DE102007049236A1 - Elektrisches Bauelement, insbesondere eine elektrische Drossel - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein elektrisches Bauelement (1), insbesondere eine elektrische Drossel (1a), mit einem ferromagnetischen Kern (2), insbesondere einem Eisenkern (2a), um den herum eine aus einem elektrischen Supraleiter gebildete Wicklung (3) angeordnet ist, wobei sich die Wicklung (3) in einem evakuierten Behälter (5) befindet und zwischen der Wicklung (3) und dem Kern (2) zur thermischem Isolation mindestens eine Wand (6a) des Behälters (5) verläuft, so dass sich der Kern (2) außerhalb des Behälters (5) befindet, und wobei die Kühlung der Wicklung (3) mit Hilfe eines Kühlmittels erfolgt. Um einen hohen Eisenfüllgrad bei niedrigen thermischen Verlusten zu erzielen, wird vorgeschlagen, dass der Behälter (5) einwandig ausgebildet und evakuiert und die Wicklung (3) mit Kühlelementen (7) zum Druchlauf des Kühlmittels versehen ist.
Description
- Die Erfindung betrifft ein elektrisches Bauelement, insbesondere eine elektrische Drossel, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
- Elektrische Drosseln gehören zu den allgemein bekannten elektrischen Bauelementen. Sie weisen einen Kern auf, der als Eisenkern ausgebildet ist und eine Wicklung trägt. Die Verwendung von supraleitenden Wicklungen ermöglichen höhere Stromdichten und niedrigere Wicklungswiderstände. Daraus resultieren eine grundsätzlich kompaktere Bauweise und/oder niedrigere Betriebsverluste. Heutzutage werden als Supraleiter auch sogenannte Hochtemperatur-Supraleiter verwendet. Die supraleitende Wicklung befindet sich dabei in einem Behälter, der im Innern auf kryogene Betriebstemperatur abgekühlt ist. Bei Drosseln mit warmem Eisenkern befindet sich dieser außerhalb des Behälters und seine Temperatur entspricht etwa der Umgebungstemperatur. Der Kern und die Wicklung sind also voneinander thermisch isoliert. Um die thermischen Verluste gering zu halten, ist die Behälterwand doppelwandig ausgebildet, wobei der Raum zwischen den beiden Wänden evakuiert und mit einem mehrlagigen Paket aus metallbeschichteten Folien versehen ist. Letzteres um die Wärmestrahlung zusätzlich zu reflektieren. Die Kühlung der Wicklung erfolgt mit Hilfe eines flüssigen und/oder gasförmigen Kühlmittels.
- Selbstverständlich kann es sich bei dem elektrischen Bauelement auch um einen Transformator und dergleichen handeln, der anstelle einer Wicklung mindestens eine weitere Wicklung aufweist, also mindestens zwei Wicklungen besitzt.
- Nachteilig ist, dass diese bekannten elektrischen Bauelemente keinen größeren Eisenfüllgrad ermöglichen.
- Die Aufgabe der Erfindung ist ein elektrisches Bauelement mit einem ferromagnetischen Kern und mindestens einer Wicklung, welches einen hohen Eisenfüllgrad bei niedrigen thermischen Verlusten aufweist.
- Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst; die Unteransprüche entsprechen vorteilhaften Ausgestaltungen.
- Die Lösung sieht vor, dass der Behälter einwandig ausgebildet und evakuiert ist und die Wicklung mit Kühlelementen zum Durchlauf des Kühlmittels versehen ist. Auf diese Weise kann die supraleitende Wicklung den Kern eng umschließen. Die Kühlung der (aufgehängten) Wicklung erfolgt mittels Kühlelementen, durch welche das Kühlmittel fließt. Der relativ einfache Aufbau bei geringem Materialverbrauch ermöglicht eine wirtschaftliche Bauweise der Drossel.
- Energetisch günstig ist es, wenn der Supraleiter ein Hochtemperatur-Supraleiter ist.
- Zweckmäßigerweise werden die Kühlelemente außerhalb des Behälters an ein System zur Bereitstellung des Kühlmittels angeschlossen.
- Die Magnetisierung lässt sich verstärken, wenn der Kern zumindest einen Rückschlussschenkel für den magnetischen Fluss aufweist.
- Alternativ ist es auch möglich, zwei Rückschlussschenkel zu verwenden.
- Energetisch günstiger kann es sein, wenn die Wicklung aus mehreren Teilwicklungen gebildet ist, die jeweils um einen eigenen Kern gewickelt sind und elektrisch parallel oder hintereinander geschaltet sind, wobei die Kerne magnetisch miteinander verbunden sind.
- Kostengünstig ist es, wenn der Behälter aus einem elektrisch nicht leitfähigen Material besteht, insbesondere einem glasfaserverstärktem Kunststoff.
- Um bei Betrieb mit Wechselstrom unerwünschte Wirbelströme in der Behälterwandung zu vermeiden, sollte der Behälter aus einem elektrisch nicht leitfähigen Material bestehen, insbesondere einem glasfaserverstärktem Kunststoff.
- Zur besseren Einstellung der Induktivität wird vorgeschlagen, dass der Kern mindestens einen Luftspalt aufweist.
- Eine gute Kühlung wird erzielt, wenn die Kühlelemente auf der Außen- und/oder Innenfläche der Wicklung angeordnet sind und/oder innerhalb der Wicklung verlaufen.
- Wartungsgünstig ist es, wenn das System zur Bereitstellung des Kühlmittels ein verdampfendes Kühlmittel enthält, welches den Kühlkreislauf selbsttätig in Gang hält.
- Alternativ ist es vorteilhaft, wenn das System zur Bereitstellung des Kühlmittels ein einphasiges gasförmiges und/oder flüssiges Kühlmittel enthält, wobei der Kühlkreislauf mittels Pumpen in Gang gehalten wird.
- Weiter ist es von Vorteil, wenn das Kühlmittel ein Gas, insbesondere Sauerstoff, Stickstoff, Neon, Wasserstoff, Helium oder ein Gasgemisch aus diesen ist.
- Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels näher beschrieben. Es zeigen:
-
1 eine Drossel mit einer supraleitenden Wicklung in einem einwandigen evakuierten Behälter, -
2 eine Ausführung der Kühlung mit verzweigtem Kühlelement, -
3 eine Ausführung der Kühlung mit getrennten Kühlelementen für den Hin- und Rücklauf des Kühlmittels, -
4 eine Ausführung der Kühlung mit spiralförmig um die Wicklung herum angeordnetem Kühlelement, -
5 eine Ausführung der Kühlung gemäß4 mit Hin- und Rücklauf des Kühlmittels und -
6 eine Ausführung der Kühlung mit innerhalb der Wicklung angeordneten Kühlelementen. -
1 zeigt als elektrisches Bauelement1 eine Drossel1a (dabei kann es sich selbstverständlich auch um einen Transformator handeln) mit einem ferromagnetischen Kern2 in Form eines Eisenkerns2a , um den herum eine supraleitende mehrlagige Wicklung3 gewickelt ist. Letzteres ist im unteren Teil der2 zu erkennen, der einen Querschnitt durch die Drossel1a darstellt, während im oberen Teil der Längsschnitt der Drossel1a zu sehen ist. Der Supraleiter der Wicklung3 ist ein Hochtemperatur-Supraleiter. Während des Betriebs fließt durch die Drossel1a ein Gleich- oder Wechselstrom. Weiter sorgen Rückschlussschenkel4 für eine Verstärkung des magnetischen Flusses. Zur Einstellung der Induktivität können im Kern2 (hier nicht gezeigte) Luftspalte vorgesehen sein. - Die Wicklung
3 befindet sich vollständig in einem evakuierten Behälter5 , d. h. sie ist vollständig von den Wänden6 ,6a des Behälters5 umgeben. Der Behälter besteht aus einem glasfaserverstärkten Kunststoff, der elektrisch nicht leitet (Eine zwischen Kern2 und Wicklung3 angeordnete elektrisch leitfähige Behälterwand wirkt wie eine kurzgeschlossene Wicklung). Die Wicklung3 ist im Behälter5 an mehreren Punkten aufgehängt (nicht gezeigt). Die Behälterwand6a verläuft zur thermischen Isolation zwischen der Wicklung3 und dem Eisenkern2a , so dass sich der Eisenkern2a außerhalb des Behälters5 befindet; man spricht in diesem Zusammenhang auch von einem warmen Eisenkern. - Zur Kühlung der Wicklung
3 sind Kühlelemente7 in Form von Rohren7a vorgesehen, die hier an der Außenseite der Wicklung3 angeordnet sind. Durch die Kühlrohre7a fließt als Kühlmittel flüssiger Stickstoff, der an den Enden der Kühlrohre7a verdampft und so den Kühlkreislauf selbsttätig in Gang hält. Anstelle von flüssigem Stickstoff kann auch ein anderes flüssiges Gas verwendet werden, insbesondere Sauerstoff, Neon, Wasserstoff, Helium oder ein Gemisch aus diesen. Die Kühlrohre7a sind außerhalb des Behälters an ein nicht weiter gezeigtes System zur Bereitstellung des Kühlmittels angeschlossen. -
2 zeigt die Anordnung der Kühlrohre7a gemäß1 als Vorderansicht (links) und als Draufsicht (rechts) in einer schematischen Darstellung, in der nur noch die Wicklung3 und die Kühlrohre7a der1 dargestellt sind. Die Zu führung des Kühlmittels (z. B. flüssigen Stickstoff) erfolgt über ein Zuführrohr7b , das über Verbindungsrohre7c mit den Kühlrohren7a verbunden ist. Wie2 zeigt, verlaufen die Kühlrohre7a unmittelbar an der Außenseite8 der in etwa zylindrischen Wicklung3 . Der Pfeil9 soll anzeigen, dass der flüssige Stickstoff in die Kühlrohre7a hineinfließt und nach dem Verdampfen als Gas auf umgekehrtem Wege wieder herauskommt. -
3 lässt eine alternative Ausführung der Anordnung der Kühlrohre zur2 erkennen, wobei Zu- und Rückfluss hier des einphasigen gasförmigen und/oder flüssigen Kühlmittels über getrennte Kühlrohre7a erfolgt, was durch die Pfeile9 , die die Flussrichtung des Kühlmittels kennzeichnen, dargestellt ist. Der Kühlkreislauf wird mittels nicht gezeigter Pumpen in Gang gehalten. - Eine weitere Ausführung der Kühlrohranordnung ist in
4 gezeigt, wo das Kühlrohr7a wendelförmig um die Wicklung3 herum geführt ist. - Die in
5 gezeigte Ausführung der Anordnung der Kühlrohre7a weist im Unterschied zu der in4 einen getrennten Hin- und Rücklauf des Kühlmittels auf. - Die Ausführung der Kühlung in
6 arbeitet mit innerhalb der Wicklung3 verlaufenden Kühlkanälen7d anstelle von Kühlrohren. - Selbstverständlich kann die Wicklung
3 auch aus mehreren Teilwicklungen gebildet sein, die jeweils um einen eigenen Kern2 gewickelt und elektrisch parallel oder hintereinandergeschaltet sind, jeweils bei magnetisch miteinander verbundenen Kernen2 . - Aufgrund der Einwandigkeit des evakuierten Behälters
5 lassen sich hohe Eisenfüllgrade bei geringen Verlusten erreichen, da die im Eisenkern2a anfallenden Verluste nicht auf kryogener Temperatur abgeführt werden müssen. Der Behälter5 weist aufgrund seiner Einwandigkeit ein geringes Gewicht auf. Die Inbetriebnahme der Drossel1a erfolgt relativ schnell, da lediglich die supraleitende Wicklung3 abgekühlt werden muss. Die Temperatur des Behälters5 ist wie die des Eisenkerns2a die Umgebungstemperatur. - Analog zur Drossel
1a können auch zwei Wicklungen3 den Eisenkern2a umschließen, welche dann einen Transformator mit einer Primär- und einer Sekundärwicklung bilden.
Claims (12)
- Elektrisches Bauelement (
1 ), insbesondere eine elektrische Drossel (1a ) oder ein Transformator, mit einem ferromagnetischen Kern (2 ), insbesondere einem Eisenkern (2a ), um den herum eine aus einem elektrischen Supraleiter gebildete Wicklung (3 ) angeordnet ist, wobei sich die Wicklung (3 ) in einem evakuierten Behälter (5 ) befindet und zwischen der Wicklung (3 ) und dem Kern (2 ) zur thermischen Isolation mindestens eine Wand (6a ) des Behälters (5 ) verläuft, so dass sich der Kern (2 ) außerhalb des Behälters (5 ) befindet, und wobei die Kühlung der Wicklung (3 ) mit Hilfe eines Kühlmittels erfolgt, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter (5 ) einwandig ausgebildet und evakuiert und die Wicklung (3 ) mit Kühlelementen (7 ) zum Durchlauf des Kühlmittels versehen ist. - Elektrisches Bauelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Supraleiter ein Hochtemperatur-Supraleiter ist.
- Elektrisches Bauelement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kühlelemente (
7 ) außerhalb des Behälters an ein System zur Bereitstellung des flüssigen und/oder gasförmigen Kühlmittels angeschlossen sind. - Elektrisches Bauelement nach einem der Ansprüche 1–3, dadurch gekennzeichnet, dass der Kern (
2 ) für den magnetischen Fluss zumindest einen Rückschlussschenkel (4 ) aufweist. - Elektrisches Bauelement nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Kern (
2 ) zwei Rückschlussschenkel (4 ) aufweist. - Elektrisches Bauelement nach einem der Ansprüche 1–5, dadurch gekennzeichnet, dass die Wicklung (
3 ) aus mehreren Teilwicklungen gebildet ist, die jeweils um einen eigenen Kern (2 ) gewickelt sind und elektrisch parallel oder hintereinandergeschaltet sind, wobei die Kerne (2 ) magnetisch miteinander verbunden sind. - Elektrisches Bauelement nach einem der Ansprüche 1–6, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter (
5 ) aus einem elektrisch nichtleitfähigem Material besteht, insbesondere glasfaserverstärktem Kunststoff. - Elektrisches Bauelement nach einem der Ansprüche 1–7, dadurch gekennzeichnet, dass der Kern (
2 ) zur Einstellung der Induktivität mindestens einen Luftspalt aufweist. - Elektrisches Bauelement nach einem der Ansprüche 1–8, dadurch gekennzeichnet, dass die Kühlelemente (
7 ) auf der Außen- und/oder Innenseite der Wicklung (3 ) angeordnet sind und/oder innerhalb der Wicklung (3 ) verlaufen. - Elektrisches Bauelement nach einem der Ansprüche 1–9, dadurch gekennzeichnet, dass das System zur Bereitstellung des Kühlmittels ein verdampfendes Kühlmittel enthält, welches den Kühlkreislauf selbsttätig in Gang hält.
- Elektrisches Bauelement nach einem der Ansprüche 1–9, dadurch gekennzeichnet, dass das System zur Bereitstellung des Kühlmittels ein einphasiges gasförmiges und/oder flüssiges Kühlmittel enthält und der Kühlkreislauf mittels Pumpen in Gang gehalten wird.
- Elektrisches Bauelement nach einem der Ansprüche 1–11, dadurch gekennzeichnet, dass das Kühlmittel ein flüssiges Gas, insbesondere Sauerstoff, Stickstoff, Neon, Wasserstoff, Helium oder ein Gasgemisch aus diesen ist.
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