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Die
Erfindung betrifft eine Verkleidungseinrichtung für ein
Kraftfahrzeug, insbesondere für einen Innenbereich eines
Kraftfahrzeugs, mit wenigstens einem Verkleidungselement nach der
im Oberbegriff des Patentanspruches 1 näher definierten
Art.
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Verkleidungsteile
sind bei Kraftfahrzeugen sowohl im Innenbereich als auf im Außenbereich
in mannigfacher Art bekannt, wobei die Verkleidungsteile teilweise
rein optischen Zwecken dienen und teilweise zusätzliche
Funktionen aufweisen wie die einer Polsterung zur Erhöhung
der Sicherheit bei einem Aufprall einer Person auf das Verkleidungsteil bei
Verunfallung des Fahrzeugs.
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Aus
der
DE 102 11 631
B4 ist beispielsweise ein Ausstattungsteil, wie eine Armauflage,
eine Armstütze, ein Haltegriff oder dergleichen, insbesondere zur
Innenausstattung in Fahrzeugen bekannt, wobei das Ausstattungsteil
aus einem auf einem formstabilen Träger angeordneten, polsternden
Schaumteil und einem darauf angeordneten äußeren
Bezug besteht.
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Die
Verwendung von Schaumteilen zur Polsterung von Ausstattungsteilen
hat dabei allerdings den Nachteil, dass derartige Schaumteile eine
begrenzte Haltbarkeit aufweisen und ihre Funktionalität bei
einem langzeitigen Einsatz verlieren. Weiterhin ist der Einsatz
derartiger Ausstattungsteile dadurch begrenzt, dass die Elastizitätseigenschaften
von Schaumstoffen für die gewünschten Anwendungsfälle
gegebenenfalls nicht ausreichen.
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Es
ist somit Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Verkleidungseinrichtung
insbesondere für einen Innenbereich eines Kraftfahrzeugs
mit wenigstens einem Verkleidungselement der eingangs genannten
Art zu schaffen, welche eine insgesamt gute Haltbarkeit und über
einen langen Zeitraum gute Elastizitätseigenschaften aufweist.
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Diese
Aufgabe wird mit einer Verkleidungseinrichtung für ein
Kraftfahrzeug, insbesondere für einen Innenbereich eines
Kraftfahrzeugs, gemäß den Merkmalen des Patentanspruches
1 gelöst.
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Es
ist somit eine Verkleidungseinrichtung insbesondere in einem Innenbereich
eines Kraftfahrzeugs vorgesehen mit wenigstens einem Verkleidungselement,
welches wenigstens teilweise ein formstabiles Fahrzeugelement umgibt,
wobei das Verkleidungselement erfindungsgemäß wenigstens teilweise
aus Polyurethan-Gel ausgebildet ist.
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Eine
derartige Verkleidungseinrichtung weist aufgrund eines geringen
Vernetzungsgrades des auf Polyurethan-Basis hergestellten Polyurethan-Gels eine
große Flexibilität auf und ist dadurch vorteilhafterweise
hochelastisch.
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Weiterhin
kann vorteilhafterweise auf einen Einsatz von Weichmachern und anderen
flüchtigen Substanzen verzichtet werden, wodurch das Polyurethan-Gel
sehr haltbar ausgebildet ist und über einen langen Zeitraum
eine weitestgehend uneingeschränkte Funktionalität
bietet.
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Der
Einsatz von Polyurethan-Gel ist zudem vorteilhaft, weil eine Shore-Härte
des Polyurethan-Gels individuell einstellbar ist. Neben einer hohen
Dehnfähigkeit und einer hohen Schockabsorption weist ein
Polyurethan-Gel zudem eine gute Druckverteilung auf. Durch gute
Klebeeigenschaften ist Polyurethan-Gel besonders gut für
einen Einsatz in Kraftfahrzeugen geeignet, wobei Polyurethan zudem eine
hohe Lichtstabilität, eine gute Atmungsaktivität und
eine gute Hautverträglichkeit aufweist.
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Wenn
das zu verkleidende Fahrzeugelement plattenförmig ausgebildet
ist, kann es in einer vorteilhaften Ausbildung einer erfindungsgemäßen
Verkleidungseinrichtung vorgesehen sein, dass das Polyurethan-Gel
auf einer Seite des plattenförmigen Fahrzeugelements angeordnet
ist.
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Auf
der dem plattenförmigen Fahrzeugelement gegenüberliegenden
Seite des Polyurethan-Gels kann zweckmäßigerweise
wenigstens ein Abdeckungselement angeordnet sein, welches die Polyurethan-Gel-Schicht
gegenüber der Umgebung abschließt. Dabei bestehen
aufgrund der guten Kombinierbarkeit des Polyurethan-Gels mit Dekormaterialien
unterschiedlichste Möglichkeiten, das zu verkleidende Fahrzeugelement
optisch vorteilhaft abzudecken.
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Als
Abdeckungselemente können beispielsweise Stoff, Leder,
Folie oder dergleichen oder eine Kombination derartiger Materialien
zum Einsatz kommen.
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Eine
erfindungsgemäß ausgestaltete Verkleidungseinrichtung
kann an vielen Stellen insbesondere innerhalb des Kraftfahrzeugs
eingesetzt werden. Dabei kann es z. B. vorgesehen sein, dass das
Verkleidungselement an einer A-Säule, einer B-Säule,
einer C-Säule, einer D-Säule des Kraftfahrzeugs,
an einer Fahrzeugtür und/oder in einem Bereich einer Armauflage,
insbesondere im Bereich einer Tür-Fondverkleidung sowie
einer Armlehne in einem Mittelkonsolenbereich angeordnet ist. Auch
in einem Bereich eines Verdeckgestänges oder einer Instrumententafel
kann eine erfindungsgemäße Verkleidungseinrichtung
angeordnet sein.
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Daneben
ist es auch denkbar, Fahrzeugaußenelemente mit einer erfindungsgemäßen
Verkleidungseinrichtung zu versehen. Insbesondere Stoßfänger
oder andere Fahrzeugelemente, welche vor allem bei einer Kollision
mit einem Fußgänger sicherheitskritisch sind,
bieten sich für eine derartige Verkleidung an.
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Weitere
Vorteile und vorteilhafte Ausführungen einer Verkleidungseinrichtung
nach der Erfindung ergeben sich aus den Patentansprüchen,
der Zeichnung und der Beschreibung.
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Mehrere
Ausführungsbeispiele einer erfindungsgemäßen
Verkleidungseinrichtung in einem Kraftfahrzeug sind in der Zeichnung
schematisch vereinfacht dargestellt und werden in der nachfolgenden
Beschreibung anhand der Zeichnung prinzipmäßig
näher erläutert.
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Es
zeigt:
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1 eine
vereinfachte dreidimensionale Ansicht eines Kraftfahrzeugs, welches
in seinem Innenbereich mehrere erfindungsgemäße
Verkleidungseinrichtungen aufweist;
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2 eine
vereinfachte Schnittdarstellung durch eine verkleidete A-Säule
des Kraftfahrzeugs der 1 entlang der Linie I-I in 1;
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3 eine
vereinfachte Schnittdarstellung durch eine verkleidete B-Säule
des Kraftfahrzeugs der 1 entlang der Linie II-II in 1;
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4 eine
prinzipmäßige Schnittdarstellung durch einen Bereich
einer verkleideten Fahrzeugtüre des Kraftfahrzeugs der 1 entlang
der Linie III-III in 1; und
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5 eine
prinzipmäßige Schnittdarstellung durch einen verkleideten
Fahrzeugheckbereich des Kraftfahrzeugs der 1 entlang
der Linie IV-IV in 1.
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In 1 ist
ein vorliegend dreitüriges Kraftfahrzeug 1 dargestellt,
welches – wie nachfolgend anhand der Schnittdarstellungen
in den 2 bis 5 näher beschrieben
wird – im Inneren mit mehreren mit Polyurethan-Gel ausgebildeten
Verkleidungselementen ausgestattet ist.
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Die
in 2 gezeigte Schnittdarstellung entlang der Linie
I-I zeigt eine mit zwei blechförmigen Elementen ausgebildete
A-Säule 3 des Kraftfahrzeugs 1 mit einer
daran angrenzenden Windschutzscheibe 5 und einer Seitenscheibe 7.
Ein erstes blechförmiges Element 13 und ein zweites
blechförmiges Element 15 der A-Säule 3 sind
dabei derart angeordnet, dass sie einen hohlförmigen Innenraum 17 der
A-Säule 3 bilden, wobei das zweite blechförmige Element 15 in
Richtung eines Innenbereichs 20 des Kraftfahrzeugs 1 weist.
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An
dem zweiten blechförmigen Element 15 der A-Säule 3 ist
ein als plattenförmiger Träger 9 ausgebildetes
Fahrzeugelement vorliegend über ein Befestigungselement 11 festgelegt,
wobei der plattenförmige Träger 9 mit
einem wenigstens annähernd U-förmigen Profil ausgebildet
ist.
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An
einer dem zweiten blechförmigen Element 15 der
A-Säule 3 abgewandten Seite des plattenförmigen
Trägers 9 ist dabei eine Verkleidungseinrichtung 18 angeordnet,
welche ein mit Polyurethan-Gel 16 ausgebildetes Verkleidungselement 19 aufweist,
in welches vorliegend ein Elektrokabel 21 eingegossen ist.
Das Polyurethan-Gel 16 ist schichtförmig auf dem
plattenförmigen Träger 9 angeordnet, wobei
das Polyurethan-Gel 16 wenigstens annähernd die
gesamte Länge des plattenförmigen Trägers 9 bedeckt.
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Auf
einer dem plattenförmigen Träger 9 abgewandten
Seite des Polyurethan-Gels 16 ist zu Dekorzwecken ein stoffförmiges
Abdeckungselement 23 vorgesehen, welches ebenfalls U-förmig
ausgebildet ist und welches mit dem plattenförmigen Träger 9 zusammen
wenigstens annähernd das gesamte Polyurethan-Gel 16 umfasst.
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Analog
zu der Verkleidungseinrichtung 18 der A-Säule 3 in
der 2 ist in 3 eine weitere Verkleidungseinrichtung 25 einer
B-Säule 27 des Kraftfahrzeugs 1 dargestellt,
wobei die Verkleidungseinrichtung 25 im Wesentlichen baugleich
zu der in der 2 dargestellten Verkleidungseinrichtung 18 ausgebildet
ist.
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Auch
hier ist ein plattenförmiger Träger 29 an einen
dem Innenbereich 20 des Kraftfahrzeugs 1 zugewandten
Seite eines zweiten blechförmigen Elements 33 der
B-Säule 27 angeordnet, wobei das zweite blechförmige
Element 33 zusammen mit einem ersten blechförmigen
Element 31 einen hohlen Innenraum 35 der B-Säule
bildet.
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Auf
einer dem zweiten blechförmigen Element 33 der
B-Säule 27 abgewandten Seite des plattenförmigen
Trägers 29 ist ein mit Polyurethan-Gel 37 ausgebildetes
Verkleidungselement 38 angeordnet, welches auf einer dem
plattenförmigen Träger 29 abgewandten
Seite des Polyurethan-Gels 37 ein textiles, im Wesentlichen
mit einem Stoff ausgebildetes Abdeckungselement 39 aufweist,
welches das Polyurethan-Gel 37 gegenüber der Umgebung
abschließt. In das Polyurethan-Gel 37 ist vorliegend
ein Elektrokabel 21 eingebettet.
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In
der 4 ist ein Schnitt durch einen Bereich einer Fahrzeugtür 41 dargestellt,
wobei eine Türscheibe 43 ausschnittsweise gezeigt
ist. An einem in Richtung des Innenbereichs 20 des Kraftfahrzeugs 1 weisenden
Bereich der Türscheibe 43 ist ein im Wesentlichen
L-förmig ausgebildeter plattenförmiger Träger 45 mittels
einer Schachtleiste 47 angeordnet, wobei an einer dem Innenbereich 20 des
Kraftfahrzeugs 1 zugewandten Seite des plattenförmigen Trägers 45 eine
weitere Verkleidungseinrichtung 46 vorgesehen ist.
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Diese
Verkleidungseinrichtung 46 weist ein mit Polyurethan-Gel 49 ausgebildetes
Verkleidungselement 48 auf, wobei eine von dem Polyurethan-Gel 49 gebildete
Schicht dabei wenigstens annähernd die gesamte Länge
des plattenförmigen Trägers 45 umfasst.
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Auf
einer dem plattenförmigen Träger 45 abgewandten
Seite des Polyurethan-Gels 49 weist das Verkleidungselement 48 wiederum
ein stoffartiges Abdeckungselement 51 auf, welches einenends
an der Schachtleiste 47 und andernends an dem plattenförmigen
Träger 45 angeordnet ist.
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In 5 schließlich
ist ein Schnitt durch einen Fahrzeugheckbereich mit einer Armauflage
gezeigt, wobei mit dem Bezugszeichen 53 ein Bereich einer
Fahrzeugkarosserie dargestellt ist, welcher in diesem Bereich im
Wesentlichen L-förmig verlauft. In Fahrzeughochrichtung
schließt an den Bereich der Fahrzeugkarosserie 53 eine
Tür-Fondverkleidung 55 an.
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Auf
einer in Richtung des Innenbereichs 20 des Kraftfahrzeugs 1 weisenden
Seite dieses wiederum einen plattenförmigen Träger 53 darstellenden Bereichs
der Fahrzeugkarosserie ist eine weitere Verkleidungseinrichtung 56 angeordnet,
welche ein mit Polyurethan-Gel 57 ausgebildetes Verkleidungselement 58 aufweist.
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Auch
bei dieser Ausführung des Verkleidungselements 58 ist
auf einer dem plattenförmigen Träger 53 abgewandten
Seite des Polyurethan-Gels 57 ein hier vorzugsweise lederförmiges
Abdeckungselement 59 ausgebildet, welches insbesondere
in einem unteren horizontal verlaufenden Bereich eine Armauflage
bildet.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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