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Die Erfindung betrifft ein Verbindungskabel nach der im Oberbegriff von Anspruch 1 näher definierten Art. Außerdem betrifft die Erfindung ein Spielzeug mit einem solchen Verbindungskabel.
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Verbindungskabel sind aus dem allgemeinen Stand der Technik bekannt. Sie bestehen typischerweise aus einem ein- oder mehradrigen Kabel, welches zumindest an einem Ende einen Stecker zum Einstecken in eine Aufnahmebuchse aufweist. Die Verbindungskabel dienen beispielsweise zum Verbinden eines Bauteils mit einer Steuerungs- oder Auswerteeinheit und werden typischerweise eingesetzt, um Leistung und/oder Daten zu übertragen. Das Verbindungskabel kann dabei mit dem Bauteil fest verbunden sein, um so eine Verbindung zwischen dem Bauteil und der Steuerungs- oder Auswerteeinheit zu schaffen. Genauso gut wäre es denkbar, dass das Verbindungskabel über eine weitere Steckverbindung mit dem entsprechenden Bauteil verbunden ist.
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Der Nachteil derartiger Aufbauten liegt nun typischerweise darin, dass für die Steuerungs- oder Auswerteeinheit nicht ersichtlich ist, welches Bauteil eingesteckt worden ist, und wie eine Übertragung von Daten und/oder Leistung zwischen der Steuerungs- oder Auswerteeinheit und diesem Bauteil konkret auszugestalten ist. Zwar werden zunehmend Aufbauten verwendet, bei denen das Bauteil durch die Steuerungseinrichtung identifizierbar wird. In diesem Fall können dann entsprechende Anweisungen bzw. Treiber zur Ansteuerung des Bauteils über die Steuerungseinrichtung beschafft, beispielsweise aus dem Internet heruntergeladen werden. Dies macht jedoch immer eine Datenverbindung notwendig und ist entsprechend zeitaufwändig und komplex.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, ein Verbindungskabel in der im Oberbegriff von Anspruch 1 näher definierten Art anzugeben, welches diese Nachteile vermeidet und einen sicheren, zuverlässigen und kompakten Aufbau angibt, welcher sich durch seine Bedienungsfreundlichkeit auszeichnet.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Verbindungskabel mit den Merkmalen im Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen des Verbindungskabels ergeben sich aus den abhängigen Unteransprüchen. Das Verbindungskabel kann bevorzugt in einem Spielzeug, insbesondere in einer Modelleisenbahn, eingesetzt werden.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verbindungskabel zum Verbinden eines Bauteils mit einer Steuerungs- oder Auswerteeinheit ist es vorgesehen, dass das Verbindungskabel einen Speicherbaustein aufweist, welcher mit Software und/oder Quellcode versehen ist, wobei die Software und/oder der Quellcode zur Steuerung der Übertragung von Daten und/oder Leistung zwischen dem Bauteil und der Steuerungs- oder Auswerteeinheit ausgebildet ist. Durch die Integration des Speicherbausteins mit Software oder entsprechendem Quellcode in das Verbindungskabel wird es möglich, über das Verbindungskabel die geeignete Software zum Ansteuern des Bauteils bereitzustellen und dabei gleichzeitig auf eine Integration der Software und/oder des Quellcodes in das eigentliche Bauteil verzichten zu können. Insbesondere bei miniaturisierten Bauteilen, wie sie beispielsweise im Bereich von Modelleisenbahnen oder Ähnlichem auftreten, ist dies ein erheblicher Vorteil.
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Das Verbindungskabel, welches gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Idee mit dem Bauteil, beispielsweise einer Weiche, einem Kontakt, einem Signal oder Ähnlichem, direktverbunden sein kann, weist dann im Bereich des Verbindungskabels, und hier besonders bevorzugt im Bereich des Steckers den Speicherbaustein auf, über welchen die gesamte Funktionalität des Bauteils, also beispielsweise eines Signals oder einer Weiche, angesteuert, und/oder ausgeweitet werden kann. Im Bereich des Bauteils muss deshalb keine entsprechende Funktionalität vorgehalten werden. Ebenso wenig muss die Steuerungs- oder Auswerteeinheit bauteilspezifische Funktionalitäten aufweisen. Es kann eine universelle Steuerungs- oder Auswerteeinheit eingesetzt werden, die entsprechend flexibel ist. Das Bauteil kann seinerseits einfach und bei Bedarf auch sehr klein realisiert werden. Es benötigt beispielsweise nur die Verbraucher oder Aktuatoren bzw. Sensoren, wie auch Kontakte oder Fremdsignale. Deren Ansteuerung über die Steuerungs- oder Auswerteeinheit erfolgt dann basierend auf dem Quellcode bzw. der Software, welche in dem Speicherbaustein des Verbindungskabels vorgesehen ist.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Idee ist es dabei vorgesehen, dass die Software und/oder der Quellcode einen bauteilspezifischen Treiber umfasst. Ein solcher bauteilspezifischer Treiber ermöglicht eine optimierte Verwendung des Bauteils in sehr einfacher und effizienter Art. Das Bauteil muss in die universelle Steuerungseinrichtung lediglich über das Verbindungskabel eingesteckt werden. Durch den im Verbindungskabel vorgehaltenen Treiber kann dann außerordentlich einfach durch die Steuerungseinrichtung die gewünschte Ansteuerung des Bauteils erfolgen. Hierfür ist kein Datenaustausch notwendig, da der Treiber in dem Verbindungskabel nicht zuerst in die Steuerung- oder Auswerteeinheit heruntergeladen werden muss, sodass kein zusätzlicher Speicherplatz vorgehalten werden muss. Vor allem bei einer großen Anzahl von unterschiedlichen Bauteilen bzw. einer hohen Bauteilvarianz, wie sie beispielsweise auf einer großen Modelleisenbahnanlage auftreten können, stellt diese einen erheblichen Vorteil zur Vereinfachung der Steuerung dar. Außerdem ist der jeweilige Treiber im Bereich des Verbindungskabels immer sofort verfügbar, ohne dass beispielsweise eine Internetanbindung notwendig ist, um die Treiber anhand einer Kennungsnummer des Bauteils jedes mal neu zu beschaffen und/oder zwischen zu speichern.
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Vor allem bei sehr kleinen Bauteilen bzw. Bauteilen mit beengten Platzverhältnissen stellt dies einen erheblichen Vorteil dar. Beispielsweise im Bereich einer Modelleisenbahn ist dies entscheidend. Durch die Steuerungseinrichtung können dann bei sehr universellen und damit flexiblem Aufbau derselben sehr viele einzelne Bauteile ideal angesteuert werden, da deren Funktionalität in dem Treiber im Verbindungskabel abgelegt ist. Damit ist es nicht nötig, entsprechend viel Speicherplatz im Bereich der Steuerungseinrichtung oder eine speziell auf die Bauteile abgestimmte Funktionalität vorzusehen. Die Bedienung wird damit außerordentlich einfach und effizient. Das Bauteil kann als Endgerät einfach eingesteckt und direkt angesteuert bzw. betrieben werden.
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Wie bereits erwähnt, kann das erfindungsgemäße Verbindungskabel seine besonderen Vorteile immer dann ausspielen, wenn eine Vielzahl von verschiedenen Funktionalitäten durch eine einzige universelle Steuerungseinrichtung ausgeführt werden sollen, und wenn gleichzeitig der Bauraum im Bereich der Bauteile entsprechend begrenzt ist. Die besonders bevorzugte Anwendung des erfindungsgemäßen Verbindungskabels liegt daher im Verbinden von Bauteilen eines Spielzeugs mit einer Steuerungseinrichtung für das Spielzeug. Derartige Spielzeuge können verschiedene Bauteile umfassen, beispielsweise Elemente, welche entsprechend der Software in dem Verbindungskabel angesteuert werden.
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Insbesondere sind hier miniaturisierte Welten denkbar, wie sie beispielsweise in Puppenstuben, Dioramen oder insbesondere im Bereich von Modelleisenbahnen auftreten. Die Bauteile können dann entsprechende Bauteile mit einer Bewegung und/oder Beleuchtung sowie Schalter oder Sensoren sein, beispielsweise die bereits angesprochenen Weichen oder Signale einer Modelleisenbahn, jedoch auch Lichter, beispielsweise in Häusern auf einer Modellbahnanlage, in Puppenstuben oder dgl. Dabei sind auch einfache als Schalter genutzte Sensoren denkbar, um z. B. die Stellung einer Weiche zurückzumelden. Das Bauteil kann auch als Adapter realisiert sein, welcher Anschlüsse für weitere Bauteile oder Geräte, insbesondere vorhanden Altgeräte einer Modelleisenbahn, aufweist. Darüber hinaus sind besondere Lichteffekte denkbar, beispielsweise die Darstellung von Feuer in einer Modellbahnanlage oder als Lagerfeuer im Bereich einer Modellbahnanlage, eines Dioramas oder dgl. Die komplette Funktionalität für das Bauteil kann dabei in dem Speicherbaustein hinterlegt sein, sodass die Steuerung hinsichtlich Speicherplatz und Aufgaben entlastet wird.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verbindungskabels sowie seiner Verwendung ergeben sich auch aus dem Ausführungsbeispiel, welches nachfolgend unter Bezugnahme auf die Figur kurz beschrieben ist.
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Die einzige beigefügte Figur zeigt dabei zwei Ausführungsbeispiele von Verbindungskabeln gemäß der Erfindung.
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In der Darstellung der einzigen beigefügten Figur sind zwei Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Verbindungskabels 1 zu erkennen. Das Verbindungskabel 1 verbindet dabei jeweils ein Bauteil 2 mit einer Steuerungs- oder Auswerteeinheit 3. Der Aufbau kann beispielsweise auf einer Modelleisenbahn realisiert sein, sodass die Bauteile 2 beispielsweise Signale, Weichen oder Ähnliches darstellen. Sie werden über das Verbindungskabel 1 mit einer beispielsweise zentralen oder auch dezentralen Steuerungs- oder Auswerteeinheit 3 der Modelleisenbahn verbunden.
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Das Verbindungskabel 1 weist dabei ein Übertragungskabel 4 auf, welches insbesondere als ein- oder mehradriges Kabel ausgebildet ist. Dieses Übertragungskabel 4 weist an einem Ende einen Stecker 5 auf, welcher in der Darstellung der Figur jeweils an dem linken Ende des Übertragungskabels 4 zu erkennen ist. Dieser Stecker 5 ist so ausgebildet, dass er wie im oberen Ausführungsbeispiel des Verbindungskabels 1 erkennbar in eine entsprechende Aufnahmebuchse 6 der Steuerungseinrichtung 3 passt und so mit dieser zur Übertragung von Daten und/oder Leistung verbunden werden kann. Die Steuerungseinrichtung 3 kann dabei mehrere derartige Aufnahmebuchsen 6 aufweisen, in dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel mindestens zwei Stück. Nun ist es so, dass in dem Verbindungskabel 1, und hier insbesondere im Bereich des Steckers 5 jeweils ein Speicherbaustein 7 angeordnet ist. Dieser im Inneren des Steckers 5 angeordnete Speicherbaustein 7 weist eine Software und/oder einen Quellcode auf, welche zur Steuerung der Übertragung von Daten und/oder Leistungen zu dem Bauteil 2 ausgelegt ist. Insbesondere handelt es sich dabei um einen bauteilspezifischen Treiber bzw. die Software umfasst einen solchen bauteilspezifischen Treiber.
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In dem in der Darstellung der Figur oben dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Übertragungskabel fest mit dem Bauteil
2 verbunden. Dieser Aufbau ist besonders einfach und lässt sich sehr klein ausführen. Je nach Ausgestaltung des Steckers
5 kann der Aufbau dabei so realisiert sein, dass das Übertragungskabel
4 und der Stecker
5 problemlos durch eine kleine Bohrung beispielsweise in der Platte einer Modelleisenbahn passen, um so unterhalb der eigentlichen Modelleisenbahn effizient zu der Steuerungs- oder Auswerteeinheit geführt zu werden. Der Stecker, welcher hier eingesetzt werden kann, kann insbesondere in Form der Steckverbindung realisiert werden, welche in der prioritätsbegründenden deutschen Patentanmeldung
DE 10 2013 012 683 näher beschrieben und ausgeführt ist.
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In der Darstellung des zweiten Ausführungsbeispiels des Verbindungskabels 1, in der Darstellung der Figur unten, ist der Aufbau weitgehend derselbe. Auch hier ist eine Aufnahmebuchse 6 für den Stecker 5 vorhanden, welche in der Darstellung jedoch nicht explizit dargestellt ist. Der einzige Unterschied des Verbindungskabels 1 in dem unten dargestellten Ausführungsbeispiel gegenüber dem oben dargestellten Ausführungsbeispiel liegt darin, dass an dem dem Stecker 5 gegenüber liegenden Ende des Übertragungskabels 4 eine Steckeinrichtung 8 angeordnet ist. Diese Steckeinrichtung 8 verbindet das Verbindungskabel 1 lösbar mit dem Bauteil, hier ist die Ausführung also anders als bei der oben dargestellten Ausführungsvariante mit fest verdrahteter Verbindung zwischen dem Verbindungskabel 1 und dem Bauteil 2. Ansonsten entsprechen sich die Aufbauten. Da in dem Speicherbaustein 7 typischerweise ein bauteilspezifischer Treiber vorhanden ist, ist es vorteilhaft, wenn die Steckverbindung 8 so realisiert ist, dass diese eindeutig in das zum jeweiligen bauteilspezifischen Treiber im Speicherbaustein 7 passende Bauteil 2 eingesteckt wird. Hierfür kann insbesondere eine mechanische und/oder optische, beispielsweise durch farbige Kennzeichnung, realisierte Codierung vorgesehen sein, um hier einen kompatiblen Anschluss einfach zu ermöglichen.
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In dem unten dargestellten Ausführungsbeispiel des Verbindungskabels
1 wäre es beispielsweise denkbar, für den Stecker
5 einen entsprechend großen Stecker zu verwenden, welcher in der herkömmlichen Art die Pole nebeneinander liegen hat und vergleichsweise viel Bauraum benötigt. Im Bereich der Steuerungs- oder Auswerteeinheit
3 ist dies jedoch in den allermeisten Fällen unkritisch. Dagegen könnte in dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel als Steckverbindung
8 wiederum der bereits angesprochene aus der prioritätsbegründenden
DE 10 2013 012 863 beschriebene Stecker zum Einsatz kommen, welcher die entsprechenden Vorteile, wie beispielsweise eine sehr effiziente Durchführung durch kleine Löcher in einer Basisplatte einer Modelleisenbahn oder Ähnlichem ermöglicht. Da dieser Stecker auch eine entsprechende Codierung mitführen kann, wäre auch ein sicheres und zuverlässiges Einstecken in das jeweils ”richtige” Bauteil problemlos möglich. Da ein solcher Stecker gemäß der prioritätsbegründenden
DE 10 2013 012 863 auch einen Speicherbaustein mit aufweisen kann, könnte in diesem Fall, anders als in der Darstellung der Figur zu erkennen, der Speicherbaustein
7 auch in die Steckverbindung
8 integriert sein, zusätzlich oder anstelle der Integration in den Stecker
5.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102013012683 [0016]
- DE 102013012863 [0018, 0018]