-
Die
Erfindung betrifft eine Windlamelle für einen Personenkraftwagen,
insbesondere einen offenen Personenkraftwagen, der im Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 angegebenen Art.
-
Derartige
Windlamellen sind aus dem Serienfahrzeugbau von Personenkraftwagen
bereits vielfach bekannt. Neuerdings werden derartige Windlamellen
nun auch eingesetzt, um die Zuglufterscheinungen beim offenen Fahren
mit einem offenen Personenkraftwagen wie beispielsweise einem Cabriolet oder
einen Roadster zu reduzieren. Daher umfasst die Windlamelle üblicherweise
eine durch eine Antriebseinrichtung betreibbare Hubmechanik, mittels welcher
die Windlamelle zwischen einer unteren Verstaustellung – beispielsweise
bei geschlossenem Verdeck – und
einer oberen Abweisstellung – beispielsweise
bei offenem Verdeck bzw. beim offenen Fahren – zu verlagern ist.
-
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, eine Windlamelle der eingangs
genannten Art zu schaffen, welche baulich besonders einfach gestaltet ist.
-
Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine
Windlamelle mit den Merkmalen des Patenanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen mit zweckmäßigen und
nicht-trivialen Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben.
-
Um
eine baulich vereinfachte Windlamelle zu schaffen, ist es erfindungsgemäß vorgesehen,
dass durch die Antriebseinrichtung der Hubmechanik auch eine Verriegelungseinrichtung
mitbetätigbar
ist, mittels welcher die Windlamelle in der unteren Verstaustellung
festzulegen ist. Mit anderen Worten ist erfindungsgemäß der Antriebseinrichtung
eine Doppelfunktion zugeordnet, nämlich nicht nur der Betrieb der
Hubmechanik, sondern auch die Betätigung der Verriegelungseinrichtung.
Somit kann insgesamt eine Antriebseinrichtung eingespart werden,
was zu einer entsprechenden Kostenreduktion und Einsparung von Bauraum
bei der erfindungsgemäßen Windlamelle
führt.
-
In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung hat es sich als zudem vorteilhaft
gezeigt, wenn die Antriebseinrichtung eine Abfolgesteuerung umfasst, mittels
welcher die Verriegelungseinrichtung beim Öffnen der Windlamelle vor der
Hubmechanik zu betätigen
ist bzw. mittels welcher die Verriegelungseinrichtung beim Schließen der
Windlamelle nach der Hubmechanik zu betätigen ist. Somit wird insgesamt durch
die Abfolgesteuerung eine einfache und prozesssichere Möglichkeit
bereitgestellt, um eine Kollision zwischen der Lamellenbewegung
und der Verriegelung der Windlamelle zu verhindern.
-
In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Antriebseinrichtung
eine Spindeleinrichtung, mittels welcher ein Verriegelungshub der
Verriegelungseinrichtung zu erfolgen ist. Durch eine derartige Spindeleinrichtung
ist wiederum eine äußert einfache und
prozesssichere Möglichkeit
geschaffen, um beispielsweise eine Längsverriegelung der Windlamelle in
ihrer unteren Verstaustellung zu gewährleisten.
-
Schließlich hat
es sich als vorteilhaft gezeigt, wenn mittels der Antriebseinrichtung
ein Leerhub zu erzeugen ist, wodurch ein Antriebshebel der Antriebeinrichtung
mit der Hubmechanik in bzw. außer
Eingriff zu bringen ist. Durch den Leerhub kann somit auf einfache
Weise die vorbeschriebene Abfolgesteuerung realisiert werden, so
dass beim Öffnen
der Windlamelle die Verriegelungseinrichtung vor der Hubmechanik
zu betätigen
ist bzw. beim Schließen der
Windlamelle die Verriegelungseinrichtung nach der Windlamelle zu
betätigen
ist.
-
Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
sowie anhand der Zeichnungen; diese zeigen in:
-
1 eine
Perspektivansicht auf eine Windlamelle für einen offenen Personenkraftwagen,
welche mittels einer durch eine Antriebseinrichtung betreibbare
Hubmechanik aus einer unteren Verstaustellung in eine obere Abweisstellung
verlagert ist, in welcher die Windlamelle Zuglufterscheinungen innerhalb
des Innenraums des geöffneten
Kraftwagens vermeidet;
-
2 eine
Perspektivansicht auf die durch die Antriebseinrichtung betreibbare
Hubmechanik der Windlamelle gemäß 1,
wobei die Antriebseinrichtung neben der Hubmechanik zum Antrieb
einer Verriegelungseinrichtung dient, mittels welcher die Windlamelle
in ihrer Verstaustellung festzulegen ist; und in den
-
3a, 3b jeweils
eine ausschnittsweise Draufsicht auf die Antriebseinrichtung mit
einer Spindeleinrichtung, mittels welcher zwei Verriegelungshebel
gegeneinander verschwenkbar sind, wodurch die Verriegelungseinrichtung
zu verriegeln bzw. zu entriegeln ist, und mit welcher eine Abfolgesteuerung
mit einem Leerhub zu erzeugen ist, wodurch ein Antriebshebel der
Antriebseinrichtung mit der Hubmechanik in bzw. außer Eingriff
zu bringen ist, wobei 3a die Verriegelungshebel bei
verriegelter Verriegelungseinrichtung und 3b die
Verriegelungshebel bei geöffneter
Verriegelungseinrichtung zeigen.
-
In 1 ist
in einer Perspektivansicht eine Windlamelle 10 dargestellt,
welche bei einem vorliegend offenen Personenkraftwagen oberseitig
des oberen Querträgers
des Windschutzscheibenrahmens angeordnet ist. Die Windlamelle 10 ist
dabei mittels einer Hubmechanik 12 aus einer unteren Verstaustellung,
in welcher die Windlamelle 10 etwa auf einem Tragelement 14 aufliegt,
in eine in 1 gezeigte Abweisstellung zu
verlagern, in welcher die Windlamelle 10 in einem Abstand
oberhalb des Tragelements 14 positioniert ist. In dieser
Abweisstellung dient die Windlamelle 10 dazu, um bei geöffnetem Verdeck
bzw. bei geöffneten
Personenkraftwagen die Zuglufterscheinungen zu reduzieren.
-
In
Zusammenschau mit 2, welche die Hubmechanik 12 bei
weggelassener Windlamelle 10 und bei weggelassenem Tragelement 14 ausschnittsweise
zeigt, wird erkennbar, dass vorliegend vier Lenker 16 der
Hubmechanik 12 vorgesehen sind, mittels welchen die Windlamelle 10 nach
oben zu verlagern ist. Die Lenker 16 sind dabei oberenends an
jeweiligen Verbindungselementen 18 gelagert, welche unterseitig
der Windlamelle 10 befestigt sind. Unterenends sind die
Lenker 16 um eine jeweilige Lenkerachse 20 schwenkbar
an dem Tragelement 14 angelenkt.
-
Aus 2 ist
nun erkennbar, dass zwischen den beiden mittleren Lenkern 16 eine
Antriebseinrichtung 22 positioniert ist, welche einen Motor 24 und
ein Getriebe 26 umfasst. Durch diese Antriebseinrichtung 22 ist
eine Antriebswelle 28 der Hubmechanik 12 antreibbar,
welche im Bereich von jeweiligen Antriebshebeln 30 endet.
Die Antriebshebel 30 sind wiederum derart mit den zugehörigen mittleren Lenkern 16 verbunden,
dass die Lenker 16 entsprechend um die jeweilige Lenkerachse 20 verschwenkt werden.
Hierdurch ist die Windlamelle 10 zwischen der Verstaustellung
und der Abweisstellung zu verlagern.
-
Neben
dem Antrieb der Hubmechanik 12 dient die Antriebseinrichtung 22 auch
zur Betätigung einer
Verriegelungseinrichtung 32. Diese Verriegelungseinrichtung 32 umfasst
zunächst
zwei voneinander getrennte Verriegelungsstangen 34, welche
in deren Axialrichtung auf im weiteren noch näher beschriebe Weise zu bewegen
bzw. zu betätigen
sind. Befinden sich die beiden Verriegelungsstangen 34 in Axialrichtung
in einer nach außen
verschobenen Position, kommt ein jeweils zugehöriger äußerer Verriegelungsbolzen 36 mit
einer Öffnung 38 einer
Verriegelungsaufnahme 40 in Eingriff. Die Verriegelungsaufnahme 40 ist
dabei – wie
aus 1 erkennbar ist – außenseitig der Windlamelle 10 angeordnet.
Während
demzufolge die jeweiligen Verriegelungsstangen 34 auf Seiten
des Tragelements 14 gehalten sind, gehört die Verriegelungsaufnahme 40 zur
Windlamelle 10. Dadurch führt der besagte Eingriff des Verriegelungsbolzen 36 in
die Öffnung 38 der
Verriegelungsaufnahme 40 zur einer Festlegung der Windlamelle 10 in
ihrer unteren Verstaustellung.
-
Soll
in umgekehrter Weise die Windlamelle 10 in die in 1 dargestellt
obere Abweisstellung verlagert werden, so muss zunächst der
Verriegelungsbolzen 36 außer Eingriff mit der Öffnung 38 der Verriegelungsaufnahme 40 gebracht
werden. Hierzu wird die jeweilige Verriegelungsstange 34 in
Axialrichtung zur Fahrzeugmitte hin bewegt.
-
Aus 2 ist
nun erkennbar, dass die Antriebseinrichtung 22 nicht nur
die Antriebswelle 28 für die
Hubmechanik 12 antreibt, sondern auch eine Spindel 42 einer
Spindeleinrichtung 44, mittels welcher der Verriegelungshub
der Verriegelungseinrichtung 32 bzw. der jeweiligen Verriegelungsbolzen 36 zu
erzeugen ist.
-
In
Zusammenschau mit den 3a und 3b, welche
ausschnittsweise die Antriebswelle 28 und die Spindel 42 der
Spindeleinrichtung 44 zeigen, wird erkennbar, dass auf
der Spindel 42 zwei Spindelmuttern 46 mit gegenläufigen Gewinden
angeordnet sind. Durch eine jeweilige Drehbewegung der Spindel 42 in
die eine bzw. in die andere Richtung wird somit erreicht, dass sich
die Spindelmuttern 46 aufeinander zu bzw. voneinander weg
bewegen.
-
Durch
die beiden Spindelmuttern sind dabei zwei Verriegelungshebel 48,
welche im Bereich eines zentralen Lagers 50 schwenkbar
miteinander verbunden sind, mit ihren jeweils den Spindelmuttern 46 zugeordnet
Enden 52 aufeinander zu bzw. voneinander weg zu bewegen.
Sind die beiden Spindelmuttern 46 in ihrer einen Endposition,
in welcher sie nahe zueinander angeordnet sind, so werden hierdurch
jeweils gegenüberliegende
Enden 54 der Verriegelungshebel 48 voneinander
weg bewegt. Befinden sich die Spindelmuttern 46 gemäß 3b in
einer maximal voneinander entfernten Stellung, so sind die gegenüberliegenden
Enden 54 in ihrer nächsten
Position zueinander geordnet. Demzufolge zeigt 3a diejenige
Stellung der Spindelmuttern 46 bzw. der Verriegelungshebel 48,
in welcher die Enden 54 der Verriegelungshebel 48 bewirken,
dass die mit diesen verbundenen Verriegelungsstangen 34 nach
außen bewegt
sind und demzufolge die jeweiligen Verriegelungsbolzen 36 mit
der jeweils zugeordneten Öffnung 38 der
Verriegelungsaufnahme 40 in Eingriff steht. 3a zeigt
daher diejenige Stellung der Verriegelungshebel 48, in
welcher die Windlamelle 10 mittels der Verriegelungseinrichtung 32 in
ihrer Verstaustellung verriegelt ist.
-
Demgegenüber zeigt 3b diejenige
Position der Verriegelungshebel 48, in welcher die jeweils korrespondierenden
Verriegelungsstangen 34 in Axialrichtung maximal zur Fahrzeugmitte
hin bewegt sind, und demzufolge sind vorliegend die den jeweiligen
Verriegelungsstangen 34 zugeordneten Verriegelungsbolzen 36 außer Eingriff
mit der jeweils korrespondierenden Öffnung 38 der entsprechenden
Verriegelungsaufnahme 40. 3b zeigt
demzufolge diejenige Stellung der Verriegelungshebel 48,
in welcher die Windlamelle 10 entriegelt ist.
-
Damit
nun keine Kollision zwischen der Lamellenbewegung und der Verriegelung
erfolgt, umfasst die Antriebseinrichtung 22 eine Abfolgesteuerung 56,
mittels welcher die Verriegelungseinrichtung 32 beim Öffnen der
Windlamelle 10 und die Hubmechanik 12 zu betätigen ist
bzw. mittels welcher die Verriegelungseinrichtung 32 anschließend an
die Windlamelle 10 nach der Hubmechanik 12 zu
betätigen
ist. Dies geschieht vorliegend dadurch, dass zwischen der Antriebswelle 28 und
den beiden Antriebshebeln 30 ein Leerhub mittels der Spindeleinrichtung 44 zu
erzeugen ist. Dies bedeutet, dass die Antriebswelle 28 mit
den Antriebshebeln 30 in Eingriff ist, wenn sich die Spindeleinrichtung 44 bzw.
deren Verriegelungshebel 48 in der Position gemäß der 3b,
welche der unverriegelten Position der Verriegelungseinrichtung 32 entspricht,
befindet. Mit anderen Worten ist in die beiden Antriebshebel 30 ein Leerhub
eingearbeitet, so dass ein Eingriff in den Lamellenhub erst nach
erfolgter Riegelungsbetätigung durchgeführt wird.
-
Insgesamt
wird somit auf mechanischem Weg die Abfolgesteuerung 56 erreicht,
welche die Hubmechanik 12 und die Verriegelungseinrichtung 32 untereinander
steuert, so dass lediglich eine Antriebseinrichtung 22 erforderlich
ist.