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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Konfiguration eines Laser-Scanning-Mikroskops
für eine Rasterbildkorrelationsspektroskopiemessung
sowie Verfahren zum Durchführen
einer Rasterbildkorrelationsspektroskopiemessung und zum Auswerten
von Abtastwerten einer Rasterbildkorrelationsspektroskopiemessung.
Darüber
hinaus betrifft die Erfindung eine entsprechend eingerichtete Steuereinheit,
ein entsprechend eingerichtetes Laser-Scanning-Mikroskop und ein entsprechend eingerichtetes
Computerprogramm.
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Zur
Untersuchung von veränderlichen
Stoffkonzentrationen im mikroskopischen Größenbereich, hervorgerufen durch
Diffusions- und andere Transportprozesse in einer Probe, kann die
sogenannte Fluoreszenzkorrelationsspektroskopie (FCS) verwendet
werden. Damit können
physikalische und biologische Transportprozesse in einem einzelnen
beziehungsweise durch ein einzelnes Volumen mit einem Durchmesser
von etwa 200 nm beobachtet werden. Um Aussagen über die Transportvorgänge in der
Probe machen zu können,
werden Korrelationen der Fluoreszenzmessdaten ermittelt und mathematische
Transportmodelle an diese Korrelationen angepasst, beispielsweise
mittels Ausgleichsrechnungen. So können aus den angepassten Modellen beispielsweise
Diffusionskonstanten bestimmt werden. Die Transportmodelle sind
typischerweise mathematische Funktionen, deren Parameter angepasst
werden.
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Eine
räumliche
Auflösung
von mikroskopischen Transportvorgängen wird durch die abtastende Fluoreszenzkorrelationsspektroskopie
(S-FCS), auch als Bildkorrelationsspektroskopie (ICS) bezeichnet,
erreicht. Hierbei können
zeitliche Größenordnungen
von Sekunden bis Minuten verfolgt werden. Die zwei- oder dreidimensional
ortsaufgelöste
Verfolgung innerhalb einer Zelle oder zwischen durch Membranen getrennten Zellen
im Zeitbereich zwischen Mikro- und Millisekunden wird durch die
Rasterbildkorrelationsspektroskopie (RICS) ermöglicht. Hier wird die Probe
in zwei oder drei Dimensionen rasterförmig optisch abgetastet („Scanning"). Für die abtastende
Korrelationsspektroskopie wird zweckmäßigerweise ein Laser-Scanning-Mikroskop eingesetzt.
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Während der
optischen Abtastbewegung einer RICS-Messung werden mit typischerweise
konstanter Abtastwertaufnahmefrequenz („Sampling-Frequenz") digitale Abtastwerte
(„Sampling-Werte", „Samples") längs einer
ersten Abtastrichtung („Scan-Zeile") elektronisch aufgenommen
und zu Pixelwerten weiterverarbeitet. Jeder Pixelwert wird dabei
aus einem oder mehreren Abtastwerten ermittelt. Als Pixelzeit wird
dabei ein Intervall, innerhalb dessen eine Anzahl von Abtastwerten
einem bestimmten Pixel zugeordnet wird, oder die Periode beziehungsweise
Frequenz solcher Intervalle bezeichnet. Die Abtastung längs der
ersten Abtastrichtung wird nach Versetzung des Abtaststrahls längs einer
zweiten Abtastrichtung („Scan-Spalte") wiederholt durchgeführt, so
dass eine Folge von Pixelzeilen aufgenommen wird. Intervalle beziehungsweise
Perioden von aufeinanderfolgenden Pixelzeilen werden als Linienzeit
bezeichnet. Im Falle einer zeitlich nichtlinearen Abtastbewegung
längs der
ersten Abtastrichtung und konstanter Abtastwertaufnahmefrequenz
wird für
eine verzerrungsfreie Aufnahme mit konstanter Ortsschrittweite die
Zeitschrittweite in Form der Pixelzeit variiert.
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Die
Fehler der Anpassung der mathematischen Transportmodelle an die
anhand der Abtast- oder
Pixelwerte ermittelten Korrelationen hängen unmittelbar von der Eignung
der Abtastwerte beziehungsweise der daraus abgeleiteten Pixelwerte
für eine
solche Auswertung ab. Die Eignung der Abtast- beziehungsweise Pixelwerte
wiederum hängt
in komplexer Weise von der Größe des zu
untersuchenden Probenbereichs, der Dichte der Fluoreszenzmarker
in der Probe, Verunreinigungen des Probenträgers mit Fluoreszenzmarkern, den
Abtastfrequenzen und -geschwindigkeiten, den optischen Eigenschaften
des Mikroskops, der Art der Abtastungsbewegung, der Beleuchtungsstärke und
der Empfindlichkeit der Detektoren ab. Der Begriff der Eignung schließt statistische
und systematische Fehlerquellen ein.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, Verfahren und Vorrichtungen
der eingangs genannten Art anzugeben, mit deren Hilfe mathematische
Transportmodelle mit geringem Fehler an mittels abtastender Fluoreszenzspektroskopie
ermittelte Korrelationen angepasst werden können.
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Die
Aufgabe wird gelöst
durch Verfahren, welche die in den Ansprüchen 1, 16 und 20 angegebenen Merkmale
aufweist, sowie durch Anordnungen, welche die in den Ansprüchen 24,
25 und 26 angegebenen Merkmale aufweist.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Erfindungsgemäß ist für ein Verfahren
zur Konfiguration eines Laser-Scanning-Mikroskops für eine Rasterbildkorrelationsspektroskopiemessung
vorgesehen, dass ein Bestwert für
einen Abtastparameter ermittelt und für einen späteren Abtastvorgang an einer
Probe vorgegeben wird. Insbesondere können Bestwerte für mehrere
Abtastparameter ermittelt und vorgegeben werden.
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Im
Sinne der Erfindung sind Abtastparameter („Scan-Parameter") alle diejenigen
bei einer RICS-Messung am Laser-Scanning-Mikroskop einstellbaren
Größen, die
die Abtastbewegung („Scan-Bewegung") einer Abtasteinrichtung,
auch als Scan-Einrichtung oder als Scanner bezeichnet, relativ zur
Probe oder die elektronische Aufnahme des von der Probe reflektierten
oder emittierten Lichts beeinflussen.
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Ein
Bestwert ist im Sinne der Erfindung ein einzelner Wert oder auch
ein Wertebereich, in dem eine Auswertung einer RICS-Messung mit
geringstem Fehler beziehungsweise innerhalb eines Intervalls um
den geringsten Fehler möglich
ist. Die Auswertung kann beispielsweise das Ermitteln von Pixelwerten
aus Abtastwerten sowie von Auto- und Kreuzkorrelationen und die
anschließende
Anpassung mittels Ausgleichsrechnung umfassen. Vor der Auswertung
können
die Abtastwerte oder die Pixelwerte in geeigneter Weise modifiziert
werden, beispielsweise durch Filterung. Falls mehrere lokale Fehlerminima
vorliegen, kann der Bestwert aus mehreren Einzelwerten oder Wertebereichen
bestehen. Die Vorgabe kann dann beispielsweise in Form einer Auswahlliste
erfolgen.
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Nachfolgend
kann stets anstelle eines Abtastwerts ein aus einem oder mehreren
Abtastwerten abgeleiteter Pixelwert eingesetzt werden.
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Die
manuelle Einstellung der Abtastparameter für eine RICS-Messung ist aufwendig,
weil die Auswirkungen einer Einstellung eines bestimmten Parameters
durch die komplexe Wechselwirkung zwischen den verschiedenen Parameter
nicht offensichtlich sind und auch von den physikalisch-technischen
Eigenschaften des Mikroskops abhängen.
Insbesondere deshalb kann die zu erwartende Eignung einer Messung
für eine
einzelne Kombination von Einstellungen aller Parameter nur grob
vorhergesagt werden. Durch die erfindungsgemäße automatische Ermittlung
eines Bestwerts für
einen oder vorzugsweise mehrere solcher Parameter kann die Vorbereitung
und Konfiguration einer RICS-Messung erheblich erleichtert und beschleunigt
werden. Dabei können
insbesondere die physikalisch-technischen Eigenschaften und Einstellungen
des Mikroskops mit hoher Genauigkeit berücksichtigt werden. Dadurch
können
mathematische Transportmodelle mit geringem Fehler an aus den Abtastwerten
ermittelte Korrelationen angepasst werden.
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Vorzugsweise
werden als Abtastparameter eine oder mehrere der folgenden Größen verwendet: räumliche
Schrittweite, Abtastgeschwindigkeit, Pixelzeit, Linienzeit, Abtastwertaufnahmefrequenz.
Unter Abtastgeschwindigkeit („Scan-Geschwindigkeit") wird dabei die
räumliche
Geschwindigkeit verstanden, mit welcher sich der abtastende Punkt
beziehungsweise – bei
Verwendung von Beleuchtungs- und Detektionsspaltblenden anstelle
von Lochblenden – die
abtastende Linie („Linien-Scanning") über die
Probe bewegen. Die genannten Größen Wechselwirken
miteinander, so dass eine manuelle Konfiguration besonders viel
Wissen über die
Funktionsweise des Mikroskops und des Abtastvorgangs erfordert und
somit aufwendig ist. Insbesondere wird durch die Verwendung und
Optimierung dieser Abtastparametern eine konstante Abtastamplitude („Scan-Amplitude") ermöglicht.
Zu diesem Zweck werden beispielsweise erfindungsgemäß die Pixel-
und Linienzeiten ausschließlich über die
Abtastgeschwindigkeit eingestellt, insbesondere unter Berücksichtigung
der Abtastwertaufnahmefrequenz.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform
wird der Bestwert der räumlichen
Schrittweite anhand einer Breite einer Punktübertragungsfunktion des Laser-Scanning-Mikroskops
so ermittelt, dass die räumliche Schrittweite
signifikant kleiner ist als die Breite der Punktübertragungsfunktion (PSF).
Dies stellt eine optische Überabtastung
(engl. Oversampling) dar. Auf diese Weise kann die Dämpfung der
RICS-Korrelationen gering gehalten werden, was gleichbedeutend mit
einer hohen statistischen Qualität
und damit einem geringen Fehler nachfolgender Funktionsanpassungen
ist. Beispielweise ergibt sich die Korrelation für den Fall freier Diffusion in
drei Raumdimensionen als
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Darin
sind ξ, ψ Pixelkoordinaten, δr die
räumliche
Schrittweite beim Abtasten, τp die Pixelzeit, τL die Linienzeit,
D die Diffusionskonstante, ω0 und ωZ die Breite der PSF in lateraler beziehungsweise
axialer Richtung, N die Anzahl der fluoreszierenden Partikel im konfokalen
Volumen und γ ein
Formfaktor, der die Form des konfokalen Volumens berücksichtigt.
Wird die räumliche
Schrittweite δr klein gegenüber der lateralen Breite ω0 der PSF eingestellt, so bleibt der Exponentialfaktor
(„Scanning-Term") stets in der Größenordnung
um 1, wodurch eine hohe Eignung der Abtastwerte für die Auswertung
ermöglicht
wird.
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Zweckmäßigerweise
wird der Bestwert der räumlichen
Schrittweite anhand mindestens eines Objektivparameters und einer
beim späteren
Abtasten zu verwendenden Lichtwellenlänge ermittelt. Dadurch kann eine
hohe Genauigkeit der RICS-Auswertung erreicht werden.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
wird der Bestwert ermittelt, indem mehrere Versuchsabtastungen der
später
abzutastenden Probe mit jeweils unterschiedlichem Versuchswert für den Abtastparameter
durchgeführt
werden. Diese Vorgehensweise kann ähnlich einer Versuch-Irrtum-Strategie
mit geringem Aufwand durchgeführt
werden.
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Dabei
kann der Bestwert durch Suchen des Minimums des insbesondere statistischen
Fehlers einer Zielgröße ermittelt
werden, insbesondere indem aus den Abtastwerten der Versuchsabtastungen
ein Minimum eines Fehlers einer eine Dynamik eines Probenvorgangs
charakterisierenden Größe ermittelt
wird. Vorzugsweise wird zum Ermitteln der Zielgröße und ihres Fehlers für jede Versuchsabtastung
eine Korrelation ermittelt und eine Modellfunktion daran angepasst.
Die Zielgröße kann
dabei ein fehlerbehafteter Parameter der Modellfunktion oder zumindest
aus solchen Parametern abgeleitet sein.
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Vorzugsweise
wird als eine die Dynamik charakterisierende Größe eine Diffusionskonstante
verwendet. Alternativ oder zusätzlich
kann der Bestwert bestimmt werden, indem aus den Abtastwerten der
Versuchsabtastungen ein Maximum einer Breite einer Korrelation einer
Versuchsabtastung ermittelt wird. Diese kann ebenfalls mit geringem
Aufwand als Maß für die statistische
Qualität
der Korrelation verwendet werden.
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Vorteilhafterweise
wird in den Versuchsabtastungen die Probe bidirektional mit in Hin-
und Rückrichtung
unterschiedlichem Versuchswert des zu optimierenden Abtastparameters
abgetastet. So kann die Anzahl von Versuchsabtastungen reduziert
werden. Die Konfiguration kann dadurch schneller erfolgen.
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Besonders
vorteilhaft sind Ausgestaltungen, in denen die Abtastung in Hin-
und Rückrichtung
innerhalb derselben Abtastzeile erfolgt. Auf diese Weise können in
einer Abtastzeile Abtastwerte mit zwei verschiedenen Pixelzeiten
bei derselben Linienzeit aufgenommen werden, ohne die Anzahl der
Zeilen pro Richtung zu reduzieren. Mit nur einmaligem Abtasten des
abzutastenden Probenbereichs können
so bereits drei Zeitparameter geprüft werden. Dies senkt nicht
nur die Beleuchtungsdauer der Probe, sondern ermöglicht auch die Konfiguration
mit hoher Geschwindigkeit und hoher Genauigkeit. Eine solche Ausgestaltung
des Verfahrens kann auch bei linienförmiger Beleuchtung und Abtastung
mittels Schlitzblenden eingesetzt werden. Bei dieser Art der Aufnahme
werden mehrere in derselben Scan-Spalte liegende Pixel gleichzeitig
aufgenommen. Die Pixelzeit hat hierbei für alle Pixel der Scan-Spalte
denselben Wert. Durch eine bidirektionale Abtastung längs einer
Scan-Zeile können
also zwei Pixelzeiten in einer Versuchsabtastung geprüft werden.
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Vorzugsweise
werden zur Ermittlung des Bestwerts eine Simulation eines Transportvorgangs
in der Probe und/oder eine virtuelle Versuchsabtastung durchgeführt. Die
virtuellen Versuchsabtastungen können beispielsweise
anhand einer Modellierung der zu untersuchenden Probe und daraus
resultierender Abtastwerte oder durch Veränderung real gemessener Abtastwerte
durchgeführt
werden, um eine Beschädigung
der Probe durch zu häufige
oder zu lange Belichtung zu vermeiden. Insbesondere können Korrelationsdaten
ausschließlich
rechnerisch durch Simulation anhand eines Modells ermittelt werden,
beispielsweise eines Modells dynamischer Partikelwechselwirkungen.
So kann die Belichtung der Probe auf den eigentlichen Messvorgang unter
Verwendung des zuvor virtuell ermittelten Bestwerts beschränkt werden.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung werden die Probe real
elektronisch überabgetastet und
mindestens eine virtuelle Versuchsabtastung basierend auf der Überabtastung
durchgeführt,
indem die Anzahl der dabei aufgenommenen Abtastwerte für die virtuelle
Versuchsabtastung nachträglich
rechnerisch variiert wird. Dies stellt eine schnelle Möglichkeit
dar, um die Abtastparameter Pixelzeit und Linienzeit mit verschiedenen
Werten versuchshalber zu ermitteln und den Wert mit der besten Eignung
zu bestimmen, ohne eine reale Abtastung mit diesen Pixel- und/oder
Linienzeiten durchführen
zu müssen.
Insbesondere können
so verschiedene Werte des Abtastparameters „räumliche Schrittweite" versuchshalber eingestellt
werden.
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Zur
Variation der Anzahl der Abtastwerte können vorteilhafterweise mehrere
der Abtastwerte zusammengefasst oder ausgelassen werden. Dies kann
mit hoher Geschwindigkeit und hoher Genauigkeit durchgeführt werden.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform
wird der abzutastende Probenbereich anhand von geometrischen Vorgaben
eines Benutzers ermittelt. Der abzutastende Probenbereich kann dabei
aus einem oder mehreren, jeweils in sich zusammenhängenden
Gebieten bestehen beziehungsweise es werden mehrere separate Probenbereiche
parallel behandelt. Für
jedes Gebiet beziehungsweise jeden Probenbereich ergeben sich dann
eigene Bestwerte für
den oder die Abtastparameter. Die geometrischen Vorgaben werden
vorzugsweise anhand eines Übersichtsbildes
der Probe grafisch durch Auswahl von interessierenden Bereichen
der Probe (ROI) gemacht. Sowohl bei der Konfiguration als auch bei
der RICS-Messung werden dann vorzugsweise ausschließlich die
vorgegebenen Gebiete/Bereiche abgetastet. Die RICS-Auswertung erfolgt
durch Korrelationsanalyse, vorzugsweise einschließlich Kreuzkorrelation
und ebenfalls vorzugsweise ausschließlich in den interessierenden
Bereichen.
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In
solchen Ausführungsformen
wird der Bestwert vorzugsweise ausschließlich für den und ausschließlich anhand
von Abtastwerten beziehungsweise abgeleiteten Pixelwerten aus dem
abzutastenden Probenbereich ermittelt. Dies reduziert die Dauer
des Konfigurationsvorgangs.
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In
besonderen Ausgestaltungen der Erfindung wird der Bestwert als Vorschlag
ausgegeben und vor einem späteren
Abtastvorgang eine Bestätigung
eines Benutzers für
den optimierten Wert ermittelt. Durch solches Vorschlagen des Bestwerts
beziehungsweise eines Bereichs für
den Abtastparameters hat der Benutzer die Möglichkeit, den Bestwert vor
der eigentlichen Messung zu überprüfen und
zu modifizieren. Zweckmäßigerweise
bietet die Benutzerschnittstelle die Möglichkeit, den vorgeschlagenen
Bestwert durch eine Bedienungshandlung für den späteren Abtastvorgang festzulegen
beziehungsweise aus dem vorgeschlagenen Bereich auszuwählen.
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Erfindungsgemäß ist für ein Verfahren
zum Auswerten von Abtastwerten einer Rasterbildkorrelationsspektroskopiemessung
einer Probe vorteilhafterweise vorgesehen, dass eine Korrelation
ausschließlich
in einem Probenbereich ermittelt wird, innerhalb dessen sich eine
Pixelzeit längs
einer harmonisch angesteuerten Abtastachse um weniger als oder höchstens
um einen vorgegebenen oder vorgebbaren Wert, insbesondere um 10%, ändert. So
können
RICS-Korrelationen mit hoher statistischer Qualität in kurzer
Zeit ermittelt werden. Entsprechend ist für ein spezielles Verfahren
zum Durchführen
einer Rasterbildkorrelationsspektroskopiemessung an einer Probe
vorgesehen, dass Abtastwerte ausschließlich in einem Probenbereich
aufgenommen werden, innerhalb dessen sich eine Pixelzeit längs einer
harmonisch angesteuerten Abtastachse um weniger als oder höchstens
um einen vorgegebenen oder vorgebbaren Wert, insbesondere um 10%, ändert. So
kann die zu speichernde Datenmenge reduziert werden. Abtastwerte
außerhalb
des Bereichs mit nahezu konstanter Pixelzeit, also Abtastwerte,
deren zugeordnete Pixel eine um mehr als 10% schwankende Pixelzeit
aufweisen, werden nicht gespeichert.
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In
einer besonderen Ausführungsform
können
für eine
hohe Eignung des Abtastparameters Abtastwerte ausschließlich in
mehreren Abtastbereichen ermittelt werden, innerhalb derer sich
die Pixelzeit längs
der harmonisch angesteuerten Abtastachse jeweils um weniger als
oder höchstens
um einen vorgegebenen oder vorgebbaren Wert ändert. Entsprechend ist für ein Verfahren
zum Auswerten von Abtastwerten einer Rasterbildkorrelationsspektroskopiemessung
einer Probe vorteilhafterweise vorgesehen, dass separate Korrelationen
in mehreren Abtastbereichen ermittelt werden, innerhalb derer sich
die Pixelzeit längs
der harmonisch angesteuerten Abtastachse jeweils um weniger als
oder höchstens
um einen vorgegebenen oder vorgebbaren Wert ändert. Dabei können die
Höchstwerte
für die
Abweichungen in den verschiedenen Abtastbereichen unterscheiden
oder einheitlich sein, beispielsweise nicht mehr als 10% in jedem
Bereich. Die Gesamtkorrelation G ergibt sich dann als Superposition
der Einzelkorrelationen G
i der einzelnen
Abtastbereiche beispielsweise zu:
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Darin
sind ξ, ψ Pixelkoordinaten, δr die räumliche
Schrittweite beim Abtasten, τP die Pixelzeit, τL die Linienzeit,
D die Diffusionskonstante, ω0 und ωZ die Breite der PSF in lateraler beziehungsweise
axialer Richtung und Ni die Anzahl der jeweils
im konfokalen Volumen enthaltenen Fluoreszenzpartikel.
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Erfindungsgemäß kann für eine gute
statistische Qualität
der Korrelationen die Probe vorzugsweise optisch und/oder elektronisch überabgetastet
werden.
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Vorteilhafterweise
werden die Abtastwerte mittels eines Laser-Scanning-Mikroskops aufgenommen. Zweckmäßigerweise
wird aus Abtastwerten einer Rasterbildkorrelationsspektroskopiemessung
mittels einer Steuereinheit eines Laser-Scanning-Mikroskops eine Korrelation
ermittelt.
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Dabei
kann vorzugweise für
die Ermittlung der Korrelation die Anzahl der Abtastwerte durch
Zusammenfassen oder Auslassen verändert werden, um unterschiedliche
Abtastparameter zu simulieren. Damit kann der Abtastparameter nach
der eigentlichen Datenerfassung unter Betrachtung der resultierenden
Eignung der damit erreichbaren Abtastwerte für die Korrelations- und Modellanalyse
variiert werden, insbesondere in einer oder mehreren virtuellen
Versuchsabtastungen.
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Die
Erfindung umfasst auch eine Steuereinheit für ein Laser-Scanning-Mikroskop,
die programmtechnisch zur Durchführung
eines erfindungsgemäßen Verfahrens
eingerichtet ist, ein Laser-Scanning-Mikroskop mit einer solchen
Steuereinheit und ein Computerprogramm, das zur Durchführung eines
erfindungsgemäßen Verfahrens
eingerichtet ist.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
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In
den Zeichnungen zeigen:
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1 ein
Laser-Scanning-Mikroskop,
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2 Diagramme der Abtastbewegungen und der
Pixelzeit,
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3 die Beschränkung des Datenaufnahme- und
Korrelationsbereichs,
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4 die
Einteilung des abzutastenden Probenbereichs in Abschnitte mit nahezu
konstanter Pixelzeit,
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5 die Abtastung mit unterschiedlicher
Abtastgeschwindigkeit in Hin- und Rückrichtung,
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6 die
Variation der Anzahl von Abtastwerten,
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7 die
Auswahl von interessierenden Bereichen und
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8 ein
Flussdiagramm eines Konfigurations-, Datenaufnahme- und Auswertungsverfahrens.
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In
allen Zeichnungen haben übereinstimmende
Teile gleiche Bezugszeichen.
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1 zeigt
beispielhaft ein konfokales Laser-Scanning-Mikroskop, das insbesondere
zur Ausübung des
erfindungsgemäßen Verfahrens
geeignet ist. Darin ist ein Lasermodul 1 vorgesehen, das
mit Laser 2, 3 und 4 zur Erzeugung von
Laserlicht der Wellenlängen
633 nm, 543 nm beziehungsweise 488 nm für den sichtbaren Bereich ausgestattet
ist. Die von den Laser 2, 3 und 4 ausgehende
Strahlung wird über
mehrere Strahlvereiniger 5, ein AOTF 6 und eine
Lichtleitfaser 7 in eine Scan-Einrichtung 8 eingekoppelt,
die mit einer in den Koordinaten X und Y strahlablenkenden Einheit 9 ausgestattet
ist. Die Abtastbewegung entlang der Abtastachse X kann in Form einer
harmonischen Schwingung oder beispielsweise in Form eines Dreicksverlaufs
erfolgen. In einem zweiten Lasermodul 10 ist ein UV-Laser
vorgesehen, dessen Licht über
ein AOTF 11 und eine Lichtleitfaser 12 in die
Scan-Einrichtung 8 eingekoppelt
wird.
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In
beiden Strahlengängen
sind den Lichtleitfasern 7 und 12 jeweilige Kollimationsoptiken 13 nachgeordnet,
deren Abstände
zum jeweiligen Faserende veränderbar
sind und die zu diesem Zweck mit einer ansteuerbaren Stelleinrichtung
(zeichnerisch nicht dargestellt) gekoppelt sind.
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Von
der strahlablenkenden Einrichtung 9 wird die Laserstrahlung
durch ein Scan-Objektiv 14 in den Strahlengang des vereinfacht
dargestellten Mikroskops 15 eingekoppelt und hier auf eine
Probe 16 gerichtet, die einen fluoreszierenden Farbstoff
enthält
oder auf die ein solcher Farbstoff aufgebracht worden ist. Auf dem Weg
zur Probe passiert die Laserstrahlung eine Tubuslinse 17,
einen Strahlteiler 18 und das Mikroskopobjektiv 19.
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Das
von dem jeweils beaufschlagten Ort der Probe reflektierte und/oder
emittierte Licht gelangt durch das Mikroskopobjektiv 19 zurück zur strahlablenkenden
Einrichtung 9, passiert danach einen Strahlteiler 20 und
wird mit Hilfe der Abbildungsoptik 21 nach Aufspaltung
in mehrere Detektionskanäle 22 auf
Detektoren 23 in Form von Sekundärelektronenvervielfachern (engl. „photomultiplier"; PMT) gerichtet,
von denen jeweils einer einem der Detektionskanäle 22 zugeordnet ist.
Zum Zweck der Aufspaltung in die einzelnen Detektionskanäle 22 wird
das Licht beispielhaft von einem Umlenkprisma 24 auf dichroitische
Strahlteiler 25 gerichtet. In jedem Detektionskanal 22 sind
sowohl in Richtung als auch senkrecht zur Strahlungsrichtung verstellbare
und in ihren Durchmessern veränderbare
Pinholes 26 sowie Emissionsfilter 27 vorgesehen.
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Die
Ausgänge
der Detektoren 23 führen
zu den Signaleingängen
einer Auswerteschaltung 28, die ihrerseits mit einer Steuereinheit 29 verbunden
ist, um die Signale der Detektoren 23 pixelweise zu integrieren und
auszuwerten. Die Ausgänge
der Steuereinheit 29 sind mit den Signaleingängen der
Lasermodule 1 und 10, mit Signaleingängen der
Stelleinrichtungen zur Beeinflussung der Position von optischen
Elementen beziehungsweise Baugruppen, beispielsweise der Position
der Kollimationsoptiken 13 und der Pinholes 26,
mit der Scan-Einrichtung 8 und
mit der Auswerteschaltung 28 verbunden (im Detail nicht
dargestellt). Die Steuereinheit 29 ist außerdem mit
einer Anzeige (nicht dargestellt) und Bedienelementen (nicht dargestellt)
zur Dateneingabe und -modifikation verbunden.
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Beispielhaft
ist die in die Scan-Einrichtung 8 eingekoppelte Laserstrahlung
durch einen Strahlteiler 30 verzweigt, wobei einer der
Zweige zur Überwachung
der Laserstrahlung auf einen optoelektronischen Empfänger 31 gerichtet
ist, dem mehrere auf Filterrädern
angeordnete und durch Drehung der Filterräder gegeneinander austauschbare
Linienfilter 32 und ebenso gegeneinander austauschbare
Neutralfilter 33 vorgeordnet sind. Der Ausgang des Empfängers 31 liegt
ebenfalls an einem Signaleingang der Auswerteschaltung 28.
Die Filterräder,
auf denen die Linienfilter 32 und die Neutralfilter 33 angeordnet
sind, sind mit Stelleinrichtungen gekoppelt, deren Steuereingänge mit
Signalausgängen
der Steuereinheit 29 verbunden sind (zeichnerisch nicht
dargestellt).
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann selbstverständlich
auch mit deutlich einfacher aufgebauten Laser-Scanning-Mikroskopen
realisiert werden.
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In
2 sind für den Fall einer sinusförmigen harmonischen
Bewegung eines der Ablenkspiegel der strahlablenkenden Einheit
9 in
Teilfigur
2A der Auslenkwinkel φ des betreffenden
Ablenkspiegel, in Teilfigur
2B die
Auslenkung X des Abtaststrahls auf der Probe
16 und in
Teilfigur
2C die ortsabhängige Pixelzeit τ
P dargestellt.
Die Pixelzeit τ
P ist die Dauer über welche ein Signal eines
Sekundärelektronenvervielfachers
23 zu
einem Abtastwert für
einen jeweiligen Pixel integriert und gemittelt wird. Aufgrund der
harmonischen Bewegung sind die Pixelzeiten τ
P an
den äußeren Rändern des
abtastbaren Bereichs deutlich länger
als im Zentrum. Analytisch ergibt sich die Auslenkung X des Abtaststrahls
in der Probenebene als: x = f·tan[bsin(ω·t)] ≈ f·b·sin(ω·t), wobei
t die Zeit, b die Amplitude und ω die
Drehfrequenz angibt und die Näherung für kleine
Ablenkwinkel anwendbar ist. Die Ortsschrittweite ΔX = δr wird vorzugsweise
konstant gehalten, um unverzerrte Bilder aufzunehmen. Daraus folgt
eine sich ändernde
Zeitschrittweite Δt
beziehungsweise Pixelzeit τ
P:
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3 zeigt die erfindungsgemäße örtliche
Beschränkung
der Datenaufnahme (engl. Sampling) bei einer RICS-Messung mit einer
harmonischen Abtastbewegung des Lichtstrahls entlang der Abtastachse
X und einer linearen Abtastbewegung entlang der Abtastachse Y. Teilfigur 3A zeigt
die Beschränkung
in einem Ablenkungs-Zeit-Diagramm, Teilfigur 3B örtlich in
einem Bild (X-Y-Diagramm) einer beispielhaften Probe. Um Modellfunktionen,
die auf der Annahme einer konstanten Pixelzeit τP basieren,
auf die ermittelten Pixelwerte mit geringem Fehler anwenden zu können, erfolgt
die RICS-Auswertung erfolgt erfindungsgemäß nur in einem eingeschränkten mittleren
X-Bereich, in dem sich die Pixelzeit τP um
weniger als 10% ändert.
In alternativen Ausführungsformen
können
auch in den Bereichen mit größeren Abweichungen
die Daten mit an die sich ändernde
Pixelzeit τP angepassten Modellfunktionen analysiert
werden. In einer speziellen weitergehenden Ausführungsform der Datenaufnahme
(nicht abgebildet) generiert beispielsweise die Auswerteschaltung 28 Abtastwerte
nur, während
sich der Abtaststrahl in dem mittleren X-Bereich befindet. Dies
reduziert das Datenaufkommen und die zu speichernde Datenmenge.
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Die
Datenaufnahme gemäß 4 ist
nicht in einer solchen Weise beschränkt. Vielmehr ist die Probe in
mehrere Bereiche i = 0...3 unterteilt, die verschiedenen Einzelkorrelationen
Gi zugeordnet werden. Innerhalb jedes der
Bereiche ändert
sich die Pixelzeit τP,i um nicht mehr als jeweils 10%. Es wird
also näherungsweise eine
stückweise
Linearität
der Abtastbewegung angenommen. Zu jeden Bereich wird die mittlere
Pixelzeit τP,i für
die RICS-Auswertung gespeichert.
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Bevor
die Probe 16 für
eine eigentliche RICS-Auswertung abgetastet wird, können mittels
der Steuereinheit 29 auf Anforderung eines Anwenders/Benutzers
Bestwerte für
einzeln auswählbare
Abtastparameter ermittelt und auf der Anzeige vorgeschlagen werden.
Dies ist unabhängig
von der Art der Abtastbewegung (harmonisch, dreiecksförmig usw.)
möglich.
Der Anwender/Benutzer hat dann mittels der Bedienelemente die Möglichkeit,
die vorgeschlagenen Abtastparameter für einen nachfolgenden Abtastvorgang
zu übernehmen oder
sie zuvor zu modifizieren. Alternativ können die Abtastparameter vorzugsweise
nach Start einer eigentlichen RICS-Messung als Teil des Messvorgangs
vor der eigentlichen Abtastung obligatorisch optimiert werden, ohne
dass der Benutzer darüber
informiert wird. Dies ermöglicht
es auch Anwendern/Benutzern, die keine detaillierten Kenntnisse
des optischen und elektronischen Abtastverfahrens besitzen, mittels
RICS-Messungen und -Auswertungen Modellparameter von Transportprozessen
mit geringen Fehlern zu ermitteln. Mit derselben Wirkung ist es
denkbar, dass besonders qualifiziertes Bedienpersonal eine Optimierung
von ausgewählten oder
allen Abtastparametern gemäß der Erfindung
außerhalb
des regulären
Betriebs vornimmt und die so gefundenen Bestwerte oder einen Wert
eines so gefundenen Bestwertintervalls für spätere RICS-Messungen und -Auswertungen
im regulären
Betrieb vorgibt, die von weniger qualifizierten Benutzern durchgeführt werden.
Bestwerte können
beispielsweise für
die miteinander in Wechselwirkung stehenden Abtastparameter räumliche
Schrittweite δr
und Pixelzeit τP ermittelt werden.
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Ein
Bestwert für
einen Abtastparameter kann einerseits rein rechnerisch, andererseits
durch eine Anzahl von experimentellen Versuchsabtastungen mit variierenden
Abtastparametern ermittelt werden. Beispielsweise kann ein Bestwert
für die
räumliche
Schrittweite δr
aus den Objektivparametern und einer beim späteren Abtasten zu verwendenden
Lichtwellenlänge
rein rechnerisch ermittelt werden. Die beste Pixelzeit τP und
die beste Linienzeit τL können
beispielsweise rein durch reale Versuchsabtastungen mit jeweils
unterschiedlichem Wert für
die Zeiten τP, τL ermittelt werden. Auch Mischformen sind
denkbar, beispielsweise die anteilig rechnerische Ermittlung des
Bestwerts für
die räumliche
Schrittweite δr
und die anteilig experimentelle Ermittlung für die Pixelzeit τP,
während
die Linienzeit τL nicht optimiert, sondern dem Benutzer zur
freien Einstellung überlassen
wird.
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Anstelle
von realen Versuchsabtastungen (Testmessungen) in Kombination mit
einer Variation mindestens eines Abtastparameters kann der Bestwert
durch rein rechnerische Simulationen auf der Basis dynamischer Modelle
ermittelt werden. Dies bietet sich beispielsweise an, um die in
der Probe deponierte Lichtenergie zu minimieren, wenn die Probe
phototoxisch reagiert und genügend
Informationen über
den dynamischen Transportprozess für die Modellierung vorhanden
sind.
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Es
ist auch möglich,
auf der Grundlage einer oder mehrerer realer Versuchsabtastungen
eine artifizielle Variation mindestens eines Abtastparameters durchzuführen. Dies
kann als virtuelle Versuchsabtastung angesehen werden. Beispielsweise
kann ein realer Abtastparameter wie die Pixelzeit τP durch
Zusammenfassen oder Auslassen unterschiedlicher Anzahlen von Abtastwerten
einer realen Versuchsabtastung modifiziert werden.
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Sowohl
für die
rein rechnerische Simulation virtueller Versuchsabtastungen als
auch für
virtuelle Versuchsabtastungen ausgehend von einer oder mehreren
realen Testmessungen kann die Steuereinheit (nicht abgebildet) eine
Benutzerschnittstelle bereitstellen. Die ermittelten Bestwerte werden
dann automatisch oder auf Nachfrage für eine anschließende RICS-Messung
und -Auswertung vorgegeben.
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Aus
mehreren Versuchsabtastungen, unabhängig davon, ob diese real oder
virtuell durchgeführt
werden, kann ein Bestwert ermittelt werden, indem aus den Abtastwerten
der Versuchsabtastungen die RICS-Korrelationen und, nach Anpassung
einer Modellfunktion durch eine Ausgleichsrechnung, ein Minimum
eines Fehlers einer eine Dynamik eines Probenvorgangs charakterisierenden
Zielgröße, beispielsweise
einer Diffusionskonstante, ermittelt wird. Dies kann beispielsweise
in einem an sich bekannten Intervallhalbierungsverfahren erfolgen,
bis ein Minimum des Zielgrößenfehlers
gefunden wird.
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5 zeigt die erfindungsgemäße Lösung zur
Beschleunigung des Konfigurationsverfahrens bei einer Abtastung
mit etwa dreiecksförmigem
Verlauf, die Lösung
ist aber auch bei harmonischer Bewegung anwendbar. Das Abtasten
der Probe in einer realen Versuchsabtastung erfolgt bidirektional.
Dabei wird von der Steuereinheit 29 in der Hin-Abtastung eine erste
Abtastgeschwindigkeit vX,L-R der strahlablenkenden
Einheit 9 von links nach rechts und in der Rück-Abtastung
eine zweite Abtastgeschwindigkeit vX,L-R der strahlablenkenden Einheit 9 von
rechts nach links eingestellt. Daraus ergibt sich in Hin-Abtastrichtung eine
andere Pixelzeit vP,L-R als in Rück-Abtastrichtung
mit τP,R-L. Dabei findet die Datenaufnahme beispielhaft
nur in zwei Bereichen statt, in denen die Pixelzeiten τP,R-L und τP,R-L näherungsweise
konstant sind. In einer alternativen Ausgestaltung (nicht abgebildet)
kann die Datenaufnahme über
die gesamte Abtastamplitude erfolgen, wobei für die Auswertung lediglich
Abtastwerte aus den beiden Bereichen mit jeweils näherungsweise
konstanter Pixelzeit τP,L-R beziehungsweise τP,R-L verwendet
werden. In beiden Alternativen werden die Daten der beiden Abtastrichtungen
separat zu Pixelwerten (Bilddaten) verarbeitet und separat bezüglich der
Optimierung der Abtastparameter analysiert. Durch Variation der
Pixelzeit τP zwischen mehreren vollständigen Versuchsabtastungen
des abzutastenden Probenbereichs kann nach Korrelationsbildung,
Anpassung der Modellfunktion und Fehlerbestimmung des Zielgrößenparameters
der Bestwert anhand derjenigen Pixelzeit τP ermittelt
werden, bei welcher der Fehler des Zielgrößenparameters minimal ist.
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In 6 ist
eine Ausführungsform
gezeigt, in welcher anstelle der Änderung der Abtastgeschwindigkeit
vX die Pixelzeit τP variiert
wird, indem die Anzahl der bei einer elektronischen Überabtastung
aufgenommenen Abtastwerte, genauer gesagt der gemittelten Rohdaten
der Auswerteschaltung 28, reduziert wird. Dies kann, insbesondere
bei konstanter Abtastwertaufnahmefrequenz der Auswerteschaltung 28,
durch Zusammenfassen oder Auslassen von Abtastwerten erfolgen. Im
Ergebnis wird die Anzahl der für
Korrelationen zur Verfügung
stehenden Pixel reduziert, was eine entsprechende Änderung
der effektiven räumlichen
Schrittweite δr
der virtuellen Versuchsabtastungen erfordert. Beispielsweise ist
die räumliche
Schrittweite δr
bei Vergrößerung der
Pixelzeit τP, beispielsweise bei Erhöhung der Anzahl der Abtastwerte
pro Pixel, zu vergrößern.
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Die
Abtastwertaufnahmefrequenz beträgt
beispielsweise konstant 40 MHz. Die Abtastgeschwindigkeit VX(LR/RL) wird von der Steuereinheit 29 so
eingestellt, dass eine elektronische Überabtastung bewirkt wird.
Durch unterschiedliche Varianten der Reduktion der Anzahl können virtuelle
Abtastversuche mit verschiedenen Pixelzeiten τP,k durchgeführt werden,
um den Bestwert zu bestimmen. Beispielsweise kann eine virtuelle
Pixelzeit τP,2 virtuell aus einer Pixelzeit τP,1 ermittelt
werden, indem jeweils zwei benachbarte Abtastwerte gemittelt zusammengefasst
werden. Die Pixelzeit τP,2 ist dann doppelt so groß wie τP,1.
Die Reduktion der Anzahl des Abtastwerte kann vorteilhafterweise
in Verbindung mit optischer Überabtastung
eingesetzt werden, weil der Exponentialfaktor nahezu konstant gehalten
werden kann.
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In
alternativen Ausgestaltungen (nicht dargestellt) kann als Abtastparameter
auch die Abtastwertaufnahmefrequenz variiert werden.
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7 zeigt
mehrere interessierende Bereiche ROI, die von einem Benutzer grafisch
anhand eines Übersichtsbildes
der Probe ausgewählt
worden sind. Die erfindungsgemäßen Konfigurations-
Aufnahme-, und Auswertungsverfahren können in jedem interessierenden
Bereich separat und unabhängig
von den anderen interessierenden Bereichen durchgeführt werden.
Dabei sind in der RICS-Auswertung auch Kreuzkorrelationen zwischen
den Bereichen möglich.
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In 8 sind
die Schritte eines erfindungsgemäßen Verfahrens,
das sowohl die Konfiguration des Laser-Scanning-Mikroskops als auch
die Datenaufnahme und -auswertung zur Bestimmung von Diffusionskonstanten
Di in verschiedenen interessierenden Bereichen
i umfasst, in einem Flussdiagramm schematisch zusammengefasst. Die
schnelle Abtastachse X wird dabei beispielhaft harmonisch angesteuert,
die langsame Abtastachse Y linear.
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- 1
- Erstes
Lasermodul
- 2,
3, 4
- Laser
- 5
- Strahlvereiniger
- 6
- AOTF
- 7
- Lichtleitfaser
- 8
- Scan-Einrichtung
- 9
- Strahlablenkende
Einheit
- 10
- Zweites
Lasermodul
- 11
- AOTF
- 12
- Lichtleitfaser
- 13
- Kollimationsoptik
- 14
- Scan-Objektiv
- 15
- Mikroskops
- 16
- Probe
- 17
- Tubuslinse
- 18
- Strahlteiler
- 19
- Mikroskopobjektiv
- 20
- Strahlteiler
- 21
- Abbildungsoptik
- 22
- Detektionskanal
- 23
- Sekundärelektronenvervielfacher
- 24
- Umlenkprisma
- 25
- Strahlteiler
- 26
- Pinholes
- 27
- Emissionsfilter
- 28
- Auswerteschaltung
- 29
- Steuereinheit
- 30
- Strahlteiler
- 31
- Optoelektronischer
Empfänger
- 32
- Linienfilter
- 33
- Neutralfilter
- vX,L-R
- Hin-Abtastgeschwindigkeit
- vX,R-L
- Rück-Abtastgeschwindigkeit
- φ
- Auslenkwinkel
- X,
Y
- Auslenkung,
Abtastachsen
- Δt
- Zeitschrittweite
- δr
- Räumliche
Schrittweite
- τP
- Pixelzeit
- ROI
- Interessierender
Bereich
- i
- Nummer
des interessierenden Bereichs
- G,
Gi
- Korrelation
- F
- Modellfunktion
- D
- Diffusionskonstante