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Die
Erfindung betrifft einen Projektionsscheinwerfer für Fahrzeuge
mit einem Reflektor, mit einer dem Reflektor zugeordneten Lichtquelle,
mit einer dem Reflektor in Lichtabstrahlrichtung vorgelagerten Linse,
mit einer zwischen der Lichtquelle und der Linse angeordneten Blendeneinrichtung,
mittels derer eine Anzahl von unterschiedlichen Blendkantenkonturen
von unterschiedlichen Lichtverteilungen einstellbar sind, wobei
die Blendeneinrichtung ein feststehendes erstes Blendenteil und
ein bewegliches zweites Blendenteil umfasst.
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Aus
der
DE 199 08 641
A1 ist ein Projektionsscheinwerfer für Fahrzeuge
bekannt, der neben einem Reflektor, einer Lichtquelle und einer
Linse eine Blendeneinrichtung aufweist, die eine Blendenwalze umfasst.
Die Blendenwalze ist um eine horizontale und quer zur optischen
Achse verlaufenden Drehachse verstellbar und weist eine solche Mantelfläche
auf, dass unterschiedliche Blendkantenkonturen für unterschiedliche
Lichtverteilungen einstellbar sind.
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Aus
der
DE 103 37 059
A1 ist ein Projektionsscheinwerfer für Fahrzeuge
mit einem Reflektor, einer Lichtquelle, einer Linse und einer Blendeneinrichtung
bekannt, bei der die Blendeneinrichtung durch ein feststehendes
erstes Blendenteil und ein bewegliches zweites Blendenteil gebildet
wird. Die vorgegebene Blendkantenkontur wird durch Blendkantenabschnitte
beider Blendenteile gebildet. Dadurch, dass das bewegliche Blendenteil
durch Verschwenken in die entsprechende Betriebsstellung verbracht
wird, ist der Aufwand zur Bildung einer Mehrzahl von Lichtverteilungen
relativ groß.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, einen Projektionsscheinwerfer
für Fahrzeuge derart weiterzubilden, dass auf relativ kostengünstige
Weise eine Mehrzahl von Lichtverteilungen einstellbar ist.
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Zur
Lösung dieser Aufgabe ist die Erfindung in Verbindung mit
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 dadurch gekennzeichnet, dass
das zweite Blendenteil der Blendeneinrichtung in horizontaler Richtung
verschiebbar angeordnet ist zur zumindest teilweisen Bildung der
vorgegebenen Blendkantenkontur, wobei durch horizontale Verschiebung
des zweiten Blendenteils relativ zu dem feststehenden ersten Blendenteil
die Blendeneinrichtung von einer ersten Betriebsstellung zur Bildung
einer ersten Lichtverteilung in eine zweite Betriebsstellung zur
Bildung einer zweiten Lichtverteilung bringbar ist.
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Der
besondere Vorteil der Erfindung besteht darin, dass durch horizontale
Verschiebung lediglich eines verschiebbaren zweiten Blendenteils
auf einfache Weise eine Mehrzahl von Lichtverteilungen erzeugbar
ist. Grundgedanke der Erfindung ist es, die Blendkante des verschiebbaren
zweiten Blendenteils derart auszugestalten, dass eine Mehrzahl von
Lichtverteilungen einstellbar sind. Dadurch, dass das verschiebbare
zweite Blendenteil im Wesentlichen in horizontaler Richtung bewegbar
angeordnet ist, kann der Steuerungsaufwand verringert werden.
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Nach
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist das
zweite Blendenteil eine Blendkante mit einer Vertiefung auf, so
dass in Abhängigkeit von der Relativlage des zweiten Blendenteils
zu dem ersten Blendenteil eine asymmetrische Abblendlichtverteilung
für den Rechtsverkehr und/oder eine asymptotische Lichtverteilung
für Abblendlichtverteilung für den Linksverkehr
und/oder eine Autobahnlichtverteilung erzeugbar ist. Vorteilhaft
kann durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung
der Vertiefung platzsparend die Erzeugung von mehreren Lichtverteilungen
gewährleistet sein.
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Nach
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das
zweite Blendenteil relativ zu dem ersten Blendenteil stets derart
angeordnet, dass im Wesentlichen die Blendkante des verschiebbaren zweiten
Blendenteils die vorgegebene Blendkantenkontur bildet. Das erste
dient als Linearführungsteil oder als ein Nichtlinearführungsteil
für die horizontale Verschiebung des verschiebbaren zweiten
Blendenteiles. Vorteilhaft kann hierdurch eine sichere Einstellung
der vorgegebenen Lichtverteilung erfolgen.
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Nach
einer Weiterbildung der Erfindung ist das verschiebbare zweite Blendenteil
mit einer Antriebseinheit gekoppelt, die einen elektromechanischen
Aktor aufweist. Die aktuelle Position des verschiebbaren zweiten
Blendenteils kann durch einen Sensor, insbesondere durch einen Hall-Sensor,
bestimmt werden. Vorteilhaft kann der Aktor und der Sensor in dem
Projektionsscheinwerfer integriert angeordnet sein.
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Nach
einer Weiterbildung der Erfindung umfasst eine Antriebseinheit zur
Verstellung des verschiebbaren zweiten Blendenteils ein Steuermodul, das
die Ansteuersignale zur Verstellung des verschiebbaren zweiten Blendenteils
entweder über ein Bussystem oder über gesonderte
Ansteuerleitungen erhält. Vorteilhaft kann hierdurch der
Schnittstellenaufwand reduziert werden.
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Nach
einer Weiterbildung der Erfindung ist das Steuermodul der Antriebseinheit
in einer Elektronikeinheit des Projektionsscheinwerfers integriert
angeordnet, so dass alle elektronischen Signale in einer gemeinsamen
Baueinheit zusammen verarbeitet werden. Die elektronische Steuerung
des Projektionsscheinwerfers kann somit kompakt in einer einzigen
Einheit umgesetzt werden.
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Weitere
Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Unteransprüchen.
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Ein
Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand
der Zeichnungen näher erläutert.
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Es
zeigen:
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1 eine perspektivische Darstellung eines
erfindungsgemäßen Projektionsscheinwerfers,
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2a eine Vorderansicht einer Blendeneinrichtung
des Projektionsscheinwerfers zur Erzeugung einer ersten Lichtverteilung,
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2b Eine schematische vergrößerte
Darstellung eines verschiebbaren zweiten Blendenteils der Blendeneinrichtung,
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3 eine Vorderansicht einer Blendeneinrichtung
des Projektionsscheinwerfers zur Erzeugung einer zweiten Lichtverteilung,
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4 eine Vorderansicht einer Blendeneinrichtung
des Projektionsscheinwerfers zur Erzeugung einer dritten Lichtverteilung,
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5 einen Horizontalschnitt durch den Projektionsscheinwerfer
gemäß der Schnittlinie V-V nach 2a,
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6 Einen Vertikalschnitt durch den Projektionsscheinwerfer
gemäß der Schnittlinie VI-VI in 2a,
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7 ein Blockschaltbild einer Antriebseinheit
für den Projektionsscheinwerfer nach einer ersten Ausführungsform
und
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8 ein Blockschaltbild einer Antriebseinheit
für den Projektionsscheinwerfer nach einer zweiten Ausführungsform.
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Ein
Projektionsscheinwerfer 1 für Fahrzeuge weist
im Wesentlichen einen Reflektor 2, eine dem Reflektor 2 zugeordnete
Lichtquelle, eine dem Reflektor 2 in Lichtabstrahlrichtung 3 vorgelagerte
Linse 4 sowie eine Blendeneinrichtung 5 auf. Die
Linse 4 und die Blendeneinrichtung 5 sind an einer
gemeinsamen Trageinrichtung 6 befestigt, wobei die Linse 4 in
einer zweiten Brennebene des ellipsoidförmigen Reflektors 2 angeordnet
ist und eine vorgegebene Blendkantenkontur der Blendeneinrichtung 5 zur
Bildung einer Hell-Dunkel-Grenze der Lichtverteilung in den Straßenraum
hin abbildet.
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Die
Blendeneinrichtung 5 weist ein feststehendes erstes Blendenteil 7 und
ein in horizontaler Richtung quer zu der Lichtabstrahlrichtung 3 bzw.
einer optischen Achse 8 des Scheinwerfers 1 verschiebbar
gelagertes zweites Blendenteil 9 auf. Das ver schiebbare
zweite Blendenteil 9 ist in Lichtabstrahlrichtung 3 vor
dem ersten Blendenteil 7 angeordnet und ist an gegenüberliegenden
Enden 10 desselben an einer vorderen Randseite 11 des
ersten Blendenteils 7 horizontal verschieblich gelagert.
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Das
erste Blendenteil 7 erstreckt sich im Wesentlichen von
einem unteren Rand 12 des Reflektors 2 bzw. einem
unteren Rand 12 der Trageinrichtung 6 bis in einem
Bereich nahe der optischen Achse 8, wobei im Wesentlichen
eine untere Hälfte der Öffnung des Reflektors 2 abgedeckt
ist. Das erste Blendenteil 7 weist in einem oberen Bereich
Führungsmittel auf, so dass der zweite Blendenteil 9 in horizontaler
Richtung verschiebbar ist.
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Wie
aus den 2a bis 4 sowie 6 deutlich wird, ist das zweite Blendenteil 9 streifenförmig ausgebildet
und deckt im Wesentlichen einen mittleren oberen Bereich der Blendeneinrichtung 5 ab.
Es ist ersichtlich, dass die vorgegebene Lichtverteilung bzw. die
vorgegebene Blendkantenkontur der Blendeneinrichtung 5 im
Wesentlichen durch eine Blendkante 14 des zweiten Blendenteils 9 gebildet
wird, da sich das zweite Blendenteil 9 fast über
die gesamte Breite des Reflektors 2 erstreckt. Lediglich
in seitlichen Randbereichen 15 des Reflektors 2 ist
eine Blendkante 16 des ersten Blendenteils 7 wirksam. Würde
die Länge des ersten Blendenteils 7 größer sein
als die Breite des Reflektors 2, könnte die Länge des
zweiten Blendenteils 9 zu der Breite des Reflektors 2 korrespondieren,
so dass das zweite Blendenteil 9 ausschließlich
die vorgegebene Blendkantenkontur der Blendeneinrichtung 5 bilden
würde, während das erste Blendenteil 7 ausschließlich
als Linearführungsteil oder Nichtlinearführungsteil
für die horizontale Verschiebung des zweiten Blendenteils 9 ausgebildet
wäre.
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Im
vorliegenden Ausführungsbeispiel weist die Blendkante 14 des
zweiten Blendenteils 9 eine mittlere wannenförmige
Vertiefung 17 auf, wobei eine Mittelkante 18 und
sich zu beiden Seiten derselben erstreckende Schrägkanten 19, 19' gebildet
sind. An den Schrägkanten 19 schließen
sich auf einer der Mittelkante 18 abgewandten Seite horizontale
Blendkantenabschnitte 20 an, die zusammen mit der Blendkante 16 des
ersten Blendenteils 7 in einer gemeinsamen horizontalen
Ebene verlaufen.
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In
einer ersten Betriebsstellung des zweiten Blendenteils 9 gemäß 2a ist das zweite Blendenteil 9 in
einer mittleren Position angeordnet, so dass eine Autobahnlichtverteilung
erzeugt wird, die im Vergleich zur Fernlichtverteilung einen schmaleren Lichtkegel
erzeugt, wobei in einem zentralen Bereich im Vergleich zu Randbereichen
eine weitreichende Ausleuchtung gegeben ist.
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In
einer zweiten Betriebsstellung gemäß 3 ist das zweite Blendenteil 9 mittels
einer Antriebseinheit 21 derart in horizontaler Richtung
verschoben worden, dass eine erste Schrägkante 19 im Bereich
der optischen Achse 8 angeordnet ist. Hierdurch kann eine
Abblendlichtverteilung für Rechtsverkehr erzeugt werden.
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Gemäß einer
weiteren Betriebsstellung der Blendeneinrichtung 5 gemäß 4 ist das zweite Blendenteil 9 derart
in horizontaler Richtung relativ zu dem ersten Blendenteil 7 verschoben
angeordnet, dass eine zweite Schrägkante 19' im
Bereich der optischen Achse 8 angeordnet ist, so dass eine
Abblendlichtverteilung für den Linksverkehr erzeugt wird.
Die vorliegende Blendeneinrichtung 5 ermöglicht
durch horizontale Verschiebung des zweiten Blendenteils 9 somit
die Einstellung von drei unterschiedlichen Lichtverteilungen.
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In 7 ist eine Antriebseinheit 21 nach
einer ersten Ausführungsform schematisch dargestellt. Die
Antriebseinheit 21 umfasst einen elektromechanischen Aktor 22,
mittels dessen das zweite Blendenteil 9 horizontal verschiebbar
ist. Der Aktor 22 kann beispielsweise als ein Gleichstrommotor
oder als ein Schrittmotor oder als ein Hubmagnet ausgebildet sein.
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Die
Antriebseinheit 21 umfasst ferner einen Sensor 23,
der im Bereich des zweiten Blendenteils 9 angeordnet ist
und der zur Bestimmung der aktuellen Position des zweiten Blendenteils 9 dient.
Der Sensor 23 kann als ein Hall-Sensor ausgebildet sein.
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Die
Antriebseinheit 21 umfasst ferner ein elektronisches Steuermodul 24,
das zum einen über eine Versorgungsleitung 25 mit
einem an ein Bordnetz des Fahrzeugs an geschlossenen Stecker 26 und
zum anderen über eine Busleitung 27 mit einem Bussystem 28 des
Fahrzeugs verbunden ist. Die Versorgungsleitung 25 dient
zur elektrischen Energiezufuhr zum Betrieb des Steuermoduls 24,
des Aktors 22 und des Sensors 23. Über
das Bussystem 28 kann eine Kommunikation mit anderen Teilnehmern
des Bussystems 28 erfolgen, so dass ein entsprechendes
Stellsignal 29 erzeugbar ist, mittels dessen der Aktor 22 ansteuerbar
ist.
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Nach
einer alternativen Ausführungsform einer Antriebseinheit 30 gemäß 8 kann im Unterschied zu der Antriebseinheit 21 das
Steuermodul 24 über Ansteuerleitungen 31, 32 mit
Schalteinheiten des Fahrzeugs verbunden sein. Mittels der Ansteuerleitung 31 kann
beispielsweise ein Ansteuersignal an das Steuermodul 24 übertragen
werden, das die Einstellung der Betriebsstellung „Autobahnlichtverteilung"
bewirkt. Die Ansteuerleitung 31 kann über den zentralen
Stecker 26 zugeführt werden.
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Die
Ansteuerleitung 32 kann zur Übertragung des Ansteuersignals
für die Einstellung der Betriebsstellung „Abblendlichtverteilung
für Rechtsverkehr" und „Abblendlichtverteilung
für Linksverkehr" genutzt werden.
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Gleiche
Bauteile bzw. Bauteilfunktionen der Ausführungsbeispiele
sind mit den gleichen Bezugsziffern versehen.
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Vorzugsweise
ist das Steuermodul 24 in einer Elektronikeinheit des Projektionsscheinwerfers 1 integriert
angeordnet, so dass die elektronischen Bauteile kompakt in einer
einzigen Baueinheit zusammengefasst sind.
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Gegebenenfalls
kann der Projektionsscheinwerfer 1 um eine vertikale und/oder
horizontale Achse schwenkbar gelagert sein zur Bildung einer Kurvenlichtfunktion
bzw. einer Leuchtweitenregelung.
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- 1
- Projektionsscheinwerfer
- 2
- Reflektor
- 3
- Lichtabstrahlrichtung
- 4
- Linse
- 5
- Blendeneinrichtung
- 6
- Trageinrichtung
- 7
- erster
Blendenteil
- 8
- optische
Achse
- 9
- zweites
Blendenteil
- 10
- Ende
- 11
- Randseiten
- 12
- Rand
- 13
- oberer
Rand
- 14
- Blendkante
- 15
- seitlicher
Randbereich
- 16
- Blendkante
- 17
- Vertiefung
- 18
- Mittelkontur
- 19,
19'
- Schrägkanten
- 20
- Blendkantenabschnitte
- 21
- Antriebseinheit
- 22
- Aktor
- 23
- Sensor
- 24
- Steuermodul
- 25
- Versorgungsleitung
- 26
- Stecker
- 27
- Busleitung
- 28
- Bussystem
- 29
- Stellsignal
- 30
- Antriebseinheit
- 31
- Ansteuerleitungen
- 32
- Ansteuerleitungen
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 19908641
A1 [0002]
- - DE 10337059 A1 [0003]