DE102007038496A1 - Verfahren zur Herstellung einer Stoßfängeranordnung eines Kraftfahrzeugs - Google Patents

Verfahren zur Herstellung einer Stoßfängeranordnung eines Kraftfahrzeugs Download PDF

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Abstract

Verfahren zur Herstellung einer Stoßfängeranordnung (1) eines Kraftfahrzeugs durch Umformung einer Platine zu einem im Querschnitt U-förmig profilierten Stoßfängerquerträger (2), welcher einen Mittenabschnitt (4) und sich an den Mittenabschnitt (4) endseitig anschließende, als Crashboxen dienende Anbindungsabschnitte (3) aufweist, mit folgenden Schritten: a) Bereitstellen einer Platine aus einem vergütbaren Stahl; b) Umformung der Platine zu der Stoßfängeranordnung (1); c) Härten des Mittenabschnitts (4) während oder im Anschluss an Schritt b).

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Stoßfängeranordnung eines Kraftfahrzeugs.
  • Stoßfängersysteme von Kraftfahrzeugen erlangen bezüglich heutiger Gesetzesanforderungen im Bereich der Low-Speed-Tests (bis 16 km/h) eine besondere Bedeutung, da die Auslegung eines Stoßfängersystems unmittelbaren Einfluss auf das Schadensbild und die Schadenshöhe eines Kraftfahrzeugs hat. Das Schadensbild und die Schadenshöhe werden zur Einstufung von Kraftfahrzeugen in bestimmte Versicherungsklassen herangezogen. Je niedriger die zu erwartende Schadenshöhe ist, desto besser ist die versicherungstechnische Einstufung.
  • Es ist bekannt, den Querträger eines Stoßfängers über Crashboxen mit den Längsträgern des Kraftfahrzeugrahmens zu koppeln. Die zwischen den Längsträgern und Querträger angeordneten Crashboxen können auch Bestandteil des Längsträgers sein und sind in diesem Fall als Reparaturlösung ausgeführt. Üblicherweise werden Crashboxen über Flanschplatten mit den Längsträgern des Kraftfahrzeugs verschraubt. Die Einzelkomponenten der Crashbox, d. h. das sich in Fahrtrichtung erstreckende Crashboxprofil und die Flanschplatte, werden in der Regel miteinander verschweißt. Solche Schweißverbindungen haben den Nachteil, dass sie korrosionsanfällig sind, da die durch Punktschweißungen bedingten Materialdopplungen die Korrosionsbildung fördern.
  • Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zu Grunde, eine Möglichkeit zur Herstellung einer Stoßfängeranordnung aufzuzeigen, die dazu geeignet ist, das Schadensbild und die Schadenshöhe zu reduzieren, aber gleichzeitig ohne aufwändige Schweißverbindungen auskommt.
  • Diese Aufgabe wird durch die in den Patentansprüchen 1 bis 3 aufgezeigten Verfahren zur Herstellung einer Stoßfängeranordnung gelöst.
  • Die Maßnahmen der abhängigen Patentansprüche betreffen vorteilhafte Weiterbildungen des Erfindungsgedankens.
  • Gegenstand des Patentanspruchs ist ein Verfahren zur Herstellung einer Stoßfängeranordnung eines Kraftfahrzeugs durch Umformung einer Platine zu einem im Querschnitt U-förmig profilierten Stoßfängerquerträger, welcher einen Mittenabschnitt und sich an den Mittenabschnitt endseitig anschließende, als Crashboxen dienende Anbindungsabschnitte aufweist. Das erfindungsgemäße Verfahren umfasst im Wesentlichen folgende Schritte:
    • a) Bereitstellen einer Platine aus einem vergütbaren Stahl;
    • b) Umformung der Platine zu einer Stoßfängeranordnung und
    • c) Härten des Mittenabschnitts während oder im Anschluss an Schritt b).
  • Die erfindungsgemäße Stoßfängeranordnung zeichnet sich dadurch aus, dass zu ihrer Herstellung kein Schweißzusammenbau zur Verbindung einer Crashbox mit Flanschplatte eines Längsträgers oder dem Stoßfängerquerträger erforderlich ist. Die Crashbox ist einteiliger Bestandteil der Platine, aus welcher auch der Stoßfängerquerträger hergestellt ist, so dass sich durch die Reduzierung der Bauteile die Problematik der durch Punktschweißung induzierten Korrosionsbildung nicht mehr ergibt.
  • Auf Grund der einteiligen Herstellungsweise ergeben sich jedoch materialbedingt Einschränkungen bei der Auslegung der Crashbox im Hinblick auf die unterschiedlichen Crashanforderungen. Insbesondere ist ein Materialmix aus einer höchstfesten Platine und einer besonders anprallweichen Crashbox nicht möglich. Um in definierten Bereichen der Stoßfängeranordnung eine hohe Verformbarkeit und in weiteren Bereichen eine hohe Steifigkeit zu ermöglichen, werden im Rahmen der Erfindung alternative Fertigungsverfahren für einteilige Querträgersysteme vorgeschlagen.
  • In einer ersten Ausführungsform ist vorgesehen, den Mittenabschnitt des Stoßfängerquerträgers während oder im Anschluss an die Umformung der Platine einer Wärmebehandlung zu unterziehen und insbesondere zu härten. Die Härtung kann durch Warmumformung der Blechplatine in einem Umformwerkzeug erfolgen, in welchem zugleich der Härtevorgang stattfindet. Selbstverständlich ist es im Rahmen der Erfindung auch möglich, die Wärmebehandlung bzw. das Härten im Anschluss an den Umformvorgang in einem separaten Arbeitsschritt durchzuführen.
  • Durch die bereichsabhängige Wärmebehandlung der Stahlplatine ergeben sich Regionen unterschiedlicher Festigkeit und Steifigkeit, wobei insbesondere die Anbindungsabschnitte nicht gehärtet werden, damit diese sich besonders anprallweich verhalten.
  • In einer alternativen Ausführungsform wird vorgeschlagen, mehrere Platinen aus unterschiedlichen Wandstärken und/oder Materialgüten zu einem so genannten tailored welded blank zu verbinden und dieses tailored welded blank zu der gewünschten Stoßfängeranordnung umzuformen, so dass die Wandstärke und/oder Materialgüte im Mittenabschnitt von der Wandstärke und/oder Materialgüte in den Anbindungsabschnitten abweicht. Bei einem tailored welded blank, bei welchem die einzelnen Platinen stoßseitig aneinander geschweißt sind, ergeben sich vielfältige Variationsmöglichkeiten hinsichtlich der Materialien und Wandstärken. Insbesondere ist es unter Verwendung von tailored welded blanks möglich, auch die Anbindungsabschnitte unterschiedlich zu gestalten. Beispielsweise kann in einem der Anbindungsabschnitte ein Durchbruch für eine Abschleppöse angeordnet sein, so dass dieser Anbindungsabschnitt ein abweichendes Verformungsverhalten aufweist als der andere Anbindungsabschnitt. Selbstverständlich ist es auch möglich, die Anbindungsabschnitte hinsichtlich der Materialwahl und Wandstärke auf die jeweiligen Crashanforderungen abzustimmen, die nicht zwangsläufig für beide Anbindungsabschnitte bzw. Crashboxen gleich sind.
  • Als dritte Alternative kann zur Herstellung der Stoßfängeranordnung auch ein tailored rolled blank zum Einsatz kommen. Hierbei handelt es sich um ein Blechband mit walztechnisch hergestellten Bereichen unterschiedlicher Blechdicken. Ein Vorteil gegenüber dem tailored welded blank ist der homogene Übergang zwischen zwei Dickenbereichen. Auf diese Weise ist es möglich, Festigkeitssprünge zwischen dem Mittenabschnitt und den Endabschnitten zu vermeiden, so dass auf den Mittenabschnitt wirkende Anprallkräfte, ohne dass Spannungsspitzen im Werkstoff provoziert werden, in die Anbindungsabschnitte eingeleitet werden. Auch bei der Verwendung von tailored rolled blanks ist es denkbar, dass sich die Wandstärken der Endabschnitte unterscheiden. Die Stoßfängeranordnung ist daher hinsichtlich der Wahl der Wandstärken nicht zwingend symmetrisch ausgestaltet.
  • Es wird als besonders vorteilhaft angesehen, wenn auch beim Einsatz von tailored rolled oder tailored welded blanks vergütbare Stähle verwendet werden, so dass die zu der Stoßfängeranordnung umgeformte Platine zumindest in ihrem Mittelabschnitt gehärtet werden kann. Hierdurch können die Vorteile unterschiedlicher Materialien bzw. Wandstärken mit den Vorzügen einer gezielten bereichsweisen Wärmebehandlung kombiniert werden, um eine möglichst leichtbauende, korrosionsbeständige und günstig herzustellende Stoßfängeranordnung zu schaffen.
  • In vorteilhafter Weiterbildung des Erfindungsgedankens wird nicht nur der Mittenabschnitt gehärtet, sondern es werden zusätzlich auch die Anbindungsabschnitte gehärtet. Allerdings sollen dabei partielle Bereiche der Anbindungsabschnitte ungehärtet bleiben, um die mechanische Widerstandsfähigkeit gegen Gefügeänderungen gezielt herabzusetzen und dadurch die plastische Verformbarkeit zu vereinfachen, so dass sich die Crashbox im Falle eines Anpralls nachgiebig verhält. Da die Stoßfängeranordnung im Querschnitt U-förmig konfiguriert ist, sollten die ungehärteten Bereiche in einem sich im Wesentlichen in horizontale Richtung erstreckenden Obergurt und/oder einem Untergurt angeordnet sein.
  • Dass partielle Bereiche ungehärtet bleiben, kann dadurch erreicht werden, dass beim Härten der ungeformten Platine innerhalb des Umformwerkzeugs partielle Bereiche erwärmt oder umgekehrt gezielt von einer Abkühlung ausgespart werden. Alternativ ist es möglich, die partiellen Bereiche auch nach der Entnahme des Stoßfängerquerträgers aus dem Umformwerkzeug partiell zu erhitzen, um die Festigkeit lokal herabzusetzen. Je höher die gehärteten Bereiche angelassen werden, desto mehr verringert sich dort die Härte bei gleichzeitiger Zunahme der Zähigkeit.
  • In einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass mehrere ungehärtete oder erhitzte Bereiche, d. h. solche mit herabgesetzter Härte und gesteigerter Zähigkeit, quer zur Längserstreckung des Stoßfängerquerträgers aufeinander folgend ausgebildet werden. Dadurch kann eine gezielte Faltung des Anbindungsabschnitts herbeigeführt werden.
  • Der Aufbau eines einteiligen Querträgersystems lässt nur eingeschränkt eine wirtschaftliche Herstellung von Sicken oder Ausstellungen zu. Um trotzdem eine definierte Verformung im Bereich des Anbindungsabschnitts herbeizuführen, ist es möglich, Aussparungen in Form von Bohrungen oder Langlöchern vorzusehen. Als besonders wirksam wird es angesehen, dass in dem Obergurt und/oder Untergurt im Bereich der Anbindungsabschnitte wenigstens zwei quer zur Längserstreckung des Stoßfängerquerträgers aufeinander folgende Langlöcher ausgebildet werden. Durch diese Schwächung des Querschnitts ergibt sich ebenfalls die gewünschte Verformbarkeit im Bereich des Anbindungsabschnitts, der bei der beanspruchten Stoßfängeranordnung als Crashbox fungiert.
  • Die Langlöcher können von unterschiedlicher Länge sein. Sie können zueinander in Längserstreckung des Stoßfängerunterträgers versetzt angeordnet sein. Mehrere kurze Langlöcher oder Öffnungen können auch in Längsrichtung des Stoßfängerquerträgers nebeneinander angeordnet sein. Entscheidend ist, dass die gezielt herbeigeführten Schwächungen der Struktur eine vorhersehbare Verformung der Anbindungsabschnitte ermöglichen. In diesem Sinne gelten die vorstehenden Variationsmöglichkeiten hinsichtlich der Anordnung der Langlöcher/Öffnungen auch für die in ihrer Härte reduzierten partiellen Bereiche.
  • Die erfindungsgemäßen Verfahren stellen eine Stoßfängeranordnung bereit, mit welcher es möglich ist, auf separat zu montierende Crashboxen vollständig zu verzichten, so dass die erfindungsgemäße Stoßfängeranordnung unmittelbar an den Längsträgern des Kraftfahrzeugs befestigt werden kann. Die steifigkeitsbeeinflussenden geometrischen Veränderungen oder Änderungen des Gefüges ermöglichen die Kombination von widerstandsfähigen, biegesteifen Mittenabschnitten des Stoßfängerquerträgers mit anprallweichen, d. h. nachgiebigen, Anbindungsabschnitten, die als Crashboxen fungieren und auf Grund der vorbeschriebenen Herstellungsverfahren kostengünstig realisiert werden können.
  • Die Erfindung wird nachfolgend anhand der in den 1 bis 5 schematisch dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigt:
  • 1 in perspektivischer Ansicht eine Stoßfängeranordnung aus einer wärmebehandelten Platine;
  • 2 eine Stoßfängeranordnung aus einem tailored welded blank;
  • 3 eine Stoßfängeranordnung aus einem tailored rolled blank;
  • 4 einen Anbindungsabschnitt einer Stoßfängeranordnung in der Draufsicht und
  • 5 eine weitere Ausführungsform eines Anbindungsabschnitts einer Stoßfängeranordnung in der Draufsicht.
  • 1 zeigt eine Stoßfängeranordnung 1 für ein nicht näher dargestelltes Kraftfahrzeug. Die Stoßfängeranordnung 1 ist durch Umformung einer Platine aus einem vergütbaren Stahl hergestellt und im Querschnitt U-förmig profiliert. Die Stoßfängeranordnung 1 umfasst zwei funktionale Komponenten, nämlich einen Stoßfängerquerträger 2 und einstückig mit dem Stoßfängerquerträger 2 ausgebildete Crashboxen, welche in diesem Ausführungsbeispiel endseitige Anbindungsabschnitte 3 bilden, zur Befestigung des Stoßfängerquerträgers 2 an Längsträgern des Kraftfahrzeugs. Der Bereich zwischen den Anbindungsabschnitten 3 wird als Mittenabschnitt 4 bezeichnet.
  • Der U-förmig profilierte Stoßfängerquerträger 2 weist mit seiner offenen Seite in Richtung auf die nicht näher dargestellten Längsträger. Dementsprechend ist seine Frontseite bis auf eine Öffnung 5 zur Durchführung einer Abschleppöse in dem in der Bildebene rechten Anbindungsabschnitt 3 geschlossen. Ein sich in der Einbaulage im Wesentlichen in horizontale Richtung erstreckender Obergurt 6 und ein Untergurt 7 verlaufen im Wesentlichen parallel zueinander und sind über einen frontseitigen Steg 8 miteinander verbunden. Der Abstand zwischen Obergurt 6 und Untergurt 7 bzw. die Breite des Stegs variieren über die Längserstreckung der Stoßfängeranordnung 1. Insbesondere nimmt die in Hochrichtung gemessene Breite des Stegs 8 zu den Enden hin ab, so dass der Abstand zwischen Obergurt 6 und Untergurt 7 im Bereich der Anbindungsabschnitte 3 geringer ist als im Bereich des Mittenabschnitts 4. Die Veränderung des Abstands erfolgt nicht sprunghaft, sondern kontinuierlich innerhalb von Übergangsabschnitten 9. Innerhalb des Mittenabschnitts 4 und der Anbindungsabschnitte 3 ist der Abstand zwischen Obergurt 6 und Untergurt 7 allerdings wieder konstant. Die Übergangsabschnitte 9 sind allerdings auch dadurch gekennzeichnet, dass die Tiefe des U-förmig profilierten Stoßfängerquerträgers 2 zunimmt. Die Breite des Obergurts 6 und des Untergurts 7 ist daher in den Anbindungsabschnitten 3, welche die Crashboxen bilden, maximal. Dies ist insbesondere der Darstellungen der 4 und 5 zu erkennen. Der Grund ist darin zu sehen, dass im Bereich der Anbindungsabschnitte 3 ein hinreichender Verformungsweg zur Verfügung gestellt werden soll, wohingegen die daraus resultierende Materialanhäufung im Mittenabschnitt 4 erforderlich ist, so dass die Breite des Obergurts 6 und des Untergurts 7 im Mittenabschnitt 4 deutlich geringer sein kann.
  • Ferner ist anhand der 1 bis 3 zu erkennen, dass die dem Steg 8 abgewandten Enden des Obergurts 6 und des Untergurts 7 in entgegengesetzte Richtungen nach außen weisende Flanschkragen 10 besitzen, welche zur Befestigung der Stoßfängeranordnung 1 an nicht näher dargestellten Längsträgern dienen. Die Fixierung der Stoßfängeranordnung 1 an den Längsträger kann insbesondere über wenigstens eine Bohrung 11 in dem obergurtseitigen bzw. untergurtseitigen Flanschkragen 10 erfolgen.
  • Das Besondere an der in 1 dargestellten Stoßfängeranordnung ist die Einteiligkeit des Stoßfängerquerträgers 2 mit den als Crashboxen dienenden Anbindungsabschnitten 3 sowie die unterschiedlichen Materialeigenschaften des Mittenabschnitts 4 und der Anbindungsabschnitte 3. In diesem Ausführungsbeispiel ist der mit H gekennzeichnete Bereich, also der Bereich des Mittenabschnitts 4, gehärtet worden, wohingegen die mit U gekennzeichneten Bereiche, d. h. die Anbindungsabschnitte 3, ungehärtet sind. Dadurch ergeben sich unterschiedliche Materialeigenschaften über den Längsverlauf der Stoßfängeranordnung 1 mit dem Ziel der Ausbildung biegeweicher Anbindungsabschnitte 3 eines biegesteifen Mittenabschnitts 4.
  • Die Ausführungsform der 2 unterscheidet sich von derjenigen der 1 dadurch, dass die Platine, aus welcher die Stoßfängeranordnung 1a hergestellt ist, Bereiche unterschiedlicher Wandstärken und/oder Materialguten aufweist. Als Ausgangswerkstoff wurde ein tailored welded blank verwendet, das so konfiguriert worden ist, dass im Bereich des in der Bildebene linken Anbindungsabschnitts 3 ein Stahlwerkstoff A zum Einsatz kommt, während im Mittenabschnitt 4 ein Stahlwerkstoff B zum Einsatz kommt und schließlich im zweiten Anbindungsabschnitt 3 ein Stahlwerkstoff C. Die Bereiche, über welche sich die einzelnen Werkstoffe erstrecken, sind mit den Buchstaben A, B, C gekennzeichnet. Im Übrigen wurden die Bezugszeichen aus der 1 übernommen. Die unterschiedlichen Werkstoffe A, B, C stehen für unterschiedliche Materialguten, aber auch für unterschiedliche Wandstärken, so dass durch die Verwendung von tailored welded blanks eine anforderungsgerechte Stoßfängeranordnung hergestellt werden kann.
  • In der alternativen Ausführungsform gemäß 3 ist eine Stoßfängeranordnung 1b dargestellt, die aus einem tailored rolled blank hergestellt ist. Im Unterschied zu der Ausführungsform der 2 sind bei tailored rolled blanks Wanddickenunterschiede weniger sprunghaft. Außerdem besteht die Platine aus einem einzigen Werkstoff, dessen Dickenbereiche im vorliegenden Ausführungsbeispiel mit I bis V gekennzeichnet sind. Es ist denkbar, dass die Wandstärke in den Bereichen I und V identisch ist. Selbstverständlich sind auch Abweichungen zwischen allen Wandstärkenbereichen sowie zusätzliche Wärmebehandlungen möglich, um eine den Crashtestanforderungen genügende Stoßfängeranordnung 1b herzustellen.
  • 4 zeigt ein Detail der Stoßfängeranordnung 1 in der Draufsicht. Es handelt sich um einen Anbindungsabschnitt 3, welcher mit Ausnahme der mit unterbrochener Linie eingezeichneten Bereiche 12, 13 gehärtet ist. Die Bereiche 12, 13 sind entweder während des Härtevorgangs ausgespart worden oder gezielt erhitzt worden, um die Festigkeit wieder herabzusetzen. Die ungehärteten oder erhitzten Bereiche 12, 13 erstrecken sich quer zur Längserstreckung L der Stoßfängeranordnung 1, so dass sie in Richtung der mit S gekennzeichneten Stoßrichtung eine gezielte Faltung des Anbindungsabschnitts 3 und somit eine gewünschte Verformung bewirken.
  • Die Ausführungsform der 5 unterscheidet sich von derjenigen der 4, dass ebenfalls sich in Längserstreckung L des Stoßfängerquerträgers 2 aufeinander folgende Schwächungen in dem Obergurt 7 ausgebildet sind. Allerdings handelt es sich hierbei um Langlöcher 14, 15, welche die Wirkung entfalten wie die gezielt hinsichtlich der gefügeveränderten Bereiche 12, 13, nämlich die Verringerung der Steifigkeit des Anbindungsabschnitts 3 zur Verbesserung der plastischen Verformbarkeit.
  • 1
    Stoßfängeranordnung
    1a
    Stoßfängeranordnung
    1b
    Stoßfängeranordnung
    2
    Stoßfängerquerträger
    3
    Anbindungsabschnitt
    4
    Mittenabschnitt
    5
    Öffnung
    6
    Obergurt
    7
    Untergurt
    8
    Steg
    9
    Übergangsabschnitt
    10
    Flanschkragen
    11
    Bohrung
    12
    Bereich
    13
    Bereich
    14
    Langloch
    15
    Langloch
    A
    Werkstoffbereich
    B
    Werkstoffbereich
    C
    Werkstoffbereich
    H
    gehärteter Abschnitt
    L
    Längserstreckung
    S
    Stoßrichtung
    U
    umgeformt ungehärteter Abschnitt
    I
    Wandstärkenabschnitt
    II
    Wandstärkenabschnitt
    III
    Wandstärkenabschnitt
    IV
    Wandstärkenabschnitt
    V
    Wandstärkenabschnitt

Claims (8)

  1. Verfahren zur Herstellung einer Stoßfängeranordnung (1) eines Kraftfahrzeugs durch Umformung einer Platine zu einem im Querschnitt U-förmig profilierten Stoßfängerquerträger (2), welcher einen Mittenabschnitt (4) und sich an den Mittenabschnitt (4) endseitig anschließende, als Crashboxen dienende Anbindungsabschnitte (3) aufweist, mit folgenden Schritten: a) Bereitstellen einer Platine aus einem vergütbaren Stahl; b) Umformung der Platine zu der Stoßfängeranordnung (1); c) Härten des Mittenabschnitts (4) während oder im Anschluss an Schritt b).
  2. Verfahren zur Herstellung einer Stoßfängeranordnung (1a) eines Kraftfahrzeugs durch Umformung einer Platine zu einem im Querschnitt U-förmig profilierten Stoßfängerquerträger (2), welcher einen Mittenabschnitt (4) und sich an den Mittenabschnitt (4) endseitig anschließende, als Crashboxen dienende Anbindungsabschnitte (3) aufweist, mit folgenden Schritten: a) Bereitstellen mehrerer Platinen aus unterschiedlichen Wandstärken und/oder Materialguten; b) Verschweißen der Platinen zu einem tailored welded blank; c) Umformung der Stahlplatine zu der Stoßfängeranordnung (1a), so dass die Wandstärke und/oder Materialgüte im Mittenabschnitt (4) von der Wandstärke und/oder Materialgüte in den Anbindungsabschnitten (3) abweicht.
  3. Verfahren zur Herstellung einer Stoßfängeranordnung (1b) eines Kraftfahrzeugs durch Umformung einer Platine zu einem im Querschnitt U-förmig profilierten Stoßfängerquerträger (2), welcher einen Mittenabschnitt (4) und sich an den Mittenabschnitt (4) endseitig anschließende, als Crashboxen dienende Anbindungsabschnitte (3) aufweist, mit folgenden Schritten: a) Bereitstellen einer Platine aus einem tailored rolled blank; b) Umformung der Stahlplatine zu der Stoßfängeranordnung (1b), so dass die Wandstärke im Mittenabschnitt (4) von der Wandstärke in den Anbindungsabschnitten (3) abweicht.
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine Platine aus einem vergütbaren Stahl bereitgestellt wird, wobei die zu der Stoßfängeranordnung (1a, 1b) umgeformte Platine zumindest in ihrem Mittenabschnitt (4) gehärtet wird.
  5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Anbindungsabschnitte (3) gehärtet werden, wobei in einem sich im Wesentlichen in horizontale Richtung erstreckenden Obergurt (6) und/oder einem Untergurt (7) der Anbindungsabschnitte (3) partielle Bereiche (12, 13) ungehärtet bleiben.
  6. Verfahren nach Anspruch 1 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Anbindungsabschnitte (3) gehärtet werden, wobei in einem sich im Wesentlichen in horizontale Richtung erstreckenden Obergurt (6) und/oder einem Untergurt (7) der Anbindungsabschnitte (3) partielle Bereiche (12, 13) zur Herabsetzung der Festigkeit erhitzt werden.
  7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere ungehärtete oder erhitzte Bereiche (12, 13) quer zur Längserstreckung (c) der Stoßfängeranordnung (2) aufeinanderfolgend ausgebildet werden.
  8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass in einem sich im Wesentlichen in horizontale Richtung erstreckenden Obergurt (6) und/oder einem Untergurt (7) im Bereich der Anbindungsabschnitte (3) wenigstens zwei quer zur Längserstreckung des Stoßfängerquerträgers (2) aufeinanderfolgende Langlöcher (14, 15) ausgebildet werden.
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