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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Positionsbestimmung eines Fahrzeugs,
das mindestens einen GSM-Empfänger umfasst. Gemäß einem
zweiten Aspekt betrifft die Erfindung ein Fahrzeug, insbesondere
ein Schienenfahrzeug, das mindestens einen GSM-Empfänger
und eine elektrische Steuerung zur Positionsbestimmung des Fahrzeugs
umfasst.
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Fahrzeuge
aller Art, insbesondere Schienen- und Straßenfahrzeuge,
können heute bereits mit teil- oder vollautomatischen Steuerungs-,
Assistenz-, Sicherungs- oder Überwachungssystemen ausgerüstet
werden. In vielen Fällen benötigen diese Systeme
eine präzise und verlässliche Bestimmung der aktuellen
Position, um ihre Funktionen ausführen zu können.
Eine Vielzahl von Sensoren wird heute bereits eingesetzt und erprobt,
um diese Ortung auszuführen. Die meisten Fahrzeuge verfügen
heute ebenso über einen GSM-Empfänger. Diese GSM-Empfänger
können zur Bestimmung der Position eingesetzt werden. Bislang
werden Daten aus dem GSM-Netz nur zur Generierung von Verkehrsdaten
im Straßenverkehr genutzt.
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Nachteilig
an dem bekannten Verfahren ist, dass für sicherheitsrelevante
Anwendungen, wie beispielsweise im Schienenverkehr, vorgegebene
Mindest-Verlässlichkeiten nur unter beträchtlichem
Aufwand eingehalten werden können.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, Nachteile im Stand der Technik
zu überwinden. Die Erfindung löst das Problem
durch Verfahren zur Positionsbestimmung eines Fahrzeugs, das mindestens
einen GSM-Empfänger umfasst, mit den Schritten:
- (a) Erfassen einer vorgegebenen Mindest-Verlässlichkeit
der Positionsbestimmung,
- (b) Erfassen von GSM-Daten, die eine Relativposition relativ
zu mindestens zwei ortsfesten GSM-Basisstationen kodieren, von dem
GSM-Empfänger und
- (c) aus den GSM-Daten Ermitteln
(i) einer Erstverfahren-Relativposition
mittels eines ersten Auswerteverfahrens, das eine bekannte Erstverfahren-Verlässlichkeit
hat, und
(ii) mindestens einer Zweitverfahren-Relativposition
mittels mindestens eines vom ersten Auswahlverfahren verschiedenen,
zweiten Auswerteverfahrens, das eine bekannte Zweitverfahren-Verlässlichkeit
besitzt,
- (d) Vergleichen der Erstverfahren-Verlässlichkeit mit
der Mindest-Verlässlichkeit und
- (e) wenn die Erstverfahren-Verlässlichkeit oberhalb
der Mindest-Verlässlichkeit liegt, Ermitteln einer Fahrzeug-Relativposition
durch Mittelung der Relativpositionen mehrerer Auswerteverfahren
und
- (f) wenn die Erstverfahren-Verlässlichkeit unterhalb
der Mindest-Verlässlichkeit liegt, Errechnen einer Misch-Relativposition
mittels einem Misch-Auswerteverfahren,
(i) in das die Erstverfahren-Relativposition,
die Zweitverfahren-Relativposition und gegebenenfalls weitere, aus
weiteren Verfahren ermittelten Relativpositionen eingehen, und
(ii)
eine Mischverfahren-Verlässlichkeit besitzt, die oberhalb
der Mindest-Verlässlichkeit liegt.
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Gemäß einem
zweiten Aspekt löst die Erfindung das Problem durch ein
gattungsgemäßes Fahrzeug, bei dem die elektrische
Steuerung eingerichtet ist zum Durchführen eines erfindungsgemäßen
Verfahrens.
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Vorteilhaft
an der Erfindung ist, dass das erfindungsgemäße
Verfahren die vorgegebene Mindest-Verlässlichkeit stets
erreicht. Sofern dies nötig ist, werden so viele Auswerteverfahren
zu einem Misch-Auswerteverfahren zusammengefasst, dass dieses Misch-Auswerteverfahren
die vorgegebene Verlässlichkeit besitzt. Zur Verfügung
stehende, weitere Verfahren können dann zur Erhöhung
der Genauigkeit eingesetzt werden, mit der die Position des Fahrzeugs
bestimmbar ist. Sofern mehr Auswerteverfahren zur Verfügung
stehen, als notwendig sind, um einerseits die Mindest-Verlässlichkeit
einzuhalten und andererseits eine vorgegebene Mindest-Genauigkeit
zu überschreiten, kann zudem auf die Durchführung
von Auswerteverfahren verzichtet werden. Das spart Rechenleistung
und senkt Betriebskosten für ein erfindungsgemäßes
Fahrzeug.
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Es
ist ein weiterer Vorteil, dass das erfindungsgemäße
Verfahren leicht implementierbar ist. So müssen zur Umsetzung
lediglich bestehende elektrische Steuerungen von Fahrzeugen so umgerüstet
werden, dass sie das erfindungsgemäße Verfahren
ausführen können. Vorteilhaft ist zudem, dass
in dem Fahrzeug bereits existierende GSM-Empfänger genutzt
werden können, so dass weitere Positionsbestimmungssysteme entbehrlich
werden.
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In
der vorliegenden Beschreibung wird unter dem Erfassen von GSM-Daten
insbesondere das Auslesen eines im GSM-Empfänger generierten
Vektors verstanden, der eine Laufzeit von zwischen den GSM-Empfängern
und GSM-Basisstationen ausgetauschten Signalen enthält.
Diese Laufzeiten sind nach Feldstärken geordnet, die ebenfalls
ausgelesen werden können.
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Darunter,
dass die Erstverfahren-Verlässlichkeit oberhalb der Mindest-Verlässlichkeit
liegt, ist zu verstehen, dass das Erstverfahren verlässlicher
ist als es eigentlich sein müsste, um die Vorgabe zu erfüllen.
Unter einer Mittelung wird insbesondere die Anwendung eines Mittelungsverfahrens
verstanden, wobei das Mittelungsverfahren zu einem gewichteten Mittelwert,
einem geometrischen Mittelwert, einem gestützten Mittelwert,
einem harmonischen Mittelwert, einem logarithmischen Mittelwert,
einem Potenzmittelwert, einem f-Mittelwert oder einem ähnlichen
Mittelwert führen kann.
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Maßgeblich
ist lediglich, dass durch die Mittelung ein Wert für die
Fahrzeug-Relativposition erhalten wird, der im Mittel näher
bei einer wahren Fahrzeug-Relativposition ist als die einzelnen
Relativpositionen.
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In
anderen Worten liegt der Erfindung die Erkenntnis zu Grunde, dass
es vorteilhaft ist, zunächst aus einer bestimmten Anzahl
an zur Verfügung stehenden Auswerteverfahren einige Auswerteverfahren
auszuwählen und so zu kombinieren, dass ein Misch-Auswerteverfahren
erhalten wird, dessen Verlässlichkeit oberhalb der Mindest-Verlässlichkeit
liegt. Verbleibende Auswerteverfahren können dann dazu
verwendet werden, die Genauigkeit der Fahrzeug-Relativpositionen
zu verbessern.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform werden aus den GSM-Daten mittels
mindestens drei Auswerteverfahren jeweilige n-Auswerteerfahren-Relativpositionen,
also Erstverfahren-, Zweitverfahren-, ... Relativpositionen ermittelt,
wobei nur so viele Auswerteverfahren zum Errechnen der Misch-Relativpositionen
verwendet werden, dass die Mindest-Verlässlichkeit gerade überschritten
wird und wobei aus den mittels der verbleibenden Auswerteverfahren
ermittelten n-Auswerteverfahren-Relativpositionen die Fahrzeug-Relativposition
durch Mittelung der Misch-Relativposition und der n-Auswerteverfahren-Relativpositionen
erhalten wird. Es ist zudem möglich, nicht alle prinzipiell
zur Verfügung stehenden Auswerteverfahren zu verwenden,
solange das Misch-Auswerteverfahren die Mindest-Verlässlichkeit
einhält.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform werden die Schritte (b) bis
(f) in regelmäßigen Zeitabständen wiederholt.
Derartige Zeitabstände können beispielsweise zwischen
50 ms und 1 s liegen.
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Besonders
bevorzugt ist die Verlässlichkeit eine Menge aus mindestens
drei Zahlen, nämlich einer Wahrscheinlichkeit der Zuverlässigkeit,
einer Wahrscheinlichkeit einer Verfügbarkeit und einer
Wahrscheinlichkeit der Sicherheit, wobei das Vergleichen der Verlässlichkeiten
der einzelnen Verfahren mit der Mindest-Verlässlichkeit
ein Vergleichen auf Grund der Minimumsnorm ist. Die Minimumsnorm
ist diejenige Norm, für die gilt
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Besonders
bevorzugt werden die GSM-Daten unter Verwendung von zwei oder mehr
GSM-Netzen ermittelt. GSM-Netze unterscheiden sich hinsichtlich
Ihrer Flächenabdeckung teilweise deutlich. Durch die Nutzung
mehrerer Netze kann daher die Verlässlichkeit deutlich
gesteigert werden.
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Es
ist günstig, wenn zumindest ein Auswerteverfahren ein Triangulationsverfahren
ist. Beispielsweise wird dieses Triangulationsverfahren auf Basis
von Laufzeiten zu GSM-Basisstationen durchgeführt. Aus
einer einzelnen Laufzeit zwischen dem GSM-Empfänger und
einer GSM-Basisstation lässt sich der Abstand des GSM-Empfängers
zur GSM-Basisstation bestimmen. Aus drei oder mehr solcher Laufzeitmessungen
lässt sich dann die relative Position des GSM-Empfängers
zu den GSM-Basisstationen bestimmen.
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Alternativ
oder additiv wird das Triangulationsverfahren auf Basis von Feldstärken
mehrerer GSM-Basisstationen durchgeführt. Die Feldstärke
einer GSM-Basisstation fällt, sofern keine zusätzlichen
Schwächungseffekte eintreten, mit dem Quadrat der Entfernung
zwischen GSM-Empfänger und Basisstation ab. Es ist bevorzugt,
dass für das Triangulationsverfahren eine digitale Karte
verwendet wird, in der für jede GSM-Basisstation die Feldstärke
an einem vorgegebenen Ort angegeben ist. So können dauerhafte
Schwächungen eines Signals einer GSM-Basisstation, beispielsweise
durch Gebäude, herausgerechnet werden, was das Ergebnis
des Triangulationsverfahrens verbessert.
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Besonders
bevorzugt ist zudem ein Auswerteverfahren ein Fenstereffektverfahren,
bei dem eine Dauer eines Empfangs einer GSM-Basisstation mit einer
digitalen Karte abgeglichen und so die Relativposition ermittelt
wird. Für manche GSM-Basisstationen ist das von diesen
ausgesandte Funksignal lediglich in begrenzten Gegenden empfangbar,
weil das Funksignal beispielsweise durch Berge oder Gebäude
abgeschattet wird. Wenn das Funksignal einer derartigen GSM-Basisstation
empfangbar ist, kann daraus mit hoher Genauigkeit auf den Standort
geschlossen werden.
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Besonders
günstig ist es, wenn aus der Fahrzeug-Relativposition,
beispielsweise anhand einer digitalen Karte, die absolute Position
des Fahrzeugs ermittelt wird. Ein so erhaltener Wert kann beispielsweise
mit einem durch Satellitennavigation erhaltenen Wert abgeglichen
werden.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand der beigefügten Zeichnungen
näher erläutert. Dabei zeigt
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1 ein
erfindungsgemäßes Fahrzeug und erläutert
das erfindungsgemäße Verfahren.
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1 zeigt
ein Fahrzeug 10, das einen GSM-Empfänger 12 umfasst.
Der GSM-Empfänger 12 steht in Funkkontakt mit
GSM-Basisstationen 14.1, 14.2 und 14.3,
deren absolute Koordinaten bekannt sind. Der GSM-Empfänger 12 tauscht
mit jeder der GSM-Basisstationen Funksignale 16.1, 16.2 und 16.3 aus.
Das GSM-Protokoll überträgt digitale Daten mit
einer Mischung aus Frequenz- und Zeitmultiplexing. Damit der GSM-Empfänger 12,
der gleichzeitig als GSM-Sender fungiert, den richtigen Zeitschlitz
zum Senden verwendet, teilt die GSM-Basisstation einen Timinig-Advance-Parameter
mit, der den Sendeverlauf in 3,7 Mikrosekundenschritten vorgibt. Ändert
sich an der Entfernung des Fahrzeugs 10 von der GSM-Basisstation 14.1 beispielsweise
um mehr als 550 m, so wird der Timing-Advance-Parameter um eins
erhöht, sodass die zusätzliche Signallaufzeit
kompensiert wird. Um die Genauigkeit der Positionsbestimmung zu
steigern, kann zudem die Signallaufzeit mit einer höheren
Zeitauflösung gemessen werden. Gemäß einem
ersten Auswerteverfahren wird eine Erstverfahren-Position P1 durch Triangulation aus der Signallaufzeit
berechnet, beispielsweise anhand des Time-Advance-Parameters.
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Die
Stärke der Funksignale 16 hängt zudem
bei ungestörter Ausbreitung reziprok vom Quadrat der Entfernung
zwischen GSM-Empfänger 12 und der jeweiligen Basisstation 14 ab.
Von einer elektrischen Steuerung 18 des Fahrzeugs 10 wird
aus diesen Intensitäts- bzw. Feldstärkedaten als
zweites Auswerteverfahren ebenfalls mittels eines Triangulationsverfahrens
die Zweitverfahren-Relativposition P2 des Fahrzeugs 10 bestimmt.
Als drittes Auswerteverfahren wird ein Fenstereffektverfahren eingesetzt,
was anhand der GSM-Basisstation 14.1 erläutert
werden kann. Die GSM-Basisstation 14.1 ist von dem GSM-Empfänger 12 nur
empfangbar, solange das Funksignal 16.1 nicht durch Häuser 20 abgeschirmt
wird. Wenn der GSM-Empfänger 12 das Funksignal 16.1 von
der GSM-Basisstation 14.1 empfängt, so wird einer
digitalen Karte, die in der elektrischen Steuerung 18 gespeichert
ist, ent nommen, dass er sich innerhalb eines Funkkegels 22 befindet.
So kann eine Drittverfahren-Relativposition P3 so
die Position des Fahrzeugs 10 eingrenzen. Die digitale
Karte in der elektrischen Steuerung 18 verzeichnet für
im Wesentlichen alle Orte, die durch das Fahrzeug 10 erreichbar
sind, eine zu erwartende Feldstärke der Funksignale 16 der
zugehörigen GSM-Basisstation und die zugehörige Laufzeit
der Funksignale 16.
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Es
kann zudem ein viertes Auswerteerfahren durchgeführt werden,
das wie das erste Auswerteverfahren abläuft, das aber Signallaufzeiten
zu Basisstationen eines zweiten GSM-Netzes verwendet. So wird eine Viertverfahren-Relativposition
P4 relativ zu den GSM-Basisstationen des
zweiten GSM-Netzes erhalten.
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Jedes
der oben genannten Auswerteverfahren besitzt eine gegebenenfalls
von der Position des Fahrzeugs 10 abhängige Verlässlichkeit
v, die eine geordnete Menge aus vier Zahlen ist. Die erste Zahl
ist die Wahrscheinlichkeit p1 der Zuverlässigkeit
(englisch: reliability), das heißt der Wahrscheinlichkeit,
dass ein für die Durchführung des Verfahrens notweniger
Messwert generiert werden kann.
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Die
zweite Zahl p2 ist die Wahrscheinlichkeit
der Verfügbarkeit (englisch: availability). p2 misst
also die Wahrscheinlichkeit, dass überhaupt ein Ergebnis
geliefert wird, unabhängig davon, ob dieses Ergebnis richtig ist
oder nicht.
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Die
dritte Zahl p3 ist die Wahrscheinlichkeit,
dass eine Wartung möglich ist, so dass ein erkannter Fehler
bei der Auswertung innerhalb einer vorgegebenen Zeit behebbar ist.
In anderen Worten misst p3 die Wartbarkeit
(englisch: maintainability), also die Wahrscheinlichkeit, dass nach
einem Feststellen einer Fehlfunktion innerhalb eines vorgegebenen
Zeitintervalls die Vorrichtung repariert werden kann.
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Die
dritte Zahl p4 ist die Wahrscheinlichkeit
einer Sicherheit (englisch: safety). p4 misst
also die Wahrscheinlichkeit, dass ein erhaltenes Ergebnis tatsächlich
zutrifft. Die Wahrscheinlichkeiten p1 bis
p4 werden auch als RAMS-Werte bezeichnet,
von reliability (Verlässlichkeit), availability (Verfügbarkeit),
maintainability (Wartbarkeit), safety (Sicherheit). Alle RAMS-Werte
weisen eine statistische Verteilung auf, bei spielsweise eine Normal-
oder Gausverteilung. Von diesen Werten wird der wahrscheinlichste
Wert, in der Regel der Mittelwert, verwendet. Die Art der Verteilung,
in Form eines angenäherten mathematischen Modells, und
die weiter zu verwendenden Parameter sind aus dem Stand der Technik
bekannt., vgl. „Taschenbuch der Zuverlässigkeits-
und Sicherheitstechnik, Quantitative Bewertungsverfahren" von Arno
Meyna und Bernhard Pauli, Hanser Fachbuch, Januar 2003, „Zuverlässigkeit,
Mathematische Modelle" von Karl-Walter Gaede, Hanser Fachbucherlag, 1977,
oder „Zuverlässigkeitstheorie. Eine Einführung über
Mittelwerte von binären Zufallsprozessen" von W. Schneeweiss,
Springer-Verlag, 1973). Ebenso sind die mathematischen
Regeln für Werte, die diesen Modellen entsprechen, bekannt.
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In
der elektrischen Steuerung 18 ist eine Mindest-Verlässlichkeit v ⇀min vorgegeben, die als Vektor v ⇀min =
(p min / 1, p min / 2, p min / 3, p min / 4) geschrieben werden kann, der die oben genannten Wahrscheinlichkeiten
enthält. Für jedes Auswerteverfahren existiert
zudem eine zugeordnete Verlässlichkeit. So existiert für
das erste Auswerteverfahren über die Laufzeitmessung eine
Erstverfahren-Verlässlichkeit v ⇀1 =
(p 1 / 1, p 1 / 2, p 1 / 3, p 1 / 4).
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Der
hochgestellte Index ist kein Exponent, sondern zählt die
Auswerteverfahren durch.
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Zunächst
wird ermittelt, ob die Erstverfahren-Verlässlichkeit
oberhalb
der Mindest-Verlässlichkeit
liegt,
das heißt, dass die jeweiligen Wahrscheinlichkeiten p 1 / i für
das Erstverfahren allesamt kleiner sind als die entsprechende Wahrscheinlichkeiten
p min / i in der Mindest-Verlässlichkeit. Ist dies nicht der Fall,
so wird das erste Auswerteverfahren mit dem zweiten Auswerteverfahren
kombiniert. Das zweite Auswerteverfahren hat eine Verlässlichkeit v ⇀
2 = (p 2 / 1, p 2 / 2, p 2 / 3, p 2 / 4). Das erste Auswerteverfahren
und das zweite Auswerteverfahren werden dabei wie folgt zu dem Misch-Auswerteverfahren
mit einer Misch-Auswerteverlässlichkeit v
misch verknüpft: Die
Kombination der statistischen RAMS-Werte erfolgt nach den üblichen
Regeln des Standes der Technik. Wie diese Berechnung erfolgt, kann
aus Lehrbüchern (z. B.
„Taschenbuch der
Zuverlässigkeits- und Sicherheitstechnik, Quantitative
Bewertungsverfahren" von Arno Meyna und Bernhard Pauli, Hanser Fachbuch,
Januar 2003,
„Zuverlässigkeit,
Mathematische Modelle" von Karl Walter Gaede, Hanser Fachbucherlag,
1977, oder
„Zuverlässigkeitstheorie.
Eine Einführung über Mittelwerte von binären
Zufallsprozessen" von W. Schneeweiss, Springer-Verlag, 1973)
ersehen werden. Die anzuwendende mathematische Formel für
die Kombination ergibt sich aus der Systemstruktur und somit aus
dem angewandten Erstverfahren, Zweitverfahren etc. In dem hier dargestellten
Beispiel handelt es sich um eine Parallelschaltung. Daraus ergibt
sich die anzuwendende mathematische Regel.
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Wird
durch das Misch-Auswerteverfahren die vorgegebene Mindest-Verlässlichkeit v ⇀min unterschritten, so wird mit diesem Misch-Auswerteverfahren
eine Misch-Relativposition des Fahrzeugs 10 ermittelt.
Diese Misch-Relativposition Pmisch wird
mit der Drittverfahren-Relativposition P3 und
der Viertverfahren Relativposition P4 gemittelt,
die aus den anderen Auswerteverfahren erhalten werden. Je nach Genauigkeit
des jeweiligen Auswerteverfahrens wird der Beitrag des jeweiligen
Auswerteverfahren entsprechend gewichtet, so dass ein gewichteter
Mittelwert erhalten wird.
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Statt
der Relativpositionen zu den GSM-Basisstationen 14 können
jeweils auch Erstverfahren-, Zweitverfahren-, ... Absolutpositionen
ermittelt werden.
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Durch
das beschriebene Verfahren wird sichergestellt, dass die Positionsbestimmung
stets mit der vorgegebenen Verlässlichkeit durchgeführt
wird. Nicht für das Erreichen der vorgegebenen Mindest-Verlässlichkeit
notwendige Auswerteverfahren werden zur Steigerung der Genauigkeit
der Positionsbestimmung eingesetzt. Für eine kontinuierliche
Positionsbestimmung wird das Verfahren kontinuierlich durchgeführt.
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- 10
- Fahrzeug
- 12
- GSM-Empfänger
- 14
- GSM-Basisstation
- 16
- Funksignale
- 18
- elektrische
Steuerung
- 20
- Haus
- 22
- Funkkegel
- p
- Wahrscheinlichkeit
- V ⇀min
- Mindestverlässlichkeit
- V ⇀1
- Erstverfahren-Verlässlichkeit
- Pn
- n-Auswerteverfahren-Position
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - „Taschenbuch
der Zuverlässigkeits- und Sicherheitstechnik, Quantitative
Bewertungsverfahren" von Arno Meyna und Bernhard Pauli, Hanser Fachbuch,
Januar 2003 [0028]
- - „Zuverlässigkeit, Mathematische Modelle"
von Karl-Walter Gaede, Hanser Fachbucherlag, 1977 [0028]
- - „Zuverlässigkeitstheorie. Eine Einführung über
Mittelwerte von binären Zufallsprozessen" von W. Schneeweiss,
Springer-Verlag, 1973 [0028]
- - „Taschenbuch der Zuverlässigkeits- und Sicherheitstechnik,
Quantitative Bewertungsverfahren" von Arno Meyna und Bernhard Pauli,
Hanser Fachbuch, Januar 2003 [0031]
- - „Zuverlässigkeit, Mathematische Modelle"
von Karl Walter Gaede, Hanser Fachbucherlag, 1977 [0031]
- - „Zuverlässigkeitstheorie. Eine Einführung über
Mittelwerte von binären Zufallsprozessen" von W. Schneeweiss,
Springer-Verlag, 1973 [0031]