-
Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines umrichtergespeisten
Elektromotors, einen umrichtergespeisten Elektromotor und Verfahren zum
Betreiben einer Anlage.
-
Aus
der
DE 197 34 405 ist
bekannt, im generatorischen Betrieb elektrische Leistung eine Bremsspulenwicklung,
also Erregerspulenwicklung, zuzuführen. Dabei ist auch
offenbart, dass Strom und Spannung erfasst werden, um unter Berücksichtigung
der thermischen Zeitkonstante festzustellen, ob die thermische Belastung
des Bremswiderstandes einen kritischen Betrag übersteigt.
-
Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Erregerspule eines
Antriebs in einer Anlage besser auszunutzen.
-
Erfindungsgemäß wird
die Aufgabe bei dem Verfahren nach den in Anspruch 1, bei dem Motor nach
den in Anspruch 16 und bei dem Verfahren zum Betreiben einer Anlage
nach den in Anspruch 17 angegebenen Merkmalen gelöst.
-
Wichtige
Merkmale dem Verfahren zum Betreiben eines Umrichtergespeisten Elektromotors
mit einer elektromagnetisch betätigbaren Bremse sind, dass
im generatorischen Betrieb elektrische Energie einer Wicklung, insbesondere
Erregerspulenwicklung, der Bremse zugeführt und dort als
magnetische Energie zwischengespeichert und/oder in Wärmeenergie
umgesetzt wird,
wobei im motorischen Betrieb zeitweise der
der Wicklung zugeführte Strom und die zugehörige
an der Wicklung anliegende Spannung erfasst wird, wodurch die aktuelle
Temperatur der Wicklung bestimmt wird, insbesondere unter Berücksichtigung
des ohmschen Widerstandes der Wicklung bei einer Referenztemperatur,
wobei
im generatorischen Betrieb die aktuelle oder eine prognostizierte
Temperatur aus einem rechnerischen Modell bestimmt werden.
-
Von
Vorteil ist dabei, dass mittels der des rechnerischen Modells auch
dann eine Temperatur bestimmbar ist, wenn im generatorischen Betrieb
ein sehr dynamisches Temperaturverhalten auftritt. Insbesondere
im generatorischen Betrieb ist ein Aktualisieren der wirklichen
Temperatur mittels Widerstandserfassung nicht nötig.
-
Bei
einer vorteilhaften Ausgestaltung wird bei Übergang vom
motorischen Betrieb zum generatorischen Betrieb der letzt bestimmte
Wert der aktuellen Temperatur an das rechnerische Modell übergeben.
Von Vorteil ist dabei, dass der Startwert möglichst genau
mit dem wirklichen Wert übereinstimmt und die zeitliche
Entwicklung vom Modell zu bestimmen ist.
-
Bei
einer vorteilhaften Ausgestaltung wird im motorischen Fall zur Bestimmung
der aktuellen Temperatur für eine Zeitspanne ein Messstrom
der Wicklung derart zugeführt, dass der Haltestrom zum
Lüften der Bremse überschritten wird, und am Ende
der Zeitspanne der Stromwert und die an der Wicklung anliegende
Spannung bestimmt wird. Von Vorteil ist dabei, dass im motorischen
Fall eine präzise Temperaturermittelung ermöglicht
ist.
-
Bei
Ausfall des Haltestromes, also bei unbestromter Wicklung, fällt
die Bremse ein und hält somit die Rotorwelle des Elektromotors
in Position.
-
Bei
einer vorteilhaften Ausgestaltung wird
- – im
generatorischen Betrieb der der Wicklung zugeführte Strom
erfasst,
- – daraus und aus einem von der letztbestimmten aktuellen
Temperatur abhängigen Widerstandswert der Wicklung die
in die Wicklung eingebrachte Wärmeleistung bestimmt, welche
dem rechnerischen Modell zugeführt wird,
- – und daraus die neue aktuelle Temperatur bestimmt.
-
Von
Vorteil ist dabei, dass auch im generatorischen Betrieb eine genaue
Bestimmung der Temperatur ermöglicht ist, wobei allerdings
nur ein Modell zugrundegelegt wird. Vorteiligerweise ist aber der Startwert
des Modells sehr nahe an dem wirklichen Wert.
-
Bei
einer vorteilhaften Ausgestaltung ist das rechnerische Modell als
mehrstufiges Temperaturmodell, insbesondere gemäß einem
mehrstufigen Wärmeersatzschaltbild, ausgeführt.
Von Vorteil ist dabei, dass eine sehr exakte Bestimmung des Temperaturverlaufs
ermöglicht ist.
-
Bei
einer vorteilhaften Ausgestaltung ist das rechnerische Modell derart
mehrstufig ausgeführt, dass
der Wärmeübergangswiderstand
von der Wicklung zu mindestens einer weiteren Komponente der Bremse
und
der Wärmeübergangswiderstand von der
weiteren Komponente zur Umgebung sowie die Wärmekapazität
der Wicklung und die Wärmekapazität der weiteren
Komponente berücksichtigt wird. Von Vorteil ist dabei,
dass die Modellierung der Konstruktionsart der Bremse in wichtigen
Ausgestaltungen nahe kommt.
-
Noch
genauer wird die Modellierung, wenn das rechnerische Modell derart
mehrstufig ausgeführt ist, dass
der Wärmeübergangswiderstand
von der Wicklung zu mindestens einer weiteren Komponente der Bremse
und
der Wärmeübergangswiderstand von der
weiteren Komponente zu mindestens einer dritten Komponente und
der
Wärmeübergangswiderstand von der dritten Komponente
zur Umgebung sowie die Wärmekapazität der Wicklung
und die Wärmekapazität der weiteren Komponente
berücksichtigt wird. Somit wird auch die Vergussmasse und
der Spulenkörper aus Guss, wie Stahlguss oder Grauguss,
berücksichtigt.
-
Bei
einer vorteilhaften Ausgestaltung werden im motorischen Betrieb
die Eingangsparameter des rechnerischen Modells mit jeweiligen aktuellen
Werten befüllt. Von Vorteil ist dabei, dass auch im motorischen
Betrieb das Modell berechenbar ist und somit die Variablen jederzeit
mit der Wirklichkeit möglichst nahe kommenden Werten befüllt
sind. Somit ist bei einem Umschalten auf den generatorischen Betrieb dann
ein Fortführen des Modells ermöglicht ohne wesentliche
Störungen. Insbesondere wird im motorischen Betrieb also
auch das rechnerische Modell aktiviert, seine Ergebniswerte werden
aber nicht verwendet.
-
Darüber
hinaus ist aber auch eine Verwendung der Ergebnisse möglich
und vorteilhaft. Beispielhaft ist hierfür auch im motorischen
Fall eine Temperaturprognose ausführbar. Beispielsweise
ist bei einer prognostiziert fallenden Temperatur auch die Aufnahmefähigkeit
für an die Wicklung abzuführende Leistung prognostizierbar.
Genauer gesagt, es ist die Temperatur prognostizierbar, die bei
gleicher oder anderer Betriebsweise in beispielhaft 30 Sekunden
vorhanden sein wird. Für diesen zukünftigen Temperaturwert
und einen dort einsetzenden generatorischen Betrieb ist die erlaubte,
gerade noch zulässige Aufnahme an elektrischer Leistung
bestimmbar. Auf diese Weise ist ein rechtzeitiges Warnen ermöglicht
für den Fall, dass die vorgesehene Betriebsweise unzulässig
hohe Werte an Temperatur erreicht. Wenn der prognostizierte Temperaturwert
kleiner ist als der aktuell vorhandene, ist sogar eine größere Aufnahmefähigkeit
prognostizierbar.
-
Bei
einer vorteilhaften Ausgestaltung wird im motorischen Betrieb ein
einstufiges Modell angewendet. Von Vorteil ist dabei, dass in besonders
einfacher Weise eine sehr genaue Bestimmung der Temperatur ermöglicht
ist. Bei einer ersten Variante wird hierzu eine Zeitspanne bestimmt,
nach deren Ablauf die Reglerstruktur eingeschwungen ist. Am Ende
der Zeitspanne wird dann eine Bestimmung der Temperatur aus dem
erfassten Stromwert und zugehörigen an der Wicklung anliegender
Spannungswert ermöglicht. Dieser aktuelle Temperaturwert
wird dem Modell zugeführt. Außerdem wird dem Modell
in jedem Zeitschritt ein Wert für die vom erfassten Stromwert abhängige
Leistung P = R × |^2 zugeführt. Somit ist aus
der zugeführten elektrischen Leistung, die in ohmsche Wärme
in der Wicklung umgesetzt wird und dem zum Ablauf der Zeitspanne
bestimmten Temperaturwert der Verlauf der Temperatur bestimmbar
unter Verwendung des Modells.
-
Gleichermaßen
ist auch bei einem mehrstufigen Modell im motorischen und auch im
generatorischen Modell eine Zuführung der bestimmten elektrischen
Leistung vorteilhaft. Im motorischen Betrieb wird auch dann zeitweise
jeweils am Ende der genannten Zeitspannen der aktuelle Temperaturwert bestimmt
und zur Aktualisierung der Parameter des Modells verwendet.
-
Bei
einer vorteilhaften Ausgestaltung wird im motorischen Betrieb ein
derart einstufiges Modell angewendet, dass nur der Wärmeübergangswiderstand von
der Wicklung zur Umgebung und die Wärmekapazität
der Wicklung berücksichtigt wird. Von Vorteil ist dabei,
dass das Modell einfach und schnell von der Recheneinheit ausführbar
ist und entsprechend einfach die Bestimmung erfolgt.
-
Bei
einer vorteilhaften Ausgestaltung wird aus dem rechnerischen Modell
heraus ein Temperaturwert prognostiziert, mit einem kritischen Wert
verglichen und davon abhängig eine Aktion, insbesondere
eine Warnung, ein Alarm, eine Leistungsreduktion, eine Aktivierung
der Bremse oder eine Abschaltung, ausgeführt. Von Vorteil
ist dabei, dass eine vorausschauende Betriebsweise ermöglicht
ist.
-
Bei
einer vorteilhaften Ausgestaltung wird auch im motorischen Betrieb
der prognostizierte Temperaturwert des rechnerischen Modells verwendet,
insbesondere zur Überwachung des Antriebs. Von Vorteil
ist dabei, dass auch im motorischen Betrieb eine genaue Bestimmung
der Temperatur erreichbar ist und eine vorausschauende Betriebsweise
ermöglicht ist.
-
Wichtige
Merkmale bei dem Umrichtergespeisten Elektromotor mit einer elektromagnetisch betätigbaren
Bremse sind, dass im generatorischen Betrieb ein elektrischer Schalter
zur Steuerung eines elektrischen Energieflusses in eine Wicklung,
insbesondere Erregerspulenwicklung, der Bremse vorgesehen ist, insbesondere
zur dortigen Zwischenspeicherung als magnetische Energie und/oder
Umsetzung in Wärmeenergie, wobei der elektrische Schalter
die Zuführung des der Wicklung zugeführten Stroms
bestimmt, wobei Mittel zur Erfassung des Stromes und der zugehörigen
an der Wicklung anliegenden Spannung vorgesehen sind, wobei Leitungen
zur Zuführung der Signale der Mittel zu einer Recheneinheit
des Umrichters hin vorgesehen sind zur Bestimmung der aktuellen
Temperatur der Wicklung im motorischen Betrieb beziehungsweise im
generatorischen Betrieb zur Bestimmung der aktuellen oder prognostizierten
Temperatur aus einem rechnerischen Modell, wobei Vergleichsmittel
zum Vergleichen der aktuellen Temperatur mit einem kritischen Temperaturwert
vorgesehen sind.
-
Von
Vorteil ist dabei, dass mittels der genauen Temperaturverlaufsbestimmung
des mehrstufigen Modells eine möglichst gute Ausnutzung
der Aufnahmefähigkeit der Wicklung für im generatorischen
Betrieb an diese abzuführende Leistung ermöglicht
ist.
-
Wichtige
Merkmale bei dem Verfahren zum Betreiben einer Anlage sind, dass
die Anlage einen mit einer zentralen Steuerung zum Datenaustausch verbundenen
Antrieb umfasst, wobei der Antrieb den in zumindest einem Zeitabschnitt
der Vergangenheit aufgetretenen Belastungsverlauf, insbesondere
umfassend motorische und generatorische Zeitabschnitte, einer Temperaturverlaufsprognose
für eine Komponente des Antriebs, zugrunde legt,
die
prognostizierte Temperatur mit einem kritischen Wert vergleicht,
und
bei Überschreiten des kritischen Wertes eine Warnung an
die zentrale Steuerung herausgibt.
-
Vorteiligerweise
ist als Komponente die die Wicklung der Bremse des Antriebs, die
Statorwicklung des Elektromotors des Antriebs und/oder die Leistungshalbleiter
des den Elektromotors speisenden Umrichters des Antriebs verwendbar
und somit die Erfindung auf verschiedene thermisch wenig belastbare
Komponenten beziehbar.
-
Insbesondere
wird ein mehrstufiges Modell verwendet und somit eine wirklichkeitsnahe
Modellberechnung ermöglicht.
-
Weitere
Vorteile ergeben sich aus den Unteransprüchen. Die Erfindung
ist nicht auf die Merkmalskombination der Ansprüche beschränkt.
Für den Fachmann ergeben sich weitere sinnvolle Kombinationsmöglichkeiten
von Ansprüchen und/oder einzelnen Anspruchsmerkmalen und/oder
Merkmalen der Beschreibung und/oder der Figuren, insbesondere aus
der Aufgabenstellung und/oder der sich durch Vergleich mit dem Stand
der Technik stellenden Aufgabe.
-
Die
Erfindung wird nun anhand von Abbildungen näher erläutert:
-
In
der 1 ist der Schaltplan einer erfindungsgemäßen
Anordnung gezeigt.
-
Dabei
wird ein Gleichrichter GR aus dem Netz versorgt und die gleichgerichtete
unipolare Spannung mittels des Zwischenkreiskondensators, also der
Kapazität C, geglättet. Aus dieser wird der Wechselrichter
WR versorgt zur Speisung des Drehstrommotors M.
-
Die
Ansteuerung 1 steuert den Schalter S1 abhängig
von den Ergebnissen der innerhalb des Umrichters 3 gemachten
rechnerischen Bestimmungen an.
-
Der
vom Schalter S1 feigegegebene Strom der Bremsspulenwicklung L1,
welche geteilt ausgeführt ist, also mit Zwischenabgriff,
wird über den Shuntwiderstand R1 geführt und bestimmt.
-
In 2 ist
ein Querschnitt durch die Bremse gezeigt, wobei die rotationssymmetrische
Achse der Bremse in der Schnittebene enthalten ist.
-
Der
Spulenkörper 20, insbesondere ein Magnetkörper,
ist aus Stahlguss, Gusseisen oder dergleichen, ausgeführt.
Die Wicklung 21 ist aus Kupferdrähten ausgeführt.
Der Spulenträger 22 ist aus einem Kunststoffmaterial
ausgeführt und nach Einlegen in den Spulenkörper 20 zusammen
mit der Wicklung 21 mittels Vergussmasse 23 vergossen.
An manchen Stellen berührt der Spulenträger 22 die Wicklungsdrähte
der Wicklung 21. An den sonstigen Stellen umgibt Vergussmasse
die Wicklung und teilweise auch den Spulenträger 22.
-
Für
die rechnerische Modellierung des Wärmeverhaltens der Bremsspule
werden Modellannahmen gemacht und ein zwei- oder mehrstufiges Wärmemodell
verwendet. Ein Beispiel hierzu ist in 3 ausgeführt.
-
Dabei
stellt der untere Teil der 3 das Wärmemodell
für den motorischen Betrieb dar. Hierbei ist ein Wärmeübergangswiderstand
Rth5 von der Wicklung bis zur Umgebung und die Wärmekapazität C1
der Wicklung berücksichtigt. Als Wärmequelle H2 liegt
bei gelüfteter Bremse ein Haltestrom an. Außerdem
wird in großen zeitlichen Abständen, beispielsweise alle
20 oder 30 Sekunden, für eine Zeitspanne ein größerer
Wicklungsstrom als Messstrom vorgegeben, wobei die Zeitspanne derart
lange währt, dass eine genaue Bestimmung der Temperatur
der Spule aus der Bestimmung des ohmschen Widerstandes der Spule
erfolgen kann. Denn bei Vorgeben des Wicklungsstromes muss die Regelung
sich etwas einschwingen. Die Zeitspanne beträgt einige Hundert
Millisekunden, beispielsweise 200 ms. Bei Auslaufen der Zeitspanne
wird mittels des Shuntwiderstandes der Strom erfasst und aus dem
Quotient der ebenfalls erfassten an der Wicklung anliegenden Spannung,
insbesondere Zwischenkreisspannung, und diesem erfassten Stromwert
der ohmsche Widerstand der Wicklung bestimmt.
-
In
der im Umrichter befindlichen Recheneinheit ist außerdem
der ohmsche Widerstandswert der Wicklung für eine Temperatur
von 20°C hinterlegt. Aus diesem und dem wie oben geschildert
bestimmten Widerstandswert wird der aktuelle Temperaturwert der
Wicklung bestimmt, wobei hierzu die Widerstandsänderung
pro Kelvin Temperaturänderung als Materialkonstante berücksichtigt
wird. Das Material der Wicklung ist vorzugsweise Kupfer und die
Widerstandsänderung pro Kelvin hiervon bekannt und in der
Recheneinheit hinterlegt.
-
Allerdings
ist die Bestimmung des ohmschen Widerstandswerts der Wicklung für
eine Temperatur von 20°C bei einer Massenproduktion von
erfindungsgemäßen Antrieben nur aufwendig ausführbar. Daher
wird ein Durchschnittswert hinterlegt, von dem der individuelle
wirkliche Wert erheblich, beispielsweise 5 bis 10 Prozent, abweichen
kann, da eine fertigungsbedingte Schwankungsbreite vorhanden ist.
-
Der
auf die geschilderte Weise bestimmte aktuelle Temperaturwert wird
dem Modell zugeführt und dieses somit aktualisiert. In
jedem Zeitschritt wird außerdem der Stromwert erfasst und
daraus die Leistung P = R × |^2 bestimmt und ebenfalls
dem Modell als Wärmeleistung zugeführt.
-
Auf
diese Weise ist der Temperaturverlauf mittels des Modells bestimmbar,
insbesondere in den zwischen den Zeitspannen liegenden Zeitbereichen.
-
Wenn
nun vom motorischen in den generatorischen Betrieb des Antriebs
gewechselt wird, schaltet der Umschalter 30 entsprechend
um und der obere Teil wird zur Bestimmung von Temperaturen verwendet.
Die Wärmequelle H1 des oberen Teils der 3 wird
wie auch die Wärmequelle H2 mit der aus den in jedem Zeitschritt
bestimmten Stromwerten bestimmten Leistung betrieben. Das nachgeordnete Wärmemodell
ist im Gegensatz zum unteren Teil der 3 mehrstufig.
Dabei werden die Wärmekapazität C2 der Vergussmasse,
die Wärmekapazität C3 des Spulenkörpers,
die Wärmekapazität C4 des Gehäuses sowie
die einzelnen Widerstände, wie der Wärmeübergangswiderstand
Rth1 von der Wicklung zur Vergussmasse, der Wärmeübergangswiderstand Rth2
von der Vergussmasse zum Spulenkörper und der Wärmeübergangswiderstand
Rth3 vom Spulenkörper zur Umgebung berücksichtigt.
Die Mehrstufigkeit bezieht sich also auf die modelltechnische Auftrennung
der Wärmeübergänge, wobei jedem Wärmeübergang
von einer zu einer nächsten Komponente ein Wärmeübergangswiderstand
und eine Wärmekapazität der Komponente zugeordnet
ist. Zur Vereinfachung sind Vergussmasse und Spulenträger
als eine einzige Komponente ausgeführt.
-
Da
nach der Ausführung nach 3 die Vergussmasse
und der Spulenkörper als eine einzige Komponente betrachtet
wird, sind die Wärmekapazität C2 der Vergussmasse
und die Wärmekapazität C3 des Spulenkörpers
parallel geschaltet.
-
Im
generatorischen Betrieb wird zur Temperaturbestimmung nur das Modell
verwendet. Es wird in diesem Fall also kein Messstrom vorgesehen,
der mit dem obengenannten Messstrom für den motorischen
Betrieb vergleichbar wäre. Dabei wird der Haltestrom zum
Lüften der Bremse überlagert von dem zugeführten
Stromanteil, welcher im generatorischen Betrieb der Wicklung zugeführt
wird zur Abführung der elektrischen generatorisch erzeugten
Energie.
-
Da
kein Umgebungstemperaturwert erfasst ist, wird das Modell auf einen
aus Sicherheitsgründen hohen, vorgegebenen Umgebungstemperaturwert bezogen,
beispielsweise also 20°C oder 40°C.
-
Für
die Dimensionierung des Modells gilt der Zusammenhang Rth5 = Rth1
+ Rth2 + Rth3.
-
In
der beschriebenen Weise wird also im motorischen Betrieb die Temperatur
der Wicklung über Erfassung von Strom und Spannung bestimmt.
Bei Übergang des motorischen in den generatorischen Fall
wird nur über die Modellbildung die Temperatur erfasst.
Jedoch führt die Mehrstufigkeit des Modells zu einer hohen
Genauigkeit, so dass ein zuverlässiger Modellwert für
die aktuelle Temperaturerfassung bestimmbar ist. Somit ist eine
besseren Ausnutzung der Bremsspule zum Abführen der generatorischen Energie
vorsehbar.
-
Vorteiligerweise
ist mittels des Modells auch eine Prognose, also Vorausberechnung
der sich einstellenden Temperatur an der Wicklung ermöglicht, bei
Annahmen über den zukünftigen Belastungsverlauf.
Somit ist ein vorsorgliches Handeln, wie rechtzeitiges Abschalten,
Reduzieren der Leistung, Ansteuern einer Bremse, Herausgeben einer
Warnung und/oder Herausgeben eines Alarms ausführbar.
-
Vorzugsweise
wird für das Prognostizieren ein Belastungsverlauf angenommen,
der dem vergangenen zumindest in einem Zeitintervall entspricht.
Hierfür wird die Temperatur prognostiziert und eine Warnung
herausgegeben, wenn ein kritischer Wert überschritten würde.
-
In
Weiterbildung sind auch verschiedene Belastungsverläufe
verwendbar, wobei zu jedem überprüft wird, ob
der kritische Wert überschritten wird und dementsprechend
zu jedem Belastungsverlauf eine Warnung zugeordnet oder nicht.
-
Vorteiligerweise übermittelt
eine zentrale Steuerung dem zum Datenaustausch verbundenen Antrieb
einen zukünftig geplanten Belastungsverlauf, den dieser
dann auf Überschreiten des kritischen Wertes überprüft
und entsprechend eine Warnung oder Freigabe zurückmeldet.
-
Bei
einem weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel
wird zusätzlich die Umgebungstemperatur erfasst und berücksichtigt,
wodurch die Temperaturbestimmung noch genauer erfolgt.
-
Bei
einem weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel
werden Vergussmasse und Spulenträger als getrennte Komponenten
gewählt und modelliert, wobei somit das Modell noch eine Stufe
zusätzlich umfasst. Hierdurch wird eine noch genauere,
aber auch aufwendigere Bestimmung des Temperaturverlaufs ermöglicht.
-
- GR
- Gleichrichter
- WR
- Wechselrichter
- M
- Drehstrommotor
- C
- Kapazität
- 1
- Ansteuerung
- 2
- Rechnereinheit
- 3
- Umrichter
- 20
- Spulenkörper
- 21
- Wicklung
- 22
- Spulenträger
- 23
- Vergussmasse
- 30
- Umschaltung
- R1
- Shuntwiderstand
- L1
- Bremsspulenwicklung
mit Mittelabgriff
- S1
- Schalter
- C1
- Wärmekapazität
der Wicklung
- C2
- Wärmekapazität
der Vergussmasse
- C3
- Wärmekapazität
des Spulenkörpers
- C4
- Wärmekapazität
des Gehäuses
- Rth1
- Wärmeübergangswiderstand
von der Wicklung zur Vergussmasse
- Rth2
- Wärmeübergangswiderstand
von der Vergussmasse zum Spulenkörper
- Rth3
- Wärmeübergangswiderstand
vom Spulenkörper zur Umgebung
- Rth5
- Wärmeübergangswiderstand
von der Wicklung bis zur Umgebung
- H1
- Wärmequelle/Wärmeleistungsquelle
- H2
- Wärmequelle/Wärmeleistungsquelle
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-