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Die Erfindung betrifft eine Radüberwachungseinrichtung.
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Aus dem Stand der Technik, insbesondere im Bereich der Radüberwachung in Lastkraftwagen oder Lastkraftwagen-Trailern, sind Radüberwachungsvorrichtungen bekannt, die eine Mess- und Auswerteinheit umfassen, die dazu ausgelegt ist, im Bereich wenigstens einer Radmutter des Rads an dem Rad befestigt zu sein. Solche Radüberwachungseinrichtungen umfassen teilweise wenigstens einen Sensor zum Erfassen einer Kenngröße für einen Zustand eines Radlagers. Auf den Zustand des Radlagers kann beispielsweise durch das Erfassen einer Temperatur des Radlagers und durch das Erfassen von Vibrationen während der Fahrt geschlossen werden, wobei die Vibrationen ein charakteristisches Frequenzspektrum haben. Gattungsgemäße Radüberwachungsvorrichtungen sind im Vergleich zu Radüberwachungsvorrichtungen, die nicht mit der Felge verbunden sind, besonders leicht und robust ausgestaltet, um einerseits eine Unwucht des Rads durch das Gewicht der Radüberwachungsvorrichtung zu vermeiden und um andererseits trotz der extremen Bedingungen, denen die Radüberwachungsvorrichtung im Betrieb ausgesetzt ist, eine lange Lebensdauer zu gewährleisten. Durch das Anbringen de Radüberwachungsvorrichtung im Bereich der Radmutter ist die Radüberwachungsvorrichtung leicht zugänglich und leicht montierbar.
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Aus der
DE 32 30 418 A1 ist eine Vorrichtung zum Ermitteln von und zum Warnen vor einem Reifendefekt bekannt, umfassend Reifendruck ermittelnden Ventilen und einem Luftsignalhorn. Durch die den Reifendruck ermittelnden Ventile kann Luft aus dem Reifen an das Luftsignalhorn geliefert werden, um einen Signalton zu erzeugen, wenn der Reifen zu stark oder zu schwach aufgepumpt ist. In der Zwischenzeit wird Luft ebenfalls an eine Kolbeneinheit herangeführt, welche einen elektrischen Schalter betätigt, der an dem Radachsengehäuse befestigt ist, um eine an dem Fahrzeug vorgesehene Warnlampe zum Aufleuchten zu bringen.
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Aus der
DE 601 21 198 T2 ist eine Radsensorbaugruppe bekannt, die auf dem Achsende zur Drehung mit dem Achsende installiert ist, die einen Stromerzeuger aufweist, der die Drehung des Achsendes zur Stromerzeugung verwendet und eine Mehrzahl von Magneten umfasst, und die eine Pumpe zum Aufpumpen des Reifens aufweist, wobei die Pumpe durch die Magnete ohne die Verwendung einer Batterie mit Strom betrieben wird.
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Aus der
EP 0 832 764 A2 ist eine Reifenentleerungs-Anzeigevorrichtung zum Befestigen an einer Radnabe bekannt, umfassend einen Detektor für einen Reifendruck des Rads, einen Signalsender und Energieversorgungsmittel, wobei die Energieversorgungsmittel einen Generator umfassen, von dem ein Teil zum Mitrotieren mit dem Rad und ein anderer Teil zum Nichtmitrotieren ausgebildet sind.
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Aus der
WO 2004 098 912 A1 ist eine in eine Scheibenbremse für Nutzfahrzeuge integrierte Steuerungselektronik bekannt, wobei eine der Überwachung bremsenspezifischer Parameter und Regelung von Bremsenkomponenten dienende Steuerungselektronik an eine Stromversorgung angeschlossen ist, die so ausgebildet ist, dass in der Steuerungselektronik zumindest eine Sender-/Empfängereinheit vorgesehen ist, die in Wirkverbindung mit mindestens einem bremsenfremden, radeigenen oder radnahen Sensor steht.
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Aus der
DE 601 08 973 T2 ist ein Rad mit einem strukturellen Abschnitt bekannt, der aus einem nichtmetallischen Material besteht, wobei der strukturelle Abschnitt als integralen Teil desselben einen passiven Sensor enthält, der Eigenschaften des Rades und/oder eines Reifens und/oder eines Fluids, das zwischen dem Rad und dem Reifen eingeschlossen ist, überwacht, während das Rad/der Reifen in Funktion ist.
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Aus der
DE 43 09 265 A1 ist eine in eine Fahrzeugfelge eingebaute Vorrichtung zur Kontrolle eines Luftdrucks in Fahrzeugreifen so ausgebildet, dass eine Kontrolle des Luftdrucks durch einen Sensor mit einer Auswerte- und Übertragungseinheit erfolgt. Durch an einer Fahrzeugoberfläche befestigte Empfangsglieder oder ein Handgerät wird eine berührungslose Übermittlung von den in der Auswerteeinheit ermittelten Messwerten zu einer Anzeigeeinheit ermöglicht.
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Aus der
DE 35 38 233 A1 ist es bekannt, dass am Rad eines Kraftfahrzeuges das Aufpumpventil des Reifens durch einen Schlauch mit einem Druckfühler verbunden ist. Dabei befindet sich der Druckfühler in einem Behälter, der über einen Haltebügel beispielsweise zwischen zwei Radmuttern- oder schrauben befestigt ist. Der Fühler wirkt als Schalter im Schaltkreis eines Funksenders, der vom Fühler betätigt wird, sobald der Reifendruck den Bereich der vorgeschriebenen Werte überschreitet. Die Teile des Senders sind auf üblichen Platten für gedruckte Schaltungen montiert und befinden sich zusammen mit einer Versorgungsbatterie und einer Anzeigelampe oder Meldeleuchte, die sich einschaltet, sobald der Sender arbeitet, im Inneren des Behälters. Über eine im Schlauch angebrachte Antenne werden die vom Sender emittierten Signale einer z.B. am Fahrerhaus montierten Empfangsantenne zugeleitet und von dort zum Empfänger weitergeleitet, der den optischen und/oder akustischen Melder oder Alarmgeber betätigt und ein Signal an den Tachographen sowie auch den Fahrtenschreiber oder Bordcomputer, falls diese vorhanden sind, weiterleitet.
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Aus der
DE 10 2004 012 770 B4 ist eine Einrichtung bekannt, die zum Befestigen an einem ein Radlager umfassenden Rad eines Fahrzeugs, beispielsweise zwischen zwei Radmuttern oder Radschrauben, hergerichtet ist, und Mittel umfasst, die beim Fahren des Fahrzeugs die dabei auftretenden Vibrationen erfassen, die die Vibrationen auf einen bevorstehenden Fehlerzustand des Radlagers hin auswerten und die im Fall, dass das Überwachen den bevorstehenden Fehlerzustand ergibt, ein Signal abgeben.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht insbesondere darin, eine Radüberwachungsvorrichtung mit einem erweiterten Funktionenspektrum und einem verbesserten Bedienkomfort bereitzustellen.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst, während vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung den Unteransprüchen entnommen werden können.
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Die Erfindung geht aus von einer Radüberwachungsvorrichtung mit einer Mess- und Auswerteinheit, die dazu ausgelegt ist, im Bereich wenigstens einer Radmutter oder -schraube des Rads an dem Rad befestigt zu sein, und mit wenigstens einem Sensor zum Erfassen einer Kenngröße für einen Zustand eines Radlagers.
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Die Radüberwachungsvorrichtung umfasst zumindest einen Sensor zum Erfassen eines Reifendrucks eines Reifens des Rads. Durch die Montage der Mess- und Auswerteinheit im Bereich der Radmutter kann einerseits jederzeit eine leichte Zugänglichkeit der Mess- und Auswerteinheit gewährleistet werden und andererseits kann die Radmutter zum Herstellen einer lösbaren Verbindung genutzt werden, beispielsweise als Halte- oder Rastelement oder zum Verschrauben der Mess- und Auswerteinheit mit einer Felge des Rads, wobei im letzteren Fall ein Befestigungselement der Mess- und Auswerteinheit oder die gesamte Mess- und Auswerteinheit beim Verschrauben der Radmutter zwischen der Radmutter und der Felge eingespannt werden kann.
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Die Kenngröße für den Zustand der Radlagers kann eine Temperatur sein, aus der auf erhöhte Reibkräfte im Radlager geschlossen werden kann, oder alternativ eine Intensität von Vibrationen in einem bestimmten Spektralbereich angeben. Durch die Integration der Reifendrucküberwachung in die gleiche Mess- und Auswerteinheit, die eine Radlagerüberwachung durchführt, können im Vergleich zu Lösungen mit zwei oder mehr getrennten Überwachungsvorrichtungen Kosteneinsparungspotenziale realisiert werden. Dadurch das die gesamte Messung und Auswertung an dem sich drehenden Teil des Rads ausgeführt wird, kann eine konstruktiv aufwändige Übertragung von Daten von einem sich drehenden Teil der Radnabe auf einen feststehenden Teil der Radnabe vermieden werden.
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Ein Energieverbrauch der Mess- und Auswerteinheit kann auf das Nötigste beschränkt werden, wenn die Mess- und Auswerteinheit durch ein Abfragesignal aktivierbar ist und im Übrigen keine oder fast keine Energie verbraucht.
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Nach einer Ausgestaltung der Erfindung kann die Mess- und Auswerteinheit ein Mittel zum manuellen Auslösen des Abfragesignals aufweisen. Das Mittel kann ein einfacher Schalter sein, der beispielsweise auch als kapazitiver Sensor ausgebildet sein kann. Der Schalter kann beispielsweise durch eine Abdeckung vor einer versehentlichen Betätigung, beispielsweise durch während der Fahrt des Lastkraftwagens herum fliegende Steinchen, geschützt sein.
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Alternativ oder ergänzend zu dem Mittel zum manuellen Auslösen des Abfragesignals kann die Mess- und Auswerteinheit eine Empfängeranordnung zum drahtlosen Empfangen des Abfragesignals aufweisen. Das Abfragesignal, das auch als „Wake-Up-Puls“ bzw. Aufweckimpuls ausgestaltet sein kann, kann beispielsweise ein elektromagnetisches Signal sein, dessen Frequenz eine Resonanzfrequenz eines Schwingkreises in der Mess- und Auswerteinheit ist. Das Abfragesignal kann ausgelöst werden, wenn eine Amplitude der Spannungsschwingungen an dem Schwingkreis einen Schwellenwert überschreitet.
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Nach einem weiteren Aspekt der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Mess- und Auswerteinheit ein Signalausgabemittel zum Ausgeben eines Messwerts umfasst, wobei das Signalausgabemittel durch ein Abfragesignal aktivierbar ist. Das Signalausgabemittel kann beispielsweise als Transmitter zum Ausgeben eines den Messwert enthaltenden Funksignals oder als Klartext-Anzeigeeinheit, beispielsweise als 7-Segment-Anzeige, als LCD-Anzeige oder auch als Touchscreen ausgebildet sein und ggf. mit einem abklappbaren Deckel zum Schutz der Anzeigeeinheit ausgestattet sein. Durch eine mittelbare oder unmittelbare Integration eines der Sensoren in den Schwingkreis kann zudem die Resonanzfrequenz abhängig von dem Messergebnis gestaltet werden. Die Resonanzfrequenz kodiert dann das Messergebnis, welches dadurch in einer einfachen Weise durch eine Messung der Resonanzfrequenz von außen auslesbar ist. Die Mess- und Auswerteinheit kann dadurch vollkommen passiv, d.h. ohne eigene Energieversorgung, gestaltet werden.
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Ferner wird vorgeschlagen, dass die Mess- und Auswerteinheit dazu ausgelegt ist, eine zum Aktivieren der Mess- und Auswerteinheit und des Signalausgabemittels benötigte Energie aus dem Abfragesignal zu gewinnen. Die Energie kann in einem Schwingkreis zwischengespeichert werden und einen Mikroprozessor mit einem darauf implementierten Auswertalgorithmus aktivieren. Das Resultat des Auswertalgorithmus kann kodiert und unter Verwendung der aus dem Abfragesignal gewonnenen Energie versandt werden.
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Wenn ein Sensor zum Erfassen des Reifendrucks über einen Druckschlauch mit einem Innenraum des Reifens verbunden ist, kann einerseits eine thermische Entkopplung des Sensors von der Temperatur des Reifenmantels und andererseits eine unmittelbare Messung gewährleistetet werden.
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Alternativ dazu kann der Sensor zum Erfassen des Reifendrucks im Bereich des Reifens angeordnet sein und über eine Signalleitung bzw. einen einfachen Draht mit der Mess- und Auswerteinheit verbunden sein. Mit besonderem Vorteil ist dabei der Sensor zum Erfassen des Reifendrucks im Bereich eines Ventils des Reifens angeordnet. Dadurch können handelsübliche Räder mit einer erfindungsgemäßen Reifenüberwachungsvorrichtung ausgestattet werden.
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Wenn die Mess- und Auswerteinheit dazu ausgelegt ist, zwischen zwei Radmuttern des Rads befestigt zu sein, kann ein Verschwenken der Mess- und Auswerteinheit durch eine Drehung um die Achse einer Radmutter vermieden werden, so dass ein sicherer Halt auch bei großen Fliehkräften in radialer Richtung gewährleistet werden kann.
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Die Befestigung an den Radmuttern kann sicher und schnell erfolgen, ohne dass der Halt der Radmuttern beeinträchtigt wird, wenn die Mess- und Auswerteinheit wenigstens eine Befestigungslasche zum Befestigen der Mess- und Auswerteinheit an der Felge des Rads umfasst. Die Befestigungslasche kann derart ausgebildet sein, dass sie zwischen der Radmutter und der Felge des Rads verspannt werden kann.
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Ferner wird vorgeschlagen, dass die Mess- und Auswerteinheit wenigstens ein Mittel zum gewinnen von elektrischer Energie aus einer thermischen Energie und/oder Bewegungsenergie des Rads aufweist. Dadurch kann auf Batterien oder eine andersartige Energieversorgung verzichtet werden. Das Mittel kann beispielsweise eine Thermospannung nutzen, die einerseits durch hohe Temperaturen in einem ersten Bereich des Rads, beispielsweise im Bereich des Radlagers oder im Bereich von Bremsscheiben, und andererseits durch geringere Temperaturen in einem luftgekühlten Bereich des Rads angetrieben wird.
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Ferner schlägt die Erfindung vor die Radüberwachungsvorrichtung mit einem Lesegerät zum Auslesen einer Reifenüberwachungsvorrichtung von dem oben beschriebenen Typ auszustatten, das insbesondere das Aktivierungssignal erzeugen kann. In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung umfasst ein Radüberwachungssystem mehrere Mess- und Auswerteinheiten, die jeweils zur Anordnung an einem Reifen vorgesehen sind, so dass alle Reifen eines Lastkraftwagen mitsamt Trailer überwacht werden können, und ein Lesegerät zum sequentiellen oder gleichzeitigen Auslesen aller Mess- und Auswerteinheiten des Reifenüberwachungssystems, wobei ein Lese- und Anzeigegerät dann auch im Cockpit angeordnet oder dort integriert sein kann.
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Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung. In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Die Zeichnung, die Beschreibung und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammenfassen.
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Es zeigen:
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1 ein Rad mit einer Radüberwachungsvorrichtung nach einer ersten Ausgestaltung der Erfindung und
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2 ein Rad mit einer Radüberwachungsvorrichtung, die neben einer Mess- und Auswerteinheit auch ein Lesegerät umfasst, nach einer zweiten Ausgestaltung der Erfindung.
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1 zeigt eine Radüberwachungsvorrichtung zur Überwachung eines Rads 10 eines Lastkraftwagens oder eines Lastkraftwagen-Trailers. Die Radüberwachungsvorrichtung hat eine als integrierter Schaltkreis ausgebildete Mess- und Auswerteinheit 12, die dazu ausgelegt ist, zwischen zwei Radmuttern 14 des Rads 10 an dem Rad 10 befestigt zu sein. Die Radüberwachungsvorrichtung weist zudem mehrere Sensoren 16, 18, 20 zum Erfassen einer Kenngröße für einen Zustand eines Radlagers 22, zum Erfassen eines Reifendrucks und verschiedener Temperaturen, beispielsweise einer Temperatur des Radlagers 22, einer Temperatur von Bremsscheiben und einer Temperatur eines Reifenmantels, auf.
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Die Sensoren 20 zum Erfassen der Temperatur sind optional an verschiedenen Montagepositionen montierbar, so dass die Messung verschiedener Temperaturen möglich ist. In dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist nur ein Temperatursensor an einem Außenring des Radlagers 22 angeordnet. Die Mess- und Auswerteinheit 12 umfasst einen oder mehrere Eingänge für Signalleitungen von Temperatursensoren 20 oder anderen Sensoren, um welche die Radüberwachungsvorrichtung optional erweiterbar ist. Dadurch kann die Mess- und Auswerteinheit 12 beispielsweise die Signale von zwei oder mehr Temperatursensoren 20 verarbeiten, die an verschiedenen Punkten des Rads 10 mit verschiedenen charakteristischen Temperaturen angeordnet werden können.
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Die Kenngröße für einen Zustand der Radlagers 22 ist eine Amplitude von Vibrationen der Rads 10 in einem mittleren Frequenzbereich, der von unten durch die niederfrequenten Variationen der Beschleunigung der Mess- und Auswerteinheit 12, die durch Geschwindigkeitsänderungen des Lastkraftwagens und die damit einher gehenden Änderungen der Rotationsbeschleunigung der Mess- und Auswerteinheit 12 bedingt sind, und oben durch hochfrequente Vibrationen, wie die beispielsweise durch ein Reifenprofil oder Kies auf einer Fahrbahn entstehen, beschränkt ist. Die Vibrationen werden durch einen Beschleunigungssensor 18 erfasst.
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Ferner umfasst die Reifenüberwachungsvorrichtung nach dem Ausführungsbeispiel einen Sensor 16 zum Erfassen eines Reifendrucks eines Reifens 24 des Rads 10, der über einen Druckschlauch 26 mit einem Innenraum des Reifens 24 verbunden ist. Der Druckschlauch 26 kann auf ein Ventil 28 des Reifens 24 aufgesteckt werden und ist an seinem Ende mit einem Stift zum Öffnen des Ventils 28 ausgestattet, so dass sich beim Abziehen oder Abschrauben des Druckschlauchs 26 der Stift von einem Rückschlagmechanismus des Ventils 28 löst und das Ventil 28 sich schließen kann.
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Die Mess- und Auswerteinheit 12 umfasst ein als Schalter, beispielsweise als Schiebeschalter, ausgebildetes Mittel 30 zum manuellen Auslösen eines Abfragesignals, durch welches die Mess- und Auswerteinheit 12 aktivierbar ist. In einer konstruktiv einfachen Ausgestaltung der Erfindung wird durch das Mittel 30 ein Stromkreis mit einer Batterie geschlossen und ein Mikroprozessor der Mess- und Auswerteinheit 12 wird eingeschaltet. Der Mikroprozessor greift die Messwerte der verschiedenen Sensoren 16, 18, 20 ab und stellt sie in einem als Klartextanzeige ausgebildeten Signalausgabemittel 32 dar.
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Das Signalausgabemittel 32 zum Ausgeben eines Messwerts ist damit ebenfalls durch das Abfragesignal aktivierbar. Das Signalausgabemittel 32 kann in verschiedenen Ausführungsbeispielen beispielsweise als Transmitter zum Ausgeben eines den Messwert enthaltenden Funksignals oder als Klartext-Anzeigeeinheit, beispielsweise als 7-Segment-Anzeige, als LCD-Anzeige oder auch als Touchscreen, ausgebildet sein. Die Mess- und Auswerteinheit 12 ist mit einem hier nicht explizit dargestellten abklappbaren Deckel zum Schutz der Anzeigeeinheit ausgestattet. Ferner kann der Deckel das Mittel 30 zum manuellen Auslösen eines Abfragesignals bilden, so dass die Mess- und Auswerteinheit 12 automatisch aktiviert wird, wenn der Deckel aufgeklappt wird.
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Die Mess- und Auswerteinheit 12 umfasst eine elektronische Baugruppe, die auf einer hier nicht explizit dargestellten Metallplatte montiert ist. Seitliche Enden der Metallplatte bilden Befestigungslaschen 34, 36 zum Befestigen der Mess- und Auswerteinheit 12 an der Felge 38 des Rads 10, wobei die Befestigungslaschen 34, 36 durch das Vorsehen von Löchern mit einem geeigneten Abstand und Durchmesser dazu ausgelegt sind, zwischen der Radmutter 14 und der Felge 38 des Rads 10 verspannt zu sein.
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Die gesamte Mess- und Auswerteinheit 12 ist in einem chemikalien- und temperaturresistenten Kunststoffgehäuse angeordnet, in welches die Metallplatte eingegossen ist. Der Beschleunigungssensor 18 ist unmittelbar und fest mit der Metallplatte verbunden, so dass der Beschleunigungssensor 18 zum Erfassen der von dem Radlager 22 erzeugten Vibrationen über die Metallplatte und die Radmuttern 14 insgesamt spielfrei mit der Felge 38 verbunden ist. Die Signale des Beschleunigungssensors 18 werden durch einen Hochpassfilter bearbeitet, der die durch die Rotationsbeschleunigung bedingten Komponenten des Sensorsignals herausfiltert, und anschließend durch einen Tiefpassfilter bearbeitet, der hochfrequente Vibrationen durch das Reifenprofil und durch Schotter bzw. Kies aus dem Signal eliminiert.
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2 zeigt eine alternative Ausgestaltung der Erfindung. Die folgende Beschreibung beschränkt sich im Wesentlichen auf Unterschiede zu dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel, wobei im Hinblick auf gleich bleibende Merkmale auf die Beschreibung zu 1 verwiesen wird. Ähnliche oder gleich wirkende Merkmale der beiden Ausführungsbeispiele sind mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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Im Unterschied zu der in 1 dargestellten Mess- und Auswerteinheit 12 weist die die Mess- und Auswerteinheit 12 nach 2 eine Empfängeranordnung 40 zum drahtlosen Empfangen des Abfragesignals auf. Ein Display an der Mess- und Auswerteinheit 12 kann entfallen, kann jedoch auch ergänzend zum Ablesen der Messdaten bereitgestellt werden.
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Das Reifenüberwachungssystem umfasst ein Lesegerät 42 zum Auslesen der Reifenüberwachungsvorrichtung bzw. zum Auslesen der Messdaten der Mess- und Auswerteinheit 12. Das Lesegerät 42 umfasst einen Sender zum Erzeugen und drahtlosen Übermitteln des Abfragesignals und einen Empfänger zum Empfangen der Messdaten von der Mess- und Auswerteinheit 12.
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Das Abfragesignal ist eine elektromagnetische Welle, insbesondere im kHz- bis GHz-Bereich, und die Mess- und Auswerteinheit 12 ist durch die Integration von RFID-Technologie dazu ausgelegt ist, eine zum Aktivieren der Mess- und Auswerteinheit 12 und des Signalausgabemittels 32 benötigte Energie aus dem Abfragesignal zu gewinnen. Das Signalausgabemittel 32 umfasst in diesem Ausführungsbeispiel einen Transmitter zum Übertragen der Messwerte von der Mess- und Auswerteinheit 12 auf das Lesegerät 42.
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Eine Reichweite des Senders des Lesegeräts 42 beträgt nur wenige Meter, so dass ein Fahrer eines die Radüberwachungsvorrichtung umfassenden Lastkraftwagens gezielt die Messdaten der an einem bestimmten Reifen 24 angeordneten Mess- und Auswerteinheit 12 abfragen kann und mit dem Lesegerät 42 bei einem Kontrollgang den Zustand jedes Reifens 24 und jedes Radlagers 22 abfragen kann. Das Lesegerät 42 umfasst ein Display 44, auf welchem der Status des Lagers (beispielsweise OK oder NOT OK), der Reifendruck und eine oder mehrere von den Temperatursensoren 20 erfasste Temperaturen dargestellt werden können.
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In alternativen Ausgestaltungen der Erfindung ist die Mess- und Auswerteinheit 12 mit wenigstens einem, in 2 gestrichelt dargestellten Mittel 46 zum Gewinnen von elektrischer Energie aus einer thermischen Energie und/oder Bewegungsenergie des Rads 10 ausgestattet. Das Mittel 46 kann beispielsweise in einem Kreisprozess Energie aus Temperaturdifferenzen zwischen heißen und kalten Bereichen des Rads 10 gewinnen oder eine durch die Temperaturdifferenzen erzeugte Thermospannung ausnutzen. Ferner ist es denkbar, eine dynamoelektrische Anordnung vorzusehen, die Energie aus der Kreisbeschleunigung der Mess- und Auswerteinheit 12 während der Fahrt des Lastkraftwagens gewinnt. Dadurch kann eine autarke Energieversorgung gewährleistet werden. Die Energie kann zur Pufferung in einem Akkumulator zwischengespeichert werden. Ein Batteriewechsel kann entfallen.
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In einer weiteren, hier nicht dargestellten Ausgestaltung der Erfindung ist der Sensor zum Erfassen des Reifendrucks im Bereich des Reifens 24, und zwar im Bereich eines Ventils 28 des Reifens 24, angeordnet, und über eine Signalleitung mit der Mess- und Auswerteinheit 12 verbunden.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Rad
- 12
- Mess- und Auswerteinheit
- 14
- Radmutter
- 16
- Sensor
- 18
- Beschleunigungssensor
- 20
- Temperatursensor
- 22
- Radlager
- 24
- Reifen
- 26
- Druckschlauch
- 28
- Ventil
- 30
- Mittel
- 32
- Signalausgabemittel
- 34
- Befestigungslasche
- 36
- Befestigungslasche
- 38
- Felge
- 40
- Empfängeranordnung
- 42
- Lesegerät
- 44
- Display
- 46
- Mittel