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Um
die Traktion auf winterlichen Fahrbahnen (schnee- und/oder eisbedeckten Straßen) zu
verbessern kommen Winterreifen in Frage. Die in den letzten Jahren
signifikanten Leistungssteigerungen bei Winterreifen durch neue
Mischungs- und Profilentwicklungen, sollen durch Verwendung von "Gleitschutzvorrichtungen" nachhaltig verbessert
werden.
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Zur
Verbesserung der Traktion sind ferner textile Gleitschutzvorrichtungen
bekannt. Diese weisen einen als Gewebe ausgeführten Laufgürtel auf, der an seinen beiden
in Umfangsrichtung verlaufenden Kanten jeweils mit Fixiermitteln
versehen ist. Die Fixiermittel sind mit dem Laufgürtel vernäht. Sie
bestehen aus Gewebe und haben den Zweck den Laufgürtel im
Betrieb daran zu hindern in axialer Richtung der Lauffläche des
Reifens herunter zu wandern.
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Die
Traktionseigenschaften der bekannten Gleitschutzvorrichtungen auf
Eis sind verbesserungsfähig.
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Ausgehend
hiervon ist es Aufgabe der Erfindung eine Gleitschutzvorrichtung
zu schaffen, die sowohl bei Eis als auch bei Schnee gute Traktionseigenschaften
aufweist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine
Gleitschutzvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
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Bei
der neuen Gleitschutzvorrichtung für Kraftfahr zeuge ist ein erstes
Fixiermittel vorgesehen, das bei montierter Gleitschutzvorrichtung
an der Radinnenseite des betreffenden Kraftfahrzeugrads liegt. Ein
zweites Fixiermittel befindet sich bei montierter Gleitschutzvorrichtung
auf der Radaußenseite.
Die beiden Fixiermittel sind mit einem Laufgürtel verbunden, der sich zwischen
ihnen erstreckt und der im montierten Zustand auf der Lauffläche des
Reifens aufliegt. Mit Hilfe der beiden Fixiereinrichtungen wird der
Laufgürtel
in axialer Richtung auf dem Reifen festgehalten. Die Fliekräfte, die
beim Betrieb der Gleitschutzvorrichtung entstehen, bleiben im Laufgürtel und
werden nicht oder nur zu einem geringen Teil auf die Fixiermittel übertragen.
Diese haben jedenfalls nicht die Aufgabe die Radialkräfte aufzunehmen.
Der Laufgürtel
ist hierzu in sich in Umfangsrichtung zugfest genug.
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Die
neue Gleitschutzvorrichtung ist wendbar, in dem Sinne, dass wahlweise
die eine oder die andere Seite des Laufgürtels die eigentliche Lauf-
oder Kontaktfläche
mit dem Untergrund bildet. Die beiden Seiten des Laufgürtels sind
unterschiedlich gestaltet. Eine Seite ist im Sinne einer guten Traktion
auf Eis und die andere Seite im Sinne einer guten Traktion auf Schnee
ausgelegt oder optimiert. Dadurch kann die neue Gleitschutzvorrichtung
an die jeweils anzutreffenden Straßenverhältnisse angepasst werden, indem
sie wahlweise mit der einen oder mit der anderen Seite des Laufgürtels nach
außen
zeigend auf dem Rad montiert wird.
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Gemäß einem
zweiten Aspekt der Erfindung besteht die Aufgabe darin eine Gleitschutzvorrichtung
zu schaffen, die eine sehr gute Traktion auf Eis zeigt.
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Die
neue Gleitschutzvorrichtung ist dazu vorgesehen an Kraftfahrzeugrädern montiert
zu werden, die eine Radinnenseite und eine Radaußenseite sowie eine Lauffläche aufweisen.
Ein erstes Fixiermittel der Gleitschutzvorrichtung liegt bei montierter
Gleitschutzvorrichtung an der Radinnenseite während ein zweites Fixiermittel
bei montierter Gleitschutzvorrichtung auf der Radaußenseite
angeordnet ist. Zwischen den beiden Fixiermitteln erstreckt sich
ein Laufgürtel,
der bei montierter Gleitschutzvorrichtung auf der Lauffläche des
Reifens aufliegt. Die bei der Benutzung der Gleitschutzvorrichtung
auftretenden Fliekräfte
im Laufgürtel
werden im Laufgürtel
selbst aufgenommen, der hierzu in Umfangsrichtung fest genug ist.
Die Fliekräfte
werden jedenfalls vom Laufgürtel
nicht oder nur in einem sehr geringen Umfang auf die Fixiermittel übertragen.
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Der
Laufgürtel
weist einen Träger
auf, der auf der von der Lauffläche
wegweisenden Seite eine Vielzahl von Trägerfilamenten erkennen lässt, die
zumindest angenähert
parallel mit Abstand nebeneinander liegen.
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Es
ist ferner eine Vielzahl von Umwindefilamenten vorhanden, die die
Trägerfilamente
zumindest über
einen Umfangswinkel von mehr als 60° umgeben. Die Umwindefilamente
bilden längs
jedes Trägerfilaments
voneinander beabstandete Erhöhungen
auf den Trägerfilamenten.
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Jedes
betrachtete Umwindefilament kreuzt ein betrachtetes Trägerfilament
auf der Laufseite der Gleitschutzvorrichtung vielfach.
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Ohne
Anspruch auf Vollständigkeit
geht die bisherige Erklärung
für die
guten Traktionseigenschaften dahin, dass die Umwindefilamente sich
bei der Benutzung in die Eisober fläche eindrücken und zwischen dem Eis und
den Umwindefilamenten ein Formschluss entsteht. Der Abstand der
Umwindefilamente voneinander muss auf die Kraft am Fahrzeugrad abgestimmt
sein, damit das gewünschte
Eindrücken
entsteht. Sind zu viele Erhöhrungen
vorhanden, kommt das Eindrücken
der Umwindefilamente in die Eisoberfläche nicht zustande, womit es
an dem gewünschten
Formschluss fehlt.
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Ist
hingegen die Anzahl der Erhöhungen,
gebildet durch die Umwindefilamente, zu klein, entsteht zwar ein
Formschluss aber es entstehen nicht genügend Kontaktflächen, um
eine hinreichende Antriebskraft übertragen
zu können.
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Die
für den
jeweiligen Fahrzeugtyp und Reifentyp günstigste Anzahl von Erhöhungen pro
cm2 Aufstandsfläche der Gleitschutzvorrichtung
kann experimentell ermittelt werden.
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Die
Filamente, d. h. sowohl das Umwindefilament als auch das Trägerfilament
sind vorzugsweise jeweils Monofilamente, die zylindrisch sind.
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Als
Umwindefilament kommt Polyester oder Edelstahl in Frage.
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Zur
Erhöhung
der Traktion auf Eis sind außer dem
Umwindefilamenten keine weiteren Maßnahmen erforderlich und auch
nicht vorgesehen.
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Das
erste Fixiermittel bildet vorzugsweise einen Ring. Dieser Ring kann
von einem Gewebe gebildet sein.
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An
dem ersten Fixiermittel entsteht an der von dem Laufgürtel abliegenden
Seite eine Kante, die kreisförmig verläuft und
die vorzugsweise elastisch gestaltet ist. Hierzu ist die Kante zu
einer schlauchförmigen
Schlaufe gelegt, in der ein elastomerer Ring eingefügt ist.
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Das
zweite Fixiermittel kann in ähnlicher Weise
gestaltet werden, oder von einem textilen Flächenelement, vorzugsweise ein
Gewebe, gebildet sein.
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Das
zweite Fixiermittel kann die Radaußenseite vollflächig überdecken.
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Der
Laufgürtel
der Gleitschutzvorrichtung ist zweckmäßigerweise biegeschlaff, was
u. a. auch der Möglichkeit
des Verstauens entgegen kommt. Darüber hinaus hat ein biegeschlaffer
Laufgürtel
den Vorteil, sich in das Reifenprofil zu schmiegen, so dass bei
Belastung mit nachgiebigem Schnee sich das Reifenprofil auf der
zusammengedrückten
Schneeoberseite abprägt.
Hierdurch kommt ein formschlüssiges
Zusammenwirken zwischen der Lauffläche, gebildet durch die Lauffläche des
Laufgürtels,
und den von dem Reifenprofil erzeugten Unebenheiten auf der Schneeoberseite
zustande.
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Der
biegeschlaffe Laufgürtel
kann mit Hilfe eines textilen Flächengebildes
erzeugt werden, in dem der Laufgürtel
ein solches textiles Flächengebilde
aufweist oder vollständig
daraus besteht.
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Das
textile Flächengebilde
kann ein Gewebe sein, bei dem es besonders einfach ist, in genau
vorherbestimmter Weise die jeweiligen Eigenschaften zu erzeugen.
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Auch
bei der wendbaren Gleitschutzvorrichtung ist es von Vorteil, wenn
die Eisseite eine Vielzahl von Trägerfilamenten aufweist sowie
eine Vielzahl von Umwindefilamenten. Die Umwindefilamente umgeben
die Trägerfilamente
zumindest um einen Umfangswinkel von mehr als 60° und erzeugen längs dem
Trägerfilament
voneinander beabstandete Erhöhungen.
Jedes einzelne betrachtete Umwindefilament kreuzt ein betrachtetes
Trägerfilament
auf der Kontaktseite zum Untergrund vielfach.
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Damit
die gewünschte
Wirkung zustande kommt, müssen
die Trägerfilamente
eine hinreichende Härte
zeigen. Hierdurch soll erreicht werden, dass die Trägerfilamente
als Stütze
für die
Umwindefilamente dienen und sich die Umwindefilamente in das Eis
eindrücken
können.
Eine günstige
Härte für die Trägerfilamente
beginnt bei einem E-Modul von 3000 N/mm2,
vorzugsweise bei ca. 250 bis 700 cN/tex. Die Härte kann entsprechend bei einem
E-modul von ca. 1800 cN/tex vorzugsweise bei einem E-modul von ca.
1000 cN/tex enden.
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Die
Umwindefilamente müssen
ebenfalls hinreichend fest sein, damit die gewünschte Wirkung zustande kommt.
Sie müssen
härter
sein als Eis bei der Temperatur, bei der die Gleitschutzvorrichtung angewendet
werden soll, d. h., bei einem Temperaturbereich des Eises zwischen –10°C und 0°C liegt. Eine
brauchbare Härte
für die
Umwindefilamente beginnt bei einem E-Modul von 3000 N/mm2, vorzugsweise bei ca. 250 bis 700 cN/tex.
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Bei
einer wendbaren Gleitschutzvorrichtung können die Umwindefilamente auf
der Schneeseite sichtbar sein, brauchen diese jedoch nicht, da ihr Durchmesser
so klein ist, dass sie keinen Betrag zur Traktion auf Schnee liefern.
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Die
Trägerfilamente
können
Schussfäden oder
Kettfäden
eines Gewebes sein.
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Die
Umwindefilamente dagegen können
von Kettfäden
gebildet werden. Spezielle Drehergewebe sorgen dafür, dass
das Trägerfilament
im Wesentlichen gerade durchläuft
während
das Umwindefilament zwischen jeweils benachbarten Schussfäden im Gewebe
von der rechten auf die linke Seite des betreffenden Trägerfilaments
und zurück
wechselt; es ligt quasi im Zickzack. Dadurch entstehen die gewünschten Überkreuzungen
zwischen dem Umwindefilament und dem zugehörigen Trägerfilament.
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Eine
andere Möglichkeit
die gewünschte Überkreuzung
zu erzielen besteht darin, das Trägerfilament schraubenförmig über die
gesamte Länge mit
dem Umwindefilament zu bewickeln. Derartige Garne sind handelsüblich.
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Das
Trägerfilament
hat einen Durchmesser zwischen 0,2 mm und 1 mm. Vorzugsweise liegt
der Durchmesser um 0,5 mm.
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Der
Durchmesser des Umwindefilaments liegt zwischen 0,05 mm und 0,2
mm, vorzugsweise bei 0,1 mm.
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Das
Material für
das Trägerfilament
sowie für das
Umwindefilament oder, falls noch Multifilamentgarne verarbeitet
werden, kann Polyester sein. Dieses Material zeigt eine genügende Widerstandsfestigkeit,
Härte und
Elastizität
bei niedrigen Temperaturen.
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Im Übrigen sind
Weiterbildungen der Erfindung Gegenstand von Unteransprüchen.
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Die
nachfolgende Figurenbeschreibung erläutert Aspekte zum Verständnis der
Erfindung. Weitere, nicht beschriebene Details kann der Fachmann in
der gewohnten Weise den Zeichnungen entnehmen, die insoweit die
Figurenbeschreibung ergänzen.
Es ist klar, dass eine Reihe von Abwandlungen möglich sind.
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Die
nachfolgenden Zeichnungen sind nicht unbedingt maßstäblich. Zur
Veranschaulichung der wesentlichen Details kann es sein, dass bestimmte Bereiche übertrieben
groß dargestellt
sind. Darüber hinaus
sind die Zeichnungen plakativ vereinfacht und enthalten nicht jedes
bei der praktischen Ausführung gegebenenfalls
vorhandene Detail. Die Begriffe "innen" und "außen" beziehen sich auf
die normale Gebrauchslage bzw. Terminologie bei Kraftfahrzeugen.
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In
der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des
Gegenstandes der Erfindung dargestellt:
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1 zeigt
einen Kraftfahrzeugreifen in Verbindung mit einer erfindungsgemäßen Gleitschutzvorrichtung,
in perspektivischer Darstellung.
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2 zeigt
einen Ausschnitt aus einem Laufgürtel
unter Verwendung eines Drehergewebes.
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3 zeigt
einen Ausschnitt aus dem Laufgürtel
der Gleitschutzvorrichtung nach 1 unter Verwendung
eines Gewebes in Leinwandbindung mit Umwindegarnen.
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1 zeigt
in einer perspektivischen Darstellung aufgeschnitten ein Fahrzeugrad 1,
zu dem eine Felge 2 sowie ein Reifen 3 gehören. Von
der Felge 2 ist deren Felgenbett 4 zu erkennen,
das seitlich von Felgenhörnern 5, 6 begrenzt
ist. In dem Felgenbett 4 sitzt der Reifen, der ein üblicher
schlauchloser Reifen ist und eine radial nach außen zeigende angenäherte zylinderförmige Lauffläche 7 aufweist.
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Auf
dem Fahrzeugrad 1 sitzt eine insgesamt mit 9 bezeichnete
Gleitschutzvorrichtung. Zu der Gleitschutzvorrichtung gehört ein innerer
Fixierring 11 sowie ein äußeres Fixiermittel 12.
Zwischen beiden Fixiermitteln 11 und 12 erstreckt
sich ein Laufgürtel 13,
der seitlich von zwei zueinander parallelen Kanten 14 und 15 begrenzt
ist. Mit der Kante 14 ist der innere Fixierring 11 beispielsweise
durch Nähen verbunden.
Die innenliegende Kante des Fixierrings 11 ist zu einer
schlauchförmigen
Schlaufe 16 gelegt, in der ein elastomerer Ring, beispielsweise
ein Gummiring 17, enthalten ist um den Innenrand des Fixierrings 11 zu
spannen.
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Der
innere Fixierring 11 wird von einem Gewebe, beispielsweise
in Leinwandbindung, gebildet. Das Hauptmaterial ist Polyester und
zwar in Form von Polyestergarnen, die aus Monofilamenten zu einem
Multifilament versponnen sind.
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Das
Fixiermittel 12 auf der Außenseite ist ebenfalls ein
Gewebe, das im Sinne einer Gewichtsersparnis möglichst offen gewebt ist. Es
ist kreisförmig
zugeschnitten und überspannt
die gesamte Radaußenseite.
Randseitig ist das Fixiermittel 12 ebenfalls mit dem Laufgürtel 13 vernäht.
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Der
Laufgürtel 13 wird
von einem textilen Flächengebilde
gebildet, vorzugsweise mit leinwandartiger Bindungsstruktur.
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Gemäß einem
Aspekt ist die Gleitschutzvorrichtung 3 wendbar.
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Der
Laufgürtel 13 bildet
zwei Laufflächen, eine
in 1 radial nach außen zeigende Lauffläche 18 und
eine in der gezeigten Form der Lauffläche 7 des Reifens 3 zugekehrte
Lauffläche 19.
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Erfindungsgemäß kann die
Gleitschutzvorrichtung 9 wahlweise in der in 1 gezeigten
Form montiert werden, in der die Lauffläche 21 des Laufgürtels 13 radial
nach außen
zeigt und im Betrieb tatsächlich
Kontakt mit der Fahrunterlage beispielsweise einer eis- oder schneebedeckten
Straße
hat, oder in der gewendeten Form. In der gewendeten Form zeigt die
Lauffläche 21 zu
dem Reifen 3 während
die Lauffläche 22 radial
nach außen
von der Anordnung weg zeigt und mit der Fahrunterlage Kontakt hat.
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Die
Nähte zwischen
dem Laufgürtel 13 und 11 und 12 sind
so gestaltet, dass die Wendbarkeit ohne Beschädigung der Nähte möglich ist.
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Mit
Hilfe der wendbaren Gleitschutzeinrichtung 9 ist es möglich, die
eine Lauffläche
oder Laufseite 21 oder 22 im Sinne einer guten
Traktion auf Eis und die andere Lauffläche 21 oder 22 im
Sinne einer guten Traktion auf Schnee zu gestalten bzw. zu optimieren.
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Wenn
auf die Wendbarkeit verzichtet wird und lediglich eine gute Traktion
auf Eis gewünscht
ist, ist die gezeigte Anordnung in der gleichen Weise zu verwenden.
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Bei
einer wendbaren Gleitschutzvorrichtung, wie sie in 1 gezeigt
ist, erhält
der Benutzer die Möglichkeit,
je nach Straßenverhältnissen,
eine optimale Gleitschutzvorrichtung zu bekommen, ohne unterschiedliche
Sätze von
Gleitschutzvorrichtungen für
Schnee- oder Eisbedingungen mitführen
zu müssen.
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In 2 ist
ausschnittsweise stark vergrößert und
vereinfacht ein Gewebe dargestellt, das eine besonders gute Traktion
auf Eis zeigt und dessen andere Seite sich für schneebedeckte Straßen eignet.
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Das
in 2 gezeigte Gewebe ist ein so genanntes Drehergewebe
mit Schussfäden 25 und
drei unterschiedlichen Arten von Kettfäden 26, 27 und 28. Die
Schussfäden 25 bestehen
aus Multifilamentgarnen, die beispielsweise abwechselnd S- oder
Z-gedreht sind. Die Multifilamentgarne der Schussfäden 25 setzen
sich aus extrem dünnen
Monofilamenten zusammen. Das Material ist vorzugsweise Polyester.
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Die
Kettfäden 26 sind
vergleichsweise dicke Monofilamente ebenfalls aus Polyester. Ihr
Durchmesser liegt bei ca. 0,4 mm, d. h. im Bereich zwischen 0,2
und ca. 1,5 mm. Die Kettfäden 26 bilden die
Trägerkette.
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Bei
den Kettfäden 27 handelt
es sich ebenfalls um Monofilamentgarne mit einem Durchmesser des
Monofilaments zwischen 0,05 mm und 0,2 mm, vorzugsweise 0,1 mm.
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Das
Ensemble der Kettfäden 27 stellt
die Dreher- oder Bindekette dar.
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Schließlich können optional
noch Kettfäden 28 vorhanden
sein, die in dem Sinne einer guten Anschmiegbarkeit von einem Multifilamentgarn ähnlich den
Schussfäden 25 gebildet
sein können.
Sie können
als Füllgarne
verwendet werden, wenn es darum geht den Abstand zwischen den Kettfäden 26 zu
vergrößern.
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Die
oben verwendete Terminologie ist die Terminologie aus der Webtechnik.
Aus der Sicht der Gleitschutzvorrichtung handelt es sich bei den Schussfäden 26 um
Trägerfilamente,
die von den Kettfäden 26 als
Umwindefilamente mehrfach gekreuzt werden.
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Das
in 2 gezeigte Gewebe ist ein so genanntes Drehergewebe,
das sich dadurch auszeichnet, dass der Dreherkettfaden auf der dem
Betrachter zugekehrten Seite ständig
den Trägerkettfaden überkreuzt.
Auf der dem Betrachter abgekehrten Seite überkreuzt der Dreherkettfaden 27 die
Schussfäden 25 und
zieht sie gegen die Rückseite
der Trägerkette fest.
Der Begriff Rückseite
bezieht sich hier auf die Darstellung von 2 und meint
die von dem Betrachter weg zeigende Seite.
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Bei
dem gezeigten Drehergewebe liegen sämtliche Schussfäden 26 auf
derselben Seite der Trägerfilamente 26/Trägerkette.
Hingegen kreuzt ein Umwindefilament 27 sein zugehöriges Trägerfilament 26 im
Bereich eines jeden Schusses.
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Der
Abstand der Überkreuzungen
des Trägerfilaments
auf dem Betrachter zugekehrten Seite kann vergrößert werden, indem mehrere
Schussfäden 25 nebeneinander
liegend eingeschossen werden, wie dies in der Webtechnik bekannt
ist.
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In 2 ist
das Drehergewebe vereinfacht so darge stellt, dass zwischen benachbarten
Trägerfilamenten 26 oder
in der Sprache der Weberei, Trägerkettfäden 26,
keine anderen Schussfäden
verwendet werden. Es ist jedoch vorteilhaft den Abstand zwischen
benachbarten Trägerfilamenten 26 auf
beispielsweise 3 mm bis 8 mm zu vergrößern, inem zwischen benachbarten
Trägerfilamenten 26 Kettfäden 28 verwendet
werden, die in Leinwandbindung mit den Schussfäden 25 verwoben sind.
Es entsteht so ein Gewebe, das zwei deutlich unterscheidbare Seiten
hat. Auf der einen Seite sind die Trägerfilamente 26 mit
den Umwindefilamenten 27 zu sehen, während auf der anderen Seite
praktisch nur die Kettfäden 25 und
die Schussfäden 28 zu
sehen sind.
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Die
Seite mit den sichtbaren Umwindefilamenten 27 stellt die
Eisseite dar, während
die andere Seite die Schneeseite ist.
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Die
bisherige Theorie geht dahin, dass auf der Kontaktfläche sich
die über
die Trägerfilamente 26 erhöhenden Umwindefilamente 27 in
die Eisoberfläche
eindrücken.
Hierdurch entsteht ein Formschluss, der die Reibung zwischen Reifen
und Unterlage erhöht.
Die Anzahl der durch die Umwindefilamente gebildeten Erhöhungen darf
ein vorbestimmtes Maß nicht überschreiten,
weil sonst der Eindrückeffekt
in die Eisoberfläche
verschwindet.
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Die
Schneeseite dagegen, die von einem vergleichsweise weichen Leinwandgewebe
gebildet ist, zeigt eine gute Traktion auf Schnee, weil die Multifilamentgarne
mit den Schneekristallen in Wechselwirkung treten und außerdem verhindern,
dass die Oberfläche
nass und damit glatt wird.
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Das
gezeigte Drehergewebe wird vorteilhafterweise so eingesetzt, dass
die Trägerfilamente,
die bei der Herstellung den Kettfäden entsprechen, in Umfangsrichtung
des Laufgürtels 13 liegen.
Eine andere Orientierung ist ebenfalls möglich.
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Als
Material für
den Laufgürtel 13 kann
anstelle des gezeigten Drehergewebes nach 2 ein Gewebe
in Leinwandbindung, entsprechend 3, verwendet
werden. Die einander entsprechenden Fäden sind mit demselben Bezugszeichen
versehen. Der wesentliche Unterschied besteht darin, dass das Umwindefilament
keinen eigenen Kettfaden darstellt, sondern von Haus aus um das
betreffende Trägerfilament
schraubenförmig
aufgewickelt ist. Es entsteht so ein Kombifaden aus einer Seele,
gebildet durch das Trägerfilament 26 und
dem Umwindefilament 27, das auf der Außenseite eine Schraube bildet.
Es entsteht quasi eine rundum, schräg verzahnte Zahnstage mit einer
Zahnhöhe
entsprechend der Dicke des Umwindefilaments 27 in der Größenordnung
von um die 0,1 mm. Die Steigung beträgt ca. 2 mm bis 10 mm. Der
Durchmesser der Seele, gebildet durch das Trägerfilament 26 liegt
in der Größenordnung
wie zuvor, zwischen 0,2 mm und 1,5 mm.
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Als
Material für
das Trägerfilament
kommt wiederum Polyester in Frage. Das Umwindefilament kann aus
Polyester oder Edelstahl bestehen.
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Die
Dicke der Trägerfilamente 26 wird
bei beiden Ausführungsbeispielen
letztlich durch die gewünschte
Biegeschlaffheit des Laufgürtels 13 begrenzt.
Je kleiner die Rücksprungkräfte sein
sollen, um so kleiner ist der Durchmesser der Trägerfilamente 26 zu
wählen.
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Bei
dem Ausführungsbeispiel
nach 3 können
die Trägerfilamente 26 mit
den darauf gewickelten Umwindefilamenten 27 beispielsweise
wie zuvor Kettfäden 31 bilden,
zwischen denen andere Kettfäden 32,
beispielsweise als Multifilamentgarne eingewoben sind. Die Schussfäden 33 sind
wiederum Multifilamentgarne, ähnlich
dem Multifilamentgarnen 25, das den Schussfaden in dem
Drehergewebe nach 2 bildet.
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Die
gezeigte Bindungsart ist eine Leinwandbindung. An ihrer Stelle kann
auch eine Köper-
oder eine Atlasbindung treten, bei der sich das Verhältnis der
auf einer Seite sichtbaren Schussfäden zu der Anzahl der Kettfäden ändert.
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Wenn
zum Herstellen des Gewebes nach 3 ein von
Haus aus umwundener Faden in Form eines Monofilaments verwendet
wird, ist es auch möglich
Kett- und Schussfäden
zu tauschen. In diesem Falle sind die Fäden 33 die Kettfäden, während die
Fäden 31 Schussfäden sind.
Zwischen benachbarten Schussfäden 31 mit
Umwindefilament befinden sich als Abstandshalter als Monofilament
ausgeführte
Schussfäden 32.
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Bei
dem gezeigten Gewebe können,
je nach Herstellungsart wahlweise die Trägerfilamente 27 in Umfangsrichtung
des Laufgürtels 13,
oder quer dazu, liegen. Letzteres wird möglich, wenn die Trägerfilamente 26 die
Schussfäden
darstellen.
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Die
Trägerfilamente 27 können abwechselnd s-
oder z-gedreht mit
den Umwindefilamenten 26 umwunden sein, d. h. die Umwindefilamente 26 bilden jeweils
eine Rechts- oder eine Linksschraube auf dem zugehörigen Trägerfilament 27.
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Eine
Gleitschutzvorrichtung für
Kraftfahrzeugräder weist
einen Laufgürtel
auf. Der Laufgürtel
ist zumindest auf einer Seite so gestaltet, dass dort Trägerfilamente
zu sehen sind, die auf der Sichtseite mehrfach von ein und demselben
Umwindefilament gekreuzt werden. Das Umwindefilament hat einen sehr
kleinen Durchmesser im Bereich zwischen 0,5 mm und 0,2 mm.