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Stand der Technik
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Die
Erfindung betrifft einen Injektor zum Einspritzen von Kraftstoff
in einen Brennraum einer Brennkraftmaschine, insbesondere einen
Common-Rail-Injektor, gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
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Aus
der
DE 195 33 786
B4 ist ein Injektor bekannt, der ein mit einem elektromagnetischen
Aktuator betätigbares Steuerventil aufweist. Das Steuerventil
weist ein zwischen zwei Schaltstellungen verstellbares Ventilglied
auf, wobei in einer ersten Schaltstellung des Steuerventils ein
drosselfreier Zulaufkanal hydraulisch mit einem drosselfreien Rückfüllkanal
verbunden wird, welcher wiederum in eine Steuerkammer mündet,
die von einer Stirnseite des Ventilelementes begrenzt ist. Auf diese
Weise kann eine schnelle, drosselfreie Rückbefüllung
der Steuerkammer und damit ein schnelles Schließverhalten des
Ventilelementes des Injektors erzielt werden. In einer zweiten Schaltstellung
des Steuerventils ist der drosselfreie Zulaufkanal gesperrt und
die Steuerkammer ist über den Rückfüllkanal
hydraulisch mit einem Niederdruckbereich des Injektors verbunden,
so dass ein schneller Druckabfall in der Steuerkammer und damit
ein schnelles Öffnungsverhalten des Ventilelementes realisiert
werden kann. Nachteilig bei dem bekannten Injektor ist es jedoch,
dass es zu Druckschwingungen in der Steuerkammer und damit zu Schwingungen
bei der Ventilele mentbewegung, insbesondere bei der Ventilelementöffnungsbewegung
kommen kann.
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Offenbarung der Erfindung
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Technische Aufgabe
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Injektor vorzuschlagen,
bei dem Druckschwingungen in der Steuerkammer bei gleichzeitiger
Realisierung einer schnellen Ventilelementschließbewegung
minimiert werden.
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Technische Lösung
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Diese
Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindungen sind in den Unteransprüchen
angegeben. In den Rahmen der Erfindung fallen auch sämtliche
Kombinationen aus zumindest zwei von in der Beschreibung, den Ansprüchen
und/oder den Figuren angegebenen Merkmalen.
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Der
Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, zusätzlich zu dem,
insbesondere drosselfreien Rückfüllkanal, welcher
ein schnelles Rückbefüllen der Steuerkammer in
der ersten Schaltstellung des Steuerventils und damit ein schnelles
Ventilelementschließen ermöglicht, einen Ablaufdrosselkanal
vorzusehen, über den der Kraftstoff aus der Steuerkammer
in der zweiten Schaltstellung des Steuerventils gedrosselt in den
Niederdruckbereich des Injektors und damit zum Injektorrücklauf
strömen kann. Durch das im Vergleich zum Stand der Technik
langsamere Abströmen des Kraftstoffes aus der Steuerkammer werden
Schwingungen beim Öffnungsvorgang des Ventilselementes
in der Steuerkammer und damit bei der Öffnungsbewegung
des Ventilelementes minimiert, wodurch die Kennfeldsteilheit auch
bei hohen Systemdrücken im Hochdruckbereich des Injektors von über
2000 bar verringert wird. Ebenso wird die Toleranzempfindlichkeit
des Injektors minimiert. Zudem kann der zeitliche Abstand zweier
aufeinander folgender Einspritzungen – trotz des langsameren Abströmens
durch den Ablaufdrosselkanal – aufgrund der Minimierung
der Schwingungen in der Steuerkammer verringert werden.
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Das
Konzept der Erfindung kann sowohl bei einem Injektor mit elektromagnetischem
Aktuator als auch bei einem Injektor mit piezoelektrischem Aktuator
oder auch mit einem Aktuator mit davon unterschiedlichem Wirkprinzip
realisiert werden.
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Die
Kennfeldsteilheit, insbesondere bei hohen Systemdrücken
lässt sich in Weiterbildung der Erfindung dadurch weiter
reduzieren, dass zusätzlich zu dem Rückfüllkanal
ein Zulaufdrosselkanal vorgesehen ist, der die Steuerkammer – vorzugsweise dauerhaft – mit
dem Hochdruckbereich verbindet. Hierdurch können die Schwingungen
im Servokreislauf noch weiter verringert werden. Durch das Vorsehen
einer Zulaufdrossel kann die Öffnungsgeschwindigkeit des
Ventilelementes auf einfache Weise durch die Abstimmung des Verhältnisses
der Durchflussquerschnitte des Zulaufdrosselkanals zu dem Ablaufdrosselkanal
abgestimmt werden. Der Zulaufdrosselkanal kann beispielsweise von
einem Versorgungskanal im Injektor, der einen Druckraum mit unter Hochdruck
stehendem Kraftstoff versorgt, abgezweigt werden. Zusätzlich
oder alternativ ist es denkbar einen Zulaufdrosselkanal unmittelbar
zwischen dem Druckraum und der Steuerkammer anzuordnen, wobei der
Zulaufdrosselkanal beispielsweise in einem hülsenförmigen,
die Steuerkammer radial außen begrenzenden Bauteil eingebracht
ist.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform umfasst das Steuerventil ein
insbesondere in axialer Richtung verstellbares Ventilglied, durch
dessen Verstellen die mindestens zwei, vorzugsweise ausschließlich
zwei Schaltstellungen des Steuerventils realisiert werden. Dabei
liegt das Ventilglied in der ersten Schaltstellung, in der der Zulaufkanal
geöffnet und die Steuerkammer über den Zulaufkanal
und den Rückfüllkanal mit dem Hochdruckbereich
verbunden ist, an einem ersten Steuerventilsitz an und in der zweiten
Schaltstellung an einem zweiten, dem ersten Steuerventilsitz vorzugsweise
axial gegenüberliegenden Steuerventilsitz. Es liegt im
Rahmen der Erfindung, die beiden Steuerventilsitze identisch oder vorzugsweise
unterschiedlich auszubilden, wobei zumindest einer der Steuerventilsitze
als Flachsitz, Kegelsitz, Kugelsitz oder Schieberkante ausgebildet
ist.
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In
Weiterbildung der Erfindung ist mit Vorteil vorgesehen, dass der
Ablaufdrosselkanal in Kraftstoffströmungsrichtung zwischen,
vorzugsweise axial zwischen der Steuerkammer und dem ersten Steuerventilsitz
angeordnet ist, so dass der Kraftstoff bei an dem zweiten Steuerventilsitz
anliegendem Ventilglied (zweite Schaltstellung) aus der Steuerkammer
zu dem ersten Steuerventilsitz und von dort aus in den Niederdruckbereich
und zum Injektorrücklauf strömen kann.
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Alternativ
ist der Ablaufdrosselkanal in Kraftstoffströmungsrichtung
hinter dem ersten Steuerventilsitz angeordnet, so dass der Kraftstoff
bei an dem zweiten Steuerventilsitz anliegenden Ventilglied aus der
Steuerkammer zum ersten Steuerventilsitz und an diesem vorbei durch
den Ab laufdrosselkanal in den Niederdruckbereich und damit zum Injektorrücklauf
strömen kann.
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Bezüglich
der Anordnung des Rückfüllkanals ist es von Vorteil,
wenn dieser von dem Steuerventil, d. h. von dem Ventilglied des
Steuerventils aktiv geschaltet wird, derart, dass die Verbindung
zwischen dem Rückfüllkanal und dem Zulaufkanal
in der zweiten Schaltstellung des Steuerventils gesperrt und in der
ersten Schaltstellung zum schnellen Rückbefüllen
der Steuerkammer geöffnet ist.
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Von
besonderem Vorteil ist eine Ausführungsform, bei der der
Zulaufkanal mit einer Drossel versehen ist. Durch das Ausbilden
des Zulaufkanals als Drosselkanal kann die Ventilelementschließgeschwindigkeit
verbessert abgestimmt werden. Zusätzlich oder alternativ
kann im Zulauf zum Ventilsitz des Ventilelementes, beispielsweise
in der Ventilelementführung eine Drosselung vorgesehen
werden, um das Schließverhalten des Ventilelementes zu
verbessern. Wird auf eine solche Drossel verzichtet, kann der effektive
Einspritzdruck erhöht werden. Ebenso wird durch das Vorsehen
einer Drossel im Zulaufkanal die Toleranzempfindlichkeit des Injektors verbessert.
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Um
Aktuatoren mit möglichst geringer Leistungsaufnahme und
in der Folge einem geringen Bauvolumen einsetzen zu können,
ist eine Ausführungsform von Vorteil, bei der das Steuerventil
als in axialer Richtung druckausgeglichenes Ventil ausgebildet ist.
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Eine
Möglichkeit zur Realisierung eines druckausgeglichenen
Steuerventils besteht darin, dass in dem Ventilglied ein vorzugsweise
zentrischer Axialkanal vorgesehen ist, durch den der Kraftstoff
in der zweiten Schaltstellung in den Niederdruckbereich strömen
kann, wobei bei in der ersten Schaltstellung befindlichem Steuerventil,
also bei an dem ersten Steuerventilsitz anliegendem Ventilglied
an beiden Stirnseiten des Ventilgliedes Niederdruck anliegt und die
Führungsdurchmesser des Ventilgliedes zumindest näherungsweise
identisch sind.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Weitere
Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand
der Zeichnungen; diese zeigen in:
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1:
eine schematische Darstellung eines Injektors mit einem als 4/2-Wegeventil
ausgebildeten Steuerventil, bei dem ein Ablaufdrosselkanal zwischen
der Steuerkammer und einem ersten Steuerventilsitz angeordnet ist,
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2:
eine schematische Darstellung eines als 4/2-Wegeventil ausgebildeten
Injektors, bei dem der Ablaufdrosselkanal dem ersten Steuerventilsitz nachgeordnet
ist und
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3:
einen Injektor mit einem Steuerventil, wobei eine konstruktiv vorteilhafte
Ausführungsform des Steuerventils gezeigt ist.
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Ausführungsformen
der Erfindung
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In
den Figuren sind gleiche Bauteile und Bauteile mit der gleichen
Funktion mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet.
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In 1 ist
stark schematisiert der Aufbau eines als Common-Rail-Injektor ausgebildeten
Injektors 1 gezeigt. Der Injektor 1 wird über
eine Hochdruckversorgungsleitung 2 aus einem Kraftstoff-Hochdruckspeicher 3 (Rail)
mit unter hohem Druck (vorzugsweise höher als 2000 bar)
stehendem Kraftstoff, insbesondere Dieselöl oder Benzin,
versorgt. Die Hochdruckversorgungsleitung 2 setzt sich bevorzugt
innerhalb des Injektors als Versorgungskanal fort. Der Kraftstoff-Hochdruckspeicher 3 wird
von einer als Radialkolbenpumpe ausgebildeten Hochdruckpumpe 4 mit
Kraftstoff aus einem auf Niederdruck liegendem Vorratsbehälter 5 versorgt.
Ein Niederdruckbereich 6 des Injektors 1 ist über
einen Rücklauf 7 mit dem Vorratsbehälter 5 hydraulisch verbunden.
Der Druck im Niederdruckbereich 6 des Injektors 1 beträgt
je nach Betriebszustand zwischen etwa 0 und 100 bar, vorzugsweise
zwischen etwa 0 und 10 bar. Über den Rücklauf 7 wird
eine später noch zu erläuternde Kraftstoffmenge
(Steuermenge) aus einer Steuerkammer 8 abgeführt
und über die Hochdruckpumpe 4 dem Hochdruckkreislauf
wieder zugeführt.
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Innerhalb
eines zu einem Hochdruckbereich des Injektors 1 gehörenden
Druckraum 9 ist ein in diesem Ausführungsbeispiel
einteiliges Ventilelement 10 angeordnet. Alternativ ist
eine mehrteilige, insbesondere zweiteilige Ausbildung des Ventilelementes 10,
insbesondere mit Steuerstange und Düsennadel denkbar. Das
Ventilelement 10 ist in axialer Richtung längsverschieblich
geführt und begrenzt mit seiner in der Zeichnungsebene
oberen Stirnseite 11 die Steuerkammer 8. Radial
außen wird die Steuerkammer 8 von einer Hülse 12 begrenzt,
die von einer Schließfeder 13 in axialer Richtung
gegen eine Drosselplatte 14 gedrückt wird. Andernends
stützt sich die Schließfeder 13 an einem
Umfangsbund 15 des Ventilelementes 10 ab und beaufschlagt
dieses in Richtung auf seinen Ventilsitz 16.
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Wenn
das Ventilelement 10 am Ventilsitz 16 anliegt,
d. h. sich in einer Schließstellung befindet, ist der Kraftstoffaustritt
aus einer Düsenlochanordnung 17 in einen Brennraum
(nicht dargestellt) der Brennkraftmaschine gesperrt. Ist Sie dagegen
vom Ventilsitz 16 abgehoben, kann Kraftstoff aus dem Druckraum 9 über
Axialkanäle 18, die von einem polygonförmig
konturierten Führungsabschnitt 19 des Ventilelementes 10 gebildet
sind, an dem Ventilsitz 16 vorbei zur Düsenlochanordnung 17 und
von dort aus in den nicht gezeigten Brennraum strömen.
Es ist denkbar, die Axialkanäle 18 als Drosselkanäle
auszubilden.
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Damit
das Ventilelement 10 von seinem Ventilsitz 16 abhebt
und sich in der Zeichnungsebene nach oben bewegt, muss der Kraftstoffdruck
innerhalb der Steuerkammer 8 abgesenkt werden. Hierzu wird
ein der Steuerkammer 8 zugeordnetes Steuerventil 20 (Servoventil),
mittels eines Aktuators 21 von einer ersten Schaltstellung
in eine zweite Schaltstellung bewegt, wobei in der zweiten Schaltstellung
ein von der Hochdruckversorgungsleitung 2 abgezweigter
Zulaufkanal 22 mit Drossel 23 (alternativ drosselfrei)
gesperrt ist, so dass die hydraulische Verbindung zwischen dem Hochdruckbereich
des Injektors 1 und der Steuerkammer 8 unterbrochen
ist. Bevorzugt ist die Drossel 23 im Zulaufkanal 22 wesentlich größer
als die Zulaufdrossel 27. Hierdurch ist das Ventilelementschließverhalten
unabhängig von dem Ventilelementöffnungsverhalten
abstimmbar.
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Beim Überführen
des Steuerventils 20 von der ersten in die zweiten Schaltstellung
müssen bevorzugt keine (großen) Räume
auf Systemdruck gebracht werden, so dass keine ungewollten Schwingungen
in der Steuerkammer 8 entstehen. In der zweiten Schaltstellung
des als 4/2-Wegeventil ausgebildeten Steuerventils 20 strömt
Kraftstoff aus der Steuerkammer 8 über einen Ablaufdrosselkanal 24 mit
Ablaufdrossel 25 zum Niederdruckbereich 6 des Injektors 1 und
von dort aus über den Rücklauf 7 zum Vorratsbehälter 5.
Gleichzeitig strömt Kraftstoff (unabhängig von
der Schaltstellung des Steuerventils 20) über
einen Zulaufdrosselkanal 26 mit Zulaufdrossel 27 von
dem Hochdruckbereich des Injektors 1 in die Steuerkammer 8,
wobei der Zulaufdrosselkanal 27 in dem gezeigten Ausführungsbeispiel
von dem Zulaufkanal 22 abgezweigt ist. Dabei sind die Durchflussquerschnitte
der Zulaufdrossel 27 und der Ablaufdrossel 25 derart
aufeinander abgestimmt, dass bei in der zweiten Schaltstellung befindlichem
Steuerventil 20 ein Nettoabfluss von Kraftstoff aus der Steuerkammer 8 resultiert
und in der Folge der Druck in der Steuerkammer 8 absinkt
und somit das Ventilelement 10 von seinem Ventilsitz 16 in
der Zeichnungsebene nach oben abhebt und damit den Kraftstofffluss
aus dem Druckraum 9 in den Brennraum der Brennkraftmaschine
freigibt.
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Soll
nun der Einspritzvorgang beendet, d. h. das Ventilelement auf seinen
Ventilsitz 16 bewegt werden, so wird das Steuerventil 20 von
der zweiten Schaltstellung in die erste Schaltstellung überführt,
in der ein drosselfreier Rückfüllkanal 28,
der von dem Steuerventil 20 in die Steuerkammer 8 führt
hydraulisch mit dem Zulaufkanal 22 verbunden wird, so dass Kraftstoff
aus dem Hochdruckbereich über den Zulaufkanal 22,
das Steuerventil 20 und den Rückfüllkanal 28 in
die Steuerkammer 8 strömen kann, wodurch der Druck
in der Steuerkammer 8 rapide ansteigt. Der Druckanstieg
der Steuerkammer 8 wird unterstützt durch den
in die Steuerkammer 8 durch den Zulaufdrosselkanal 26 strömenden
Kraftstoff. Es ist jedoch auch eine Ausführungsform des
Injektors 1 ohne Zulaufdrosselkanal 26 realisierbar.
In der ersten Schaltstellung ist die hydraulische Verbindung der
Steuerkammer 8 zum Niederdruckbereich 6, also
der Ablaufdrosselkanal 24 gesperrt, so dass kein Kraftstoff in
den Niederdruckbereich 6 abströmen kann.
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Wie
sich aus 1 ergibt, ist der Zulaufdrosselkanal 26 in
Strömungsrichtung zwischen der Steuerkammer 8 und
dem Steuerventil 20 angeordnet. Der Rückfüllkanal 28 selbst
wird nicht geschaltet, sondern lediglich der Zulaufkanal 22,
wobei auch eine Ausführungsform mit schaltbarem Rückfüllkanal 28 realisierbar
ist.
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In 2 ist
ein alternatives Ausführungsbeispiel eines Injektors 1 gezeigt,
das weitestgehend dem Ausführungsbeispiel gemäß 1 entspricht, so
dass zur Vermeidung von Wiederholungen im Wesentlichen nur auf die
Unterschiede zu dem Ausführungsbeispiel gemäß 1 eingegangen
wird.
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Der
wesentliche Unterschied zu dem Ausführungsbeispiel gemäß 1 besteht
darin, dass der Ablaufdrosselkanal 24 mit Ablaufdrossel 25 dem Steuerventil 20,
genauer gesagt den Steuerventilsitzen des Steuerventils 20 nachgeordnet ist.
Zur Anbindung des Ablaufdrosselkanals 24 ist ein Ablaufkanal 29 zwischen
der Steuerkammer 8 und dem Steuerventil 20 vorgesehen,
durch den Kraftstoff in der zweiten Schaltstellung des Steuerventils 20 zum
Ablaufdrosselkanal 24 und von dort aus zum Niederdruckbereich 6 und
zum Rücklauf 7 strömen kann. Dabei ist
es denkbar, dass in der ersten Schaltstellung des Steuerventils 20 nur
der Ablaufdrosselkanal 24 geschaltet wird oder zusätzlich
oder alternativ der Ablaufkanal 29.
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In 3 ist
eine konstruktiv konkretisierte mögliche Ausführungsform
eines Injektors 1 gezeigt. Wesentlicher Bestandteil des
Injektors 1 ist das Steuerventil 20 mit seinem
länglichen, kolbenförmigen Ventilglied 30,
das fest mit einer Ankerplatte 31 des in diesem Ausführungsbeispiel
elektromagnetischen Aktuators 21 ausgebildet ist. Das Ventilglied 20 wird von
einer Druckfeder 32 in Richtung auf seinen ersten, als
Flachsitz ausgebildeten Steuerventilsitz 33 federkraftbeaufschlagt.
Das Ventilglied 30 ist zwischen dem ersten Steuerventilsitz 33 und
einem gegenüberliegenden zweiten, innenkonischen Steuerventilsitz 34 verstellbar.
Zum Verstellen des Ventilgliedes 30 von dem ersten Steuerventilsitz 33 (erste Schaltstellung)
zur Anlage an dem zweiten Steuerventilsitz 34 (zweite Schaltstellung)
muss der elektromagnetische Aktuator 21 bestromt werden,
wohingegen die Bestromung zum Rückstellen in die erste Schaltstellung
unterbrochen wird.
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In 3 ist
die erste Schaltstellung des Ventilgliedes 30 gezeigt.
Das Ventilglied 30 liegt an seinem ersten Steuerventilsitz 33 an,
wodurch die Verbindung der Steuerkammer 8 zum Niederdruckbereich 6 und
damit zum Rücklauf 7 unterbrochen ist. Der über
die Hochdruckversorgungsleitung 2 und dem Versorgungskanal 39 in
den Druckraum 9 strömende Kraftstoff gelangt über
den in diesem Ausführungsbeispiel drosselfrei ausgebildeten
Zulaufkanal 22 in eine Ventilkammer 35 des Steuerventils 20 und von
dort aus über den Rückfüllkanal 28 in
die Steuerkammer 8, die gleichzeitig dauerhaft über
den Zulaufdrosselkanal 26 mit Zulaufdrossel 27 mit
dem Druckraum 9 (Hochdruckbereich) des Injektors 1 verbunden
ist. Der Zulaufdrosselkanal 26 ist dabei in ein hülsenförmiges
Bauteil 36 als Radialbohrung eingebracht, wobei das hülsenförmige
Bauteil 36, das die Steuerkammer 8 stirnseitig
begrenzende Ventilelement 10 führt und radial
außen sowie axial nach oben die Steuerkammer 8 begrenzt.
In der ersten Schaltstellung wird die Steuerkammer 8 schnell
auf Systemdruck gebracht, so dass sich das Ventilelement 10 in
der Zeichnungsebene nach unten auf seinen Ventilsitz 16 bewegt
und die Düsenlochanordnung 17 in der Folge versperrt
ist.
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Zum Öffnen
der Düsenlochanordnung 17 muss das Ventilelement 10 in
der Zeichnungsebene nach oben bewegt werden, wozu der Druck in der Steuerkammer 8 abgesenkt
werden muss. Hierzu wird der elektromagnetische Aktuator 21 bestromt, wodurch
sich das Ventilglied 30 in der Zeichnungsebene nach oben
bewegt und zur Anlage an dem zweiten Steuerventilsitz 34 kommt.
Hierdurch wird die Verbindung des Zulaufkanals 22 zur Ventilkammer 35 und
damit zum Rückfüllkanal 28 und zur Steuerkammer 8 unterbrochen.
Gleichzeitig, da das Ventilglied 30 nicht mehr an seinen
ersten Steuerventilsitz 30 anliegt, kann Kraftstoff aus
der Steuerkammer 8 über den Ablaufdrosselkanal 24 mit
Ablaufdrossel 25 in eine Zwischenkammer 37 radial
außerhalb des ersten Steuerventilsitzes 33 und
von dort aus an dem ersten Steuerventilsitz 33 vorbei durch
einen Axialkanal 38 innerhalb des Ventilgliedes 30 hindurch,
zum Niederdruckbereich 6 und damit zum Rücklauf 7 strömen.
Hierdurch sinkt der Druck in der Steuerkammer 8 und das
Ventilelement 10 hebt von seinem Ventilsitz 16 ab,
so dass der Einspritzvorgang beginnt. In den Schaltphasen des Steuerventils 20 gibt
es (nahezu) keine Kurzschlussverluste durch gleichzeitig geöffnete
Steuerventilsitze, da beide Steuerventilsitze 33, 34 lediglich über
den Ablaufdrosselkanal 24 mit Ablaufdrossel 25 hydraulisch
miteinander verbunden sind.
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Wie
aus 3 zu erkennen ist, handelt es sich bei dem Steuerventil 20 um
ein in axialer Richtung druckausgeglichenes Ventil. Dies wird dadurch erreicht,
dass ein erster Führungsdurchmesser D1 und
ein axial davon beabstandeter Führungsdurchmesser D2 des Ventilgliedes 30 gleich groß sind
und somit die in die beiden gegenüberliegenden Axialrichtungen
mit Niederdruck beaufschlagten Flächen des Ventilgliedes 30 gleich
groß sind.
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Zum
Optimieren der Ventilelementbewegung kann, beispielsweise im Bereich
der Axialkanäle 18 eine Drosselung vorgesehen
werden. Weiterhin kann im Zulaufkanal 22 eine Drossel vorgesehen
werden.
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Von
besonderem Vorteil zur Reduzierung von Bauteilspannungen ist es,
dass die Steuerventilsitze 33, 34 (Schaltkanten)
in einem Abschnitt 40 des Injektors 1 angeordnet
sind, der in den Druckraum 9 hinein ragt und somit von
unter Hochdruck stehendem Kraftstoff umgeben ist.
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Ferner
ist es von Vorteil, dass die Steuerventilsitze 33, 34 in
unterschiedlichen Kammern, nämlich der erste Steuerventilsitz 33 in
der Ventilkammer 35 und der zweite Steuerventilsitz 34 in
der Zwischenkammer 37 angeordnet sind, wobei die Ventilkammer 35 und
die Zwischenkammer 37 nur über den Ablaufdrosselkanal 24 mit
einem geringeren Durchflussquerschnitt verbunden ist. Axial zwischen
der Ventilkammer 35 und der Zwischenkammer 37 ist
ein Führungsabschnitt für das Ventilglied 30 vorgesehen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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