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Die
Erfindung betrifft eine Anordnung zur Übertragung von Magnetresonanzsignalen.
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Bei
Magnetresonanzgeräten
werden mit Hilfe von Lokalspulen Magnetresonanzsignale empfangen.
Eine Lokalspule besteht im allgemeinen aus mehreren Einzelantennen,
die auch als "Loop" bezeichnet werden.
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Während der
Magnetresonanzuntersuchung induzieren angeregte Atomkerne in den
Einzelantennen der Lokalspule jeweilige Spannungen als Magnetresonanzsignale,
die rauscharm vorverstärkt
und zu einem Empfänger übertragen
werden. Diese Übertragung
erfolgt im allgemeinen kabelgebunden.
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11 zeigt
in einer stark vereinfachten Darstellung ein Magnetresonanzgerät gemäß dem Stand der
Technik.
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Ein
Patient P befindet sich in einem zentralen Bereich ZB, der von einem
Magneten M umschlossen ist. Am Patienten P selbst sind hier acht
Lokalspulen LS angeordnet, wobei jede Lokalspule LS einen ihr zugeordneten
Vorverstärker
VS sowie ein ihr zugeordnetes Lokalspulenkabel LSK aufweist.
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An
jedem Lokalspulenkabel LSK steht somit ein vorverstärktes Empfangssignal
der zugeordneten Lokalspule LS zur weiteren Verarbeitung zur Verfügung.
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Die
gezeigten acht Lokalspulenkabel LSK weisen jeweilige Mantelwellensperren
MWS auf, mit deren Hilfe eine Entkopplung gegenüber einem zur Magnetresonanzuntersuchung
verwendeten Sendemagnetfeld durchgeführt wird.
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Die
Lokalspulenkabel LSK werden zu einem Kabelstrang KS zusammengefasst.
Mit Hilfe des Kabelstrangs KS werden die vor verstärkten Empfangssignale
der Lokalspulen LS aus dem zentralen Bereich ZB des Magneten M herausgeführt und
einem Empfänger
E zur weiteren Verarbeitung zugeführt.
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Bei
modernen Magnetresonanzgeräten
wird der oft mehrere Meter lange Kabelstrang KS in einer beweglich
gelagerten Patientenliege PL geführt.
Aufgrund dieser Führung
bzw. der Liegenbewegung ergeben sich folgende Probleme:
Jede
Lokalspule LS ist über
einen Stecker ST mit dem zugeordneten Lokalspulenkabel LSK verbunden.
Dadurch werden an vorbestimmten Orten Steckerbündel gebildet, die einerseits
einen großen Platzbedarf
aufweisen und die andererseits bei jeder Untersuchung vom Bedienungspersonal
mit großem Zeitaufwand
verbunden bzw. gelöst
werden müssen.
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Die
Mantelwellensperren MWS der Lokalspulenkabel LSK sowie der Kabelstrang
KS benötigen
ebenfalls wertvollen Platz, der im zentralen Bereich ZB und in der
Patientenliege PL nur begrenzt zur Verfügung steht.
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Durch
die beweglich gelagerte Patientenliege PL muss der Kabelstrang KS
sehr biegsam und mechanisch belastbar ausgebildet werden, wodurch höhere Kosten
verursacht werden.
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Es
ist nun Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Anordnung anzugeben,
mit der eine Übertragung
von Magnetresonanzsignalen von Lokalspulen zu einem Empfänger mit
geringem Aufwand an Platz und Kosten ermöglicht wird.
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Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Die
erfindungsgemäße Anordnung
zur Übertragung
von Magnetresonanzsignalen weist zumindest zwei Empfangzweige auf.
Jeder Empfangszweig beinhaltet jeweils eine Einzelantenne einer
Lokalspule sowie einen mit der Einzelantenne verbundenen Ver stärker, so
dass aus einem Magnetresonanzsignal, das über die Einzelantenne empfangen wird,
ein verstärktes
Magnetresonanzsignal gebildet wird. Es ist ein Multiplexer vorgesehen,
bei dem jeder Eingang mit jeweils einem Empfangszweig verbunden
ist, so dass durch den Multiplexer die verstärkten Magnetresonanzsignale
der Empfangszweige mit Hilfe eines Zeitmultiplexverfahrens zu einem
resultierenden Signal zusammengefasst werden. Eine Übertragungstrecke
ist einerseits mit einem Ausgang des Multiplexers und andererseits
mit einem Empfänger verbunden,
so dass durch die Übertragungstrecke das
resultierende Signal vom Multiplexer zum Empfänger übertragen wird.
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Durch
die erfindungsgemäße Anordnung wird
der bislang notwenige Verkabelungsaufwand zwischen den Einzelantennen
einerseits und dem Empfänger
andererseits verringert. Durch die vorteilhafte Verwendung einer
optischen Übertragungsstrecke
entfallen bislang benötigte
Koaxialkabel sowie deren Mantelwellen-Sperren. Damit werden Kosten und
Platz eingespart.
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Durch
die Kombination des verwendeten Zeitmultiplexer mit der optischen Übertragungsstrecke
ist es möglich,
mehrere Einzelantennensignale im Zeitmultiplex über nur einen Lichtwellenleiter
zu übertragen.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt:
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1 die
erfindungsgemäße Anordnung
in einer prinzipiellen Blockdarstellung,
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2 beispielhafte Spektren für ein Zeitmultiplexverfahren
nach 1.
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3 mit
Bezug auf 1 eine Signalformung mit Sample&Hold-Gliedern sowie Leitungsequalizern,
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4 mit
Bezug auf 1 eine vorteilhafte Weiterbildung
der Erfindung mit Einseitenbandmischern vor dem Multiplexer,
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5 mit
Bezug auf 1 eine weitere vorteilhafte
Weiterbildung der Erfindung mit Umschaltern bzw. Alternatoren,
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6 zeigt
eine vorteilhafte Alternative zu 5,
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7 und 8 zeigen
eine zu 1 alternative erfindungsgemäße Anordnung
für einen
so genannten "X-Kern"-Empfang,
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9 eine
alternative Ausgestaltung zu 1, bei der
ein Taktsignal über
die Signalleitung SL zusätzlich
mit übertragen
wird,
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10 eine
auf 1 bezogene Datenübertragung in Sende-Empfangs-Umschaltpausen,
und
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11 das
eingangs beschriebene Magnetresonanzgerät gemäß dem Stand der Technik.
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1 zeigt
die erfindungsgemäße Anordnung
in einer prinzipiellen Blockdarstellung.
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Eine
Lokalspule LS weist hier beispielhaft acht Einzelantennen L1 bis
L8 auf.
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Ein
erster Empfangszweig EZ1 weist eine Einzelantenne L1, einen rauscharmen
Verstärker
V1 und einen als Bandpass ausgebildeten und auf beispielhaft auf
63,6 MHz abgestimmten Filter BP1 auf.
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Weitere
Empfangszweige EZ2 bis EZ8 sind entsprechend aufgebaut. Stellvertretend
wird der Signalfluss des ersten Empfangszweigs EZ1 näher erläutert.
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Ein
empfangenes erstes Magnetresonanzsignal MR1 der Einzelantenne L1
gelangt an den rauscharmen Verstärker
V1, um ein verstärktes
Signal MR1V zu bilden. Das verstärkte
Signal MR1V wird dem Filter BP1 zugeführt.
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Das
nun gefilterte Signal MR1V gelangt an einen ersten Eingang E1 eines
Multiplexers MUX, der entsprechend den acht Empfangszweigen EZ1
bis EZ8 acht Eingänge
E1 bis E8 aufweist.
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Die
hier nicht näher
dargstellten bzw. beschriebenen Empfangszweige EZ2 bis EZ8 bilden entsprechend
verstärkte
und gefilterte Signale MR2V bis MR8V, die ebenfalls an jeweils zugeordnete
Eingänge
E2 bis E8 des Multiplexers MUX geschaltet sind.
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Durch
den Multiplexer MUX werden die Signale MR1V bis MR8V unter Verwendung
eines Zeitmultiplexverfahrens zu einem Signal MRMUX zusammengefasst
und über
eine Übertragungsstrecke bzw.
Signalleitung SL an einen Empfänger
REC übertragen.
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Die Übertragungsstrecke
könnte
beispielweise als kabelgebundene oder als optische Übertragungsstrecke
oder als Funkübertragungsstrecke ausgestaltet
sein.
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Beispielsweise
wird als Signalleitung SL ein Koaxialkabel oder ein Lichtwellenleiter
oder eine Kombination mit einer Sendediode und mit einer Empfangsdiode
verwendet.
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Nach
erfolgter Übertragung
des Signals MRMUX erfolgt empfängerseitig
eine weitere Verstärkung
mit Hilfe eines Empfangsverstärkers
VE sowie eine Analog-Digital-Wandlung des Signals mit Hilfe eines
A/D-Wandlers ADC.
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Mit
Hilfe nachfolgender, hier nicht weiter beschriebener Elemente wird
das digitalisierte Signal wieder in einzelne Signale aufgeteilt,
wobei jedes einzelne Signal wieder jeweils einem der Empfangszweige
EZ1 bis EZ8 eindeutig zuordenbar ist. Diese Aufteilung entspricht
einem Zeitdemultiplexverfahren, das an das sendeseitige Zeitmultiplexverfahren entsprechend
angepasst ist.
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Die
Empfangszweige EZ1 bis EZ8 und der Multiplexer MUX sind Teil eines
Lokalspulengehäuses
LSG. Das Lokalspulengehäuse
LSG umfasst außerdem
einen Zähler
Z, der über
drei Steuerleitungen ST1 bis ST3 mit dem Multiplexer MUX verbunden
ist. Über
diese werden parallel zueinander drei Bits zum Umschalten des Multiplexers
MUX übertragen,
wobei mit Hilfe der Steuerleitung ST3 ein "Most Significant Bit, MSB" und über die
Steuerleitung ST1 ein "Least Significant
Bit, LSB" über tragen
wird. Mit Hilfe der übertragenen
drei Bit sind somit acht "Schalterstellungen" des Multiplexers
MUX ansteuerbar.
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Empfangsseitig
ist ein Taktgenerator TG angeordnet, der sowohl den empfangsseitigen A/D-Wandler
ADC als auch den Zähler
Z mit einem Taktsignal ST versorgt. Hier wird das Taktsignal TS beispielsweise
als 80 MHZ Takt über
eine eigene Taktleitung TL übertragen,
wobei sowohl die Signalleitung SL als auch die Taktleitung TL Bestandteil
eines Lokalspulenkabels sind.
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Die
empfangenen Magnetresonanzsignale MR1 bis MR8 sind Schmalbandsignale
mit einer kleinen relativen Bandbreite, die typischerweise 1% ist – gegeben
durch das Verhältnis
einer Gradientenhubes von +/–10
Millitesla zu einer Grundmagnetfeldstärke von beispielsweise 1,5
Tesla.
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Damit
ergibt sich ein benötigter
Bandbreitebedarf pro Empfangskanal von ca. 800 kHz. Bei einem Zeitmultiplexverfahren
ist demnach eine Unterabtastung des empfangenen Magnetresonanzsignals
möglich.
Theoretisch wäre
eine Nyquist-Abtastrate von 1.6 Msamples/s (reelle Daten) pro Kanal ausreichend.
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Diese
Unterabtastung bewirkt jedoch eine Mehrdeutigkeit bezüglich der
Eingangsfrequenz, so dass der Empfänger auch auf anderen Frequenzen zusätzliches
Rauschen von Patient, Antenne und Vorverstärker empfangen könnte.
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Deshalb
werden die Bandpassfilter mit einer gewissen Flankensteilheit vor
der Abtastung benötigt,
um eine Ausblendung des Breitbandrauschens zu erreichen.
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Um
eine Reduzierung des Aufwands für
die Filter zu erreichen, wird die Abtastrate pro Kanal deutlich
höher sein
als das oben genannte theoretische Minimum.
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Als
Bandpassfilter werden bevorzugt Oberflächenwellenfilter (SAW-Filter)
verwendet, die besonders günstige
Eigenschaften aufweisen, denn sie sind kompakt aufbaubar, aus nicht
magnetischem Material herstellbar, weisen eine gute Flankensteilheit
auf, besitzen eine hohe Aussteuerbarkeit und eine gute Linearität, und sie
sind in großen
Stückzahlen
preiswert herstellbar.
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2 zeigt beispielhafte Spektren für ein Zeitmultiplexverfahren
nach 1.
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Das
in 1 beschriebene System mit acht empfangenen Magnetresonanzsignalen
bzw. mit acht Empfangszweigen arbeitet mit einer Summenabtastrate
von 80 MHz (vergleiche dort die Taktfrequenz).
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Damit
wird jeder Empfangszweig mit einer Multiplex-Zyklus-Frequenz von 10 MHz
abgetastet. Das gewünschte
Magnetresonanzband hat eine beispielhafte Breite von 800 kHz um
eine Mittenfrequenz von 63.6 MHz herum – hier z. B. von 63.2 bis 64
MHz.
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Zu
sperrenden Nebenempfangsfrequenzen liegen dann im Bereich von n × 10 MHz ± 3.6 MHz – also hier
bei 3.6 MHz, 6.4 MHz, 13.6 MHz, 16.4 MHz, ..., usw.
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Für das Design
des Bandpassfilters besonders entscheidend sind Grenzen von nächstliegenden
Sperrbändern.
Diese sind hier 120 MHz – 63.2 MHz
= 56.8 MHz und 130 MHz – 64.0
MHz = 66.0 MHz.
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2a zeigt
ein Spektrum nach einem der Vorverstärker V1 bis V8.
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2b zeigt
ein Spektrum nach einem der Vorfilter bzw. Bandpassfilter BP1 bis
BP8.
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2C zeigt
ein Spektrum nach dem Multiplexer MUX.
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3 zeigt
mit Bezug auf 1 eine erste vorteilhafte Weiterbildung
der Erfindung mit einer Signalformung, die mit Hilfe von Sample&Hold-Gliedern
S&H1, S&H2 sowie einem
Equalizer EQU durchgeführt
wird.
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In
der einfachsten Variante des Zeitmultiplexers MUX werden während jeweiliger
Abtastzeitschlitze Ausschnitte von jeweiligen HF-Schwingungen auf
der Signalleitung SL übertragen.
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Auf
der Signalleitung SL sind übertragene Spektren
schwerpunktmäßig um eine
ursprüngliche Hochfrequenz
herum angeordnet. Zur Verringerung von Übertragungsverlusten ist es
möglich,
das jeweilige Signal am Multiplexer MUX nur kurz (z. B. weniger
als eine halbe Hochfrequenzperiode lang) zu erfassen und für den Rest
des Zeitschlitzes festhalten. Dies erfolgt mit Hilfe eines ersten
Sample&Hold-Glieds
S&H1.
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Beispielsweise
schaltet der Multiplexer MUX nur kurz an einen der Eingänge E1 bis
E8, um dann "offen" gelassen zu werden.
Damit wird der Schwerpunkt des Spektrums am Ausgang des Multiplexers MUX
zu niedrigen Frequenzen hin verschoben.
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Das
Eingangssignal am empfangsseitigen A/D-Wandler ADC sollte während eines
Abtastintervalls möglichst
konstant sein. Dies wird am einfachsten durch ein weiteres Sample&Hold-Glied S&H2 erreicht.
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4 zeigt
mit Bezug auf 1 eine vorteilhafte Weiterbildung
der Erfindung mit Einseitenbandmischern ESB vor dem Multiplexer
MUX.
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Jeder
der Empfangszweige EZ1 bis EZ8 weist einen Einseitenbandmischer
ESB auf, mit dem das jeweilige Magnetresonanzsignal MR1 bis MR8
in eine Zwischenfrequenzebene ZF umgesetzt wird.
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Stellvertretend
für alle
Empfangszweige EZ1 bis EZ8 wird hier der erste Empfangszweig EZ1
näher erläutert.
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Das
Magnetresonanzsignal MR1 wird über die
Einzelantenne L1 empfangen und durch den Verstärker V1 verstärkt. Danach
wird es sowohl einem so genannten Phasen-Zweig „ϕ0" (hier realisiert
mit einem 0° Phasenschieber)
als auch einem so genannten Phasen-Zweig "ϕ0 + 90°" (hier realisiert mit einem 90° Phasenschieber)
des Einseitenbandmischers ESB zugeführt.
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Ein
Ausgangssignal des 0° Phasenschiebers wird
mit Hilfe eines Mischers M11 und eines Lokaloszillators LO in die
Zwischenfrequenz ZF umgesetzt und gelangt über einen weiteren 0° Phasenschieber zu
einem Bandpass ZFBP, der auf die Zwischenfrequenz ZF abgestimmt
ist.
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Ein
Ausgangssignal des 90° Phasenschiebers
wird mit Hilfe eines Mischers M12 und des Lokaloszillators LO in
die Zwischenfrequenz ZF umgesetzt und gelangt, zusammen mit dem
Ausgangssignal des 0° weiteren
Phasenschiebers als Summensignal, über einen weiteren 90° Phasenschieber
zum Bandpass ZFBP.
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Das
Ausgangssignal des Bandpasses ZFBP gelangt über einen Zwischenfrequenzverstärker ZFV als
verstärktes
Magnetresonanzsignal MR1V des ersten Empfangszweigs EZ1 an den Multiplexer MUX.
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Die
Umsetzung in die Zwischenfrequenz ZF erfolgt vorteilhaft auf eine
relativ niedrige Zwischenfrequenz ZF von beispielsweise 3.6 MHz.
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Die
dazu verwendete Frequenz des Lokaloszillators LO ist dann zweckmäßigerweise
ein Vielfaches der Abtastfrequenz, hier beispielweise 6 × 10 MHz.
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Dadurch
wird erreicht, dass die Notwendigkeit schmaler Bandpassfilter für die Empfangsfrequenz
umgangen werden kann. Hier ist noch anzumerken, dass es sich bei
dieser Variante mit Frequenzumsetzung nicht um ein "Frequency-Division-Multiplex, FDM"-Verfahren handelt,
weil alle Empfangszweige EZ1 bis EZ8 die gleiche Zwischenfrequenz
verwenden.
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Der Übertragungskanal
bzw. die Signalleitung SL muss theoretisch mindestens eine Bandbreite
bis zur halben Summenabtastfrequenz zur Verfügung stellen – hier also
0 MHz bis 40 MHz. Um ohne großen
Aufwand ein geringes Nebensprechen zu erreichen, ist hier praktisch
in etwa eine doppelte Bandbreite, also 80 MHz, erforderlich.
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Innerhalb
dieser Bandbreite sind lineare Verzerrungen der Übertragungsstrecke noch klein
genug einstellbar, um eine Nebensprechdämpfung von größer 20 dB
zu ermöglichen.
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Bei
einem langen, dünnen
Koaxialkabel als Signalleitung SL kann es erforderlich sein, eine
Dispersion mit einem geeigneten Leitungsequalizer auszugleichen.
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Es
ist aber auch möglich,
das Nebensprechen nach der empfängerseitigen
Digitalisierung durch eine gewichtete Addition der Abtastwerte aus den
benachbarten Zeitschlitzen zu kompensieren.
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Das
Taktsignal TS weist hier eine Frequenz von 240 MHZ auf, die mit
Hilfe von zwei Teilern T1, T2 in die Lokalsoszillatorfrequenz LO
mit 60 MHz und in die Taktfrequenz für den Zähler Z mit 80 MHz umgesetzt
wird.
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5 zeigt
mit Bezug auf 1 eine weitere vorteilhafte
Weiterbildung der Erfindung mit Umschaltern bzw. Alternatoren UMS1
bis UMS8 vor dem Multiplexer MUX.
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Jeder
der Empfangszweige EZ1 bis EZ8 weist hier einen Alternator UMS1
bis UMS8 auf, dem das jeweilige Magnetresonanzsignal MR1 bis MR8 nach
erfolgter Verstärkung
und ggf. nach einer zusätzlichen
Zwischenfrequenz-Umsetzung zugeführt wird.
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Stellvertretend
für alle
Empfangszweige EZ1 bis EZ8 wird hier der erste Empfangszweig EZ1
näher erläutert.
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Das
Magnetresonanzsignal MR1 wird über die
Einzelantenne L1 empfangen und durch einen Verstärker V51 verstärkt. Durch
den Verstärker
V51 wird sowohl ein verstärktes
positives Magnetresonanzsignal MR1V+ als auch ein verstärktes negatives
Magnetresonanzsignal MR1V– gebildet,
die beide dem Alternator UMS1 zugeführt werden. Der Alternator
UMS1 ist vergleichbar zu einem Umschalter ausgebildet, der mit Hilfe
eines Signals ST3 geschaltet wird.
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In
einer hier nicht dargestellten Weiterbildung wird sowohl das Magnetresonanzsignal
MR1V+ als auch das Magnetresonanzsignal MR1V– in die Zwischenfrequenz umgesetzt,
bevor beide zum Alternator UMS1 gelangen.
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Vereinfacht
gesagt, wird über
den Alternator UMS1 das verstärkte
Magnetresonanzsignal des ersten Empfangszweiges EZ1 mit alternierender
Polarität
an den Multiplexer MUX weitergeleitet.
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Bei
dieser vorteilhaften Variante wird die Polarität des weitergeleiteten Magnetresonanzsignals MR1V
nach jedem Abtastzyklus gewechselt.
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So
werden hier beispielsweise zuerst alle empfangenen Magnetresonanzsignale
MR1V bis MR8V der acht Empfangszweige EZ1 bis EZ8 mit positivem
Vorzeichen übertragen – also als
Signale MR1V+ bis MR8V+.
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Nachfolgend
werden alle empfangenen Magnetresonanzsignale MRxV der acht Empfangszweige
EZ1 bis EZ8 mit negativem Vorzeichen übertragen – also als Signale MR1V– bis MR8V–.
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Als
Signal ST3 wird vorteilhaft ein "Most
Significant Bit, MSB" des
Zählers
Z verwendet, der hier als 4-Bit-Zähler realisiert ist und mit
einer Frequenz von 80 MHz getaktet wird.
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6 zeigt
eine zu 5 vorteilhafte Alternative ohne
Alternatoren.
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Es
wird ein Multiplexer MU6 mit 16 Eingängen E1 bis E16 verwendet.
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Jeder
der Empfangszweige EZ1 bis EZ8 stellt wiederum zwei verstärkte Magnetresonanzsignale
MRxV+ bzw. MRxV– zur
Verfügung.
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In
einer hier nicht dargestellten Weiterbildung werden die beiden Magnetresonanzsignal MRxV+,
MRxV– in
die Zwischenfrequenz umgesetzt, bevor sie zum Multiplexer MUX6 gelangen.
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Den
Eingängen
E1 bis E8 des Multiplexers MUX6 werden die verstärkten Magnetresonanzsignale
mit positivem Vorzeichen zugeführt – also MR1V+
bis MR8V+, während
den Eingängen
E9 bis E16 des Multiplexers MUX6 die verstärkten Magnetresonanzsignale
mit negativem Vorzeichen zugeführt
werden – also
MR1V– bis
MR8V–.
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Zur
Steuerung des Multiplexers MUX6 wird wieder ein 4-Bit-Zähler Z verwendet, der mit 80
MHz getaktet ist.
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Aus
den in 5 und 6 beschriebenen Varianten ergeben
sich folgende Vorteile:
Es werden Rückwirkungen von der Signalleitung
LS auf die Einzelantennen L1 bis L8 vermieden. Diese Rückwirkungen
sind im allgemeinen schwer zu beherrschen, da die Signalleitung
im Nahfeld der hochempfindlichen magnetischen Einzelantennen L1
bis L8 verläuft.
Eine HF-dichte Schirmung der Signalleitung SL ist wegen der Kompatibilität zu den
HF-Sende- und Gradientenfeldern nur sehr eingeschränkt möglich.
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Beim
Zeitmultiplex in der vorher beschriebenen Grundform findet keine
Frequenzverschiebung statt, so dass das Spektrum auf der Signalleitung
SL Frequenzkomponenten auf der ursprünglichen Empfangsfrequenz enthält.
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Die
in 5 und 6 beschriebene Verwendung von
Magnetresonanzsignalen mit alternierendem Vorzeichen entspricht
einer Mischung mit 5 MHz bzw. einer Verschiebung aller Spektralkomponenten
um 5 MHz. Damit wird das Spektrum von Anteilen bei 63.6 MHz befreit
und die nächstliegenden Bänder sind
bei 61.4 und 66.4 MHz.
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Außerdem werden
quadratische Verzerrungen beseitigt, denn durch die Verwendung von
alternierenden Magnetresonanzsignalen zum multiplexen fallen Oberwellen,
die durch unerwünschte
nichtlineare Verzerrungen zweiter Ordnung gebildet werden, nicht
mehr ins ausgewertete Frequenzband.
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Für eine Magnetresonanz-Frequenz
von 63.3 MHz, die einer niedrigsten Multiplex-Spektralkomponente
von 3.3 MHz entspricht, würde
eine Harmonische bei 6.6 MHz entstehen, die wegen der 10 MHz Abtastung
bei 3.4 MHz gesehen würde
und das Empfangsband stören
würde.
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Bei
den in 5 und 6 geschilderten Verfahren erscheint
das niedrigste Signalband bei 5 MHZ – 3.3 MHz = 1.7 MHz. Die wiederum
bei 3.4 MHz generierte Oberwelle läge jetzt weitab des genutzten
Frequenzbereiches.
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Der
hier geschilderte Zusammenhang gilt ebenso für die höheren Spektralbänder des
Multiplexsignals, z. B. 190 MHz – 2 × 63.3 MHz = 63.4 MHz gegenüber 2 × 61.7 MHz – 60 MHz
= 63.4 MHz.
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Für den Empfang
von Magnetresonanzsignalen von anderen Atomarten als Wasserstoff
(die sogenannten "X-Kerne") können besondere
Schwierigkeiten auftreten, wenn deren Larmorfrequenz bei dem gewählten Grundmagnetfeld
sehr nahe bei ganzzahligen Vielfachen der halben Zyklusfrequenz (n × 5 MHz)
liegt.
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An
diesen "Nyquistgrenzen" überlappen sich die mehrdeutigen
Frequenzbereiche, und unerwünschten
Einfaltungen können
durch Bandpassfilter nicht mehr beseitigt werden. Die nachfolgenden Figuren 7 und 8 zeigen
Lösungen
für dieses Problem.
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7 zeigt
eine zu 1 alternative erfindungsgemäße Anordnung
für einen "X-Kern-Empfang".
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Eine
Lokalspule LS weist hier beispielhaft vier Einzelantennen L1 bis
L4 auf.
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Ein
erster Empfangszweig EZ1 weist eine Einzelantenne L1 und einen rauscharmen
Verstärker V71
auf.
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Weitere
Empfangszweige EZ2 bis EZ4 sind entsprechend aufgebaut. Stellvertretend
wird der Signalfluss des ersten Empfangszweigs EZ1 näher erläutert.
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Es
ist ein Multiplexer MUX7 zur Durchführung eines Zeitmultiplexverfahrens
vorgesehen, wobei der Multiplexer MUX7 insgesamt acht Eingänge E1 bis
E8 sowie einen Ausgang A1 aufweist.
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Ein
empfangenes erstes Magnetresonanzsignal MR1 der Einzelantenne L1
gelangt an den rauscharmen Verstärker
V1, um ein verstärktes
Signal MR1V zu bilden.
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Das
verstärkte
Signal MR1V gelangt sowohl an einen ersten Eingang E1 des Multiplexers
als auch an einen weiteren Eingang E5 des Multiplexers MUX7.
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Die
hier nicht näher
dargstellten bzw. beschriebenen Empfangszweige EZ2 bis EZ4 bilden entsprechend
verstärkte
Signale MR2V bis MR4V.
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Das
Signal MR2V gelangt sowohl an den Eingang E2 als auch an den Eingang
E6, während das
Signal MR3V sowohl an den Eingang E3 als auch an den Eingang E7
und das Signal MR4V sowohl an den Eingang E4 als auch an den Eingang
E8 gelangt.
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In
einer hier nicht dargestellten Weiterbildung wird nach den jeweiligen
Verstärkern
und vor dem Multiplexer MUX7 eine Um setzung der Signale in den Zwischenfrequenzbereich
vorgenommen.
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Durch
den Multiplexer MUX7 werden die Signale MR1V bis MR4V unter Verwendung
eines Zeitmultiplexverfahrens zum Signal MRMUX zusammengefasst,
um nachfolgend über
eine Übertragungsstrecke
bzw. Signalleitung SL an einen Empfänger REC übertragen zu werden.
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Die Übertragungsstrecke
könnte
beispielweise als kabelgebundene oder als optische Übertragungsstrecke
oder als Funkübertragungsstrecke ausgestaltet
sein.
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Beispielsweise
wird als Signalleitung SL ein Koaxialkabel oder ein Lichtwellenleiter
oder eine Kombination mit einer Sendediode und mit einer Empfangsdiode
verwendet.
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Normalerweise
wird man den Frequenzplan und die Empfängerzahl eines Magnetresonanz-Systems
für die
Wasserstoff-Resonanzfrequenz optimieren, da hier die größten Signale
auftreten und sie für die
weit überwiegende
Anzahl von Untersuchungen eingesetzt wird.
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Allein
durch Austauschen der ansteckbaren Lokalspulenbaugruppen mit den
zugehörigen
Filtern können
aber auch andere Kerne (die sogenannten "X-Kerne") in anderen Frequenzbändern empfangen werden.
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Die
Vorfilterung ist am besten realisierbar, wenn die Magnetresonanz-Frequenzen
nicht zu nahe bei Vielfachen der halben Zyklusfrequenz (hier 5 MHz)
liegen. Andernfalls rücken
zu sperrenden Aliasbänder
sehr nahe an die Nutzfrequenzen heran.
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Im
Fall ungeradzahliger Vielfacher (z. B. 25 MHz) kann man die Zyklusfrequenz
(Abtastfrequenz pro Kanal) bei einem unveränderten System dadurch verdoppeln,
dass man jedem Empfangselement zwei Zeitschlitze zur Verfügung stellt – wie hier
dargestellt. Die damit einhergehende Halbierung der Kanalzahl ist ein
erträglicher
Nachteil, da sie nur Untersuchungen mit dem speziellen X-Kern betrifft.
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Falls
die Resonanzfrequenz eines X-Kerns hingegen nah bei einem Vielfachen
der Zyklusfrequenz selbst liegt (z. B. 60 MHz), genügt eine
Verdoppelung der Abtastrate alleine nicht.
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Hier
ist es aber möglich – wie in 8 gezeigt – die jeweiligen
Magnetresonanzsignale MR1 bis MR4 der Empfangszweige EZ1 bis EZ4
mit unterschiedlichen Phasenverschiebungen – hier beispielsweise realisiert
mit 0° bzw.
90° Phasenverschiebung – dem Multiplexer
MUX8 zuzuführen.
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In
einer hier nicht dargestellten Weiterbildung wird nach den jeweiligen
Verstärkern
und vor dem Multiplexer MUX8 eine Umsetzung der Signale in den Zwischenfrequenzbereich
vorgenommen.
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In
Verbindung mit einem Vorzeichenwechsel bei jedem zweiten Zyklus
erhält
man eine Sequenz von Abtastwerten, die mit (1, j, –1, –j) gewichtet
sind. Dies entspricht einer spektralen Verschiebung um eine halbe
Zyklusfrequenz (hier 5 MHz).
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Nachfolgend
kann das Signal mit 20 Msamples/s einfaltungsfrei dargestellt werden.
Der Vorzeichenwechsel kann entweder mit dem beschriebenen analogen
Alternator oder aber durch nachträgliche digitale Multiplikation
mit einer Folge von (1, 1, –1, –1) durchgeführt werden.
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9 zeigt
eine alternative Ausgestaltung zu 1, bei der
ein Taktsignal über
die Signalleitung SL zusätzlich
mit übertragen
wird.
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Die
Taktfrequenz für
den Multiplexer (hier z. B. 10 MHz bzw. 5 MHz) wird so gewählt, dass
keine ihrer Vielfachen mit einer genutzten Magnetresonanz-Empfangsfrequenz
zusammenfällt.
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Dabei
werden auch Larmorfrequenzen anderer Kerne als Wasserstoff berücksichtigt.
Auch der empfängerseitige
A/D-Wandler ADC wird mit einem Vielfachen der Taktfrequenz betrieben.
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Die
digitalisierten Spektren sind dann im allgemein frei von Eigenstörungen durch
das Empfangssystem.
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Zur
Herstellung eines konstanten Zeit- und Phasenbezugs muss dem Multiplexer
MUX ein zentral generiertes Taktsignal zugeführt werden.
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Wenn
man dessen Frequenz außerhalb
des belegten Multiplex-Spektrums
wählt,
können
die zur Signalübertragung
verwendeten Koaxialleitungen zur Übertragung mitbenutzt werden.
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Das
Taktsignal wird über
Filter eingeleitet bzw. ausgeleitet.
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Werden
gemeinsame Vielfache (z. B. 240 MHz) des Taktsignals (vergleiche
80 MHz bei 1) und der LO-Frequenz (vergleiche
60 MHz) übertragen,
können
alle internen Frequenzen durch einfache Teilerschaltungen generiert
werden.
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Zur
richtigen Zuordnung der Zeitschlitze und zur Feinsynchronisation
der Abtastzeitpunkte bei vorab nicht genau bekannter Leitungslänge kann
ein Kanal markiert werden, z. B. durch einen etwas abweichenden
DC-Offset.
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Dieser
kann permanent vorhanden sein, systematisch alterniert werden (z.
B. 5 MHz), oder nur während
eines dedizierten Kalibrationsintervalls nach dem Herstellen der
Leitungsverbindung appliziert werden.
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10 zeigt
eine auf 1 bezogene Datenübertragung
von einer Steuereinheit des Magnetresonanzsystems zu den Lokalspulen
in Sende-Empfangs-Umschaltpausen.
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Der
vergleichbar zu 9 zentral generierte Steuertakt
kann auch zur seriellen Übertragung
von digitalen Steuersignalen an die Lokalspulen mitverwendet werden.
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Dies
ist zum Beispiel zur Ansteuerung der PIN-Dioden-Verstimmschaltungen oder zur Umschaltung
der Vorverstärkung
sinnvoll.
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Zur
Informationsübertragung
kann entweder eine separate parallel geführte Datenleitung (Zweidrahtprotokoll),
oder eine Modulation des Clock- bzw. Taktsignals selbst benutzt
werden.
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Dabei
müssen
Störungen
des Empfangs durch die Steuersignale vermieden werden. In einem MR-System
wird der Empfangsbetrieb normalerweise immer wieder durch Sendephasen
zur MR-Anregung unterbrochen. Man kann diese Zeiten, oder auch nur
die einige Mikrosekunden langen Sende-Empfangs-Umschaltpausen, zur Übertragung
der seriellen Telegramme nutzen.
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Beispielsweise
können
mit 240 MHz und einer Modulation mit einem Bit pro Trägerperiode
in 10 μs
bis zu 2400 Bit übertragen
werden.