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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Gehäuse aus Kunststoff zur Aufnahme
von elektrischen Elementen, welches aus zwei entlang einer Trennebene getrennten
Teilen besteht, einem Oberteil und einem Unterteil, die durch federnd
einrastende Elemente miteinander verbunden sind, und welches mindestens
einen rohrförmigen,
ebenfalls entlang der Trennebene in zwei Teile geteilten Stutzen
zur Befestigung eines Rohres aus Kunststoff aufweist, das zur Aufnahme
von elektrischen Leitungen dient, wobei ein Teil des Stutzens am
Oberteil des Gehäuses
und das andere Teil desselben am Unterteil des Gehäuses angebracht
ist.
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Ein
derartiges Gehäuse
ist beispielsweise ein in der Fahrzeugtechnik üblicher Kabelkanal zur Aufnahme
eines aus vielen elektrischen Leitern bestehenden Kabelbaums, so
wie er in dem Prosepkt der Nexans autoelectric GmbH „world
of cabling systems",
2004, beschrieben ist. Ein Gehäuse
kann aber auch ein Schaltergehäuse
oder eine Verbindungsmuffe oder eine andere Vorrichtung sein, an
die in einem gewellten Rohr angeordnete, elektrische Leiter angeschlossen
und dazu einschließlich
des Rohres in das Gehäuse
eingeführt
werden. Oberteil und Unterteil eines solchen Gehäuses werden in der Regel durch
Spritzgießen
hergestellt. Dabei werden die Teile des Stutzens integral mit dem
jeweiligen Teil des Gehäuses
erzeugt. Das macht dann keine Schwierigkeiten, wenn der Stutzen
rechtwinklig vom Gehäuse absteht,
so daß seine
Trennebene und die Trennebene des Gehäuses in einer Ebene liegen.
Aufwendig wird das aber insbesondere bei dem Teil eines schrägen Stutzens,
der über
die Trennebene des Gehäuses
hinaussteht. Ein entsprechendes Spritzgießwerkzeug ist mit Schiebern
ausgerüstet
und daher kompliziert gestaltet. Auch die Entformung eines solchen
Werkstücks
nach dem Spritzgießen
ist schwierig.
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Aus
der
DE 10 2005
015 075 A1 geht ein Kabelkanalelement für ein Fahrerhaus eines Nutzfahrzeugs
hervor, das aus einem schalenförmigen
Unterteil und zumindest einer Deckeleinheit besteht. Das Kabelkanalelement
weist einen Hohlraum zur Aufnahme eines Kabelstrangs sowie Eingänge und
Ausgänge
auf, an denen der Kabelstrang in einzelne Kabel aufgeteilt werden
kann.
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Die
EP 1 708 328 A2 beschreibt
einen aus einem Unterteil und einem dasselbe in Gebrauchslage verschließenden Oberteil
bestehenden Kabelkanal zur Aufnahme von Kabelsträngen. Der Kabelkanal hat eine
Vielzahl von Eingängen
bzw. Ausgängen
mit kreisförmigen Öffnungen,
in denen in Gebrauchslage zylindrische Abdeckungen festgelegt sind,
welche den jeweiligen, durch die zugehörige Öffnung geführten Kabelstrang umgeben.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das eingangs geschilderte
Gehäuse
so zu gestalten, daß es
auch mit mindestens einem schräg
zu demselben verlaufenden Stutzen einfach herstellbar ist.
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Diese
Aufgabe wird gemäß der Erfindung
dadurch gelöst,
- – daß die Trennebene
und die Achse des aus einem beweglichen Teil und einem fest mit
dem zugehörigen
Teil des Gehäuses
verbundenen starren Teil bestehenden Stutzens unter einem spitzen
Winkel zur Trennebene des Gehäuses
verlaufen und
- – daß das bewegliche
Teil des schräg
vom Gehäuse
abstehenden Stutzens, welches in montiertem Zustand über die
Trennebene des Gehäuses in
Richtung des jeweils anderen Teils desselben hinausragt und welches
mit seinem starren Teil ebenfalls durch federnd einrastende Elemente verbunden
ist, an den zugehörigen
Teil des Gehäuses
durch ein Filmscharnier angebunden ist.
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Das
bewegliche Teil des im Montagezustand rohrförmigen Stutzens, welches über die
Trennebene des Gehäuses
hinausragt, kann dank des Filmscharniers zusammen mit dem zugehörigen Teil
des Gehäuses
in einem einfachen Spritzgießwerkzeug
ohne Schieber hergestellt werden. In diesem Werkzeug liegt die Oberkante
des Hohlraums für
dieses bewegliche Teil des Stutzens in der gleichen Ebene wie die des
Hohlraums für
den zugehörigen
Teil des Gehäuses.
Beide Hohlräume
sind durch eine Rille für
das Filmscharnier verbunden. Das fertige Werkstück kann dementsprechend auch
sehr einfach entformt werden. Das durch das Filmscharnier am Gehäuse beweglich
angebundene Teil des Stutzens bietet den weiteren Vorteil, daß das Rohr
unabhängig
vom Gehäuse
montiert werden kann. So kann das Gehäuse nach seiner Bestückung mittels
der einrastenden Elemente geschlossen werden, ohne daß auch der Stutzen
geschlossen werden muß.
Es muß dann
nur der Teil eines Kabelbaums, der durch den Stutzen abgezweigt
werden soll, aus dem Gehäuse
herausragen. Das Rohr kann später
auf den entsprechenden Teil des Kabelbaums aufgeschoben und in den festen
Teil des Stutzens lagerichtig eingelegt werden. Abschließend wird
der Stutzen mit seinem durch das Filmscharnier beweglichen Teil
verschlossen, so daß das
Rohr in demselben befestigt ist.
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Ein
Ausführungsbeispiel
des Erfindungsgegenstandes ist in den Zeichnungen dargestellt.
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Es
zeigen:
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1 eine
Draufsicht auf das Gehäuse
nach der Erfindung in schematischer Darstellung.
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2 eine
perspektivische Ansicht des Gehäuses
nach 1 mit einem angeschlossenen Rohr.
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3 das
Gehäuse
nach 2 mit noch offenem Stutzen, ohne Rohr.
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4 einen
Schnitt durch 1 längs der Linie IV-IV in vergrößerter Darstellung.
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In
den 1 und 2 ist schematisch ein das Gehäuse 1 nach
der Erfindung darstellender Kabelkanal aus Kunststoff dargestellt,
in dem ein aus einer Vielzahl von elektrischen Leitungen 2 aufgebauter
Kabelbaum untergebracht ist. Das Gehäuse 1 besteht aus
zwei Teilen, einem Oberteil 3 und einem Unterteil 4,
die entlang einer Trennebene 5 getrennt sind. Sie liegen
in montiertem Zustand an der Trennebene 5 aneinander an
und sind in dieser Position durch federnd einrastende Elemente 6 miteinander verbunden.
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Das
Gehäuse 1 weist
im dargestellten Ausführungsbeispiel
einen unter einem spitzen Winkel abstehenden, rohrförmigen Stutzen 7 auf,
der ebenfalls aus zwei durch eine Trennebene 8 voneinander getrennten
Teilen besteht, einem beweglichen Teil 9 und einen starren
Teil 10. Das Teil 9 ist beweglich mit dem Oberteil 3 des
Gehäuses 1 verbunden,
während das
Teil 10 einteilig zu dessen Unterteil 4 gehört. Die beiden
Teile 9 und 10 des Stutzens 7 sind ebenfalls durch
federnd einrastende Elemente 11 miteinander zu verbinden.
In dem Stutzen 7 ist gemäß 2 bei geschlossenem
Gehäuse 1 ein
Rohr 12 aus Kunststoff befestigt, welches dem mechanischen
Schutz der Leitungen 2 des Kabelbaums dient, die mit schrägem Verlauf
aus dem Gehäuse 1 herausgeführt sind. Das
Rohr 12 ist in bevorzugter Ausführungsform quer zu seiner Längsrichtung
ringförmig
gewellt. Es ist dadurch einerseits gut biegbar und andererseits
gegenüber
radial wirkenden Belastungen stabilisiert. Das Rohr 12 besteht
beispielsweise aus Polypropylen oder Polyamid.
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Wie
aus den 2 und 3 zu erkennen ist, ist der Stutzen 7 am
Gehäuse 1 unter
einem spitzen Winkel mit schrägem
Verlauf angebracht. Dabei ragt sein am Oberteil 3 des Gehäuses 1 angebrachtes
bewegliches Teil 9 in Richtung des Unterteils 4 des
Gehäuses 1 über die
Trennebene 5 hinaus. Damit ein entsprechend bestücktes Oberteil 3 des Gehäuses 1 ohne
Probleme durch Spritzgießen
hergestellt werden kann, ist das Teil 9 des Stutzens 7 mittels
eines Filmscharniers 13 beweglich am Oberteil 3 des
Gehäuses 1 angebracht.
Ein solches, aus Oberteil 3, Filmscharnier 13 und
beweglichem Teil 9 des Stutzens 3 bestehendes
Werkstück
wird durch Spritzgießen
mit Vorteil wie folgt hergestellt:
Ein zur Herstellung des
Oberteils 3 des Gehäuses 1 einschließlich zugehörigem Teil 9 des
Stutzens 7 zu verwendendes Spritzgieß-Werkzeug wird so gestaltet,
daß die
im Bereich der Trennebenen 5 und 8 liegenden Kanten
des Oberteils des Gehäuses 1 und des
beweglichen Teils 9 des Stutzens 7 in einer Ebene
liegen. Zwischen den beiden entsprechenden Hohlräumen des Werkzeugs ist eine
Rinne angebracht, in welcher beim Spritzgießen als Streifen aus Kunststoff
das Filmscharnier 13 entsteht, das im fertigen Werkstück Oberteil 3 des
Gehäuses 1 und
bewegliches Teil 9 des Stutzens 7 miteinander
verbindet. Durch das Filmscharnier 13 ist das Teil 9 beweglich
am Oberteil 3 des Gehäuses 1 angebunden. Beim
Spritzgießen
werden Teile der federnd einrastenden Elemente 6 und 11 gleichzeitig
mit hergestellt. Deren komplementäre Teile befinden sich am Unterteil 4 des
Gehäuses 1 bzw.
am starren Teil 10 des Stutzens 7.
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Beim
Bestücken
und Verschließen
des Gehäuses 1 wird
beispielsweise ein Kabelbaum mit seinem zentralen Bereich in das
Unterteil 4 desselben eingelegt. Seine elektrischen Leitungen 2 werden
dabei aus der dem mindestens einen Stutzen 7 zugeordneten Öffnung seitlich
herausgeführt
und in dessen starres Teil 10 gelegt. Danach kann das Gehäuse 1 mittels
seiner federnd einrastenden Elemente 6 verschlossen werden.
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Anschließend wird
das Rohr 12 auf die Leitungen 2 des Kabelbaums
aufgeschoben und mit seinem Ende in den starren Teil 10 des
gemäß 3 noch
offenen Stutzens 7 eingelegt. In dem starren Teil 10 sind
mit Vorteil Rippen 14 (4) vorhanden, die
nach dem Einlegen des vorzugsweise gewellten Rohres 12 in
dessen Wellentäler
eingreifen. Abschließend
wird der bewegliche Teil 9 des Stutzens 7 um sein
Filmscharnier 13 geklappt und mittels der federnd einrastenden
Elemente 11 mit seinem starren Teil 10 verbunden.
Der rohrförmige
Stutzen 7 ist dann geschlossen. Im Innern des beweglichen
Teils 9 sind mit Vorteil ebenfalls Rippen angebracht, die
im Schließzustand
in die Wellentäler
des gewellten Rohres 12 eingreifen. Das Rohr 12 ist
damit zugentlastet im Stutzen 7 festgelegt.
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Das
Gehäuse 1 und
der Stutzen 7 können selbstverständlich auch
nur in einem Arbeitsgang durch Verrosten ihrer einrastenden Elemente 6 und 11 geschlossen
werden.