermittelt werden, während Flüssigkeit in den Druckspeicher gefördert oder aus diesem entnommen wird. Während des Betriebs sind Gasdruck und Flüssigkeitsdruck im Gleichgewicht und somit stets einander gleich. Durch das Ändern des Flüssigkeitsvolumens im Druckspeicher wird potentielle Energie gespeichert oder zurückgewonnen. Um den Vorspanndruck während des Betriebs zu ermitteln, ist es vorteilhaft den Druckwert der Flüssigkeit im Druckspeicher während des Betriebs zu messen.
  • Durch das Messen mehrerer Druckwerte zu jeweils verschiedenen im Druckspeicher vorhandenen Flüssigkeitsvolumina während des Betriebs wird die Abhängigkeit des Speicherdrucks von dem im Druckspeicher vorhandenen Flüssigkeitsvolumen bzw. dem zugeführten und abgeführten Volumen ermittelt. Mit Hilfe dieser ermittelten Abhängigkeit lässt sich ein Vorspanndruckwert ermitteln.
  • Um das tatsächlich im Druckspeicher befindliche Flüssigkeitsvolumen zu ermitteln, ist es vorteilhaft, das in den Druckspeicher geförderte oder von diesem abgeflossene Flüssigkeitsvolumen zu bestimmen. Um dieses zu bestimmen, können von dem den Druckspeicher nutzenden hydraulischen System Informationen wie beispielsweise eine Pumpendrehzahl, eine Förderrichtung und/oder ein eingestelltes Verdrängungsvolumen verwendet werden.
  • Es ist auch vorteilhaft, für eine präzise Bestimmung des in den Druckspeicher geförderten oder aus diesem abgeflossenen Flüssigkeitsvolumens neben Pumpendrehzahl, Förderrichtung und/oder eingestelltes Verdrängungsvolumen des den Druckspeicher nutzenden hydraulischen Systems auch dessen volumetrischen Wirkungsgrad zu verwenden. Dadurch werden Flüssigkeitsverluste mitberücksichtigt. Alternativ kann auch ein Durchflussmesser zwischen der Pumpe und dem Speicher eingesetzt werden.
  • Über die ermittelte Abhängigkeit des Speicherdrucks von dem im Druckspeicher vorhandenen Flüssigkeitsvolumen lässt sich ein vierter Vorspanndruckwert ermitteln, da die Abhängigkeit ihrerseits vom Vorspanndruck des Druckspeichers eindeutig abhängt.
  • Zur Ermittlung des vierten Vorspanndruckwerts aus der Änderung des Flüssigkeitsdrucks in Abhängigkeit von dem in dem Druckspeicher befindlichen Flüssigkeits- bzw. Gasvolumen wird zumindest eine Kennlinie verwendet, die die Änderung des Flüssigkeitsdrucks in Abhängigkeit von dem in dem Druckspeicher befindlichen Flüssigkeits- bzw. Gasvolumen für einen bestimmten Vorspanndruck definiert. Mit Hilfe der gemessenen Drücke oder einer aus den gemessenen Drücken erstellten Kennlinie und der für einen bestimmten Vorspanndruck definierten Kennlinie wird ein zu den gemessenen Druckwerten gehöriger Vorspanndruckwert ermittelt.
  • Da, wie bereits erwähnt, der reale Vorspanndruck des Druckspeichers von der Temperatur des Gases im Druckspeicher abhängt, wird ein Toleranzbereich, der z. B. von der Temperatur abhängt, bestimmt. Zur Bestimmung des Toleranzbereichs ist eine zumindest näherungsweise Ermittlung der Gastemperatur im Druckspeicher vorteilhaft. Das Ermitteln der Temperatur der Flüssigkeit im Flüssigkeitsspeichervolumen und/oder der Außentemperatur ist auch hier jeweils von Vorteil. Die Gastemperatur im Druckspeicher liegt in der Regel zwischen der Flüssigkeitstemperatur als oberer Grenze und der in der Regel geringeren Außentemperatur als Untergrenze. Die als Funktion beider Grenzwerte zu erwartende Gastemperatur wird von der Recheneinheit berechnet. Mit der realistischen Gastemperaturabschätzung wird eine direkte Gastemperaturmessung umgangen. Mit Hilfe des Toleranzbereichs lässt sich eine Bewertung durchführen, ob der ermittelte Vorspanndruck noch akzeptabel ist.
  • Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens zur zumindest näherungsweisen Ermittlung eines Vorspanndrucks eines hydropneumatischen Speichers ist in der Zeichnung dargestellt und wird anhand der nachfolgenden Beschreibung detailliert erläutert. Es zeigen:
  • 1 einen stark vereinfachten Schaltplan eines einen hydropneumatischen Druckspeicher nutzenden hydraulischen Systems,
  • 2 ein Diagramm zur Verdeutlichung des Toleranzbereichs,
  • 3 ein Diagramm einer Druckkurve während eines Füllvorgangs eines hydropneumatischen Druckspeichers mit hydraulischer Flüssigkeit,
  • 4 ein Diagramm einer Druckkurve während eines Entleervorgangs eines hydropneumatischen Druckspeichers von hydraulischer Flüssigkeit,
  • 5 ein Diagramm der Abhängigkeit des Drucks in einem hydropneumatischen Druckspeicher von dem in dem hydropneumatischen Druckspeicher befindlichen Flüssigkeitsvolumens während des Betriebs des hydropneumatischen Druckspeichers, und
  • 6 schematische Darstellung zum Ablauf des Verfahrens
  • Die 1 zeigt ein hydraulisches System 100, welches einen hydropneumatischen Druckspeicher 1, eine hydraulische Verbindung 5, eine in ihrem Fördervolumen und ihrer Förderrichtung verstellbare Hydropumpe 6 und eine Messeinrichtung 7 umfasst. Der hydropneumatische Druckspeicher 1 umfasst einen Gasspeicherraum 2 und einen Flüssigkeitsspeicherraum 4. Beide Räume sind durch ein Trennelement 3 voneinander getrennt, so dass sich jedoch die beiden Teilvolumina hinsichtlich ihres Anteils am Gesamtvolumen des Speichers ändern können. Dieses Trennelement 3 ist vorzugsweise als elastisches Trennelement 3 ausgebildet. Für andere Druckspeicher können beispielsweise aber auch verschiebbare Kolben als Trennelemente verwendet werden. Elastische Trennelemente 3 können über z. B. ein Gitternetz in ihrer maximalen Ausdehnung bzw. Ausdehnbarkeit begrenzt sein und so das maximale Gasspeichervolumen konstruktiv begrenzen. Das Flüssigkeitsvolumen 4 ist über die hydraulische Verbindung 5 mit der verstellbaren Hydropumpe 6 verbunden. Die Hydropumpe 6 ist mit einem Tank 600 verbunden. Die verstellbare Hydropumpe 6 kann je nach eingestellter Förderrichtung Flüssigkeit in das Flüssigkeitsvolumen 4 fördern oder aus diesem entnehmen. Der Druck im Flüssigkeitsvolumen 4 steigt mit der enthaltenen Flüssigkeitsmenge auf Grund der gleichzeitigen Kompression des Gases in dem Gasspeichervolumen 2. Mit einer Messapparatur 70 wird der Flüssigkeitsdruck, welcher in dem Flüssigkeitsspeicher 4 herrscht in der hydraulischen Verbindung 5 gemessen. Somit wird eine Druckmessung innerhalb des Druckspeichers 1 oder am Druckspeicher 1 selbst vermieden. Es können deshalb Druckspeicher verwendet werden, welche keine Drucksensoren aufweisen und die entsprechend kostengünstiger sind. Für die Druckmessung wird von der Messapparatur 70 ein erster Drucksensor 7 verwendet. Darüber hinaus umfasst die Messapparatur 70 ein erstes Thermometer 9 und ein zweites Thermometer 9'. Mit dem ersten Thermometer 9 wird die Temperatur der Flüssigkeit in der hydraulischen Verbindung 5 erfasst und mit dem zweiten Thermometer 9' die Außentemperatur des hydrostatischen Systems 100. Drucksensor 7, erstes Thermometer 9 und zweites Thermometer 9' sind jeweils mit einer Recheneinheit 8 verbunden, welche die Messdaten empfängt und auswertet.
  • In 2 ist ein Vorspanndruckdiagramm 10 dargestellt. Das Vorspanndruckdiagramm weist eine Druckachse 11 und eine Zeitachse 12 auf. In dem Vorspanndruckdiagramm 10 ist ein Vorspandruck 13 dargestellt, der einem Sollwert bei Normbedingungen (20°C) entspricht. Im Vorspanndruckdiagramm 10 sind ein erster Toleranzbereich 14 und eine zweiter Toleranzbereich 15 dargestellt. Dieser Toleranzbereich 14, 15 wird zur Bewertung des ermittelten Vorspanndrucks verwendet. Überschreitet der ermittelte Vorspanndruck die untere Grenze z. B. des ersten Toleranzbereichs 14, so wird der Druckspeicher 1 als in Ordnung befunden. Dabei können verschiedene Toleranzbereiche 14, 15 betrachtet werden, innerhalb derer jeweils der tatsächliche Vorspanndruck 13, z. B. bei unterschiedlichen Temperaturen, liegen soll. Jeder Toleranzbereich 14, 15 hängt z. B. von der Gas- und/oder Außentemperatur ab. Weitere Parameter wie z. B. die Temperatur des Druckmittels können ebenfalls berücksichtigt werden.
  • Vor Inbetriebnahme des hydraulischen Systems 100 beinhaltet das Flüssigkeitsvolumen keine Flüssigkeit. Bei Inbetriebnahme des hydraulischen Systems 100 wird dem Flüssigkeitsvolumen 4 Druckmittel zugeführt. Der Druck der in das Flüssigkeitsvolumen geförderten Flüssigkeit steigt dabei an.
  • Der Flüssigkeitsdruckverlauf im Druckspeicher 1 während des Füllvorgangs, der dem gemessenen der Verbindung 5 entspricht, ist in der 3 dargestellt. Zur Darstellung werden eine Druckachse 17 und eine Zeitachse 18 verwendet. Zu Beginn des Füllvorgangs ist der Flüssigkeitsdruck gering, nahe einem Tankdruck und liegt unter dem Vorspanndruck 13 des Druckspeichers 1. Zu Beginn des Füllvorgangs nähert sich der Flüssigkeitsdruck dem Vorspanndruck an. In einem ersten Druckanstiegbereich 21, z. B. während des Anlaufens der Pumpe 6, steigt der Flüssigkeitsdruck lediglich flach an. Der hierbei auftretende erste Druckanstieg 24 ist dabei zumindest näherungsweise linear. In einem darauffolgenden steilen, zweiten Druckanstiegbereich 22 steigt der Flüssigkeitsdruck wesentlich rascher an und weist einen zumindest näherungsweise linearen zweiten Druckanstieg 25 auf. Am Ende des zweiten Druckanstiegbereichs 22 erreicht der Flüssigkeitsdruck den tatsächlichen Vorspanndruck 13. Messwerte, welche jeweils zumindest näherungsweise gleich dem Vorspanndruck sind, sind in der 3 beispielhaft durch die Messpunkte 28, und 27 dargestellt. Flüssigkeitsdruck und Gasdruck sind dann einander gleich und gleich dem Vorspanndruck. Eine Volumenverringerung des Gasspeichervolumens ist noch nicht erfolgt.
  • Wird daraufhin weiter Flüssigkeit in den Druckspeicher 1 gefördert, so steigen in einem dritten Druckanstiegbereich 23 jeweils der Flüssigkeitsdruck im Flüssigkeitsspeichervolumen 4 und der Gasdruck im Gasspeichervolumen 2 an. Das weitere Befüllen des Flüssigkeitsspeichervolumens bewirkt gleichzeitig eine Verringerung des Volumens der Gasfüllung. Dabei sind beide Drücke einander gleich und jeweils höher als der Vorspanndruck. Zu Beginn des dritten Druckanstiegbereichs 23 ist der auftretende dritte Druckanstieg 26 zumindest näherungsweise linear.
  • Die Druckkurve des Füllvorgangs wird aus mehreren Druckmesswerten 20, welche jeweils zu verschiedenen Zeitpunkten gemessen werden, ermittelt. Die Druckanstiege 24, 25, 26 werden in den jeweiligen Druckanstiegbereichen 21, 22, 23 durch lineare Regression zumindest näherungsweise ermittelt. Der Schnitt zwischen zweitem Druckanstieg 22 und drittem Druckanstieg 23 stellt einen Punkt im Füllvorgang-Diagramm 16 dar, dessen zugeordneter Druckwert zumindest näherungsweise gleich dem Vorspandruck 13 ist. Dieser errechnete Druckwert wird mit einem zweiten Vorspanndruckwert gleichgesetzt. Alternativ kann auch der dem Übergang nächstliegende gemessene Druckwert gleich dem Vorspanndruckwert gesetzt werden.
  • Weiter alternativ kann ein dem Vorspanndruck 13 zumindest nährungsweise gleicher Druckwert ermittelt werden, indem zu einem geeigneten bestimmten Zeitpunkt 27t während des Füllvorgangs der Flüssigkeitsdruck gemessen wird. Ein geeigneter bestimmter Zeitpunkt 27t ist ein solcher, an dem der Flüssigkeitsdruck und der Gasdruck jeweils zumindest näherungsweise gleich dem Vorspanndruck 13 sind. Da in der Regel vor der Druckmessung der geeignete bestimmte Zeitpunkt 27t und der Vorspanndruck 13 nicht genau bekannt sind, wird der bestimmte Zeitpunkt 27t aus einer für ein bekanntes System erwarteten Druckkurve 24, 25, 26 ermittelt oder empirisch festgelegt. Der dann während des Füllvorgangs zu dem Zeitpunkt 27t gemessene Druckwert wird dem ersten Vorspanndruckwert gleichgesetzt.
  • Beim Ausschalten des hydraulischen Systems 100, wird der Druckspeicher 1 durch einen Entleervorgang wieder entleert. Zu Beginn des Entleervorgangs enthält das Flüssigkeitsspeichervolumen 4 hydraulische Flüssigkeit. Dabei sind der Gasdruck und der Flüssigkeitsdruck einander gleich und zunächst höher als der Vorspanndruck.
  • 4 zeigt ein Entleervorgangs-Diagramm 29. Für das Diagramm werden ebenfalls eine Druckachse 30 und eine Zeitachse 31 verwendet. Nähert sich der Flüssigkeitsdruck beim Entleervorgang dem Vorspanndruck 13 an, so fällt der Druck zumindest in der Nähe des Vorspanndrucks 13 in einem ersten Druckabfallbereich 33 näherungsweise linear mit einem ersten Druckabfall 36 ab, bis dieser den Vorspanndruck 13 erreicht. Unterschreitet der Flüssigkeitsdruck den Vorspanndruck 13, so fällt dieser in einem zweiten Druckabfallbereich 34 mit einem zweiten Druckabfall 37 bis zu einem geringen Restdruck ab. Von diesem an, fällt der Druck in einem dritten Druckabfallbereich 35 mit einem flachen dritten Druckabfall 38 ab.
  • Die Druckkurve des Entleervorgangs wird aus mehreren Druckmesswerten 20' ermittelt. Die Druckmesswerte 20' werden jeweils zu verschiedenen Zeitpunkten gemessen. Die Druckabfälle 36, 37, 38 werden in den jeweiligen Druckabfallbereichen 33, 34, 35 durch lineare Regression zumindest näherungsweise ermittelt. Der Schnittpunkt zwischen dem erstem Druckabfall 36 und dem zweitem Druckabfall 37 stellt einen Punkt im Entleervorgang-Diagramm 29 dar, dessen errechneter Druckwert gleich dem zu ermittelnden Vorspandruck 13 ist. Dieser ermittelte Druckwert wird mit einem dritten Vorspanndruckwert gleichgesetzt. Alternativ kann auch hier der dem Übergang nächstliegende gemessene Druckwert dem dritten Vorspanndruckwert gleichgesetzt werden.
  • Ein Vorspanndruckwert lässt sich auch während des Betriebs des hydraulischen Systems 100 ermitteln. Während des Betriebs ist der Druckspeicher 1 stets derart mit Flüssigkeit gefüllt, dass der Gasdruck und der Flüssigkeitsdruck im Druckspeicher 1 einander gleich und jeweils nicht geringer als der Vorspanndruck sind, sofern ein vollständiges Entleeren des Druckspeichers 1 verhindert wird. Im Betrieb wird der Flüssigkeitsdruck im Druckspeicher 1 zu verschiedenen Zeitpunkten erhöht oder erniedrigt, indem Druckmittel zugeführt oder abgeführt wird. Der Flüssigkeitsdruck im Druckspeicher 1 hängt von dem im Druckspeicher 1 befindlichen Flüssigkeitsvolumen ab.
  • Der Zusammenhang zwischen Gasvolumen und Gasdruck im Druckspeicher 1 ist durch einen Polytropenexponenten der Adiabatengleichung bestimmt und schematisch in der 5 im Diagramm 40 für zwei verschiedene Vorspanndrücke 43, 44 dargestellt. Die Druckachse 41 stellt den Druckspeicherdruck dar, welcher gleich dem Gas- und dem Flüssigkeitsdruck in Druckspeicher 1 ist. Die Volumenachse 42 stellt das Gasvolumen im Druckspeicher 1 dar. Der Druckspeicher 1 weist ein begrenztes Gesamtinnenvolumen auf. Dieses Gesamtinnenvolumen ist in ein Gasspeichervolumen 2 veränderlicher Größe und ein durch das Trennelement 3 von diesem getrenntes Flüssigkeitsspeichervolumen 4 ebenfalls veränderlicher Größe, wie in 1 dargestellt, aufgeteilt. Vergrößert sich eines der beiden Volumina, verkleinert sich das jeweils andere um den gleichen Betrag. Im Druckspeicher 1 entspricht bei Druckgleichgewicht zwischen Gas und Flüssigkeit, wie es während des Betriebs der Fall ist, einem Flüssigkeitsvolumen genau eine Gasvolumen und umgekehrt einem Gasvolumen genau ein Flüssigkeitsvolumen. Dadurch ist bei Druckgleichgewicht das Gasvolumen bekannt, wenn das Flüssigkeitsvolumen im Druckspeicher 1 bekannt ist. Die Druckachse 42 stellt somit indirekt auch das Flüssigkeitsvolumen im Druckspeicher dar. Da während des Betriebs im Druckspeicher 1 Druckgleichgewicht zwischen Gas- und Flüssigkeitsdruck herrscht, ist der dargestellte Druck gleich dem Flüssigkeitsdruck. Der Gasdruck wird indirekt über den Flüssigkeitsdruck gemessen. Das Gasvolumen ergibt sich direkt aus dem Flüssigkeitsvolumen im Druckspeicher 1 durch Subtraktion des Flüssigkeitsvolumens im Druckspeicher vom Gesamtinnenvolumen des Druckspeichers 1. Das zu einem Zeitpunkt in dem Flüssigkeitsspeichervolumen 2 im Druckspeicher 1 befindliche Flüssigkeitsvolumen wird unter Verwendung von Information zum hydraulischen System 100 oder dessen Betrieb ermittelt. Dazu werden z. B. Drehzahl der Hydropumpe 6, Förderrichtung, Hubvolumen und/oder ein volumetrischer Wirkungsgrad für das hydraulische System zur Bestimmung einer Volumenänderung verwendet. Mit einer Integration über die Zeit wird aus der im allgemeinen zeitabhängigen Förderleistung des Systems das in den Druckspeicher 1 geförderte oder aus ihm entnommene Flüssigkeitsvolumen ermittelt. Dazu wird beispielsweise die Recheneinheit 8 verwendet.
  • 5 zeigt den Zusammenhang zwischen Gasdruck und Gasvolumen im Druckspeicher 1 für zwei verschiedene Vorspanndrücke 43, 44 an. Wird das Gas komprimiert, so steigt der Gasdruck entsprechend der Adiabatengleichung, da der Prozess zumindest annähernd adiabat abläuft. Wird von einem höheren Gasvolumen 46 mit einem höheren Vorspanndruck 43 ausgegangen, so wird entsprechend der ersten adiabaten Kennlinie 47 ein hoher Betriebsdruck 45 mit einem ersten Betriebsvolumen 48 erreicht. Der hohe Betriebsdruck 45 wird somit durch Komprimieren des Gases um eine erste Volumendifferenz 49 erreicht. Wird im Gegensatz dazu von einem niedrigeren Volumen 50 mit einem niedrigeren Vorspanndruck 44 ausgegangen, so wird über die zweite adiabate Kennlinie 51 ein hoher Betriebsdruck 45 mit einem zweiten Betriebsvolumen 52 erreicht. Der hohe Betriebsdruck 45 wird in diesem Fall durch Komprimieren des Gases um eine zweite Volumendifferenz 53 erreicht. Jede Kennlinie ist charakteristisch für genau einen Vorspanndruck.
  • Mit Druckwerten aus Messungen des Flüssigkeitsdrucks in Abhängigkeit von dem im Flüssigkeitsspeichervolumen 4 befindlichen Flüssigkeitsvolumen während des Betriebs, wird eine für den während des Betriebs vorliegenden Vorspanndrucks gegebene adiabate Kennlinie ermittelt. Die aus den Messungen ermittelte adiabate Kennlinie wird mit zumindest einer gespeicherten Kennlinie, z. B. 47, 51, verglichen, um den während des Betriebs vorliegenden Vorspanndrucks zu ermitteln. Der zugeordnete Vorspanndruck der Kennlinie mit der größten Übereinstimmung mit der aus den Messungen ermittelten adiabaten Druckkurve wird mit einem vierten Vorspanndruckwert gleichgesetzt.
  • Es können vorteilhaft mehrere der auch auf die unterschiedlichen Methoden ermittelten Vorspanndruckwerte zu einem Vorspanndruck, z. B. durch Mittelung, zusammengefasst werden.
  • In der 6 ist noch einmal schematisch der Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt. Zunächst wird in Schritt S1 das hydraulische System gestartet. Infolgedessen kommt es in Schritt 2 zu einem Befüllen des Druckspeichers 1.
  • Zur Feststellung des Vorspanndrucks kann entweder gemäß Schritt S3 ein einzelner Druckwert zu einem definierten Zeitpunkt nach dem Systemstart gemessen werden. Dieser gemessene Druckwert wird mit einem Vorspanndruckwert in Schritt S4 gleichgesetzt. Alternativ dazu wird der Vorspanndruckwert ermittelt, indem zunächst mehrere Druckwerte während des Füllvorgangs gemessen werden (S5). Aus diesen mehreren gemessenen Druckwerten wird ein zweiter Druckanstieg und ein dritter Druckanstieg ermittelt (S6). Wie es bereits ausführlich erläutert wurde, ist der Schnittpunkt des zweiten Druckanstiegs mit dem dritten Druckanstieg gleich dem zu ermittelnden Vorspanndruck. Dementsprechend wird in Schritt S7 der Übergang zwischen dem zweiten und dem dritten Druckanstieg ermittelt.
  • Somit ist nunmehr ein Vorspanndruckwert während des Systemstarts ermittelt worden. Während des weiteren Betriebs, in dem zyklisch der Druckspeicher 1 befüllt oder Druckmittel aus ihm entnommen wird, wird ebenfalls ein Vorspanndruckwert bestimmt. So wird in Schritt S8 während der Speicherung von Druckenergie oder der Entnahme von Energie aus dem Druckspeicher 1 zeitlich aufgelöst der in dem Speicher herrschende Druck bestimmt. Anschließend wird aus den aufgenommenen Druckmesswerten sowie der ermittelten Volumenänderung eine Adiabatenkennlinie ermittelt (S9). Diese Adiabatenkennlinie wird mit bekannten Adiabatenkennlinien, die für jeweils einen Vorspanndruckwert charakteristisch sind, in Schritt S10 ermittelt. Dadurch wird der tatsächlich aufgenommenen Kennlinie ein bestimmter Vorspanndruckwert zugeordnet.
  • Ein weiterer Vorspanndruckwert wird beim Leeren des Speichers 1 bestimmt. Hierzu wird das Druckmittel aus dem Druckspeicher 1 vollständig abgeführt (S11). Dabei werden mehrere Druckwerte zeitaufgelöst gemessen (S12). Aus diesen zeitaufgelöst gemessenen Druckwerten wird ein erster und ein zweiter Druckabfall ermittelt (S13), so dass in Schritt S14 der Übergang zwischen dem ersten und dem zweiten Druckabfall ermittelt werden kann und somit ein weiterer Vorspanndruckwert bestimmt werden kann (S15).
  • Bei dem dargestellten Verfahrensablauf wird auf zumindest drei unterschiedliche Weisen jeweils ein Vorspanndruckwert ermittelt. Abschließend wird aus den so ermittelten Vorspanndruckwerten beispielsweise durch Mittelung ein Vorspanndruck ermittelt (S15). Dieser ermittelte Vorspanndruck wird mit einem Toleranzbereich verglichen und somit festgestellt, ob der Druckspeicher 1 bereits als defekt zu werten ist oder das Gasvolumen zumindest wieder aufgefüllt werden muss.
  • Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren lassen sich vorteilhafterweise z. B. Undichtigkeiten von hydropneumatischen Druckspeichern erkennen. Ein Sensorikeinsatz innerhalb des Druckspeichers 1 oder am Druckspeicher 1 kann mit dem erfindungsgemäßen Verfahren vermieden werden. Dadurch können hydraulische Systeme, welche das erfindungsgemäße Verfahren anwenden, auch kostengünstige hydropneumatische Druckspeicher verwenden, welche selbst keine Strukturen zur Aufnahme von Messgeräten oder Messvorrichtungen aufweisen. Den hydraulischen Systemen ist durch Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens erlaubt eine größere und/oder kostengünstige Auswahl an hydropneumatischen Druckspeichern nutzen zu können. Solche Systeme können beispielsweise hydraulische Hybridantriebe sein.
  • Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt. Vielmehr sind auch einzelne Merkmale der Ausführungsbeispiele vorteilhaft miteinander kombinierbar.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - DE 102004055249 A1 [0003]

Claims (21)

  1. Verfahren zur zumindest näherungsweisen Ermittlung eines Vorspanndrucks (13) eines hydropneumatischen Druckspeichers (1) mit einem Flüssigkeitsspeichervolumen (4), einem Trennelement (3) und einem Gasspeichervolumen (2) mit folgenden Schritten: – Messen zumindest eines Druckwerts eines mit dem Trennelement (3) zur Trennung des Gasspeichervolumen (2) von dem Flüssigkeitsspeichervolumen (4) in Kontakt stehenden Flüssigkeitsvolumens während des Zuführens in das oder der Entnahme von Druckmittel aus dem Flüssigkeitsspeichervolumen (4) und – Ermitteln des Vorspanndrucks (13) aus dem zumindest einen Druckwert.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass aus dem zumindest einen Druckwert zumindest ein Vorspanndruckwert ermittelt wird und aus dem zumindest einen Vorspanndruckwert der Vorspanndruck (13) ermittelt wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass zur Ermittlung des Vorspanndrucks der Vorspanndruck (13) mit einem Vorspanndruckwert gleichgesetzt wird.
  4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorspanndruck (13) aus zumindest zwei Vorspanndruckwerten gemittelt wird.
  5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Flüssigkeitsspeichervolumen (4) mit Flüssigkeit befüllt wird, und dass der zumindest eine Druckwert beim Befüllen gemessen wird, wobei zu Beginn des Füllvorgangs das Flüssigkeitsspeichervolumen (4) unter einem geringeren Druck als dem Vorspanndruck (13) steht.
  6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Messung des Druckwerts zu einem bestimmten Zeitpunkt (27t) nach Beginn des Befüllens stattfindet und dieser Druckwert einem ersten Vorspanndruckwert gleichgesetzt wird.
  7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass beim Befüllen des Flüssigkeitsspeichervolumens (4) der Druckanstieg (24, 25, 26) der in den hydropneumatischen Druckspeicher (1) geförderten Flüssigkeit unter Verwendung von zu verschiedenen Zeitpunkten gemessenen Druckwerten (20) ermittelt wird.
  8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Ermittlung des Druckanstiegs (24, 25, 26) der in das Flüssigkeitsspeichervolumen (4) geförderten Flüssigkeit in einem Zeitintervall (22, 23) stattfindet, in dem sich der Druckanstieg (24, 25, 26) aufgrund des Angleichens des Flüssigkeitsdrucks an den Vorspanndruck (13) charakteristisch ändert.
  9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der der Änderung des Druckanstiegs nächstliegende gemessene Druckwert mit einem zweiten Vorspanndruckwert gleichgesetzt wird.
  10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Flüssigkeitsspeichervolumen (4) entleert wird, und, dass der zumindest eine Druckwert beim Entleeren gemessen wird, wobei zu Beginn des Entleervorgangs das Flüssigkeitsspeichervolumen (4) unter einem höheren Druck als dem Vorspanndruck (13) steht.
  11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass beim Entleeren des Flüssigkeitsspeichervolumens (4) ein Druckabfall (36, 37, 38) der aus dem Flüssigkeitsspeichervolumen (4) abfließenden Flüssigkeit unter Verwendung von zu verschiedenen Zeitpunkten gemessenen Druckwerten ermittelt wird.
  12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Ermittlung des Druckabfalls (36, 37, 38) der aus dem Flüssigkeitsspeichervolumen (4) abfließenden Flüssigkeit in einem Zeitintervall (36, 37) stattfindet, in dem sich der Druckabfall aufgrund des Abweichens des Flüssigkeitsdrucks von dem Vorspanndruck (13) charakteristisch ändert.
  13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der der Änderung des Druckabfalls nächstliegende Druckwert mit einem dritten Vorspanndruckwert gleichgesetzt wird.
  14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass während der Speicherung oder Rückgewinnung potentieller Energie im hydropneumatischen Druckspeicher (1) der zumindest eine Druckwert gemessen wird.
  15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass während der Speicherung oder Rückgewinnung potentieller Energie die Druckänderung der im Flüssigkeitsspeichervolumen (4) befindlichen Flüssigkeit in Abhängigkeit von dem in dem Flüssigkeitsspeichervolumen (4) befindlichen Flüssigkeitsvolumen unter Verwendung von zu verschiedenen Flüssigkeitsvolumina im Flüssigkeitsspeichervolumen (4) gemessenen Druckwerten ermittelt wird.
  16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass zur Ermittlung des in das Flüssigkeitsspeichervolumen (4) geförderten oder aus dem Flüssigkeitsspeichervolumen (4) abgeflossenen Flüssigkeitsvolumens eine Pumpendrehzahl, eine Förderrichtung und/oder ein eingestelltes Verdrängungsvolumen eines den Druckspeicher nutzenden Systems (100) verwendet werden.
  17. Verfahren nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Ermittlung des in das Flüssigkeitsspeichervolumen (4) geförderten oder aus dem Flüssigkeitsspeichervolumen (4) abgeflossenen Flüssigkeitsvolumens ein volumetrischer Wirkungsgrad berücksichtigt wird.
  18. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass aus der Druckänderung der im Flüssigkeitsspeichervolumen (4) befindlichen Flüssigkeit und dem in das Flüssigkeitsspeichervolumen (4) geförderten oder aus diesem entnommenen Flüssigkeitsvolumen ein vierter Vorspanndruckwert ermittelt wird.
  19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass zur Ermittlung des vierten Vorspanndruckwerts aus der Druckänderung der im Flüssigkeitsspeichervolumen (4) befindlichen Flüssigkeit in Abhängigkeit von dem in das Flüssigkeitsspeichervolumen (4) geförderten oder von diesem entnommenen Flüssigkeitsvolumen zumindest eine Kennlinie (51, 47) verwendet wird, die den Druckanstieg in der im Flüssigkeitsspeichervolumen (4) befindlichen Flüssigkeit in Abhängigkeit von dem im Flüssigkeitsspeichervolumen (4) befindlichen Flüssigkeitsvolumen für einen bestimmten Vorspanndruck (13, 43, 44) definiert.
  20. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass zur Bewertung des ermittelten Vorspanns ein zweiter Toleranzbereich (15) verwendet wird.
  21. Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass der Toleranzbereich (15) unter Berücksichtigung der Temperatur der Flüssigkeit im Flüssigkeitsspeichervolumen (4) und/oder der Außentemperatur ermittelt wird.
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