-
Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Ausrückvorrichtung,
insbesondere für eine Fahrzeugkupplung, umfassend:
- – ein Betätigungsglied, welches
bei Betätigung längs einer Betätigungsachse
verlagerbar ist zwischen einer Nichtbetätigungsstellung
und einer Betätigungsstellung,
- – eine Führungsanordnung, welche das Betätigungsglied
bei dessen Verlagerung führt,
- – einen Federspeicher, welcher zumindest während
eines Abschnitts einer Verlagerung des Betätigungsglieds
von der Nichtbetätigungsstellung zur Betätigungsstellung
hin eine in Verlagerungsrichtung wirkende Unterstützungskraft
auf das Betätigungsglied ausübt, wobei der Federspeicher umfasst:
- – wenigstens eine Feder als Kraftquelle der Unterstützungskraft,
- – wenigstens ein relativ zur Führungsanordnung in
Richtung der Betätigungsachse im Wesentlichen unbewegliches
Lagerbauteil, an welchem eine Kraftübertragungsvorrichtung
beweglich gelagert ist, die dazu ausgebildet ist, während
der Verlagerung des Betätigungsglieds die Unterstützungskraft
von der Feder auf das Betätigungsglied zu übertragen.
-
Eine
derartige Ausrückvorrichtung ist beispielsweise aus der
EP 1 083 357 A oder
aus der
EP 719 389 B bekannt.
-
Bei
derartigen Ausrückvorrichtungen, welche in der Regel zum
Ausrücken und Wiedereinrücken von Fahrzeugkupplungen
verwendet werden, liefert eine Feder eine Unterstützungskraft,
so dass die zur Betätigung des Betätigungsglieds
benötigte Betätigungskraft, welche von einer Bedienperson
aufzubringen ist, verringert ist. Die Belastung der Bedienperson
zur Betätigung des Betätigungsglieds ist somit
reduziert. Dabei ist es nicht notwendig, dass der Federspeicher
während der gesamten Betätigung des Betätigungsglieds von
der Nichtbetätigungsstellung in die Betätigungsstellung
die Unterstützungskraft auf dieses ausübt, sondern
es reicht vielmehr aus, wenn wenigstens während eines Abschnitts
dieser Verlagerung die Unterstützungskraft ausgeübt wird.
-
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist, die aus dem Stand der Technik bekannten
Ausrückvorrichtungen zu verbessern, insbesondere ihren
Aufbau zu vereinfachen und ggf. ihr Bauvolumen zu verringern.
-
Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
dass die Ausrückvorrichtung eine Mehrzahl von gesondert
ausgebildeten Lagerbauteilen aufweist, welche in Umfangsrichtung
um die Betätigungsachse herum angeordnet sind.
-
Durch
die Ausführung einer Ausrückvorrichtung mit in
Umfangsrichtung unterteilten und gesondert voneinander ausgebildeten
Lagerbauteilen ist die Montage der Ausrückvorrichtung erheblich
erleichtert. Die einzelnen Lagerbauteile können radial an
die restliche Ausrückvorrichtung angenähert und mit
dieser verbunden werden.
-
Eine
sehr kompakte Ausrückvorrichtung, bei welcher die Unterstützungskraft
zuverlässig von der wenigstens einen Feder zum Betätigungsglied übertragen
werden kann, weist die wenigstens eine Feder radial außerhalb
des Betätigungsglieds auf. Dabei kann eine besonders vorteilhafte,
weil in radialer Richtung eine sehr geringe Abmessung aufweisende Ausrückvorrichtung
dadurch erhalten werden, dass sich die wenigstens eine Feder längs
der Betätigungsachse erstreckt.
-
Dies
kann zum einen konstruktiv dadurch ausgeführt sein, dass
jedem Lagerbauteil eine eigene Feder zugeordnet ist, so dass in
Umfangsrichtung um die Betätigungsachse herum radial außerhalb des
Betätigungsglieds eine Mehrzahl von Federn vorgesehen sein
können.
-
Zur
Vermeidung einer unnötig hohen Anzahl von Bauteilen ist
es jedoch bevorzugt, wenn eine Feder vorgesehen ist, welche radial
außerhalb des Betätigungsglieds um dieses herum
gewunden ist. Zur Vereinfachung der Anordnung kann die Feder auch radial
außerhalb der Lagerbauteile angeordnet und, etwa im Falle
einer Schraubendruckfeder, um diese herum gewunden sein. Vorteilhafterweise
fällt die Längsmittelachse der Feder dann mit
der Längsmittelachse der Ausrückvorrichtung oder/und
mit der Betätigungsachse zusammen.
-
Zur
Aufnahme der Federkräfte von wenigstens einer sich längs
der Betätigungsachse erstreckenden Feder kann die Ausrückvorrichtung
derart weitergebildet sein, dass sie ein erstes und ein von diesem
gesondertes zweites Federwiderlager umfasst, welche in Richtung
der Betätigungsachse mit Abstand voneinander vorgesehen
sind.
-
Die
zur Übertragung der Unterstützungskraft von der
Feder auf das Betätigungsglied benötigten Bauteile
können in ihrer Anzahl dadurch gering gehalten werden,
dass das zweite Federwiderlager als relativ zur Führungsanordnung
bewegliches Lager ausgebildet und zumindest während der Übertragung der
Unterstützungskraft auf das Betätigungsglied mit der
Kraftübertragungsvorrichtung in Kraftübertragungsverbindung
steht.
-
In
vorteilhafter Weise kann ein die Ausrückvorrichtung umgebendes
Gehäuse eingespart werden, wenn die Ausrückvorrichtung
wenigstens ein Radialbegrenzungsteil aufweist, welches eine Bewegung
der Lagerbauteile in radialer Richtung von der Betätigungsachse
weg begrenzt. Damit ist ein radiales Auseinanderfallen der Lagerbauteile
verhindert. Als das Radialbegrenzungsteil kann beispielsweise ein
die Lagerbauteile radial außen umgebender Ring oder ein
Band verwendet werden.
-
Für
eine möglichst sichere Begrenzung einer Bewegung der Lagerbauteile
in radialer Richtung von der Betätigungsachse weg selbst
bei hohen in radialer Richtung wirkenden Kräften kann die
Ausrückvorrichtung wenigstens zwei Radialbegrenzungsteile aufweisen,
von welchen eines vorzugsweise im Bereich des ersten Federwiderlagers
angeordnet ist.
-
„Im
Bereich des ersten Federwiderlagers" im Sinne der vorliegenden Anmeldung
bedeutet, dass das Radialbegrenzungsteil sich in einem axialen Abschnitt
befindet, welcher das erste Federwiderlager enthält und
ca. 20%, vorzugsweise 10% der Gesamtlänge der Ausrückvorrichtung
beträgt.
-
Zur Übertragung
der Unterstützungskraft auf das Betätigungsglied
kann die Kraftübertragungsvorrichtung wenigstens eine Rolle
umfassen, welche zumindest während der Übertragung
der Unterstützungskraft auf das Betätigungsglied
in Anlageeingriff mit diesem steht. Der Vorteil von Rollen liegt
darin, dass sie Kräfte auf bewegte Bauteile mit möglichst geringem
Verlust übertragen können. Aus Gründen möglichst
effektiver Kraftübertragung steht die wenigstens eine Rolle
besonders bevorzugt in Abrolleingriff mit dem Betätigungsglied,
rollt also schlupffrei während der Übertragung
der Unterstützungskraft auf das Betätigungsglied
auf diesem ab.
-
Zur Übertragung
der Unterstützungskraft auf die wenigstens eine Rolle,
damit diese die Unterstützungskraft an das Betätigungsglied
weiter übertragen kann, kann vorgesehen sein, dass die
Kraftübertragungsvorrichtung ein das zweite Federwiderlager aufweisendes
oder mit diesem zur Kraftübertragung verbundenes Belastungsteil
aufweist, welches mit wenigstens einer Rolle in Kraftübertragungsverbindung
steht.
-
Dabei
kann besonders raumsparend vorgesehen sein, dass das Belastungsteil
die Mehrzahl von Lagerbauteilen radial außen umgibt, vorzugsweise
ringförmig umgibt, wobei in diesem Falle zur weiteren Reduzierung
der zur Bildung der Ausrückvorrichtung benötigten
Bauteile das gerade beschriebene Belastungsteil eines der oben genannten
Radialbegrenzungsteile sein kann.
-
Die
Lagerbauteile können in besonders vorteilhafter Weise „selbsttragend" angeordnet
sein, wenn durch eine Vorspannkraft der die Unterstützungskraft
liefernden Feder mittels der Kraftübertragungsvorrichtung
eine nach radial außen wirkende Reaktionskraft auf die
Lagerbauteile wirkt, welche diese nach radial außen gegen
das wenigstens eine Radialbegrenzungsteil spannt.
-
Aus
der oben bereits genannten
EP
1 083 357 A ist eine Kraftübertragungsvorrichtung
bekannt, bei welcher ein Belastungsteil auf eine Rolle wirkt, welche
gleichzeitig an dem Betätigungsglied kraftübertragend
anliegt. Bei einer derartigen konstruktiven Ausgestaltung der Kraftübertragungsvorrichtung kann
es zu einem Verklemmen der Rolle kommen, was die eigentlich gewollte
Abrollbewegung der Rolle an den kraftein- und -ausleitenden Bauteilen
behindert oder vollständig verhindert. Um eine möglichst effiziente
Kraftübertragung bereitzustellen, kann daher vorgesehen
sein, dass die Kraftübertragungsvorrichtung eine erste
Rolle aufweist, welche zumindest während der Übertragung
der Unterstützungskraft auf das Betätigungsglied
in Anlageeingriff mit dem Betätigungsglied ist, und eine
zweite Rolle aufweist, welche zumindest während der Übertragung
der Unterstützungskraft auf das Betätigungsglied
in Kraftübertragungsverbindung mit dem zweiten Federwiderlager
steht. Dabei ist die erste Rolle gesondert von der zweiten ausgebildet.
In diesem Falle kann die Einleitung der Unterstützungskraft
in die Kraftübertragungsvorrichtung über die zweite
Rolle geschehen, während die Kraftausleitung aus der Kraftübertragungsvorrichtung über
die erste Rolle geschieht. Somit kann erreicht werden, dass für
jede Rolle nur ein Anlagepunkt vorhanden ist, so dass die Abrolleigenschaft
der ersten und der zweiten Rolle gewährleistet ist. Dies
bedeutet, dass Kräfte auf die zweite Rolle und von der
ersten Rolle im Wesentlichen schlupffrei übertragen werden
können.
-
Gemäß einer
ersten konstruktiven Ausführungsform kann die Kraftübertragungsvorrichtung
als kippbar an einem Lagerbauteil angelenkte Rollenwippe ausgebildet
sein. In diesem Falle weisen die erste und die zweite Rolle parallele
Rollenachsen auf, welche mit Abstand von einer durch die Lagerung der Rollenwippe
gehende Kippachse der Rollenwippe angeordnet sind.
-
Gemäß einer
weiteren alternativen Ausführungsform kann die Kraftübertragungsvorrichtung eine
Mehrzahl von in Rollenachsenrichtung axial nebeneinander angeordneten,
vorzugsweise koaxialen Rollen aufweisen. Letztere Ausführungsform
hat den Vorteil, dass ein weiteres bewegliches Bauteil, nämlich
die Rollenwippe, entfällt, was die Ausrückvorrichtung
weniger anfällig für Defekte macht. Falls es die Einbaustruktur
erfordert, können die erste und die zweite Rolle orthogonal
zu ihren dann parallelen Rollenachsen versetzt angeordnet sein.
-
Die
oben genannte zweite Ausführungsform der Kraftübertragungsvorrichtung
kann genauer derart ausgestaltet sein, dass sie eine um die gemeinsame
Rollendrehachse drehbar an dem wenigstens einen Lagerbauteil gelagerte
Rollenbaugruppe aufweist, umfassend eine erste Rolle, welche axial
zwischen zwei zweiten Rollen angeordnet ist.
-
Besonders
vorteilhaft und effizient kann die Unterstützungskraft
auf das Betätigungsglied übertragen werden, wenn
die erste Rolle unmittelbar kraftübertragend mit dem Betätigungsglied
in Eingriff steht. Dies kann beispielsweise dadurch realisiert sein,
dass die erste Rolle auf einer Schrägfläche, vorzugsweise
Konus, des Betätigungsglieds abrollt.
-
Zur
vereinfachten Montage der hier diskutierten Ausrückvorrichtung
ist es vorteilhaft, wenn die Schrägfläche des
Betätigungsglieds symmetrisch zur Betätigungsachse
ausgebildet ist. Eine besonders geringe Montagefehleranfälligkeit
besteht dabei dann, wenn die Schrägfläche rotationssymmetrisch bezüglich
der Betätigungsachse ausgeführt ist.
-
Außerdem
kann eine vorteilhafte Dosierung der Kraft längs des Betätigungswegs
des Betätigungsglieds dadurch erreicht werden, dass die Schrägfläche
längs der Betätigungsachse axiale Bereiche mit
unterschiedlichen Steigungen aufweist. Die jeweilige Steigung ist
nämlich ein Maß dafür, welcher An teil
der von der Feder bereitgestellten Kraft als Unterstützungskraft
in Verlagerungsrichtung des Betätigungsglieds wirkt.
-
Gemäß einem
zweiten Gesichtspunkt wird die oben bezeichnete Aufgabe ebenso dadurch
gelöst, dass zusätzlich zum im Wesentlichen ortsfest am
wenigstens einen Lagerbauteil vorgesehenen Lager der Kraftübertragungsvorrichtung
auch ein erstes Federwiderlager an dem wenigstens einen Lagerbauteil
im Wesentlichen ortsfest vorgesehen ist. Dies führt zu
einer äußerst kompakten Ausrückvorrichtung,
da sowohl Federwiderlager als auch Kraftübertragungsvorrichtung
an ein und demselben Lagerbauteil ausgebildet sind. Ebenso ist diese
Weiterbildung an der oben bereits beschriebenen Ausrückvorrichtung
anwendbar.
-
Selbst
wenn die Ausrückvorrichtung mehrere in Umfangsrichtung
gesondert voneinander ausgebildet und angeordnete Lagerbauteile
umfasst, so kann die Festigkeit eines jeden Lagerbauteils dadurch
erhöht werden, dass es in axialer Richtung bezogen auf die
Betätigungsachse im Wesentlichen einstückig ausgebildet
ist.
-
Ebenso
kann wenigstens ein, vorzugsweise alle Lagerbauteile relativ zur
Führungsanordnung kippbar, insbesondere um eine mit der
Betätigungsachse einen Winkel, vorzugsweise einen rechten Winkel,
einschließende Kippachse, angeordnet sein. Diese konstruktive
Ausgestaltung ist vor allem für die oben genannten zweite
Ausführungsform mit mehreren in Rollenachsenrichtung nebeneinander
angeordneten Rollen in der Kraftübertragungsvorrichtung von
Vorteil, da durch die Kippbarkeit des Lagerbauteils die Anlage der
ersten Rolle an einer Schrägfläche des Betätigungsglieds
während dessen Betätigung hin zu einer Betätigungsstellung
sichergestellt werden kann.
-
Um
definierte Kraftübertragungsverhältnisse sicherstellen
zu können, ist es vorteilhaft, wenn wenigstens ein Lagerbauteil,
vorzugsweise alle Lagerbauteile, gegen eine axiale Bewegung relativ
zur Führungsanordnung festgelegt ist.
-
Dabei
kann die Festlegung des Lagerbauteils oder aller Lagerbauteile relativ
zur Führungsanordnung noch dadurch verbessert werden, dass
ein Radialbegrenzungsteil im Bereich der axialen Festlegung der
Mehrzahl von Lagerbauteilen vorgesehen ist. Dies verhindert, dass
die axiale Festlegung der Lagerbauteile durch eine radiale Bewegung
derselben gelöst werden kann. Im Bereich der axialen Festlegung
befindet sich ein Radialbegrenzungsteil im Sinne der vorliegenden
Anmeldung dann, wenn das Radialbegrenzungsteil sich in einem axialen
Längsabschnitt befindet, welcher die axiale Festlegung
eines oder mehrerer Lagerbauteile enthält und welcher nicht
mehr als 20%, vorzugsweise nicht mehr als 10% der Gesamtlänge
der Ausrückvorrichtung umfasst.
-
Um
eine bevorzugte hydraulische Betätigung einer Kupplung,
an welcher die hier beschriebene Ausrückvorrichtung vorzugsweise
angewendet wird, sicherstellen zu können, kann vorgesehen
sein, dass das Betätigungsglied ein Kolben und die Führungsanordnung
ein den Kolben aufnehmender und führender Zylinder ist.
-
Die
vorliegende Erfindung wird im Folgenden anhand der beiliegenden
Zeichnungen näher erläutert werden. Es stellt
dar:
-
1 eine
erste und eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Ausrückvorrichtung, jeweils im Längsschnitt, sowie
-
2 eine
Draufsicht auf eine Rollenbaugruppe der zweiten Ausführungsform
in Richtung des Pfeils II von 1.
-
In 1 ist
eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Ausrückvorrichtung allgemein mit 10 und eine zweite
Ausführungsform allgemein mit 110 bezeichnet.
Beide Ausführungsformen haben eine in der Zeichenebene
von 1 liegende Längsmittelachse L gemeinsam,
welche zugleich Betätigungsachse B des Betätigungskolbens 12 bzw. 112 ist.
-
In 1 ist
die Darstellung oberhalb der Längsmittelachse L der ersten
Ausführungsform zugeordnet, während die Darstellung
unterhalb der Längsmittelachse L der zweiten Ausführungsform 110 zugeordnet
ist. Gleiche Bauteile wie in der ersten Ausführungsform
sind in der zweiten Ausführungsform mit gleichen Bezugszeichen
versehen, jedoch erhöht um die Zahl 100. Die zweite
Ausführungsform wird weiter unten nur insoweit beschrieben
werden, als sie sich von der ersten unterscheidet. Ansonsten wird
zu ihrer Beschreibung ausdrücklich auf die Beschreibung
der ersten Ausführungsform verwiesen.
-
Der
Betätigungskolben 12 als das Betätigungsglied
der Ausrückvorrichtung 10 ist in einem Zylinder 14 als
Führungsanordnung der Ausrückvorrichtung 10 zur
Bewegung längs der Betätigungsachse B geführt.
Der Betätigungskolben 12 und der Zylinder 14 definieren
dabei das Volumen einer Hydraulikkammer 16, welche über
eine Öffnung 18 mit der Außenumgebung
der Ausrückvorrichtung 10 in Verbindung steht.
An diese Öffnung 18 kann eine nicht dargestellte
Hydraulikleitung angeschlossen sein, welche den in der Hydraulikkammer 16 herrschenden
Druck etwa zu einer Fahrzeugkupplung überträgt.
-
Radial
außerhalb des Zylinders 14 und im Wesentlichen
parallel zur Längsmittelachse L bzw. Betätigungsachse
B verlaufend ist ein Lagerbauteil 20 dargestellt. Um den
Umfang des Zylinders 14 herum ist eine Mehrzahl von derartigen
Lagerbauteilen 20 in gleichen Winkelabständen
angeordnet. Vorzugsweise beträgt die Anzahl an Lagerbauteilen 20 3,
welche im Abstand von 120° voneinander angeordnet sind,
so dass sich die auf den Betätigungskolben 12 übertragenen
Radialkräfte, wie später beschrieben wird, wechselseitig
kompensieren.
-
Abweichend
von der Anzahl 3 kann selbstverständlich eine
beliebige andere Anzahl an Lagerbauteilen vorgesehen sein.
-
Das
Lagerbauteil 20 weist an seinem hydraulikkammernäheren
Längsende 20a einen Radialflansch auf, welcher
ein erstes Federwiderlager 22 bildet. An diesem ersten
Federwiderlager 22 stützt sich eine die Lagerbauteile 20 und
den Zylinder 14 radial außen umgebende, sich in
Richtung der Betätigungsachse B erstreckende Schraubendruckfeder 24 ab.
-
Die
Schraubendruckfeder 24 ist an ihrem dem ersten Federwiderlager 22 entgegengesetzten Längsende
an einem zweiten Federwiderlager 26 derart abgestützt,
dass sie aufgrund ihrer Vorspannung eine Druckkraft D, welche längs
der Betätigungsachse B von dem ersten Federwiderlager 22 weg
wirkt, auf das zweite Federwiderlager 26 ausübt.
-
Das
zweite Federwiderlager 26 ist an einer Ringhülse 28 mit
L-förmigem Querschnitt ausgebildet. Genauer ist das Federwiderlager 26 von
dem kürzeren, in radialer Richtung verlaufenden Schenkel der
Ringhülse 28 gebildet.
-
Die
Ringhülse 28 ist längs der Betätigungsachse
B beweglich angeordnet.
-
An
dem dem ersten Federwiderlager 22 fernen Längsende 20b ist
um eine Kippachse K, welche orthogonal zur Zeichenebene der 1 verläuft, kippbar
eine Rollenwippe 30 am Lagerbauteil 20 angelenkt.
Diese Rollenwippe 30 trägt eine erste Rolle 32,
welche um eine erste Rollenachse R1 drehbar ist, und eine zweite
Rolle 34, welche um eine zweite Rollenachse R2 drehbar
ist. Die Rollenachsen R1 und R2 sind im dargestellten Beispiel zueinander
parallel und sind überdies zur Kippachse K parallel.
-
Die
erste Rolle 32 steht in Abrolleingriff mit einem Konusabschnitt 36 des
Betätigungskolbens 12. Die zweite Rolle 34 steht
in Abrolleingriff mit dem zweiten Federwiderlager 26.
-
Aufgrund
der Vorspannung der Ringhülse 28 mit der Vorspannkraft
D drückt die erste Rolle 32 aufgrund der Kippbarkeit
der Rollenwippe 30 mit einer zur Oberfläche des
Konusabschnitts 36 orthogonalen Kraft F auf diese. Diese
Kraft F weist eine in Richtung der Betätigungsachse B weisende
Kraftkomponente FB sowie eine zur Betätigungsachse B hinweisende Radialkraftkomponente
FR auf. Die in Richtung der Betätigungsachse B weisende
Kraftkomponente FB der Kraft F bildet die Unterstützungskraft
FB, welche den Betätigungskolben 12 in Richtung
größerer Einragtiefe in den Zylinder 14 belastet.
-
Somit
muss ein Fahrzeugführer, welcher durch Betätigung
eines nicht dargestellten Kupplungspedals den Betätigungskolben 12 in
den Zylinder 14 einschiebt, eine um die Kraftkomponente
FB verringerte Betätigungskraft aufwenden.
-
Gleichzeitig
spannt die Radialkraftkomponente FR das Lagerbauteil 20 nach
radial außen vor.
-
Grundsätzlich
kann daran gedacht sein, die Ringhülse 28 als
Radialbegrenzungsteil zur Begrenzung einer radialen Bewegung des
Lagerbauteils 20 von der Betätigungsachse B weg
zu verwenden. Jedoch würde dies in unerwünschter
Weise die Reibung zwischen der Ringhülse 28 und
dem Lagerbauteil 20 erhöhen und somit eine gewünschte
Relativbewegung zwischen der Ringhülse 28 und
dem Lagerbauteil 20 erschweren. Um dies zu vermeiden, ist am
Längsende 20b des Lagerbauteils 20 ein
ausreichend fester das Lagerbauteil 20 umgebender Ring 38 vorgesehen,
welcher die Position und Orientierung des Lagerbauteils 20 unter
Einwirkung der Radialkraftkomponente FR auf dieses derart sichert, dass
ein geringfügiger Spalt zwischen der Ringhülse 28 und
dem Lagerbauteil 20 verbleibt.
-
Ein
weiterer Ring 40 als Radialbegrenzungsteil ist am Längsende 20a des
Lagerbauteils 20 vorgesehen, und zwar in einem Axialbereich,
welcher auch eine axiale Fixierung des Lagerbauteils 20 relativ
zum Zylinder 14 sichert. Diese axiale Fixierung ist durch
ein Ringbauteil 42 gewährleistet, welches sowohl
in eine Radialnut des Zylinders 14 als auch in eine Radialnut
des Lagerbauteils 20 einragt und somit das Lagerbauteil 20 formschlüssig
gegen eine axiale Bewegung relativ zum Zylinder 14 festlegt.
-
Dann,
wenn durch beispielsweise Fußpedalbetätigung ein
Fahrzeugführer beginnt, den Betätigungskolben 12 zum
Ausrücken einer mit der Ausrückvorrichtung 10 verbundenen
nicht dargestellten Kupplung in den Zylinder 14 unter Verkleinerung
der Hydraulikkammer 16 einzuschieben, bewegt sich auch
der Konusabschnitt 36 des Betätigungskolbens 12 in 1 nach
rechts, wobei die erste Rolle 32 aufgrund der Vorspannung
durch die Schraubendruckfeder 24 in Anlage an dem Konusabschnitt
bleibt, und zwar unter Verkippung der Rollenwippe 30 um
die Kippachse K gegen den Uhrzeigersinn. Somit kann über
den gesamten Verfahrweg des Konusabschnitts 36 eine die
Bewegung des Betätigungskolbens 12 in den Zylinder 14 hinein
unterstützende Unterstützungskraft FB bereitgestellt
werden.
-
In
der Nichtbetätigungsstellung des Betätigungskolbens 12 liegt
die erste Rollte 32 entweder an dem in 1 rechts
vom Konusabschnitt 36 gelegenen zylindrischen Abschnitt
oder in einem diesem zylindrischen Abschnitt nahen Bereich des Konusabschnitts 36 an
letzterem an, während die erste Rolle 32 in der
Betätigungsstellung des Betätigungskolbens 12 an
dem in 1 links vom Konusabschnitt 36 gelegenen
zylindrischen Bereich oder in einem diesem nahen Bereich des Konusabschnitts 36 an letzterem
anliegt.
-
Dann,
wenn der Fahrzeugführer die Betätigungskraft auf
das Betätigungspedal aufhebt, wirkt die Einrückkraft
der Einrückfeder der Kupplung und erhöht den Hydraulikdruck
in der Hydraulikkammer 16 auf einen Wert, der in einer
auf den Hydraulikkolben 12 in Ausschubrichtung aus dem
Zylinder 14 wirkenden Kraft resultiert, die zunächst
größer als die Unterstützungskraft FB
ist, so dass der Betätigungskolben 12 aus dem
Zylinder 14 so lange ausgeschoben wird, bis ein Kräftegleichgewicht
an der Ausrückvorrichtung 10 zwischen der Unterstützungskraft
FB und der Hydraulikkraft erreicht ist. Bei diesem Ausschubvorgang
wird die Feder 24 gespannt, so dass sie bei einer erneuten
Betätigung die gewünschte Unterstützungskraft
FB über einen möglichst großen Betätigungsabschnitt
erneut bereitstellen kann.
-
Die
in 1 ebenfalls dargestellte zweite Ausführungsform
unterscheidet sich vor allem im Hinblick auf die Kraftübertragungsvorrichtung,
welche die Druckkraft D der Feder 24 bzw. 124 auf
den Betätigungskolben 12 bzw. 112 überträgt.
-
Aufgrund
der Festlegung des Lagerbauteils 120 am Zylinder 114 ist
dieses geringfügig, jedoch in ausreichendem Maße,
um eine im Festlegungsring 142 gelegene Abkippachse A kippbar.
Die Abkippachse A ist dabei orthogonal zur Zeichenebene der 1,
während die Betätigungsachse B und damit auch
die Längsmittelachse L der Ausrückvorrichtung 10 in
der Zeichenebene der 1 liegen.
-
Am
Längsende 120b des Lagerbauteils 120 ist
eine Rollenbaugruppe 150 um eine gemeinsame Rollenbaugruppendrehachse
DA drehbar angeordnet (s. auch 2). Die
Rollenbaugruppe 150 umfasst insgesamt drei Rollen, davon
eine zentrale erste Rolle 132, welche in 1 geschnitten
ist und am Konusabschnitt 136 des Betätigungskolbens 112 anliegt
und in Abrolleingriff mit diesem steht, sowie zwei zweite Rollen 134,
zwischen welchen die erste Rolle 132 aufgenommen ist und
welche in Abrolleingriff mit einer Schrägfläche 152 des
das zweite Federwiderlager 126 aufweisenden Ringbauteils 128 steht.
Im Bereich der ersten Rolle 132 weist das Ringbauteil 128 eine
Nut 154 auf, um ein Anlage der ersten Rolle auch am Ringbauteil 128 zu
vermeiden.
-
Das
Ringbauteil 128 ist somit durch die Rollenbaugruppe 150 einerseits
und durch die Schraubendruckfeder 124 andererseits in ihrer
Position festgelegt.
-
Wiederum
gilt, dass durch die Schraubendruckfeder 124 über
das Ringbauteil 128 und die Rollenbaugruppe 150 auf
den Konusabschnitt 136 eine zu dessen Oberfläche
orthogonale Kraft F ausgeübt wird, deren Komponente FB
in Richtung der Betätigungsachse B die gewünschte
Unterstützungskraft ist.
-
Dann,
wenn der Fahrzeugführer das Kupplungspedal betätigt,
wird wiederum der Betätigungskolben 112 eingeschoben,
wobei die erste Rolle 132 der Rollenbaugruppe 150 unter
der Vorspannung der Feder 124 und unter einer Bewegung
des Ringbauteils 128 in 1 in Richtung
der Betätigungsachse B nach links in kraftübertragender
Anlage an dem Konusabschnitt 136 bleibt. Dementsprechend
wird für die Dauer der Betätigung, zumindest solange
die Rollenbaugruppe 150 über ihre erste Rolle 132 am
Konusabschnitt 136 anliegt, eine Unterstützungskraft FB
auf den Betätigungskolben 112 übertragen,
welche die vom Fahrzeugführer aufzubringende Betätigungskraft
mindert.
-
Dann,
wenn der Fahrzeugführer den Druck auf das Kupplungspedal
beendet, findet wiederum ein von der Einrückfeder der Kupplung
getriebenes Ausschieben des Betätigungskolbens 112 aus
dem Zylinder 114 unter gleichzeitigem Spannen der Feder 124 statt,
wie es im Zusammenhang mit der ersten Ausführungsform beschrieben
wurde.
-
Es
bleibt nachzutragen, dass in der zweiten Ausführungsform
das Ringbauteil 128 gleichzeitig als Radialbegrenzungsteil 138 dient.
-
- 10;
110
- Ausrückvorrichtung
- 12;
112
- Betätigungsglied,
Betätigungskolben
- 14;
114
- Führungsanordnung,
Zylinder
- 16;
116
- Hydraulikkammer
- 18;
118
- Öffnung
- 20;
120
- Lagerbauteil
- 22;
122
- erstes
Federwiderlager
- 24;
124
- Schraubendruckfeder
- 26;
126
- zweites
Federwiderlager
- 28
- L-förmige
Ringhülse
- 128
- Ringbauteil
- 30
- Rollenwippe
- 32;
132
- erste
Rolle
- 34;
134
- zweite
Rolle
- 36;
136
- Konusabschnitt
- 38;
138
- Ring,
Radialbegrenzungsteil
- 40;
140
- Ring,
Radialbegrenzungsteil
- 42;
142
- Ringbauteil,
axiale Fixierung
- 150
- Rollenbaugruppe
- 152
- Schrägfläche
- 154
- Nut
- B
- Betätigungsachse
- L
- Längsmittelachse
- D
- Druckkraft
- K
- Kippachse
- R1
- erste
Rollenachse
- R2
- zweite
Rollenachse
- FB
- Unterstützungskraft,
axiale Kraftkomponente
- FR
- Radialkraftkomponente
- A
- Abkippachse
- DA
- Rollenbaugruppendrehachse
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - EP 1083357
A [0002, 0019]
- - EP 719389 B [0002]