-
Die
vorliegende Erfindung betrifft einen neuen Anfahrschutz.
-
Ein
Anfahrschutz oder Rammschutz wird im unteren Bereich von Wänden
oder vor Regalen verschiedener Art, d. h. nahe dem Boden in Fabrikräumen
angebracht, um zu verhindern, dass Flurförderzeuge wie
beispielsweise Gabelstapler beim Befahren des Fabrikraums dessen
Wände oder Regale durch Anrammen beschädigen.
Ferner werden diese Rammschutze dazu verwendet, eine Beschädigung der
Gabelstapler selbst zu verhindern, indem die Rammschutze von den
Wänden vorstehen, so dass nur dafür vorgesehene
Teile der Gabelstapler anrammen können.
-
Rammschutze
dieser Gattung werden herkömmlicherweise aus Beton oder
massiven Metallvorrichtungen im Fabrikboden befestigt.
-
Problematisch
bei dieser Lösung ist, daß diese massiven Vorrichtungen
viel Platz benötigen, der teuren Lagerraum vernichtet.
-
Darüber
hinaus halten viele Rammschutzvorrichtungen aus Metall einen Aufprall
mit einem vollbeladenen Gabelstapler nicht ohne Beschädigungen
aus, so daß diese ausgetauscht werden müssen. Ein
Austausch der mit dem Boden fest verankerten Rammschutzvorrichtungen
erfolgt beispielsweise unter Zuhilfenahme von Kernbohrungen, um
eine sichere Verankerung für die nachfolgenden, neuen Rammschutzvorrichtungen
zu gewährleisten. Damit ist eine Reparatur angesichts moderner
Regallager mit teilweise mehr als 1.000 vorhandener und potentiell auszutauschender
Rammschutzvorrichtungen wirtschaftlich und in vertretbarem Zeitaufwand
nicht durchführbar.
-
Aus
der
DE 86 17 361 U1 ist
eine Vorrichtung zum Schützen von Kanten von Trägern,
Gestellen o. ä. vor mechanischer Beschädigung,
insbesondere von Regalecken gegen Beschädigung durch Flurförderer
bekannt, die als Fahrbahnbegrenzung vor der Kante auf dem Fahrbahnboden
befestigt wird und eine metallische Grundplatte aufweist, an der
ein abgewinkeltes metallisches Schutzblech unter einem vorbestimmten
Winkel angeschweisst ist. Obgleich auch diese vorbekannte Vorrichtung
die gefährdeten Kanten zuverlässig gegen Beschädigungen
schützt, weist sie den Nachteil auf, dass ihre Herstellung
bedingt durch die notwendigen Schweissarbeiten an Grundplatte, Schutzblech
und gegebenenfalls zusätzlichen Versteifungen relativ aufwendig
ist.
-
Die
DE 295 10 388 U1 offenbart
einen Rammschutz für einen Fußschutz eines Freiträgerregals,
bei dem ein federndes Element vor der Vorderfläche des
Fußsockels befestigt ist, um den Fahrer eines Gabelstaplers
oder eines ähnlichen Fahrzeugs bereits beim ersten Kontakt
auf diesen Zusammenstoß aufmerksam zu machen, so daß er
das Fahrzeug anhalten kann, bevor eine Beschädigung des Fahrzeugs
oder des Fußsockels eintreten kann.
-
Der
wesentliche Nachteil ist, daß diese Lösung zwingend
eine Reaktion des Fahrers erfordert; einen wirksamen Schutz für
einen ungebremsten Aufprall beispielsweise eines beladenen Gabelstaplers
offenbart diese Druckschrift nicht. Auch ist diese Lösung
nicht auf ein Regalsystem übertragbar, da Regalsysteme
keine Fußsockel zur Aufnahme einer entsprechenden Vorrichtung
aufweisen.
-
In
der
DE 296 02 149
U1 ist ein Anfahrschutzprofil zum Schutz von Regalpfosten
beschrieben, bei dem vor den tragenden senkrechten Pfosten eines
Regallagers ein spezielles Profil fest mit dem Regalpfosten verschraubt
wird, um die mechanische Stabilität des Regalpfostens zu
verstärken. Problematisch bei diesem System ist der unzureichende seitliche
Anfahrschutz und die aufwendige Herstellung und Montage eines solchen
Anfahrschutzes.
-
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung eines Anfahrschutzes
für ein Regallager, das sowohl einfach in der Herstellung
als auch in der Montage ist und das einen ausreichenden frontalen
und seitlichen Anfahrschutz bei einer ungebremsten Kollision mit
einem vollbeladenen Gabelstapler mit eine Gesamtgewicht von mindestens
4 t ohne nennenswerte Deformation aushält.
-
Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Sicherheitselement
zum Schutz von Regalpfosten gelöst, umfassend eine U-förmige
Schiene aus Metall mit mindestens zwei Dämpfungselementen und
je einer Befestigungsvorrichtungen pro Dämpfungselement,
wobei
- • die U-förmige Schiene
eine Länge zwischen 400 und 1800 mm aufweist;
- • die innere, zum Regalpfosten zugewandte Seite eine
Frontbreite zwischen 40 und 200 mm aufweist;
- • die Tiefe der Schenkel der U-förmigen Schiene zwischen
60 und 120 mm liegt;
- • die Wandstärke der U-förmigen Schiene
zwischen 3 und 15 mm liegt;
- • das Dämpfungselement mindestens ein elastomeres
Material aufweist;
- • das Dämpfungselement Mittel zur Befestigung mit
der U-förmigen Schiene aufweist; und
- • die Befestigungsvorrichtungen Mittel zur Befestigung
des Sicherheitselements in Längsrichtung unter Beabstandung
mit dem Regalpfosten aufweisen.
-
Ein
wesentliches Merkmal bei der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ist das U-förmige Profil, welches im Falle
einer frontalen Kollision über die elastomeren Eigenschaften
des Dämpfungselements die Energie des Aufpralls durch Einfedern
in Form einer frontalen Verschiebung des Frontseite hin zum Regalpfosten
auffängt.
-
Bei
einem seitlichen oder überwiegend seitlichen Aufprall wird
durch die Krafteinwirkung auf die Schenkel der U-förmigen
Schiene eine Drehung dieser bewirkt, so daß die Frontseite
der U-förmigen Schiene nicht mehr parallel zur senkrecht
stehenden Frontfläche des Regalpfostens steht und nach
dem Aufprall wieder zurück in ihre parallele Position federt.
-
Mit
der erfindungsgemäßen Lösung wurde neben
der Lösung der Aufgabe ein Vorurteil des Standes der Technik überwunden.
-
Denn
die
DE 296 02 149
U1 lehrt, daß die naheliegende, oft anzutreffende
Wahl eines U-Profils als Rammschutz der Belastung des Ständerprofils nicht
optimal begegnet, weil durch die ungünstige Querschnittform
die anstoßenden Teile an der zur Hauptstoßrichtung
senkrecht liegenden Fläche dieses Profils nicht abgleiten
können. Auf solche Weise geschützte Ständerprofile – so
die
DE 296 02 149
U1 – werden bei einer Kollision mit hinreichender
Energie weniger im Bereich der Anstoßstellen verformt, sondern
knicken häufig am Ende der Rammschutzelemente ein. Die
Bodenverankerung habe daher hohe Belastungen aufzunehmen und reiße
möglicherweise aus, was zusammengenommen schließlich
doch Gefährdungen für das im Regalbereich arbeitende
Personal durch Lagergüter in hochliegenden Fächern
zur Folge haben können. Die
DE 296 02 149 U1 faßt zusammen,
daß derartige Schutzvorrichtungen nicht befriedigend funktionieren.
-
Versuche
der Anmelder haben gezeigt, daß der erfindungsgemäße
Anfahrschutz zuverlässig bei einer ungebremsten Kollision
mit einem Gabelstapler von einem Gesamtgewicht von 4 t bereits bei
einer Wandstärke von 3 mm ein handelsübliches
Lager mit Regalpfosten mit einer Wandstärke von 1,5 mm
bereits zuverlässig schützt.
-
Die
Kombination von U-Profil mit den zwischen der Befestigungsvorrichtung
und der Innenseite des U-Profils befindlichen Dämpfungselementen überwindet
genau dieses Vorurteil.
-
Das
Dämpfungselement kann zwischen der Befestigungsvorrichtung
und der Innenseite des U-Profils über jede geeignete mechanische
Verbindung befestigt werden, soweit sicher gestellt ist, daß bei
einer frontalen Belastung des U-Profils eine Einfederung hin zum
Regalpfosten gewährleistet ist.
-
Dieser
Einfederungsweg ist je nach gewählter Sicherheitsanforderung
abhängig von der elastomeren Härte des Materials
des Dämpfungselements.
-
Bei
einem leichten Anfahrschutz genügt ein Einfederungsweg
zwischen 5 und 10 mm. Bei höheren Anforderungen sollte
ein Einfederungsweg zwischen 8 und 18 mm gewählt werden.
Ein höherer Einfederungsweg kann auch gewählt
werden, sofern die seitliche Federungsmöglichkeit nicht
zu sehr zu einem seitlichen Abknicken des U-Profils führt.
-
Entsprechende
Mittel zur Befestigung des Dämpfungselements zwischen Befestigungsvorrichtung
und U-förmiger Schiene kann beispielsweise eine Schraubverbindung
sein, wobei die Schraube fest mit der Befestigungsvorrichtung verbunden
ist und die U-förmige Schicht nicht fest mit dem U-förmigen
Profil verbunden ist, so daß sich letztere unter Einfederung
des Dämpfungselements bei Belastung zum Regalpfosten hin
im wesentlichen parallel verschieben kann.
-
Die
Befestigungsvorrichtung dient der Aufnahme des erfindungsgemäßen
Sicherheitselements an herkömmlichen Regalpfosten. Dabei
weist die Befestigungsvorrichtung Mittel zu ihrer Befestigung des aus
U-Profil, Abstandselement und Befestigungsvorrichtung gebildeten
Sicherheitselements auf dem Regalpfosten auf, so daß die
Längsrichtung des U-Profils des Sicherheitselements unter
Beabstandung mit der senkrecht stehenden Front des Regalpfostens fluchten.
-
Auch
hier können sehr einfache Befestigungsmittel verwendet
werden, wie beispielsweise zwei in der Befestigungsvorrichtung vorhandene
Löcher, die mit den in dem Regalpfosten vorhandenen Aussparrungen
zur Aufnahme der Regalträger übereinstimmen, so
daß hier eine Befestigung mittels einer Schraubverbindung
möglich ist.
-
Im
allgemeinen weist die fertig montierte Sicherheitsvorrichtung einen
Abstand zum Boden auf, vorzugsweise 30 mm, insbesondere 50 mm.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
weist das Dämpfungselement eine Kontaktfläche
mit der Innenseite der Front der U-förmigen Schiene von
nicht mehr als 3.000 mm2 auf. Diese Fläche
entspricht im wesentlichen einer Fläche mit einem Durchmesser
von ca. 60 mm.
-
Diese
Ausführungsform gewährleistet einen verbesserten
seitlichen Anfahrschutz, ohne daß der frontale Einfederungsweg
zu stark verringert wird.
-
Gemäß einer
weiteren, ebenfalls bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
weist der Schenkel zur Front der U-förmigen Schiene einen
Radius zwischen 10 und 40 mm auf.
-
Hierdurch
wird ein optimaler Anfahrschutz im Bereich des Übergangs
zwischen Front und Schenkeln des U-Profils gewährleistet.
Trifft beispielsweise die Gabel eines Gabelstaplers auf diesen entsprechend
abgerundeten Bereich, so wird diese durch Abgleiten von der direkten
Kollisionslinie mit dem Regalpfosten weggeführt.
-
Das
elastomere Material des Dämpfungselements weist besonders
bevorzugt eine Härte von mindestens 40° Shore,
insbesondere von mindestens 60° Shore, aufweist.
-
Dies
ist der optimale Bereich für eine breite Spanne von unterschiedlichen
Anforderungsprofilen hinsichtlich des Einfederungswegs und ermöglich eine
universelle Verwendbarkeit eines entsprechenden erfindungsgemäßen
Sicherheitselements sowohl für leichte als auch für
schwere Beanspruchung.
-
Bei
einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung ist das Dämpfungselement eine Gummihohlfeder.
Hiermit werden mit einem universell zugänglichen Bauelement
alle Anforderungen hinsichtlich der seitlichen und frontalen Anforderungswege
erfüllt.
-
Die
Gummihohlfeder weist bevorzugterweise im Inneren mindestens drei
Ausbauchungen auf, von denen die untere und obere die gleiche Geometrie und
die mittlere eine größere Ausbauchung als die obere
und untere aufweisen.
-
Diese
Ausführungsform verbessert nochmals die frontale Einfederungsmöglichkeit
bei Belastung.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist die U-förmige
Schiene eine Länge zwischen 580 und 660 mm und mindestens
drei Dämpfungseinheiten auf. Diese Ausführungsform
bietet optimalen Anfahrschutz bei Tragbalken unter einer Höhe
von 1.000 mm.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist die U-förmige
Schiene eine Länge zwischen 1100 und 1190 mm und mindestens
fünf Dämpfungseinheiten auf.
-
Diese
Ausführungsform bietet optimalen Anfahrschutz bei Tragbalken über
einer Höhe von 1.000 mm.
-
Das
erfindungsgemäße Sicherheitselement findet erfindungsgemäß Verwendung
als Anfahrschutz von Regalpfosten.
-
Die
Zeichnung dient der Erläuterung der Erfindung, ohne diese
jedoch einzuschränken oder in sonstiger Form zu begrenzen.
-
Mit
"Pos. 1" wird der Regalpfosten bezeichnet, "Pos. 2"
stellt das U-förmige Metallprofil dar, "Pos. 3"
ist die Befestigungsvorrichtungen und "Pos. 4" ist das
Dämpfungselement in Form einer Gummihohlfeder.
-
Die
Mittel zur Befestigung der Befestigungsvorrichtungen sowie der Dämpfungselemente
sind nicht dargestellt.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 8617361
U1 [0006]
- - DE 29510388 U1 [0007]
- - DE 29602149 U1 [0009, 0015, 0015, 0015]