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Die
Erfindung betrifft eine Zielführungsvorrichtung
und einen Lenkkörper
mit einem Detektor, mit einer Abbildungsoptik zur Abbildung einer
Objektszene auf den Detektor, und mit einer Elektronikeinheit zur
Auswertung des Detektors.
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Eine
derartige Zielführungsvorrichtung
dient dazu, einen Lenkkörper,
wie beispielsweise einen Lenkflugkörper oder eine Abwehrrakete,
unter Zuhilfenahme der aufgenommenen Objektszene in das Ziel zu
führen.
Dabei wird die auf den Detektor abgebildete Objektszene mittels
einer geeigneten Elektronikeinheit ausgewertet, wobei beispielsweise
ein Ziel anhand einer abgespeicherten Zielsignatur erkannt wird,
und der Lenkkörper
durch geeignete Steuerung seines Antriebs oder seiner Steuerflächen anhand der
erfassten Ziellage in das Ziel gesteuert. Mit anderen Worten wird
der Flugkörper
bilddatenbasiert in das Ziel gesteuert.
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Ein
mit der eingangs genannten Zielführungsvorrichtung
ausgestatteter Lenkkörper
wird nach seinem Start oder Abschuss mittels in der Elektronikeinheit
hinterlegten Routinen autonom in das Ziel geführt. Dabei soll ein moderner
Lenkkörper
eine präzise
Wirkung im Ziel und eine eindeutige Zielerkennung bieten. Durch
einen falschen Zieleinschlag mit den damit verbundenen Folgen für Unbeteiligte gerät der Verursacher
auf Grund der heute globalen Medienpräsenz unter enormen gesellschaftspolitischen
Druck. Die Forderung nach einer präzisen Wirkung bei zugleich
eindeutiger Zielerkennung wird aber von autonomen Lenkkörpern, die
bilddatenbasiert ins Ziel geführt
werden, nachteiligerweise nur unzureichend erfüllt.
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Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Zielführungsvorrichtung
für einen
Lenkkörper
anzugeben, die eine verbesserte Zielerkennung ermöglicht,
so dass der Lenkkörper
sicherer ins Ziel geführt
wird.
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Diese
Aufgabe wird für
eine Zielführungsvorrichtung
der eingangs genannten Art, die einen Detektor, eine Abbildungsoptik
zur Abbildung einer Objektszene auf dem Detektor und eine Elektronikeinheit
zur Auswertung des Detektors aufweist, erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass zusätzlich
ein positionsempfindlicher Laserdetektor, eine Laseroptik zur Abbildung
eines Laserspots auf den Laserdetektor und eine mit dem Laserdetektor
verbundene Auswerteeinheit zur Auswertung der Lage des Laserspots
auf dem Laserdetektor umfasst sind.
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Die
Erfindung geht dabei in einem ersten Schritt von der Überlegung
aus, dass die Präzision der
Wirkung im Ziel und die Zielerkennung als solche durch die Einbindung
des Menschen in den Missionsablauf verbessert werden kann. Dies
ist in vielen Einsatzszenarien möglich,
da oftmals ein vorgeschobener Posten in der Zielnähe operiert
oder ein Waffensystembediener direkten Sichtkontakt zum Ziel hat. Durch
die Einbindung des Menschen in den Missionsablauf kann eine zusätzliche
Zielkontrolle erfolgen und zusätzlich
der Missionsablauf jederzeit abgebrochen werden.
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In
einem zweiten Schritt erkennt die Erfindung, dass sich die Zielerkennung
und Zielfindung durch Einbeziehung des Menschen in den Missionsablauf
verbessern lässt,
wenn neben einer autonomen bilddatenbasierten Zielführung zusätzlich eine laserbasierte
Zielführung
vorgenommen wird, wobei das Ziel mittels eines Lasers von einer
Person markiert wird. Die Verschmelzung der bildgebenden Technologie,
wobei mit einem Detektor eine Objektszene abgebildet wird, mit einer
halbaktiven laserbasierten Zielführung
liefert insgesamt eine verbesserte Zielerkennung. Damit wird sowohl
der Forderung nach einer präzisen
Wirkung im Ziel als auch nach einer eindeutigen Zielerkennung nachgekommen.
Das Ziel wird zusätzlich
in eindeutiger Weise markiert. Neben einer bilddatenbasierten Zielführung oder
zusätzlich
wird eine Zielführung
durch Laser ermöglicht.
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Die
Erfindung sieht demnach in einer Zielführungsvorrichtung mit einem
Detektor zur Abbildung einer Objektszene zusätzlich einen positionsempfindlichen
Laserdetektor vor, mit dem die Lage eines vom markierten Ziel reflektierten
Laserspots erfasst wird, so dass mittels einer geeigneten Auswerteeinheit
der Lenkkörper
auch lasergeführt
ins Ziel gebracht werden kann.
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Mit
anderen Worten wird durch die Erfindung für einen Lenkkörper ein
Dualsuchkopf angegeben, der sowohl ein bilddatenbasiertes Bilderkennungssystem
als auch ein Laserzielführungssystem
zur Orientierung anhand eines am Ziel reflektierten Laserspots umfasst.
Durch eine solche Kombination lässt
sich zusätzlich
die Gesamtauffassreichweite erhöhen.
Denn die Laserzielsuche kann bereits in einer Entfernung des Lenkkörpers zum
Ziel erfolgen, in welcher die Auflösung eines Bilderkennungssystems für eine bilddatenbasierte
Zielerkennung noch nicht ausreicht. Dabei kann die Auswerteeinheit
separat oder als Teil der Elektronikeinheit ausgebildet sein.
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Für die Integration
des Laserzielführungssystems
in eine Zielführungsvorrichtung
mit einem Bilderkennungssystem bieten sich mehrere Möglichkeiten
an. So kann für
die Erkennung des Laserspots der gleiche Abbildungsstrahlengang
genutzt werden wie für
die Bilddatenerfassung. Auch kann das Laserzielführungssystem separat zu dem
Bilderkennungssystem aufgebaut sein. In einer vorteilhaften Ausgestaltung
sind zur Ausbildung des Laserzielführungssystems der Laserdetektor
und die Laseroptik jedoch in einer Ausnehmung der Abbildungsoptik
angeordnet. Eine solche Anordnung in einer Ausnehmung der vorhandenen
Abbildungsoptik kann ohne Einfluss auf die Auflösung des Bilderkennungssystems
aufgebaut werden. Denn aufgrund der räumlichen Einbauzwänge in einem
Lenkkörper
ist der Detektor des Bilderkennungssystems in der Regel bereits
so angeordnet, dass der Abbildungsstrahlengang durch ihn eingeengt
ist. In die hieraus resultierenden, optisch abgeschatteten Bereiche
des Abbildungsstrahlengangs können
ohne weitere Auflösungsbeschränkung Komponenten
des Laserzielführungssystems
angeordnet werden. Hierzu ist lediglich an entsprechender Stelle eine
entsprechende Ausnehmung in die Abbildungsoptik einzubringen. Die
starre Verbindung der Laseroptik mit der Abbildungsoptik bietet
zugleich den Vorteil, dass bei einer kardanischen Lagerung der Abbildungsoptik
am Lenkkörper
das Laserzielführungssystem
in gleicher Weise auf das Ziel ausgerichtet werden kann, wie das
Bilderkennungssystem.
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Als
ein positionsempfindlicher Laserdetektor kann grundsätzlich auch
ein Bild erkennender und somit zur Ortsauflösung geeigneter Flächendetektor eingesetzt
werden. Dies ist jedoch aufwändig
und mit relativ hohen Kosten verbunden. Alternativ kann ein sogenannter
Vier-Quadranten-Detektor verwendet werden. Dabei ist der Laserspot
mit einer einfachen Optik auf diesen Detektor zu fokussieren. Zur
Zielführung
wird entweder die digitale Position des Laserspots auf einem der
Quadranten, die beispielsweise durch Photodioden realisiert sind,
ausgewertet wird, oder es im Falle einer kardanischen Aufhängung der Abbildungsoptik
deren Auslenkung erfasst, die zur Nachführung des Laserspots in die
Mitte der Vier-Quadranten-Dioden
erforderlich ist. Dabei ist die erste Variante für eine Zielbestimmung relativ
ungenau, während
die zweite Variante stets eine präzise mechanische Nachführeinheit
erfordert.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung ist daher der Laserdetektor als
eine positionsempfindliche Photodiode gegeben. Eine solche, auch
unter der Bezeichnung LEPSD bekannte Photodiode beruht auf dem sogenannten
lateralen Photoeffekt und kann für
eine Ortsmessung genutzt werden. Dabei steht die Bezeichnung LEPSD
für den
englischen Begriff Lateral Effect Position Sensitive Detector. Eine
solche Photodiode weist als einen flächigen Halbleiter eine sogenannte
PIN-Diode auf. Ein auf die aktive Fläche des LEPSD's fallendes Licht
generiert einen Photostrom, der in Richtung des p- und des n-dotieren
Gebietes abfließt.
Die positionsempfindliche Photodiode bzw. der flächige Halbleiter verfügt jedoch über mehrere
elektrische Kontakte. Dadurch kommt es zu einer Aufteilung des Photostromes
an den Elektroden in Abhängigkeit
von der Position des Lichtflecks auf der Halbleiterfläche. Die
Position in x- und y-Richtung wird durch Bildung der Stromdifferenz
zwischen zwei gegenüberliegenden
Kontakten ermittelt. Durch Normierung auf einen Gesamtstrom kann
erreicht werden, dass das Positionssignal unabhängig von der Lichtintensität wird.
Durch eine positionsempfindliche Photodiode wird im Gegensatz zu
einem Vier-Quadranten-Detektor
eine relativ genaue Lagebestimmung des vom Ziel reflektierten Laserspots
möglich.
Der Lenkkörper
kann ausgehend von der erfassten Lage des Laserspots auf der positionsempfindlichen
Photodiode, und somit relativ zum eigenen Koordinatensystem, präzise in
das markierte Ziel geführt
werden.
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Da
mögliche
Ziele meist Wärmequellen
darstellen, erfolgt die Zielerkennung üblicherweise durch eine Beobachtung
im infraroten Spektralbereich. Bevorzugt ist dabei der Laserdetektor
in einem infraroten Spektralbereich empfindlich, der sich von dem
infraroten Spektralbereich unterscheidet, in dem der Detektor empfindlich
ist. Durch Gewinnung und Vergleich der Zielposition in zwei verschiedenen
Wellenlängenbereichen
wird eine zusätzliche
Sicherheit bei der Zielerkennung gewonnen und die Störsicherheit gesteigert.
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Zweckmäßigerweise
ist der Laserdetektor im nahen infraroten Spektralbereich (NIR),
d. h. bei einer Strahlung mit einer Wellenlänge zwischen 0,7 und 1,4 μm, und der
Detektor im mittleren infraroten Spektralbereich (MIR), d. h. bei
einer Strahlung mit einer Wellenlänge zwischen 1,4 und 15 μm, insbesondere
zwischen 3 und 8 μm,
empfindlich.
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Zur
Fokussierung des am Ziel reflektierten Laserspots auf dem positionsempfindlichen
Laserdetektor ist es aufgrund der Bauraumverhältnisse zweckmäßig, eine
kleine Optik zu verwenden. Insbesondere im Falle einer positionsempfindlichen
Photodiode genügt
es, die Laseroptik als eine Laserlinse auszubilden, die den Laserspot
auf den Laserdetektor fokussiert. Eine Anordnung bestehend aus einem Laserdetektor
und einer Laserlinse lässt
sich leicht in einer Ausblendung des Abbildungsstrahlenganges anordnen,
die optisch nicht genutzt werden kann.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist dem Laserdetektor
unmittelbar ein Vorverstärker zugeordnet,
und die Auswerteeinheit ist außerhalb des
optisch aktiven Gebiets angeordnet, wobei die Ausgangssignale des
Vorverstärkers
mittels einer Signalleitung aus dem optisch aktiven Gebiet zur Auswerteeinheit
geführt
sind. Durch diese Ausgestaltung wird der benötigte Bauraum für den Laserdetektor
auf ein notwendiges Maß beschränkt. Die
vorverstärkten Signale
können
dann leicht mittels einer dünnen
Signalleitung aus dem optisch aktiven Bereich herausgeführt und
an die Auswerteinheit weitergegeben werden, die im optisch inaktiven
Bereich angeordnet ist.
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Zur
Reduktion des Hintergrundanteils und zur Vorspannungszuführung vorteilhaft
ist es, eine AC-Kopplung des Detektors über einen sogenannten Bias-Tee
an die Vorverstärker-Elektronik
vorzusehen. Dabei sind insbesondere die Anschlüsse einer positionsempfindlichen
Photodiode jeweils über
einen Bias-Tee mit einem Vorverstärker gekoppelt. Dabei wird
unter einem Bias-Tee eine Multiplexeranordnung aus einer Kapazität und einer
Spulenwicklung in Gestalt eines „T" mit drei Anschlüssen verstanden. Hohe Frequenzen
durchqueren das „T" horizontal, während niedrige
Frequenzen um 90° abgelenkt
werden. Ein horizontaler Anschluss des Bias-Tee dient insofern dem
Signalabgriff, während
der vertikale Anschluss für
eine Vorspannungszuführung
genutzt werden kann.
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Da
die Intensität
des reflektierten Laserspots mit zunehmender Annäherung an das Ziel wächst, ist es
weiter günstig,
wenn die Auswerteeinheit einen variablen Verstärker und einen A/C-Wandler
umfasst, wobei der variable Verstärker ausgelegt ist, bei Zielannäherung die
Ausgangssignale an den A/C-Wandler anzupassen. Damit kann eine automatische
Angleichung der Signalhöhe
erreicht werden, was für
eine Auswertung zur Zielerkennung sinnvoll ist.
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Zur
Reduktion des Hintergrundanteils an infraroter Strahlung ist es
für das
Laserzielführungssystem
weiter vorteilhaft, wenn dem Laserdetektor ein Spektralfilter vorgeschaltet
ist. Der Spektralfilter ist dabei insbesondere als ein Schmalbandfilter
auszugestalten, der nur diejenige Wellenlänge durchlässt, mit der das Ziel markiert
wurde.
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Die
gestellte Aufgabe wird weiter gelöst durch ein Verfahren zur
Zielführung
eines Lenkkörpers,
insbesondere mittels einer vorgenannten Zielführungsvorrichtung, wobei das
Ziel mit einem Laserspot markiert wird, in einer Startphase mit
einer großen
Entfernung zum Ziel der am Ziel reflektierte Laser im Lenkkörper beobachtet
und, ausgehend von der Lage des beobachteten Laserspots, der Lenkkörper laserbasiert
auf das markierte Ziel geführt
wird, bei Erreichen eines Mindestabstands zum Ziel, ab welchem die
Auflösung
einer optischen Bilddatenerfassung für eine Zielerkennung ausreicht,
die Bilddaten einer beobachteten Objektszene analysiert werden,
bei einer Zielauffassung anhand der Bilddaten die Ziellage aus den
Bilddaten mit der aus der Beobachtung des reflektierten Laserspots
erhaltenen Ziellage abgeglichen wird, und in der anschließenden Endnäherungsphase
der Lenkkörper
bilddatenbasiert auf das Ziel geführt wird.
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Bei
der Startphase wird die größere Reichweite
einer laserbasierten Zielführung
gegenüber
einer bilddatenbasierten Zielführung
ausgenutzt. Denn durch die gegebene Detektorauflösung oder Detektorempfindlichkeit
weist ein Bilderkennungssystem nur eine eingeschränkte Einsatzreichweite
auf. Bei größeren Entfernungen
reicht die gegebene Auflösung und
Empfindlichkeit eines Bilddetektors nicht aus, um eine sichere Zielerkennung
vorzunehmen. Eine selbständige
Zielerfassung ist somit unter Umständen nicht möglich.
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Stattdessen
wird beim Start die Lage des reflektierten Laserspots am Ort des
Lenkkörpers
erfasst und für
eine Zielerkennung ausgewertet. Mit anderen Worten wird die Lage
des Ziels bezüglich
eines zum Lenkkörper
festen Koordinatensystems bestimmt und der Lenkkörper entsprechend in das Ziel geführt.
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Sobald
der Abstand zum Ziel klein genug ist, wird das Bildgebungssystem
aktiviert und eine bilddatenbasierte Zielerfassung gestartet. Ist
das gesuchte Ziel in der aufgenommenen Objektszene aufgefasst, wird
die bilddatenbasierte Ziellage mit der laserbasierten Ziellage abgeglichen.
Hierdurch wird eine zusätzliche
Sicherheit bei der Zieldetektion gewonnen und die Störsicherheit
gesteigert.
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Anschließend wird
in einer Endnäherungsphase
die Lenkung des Lenkkörpers
durch das Bildgebungssystem übernommen.
Durch die nun gute Erkennbarkeit des Ziels wird ein präziser Treffer
erreicht.
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In
vorteilhafter Ausgestaltung des Verfahrens wird das Ziel mittel
eines gepulsten Lasers markiert. Als ein geeigneter Laser bietet
sich ein Nd:YAG-Laser an, der bei einer Wellenlänge von 1,064 μm arbeitet.
Typischerweise wird mit Pulsbreiten zwischen 10–20 ns und Pulswiederholraten
zwischen 8 bis 20 Hz markiert. Durch die Laserpulse wird eine höhere Intensität und somit
eine leichtere Zielerfassung bewirkt. Die Pulswiederholrate kann insbesondere
der Codierung der Lasermarkierung dienen. Hierdurch wird es ausgeschlossen,
dass versehentlich ein falsches Ziel durch den Lenkkörper anvisiert
wird.
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Zur
Erhöhung
der Störsicherheit
ist es weiter vorteilhaft vorgesehen, bei Ausfallen der Bilddatenerfassung
in der Endnäherungsphase
den Lenkkörper laserbasiert
auf das Ziel zu führen.
Hierdurch wird insbesondere die Gefahr sogenannter Kollateralschäden vermieden,
wenn der Lenkkörper
im Zielgebiet aufgrund eines Ausfalls des Bilderkennungssystems
orientierungslos wird. Die noch intakte Laserzielführung lenkt
ihn dann weiter in das markierte Ziel.
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Wie
bereits erwähnt,
ist es weiter vorteilhaft, wenn die Markierung des Ziels und die
Erfassung der Bilddaten in unterschiedlichen infraroten Wellenlängenbereichen
stattfindet. Dabei wird zweckmäßigerweise
die Zielmarkierung im nahen infraroten Spektralbereich und die Bilderfassung
im mittleren infraroten Spektralbereich vorgenommen. Dabei können die
für die
Zielführungsvorrichtung
genannten Vorteile sinngemäß auf das
Verfahren übertragen
werden.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden anhand einer Zeichnung näher erläutert.
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Dabei
zeigen:
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1 schematisch
einen Dualsuchkopf mit einem Bilderkennungssystem und mit einem
Laserzielführungssystem
und
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2 ebenfalls
schematisch das Laserzielführungssystem
des Dualsuchkopfs gemäß 1
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In 1 ist
schematisch ein Dualsuchkopf mit einer Zielführungsvorrichtung 1 eines
Lenkkörpers 3 dargestellt.
Der Lenkkörper 3 ist
typischerweise ein Lenkflugkörper.
Die Zielführungsvorrichtung 1 ist
dabei hinter einem Dom 4 angeordnet, der aus einem für Strahlung
im infraroten Spektralbereich durchlässigen Material gefertigt ist.
Auf der linken Seite der 1 ist der Dualsuchkopf mit frontalem Blick
auf den Dom 4 dargestellt. Die rechte Abbildung in 1 zeigt
den Dualsuchkopf mit Dom 4 und Zielführungsvorrichtung 1 in
einem schematisierten Querschnitt durch die Längsachse des Lenkkörpers 3.
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Die
Zielführungsvorrichtung 1 umfasst
einen in einem Kühlgefäß 6,
beispielsweise in einem Dewar-Gefäß, angeordneten Detektor 7,
auf den mittels einer Abbildungsoptik 10 eine Objektszene
abgebildet wird. Der Detektor 7 ist insbesondere ein bildgebender
Array-Detektor, der zur Aufnahme von Bilddaten im mittleren infraroten
Spektralbereich ausgelegt ist. Der aus der Abbildungsoptik 10 resultierende
Abbildungsstrahlengang 11 für einen beobachteten Bildausschnitt
ist eingezeichnet.
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Im
einzelnen umfasst die Abbildungsoptik 10 zur Abbildung
einer Objektszene auf den Detektor 7 eingangsseitig eine
Linse 13, einen nachgeschalteten Faltungsspiegel 14 sowie
einen Winkelspiegel 15. Die Linse 13 fokussiert
dabei den erfassten Bildausschnitt über den Faltspiegel 14 und
den Winkelspiegel 15 auf den Detektor 7. Am Eingang
des Kühlgefäßes 6 ist
weiter eine Tubusblende 17 positioniert bzw. ausgebildet.
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Infolge
der gegebenen Anordnung des Detektors 7 einschließlich seines
Kühlgefäßes 6 sowie durch
den Winkelspiegel 15 ergeben sich optische Abschattungen,
die für
eine Abbildung der Objektszene nicht genutzt werden können. Ein
solcher Abschattungsbereich ist beispielsweise im Zentrum der Linse 13 gegeben.
In diesem Abschattungsbereich der Linse 13 ist eine Mittenausnehmung 18 eingebracht,
in die ein Gehäuse 20 zur
Realisierung eines Laserzielführungssystems
eingesetzt ist. Am Grund des Gehäuses 20 ist
ein Laserdetektor 21 angeordnet, auf der eine eingangsseitige
Laseroptik 22 fokussiert. Die Laseroptik 22 ist
hierbei in einfacher Art und Weise durch eine Laserlinse 23 gegeben.
Man erkennt in 1, dass ein von einem markierten
Ziel reflektierter Laserspot 26 über die Laserlinse 23 auf den
Laserdetektor 21 fokussiert wird. Der Laserdetektor 21 ist
als eine positionsempfindliche Photodiode gegeben, die eine Auswertung
der Lage des fokussierten Laserspots 26 auf der Detektorfläche erlaubt.
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In
der Aufsicht auf den Dom 4 gemäß der linken Abbildung in 1 ist
deutlich die Linse 13 der Abbildungsoptik 10 zu
erkennen, die in ihrem Zentrum die Mittenausnehmung 18 aufweist.
Dort befindet sich die Laserlinse 23, die einen wesentlichen
optischen Bestandteil des Laserzielführungssystems bildet. Weiter
sind in der Aufsicht entsprechend der linken Abbildung in 1 die
optischen Ausblendungen bzw. Abschattungen 27 eingezeichnet,
die sich durch die bauliche Anordnung der mechanischen Komponenten
des Bilderkennungssystems ergeben.
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Es
wird ersichtlich, dass sich das aus dem Gehäuse 20, der Laserlinse 23 und
dem Laserdetektor 21 bestehende Laserzielführungssystem
in der Mittenausnehmung 18 der Linse 13, die zur
Abbildungsoptik 10 des Bilderkennungssystems gehört, anordnen
lässt,
ohne dass es zu Einschränkungen
in der Abbildung der beobachteten Objektszene auf den Detektor 7 kommt.
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Das
gesamte bildgebende System einschließlich Abbildungsoptik 10 und
Kühlgefäß 6 ist gegenüber dem
Lenkkörper 3 kardanisch
aufgehängt.
Man erkennt hierbei die entsprechende Nickachse 28 und
die Rollachse 29. Durch die starre Verbindung der Laserlinse 23 und
des Laserdetektors 21 mit der Linse 13 der Abbildungsoptik 10 des
Bilderkennungssystems wird das Laserzielführungssystem gemeinsam mit
dem Bilderkennungssystem auf das Ziel ausgerichtet.
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Der
Laserdetektor 21 weist eine Empfindlichkeit im nahen infraroten
Spektralbereich auf. Zur Zielmarkierung wird beispielsweise ein
Nd:YAG-Laser eingesetzt. Durch die verschiedenen Wellenlängen, die
zur Bildgebung und zur Zielführung
eingesetzt werden, kann ein Abgleich der erfassten Ziellage gegeneinander
erfolgen, was die Zielsicherheit des Gesamtsystems verbessert. Der
Dom 4 besteht hierbei aus einem Material, welches sowohl
für den
nahen infraroten Spektralbereich (NIR) als auch für den mittleren
infraroten Spektralbereich (MIR) eine gute Transmission besitzt.
Aufgrund der erzielbaren Materialfestigkeit bietet sich als Fenstermaterial
für den Dom 4 insbesondere
Zinksulfid an.
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Zur
Auswertung der erfassten Bilddaten des Detektors 7 ist
eine Elektronikeinheit 30 vorgesehen, die mit dem Detektor 7 über Anschlüsse 31 verbunden
ist. Die Elektronikeinheit 30 vergleicht die erfassten
Bilddaten mit einer hinterlegten Zielsignatur, um ein erfasstes
Objekt als Ziel zu identifizieren. Aus der Objektlage in dem erfassten
Bild des Detektors 7 wird die Ziellage bestimmt und der
Lenkkörper 3 über eine entsprechende
Steuerung seines Antriebs oder seiner Steuerflächen in das Ziel geführt.
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In 2 ist
in einer vergrößerten Darstellung das
Laserzielführungssystem
dargestellt, wie es in der Zielführungsvorrichtung 1 gemäß 1 eingesetzt
ist. Man erkennt hierbei das Gehäuse 20 sowie die
Laserlinse 23 und den positionsempfindlichen Laserdetektor 21.
Zur Unterdrückung
von Störstrahlung ist
in dem Gehäuse 20 weiter
ein Spektralfilter 33 eingesetzt, der als ein Schmalbandfilter
lediglich diejenige Wellenlänge
passieren lässt,
in der das Ziel mittels eines geeigneten Lasers markiert ist.
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Man
erkennt in 2 weiter, wie zwei aus unterschiedlichen
Richtungen einlaufende Laserspots 26 und 26' auf zwei verschiedene
Orte auf der Detektorfläche
des Laserdetektors 21 fokussiert werden.
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Neben
dem als eine positionsempfindliche Photodiode ausgebildeten Laserdetektor 21 sind
in dem Gehäuse 20 weiter
Vorverstärker 35 angeordnet,
die sich gemeinsam mit dem Laserdetektor 21 auf einem Detektorträger 36 befinden.
Dabei sind die jeweiligen Ausgänge
der positionsempfindlichen Photodiode über einen Bias-Tee mit den
Vorverstärkern 35 verbunden.
Hierdurch wird ein Rauscheintrag durch die Spannungsversorgung unterbunden.
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Über eine
dünne Signalleitung 38 werden
die positionsabhängigen
und vorverstärkten
Signale des Laserdetektors 21 aus dem optisch aktiven Gebiet der
Zielführungsvorrichtung 1 gem. 1 heraus
zu einer Auswerteeinheit 40 geführt. Die Auswerteeinheit 40 weist
einen Verstärker 41 auf,
der ausgangsseitig an einen A/C-Wandler 42 gekoppelt
ist. Der Verstärker 41 ist
dabei ausgelegt, die Ausgangssignale unabhängig von der Intensität des auf
den Laserdetektor 21 fokussierten Laserspots 26 bzw. 26' auf den A/C-Wandler 42 zu
adaptieren.
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Die
Auswerteeinheit 40 wertet die erfasste Lage des Laserspots 26 bzw. 26' auf dem Laserdetektor 21 aus
und ermittelt hieraus die Lage des Ziels relativ zum Lenkkörper 3.
Aus dieser mittels Laserzielerfassung gewonnenen Ziellage kann wiederum eine
entsprechende Steuerung des Antriebs oder der Steuerflächen des
Lenkkörpers 3 errechnet
werden, so dass der Lenkkörper 3 nun
laserbasiert in das Ziel geführt
wird.
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Die
Auswerteeinheit 40 kann separat ausgebildet sein. Sie kann
aber ebenso Teil der Elektronikeinheit 30 sein, wie sie
in 1 dargestellt ist.
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Das
Laserzielführungssystem
und das Bilderkennungssystem des in 1 gezeigten
Dualsuchkopfes arbeiten derart zusammen, dass in einer Startphase
des Lenkkörpers 3 zunächst das
markierte Ziel durch eine Lageerfassung des fokussierten Laserspots 26 bzw. 26' auf dem Laserdetektor 21 analysiert
bzw. bestimmt wird. Die Auflösung
des zur Bilderkennung eingesetzten Detektors 7 reicht bei großen Entfernungen
zum Ziel nämlich
nicht aus, um ein Ziel bilddatenbasiert erfassen zu können. Der Lenkkörper 3 wird
in der Startphase somit laserbasiert auf das Ziel ausgerichtet.
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Bei
Erreichen eines Mindestabstandes zum Ziel, ab welchem die Auflösung der
optischen Bilddatenerfassung des Detektors 7 für eine Zielerkennung ausreicht,
werden die Bilddaten der beobachteten Objektszene analysiert. Sobald
das Ziel aus den Bilddaten aufgefasst werden kann, wird die aus
den Bilddaten gewonnene Ziellage mit der aus der Beobachtung des
reflektierten Laserspots 26 bzw. 26' erhaltenen Ziellage abgeglichen.
Anschließend
wird der Lenkkörper 3 bilddatenbasiert
in das abgeglichene Ziel geführt.
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Fällt in der
Endnäherungsphase
das Bilderkennungssystem aus, so übernimmt das Laserzielführungssystem
die Aufgabe, den Lenkkörper 3 in das
Ziel zu führen.
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- 1
- Zielführungsvorrichtung
- 3
- Lenkkörper
- 4
- Dom
- 6
- Kühlgefäß
- 7
- Detektor
- 10
- Abbildungsoptik
- 11
- Abbildungsstrahlengang
- 13
- Linse
- 14
- Faltspiegel
- 15
- Winkelspiegel
- 17
- Tubusblende
- 18
- Mittenausnehmung
- 20
- Gehäuse
- 21
- Laserdetektor
- 22
- Laseroptik
- 23
- Laserlinse
- 26
- Laserspot
- 27
- Ausblendungen
- 28
- Nickachse
- 29
- Rollachse
- 30
- Elektronikeinheit
- 31
- Anschluss
- 33
- Spektralfilter
- 35
- Vorverstärker
- 36
- Detektorträger
- 37
- Bias-Tee
- 38
- Signalleitung
- 40
- Auswerteeinheit
- 41
- Verstärker
- 42
- A/C-Wandler