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Stand der Technik
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Die
Erfindung betrifft einen kraftfahrzeugspezifischen Adapter gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1, ein System mit einem Adapter und einer OBD-Buchse
oder einem OBD-Stecker gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 7 sowie ein System mit einem Adapter und einem Service-Diagnose-Gerät.
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In
Werkstätten
werden Service-Diagnose-Geräte
zum Auslesen von Fehlern aus Bordcomputern von Kraftfahrzeugen eingesetzt.
Dabei wird das Service-Diagnose-Gerät mittels eines Kabels mit dem
Fahrzeug-Diagnosebus, beispielsweise einem CAN-Bus, verbunden. Da
der Anschluss des Fahrzeug-Diagnosebusses nicht genormt ist, ist
es häufig notwendig,
kraftfahrzeugspezifische Adapter vorzusehen, die einenends mit dem
Diagnosebus des Kraftfahrzeuges und andernends mit einem mit dem Service-Diagnose-Gerät verbundenen
OBD-Stecker (On-Board-Diagnose-Stecker) verbindbar sind. Um ein
fehlerfreies Arbeiten des Service-Diagnose-Gerätes sicherzustellen, muss der
kraftfahrzeugspezifische Adapter von dem Service-Diagnose-Gerät erkannt,
d. h. identifiziert, werden, beispielsweise um die Datenleitungen
des Adapters korrekt zuzuordnen und/oder um den Bordcomputer korrekt
zu adressieren.
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Aus
diesem Grund sind kraftfahrzeugspezifische Adapter bekannt geworden,
die mit adapterspezifischen Widerständen kodiert sind. Nachteilig
hierbei ist zum einen die begrenz te Anzahl möglicher Kodierungen und zum
anderen die Tatsache, dass mindestens eine Signalleitung und mindestens
eine Masseleitung zum Auslesen des Widerstandes dauerhaft belegt
sind.
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Gemäß einer
alternativen bekannten Lösung sind
die kraftfahrzeugspezifischen Adapter mit One-Wire-Chips ausgestattet,
die von dem Service-Diagnose-Gerät
ausgelesen werden können. Hierdurch
ist nahezu eine beliebige Anzahl unterschiedlicher kraftfahrzeugspezifischer
Adapter kodierbar. Es besteht jedoch weiterhin das Problem, dass
immer eine Signalleitung und eine Masseleitung zum Auslesen des
One-Wire-Chips dauerhaft
belegt sind.
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Offenbarung der Erfindung
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Technische Aufgabe
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, alternative Identifikationsmittel
vorzusehen, durch deren Einsatz weder Signalleitungen noch Masseleitungen
des OBD-Kabels blockiert werden. Ferner besteht die Aufgabe darin,
entsprechend verbesserte Systeme vorzuschlagen.
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Technische Lösung
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Diese
Aufgabe wird hinsichtlich des kraftfahrzeugspezifischen Adapters
mit den Merkmalen des Anspruchs 1, hinsichtlich eines ersten Systems mit
den Merkmalen des Anspruchs 7 und hinsichtlich eines zweiten Systems
mit dem Merkmal des Anspruchs 9 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Der
Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, Identifikationsdaten (Kodierung)
zur Identifikation des kraftfahrzeugspezifischen Adapters über Funk an
das Service-Diagnose-Gerät zu senden.
Die Erfindung hat erkannt, dass dies auf überraschend einfache Weise
durch das Vorsehen mindestens einer RFID-Sendeeinheit realisiert
werden kann, die auf und/oder in einem kraftfahrzeugspezifischen
Adapter integriert, bzw. vorgesehen wird. Aufgrund der drahtlosen Übertragung
der Identifikationsdaten mit Hilfe einer RFID-Sendeeinheit wird mit Vorteil erreicht, dass
keine Signalleitung und keine Masseleitung des OBD-Kabels durch
die Identifikationsmittel belegt werden. Ferner ist von Vorteil,
dass negative Einflüsse
auf den Fahrzeug-Diagnosebus und/oder den Bordcomputer, wie diese
bei der bekannten Widerstandskodierung oder beim Vorsehen von One-Wire-Chips
auftreten können,
durch das Vorsehen einer RFID-Sendeeinheit
vermieden werden.
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Von
besonderem Vorteil ist eine Ausführungsform
des kraftfahrzeugspezifischen Adapters, bei der die mittels der
RFID-Sendeeinheit aussendbaren Identifikationsdaten auf einem der
RFID-Sendeeinheit zugeordneten Speicher, beispielsweise einem Flash-Speicher,
abgelegt sind. Bevorzugt ist der Speicher mit den adapterspezifischen
Identifikationsdaten integraler Bestandteil der RFID-Sendeeinheit.
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Um
eine unmittelbare elektrische Anbindung der RFID-Sendeeinheit an
das OBD-Kabel bzw. den Fahrzeug-Diagnosebus und damit eine elektrische Beeinflussung
des Systems durch die RFID-Sendeeinheit zu vermeiden, ist eine Ausführungsform
des kraftfahrzeugspezifischen Adapters bevorzugt, bei der die RFID-Sendeeinheit
als eine sogenannte passive Sendeeinheit (Transponder) ausgebildet
ist. Die Energie zum Betrei ben der RFID-Sendeeinheit wird dabei
kontaktlos in die, insbesondere als Spulenantenne ausgebildete,
Antenne der RFID-Sendeeinheit eingekoppelt.
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Von
besonderem Vorteil ist eine Ausführungsform,
bei der die RFID-Einheit als sogenannter RFID-Tag ausgebildet ist.
Bei dieser Ausführungsform
ist die gesamte RFID-Sendeeinheit, die bevorzugt auch den elektronischen
Speicher mit den adapterspezifischen Identifikationsdaten umfasst,
von außen auf den Adapter aufklebbar. Im Falle einer Beschädigung der
RFID-Sendeeinheit kann diese einfach durch das Aufkleben einer neuen
als RFID-Tag ausgebildeten RFID-Sendeeinheit
ausgetauscht werden. Ebenso können
nicht existierende Adapter aufgrund der Ausbildung der RFID-Sendeeinheit als RFID-Tag
auf einfache Weise nachgerüstet
werden.
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Von
besonderem Vorteil ist eine Ausführungsform
des Adapters, bei der dieser eine OBD-Buchse zum Verbinden mit einem
OBD-Stecker des Service-Diagnose-Gerätes sowie einen fahrzeugspezifischen
Stecker zum unmittelbaren Verbinden mit dem Fahrzeug-Diagnosebus
aufweist. Um eine maximale Einsatzflexibilität zu gewährleisten, ist eine Ausführungsform
besonders bevorzugt, bei der die OBD-Buchse des Adapters und der
fahrzeugspezifische Stecker des Adapters über ein Kabel miteinander verbunden
sind.
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Um
eine größtmögliche räumliche
Nähe zwischen
der RFID-Sendeeinheit
und der RFID-Empfangseinheit und damit eine möglichst störungsfreie Übermittlung der Identifikationsdaten
an die RFID-Leseeinheit zu ermöglichen,
ist eine Ausführungsform
bevorzugt, bei der die RFID-Leseeinheit unmittelbar der OBD-Buchse
des Adapters zugeordnet ist. Bevor zugt befindet sich die RFID-Sendeeinheit
außen
an der mit dem OBD-Stecker des Service-Diagnose-Gerätes zusammenwirkenden OBD-Buchse.
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Die
Erfindung führt
auch auf ein System mit einem zuvor beschriebenen kraftfahrzeugspezifischen
Adapter, der mittels eines, eine OBD-Buchse oder einen OBD-Stecker
aufweisenden OBD-Kabels mit einem Service-Diagnose-Gerät verbindbar
ist. Dabei liegt es im Rahmen der Erfindung, das OBD-Kabel dauerhaft
mit dem Service-Diagnose-Gerät
zu verbinden, oder aber derart auszubilden, dass es, insbesondere
mittels einer Steckverbindung, lösbar
mit dem Service-Diagnose-Gerät
verbindbar ist. Um die Identifikationsdaten des kraftfahrzeugspezifischen
Adapters kontaktlos auslesen zu können, ist dem OBD-Kabel und/oder
der OBD-Buchse und/oder dem OBD-Stecker
zumindest ein Bauteil einer RFID-Leseeinheit zugeordnet. Bevorzugt
ist eine Ausführungsform,
bei der die gesamte RFID-Leseeinheit am OBD-Kabel und/oder an der OBD-Buchse oder am OBD-Stecker
angeordnet ist. Insbesondere aus Platzgründen kann es jedoch vorteilhaft
sein, die RFID-Leseeinheit
in einen insbesondere die Antenne umfassenden oder von dieser gebildeten
HF-Teil, und einen Elektronikteil aufzuteilen, wobei bevorzugt der
HF-Teil an der OBD Buchse oder dem OBD-Stecker und der Elektronikteil
im Service-Diagnose-Gerät
angeordnet ist. Dabei werden der Elektronikteil und der HF-Teil über mindestens eine
Steuerleitung signalleitend miteinander verbunden, die als Bestandteil,
d. h. als Zusatz, des OBD-Kabels ausgebildet werden kann.
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Ferner
führt die
Erfindung auf ein System mit einem zuvor beschriebenen kraftfahrzeugspezifischen
Adapter sowie mit einem Service-Diagnose-Gerät. Um die Identifikationsdaten des
kraftfahrzeugspezifischen Adapters auslesen zu können, ist dem Service-Diagnose-Gerät zumindest
ein Bauteil einer RFID-Leseeinheit, vorzugsweise die gesamte RFID-Leseeinheit, zugeordnet.
Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform, bei der das Service-Diagnose-Gerät lediglich
den Elektronik-, d. h. Digital-Teil, der RFID-Leseeinheit aufweist
und der HF-Teil, insbesondere die Antenne, an einer OBD-Buchse oder einem
OBD-Stecker angeordnet ist, der mit dem kraftfahrzeugspezifischen
Adapter, insbesondere mit einem OBD-Stecker oder einer OBD-Buchse
des Adapters, verbindbar ist.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand
der Zeichnungen. Diese zeigen in:
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1:
eine schematische Darstellung einer ersten Ausführungsform eines Systems, umfassend ein
Service-Diagnose-Gerät
und einen kraftfahrzeugspezifischen Adapter und
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2:
eine schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsform des Systems, bei
der die RFID-Leseeinheit
aufgeteilt ist in einen Elektronikteil und einen HF-Teil.
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Ausführungsformen der Erfindung
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In
den Figuren sind gleiche Bauteile und Bauteile mit der gleichen
Funktion mit den gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet.
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In 1 ist
ein System 1, umfassend ein für den Werkstatteinsatz ausgebildetes
Service-Diagnose-Gerät 2 sowie
einen kraftfahrzeugspezifischen Adapter 3 zum Verbinden
des Service-Diagnose-Gerätes 2 mit
einem Bordcomputer eines Kraftfahrzeuges, insbesondere mit einem
Fahrzeug-Diagnosebus (z.
B. CAN), gezeigt.
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Der
kraftfahrzeugspezifische Adapter 3 umfasst eine 16-polige OBD-Buchse 4,
die über
ein Kabel 5 mit einem kraftfahrzeugspezifischen Stecker 6 verbunden
ist. Der kraftfahrzeugspezifische Stecker 6 dient zum unmittelbaren
Kontaktieren einer formkongruenten Buchse des Fahrzeug-Diagnose-Systems
(nicht gezeigt). Das Service-Diagnose-Gerät 2 weist
einen Sub-D-Stecker 7 auf, der mit einer Sub-D-Buchse 8 koppelbar
ist. Die Sub-D-Buchse 8 ist über Diagnoseleitungen 9 mit
einem OBD-Stecker 10 verbunden. Der OBD-Stecker 10 weist
in dem gezeigten Ausführungsbeispiel
sechzehn Diagnosepins auf, mit denen er mit der OBD-Buchse des kraftfahrzeugspezifischen
Adapters 3 koppelbar ist.
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Der
OBD-Stecker 10 weist eine RFID-Leseeinheit 11 auf,
die zum kontaktlosen Einkoppeln von Energie in eine RFID-Sendeeinheit 12 ausgebildet ist.
Die RFID-Sendeeinheit 12 ist als RFID-Tag ausgebildet und
auf die OBD-Buchse 4 des kraftfahrzeugspezifischen Adapters 3 aufgeklebt.
Die RFID-Sendeeinheit 12 umfasst
einen Speicher 13, in dem adapterspezifische Identifikationsdaten
(Kodierung) abgelegt sind.
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Ferner
umfasst die RFID-Sendeeinheit 12 eine nicht gezeigte Antenne
zur Aufnahme der von der RFID-Leseeinheit 11 ausgesandten
Energie. Mit Hilfe der RFID-Leseeinheit 11 ist der Speicher 13 der RFID-Sendeeinheit 12 auslesbar. Über eine
Steuerleitung 14 werden die ausgelesenen Identifikationsdaten
von der RFID-Leseeinheit 11 an eine Logikeinheit des Service-Diagnose-Gerätes 2 übermittelt.
Die Logikeinheit bzw. eine mit dieser zusammenwirkende Software
ordnet die ausgelesenen Identifikationsdaten einem bestimmten kraftfahrzeugspezifischen
Adapter 3 zu und ermöglicht
somit ein störungsfreies Auslesen
des Kraftfahrzeug-Bordcomputers.
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Die
Steuerleitungen 14 und die Diagnoseleitungen 9 können in
einem gemeinsamen OBD-Kabel 15 zusammengefasst werden.
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In 2 ist
ein alternatives Ausführungsbeispiel
eines Systems 1 gezeigt. Das System 1 umfasst einen
kraftfahrzeugspezifischen Adapter 3 mit einer 16-poligen
OBD-Buchse 4, die über
ein Kabel 5 mit einem kraftfahrzeugspezifischen Stecker 6 verbunden
ist. Auf der OBD-Buchse 4 ist eine als RFID-Tag ausgebildete
RFID-Sendeeinheit 12 aufgeklebt. Diese umfasst einen Speicher 13,
in dem die den kraftfahrzeugspezifischen Adapter identifizierenden
Identifikationsdaten abgelegt sind.
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Der
kraftfahrzeugspezifische Adapter 3 wirkt zum einem mit
dem Fahrzeug-Diagnosebus und zum anderen mit einem Service-Diagnose-Gerät 2 zusammen.
Dieses ist mittels eines Sub-D-Steckers 7 mit
einer Sub-D-Buchse 8 verbunden, welche über Diagnoseleitungen 9 und
Steuerleitungen 14 mit einem OBD-Stecker 10 verbunden ist. Die
Diagnoseleitungen 9 und die Steuerleitungen 14 können in
einem einzigen OBD-Kabel 15 zusammengefasst werden.
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Die
Einheit, bestehend aus Service-Diagnose-Gerät 2 und OBD-Stecker 14,
weist eine RFID-Leseeinheit 11 auf, die aufgespalten ist
in eine Sendeelektronik 11a und eine Antenne 11b (HF-Teil),
wobei die Sendeelektronik 11a unmittelbar im Service-Diagnose-Gerät 2 angeordnet
ist und über
die Steuerleitungen 14 mit der in oder auf dem OBD-Stecker 10 angeordneten
Antenne 11b verbunden ist.
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Auch
bei dem Ausführungsbeispiel
gemäß 2 wirkt
die RFID-Leseeinheit 11 mit einer Logikeinheit des Service-Diagnose-Gerätes 2 zusammen.
Die Logikeinheit erkennt anhand der Identifikationsdaten den kraftfahrzeugspezifischen
Adapter 3.