DE102007035553A1

DE102007035553A1 - Schalteinrichtung zum automatischen Ein- und Ausschalten einer Nebelschlussleuchte

Info

Publication number: DE102007035553A1
Application number: DE102007035553A
Authority: DE
Inventors: Bernd Mannersdorfer; Jürgen Setzer
Original assignee: Daimler AG
Current assignee: Mercedes Benz Group AG
Priority date: 2007-07-28
Filing date: 2007-07-28
Publication date: 2008-02-28

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Schalteinrichtung zum automatischen Ein- und Ausschalten einer Nebelschlussleuchte (5) an einem Fahrzeug (1), so dass ein nachfolgendes Fahrzeug (2) bei eingeschalteter Nebelschlussleuchte (5) nicht geblendet wird.

Description

Die Erfindung betrifft eine Schalteinrichtung zum automatischen Ein- und Ausschalten einer Nebelschlussleuchte eines Fahrzeugs.
Aus der DE 40 35 956 A1 ist beispielsweise eine heckseitige Leuchte, insbesondere Nebelschlussleuchte bekannt, welche durch einen lichtempfindlichen Sensor auf das Licht eines Scheinwerfers des nachfolgenden Kraftfahrzeuges anspricht. Beim Ansprechen des Sensors schaltet eine Schaltstufe die heckseitige Leuchte ab. Darüber hinaus erfasst ein lichtempfindlicher zweiter Sensor die Umgebungshelligkeit und erzeugt bei hinreichender Helligkeit ein Abschaltsignal für die Leuchte.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Schalteinrichtung anzugeben, welche ein einfaches, sicheres und automatisches Ein- und Ausschalten der Nebelschlussleuchte ermöglicht.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Die erfindungsgemäße Schalteinrichtung zum automatischen Ein- und Ausschalten einer Nebelschlussleuchte umfasst mindestens zwei Sensoren sind, von denen ein Sensor die Lichtverhältnisse im vorderen Bereich und der andere Sensor die Lichtverhältnisse im hinteren Bereich des Fahrzeugs erfasst, und wobei anhand einer Differenz aus den Lichtverhältnissen im vorderen und hinteren Bereich die Nebelschlussleuchte automatisch ein- oder ausschaltbar ist.
Durch die Berücksichtigung von Lichtverhältnissen sowohl im vorderen als auch im hinteren Bereich des Fahrzeugs anhand eines aus diesen gebildeten Differenzsignals ist ein sicheres und genaues automatisches Ein- oder Ausschalten der Nebelschlussleuchte sichergestellt. Insbesondere wird ein für den nachfolgenden Verkehr blendfreies Fahren mit Nebelschlussleuchte ermöglicht.
Dabei wird anhand des Differenzsignals die Änderung der Helligkeitsdifferenz ausgewertet und bei Überschreiten eines vorgegebenen Schwellwertes, beispielsweise bei Annäherung eines mit Licht fahrenden Fahrzeugs von hinten, die Nebelschlussleuchte abgeschaltet und bei Unterschreiten eines vorgegebenen Schwellwertes, beispielsweise das hintere Fahrzeug überholt oder biegt ab oder fährt langsamer, angeschaltet.
Dabei können für das Ein- oder Ausschalten der Nebelschlussleuchte unterschiedliche Schwellwerte vorgegeben werden. Auch kann ein gemeinsamer Schwellwert vorgegeben werden, wobei die Nebelschlussleuchte bei Unterschreiten des Schwellwertes ein- und bei Überschreiten ausgeschaltet wird.
Vorzugsweise werden als Sensoren bereits im Fahrzeug vorhandene Sensoren, wie beispielsweise ein Regensensor, ein Lichtsensor, ein Umgebungslichtsensor, eine optische Aufnahmeeinheit, wie z. B. eine Kamera, und/oder ein Helligkeitssensor, verwendet.
Ausführungsbeispiele werden anhand einer Zeichnung näher erläutert.
Dabei zeigen:
1 schematisch zwei in ein- und dieselbe Richtung fahrende Fahrzeuge, wobei das vordere Fahrzeug in einem außerhalb des Blendbereiches liegenden Abstand zum nachfolgenden Fahrzeug fährt,
2 eine Darstellung des Steuerkreises zum automatischen Ein- und Ausschalten der Nebelschlussleuchte und
3 schematisch zwei in ein- und dieselbe Richtung fahrende Fahrzeuge, wobei das vordere Fahrzeug in einem innerhalb des Blendbereiches liegenden Abstand zum nachfolgenden Fahrzeug fährt.
Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
1 zeigt zwei in ein- und dieselbe Richtung fahrende Fahrzeuge 1 und 2. Das Fahrzeug 2 fährt in einem Abstand a, beispielsweise von mehr als 50 Metern, zum Fahrzeug 1. Bedingt durch schlechte Sichtverhältnisse, beispielsweise starken Nebel oder starke Niederschläge fahren beide Fahrzeuge mit eingeschalteter Licht 3. Darüber hinaus ist die Nebel schlussleuchte 5 des vorausfahrenden Fahrzeuges 1 eingeschaltet. Um ein Blenden des nachfolgenden Fahrzeugs 2 zu vermeiden, umfasst das Fahrzeug 1 eine erfindungsgemäße Schalteinrichtung zum automatischen Ein- und Ausschalten der Nebelschlussleuchte 5, deren Aufbau und Funktion nachfolgend näher beschrieben werden.
Im Detail ist mindestens ein erster Sensor 4.1 mit einem in Fahrtrichtung nach vorn ausgerichteten Erfassungsbereich P1 zur Erfassung von Lichtverhältnissen im vorderen Bereich des Fahrzeugs vorgesehen. Darüber hinaus ist mindestens ein zweiter Sensor 4.2 mit einem in Fahrtrichtung nach hinten ausgerichteten Erfassungsbereich P2 zur Erfassung von Lichtverhältnissen im hinteren Bereich vorgesehen.
Die Sensoren 4.1, 4.2 sind beispielsweise als Regensensor, Lichtsensor, Umgebungslichtsensor, optische Aufnahmeeinheit, insbesondere eine Kamera, Helligkeitssensor, Ambientesensor oder Rückfahrkamera ausgebildet. Die Sensoren 4.1, 4.2 können zum Beispiel am Innenspiegel des Fahrzeuges 1 angeordnet sein. Auch kann es sich um bereits im Fahrzeug 1 vorhandene Sensoren 4.1, 4.2 anderer Fahrzeugsysteme, z. B. die Kamera eines Abstandswarnsystems, handeln. Je nach Art und Ausbildung der Sensoren 4.1, 4.2 kann beispielsweise der Sensor 4.2 auch nachfolgende Fahrzeuge, wie das Fahrzeug 2 erfassen, die sich im Blendbereich der Nebelschlussleuchte 5 des Fahrzeuges 1 befinden.
Im Betrieb der Schalteinrichtung, die in 2 näher dargestellt ist, messen die Sensoren 4.1 und 4.2 mit den zugehörigen Erfassungsbereichen P1 bzw. P2 in entgegen gesetzte Richtungen die Lichtverhältnisse vor bzw. hinter dem eigenen Fahrzeug 1. Zur Auswertung von daraus resultierenden und er fassten Lichtsignalen sind die Sensoren 4.1 und 4.2 beispielsweise über ein Bussystem 6, insbesondere einen so genannten CAN- oder LIN-Bus drahtgebunden über eine Verbindungsleitung, oder drahtlos, insbesondere über eine Funkverbindung, mit einer Auswerteeinheit 7, z. B. einem Steuergerät, verbunden. Die Auswerteeinheit 7 vergleicht die erfassten Lichtsignale und ermittelt ein Differenzsignal, anhand dessen ein Steuersignal S zum automatischen Ein- oder Ausschalten der Nebelschlussleuchte 5 erzeugt wird.
Dabei wird im Normalfall eine gleich bleibende Differenz zwischen den erfassten vorderen und hinteren Lichtsignalen ermittelt, solange sich das nachfolgende Fahrzeug 2 außerhalb des Blendbereiches mit einem Abstand a von beispielsweise größer 50 m zum eigenen Fahrzeug 1 bewegt, wie dies in 1 dargestellt ist. Bei eingeschalteter Nebelschlussleuchte 5 bleibt diese eingeschaltet.
Bei ausgeschalteter Nebelschlussleuchte 5 kann diese automatisch über ein zugehöriges Steuersignal S eingeschaltet werden, wenn anhand einer der oder beider Sensoren 4.1 und 4.2 schlechte Lichtverhältnisse, wie Nebel, Schnee oder starker Regen identifiziert werden. Mit anderen Worten: Die Nebelschlussleuchte 5 wird automatisch dann eingeschaltet, wenn anhand einer der oder beider Sensoren 4.1 und 4.2 Lichtverhältnisse detektiert werden, die ein Einschalten der Nebelschlussleuchte 5 erfordern. Hierzu ist in die Auswerteeinheit 7 ein entsprechender Algorithmus implementiert, der anhand der erfassten Lichtsignale und der daraus ermittelten Helligkeit bzw. Lichtintensität vor und/oder hinter dem Fahrzeug 1 durch Vergleich mit einem vorgebbaren Schwellwert die Nebelschlussleuchte 5 bei Unterschreiten des Schwellwertes und somit schlechten Sichtverhältnissen von beispielsweise kleiner 50 m ein- bzw. bei Überschreiten des Schwellwertes und somit guten Sichtverhältnissen von beispielsweise größer 50 m ausschaltet. Dabei wird bei vorliegen schlechter Lichtverhältnisse ein gleich bleibendes Differenzsignal erfasst, solange sich kein anderes Objekt mit eingeschaltetem Licht dem eigenen Fahrzeug 1 nähert.
Ferner kann ein Schalter 8 vorgesehen sein, der durch den Fahrzeugführer betätigt wird und dem manuellen Ein- oder Ausschalten der Nebelschlussleuchte 5 dient. Dabei können die Schwellwerte zum automatischen Ein- und Ausschalten der Nebelschlussleuchte 5 an verschiedene Bedingungen angepasst werden. Beispielsweise werden die Schwellwerte in Abhängigkeit von der jeweils in verschiedenen Ländern geltenden gesetzlichen Vorschrift für das Einschalten der Nebelschlussleuchte 5 bei schlechten Sichtverhältnissen vorgegeben.
Zum Ein- oder Ausschalten der Nebelschlussleuchte 5 wird das ermittelte Steuersignal S einem Schaltelement 9 zugeführt, das automatisch in Abhängigkeit vom Steuersignal S die Nebelschlussleuchte 5 ein- bzw. ausschaltet. Je nach Art und Ausführung der Schalteinrichtung hat insbesondere die automatische Ein- oder Ausschaltfunktion des durch das Steuersignal S gesteuerten Schaltelements 9 Vorrang vor der manuell eingestellten Schaltposition des Schalters 8.
Nähert sich nun, wie in 3 gezeigt, das mit Licht 3 fahrende Fahrzeug 2 dem eigenen Fahrzeug 1 so nah, dass das Licht 3 vom Sensor 4.2 erfasst wird, so wird die Helligkeit und das vom Sensor 4.2 ermittelte Lichtsignal und somit auch das Differenzsignal größer. Überschreitet das Differenzsignal den vorgegebenen Schwellwert, d.h. das herannahende Fahrzeug 2 ist innerhalb des Blendbereiches des Fahrzeugs 1, so wird die Nebelschlussleuchte 5 automatisch ausgeschaltet. Fällt das nachfolgende Fahrzeug 2 wieder zurück und erreicht einen Abstand a von mehr als 50 Metern oder überholt das Fahrzeug 2 das Fahrzeug 1, reduziert sich der Wert des Differenzsignals und die Nebelschlussleuchte 5 wird automatisch zumindest bei Unterschreiten des vorgegebenen Schwellwertes wieder eingeschaltet.

Claims

Schalteinrichtung zum automatischen Ein- und Ausschalten einer Nebelschlussleuchte (5) an einem Fahrzeug (1), dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei Sensoren (4.1, 4.2) vorgesehen sind, von denen der eine Sensor die Lichtverhältnisse im vorderen Bereich des Fahrzeugs und der andere Sensor die Lichtverhältnisse im hinteren Bereich erfasst, wobei anhand einer Differenz aus den Lichtverhältnissen im vorderen und hinteren Bereich die Nebelschlussleuchte (5) automatisch ein- oder ausschaltbar ist.
Schalteinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der jeweilige Sensor (4.1, 4.2) als ein Lichtsensor, ein Regensensor, ein Umgebungslichtsensor, eine optische Aufnahmeeinheit, eine Kamera oder ein Helligkeitssensor ausgebildet ist.
Schalteinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die anhand der Sensoren (4.1, 4.2) erfassten Lichtsignale einer Auswerteeinheit (7) zuführbar sind.