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Die
Erfindung betrifft ein modular aufgebautes Feldgerät der Prozessautomatisierungstechnik
das eine Grundkarte mit einem ausführbaren Grundprogramm aufweist,
wobei die Grundkarte durch zumindest eine Erweiterungskarte mit
zumindest einem ausführbaren
Erweiterungsprogramm erweiterbar ist, wobei zur Ausführung des
Grundprogramms die Grundkarte zumindest eine Recheneinheit und zumindest
eine auf den Speicherplatz des ausführbaren Grundprogramms ausgelegte,
erste Speichereinheit umfasst.
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In
der industriellen Messtechnik, insb. in der Automatisierungs- und
Prozesssteuerungstechnik, werden stets Feldgeräte eingesetzt, die im Prozessablauf
mittels Sensoren Prozessvariablen ermitteln oder mittels Aktoren
Regelgrößen steuern.
Diese entsprechenden Feldgeräte
ermitteln und/oder regeln beispielsweise den Druck, den Durchfluss,
den Füllstand,
die Temperatur oder eine andersartige physikalische und/oder chemische
Prozessgröße als eine
Prozessvariable in einem Prozessablauf. Von der Anmelderin werden
solche Feldgeräte
beispielsweise unter dem Namen Cerabar, Deltabar, Deltapilot, Promass,
Levelflex, Micropilot, Prosonic, Soliphant, Liquiphant und Easytemp
produziert und vertrieben, die vorwiegend dazu bestimmt sind, zumindest
eine der oben bezeichneten Prozessvariablen eines Mediums in einem
Behälter
zu bestimmen und/oder zu überwachen.
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Eine
Gemeinsamkeit aller oben erwähnten
Mess- bzw. Feldgeräte
ist, dass aus den durch die Sensoren ermittelten Prozessgrößen mittels
einer nachgeschalteten Geräteelektronik
ein Messwert ermittelt und ausgewertet wird. Diese Geräteelektronik
ist meist auf die entsprechenden Messanforderungen und die zu messende
Prozessgröße so angepasst,
dass für
jedes Sensorprinzip, für
jede zu messende Prozessgröße und für jede Messperformance
eine eigenständige
Geräteelektronik
entwickelt werden muss. Eine andere Lösung besteht z. B. darin, Feldgeräte von unterschiedlichen
Messgenauigkeitsstandards mit einer einheitlichen Geräteelektronik
und mit einer maximalen Messperformance auszustatten und die einzelnen Funktionalitäten z. B.
per Software zu aktivieren oder zu deaktivieren. Dies hat jedoch
den Nachteil, dass aufgrund der Ausstattung des Feldgeräts mit der
maximalen Performance auch der maximal mögliche Speicherplatz für das Programm
und die Daten zu Verfügung
stehen muss und die Geräteelektronik
alle Erweiterungselektroniken schon vorweg enthalten muss, was sehr
teuer ist.
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Eine
weitere Möglichkeit
die Funktionalität
einer grundlegenden, standardisierten Geräteelektronik zu erhöhen kann
durch das Hinzufügen
einer Erweiterungselektronik erfolgen. Nachteilig an der Erhöhung der Funktionalität des gesamten
Feldgeräts
durch diese Erweiterungselektroniken ist, dass die Programme des Feldgeräts mit einer
neuen, auf die Erweiterungselektronik angepassten Version eines
Betriebsprogramms bzw. Firmware überschrieben
werden müssen
und auch hier die maximale Speichergröße für das Programm und die Daten
vorab zur Verfügung
stehen muss.
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Diese
Lösungen
haben den Nachteil, dass sobald der Funktionsumfang eines Feldgerätes erweitert werden
soll, der Kunde oder Betreiber bislang entweder ein komplett neues
Feldgerät
erwerben oder, nach dem eventuellen Zustecken eines neuen Gerätemoduls,
eine neue Firmware in das Feldgerät schreiben musste. Der Kunde
oder Betreiber möchte
bei einer Erweiterung der Funktionalität des Feldgeräts im Allgemeinen kein
komplett neues Feldgerät
kaufen und der Hersteller kann nicht bei jedem Feldgerät die Möglichkeit
zum Überschreiben
der Firmware anbieten, da dies neben reinen Hardwarekosten, wie
z. B. Stecker, galvanisch getrennten Leitungen, auch einen nicht
zu unterschätzenden
logistischen Aufwand in der Verwaltung der verschiedenen Programme
und verschieden Geräteelektroniken
impliziert.
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Die
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Feldgerät anzugeben, dessen Performance
und Funktionalität sich
entsprechend den Anforderungen einfach anpassen lässt und
das kostengünstig
zu realisieren ist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass die Erweiterungskarte zumindest eine auf den Speicherplatz
des Erweiterungsprogramms ausgelegte, zweite Speichereinheit umfasst,
dass eine automatische Erkennung der angeschlossenen Erweiterungskarte
durch die Grundkarte vorgesehen ist, und dass zur Erweiterung des
Grundprogramms durch die entsprechenden Erweiterungsprogramme ein
teilweiser und/oder zeitweiser Zugriff der Recheneinheit auf die
zweite Speichereinheit vorgesehen ist.
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Bei
einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Feldgeräts ist auf
der Erweiterungskarte eine Erweiterungselektronik vorgesehen.
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Eine
vorteilhafte Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Feldgeräts sieht
vor, dass die erste Speichereinheit aus einem ersten Datenspeicher
und einem ersten Programmspeicher aufgebaut ist.
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Eine
weitere vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Feldgeräts sieht
vor, dass die zweite Speichereinheit aus einem zweiten Datenspeicher
und/oder einem zweiten Programmspeicher aufgebaut ist.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Feldgeräts ist ein
Adressdekoder zum Ansprechen der einzelnen adressierbaren Speicherbereiche
der Datenspeicher und Programmspeicher vorgesehen.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Feldgeräts wird
davon ausgegangen, dass die Datenspeicher und Programmspeicher in
fest vordefinierten Speicherbereichen der Recheneinheit liegen.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Feldgeräts ist eine
Kennzeichnung an definierten Positionen der Programmspeicher der
ersten Speichereinheit, und/oder der Programmspeicher der zweiten
Speichereinheit vorgesehen.
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Eine
ergänzende
Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Feldgeräts erlaubt,
dass zum automatischen Erkennen des Anschlusses einer Erweiterungskarte
an die Grundkarte eine wiederkehrende elektronische Abfrage der
einzelnen Erweiterungskarte vorgesehen ist.
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Weitere
bevorzugte Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Feldgeräts berücksichtigen,
dass zum automatischen Erkennen des Anschlusses einer Erweiterungskarte
an die Grundkarte ein mechanisch-elektrischer Verriegelungsmechanismus
vorgesehen ist.
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Weitere
Einzelheiten, Merkmale und Vorteile des Gegenstandes der Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung mit den zugehörigen Zeichnungen,
in denen bevorzugte Ausführungsbeispiele der
Erfindung dargestellt sind. In den Figuren dargestellte Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind zur besseren Übersicht
und zur Vereinfachung die Elemente, die sich in ihrem Aufbau und/oder
in ihrer Funktion entsprechen, mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Es
zeigen:
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1 ein
modular aufgebautes Feldgerät
nach dem Stand der Technik,
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2 ein
Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen modularen
Feldgeräts
mit einer zweiten Speichereinheit auf der Erweiterungskarte,
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3 ein
Funktionsablaufdiagramm mit der Einbindung eines Erweiterungsprogramms
in das Grundprogramm,
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4 eine
Speicherzuordnung, und
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5 eine
Verriegelungsmechanismus der Erweiterungskarten.
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In 1 wird
eine Feldgerät 1 nach
dem Stand der Technik aufgezeigt, dessen Geräteelektronik aus einer Grundkarte 2 besteht,
die durch eine Erweiterungskarte 3 modular erweiterbar
ausgestaltet ist.
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Bei
dem Feldgerät 1 handelt
es sich beispielsweise um ein Messgerät der Prozessautomatisierungstechnik
mit einem Sensor der eine physikalische Prozessgröße ermittelt.
Ein Sensor bzw. Messfühler
ist ein technisches Element, welches bestimmte physikalische oder
chemische Prozessgrößen, wie
z. B. den Füllstand,
Durchfluss, Druck, den pH-Wert, die Temperatur, die Feuchtigkeit,
die Leitfähigkeit
als elektrische Messgröße M quantitativ
ermittelt. Diese Prozessgrößen werden
mittels physikalischer oder chemischer Effekte von den Sensoren
erfasst und in eine proportionale, weiterverarbeitbare, elektrische
Messgröße umgeformt.
Die Felgeräteelektronik
auf der Grundkarte 2 beinhaltet beispielsweise auch eine
Signalaufbereitungseinheit, die das ermittelte Messsignal entsprechend
linearisiert, verstärkt,
skaliert und/oder kalibriert. Desweiteren ist es auch möglich, dass
das Feldgerät 1 einen
Aktor bzw. Stellglied umfasst, das über eine Regelgröße eine
physikalische oder chemische Prozessgröße in einem Prozess beeinflusst.
Ein Feldgerät 1 der
Prozessautomatisierungstechnik kommuniziert über eine Zweidraht-Verbindungsleitung
oder einem Feldbus mit weiteren Feldgeräten oder einer übergeordneten
Leitstelle nach z. B. 4–20
mA-Stromschleifen-, Profibus PA-, FF- oder HART-Standard. Desweiteren
kann das Feldgerät über den
Feldbus mit der notwendigen Energie versorgt werden.
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Zur
Ausführung
dieser Mess-, Regel-, und Kommunikations-Funktionalitäten weist
das Feldgerät
eine Feldgeräteelektronik
mit zumeist einer Recheneinheit 4 bzw. einem Mikrocontroller
auf. Diese Feldgeräteelektronik
des Feldgeräts 1 ist
beispielsweise auf einer Leiterplatte 14 zumindest als
Grundkarte 2 ausgeführt.
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Die
Grundkarte 2 des Feldgeräts 1 umfasst zumindest
eine Recheneinheit 4, einen Adressdekoder 10 und
eine erste Speichereinheit 6, die über Datenleitungen miteinander
verbunden sind. Die Speichereinheit 6 besteht aus einem
ersten Datenspeicher 8a zur Speicherung von Daten und einem
ersten Programmspeicher 9a zur permanenten Speicherung
eines Grundprogramms. Das im ersten Programmspeicher 9a enthaltene Grundprogramm
wird über
den Adressdekoder 10 von der Recheneinheit 4 ausgelesen
und abgearbeitet. Die bei der Abarbeitung des Grundprogramms entstandenen
Daten und Zwischenergebnisse werden in dem ersten Datenspeicher 8a gespeichert.
Dieses Grundprogramm umfasst nur die Grundfunktionalitäten des
Feldgeräts 1,
so dass das Feldgerät 1 die
Basisfunktionen wie z. B. die Regelung der Feldgeräts 1 und
die Ausführung der
grundlegenden Messfunktion ausführen
kann. Um Erweiterungsfunktionalitäten des Feldgeräts 1 ausführen zu
können
ist es notwendig, weitere Funktionen durch Erweiterungsprogramme
in dem ersten Programmspeicher 8a und/oder eine Erweiterungselektronik 5 auf
der Erweiterungskarte 3 hinzuzufügen.
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Wird
zur Erweiterung der Funktionalität
des gesamten Feldgeräts 1 eine
Erweiterungskarte 3 mit einer Erweiterungselektronik 5 an
die Grundkarte 2 angeschlossen und/oder das Grundprogramm
durch weitere Programmteile zweckdienlich ergänzt, so muss das Grundprogramm,
das im ersten Programmspeicher 8a der Grundkarte 2 gespeichert
ist, ausgetauscht werden. Dies kann einerseits durch einen Austausch
der Grundkarte 2, die das alte Grundprogramm enthält, mit
einer neuen Grundkarte 2, die ein durch die Programmteile erweitertes
Grundprogramm enthält
erfolgen oder andererseits durch das Überschreiben des ersten Programmspeichers 8a mit
einem durch diese Programmteile erweiterten Grundprogramm.
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Durch
eine Erweiterung des Funktionsumfangs eines Feldgerätes 1 auf
diese Art und Weise muss der Betreiber des Feldgeräts 1 entweder
das komplette Feldgerät 1 bzw.
die Grundkarte 2 des Feldgeräts 1 austauschen oder
nach dem Erweitern der Grundkarte 2 durch eine Erweiterungskarte 3 ein
komplett neues Grundprogramm bzw. eine neue Firmware in den ersten
Programmspeicher 8a einspielen.
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Unter
dem Begriff der Firmware versteht man im allgemeinen ein Programm
bzw. eine Software, das elementare Funktionen zur Steuerung und
Regelung des Feldgeräts 1 enthält und die
in den ersten Programmspeicher 8a des Feldgeräte 1 eingebettet
ist. Dieser erste Programmspeicher 8a ist beispielsweise
als ein Flash-Speicher, einem EPROM oder einem EEPROM ausgestaltet,
der heutzutage auch direkt in der Recheneinheit 4 bzw.
einem Mikrocontroller integriert sein kann.
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Jedoch
haben diese Lösungsansätze zur
Erweiterung der Funktionalität
des Feldgeräts 1 den
Nachteil, dass einerseits der Kunde bei jeder Nachrüstung des
Feldgeräts 1 kein
komplett neues Gerät
kaufen möchte
und/oder der Hersteller nicht zu jedem Typ und jedem Nachrüstungssatz
eines Feldgeräts 1 die
Möglichkeit
zum Überschreiben
des Grundprogramms bzw. der Firmware bieten kann. Diese Service-Leistung
des Anbieters, das Grundprogramm bzw. die Firmware solcher Feldgeräte 1 zu überschreiben
bzw. zu flashen, ist meistens nicht in allen Ausgestaltungen des
Feldgeräts 1 möglich, da
dies neben reinen Gerätekosten,
wie beispielsweise von zusätzlichen
Steckern und galvanisch getrennten Leitungen, auch einen nicht zu
unterschätzenden
logistischen Verwaltungsaufwand der verschiedenen Grundprogrammen
bzw. Firmware bedeutet würde.
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Das
in 2 gezeigte, erfindungsgemäße Ausführungsbeispiel vermeidet diese
Nachteile, indem die zusätzlichen
Programmteile zu dem Grundprogramm bzw. die zusätzlichen Funktionen der Firmware
in einem zweiten Programmspeicher 9b auf der Erweiterungskarte 3 mitgeliefert
werden. Hierzu ist auf der Erweiterungskarte 3 eine zweite
Speichereinheit 7 integriert, die einen zweiten Datenspeicher 8b zur
flüchtigen
Speicherung weiterer Daten und Zwischenwerte aus einer Berechnung
der Recheneinheit 4 speichert und einen zweiten Programmspeicher 9b zur
permanenten Speicherung des Erweiterungsprogramms, das die ergänzenden
Programmteile des Grundprogramms enthält, umfasst. Die Erweiterungskarte
beinhaltet somit nicht nur die zusätzliche Hardware in Form einer
Erweiterungselektronik 5, wie z. B. einem A/D-Wandler, einem Regler, einem
Mikroprozessor, einem digitalen Signalprozessor, einem Temperaturfühler und
sonstigen Sensoren oder Aktoren, welche eventuell für die erweiterte
Funktionalität
notwendig ist, sondern ebenfalls die benötigte Erweiterung des Speichers
und der Programme. Als weitere Möglichkeit
enthält
die Erweiterungskarte noch einen zusätzlichen zweiten Datenspeicher 8b als
Arbeitsspeicher, so dass der maximal benötigte Arbeitspeicher nicht
auf der Grundkarte 3 ungenutzt vorgehalten werden muss,
sondern genau entsprechend den Anforderungen der Erweitungsprogramme
auf der Erweiterungskarte 3 verfügbar ist. Dadurch ist es nicht
mehr notwendig, dass das Grundprogramm bzw. die Firmware in dem
ersten Programmspeicher 9a der Grundkarte 2 überschrieben
oder sogar die gesamte Grundkarte 2 ausgetauscht werden
muss, da die Erweiterungskarte 3 die fehlenden Programmteile
zur Funktionserweiterung beinhaltet und den notwendigen Arbeitspeicher
in Form eines zweiten Datenspeichers 8b vervollständigt.
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Der
zweite Datenspeicher 8b und der zweite Programmspeicher 9b der
zweiten Speichereinheit 7 werden über den Adressdekoder 10 von
der Recheneinheit 4 angesprochen. Wird eine externe Erweiterungskarte 3 erkannt
und beispielsweise durch eine Betriebsartenumschaltung aktiviert,
so führt
die Recheneinheit 4 die zusätzliche Funktionalität des Erweiterungsprogramms,
welches in dem zweiten Programmspeicher 9b der Erweiterungskarte 3 gespeichert
ist, aus. Durch die Erweiterung des Grundprogramms durch ein Erweiterungsprogramm
kann es notwendig sein, dass bei der Abarbeitung des Grundprogramms
und dem Erweiterungsprogramm durch die Recheneinheit 4 der
auf der Erweiterungskarte 3 befindliche zweite Datenspeicher 8b von der
Recheneinheit 4 als Arbeitsspeicher mitbenutzt wird.
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Die
Erweiterungskarte 3 ist über eine standardisierte Schnittstelle 12 mit
der Grundkarte 2 verbunden. Über diese Schnittstelle 12 kann
zumindest einen Erweiterungskarte 3 an ein Grundkarte 2 elektrisch
angeschlossen werden. Beispielsweise ist die Schnittstelle 12 als
Rack-System ausgebildet in dem die Grundkarte 2 und die
Erweiterungskarte 3 über
Führungsschienen
in das Rack-System eingeschoben werden und über einen Steckverbindung mit
dem parallelen Bussystem verbunden sind.
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Die
Einbindung von Programmteilen des Erweiterungsprogramms in das Grundprogramm
ist in dem Funktionsablaufdiagramm in 3 dargestellt.
Die externe Funktionen Fe des Erweiterungsprogramms
in dem zweiten Programmspeicher 9b der externen Erweiterungskarte 3 werden
in den Funktionsablauf des Grundprogramms in dem ersten Programmspeicher
entsprechend einer in der Recheneinheit 4 vorliegenden
Programm-Ablaufliste integriert. Diese Integration erfolgt beispielsweise
indem die einzelnen Funktionen Fe des Erweiterungsprogramms
oder die einzelnen Funktionen F1, F2 des Grundprogramms über den Adressdekoder 10 von
der Recheneinheit 4 entsprechend dieser Programm-Ablaufliste
aufgerufen und abgearbeitet werden.
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Bei
dem Feldgerät 1 handelt
es sich beispielsweise um ein Füllstandmessgerät das in
einem Prozess einen Füllstand
ermittelt anhand dem ein Pumpenregelung an einer Pumpe vorgenommen
werden soll. Das Feldgerät 1 mit
der Grundkarte 2 beinhaltet beispielsweise das Grundprogramm
mit der ersten Funktion F1 zur Füllstandsmessung
und der zweiten Funktion F2 zur Kommunikation
eines Messwerts über
den Feldbus. Zur Pumpensteuerung wird hingegen noch eine externe
Funktion Fe benötigt, die einen Regler beinhaltet,
der aus dem Messwert des Füllstands
einen entsprechenden Regelwert für
die Pumpe berechnet. Diese externe Funktion Fe liegt
erfindungsgemäß in dem
zweiten Programmspeicher 9b auf der Erweiterungskarte vor,
so dass diese zusätzliche
Funktionalität
zur Pumpensteuerung durch das Verbinden einer Erweiterungskarte 3 mit
einer Grundkarte 2 in die Basisfunktionalität des Feldgeräts integriert
werden kann.
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Damit
das Grundprogramm das zusätzliche
Erweitungsprogramm in dem zweiten Programmspeicher 9b erkennen
kann, könnte
dieser zweiten Programmspeicher 9b beispielsweise wie in 4 dargestellt
an vorher definierten Speicherbereichen über den Adressdekoder 10 in
den Adressbereich der Recheneinheit 4 eingeblendet werden.
Zusätzlich
kann eine eindeutige Kennzeichnung 11, z. B. eine Speicheradresse,
verwendet werden, die am Anfang des jeweiligen Speicherbereichs
liegt und eine eindeutige Identifizierung des Erweiterungsprogramms
ermöglicht.
Es kann aber auch ein beliebiges anderes Verfahren zur Anschlusserkennung der
Erweiterungskarte 3, dass eventuell sowieso benötigt wird,
benutzt werden.
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Da
die einzelnen Funktionen des Grundprogramms und der Erweiterungsprogramme
auf die unterschiedlichen Speichereinheiten 6 und 7 verteilt
sind, müssen
so genannte globale Programmablauflisten angelegt werden, die den
logischen Programmablauf steuern. Ein weiteres Augenmerk muss auf
weitere Informationen, wie beispielsweise Parameteradressen, Menustrukturen
und Texte einer Vorortanzeige gelegt werden, da diese nun ebenfalls
verteilt in den zweiten Speichereinheiten 7 auf den Erweiterungskarten 3 und
der ersten Speichereinheit 6 der Grundkarte 2 vorliegen.
Die Handhabung dieser verteilten Informationen erfolgt beispielsweise
nach folgender Art und Weise, dass beim Initialisieren eines aus
einer Grundkarte 2 und zumindest einer Erweiterungskarte 3 bestehenden
Feldgeräts 1,
mittels einer Initialisierungsroutine eine einteilige, globale Liste
in dem Arbeitsspeicher, der aus zumindest dem ersten Datenspeicher 8a und/oder
zumindest einem zweiten Datenspeicher 8b besteht, angelegt
wird und die verteilt vorliegenden Informationen so zusammengefasst
werden.
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Da
die Software des Geräts
nicht mehr komplett an einem Ort vorliegt, ist es auch möglich, Erweiterungskarten
im laufenden Betrieb des Geräts
zu wechseln: Hierzu ist es notwendig die Änderungsanforderung zu erkennen.
Das Feldgerät 1 muss
erkennen, dass Änderungen
an den Programmen und/oder der Feldgeräteelektronik ausgeführt werden
sollen, wodurch das Feldgerät 1 in
eine Grundfunktionalität
des Grundprogramms übergeht,
in der kein Zugriff auf den externen zweiten Datenspeicher 8b oder
zweiten Programmspeicher 9b erfolgt. Dadurch wird verhindert,
dass es beim Einbau oder Ausbau der Erweiterungskarten zu Daten- und
Programmfehlern aufgrund von falschen, inkonsistenten oder unvollständigen Datensätzen kommt.
Ist die Änderung
bzw. Erweiterung der Programme und/oder der Feldgeräteelektronik
abgeschlossen, kann die dann zusätzlich
vorhandene Funktionalität
auf der Erweiterungskarte 3 in Betrieb genommen werden.
Zur Erkennung der Änderungsanforderung
bietet sich neben einer parameterorientierten Eingabe, besonders
auch ein automatischer mechanisch-elektronischer Verriegelungsmechanismus
der Erweiterungskarten 3 an. Die einzelnen Leiterplatten 14 sind
zur Verbindung der Signalleitungen mit Verbindungsstücken 16,
wie z. B. Federleisten, ausgestattet. Am Ende der letzten Leiterplatte 14 wird
ein Abschlussstück 15 montiert,
welches zwei Leitungen kurzschließt und so den korrekten Zusammenbau
anzeigt. Wird eine Erweiterungskarte 3 oder das Abschlussstück 16,
beispielsweise zur Montage einer weiteren Erweiterungskarte 3,
entfernt, so ist die Kurzschlussverbindung unterbrochen und durch
diese Änderungsanforderung
geht das Feldgerät 1 in
seine Basisfunktionalität über. In
der Basisfunktionalität
führt das
Feldgerät 1 nur
noch das Grundprogramm des ersten Programmspeichers 8a auf
der Grundkarte 2 aus.
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Eine
weitere Möglichkeit
zum Anzeigen eine Änderungsanforderung
wären beispielsweise
Erweiterungskarten
3, welche in ein Rack-System eingeschoben
werden. Diese Rack-Systeme besitzen generell einzelne Einschübe in denen
jede Erweiterungskarte
3 und/oder Grundkarte
2 mittels
eines Verriegelungsmechanismus verriegelt werden. Dieser Verriegelungsmechanismus
kann gleichzeitig als elektrischer Schalter dienen, der eine Änderungsanforderung
signalisiert. Bezugszeichenliste
1 | Feldgerät |
2 | Grundkarte |
3 | Erweiterungskarte |
4 | Recheneinheit |
5 | Erweiterungselektronik |
6 | erste
Speichereinheit |
7 | zweite
Speichereinheit |
8a | erster
Datenspeicher |
8b | zweiter
Datenspeicher |
9a | erster
Programmspeicher |
9b | zweiter
Programmspeicher |
10 | Adressdekoder |
11 | Kennzeichnung |
12 | Schnittstelle |
13 | Speicheradresse |
14 | Leiterplatte |
15 | Abschlussstück |
16 | Verbindungsstück |
| |
F1 | erste
Funktion des Grundprogramms |
F2 | zweite
Funktion des Grundprogramms |
Fe | externe
Funktion des Erweiterungsprogramms |