DE102007048696A1 - Schließsystem, insbesondere Autoschlüssel per Bluetooth - Google Patents

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Schließsystem, welches geeignet ist, eine individuelle Kennung eines Schlüssels über eine Funkschnittstelle zu erhalten und bei Empfang einer entsprechenden Schlüsselkennung zu verriegeln und/oder zu entriegeln, wobei es sich bei dem Schlüssel um ein Mobilfunkendgerät handelt.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Schließsystem, welches geeignet ist, eine individuelle Kennung eines Schlüssels über eine Funkschnittstelle zu erhalten und bei Empfang einer entsprechenden Schlüsselkennung zu verriegeln und/oder zu entriegeln.
  • Derartige Schließsysteme, bei denen eine Funkbedienung zur Türöffnung existiert, sind bekannt. Nachteilige bei den bekannten Schließsystemen, die über eine Funkschnittstelle ver- oder entriegelt werden können ist, dass zu jedem Schließsystem ein einzelner Schlüssel mitgeführt werden muss, was bei einer Mehrzahl von Schließsystemen zu einer entsprechenden Anzahl von Schlüsseln führt, die ein Benutzer mitführen muss.
  • Weiterhin nachteilig bei den bekannten Schließsystemen ist die begrenzte Anzahl von Schlüsseln zu dem jeweiligen Schließsystem, so dass es nach dem derzeitigen Stand der Technik nur unter Einschaltung des Herstellers möglich ist, den Pool von Schlüsseln, mittels derer das Schließsystem betätigbar ist, zu erweitern. Ebenfalls nachteilig bei den bekannten Schließsystemen ist, dass es nicht ohne weiteres möglich ist, die Kennung zur Betätigung des Schließsystems zu ändern, wenn ein Schlüssel verloren gegangen ist oder gestohlen wurde.
  • Die Aufgabe der Erfindung ist es, diese Nachteile bekannter Schließsysteme zu überwinden, insbesondere es zu ermöglichen, einen Pool von Schlüsseln zu einem Schließsystem auf einfache Weise zu realisieren.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Schließsystem gemäß Anspruch 1 gelöst.
  • Besonders vorteilhaft bei den erfindungsgemäßem Schließsystem, welches geeignet ist eine individuelle Kennung eines Schlüssels über eine Funkschnittstelle zu erhalten, und bei Empfang einer entsprechenden Schlüsselkennung zu verriegeln und/oder zu entriegeln ist es, dass es sich bei dem Schlüssel um ein Mobilfunkendgerät handelt.
  • Es ist heutzutage üblich, dass nahezu jeder über ein Mobilfunkendgerät wie ein Handy oder dergleichen verfügt, so dass bei der Verwendung eines solchen Mobeilfunkendgerätes als Schlüssel zu einem Schließsystem kein zusätzliches Gerät in Form eines dem Schließsystem individuell zugeordneten Schlüssels mitgeführt werden muss.
  • Weiterhin vorteilhaft bei dem erfindungsgemäßen Schließsystem ist es, dass eine Mehrzahl von Mobilfunkendgeräten über individuelle Kennungen mit dem Schließsystem koppelbar sind, so dass es möglich ist, einen Pool von Schlüsseln zu erzeugen, mittels derer das Schließsystem betätigbar ist.
  • Umgekehrt besteht ein großer Vorteil darin, dass ein einzelnes Mobilfunkendgerät für verschiedene Schließsysteme als Schlüssel genutzt wird und somit die Anzahl der mitzuführenden Schlüssel für verschiedene Schließsysteme oder Schließanlagen auf lediglich ein einzelnes als Schlüssel für mehrere Schließsysteme reduziert werden kann.
  • Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
  • Vorzugsweise weist das Schließsystem einen Kennungsgenerator auf, mittels dessen bei erstmaliger Inbetriebnahme und/oder auf Anforderung eine Kennung generierbar und an das Mobilfunkendgerät übertragbar ist.
  • Das Mobilfunkendgerät, beispielsweise ein Handy, wird somit mit einem Schlüssel ausgestattet, in dem es bei erstmaliger Kopplung mit dem Schließsystem oder bei Auslösung einer entsprechenden Funktion des Schließsystems mit einem individuellen Schlüssel, d. h. einem „Private Key" ausgestattet wird. Diese individuelle Kennung wird in dem Mobilfunkendgerät abgespeichert.
  • Vorzugsweise handelt es sich bei der Funkschnittstelle um eine Bluetooth-Verbindung. Insbesondere kann die Verbindung ein individuelles Bluetooth-Profil aufweisen, wie es bei bekannten Bluetooth-Verbindungen üblich ist, dass es beispielsweise Profile für Headsets, Freisprecheinrichtungen, etc. gibt.
  • Das "Paaren" des Handys, d. h. des Mobilfunkendgerätes, mit dem Schließsystem kann beispielsweise so ablaufen, wie beim Paaren eines Bluetooth-Headsets mit dem Handy, d. h.: 1. Schließanlage physikalisch auf "Paarungsbereitschaft" stellen. 2. Schließanlage gibt Paarungs-PIN aus. 3. Paarung auf dem Handy anstoßen und dabei PIN manuell eingeben. Nach Abschluss dieses Vorgangs ist sodann das Mobilfunkendgerät als Schlüssel für die Schließanlage einsatzbereit und das Schließsystem kann beispielsweise automatisch entriegelt werden, sobald eine Bluetooth-Verbindung zwischen Schließsystem bzw. Schließanlage und dem Handy, d. h. dem Mobilfunkendgerät, hergestellt ist.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schließsystems ist eine Mehrzahl von Schlüsseln und/oder eine Mehrzahl von individuellen Kennungen vorgesehen, mittels derer das Schließsystem verriegelbar und/oder entriegelbar ist. Hierdurch ist es auf eine einfache Art und Weise möglich, einen größeren Pool von Schlüsseln zu erzeugen und zu verwalten, mittels derer das Schließsystem betätigbar ist.
  • Vorzugsweise ist die Kennung eines Schlüssel durch eine persönliche Identifikationsnummer (PIN) schätzbar. Hierdurch ist eine zusätzliche Schutzfunktion realisierbar, in dem eine Funkübertragung des individuellen Schlüssels durch das Mobilfunkendgerät nur dann erfolgt, wenn eine persönliche Identifikationsnummer eingegeben und/oder zusätzlich zu der individuellen Kennung des Schlüssels über die Funkschnittstelle an das Schließsystem übertragen wird. Hierdurch kann ein erhöhtes Sicherheitsniveau geschaffen werden.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform und Anwendung des erfindungsgemäßen Schließsystems handelt es sich um das Schließsystem eines Kraftfahrzeuges, insbesondere kann der Motor des Kraftfahrzeuges mittels des Mobilfunkendgerätes gestartet werden.
  • Hierzu ist das Fahrzeug mit einem Bluetooth-Empfänger ausgerüstet, wobei das Mobilfunkendgerät, d. h. das Handy, eine Bluetooth-Schnittstelle aufweist und mit einer entsprechenden Schlüsselsoftware ausgestattet ist.
  • Das Handy wird mit dem Kraftfahrzeug einmalig gekoppelt und mit einem individuellen Schlüssel, d. h. eine Private Key ausgerüstet.
  • Sofern sich das Mobilfunkendgerät dem Kraftfahrzeug nähert, d. h. in die Reichweite des Bluetooth-Empfängers des Kraftfahrzeuges gelangt, wird zwischen dem Kraftfahrzeug und dem Mobilfunkendgerät automatisch eine Bluethooth-Verbindung hergestellt. Das Kraftfahrzeug schickt eine Anfrage an das Mobilfunkendgerät, woraufhin das Mobilfunkendgerät eine dementsprechende Antwort übersendet, wobei diese Antwort die individuelle Kennung als Schlüssel enthält. Sofern der Schlüssel mit einem abgespeicherten Schlüssel des Schließsystems übereinstimmt, werden die Türen des Kraftfahrzeuges entriegelt. In einer vorteilhaften Weiterbildung ist es dann möglich, per Menü am Mobilfunkendgerät den Motor zu starten, da hierbei mittels des Schließsystems die Wegfahrsperre des Kraftfahrzeuges entriegelbar ist und der Motor gestartet werden kann. Alternativ ist es auch möglich, die Wegfahrsperre an das Schließsystem zu koppeln, d. h. gleichzeitig mit den Türen des Kraftfahrzeuges zu entriegeln und den Motor über einen Startknopf im Auto zu starten.
  • Vorteilhaft ist dabei, dass bei dem erfindungsgemäßen Schließsystem kein separater Schlüssel mehr benötigt wird und es möglich ist, Schlüssel für beliebig viele Fahrzeugmitbenutzer zu erzeugen, was sehr vorteilhaft ist für die Verwaltung von Fahrzeugpools, beispielsweise in größeren Unternehmen.
  • Bei einem Diebstahl oder Verlust des Schlüssels können die individuellen Kennungen, auf die das Schließsystem reagiert, geändert werden. Optional kann der Bluetooth-Schlüssel per persönlicher Identifikationsnummer (PIN) geschützt werden, wodurch eine zusätzliche Sicherheitsstufe realisierbar ist. Alternativ oder kumulativ ist es möglich, die individuelle Kennung eines oder mehrerer Schlüssel als Zugang seitens des Schließsystems zu sperren, um bei einem Verlust oder Diebstahl eines Schlüssels die Betätigung des Schließsystems zu verhindern.
  • Dies kann beispielsweise dadurch erfolgen, dass man das Schließsystem mittels eines anderen Schlüssels aus dem Schlüsselpool betätigt und sodann unmittelbar an dem Schließsystem einen bestimmten (den gestohlenen) Schlüssel sperrt, beispielsweise indem dieser ausgewählte Schlüssel oder alternativ alle vorhandenen Schlüssel gesperrt werden durch ein „entpaaren" von Schlüssel und Schließsystem. Sofern das Schließsystem über einen Schlüsselgenerator verfügt kann auch auf einfache und vorteilhafte Weise eine neue Paarung von Schließsystem mit einem oder mehreren Schlüsseln unter Verwendung neuer Schlüsselkennungen erfolgen.

Claims (7)

  1. Schließsystem, welches geeignet ist eine individuelle Kennung eines Schlüssels über eine Funkschnittstelle zu erhalten und bei Empfang einer entsprechenden Schlüsselkennung zu verriegeln und/oder zu entriegeln, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Schlüssel um ein Mobilfunkendgerät handelt.
  2. Schließsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schließsystem einen Kennungsgenerator aufweist, mittels dessen bei erstmaliger Inbetriebnahme und/oder auf Anforderung eine Kennung generierbar und an das Mobilfunkendgerät übertragbar ist.
  3. Schließsystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Funkschnittstelle um eine Bluetooth-Verbindung handelt, insbesondere dass die Verbindung ein individuelles Bluetooth-Profil aufweist.
  4. Schließsystem nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Mehrzahl von Schlüsseln und/oder eine Mehrzahl von individuellen Kennungen vorgesehen sind, mittels derer das Schließsystem ver- und/oder entriegelbar ist.
  5. Schließsystem nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kennung eines Schlüssels durch eine persönliche Identifikationsnummer (PIN) schütztbar ist.
  6. Schließsystem nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich um das Schließsystem eines Kraftfahrzeuges handelt, insbesondere dass der Motor des Kraftfahrzeuges mittels des Mobilfunkendgerätes gestartet werden kann.
  7. Schließsystem nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die individuelle Kennung eines oder mehrerer Schlüssel als Zugang seitens des Schließsystems sperrbar ist.
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