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Die
Erfindung betrifft ein Gras- oder Laubaufnahmegerät höherer Leistung
zur Garten- und Landschaftspflege nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1 sowie eine Umluftleitung.
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Gras-
oder Laubaufnahmegeräte
finden insbesondere bei der professionellen Garten- und Landschaftspflege
Anwendung. Durch Grasaufnahmegeräte
wird das von der Mäheinrichtung
geschnittene Gras abtransportiert und in einem Auffangbehälter gesammelt.
Mit Laubaufnahmegeräten
wird, insbesondere im Herbst, heruntergefallenes Laub aufgesammelt.
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1 zeigt
das Funktionsprinzip eines Grasaufnahmegerätes nach dem Stand der Technik.
Dabei ist an dem Aufnahmebereich 1 die Mäheinrichtung
eines hier nicht gezeigten Rasentraktors angeordnet. Der Aufnahmebereich 1 ist
mittels einer Leitung 2 mit einem Gebläse 3 verbunden. Das
Gebläse 3 saugt
mittels eines Luftstromes das Mähgut
durch die Leitung 2, um es anschließend über eine Leitung 4 in
einen Auffangbehälter 5 zu
blasen, wobei bei einfachen Grasaufnahmegeräten auf ein gesondertes Gebläse verzichtet
wird und der für
den Abtransport des Mähgutes
notwendige Luftstrom durch die Rotierenden Klingen des Mähwerkes
erzeugt wird. Über ein
Auslassgitter 6 tritt der Luftstrom dann in die Umgebung
aus, wobei das Mähgut
durch das Auslassgitter 6 zurückgehalten wird.
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Bei
Grasaufnahmegeräten
nach dem Stand der Technik tritt das Problem auf, das sich das Mähgut, insbesondere
wenn es feucht ist, am Auslassgitter 6 sammelt und dieses
zusetzt. Dadurch kann das Gebläse 3 keinen
ausreichenden Luftstrom mehr erzeugen und im Grasauffangstutzen
am Anfang der Leitung 2 der Mäheinrichtung bildet sich ein
Stau des Mähgutes.
Eine vorzeitige Entleerung des Auffangbehälters 5 sowie eine
aufwendige Reinigung des Grasauffangstutzens der Mäheinrichtung
bzw. der Leitung 2 sowie der Auslassgitter 6 sind
notwendig. Zudem muss zusätzlich
das bereits geschnittene, jedoch nicht mehr abtransportierte Gras
manuell vom Boden entfernt werden. Daraus resultiert ein sehr großer Zeitaufwand
zum Beheben des zuvor genannten Problems. Bei Grasaufnahmegeräten nach dem
Stand der Technik treten derartige Probleme oft schon bei einer
ca. 20%igen Füllung
des Auffangbehälters 5 auf.
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In
der
US 2005/0172599
A1 wird eine Lösung
des zuvor genannten Problems vorgeschlagen. Diese verzichtet auf
die Auslassgitter
6 und leitet den Luftstrom innerhalb
des Auffangbehälters
5 durch
ein Labyrinthsystem, welches dafür
sorgen soll, dass das im Luftstrom enthaltene Mähgut aus dem Luftstrom entfernt
wird und auf den Boden des Auffangbehälters
5 fällt. Vom
Auffangbehälter
5 wird
der Luftstrom durch eine weitere Leitung zurück zum Einlass des Gebläses geführt um den
Abtransport des Mähgutes
zu unterstützen.
Somit entsteht ein geschlossener Kreislauf für den Abtransport des Mähgutes. Nachteilig
an dieser Lösung
ist das aufwendige und kostenintensive Labyrinthsystem. Dieses muss
zudem auf das zu sammelnde Material abgestimmt sein, so erscheint
es schwierig, sowohl leichte Materialien, wie z. B. Laub als auch
schwere Materialien, wie z. B. nasses Gras, durch das Labyrinthsystem abzufangen.
Dadurch wird immer eine größere Menge
Restmaterial mit zum Mähwerk
zurückgeführt, wodurch
die Effizienz des Systems sinkt. Nicht zuletzt ist die Nachrüstung an
bestehenden Systemen durch den Einsatz des Labyrinthsystems sowie
den Verschluss der vorhandenen Auslassgitter schwierig.
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Die
US 2005/0172599 A1 beschreibt
eine Sammelvorrichtung für
Grasschnitt, bei der, in Strömungsrichtung
gesehen, das Gebläse
vor dem Aufnahmebereich des Sammelguts angeordnet ist und so unter
Effizienzverlust Teile des Luftstroms und des gesammelten Grasschnitts
durch Verwirbelung wieder aus dem Schneidgehäuse herausgeblasen werden können.
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Die
DE 91 13 985 U1 beschreibt
eine selbstfahrende Saugkehrmaschine die mittels Unterdrucks im
Schmutzsammelbehälter
für die
Aufnahme des Sammelguts sorgt. Wesentliche Zielrichtung dieser Ausführung ist
die Reduktion der Schallemissionen. Da bei einer verstärkten Motorisolation
die Gefahr des Überhitzens
des Motors bestünde
wird durch Einleiten der Abluft des Sauggebläses in den schallisolierten
Motorbereich für
einen steten Luftstrom gesorgt. Ein offenes Umluftsystem kommt bei
dieser Lösung
nicht zum Einsatz.
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In
der
DE 102 56 251
B4 wird beschrieben, wie das Zusetzen der Abluftöffnungen
durch das Aufnahmegut eines Aufnahmegerätes dadurch verhindert wird,
dass Einbauten in den Abluftstrom einer Saugturbine eingebracht
werden und das Sammelgut aufgrund der reduzierten Bewegungsgeschwindigkeit
zuverlässig
in den Aufnahmebehälter
fällt.
Der erhöhte
Energieaufwand zur Überwindung
des Druckverlustes der durch die Einbauten entsteht ist ein Nachteil
dieser Lösung.
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In
der
DE 26 35 530 A1 wird
eine Straßenkehrmaschine
beschrieben, die neben einem Hauptgebläse zur Aufnahme des Sammelguts über ein Hilfsgebläse verfügt, das
Luft aus dem Sammelbehälter über ein
Filtersystem nach außen
saugt.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Gras- oder Laubaufnahmegerät anzubieten,
welches eine zuverlässige
und vollständige
Befüllung des
Auffangbehälters
sowie einen effizienten Abtransport des Mähgutes bzw. des Laubes ermöglicht und
an bestehenden Systemen leicht nachzurüsten ist.
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Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe gelöst durch
die Merkmale der Ansprüche
1 und 8. Vorzugsweise Weiterbildungen sind in rückbezogenen Unteransprüchen dargelegt.
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Der
Grundgedanke des erfindungsgemäßen Gras-
und Laubaufnahmegerätes
besteht in einem offenen Umluftsystem. Es hat einen Aufnahmebereich
für das
zu transportierende Laub oder Gras. Im Falle eines Rasentraktors
mit Mäheinrichtung
ist dies ein an der Mäheinrichtung
angeordneter Grasauffangstutzen. Vom Aufnahmebereich führt eine
Leitung zum Gebläse,
durch welche das Gras bzw. Laub angesaugt wird. Vom Gebläse führt eine
Leitung zum Auffangbehälter
und tritt im oberen Bereich in diesen ein. Ein gesondertes Gebläse ist jedoch
nicht nötig, es
kann ebenfalls der vom Mähwerk
erzeugte Luftstrom für
den Abtransport genutzt werden. Der Auffangbehälter hat Auslasselemente. Dies
sind allgemein bekannte Öffnungen
in Auffangbehältern
für Gras
oder Laub, durch die der das Gras bzw. das Laub transportierende
Luftstrom entweichen kann. Die Auslasselemente sind mit Auslassgittern
versehen um das aufzufangende Gras oder Laub zurückzuhalten. Weiterhin hat der
Auffangbehälter
eine zum Auffangbereich führende
Umluftleitung. Die Umluftleitung wird auf der, der Leitung zum Gebläse gegenüberliegenden
Seite, waggerecht in den Auffangbereich des Mähwerkes geführt, so dass der Luftstrom aus
der Umluftleitung in Richtung des Auslasses der Leitung zum Gebläse zeigt.
Der genaue Eintrittswinkel der Umluftleitung in das Mähwerk ist
von den geometrischen Eigenschaften des jeweiligen Mähwerkes
abhängig.
So kann im Einzelfall ein von der waagerechten Einleitung bis zu
10° nach
oben oder unten abweichender Eintrittswinkel einen verbesserten
Abtransport gewährleisten.
Durch die Ansaugung der Leitung zum Gebläse in Verbindung mit dem aus
der Umluftleitung zugeführten
Luftstrom wird das im Flug befindliche Mähgut im Flug gehalten und abtransportiert.
Zudem wird ein Zusetzen des Grasauffangstutzens bzw. der Leitung
zum Gebläse
verhindert, da immer ein ausreichender Luftstrom zur Verfügung steht.
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Die
Existenz von zwei Auslassöffnungen
im Auffangbehälter,
nämlich
den Auslasselementen und der Umluftleitung, verhindert wirkungsvoll
das Zusetzen der Auslasselemente, da ein hoher Innendruck des Auffangbehälters, der
das Gras bzw. Laub an die Auslassgitter drückt, über die Umluftleitung abgebaut wird.
Der Innendruck des Auffangbehälters
schwankt daher um einen Gleichgewichtszustand. Somit wird eine zuverlässige und
vollständige
Befüllung
des Auffangbehälters
sowie ein effizienter Abtransport des Mähgutes bzw. des Laubes ermöglicht.
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Die
Position des Auslasses der Umluftleitung aus dem Auffangbehälter ist
relevant um zu verhindern, dass Gras oder Laub durch die Umluftleitung zurück zum Mähwerk transportiert
wird. Bevorzugt ist daher der Auslass der Umluftleitung so zu positionieren,
dass kein Gras oder Laub aus dem ankommenden Luftstrom vom Gebläse in den
Auslass gelangen kann. Vorzugsweise ist der Auslass der Umluftleitung obenseitig
am Auffangbehälter.
Zusätzlich
führt der erste
Bereich der Umluftleitung ebenfalls nach oben, damit im Luftstrom
enthaltenes Gras oder Laub durch die Erdanziehungskraft zurückgehalten
wird. Zudem kann an der Rückwand
des Auffangbehälters
abgepralltes Gras oder Laub nicht in die Umluftleitung gelangen.
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung führt der erste Bereich der Umluftleitung
schräg
nach oben unter einem Winkel zwischen 30° und 60°, entgegen der Richtung des
ankommenden Luftstromes vom Gebläse.
Der optimale Winkel der Umluftleitung ist von den geometrischen
Gegebenheiten des jeweiligen Auffangbehälters abhängig und variiert im oben angegebenen
Bereich, besonders bevorzugt ist ein Winkel von 45°.
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In
einer weiteren alternativen Ausgestaltung setzt sich die Leitung
vom Gebläse
zum Auffangbehälter
in dessen Inneren waagerecht bis ungefähr zur Mitte des Auffangbehälters fort
und der Auslass der Umluftleitung befindet sich über diesem Fortsatz im Inneren.
Dadurch wird die Menge von Gras oder Laub, die in die Umluftleitung
gelangt, zusätzlich
reduziert.
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In
einer alternativen, vorteilhaften Ausgestaltung weist die Umluftleitung
eine Vorrichtung zur Regulierung der durchströmenden Luftmenge auf. Dadurch
besteht die Möglichkeit
den Innendruck des Auffangbehälters
zu regulieren und an verschiedene, zu sammelnde Materialien abzustimmen.
Eine solche Vorrichtung zur Regulierung der durchströmenden Luftmenge
ist, insbesondere bei zu sammelnden Materialien mit unterschiedlichen
Eigenschaften, wie z. B. trockenes Laub und nasses Gras, zweckmäßig.
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Da
für den
Umbau bestehender Systeme lediglich der Einbau der Umluftleitung
notwendig ist, ist die Erfindung hervorragend für Nachrüstungen geeignet.
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Vorteilhaft
ist die Umluftleitung transparent ausgebildet. Dadurch ergibt sich
für den
Benutzer die Möglichkeit,
den Füllstand
des Auffangbehälters
anhand der Gras- bzw. Laubmenge, welche durch die Umluftleitung
geblasen wird, zu erkennen.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
kann ebenfalls zur Aufnahme von Laub oder Moos genutzt werden. Dabei
kann im Aufnahmebereich eine geeignete Einrichtung zur Aufwirbelung
des Laubes oder zum Abtragen von Moos angeordnet werden.
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Das
erfindungsgemäße Gras-
und Laubaufnahmegerät
eignet sich insbesondere für
größere Auffangbehälter mit
einem Fassungsvermögen
von 500 l–2000
l und ist an verschiedenen Mäheinrichtungen,
insbesondere Sichel-, und Spindelmähwerken einsetzbar. Dabei sind
die Anzahl der Mäheinrichtungen
sowie deren Positionen am Rasentraktor unerheblich.
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Anhand
der nachfolgenden Figuren wird ein Ausführungsbeispiel näher erläutert.
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2 zeigt
den prinzipiellen Aufbau eines erfindungsgemäßen Gras- oder Laubaufnahmegerätes mit
einem Gebläse 3,
einem Aufnahmebereich 1, einer, den Aufnahmebereich 1 und
das Gebläse 3 verbindenden
Leitung 2, einem Auffangbehälter 5 und einer,
das Gebläse 3 und
den Auffangbehälter 5 verbindenden
Leitung 4. Der Auffangbehälter 5 hat Auslasselemente 6.
Im vorliegenden Fall sind die Auslasselemente 6 Auslassgitter.
Die Umluftleitung 7 verbindet den Auffangbehälter 5 und
den Aufnahmebereich 1.
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3 zeigt
einen Rasentraktor mit einer Mäheinrichtung
und einem Grasaufnahmegerät.
Der Aufnahmebereich 1 ist im vorliegenden Fall der Grasauffangstutzen
der Mäheinrichtung.
Die Mäheinrichtung
befindet sich zwischen den Achsen des Rasentraktors. Der Grasauffangstutzen
ist seitlich auskragend angeordnet. Vom Grasauffangstutzen führt die Leitung 2 zum
Gebläse 3.
Vom Gebläse 3 führt die Leitung 4 zum
Auffangbehälter 5,
der hinter dem Fahrersitz des Rasentraktors angeordnet ist. Die
Biegung der Leitung 4 vor dem Eintritt in den Auffangbehälter 4 setzt
sich im Inneren des Auffangbehälters fort,
um dort ungefähr
in der Behältermitte
zu enden. Auf seiner nicht sichtbaren Rückseite weist der Auffangbehälter 5 zwei,
sich über
die oberen zwei Drittel des Auffangbehälters 5 erstreckende
Auslassgitter 6 auf. Zusätzlich befindet sich, ebenfalls
zum Luftauslass, ein Gewebe auf der Oberseite des Auffangbehälters 5.
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Am
Auffangbehälter 5 ist
oberhalb der Eintrittsöffnung
der Leitung 4 ein metallischer Flansch 8 mit einem
Rohrstutzen von 100 mm Durchmesser angebracht. Im Inneren des Auffangbehälters führt der Fortsatz
der Leitung 4 an dem Flansch 8 vorbei. Daran schließt sich
die Umluftleitung 7 in einem Winkel von 45° gegenüber der
Waagerechten schräg
nach vorn an. Sie wird durch einen ca. 3 m langen, transparenten
und drahtverstärkten
Kunststoff-Spiralschlauch von 100 mm Durchmesser gebildet und mündet waagerecht
an einem weiteren Flansch 9, der sich in Fahrtrichtung
gesehen an der Vorderseite des Grasauffangstutzens befindet.
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- 1
- Aufnahmebereich
- 2
- Leitung
- 3
- Gebläse
- 4
- Leitung
- 5
- Auffangbehälter
- 6
- Auslasselemente
- 7
- Umluftleitung
- 8
- Flansch
- 9
- Flansch
- 10
- Abstützung der
Umluftleitung