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Die
Erfindung betrifft ein optisches Element aus einem synthetischen
Quarzglas, insbesondere für
den Einsatz in einer Projektionsbelichtungsanlage der Mikrolithographie,
eine Projektionsbelichtungsanlage mit einem derartigen optischen
Element, ein Verfahren zur Herstellung eines derartigen optischen Elements,
ein Verfahren zur Herstellung einer Projektionsbelichtungsanlage
und eine Verwendung eines synthetischen Quarzglases in einer Projektionsbelichtungsanlage
der Mikrolithographie.
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Als
Material für
optische Elemente, insbesondere für Linsen in optischen Systemen,
die mit Laserlichtquellen, insbesondere mit Excimer-Laserlichtquellen,
bei UV-Wellenlangen betrieben werden, wird häufig Quarzglas wegen seiner
sehr guten Transmissionseigenschaften für Wellenlängen bis hinunter zu 180 nm
verwendet. Ein Beispiel für
ein solches optisches System ist eine Projektionsbelichtungsanlage
für die
Mikrolithographie. Solche Projektionsbelichtungsanlagen werden häufig mit
Arbeitswellenlängen
von 248 nm oder 193 nm betrieben. Andere optische Systeme, die ebenfalls
in diesem Wellenlängenbereich
betrieben werden, sind Systeme zur Laser-Materialbearbeitung, Belichtungsanlagen für die Herstellung
von Flat Panel bzw. TFT-Displays, Systeme
zum TFT-Annealing, Inspektionssysteme für die Defektinspektion.
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Eine
Projektionsbelichtungsanlage für
die Mikrolithographie weist neben einem Projektionsobjektiv zur
Abbildung einer Struktur eines Retikels auf einem lichtempfindlichen
Substrat, dem Wafer, weitere optische Teilsysteme auf, insbesondere
ein Beleuchtungssystem zur Formung einer homogenen Beleuchtung des
Retikels. Optische Elemente zur Verwendung in diesen optischen Teilsystemen
werden bevorzugt aus synthetischem Quarzglas hergestellt.
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Die
Herstellung von synthetischem Quarzglas von ausreichender Qualität zur Anwendung
in einer Projektionsbelichtungsanlage kann beispielsweise nach allgemein
bekannten Verfahren durch Oxidation oder Flammenhydrolyse siliziumhaltiger
Ausgangssubstanzen hergestellt werden. Bei diesen Verfahren werden
in der Regel mittels eines Brenners SiO2-Partikel erzeugt
und schichtweise auf einem Träger
abgeschieden. Bei hoher Temperatur der Flamme und des Trägers kommt
es zu einem unmittelbaren Verglasen der SiO2-Partikel (sog. „Direktverglasen" oder „Direktabscheidung"). Im Unterschied dazu
ist bei dem sogenannten „Soot-Verfahren" die Temperatur der
Flamme und des Trägers
so niedrig gewählt,
dass ein pulverartiges Produkt abgeschieden wird, welches in einem
separaten Sinterschritt zu transparentem Quarzglas verglast wird.
Die im folgenden verwendete Bezeichnung „nach dem Soot-Verfahren hergestellt" bezeichnet daher
ein Quarzglas, welches mittels Oxidation oder Flammenhydrolyse zunächst als
pulverförmiges
Zwischenprodukt mit anschließendem
Sinterschritt zur Verglasung hergestellt wurde
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Die
DE 199 42 443 A1 (entsprechend
US 6,376,401 ) beschreibt
ein Herstellverfahren für
synthetisches Quarzglas mit hoher Durchlässigkeit für Ultraviolettstrahlung bis
zu Wellenlängen
von 157 nm und einem geringen Gehalt an Hydroxylgruppen, den sogenannten
OH-Gruppen. Die Anwendung des Soot-Verfahrens soll es ermöglichen,
den Gehalt an OH-Gruppen in den Bereich unterhalb von ca. 70 ppm
zu reduzieren, unter gleichzeitiger Minimierung des Gehaltes an
Chlor und metallischen Verunreinigungen. Die Minimierung des Gehaltes
an OH-Gruppen wird dabei im Hinblick auf verbesserte Transmission
angestrebt, da davon ausgegangen wird, dass diese OH-Gruppen eine
Absorption in einer Bande des Ultraviolettbereiches um 165 nm verursachen, die
zu einer Transmissionserniedrigung des Quarzglases bei Bestrahlung
mit einer Wellenlänge
von 157 nm führt.
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Unter
dem OH-Gehalt wird hier und im folgenden ein über das Volumen eines Quarzglasrohlings
bzw. eines aus dem Quarzglas hergestellten optischen Elements gemittelter
OH-Gehalt verstanden (z.B. arithmetisches Mittel von mindestens
drei über das
Volumen gleichmäßig verteilten
Messpunkten). Der OH-Gehalt wird spektroskopisch, beispielsweise durch
IR-Spektroskopie, ermittelt. Die Angabe in ppm bezieht sich auf
den Gewichts-Anteil der Hydroxylgruppen (sog. „Gew.-ppm"). Die Umrechnung von dieser Konzentrationseinheit
in die Anzahl an Hydroxylgruppen pro cm
3 im
Quarzglas ist nach der in
DE 10 2004 018 887 A1 angegeben Umrechnungsregel möglich.
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Eine
ausreichende Transmission des Quarzglasmaterials ist jedoch nur
eine Voraussetzung für seine
Eignung beim Einsatz in hoch komplexen optischen Systemen, wie beispielsweise
Beleuchtungssystemen oder Projektionsobjektiven für die Mikrolithographie.
Es ist bekannt, dass Laserbestrahlung bei Wellenlangen von 193 nm,
aber auch schon von 248 nm, zu strahlungsinduzierten Dichteänderungen des
Quarzglasmaterials (ihren kann, welche mit Brechungsindex-Änderungen
verbunden sind. Diese Änderungen
der optischen Eigenschaften können
in Lithographie-Systemen unter anderem zu Abbildungsfehlern führen, die
die Lebensdauer der Systeme begrenzen und gegebenenfalls eine Auswechslung
und Nachjustage erforderlich machen.
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Ein
seit längerem
bekannter Effekt ist eine strahlungsinduzierte Verdichtung des Quarzglasmaterials,
die mit einer Brechzahlerhöhung
im bestrahlten Bereich verbunden ist. Dieser Effekt wird als „Compaction" oder „Kompaktierung" bezeichnet. Die Compaction
ist ein häufig
untersuchtes Phänomen, welches
besonders klar bei Bestrahlung mit relativ großen Energiedichten von beispielsweise
mehr als 0,5 mJ/cm
2 nachweisbar ist. Um
zu vermeiden, dass Compaction im kritischen Umfang bei den typischen Arbeitsenergiedichten
und Arbeitswellenlängen
in Lithographiesystemen auftritt, wurde vorgeschlagen, das Quarzglasmaterial
bei hohen Energiedichten vorzubestrahlen oder mechanisch zu verdichten,
so dass die Compaction bereits vor Inbetriebnahme des Quarzglasmaterials
weitgehend abgeschlossen ist, um auf diese Weise ein bei den Gebrauchsstrahlungsdichten
relativ stabiles Material zu erhalten (vgl. z.B.
US 6,205,818 B1 und
US 6,295,841 B1 ).
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Besonders
bei niedrigeren Energiedichten im Bereich der Betriebsenergiedichten
von Lithographiesystemen, das sind diejenigen Energiedichten, die
beim Betrieb der Projektionsbelichtungsanlage anfallen, wird noch
ein gegenläufiger
Effekt wirksam, der mit einer strahlungsinduzierten Ausdehnung des Materials
verbunden ist und eine Brechzahlerniedrigung bewirkt. Dieser Effekt
einer strahlungsinduzierten Dichteabnahme wird als „Rarefaction" bezeichnet. Hinweise
auf diesen Effekt sind den Artikeln „Radiation effects in hydrogen-impregnated
vitreous silica" von
J.E. Shelby in J. Appl. Phys. Vol. 50, Seiten 370ff (1979) oder „Behavior
of Fused Silica Irradiated by Low Level 193 nm Excimer Laser for
Tens of Billions of Pulses" von
C.K. Van Peski, Z. Bor, T. Embree und R. Morton, Proc. SPIE, Vol.
4347, Seiten 177 bis 186 (2001), sowie dem Artikel „Mechanisms
of radiation induced defect generation in fused silica", U. Natura et al.,
Proceedings of SPIE, Vol. 5273, 155-163, Boulder, 2003,
entnehmbar.
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Ein
weiterer Alterungseffekt, der in Lithographiesystemen beobachtet
wird, insbesondere wenn die Linsen mit polarisiertem Licht bestrahlt
werden, ist die sogenannte polarisationsinduzierte Doppelbrechung
(PIB). So führt
beispielsweise Bestrahlung mit linear polarisiertem UV-Licht zu
einer direkten Doppelbrechung, die nicht auf einer Dichteänderung des
Materials beruht. In
DE
10 2004 017 031 A1 ist ein Quarzglas beschrieben, dass
gegen PIB und Compaction besonders resistent sein soll. Als wesentlich
für ein
derartiges Quarzglas wird dort ein verhältnismäßig geringer OH-Gehalt von
30 bis 200 ppm in Kombination mit einer sog. „fiktiven Temperatur" von mehr als 1000°C angegeben.
Die fiktive Temperatur charakterisiert die spezifische Netzwerkstruktur des
Quarzglases (die Matrix). Je geringer die Abkühlraten nach der Verglasung
gewählt
werden, desto geringer fällt
die fiktive Temperatur aus. Daher entspricht eine niedrige fiktive
Temperatur, beispielsweise von weniger als 900°C einer besonders dichten Netzwerkstruktur
mit einer geringen Defektdichte. Aufgrund der besonderen Eigenschaften
des Quarzglases bildet sich aber auch bei einer sehr hohen fiktiven
Temperatur ein dichtes Netzwerk aus, vgl. z.B.
DE 10 2004 017 031 A1 .
Gemäß dieser
deutschen Offenlegungsschrift soll die dichte Struktur des Quarzglas-Netzwerks
in Verbindung mit dem niedrigen OH-Gehalt eine weitere Kompaktierung
verhindern. Gleichzeitig soll die dichte Netzwerkstruktur eine Reduzierung
der PIB bewirken. Das Quarzglas gemäß
DE 10 2004 017 031 A1 wird
weiterhin nachträglich
bei einer Temperatur unterhalb von 500°C mit Wasserstoffbeladen, da
H
2 eine ausheilende Wirkung in Bezug auf
während
der Bestrahlung auftretende UV-induzierte Defekte bewirkt. Die Beladung
mit Wasserstoff bei einer Temperatur unterhalb von 500°C bezeichnet
man auch als „Kaltbeladung".
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Entsprechend
bezeichnet man Quarzgläser, deren
H2-Gehalt mit Hilfe dieses Verfahrens auf
einen Wert über
der Nachweisgrenze, insbesondere auf einen Wert von mehr als 1016 Molekülen/cm3, gebracht wird, als „kaltbeladene Quarzgläser".
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Weitere über die
Bestrahlungszeit veränderliche
Alterungseffekte sind die induzierte und die transiente Absorption.
Die induzierte Absorption wird durch bestrahlungsinduziertes Aufbrechen
von Bindungen in der Quarzglasmatrix verursacht. Die transiente
Absorption nimmt bei Bestrahlung schnell zu und relaxiert nach Ende
der Bestrahlung wieder. Dieser Effekt wird bereits an noch nicht
vorbestrahltem Glas beobachtet, sofern dieses SiH-Bindungen enthält. Die
transiente Absorption nimmt in der Regel im Laufe der Nutzung des
Quarzglases zu, wenn die SiH- bzw. SiOH-Konzentration in der Matrix
zunehmen. Eine solche Zunahme wird durch die Absättigung von bei Bestrahlung
gebrochenen Matrixbindungen durch freien Wasserstoff verursacht.
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Die
DE 198 41 932 A1 gibt
einen Quarzglastyp an, bei dem die induzierte Absorption im Laufe
der Bestrahlungsdauer zunächst
rasch ansteigt, dann jedoch in eine Sättigung auf niedrigem Niveau einmündet. Ein
solcher Glastyp soll durch Flammenhydrolyse mittels Direktabscheidung
hergestellt werden. Dabei wird durch nachträgliches Austreiben von Wasserstoff
durch Tempern ein Wasserstoffgehalt von maximal 5 × 10
16 Molekülen/cm
3 und ein OH-Gehalt von mindestens 400 ppm
eingestellt.
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Die
Angabe des H
2-Gehalts bezieht sich hier und
im folgenden, entsprechend dem OH-Gehalt, auf einen über das Quarzglas-Volumen gemittelten
Wert. Der H
2-Gehalt wird aufgrund einer
Raman-spektroskopischen Messung ermittelt, die
von Khotimchenko et
al. in dem Artikel „Determining
the Content of Hydrogen Dissolved in Quartz Glass Using the Methods of
Raman Scattering and Mass Spectrometry", in „Zhurnal Prikladnoi Spektroskopii", Vol. 46, No. 6 (1987),
Seiten 987 bis 991 beschrieben worden ist. Die Kalibrierung
erfolgt mittels Ausgasen des H
2-Gehalts
einer Vergleichsprobe im Vakuum und Bestimmung des Volumens des
ausgegasten H
2.
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Aus
der
JP 4-97922 ist bekannt,
dass ein hoher Gehalt an OH-Gruppen zu einer Reduktion der induzierten
Absorption des Glases bei UV-Laserbestrahlung führen soll.
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Der
aus
DE 198 41 932
A1 bekannte Glastyp weist beim Einsatz in einem Objektiv
einer Projektionsbelichtungsanlage der Lithographie immer noch eine
höhere
Kompaktierung und eine stärkere
PIB und transiente Absorption im Vergleich zu OH-ärmeren und
kaltbeladenen Gläsern
auf. Damit kann dieses Quarzglas zwar für optische Elemente verwendet werden,
welche an solchen Positionen im Objektiv eingesetzt werden, die
eine geringe Strahlungsbelastung aufweisen. Bei einer erhöhten Strahlungsbelastung,
insbesondere wenn die Bestrahlung nicht rotationssymmetrisch erfolgt,
wie beispielsweise bei bestimmten Beleuchtungssettings wie Dipol-Beleuchtung,
ist dieses Glas wegen seiner Compaction ungeeignet, bei einer Betriebswellenlänge von
193 nm und Energiedichten unter 50 bis 200 μJ/cm
2 je
nach Pulsdauer wegen seiner Rarefaction.
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Ein
Soot-Glas mit einem OH-Gehalt unter 300 ppm und mittels Kaltbeladung
erhöhtem
H2-Gehalt weist den Nachteil auf, dass die
induzierte Absorption unter UV-Bestrahlung über die Betriebsdauer des optischen
Elements in einer Projektionsbelichtungsanlage kontinuierlich zunimmt
und damit auch zunehmend die Abbildungsqualität und -effizienz des Objektivs
negativ beeinflusst. Die Abbildungsqualität wird dabei in der Weise beeinflusst,
dass durch die induzierte Absorption eine lokale Aufheizung des
optischen Elements erfolgt, auch bezeichnet als „lens heating". Diese Aufheizung
ist lokal auf die bestrahlten Stellen des optischen Elements begrenzt,
und führt damit
auch zu einer lokalen Veränderung
der Abbildungseigenschaften. Die Abbildungseffizienz wird ganz allgemein
schlechter, da ein Teil der UV-Strahlung durch die induzierte Absorption
absorbiert wird und damit nicht mehr an der Abbildung mitwirken kann.
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Der
Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein optisches Element
aus synthetischem Quarzglas anzugeben, das für den Einsatz in einer Projektionsbelichtungsanlage
der Arbeitswellenlänge
248 nm bzw. der Arbeitswellenlänge
193 nm geeignet ist. Es ist ferner die Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, eine Projektionsbelichtungsanlage anzugeben, deren optische
Eigenschaften sich durch strahlungsbedingte Schädigungen ihrer optischen Elemente
nicht oder nur in so geringem Maße verändern, dass ein stabiler Betrieb
der Projektionsbelichtungsanlage gewährleistet ist.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch ein optisches Element gemäß Anspruch
1. Weiterhin wird die Aufgabe gelöst durch eine Projektionsbelichtungsanlage
gemäß Anspruch
14, ein Herstellungsverfahren für
ein optisches Element gemäß Anspruch 27,
ein Herstellungsverfahren für
eine Projektionsbelichtungsanlage gemäß den Ansprüchen 31 und 32 und die Verwendung
eines synthetischen Quarzglases in einem Objektiv gemäß Anspruch
33.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen sind in den abhängigen
Ansprüchen
angegeben.
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Die
Erfinder haben erkannt, dass für
transmittierende optische Elemente in einer Projektionsbelichtungsanlage
für die
Mikrolithographie ein synthetisches Quarzglas, welches einen OH-Gehalt
von weniger als 100 ppm, bevorzugt weniger als 50 ppm, insbesondere
weniger als 30 ppm, und einen H2-Gehalt
von weniger als 1015 Molekülen/cm3 aufweist, vorteilhaft eingesetzt werden
kann. Ein solches Quarzglas zeigt nicht nur eine hohe Strahlungsbeständigkeit
im Hinblick auf Effekte wie Kompaktierung, Rarefaction, PIB und
transiente Absorption, sondern ist auch bezüglich der induzierten Absorption
für Lithographie-Anwendungen
vorteilhaft.
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Zwar
zeigt die induzierte Absorption eines solchen Quarzglases unter
UV-Bestrahlung zunächst einen
starken Anstieg, sie geht aber bei weiterer Bestrahlung in eine
Sättigung
auf relativ niedrigem Niveau über.
Der Verlauf der induzierten Absorption αind als
Funktion der Anzahl der Laserpulse N, denen das optische Element
ausgesetzt ist, zeigt bei einer Wellenlänge von weniger als 250 nm
ein erstes Regime für
Pulszahl N0 bis N1,
welches mit einer ersten Funktionsgleichung αind1(N)
beschreibbar ist, und ein zweites Regime für Pulszahl Ns bis
N2, welches mit einer zweiten Funktionsgleichung αind2(N)
beschreibbar ist, wobei αind1(N) nicht mit αind2(N)
identisch ist. Dabei gilt N0 < N1 < Ns < N2.
Ns ist ein Schwellenwert der Pulszahl, ab dem die induzierte Absorption
in eine Sättigung übergeht,
d.h. ab dem die induzierte Absorption nicht mehr von der Pulszahl
abhängig
ist. Insbesondere ist der Verlauf der induzierten Absorption im
ersten Regime mit αind1(N) = aH2N und
der Verlauf im zweiten Regime mit αind2(N)
= cHdN0 beschreibbar, wobei
H die Energiedichte der eingestrahlten UV-Laserpulse bezeichnet
und a, c und d Konstanten sind, die von Eigenschaften des Materials
abhängen.
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Dieses
Verhalten ähnelt
dem des aus
DE 198
41 932 A1 bekannten Quarzglases. Im Gegensatz zu dem dort
beschriebenen Glas weist das erfindungsgemäß eingesetzte Glas jedoch einen
erheblich niedrigeren OH-Gehalt von weniger als 100 ppm auf. Dies
bewirkt ein deutlich verbessertes Verhalten bezüglich Kompaktierung und gewährleistet
damit einen stabileren Brechungsindex des optischen Elements während seiner
gesamten Lebensdauer.
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Entgegen
der Angabe in
DE 198
41 932 A1 , dass für
das Erreichen einer Sättigung
der induzierten Absorption auf niedrigem Niveau die Herstellbedingungen
des Quarzglases entscheidend sind, insbesondere dass ein Herstellverfahren
mit Direktverglasung angewendet wird, zeigt sich, dass auch ein nach
einem Soot-Verfahren hergestelltes Glas mit niedrigem H
2-Gehalt
eine Sättigung
der induzierten Absorption auf niedrigem Niveau erreichen kann.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn der H
2-Gehalt
sogar unterhalb der Nachweisgrenze der weiter oben beschriebenen
Messmethode per Ramanspektroskopie mit Kalibrierung mittels Ausgasen
im Vakuum liegt.
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Wird
die Projektionsbelichtungsanlage mit einem KrF-Laser, also bei einer
Arbeitswellenlänge von
248 nm betrieben, so kann dieses Quarzglas für nahezu alle transmittierenden
optischen Elemente, sowohl im Beleuchtungssystem als auch im Projektionsobjektiv,
vorteilhaft eingesetzt werden. Der besondere Vorteil hinsichtlich
der geringen induzierten Absorption zeigt sich insbesondere bei
Linsen, welche einer hohen Strahlungsbelastung ausgesetzt sind.
Vorteilhaft ist dabei besonders die Verwendung dieses Glastyps für Linsen
mit einer Mittendicke zwischen 1 und 10 cm, welche einer Strahlungsenergie von
weniger als 5 mJ/cm2, bevorzugt weniger
als 1 mJ/cm2, insbesondere weniger als 200 μJ/cm2, bei einer Lebensdauer von etwa 100 Milliarden
Laserpulsen ausgesetzt sind. Eine typische Pulsdauer liegt dabei
bei 15 bis 30 ns (integral square), bei Pulsstreckung (pulse stretching)
sogar bis zu 150 ns. Speziell im Beleuchtungssystem fallen Betriebsenergiedichten
von bis zu 5 mJ/cm2 an, im Projektionsobjektiv sind
die Betriebsenergiedichten üblicherweise
geringer.
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Im
Projektionsobjektiv wirkt sich die strahlungsbedingte Schädigung optischer
Elemente aus Quarzglas vor allem dann negativ auf die Abbildungsqualität aus, wenn
die optischen Elemente asymmetrisch mit Strahlung beaufschlagt werden
und damit eine asymmetrische, d.h. nicht rotationssymmetrische,
Schädigung
auftritt. Dies ist beispielsweise bei Verwendung besonderer asymmetrischer
Beleuchtungssettings der Fall. Insbesondere Dipol-Settings verursachen
eine stark asymmetrische Schädigung des
optischen Elements. Auch der weiter oben beschriebene Effekt der
asymmetrischen Linsenerwärmung
(lens heating) durch Absorption macht sich bei solchen optischen
Elementen besonders bemerkbar. Es ist daher besonders vorteilhaft,
das angegebene OH- und H2-arme Quarzglas
für optische
Elemente einzusetzen, die in derart asymmetrischer Weise intensiver
UV-Strahlung ausgesetzt
sind. Dies sind insbesondere optische Elemente im Bereich einer
Pupillenebene.
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Andere
optische Elemente, für
die ein solches Quarzglas vorteilhaft eingesetzt werden kann, sind
Filterelemente oder diffraktive bzw. refraktive optische Elemente.
Solche Elemente werden meist im Beleuchtungssystem eingesetzt. Mit
diffraktiven optischen Elementen sind solche Elemente gemeint, die beugende
Strukturen (z. B. eine Mikrostrukturierung) tragen, wie Gitter oder
Streuscheiben, während
unter refraktiven optischen Elementen insbesondere Mikrolinsenarrays
zu verstehen sind. Diese Elemente sind in einer Projektionsbelichtungsanlage
mit einer Arbeitswellenlänge
von 248 bzw. 193 nm typischerweise nur 1 bis 3 mm dick, und sind
im allgemeinen 5 bis 20 mal höheren
Energiedichten als Quarzglaslinsen ausgesetzt und deshalb besonders
anfällig
für strahlungsinduzierte
Schädigung.
Besonders vorteilhaft zeigen sich bei einer Arbeitswellenlänge von
248 nm die Eigenschaften des oben angegebenen H2- und
OH-armen Glases
bei derartigen Elementen bezüglich
induzierter Absorption bei einer Strahlungsbelastung von 1 bis 10
mJ/cm2 über
eine Lebensdauer von etwa 20 bis 100 Milliarden Laserpulsen.
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Auch
in einer mit einem ArF-Laser, also bei einer Arbeitswellenlänge von
193 nm, betriebenen Projektionsbelichtungsanlage kann ein Quarzglas gemäß Anspruch
1 mit Vorteil eingesetzt werden. Bei dieser Wellenlänge ist
die induzierte Absorption als Funktion der Anzahl der Laserpulse,
denen das Quarzglas ausgesetzt wird, etwa um einen Faktor 10 gegenüber der
bei gleicher Energiedichte H induzierten Absorption bei 248 nm erhöht. Daher
kommt die Verwendung dieses Quarzglases in einem Beleuchtungssystem
oder einem Projektionsobjektiv bei einer bei 193 nm betriebenen
Projektionsbelichtungsanlage vor allem für weniger stark belastete optische Elemente
in Frage. Besonders vorteilhaft ist die Verwendung für Linsen,
welche eine Mittendicke von 1 bis 10 cm aufweisen, und einer Energiedichte
von weniger als 50 μJ/cm2, insbesondere weniger als 20 μJ/cm2, bei einer Lebensdauer von 200 bis 300
Milliarden Laserpulsen ausgesetzt sind.
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Vorteilhaft
lässt sich
dieser Glastyp auch bei 193 nm für
Filterelemente, diffraktive optische Elemente oder refraktive optische
Elemente einsetzen, welche eine Dicke von 0,3 bis 3 mm aufweisen.
Besonders vorteilhaft erweist sich die Verwendung für solche
Elemente bei dieser Wellenlänge
bei einer Strahlungsbelastung von 1 bis 3 mJ/cm2 bei
einer Lebensdauer von etwa 20 bis 100 Milliarden Laserpulsen. Die
Pulslänge
bei Projektionsbelichtungsanlagen mit einer Arbeitswellenlänge von
193 nm liegt typischerweise bei oder über 150 ns.
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Bei
der Herstellung des beschriebenen OH-armen und H2-armen
synthetischen Quarzglases für
optische Elemente für
UV-Anwendungen ist es besonders günstig, ein Soot-Verfahren zu
verwenden. Besonders vorteilhaft ist es, wenn während des Herstellungsverfahrens
kein Wasserstoff in das Quarzglas eingebracht wird, so dass während des gesamten
Herstellungsprozesses der H2-Gehalt einen
Wert von 1015 Molekülen/cm3 nie übersteigt.
Gegenüber
Quarzgläsern,
bei denen der H2-Gehalt während des
Herstellungsprozesses über
diesen Wert steigt, und bei denen H2 nachträglich wieder ausgetrieben
wird, um den H2-Gehalt auf 1015 Moleküle/cm3 zu senken, weist ein derart hergestelltes Quarzglas
eine geringere Anzahl von Vorgängerdefekten
durch H2-Überschuss auf. Derartige Vorgängerdefekte
entstehen zum einen dadurch, dass es durch Einbringen von H2 zu lokalen Verspannungen in der Glasmatrix
kommt. Zum anderen kann Wasserstoff auch lokal durch chemische Reaktionen
an Schwachstellen der Matrix Defekte ohne Bestrahlung bilden. Beim
nachträglichen
Austreiben von H2 relaxieren diese Defekte
nicht vollständig,
so dass ein Quarzglas, dessen H2-Gehalt
während
des Herstellungsprozesses signifikant höher als 1015 Moleküle/cm3 war, eine höhere Defektdichte aufweist,
als ein Quarzglas, dessen H2-Gehalt immer
kleiner oder gleich 1015 Moleküle/cm3 betrug. Diese geringere Defektdichte bewirkt
eine Verringerung der Compaction und gleichzeitig eine Absenkung
des Sättigungsniveaus
der induzierten Absorption, also des oben beschriebenen zweiten
Regimes der induzierten Absorption.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen
der Erfindung, anhand der Figuren der Zeichnung, die erfindungswesentliche
Einzelheiten zeigen, und aus den Ansprüchen. Die einzelnen Merkmale
können
je einzeln für
sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination bei einer Variante
der Erfindung verwirklicht sein.
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1 zeigt
schematisch die induzierte Absorption verschiedener synthetischer
Quarzgläser als
Funktion der Anzahl der Laserpulse, denen die Quarzgläser ausgesetzt
werden.
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2 zeigt
eine schematische Darstellung einer Projektionsbelichtungsanlage
mit einem Beleuchtungssystem und einem Projektionsobjektiv, die transmittierende
optische Elemente aus synthetischem Quarzglas enthält;
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1 zeigt
qualitativ die induzierte Absorption α
ind in
cm
–1 bei
verschiedenen synthetischen Quarzgläsern als Funktion der Anzahl
von UV-Laserpulsen, mit denen die Gläser bestrahlt werden. Eine Messung
einer derartigen Charakteristik der induzierten Absorption als Funktion
der Bestrahlungsdauer bzw. der Anzahl der Laserpulse, denen die
Probe ausgesetzt wird, kann in analoger Weise wie in
DE 198 41 932 , oder in der Publikation
R.J.
Araujo et al., „Induced
Absorption in Silica (A Preliminary Model), Proc. of SPIE, Vol.
3424, S. 2–9,
San Diego, 1998, beschrieben, durchgeführt werden.
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Kurve
A zeigt den Verlauf der induzierten Absorption eines synthetischen
Quarzglases, welches durch Direktabscheidung gewonnen wurde und
das einen OH-Gehalt von 900 ppm und einen H2-Gehalt von
1017 Molekülen/cm3 aufweist.
Mit einer Energiedichte H, welche typischerweise zwischen 0,2 mJ/cm2 und 100 mJ/cm2 gewählt wird,
und der Pulszahl N folgt die induzierte Absorption einer Funktionsgleichung αind(N)
= bHe × N,
wobei der Exponent e ungefähr
gleich 2 ist. Der Wert b entspricht einer materialabhängigen Konstante.
Dieses Verhalten ist für
direktabgeschiedene Quarzgläser
mit einem derart hohen OH- und H2-Gehalt
charakteristisch.
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Auch
Quarzgläser,
welche nach einem Soot-Verfahren gewonnen wurden, und die einen OH-Gehalt
zwischen 100 und 400 ppm und einen H2-Gehalt
von mehr als 1016 Molekülen/cm3 aufweisen,
zeigen einen solchen Verlauf der induzierten Absorption. Im Vergleich
zu direktabgeschiedenen Quarzgläsern,
zeigen solche Soot-Gläser
eine geringere Rarefaction. Signifikante Rarefaction ist erst bei sehr
hohen H2-Gehalten ab 1 bis 5 × 1017 Molekülen/cm3 zu erwarten, vgl. U. Natura et
al., „Mechanisms
o radiation induced defect generation in fused silica", Proceedings of
SPIE, Vol. 5273, 155–163, Boulder,
2003.
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Auch
Soot-Gläser
mit einem niedrigeren OH-Gehalt von 1 bis 100 ppm und einem verhältnismäßig hohen
H2-Gehalt von 5 × 1015 Molekülen/cm3 bis 5 × 1017 Molekülen/cm3 weisen qualitativ den gleichen Verlauf
der induzierten Absorption entsprechend Kurve A auf. Solche Gläser werden
vor dem Sintervorgang, der zur Verglasung führt, aggressiv getrocknet,
um den niedrigen OH-Gehalt einzustellen. Anschließend wird
der auf Liefermaß gebrachte Rohling
bei Temperaturen unter 500°C
mit Wasserstoff beladen, bis der hohe H2-Gehalt
eingestellt ist.
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Kurve
B zeigt qualitativ den Verlauf der induzierten Absorption als Funktion
der Pulszahl für
ein synthetisches Quarzglas, welches nach dem in
DE 198 41 932 A1 beschriebenen
Verfahren hergestellt wurde. Bei einem solchen durch Direktabscheidung gewonnenen
Glas, wird während
der Herstellung durch eine Temperbehandlung der bereits bei der Synthese
eingebaute Wasserstoffgehalt um fast eine Größenordnung reduziert. Der OH-Gehalt beträgt mindestens
400 ppm. Bei einem solchen Glas ist die Steigung der induzierten
Absorption als Funktion der Pulszahl zwar anfänglich steiler im Vergleich
zu Kurve A, die induzierte Absorption kommt aber zu einer frühen Sättigung,
so dass für
hohe Pulszahlen N das wasserstoffarme Glas günstiger abschneidet als Gläser mit
hohem Wasserstoffgehalt, die eine Charakteristik der induzierten
Absorption gemäß Kurve
A aufweisen.
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Eine
mögliche
Erklärung
für diesen
Effekt liegt darin, dass durch UV-Einfluss gebrochene Bindungen
in Anwesenheit von H2 abgesättigt werden können und
damit irreversibel gebrochen sind. Bei H2-Mangel
besteht dagegen die Möglichkeit,
dass sich gebrochene Bindungen wieder zu Si-O-Si zurückbilden,
oder in anderer Form zu anderen funktionellen Gruppen abgesättigt werden,
welche eine weniger starke Absorption als die -SiH-Gruppen zeigen. Dies
führt zu
einer frühen
Sättigung
der induzierten Absorption auf niedrigem Niveau.
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Nachteilig
an einem solchen relativ H2-armen, direkt
abgeschiedenen Quarzglas ist jedoch, dass es in der Regel signifikante
Rarefaction aufweist, was den Einsatz in Objektiven für die Projektionslithographie
erschwert.
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Die
Erfinder haben nun erkannt, dass ein nach dem Soot-Verfahren hergestellter
Glastyp mit deutlich geringerem OH-Gehalt als der zuvor diskutierte
Glastyp nach
DE 198
41 932 A1 vorteilhaft für optische
Elemente einer Lithographie-Projektionsbelichtungsanlage eingesetzt
werden kann. Ein solcher Glastyp zeigt nämlich eine ganz ähnliche
Charakteristik bezüglich
der induzierten Absorption, wohingegen es deutlich weniger Rarefaction
und Compaction zeigt als OH-reiche, direktabgeschiedene Quarzgläser.
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Die
induzierte Absorption eines OH- und H2-armen
Quarzglases ist in 1 als Kurve C dargestellt. Bei
der Herstellung dieses Glastyps wird das zunächst abgeschiedene Pulver (Soot)
einer Trocknung unterzogen, beispielsweise durch Erhitzen im Vakuum
oder Durchströmen
mit einem Trocknungsgas wie HCl oder HF, bis ein OH-Gehalt von 1
bis 100 ppm erreicht ist. Der Wasserstoffgehalt liegt unterhalb
der Nachweisgrenze von 1015 Molekülen/cm3. Ein solches Glas zeigt keine nachweisbare
Rarefaction bei Energiedichten zwischen 1 bis 500 μJ/cm2, bei einer Anzahl von bis zu 300 Milliarden
Laserpulsen und einer Pulsdauer von 20 bis 150 ns, was den typischen
Strahlungsbelastungen in einer Projektionsbelichtungsanlage entspricht.
Die induzierte Absorption gemäß Kurve
C weist zwei Regimes auf, wobei bei niedrigen Pulszahlen die Absorption αind als Funktion
der Pulszahl N in Abhängigkeit
der Betriebsenergiedichte H mit der Funktionsgleichung αind1(N) =
aH2N beschreibbar ist. Die Größe a ist
dabei eine von den Materialeigenschaften abhängige Konstante und ist in
der Regel größer als
die weiter oben im Zusammenhang mit Kurve A angegebene Konstante
b. Damit nimmt die induzierte Absorption also zunächst stärker zu
als bei einem Quarzglas mit einer Charakteristik gemäß Kurve
A. Allerdings geht Kurve C ab einer Sättigungs-Pulszahl Ns in ein zweites Regime über, in dem für Pulszahlen
N > Ns eine
Sättigung
auf niedrigem Niveau erreicht wird. Die induzierte Absorption ist
in diesem Regime mit der Funktionsgleichung αind2(N)
= cHdN0 = cHd beschreibbar, wobei c wiederum eine materialabhängige Konstante
ist und der Exponent d < 1
ist.
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Das
Sättigungsniveau
dieses Glastyps ist sogar noch niedriger als das Sättigungsniveau
des im Zusammenhang mit Kurve B beschriebenen Glastyps. Eine Erklärung hierfür ist zum
einen der noch geringere OH- und H2-Gehalt,
zum anderen wirkt sich hier positiv aus, dass der H2-Gehalt – im Gegensatz
zu dem Glastyp gemäß Kurve
B – während der
Herstellung nie über
einem Wert von 1015 Molekülen/cm3 lag: Wird H2 nämlich während der Synthese oder
durch nachträgliches
Einbringen in die Glasmatrix eingebaut, kommt es zu lokalen Verspannungen
in der Netzstruktur. Darüber
hinaus kann Wasserstoff auch lokal chemische Reaktionen an Schwachstellen
in der Netzstruktur eingehen, was zu einer Defektbildung ohne Bestrahlung
führt.
Auch wenn H2 nachträglich ausgetrieben wird, wie
im Falle des Glastyps gemäß Kurve
B, können
Verspannungen und Defekte nicht mehr komplett relaxieren. Daher
zeigt ein Glastyp, der von Anfang an mit geringem Wasserstoffgehalt
hergestellt wurde, eine überlegene
Charakteristik bezüglich
der induzierten Absorption. Gleichzeitig ist davon auszugehen, dass aus
dem gleichen Grund eine Verbesserung der Quarzglaseigenschaften
im Hinblick auf Kompaktierung eintritt.
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Durch
den geringen OH-Gehalt und durch zusätzliche Maßnahmen, die auf eine stabilere
Glasstruktur zielen, wie z.B. besonders langsame Kühlung zur
Erzielung einer fiktiven Temperatur von weniger als 900°C oder, wie
in
DE 10 2004
017 031 A1 beschrieben, durch Einstellung einer fiktiven
Temperatur von über
1000°C können andere
strahlungsbedingte Alterungseffekte wie PIB, Kompaktierung und transiente
Absorption zusätzlich
deutlich verringert werden.
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Das
hier beschriebene Quarzglas ist besonders für den Einsatz in einer Projektionsbelichtungsanlage
mit einer Arbeitswellenlänge
von 248 nm geeignet. Besonders vorteilhaft lässt es sich für Linsen mit
einer maximalen Dicke zwischen 1 und 10 cm, welche Laserpulsen einer
Betriebsenergiedichte von weniger als 5 mJ/cm2,
insbesondere weniger als 1 mJ/cm2, ausgesetzt
sind. Bei sehr niedrigen Betriebsenergiedichten mag bei einem Quarzglas,
welches eine Charakteristik der induzierten Absorption gemäß Kurve
A aufweist, die Steigung der induzierten Absorption als Funktion
der Pulszahl zwar so niedrig werden, dass über die gesamte Lebensdauer
der Linse von etwa 100 Milliarden Laserpulsen die induzierte Absorption
geringer bleibt als bei einem Quarzglas gemäß Kurve C bei vergleichbaren
Betriebsenergiedichten. Bei diesen niedrigen Energiedichten wird
jedoch der absolute Wert der induzierten Absorption bei beiden Gläsern über die
gesamte Lebensdauer der Projektionsbelichtungsanlage so niedrig
liegen, dass im Prinzip, zumindest hinsichtlich der induzierten
Absorption, beide Gläser
als gleichwertig zu betrachten sind. Bezüglich Compaction bleibt jedoch das
H2-arme
Quarzglas gemäß Kurve
C auch bei sehr niedrigen Energiedichten bevorzugt, da durch den
geringen H2-Gehalt die Anzahl der Vorgängerdefekte
geringer ist, wie weiter oben bereits erläutert wurde. Als weiterer Vorteil
kommt hinzu, dass ein solches H2- und OH-armes
Sootglas verhältnismäßig kostengünstig herstellbar
ist, da kein zusätzlicher H2-Beladungsschritt
durchgeführt
werden muss.
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In 2 ist
schematisch eine mikrolithographische Projektionsbelichtungsanlage 1 gezeigt,
die zur Herstellung von hochintegrierten Halbleiterbauelementen
mittels Photomikrolithographie vorgesehen ist. Die Projektionsbelichtungsanlage 1 umfasst
als Lichtquelle einen KrF-Excimer-Laser 3 mit einer Arbeitswellenlänge von
248 nm. Alternativ könnten auch
Lichtquellen anderer Arbeitswellenlängen, beispielsweise einen
ArF-Excimer-Laser mit einer Wellenlänge von 193 nm, verwendet werden.
Ein nachgeschaltetes Beleuchtungssystem 5 erzeugt in seiner
Austrittsebene oder Objektebene 7 ein großes, scharf
begrenztes, sehr homogen beleuchtetes und an die Telezentrieerfordernisse
des nachgeschalteten Projektionsobjektivs 11 angepasstes
Beleuchtungsfeld. Das Beleuchtungssystem 5 hat Einrichtungen
zur Steuerung der Pupillenausleuchtung und zum Einstellen eines
vorgegebenen Polarisationszustands des Beleuchtungslichts. Insbesondere
ist eine Vorrichtung vorgesehen, die das Beleuchtungslicht so polarisiert,
dass die Schwingungsebene des elektrischen Feldvektors parallel
zu den Strukturen der Maske 13 verläuft.
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Weiterhin
weist das Beleuchtungssystem ein diffraktives optisches Element 6 mit
einer Dicke von weniger als 3 mm zur Formung eines Beleuchtungs-Lichtbündels auf.
Dieses diffraktive optische Element 6 ist besteht aus Quarzglas
mit einem OH-Gehalt von weniger als 100 ppm und einem H2-Gehalt
unterhalb der Nachweisgrenze, d.h. unter 1015 Molekülen/cm3.
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Im
Strahlengang hinter dem Beleuchtungssystem ist eine Einrichtung
(Reticle-Stage) zum Halten und Bewegen einer Maske 13 so
angeordnet, dass diese in der Objektebene 7 des Projektionsobjektivs 11 liegt
und in dieser Ebene zum Scanbetrieb in einer Abfahrrichtung 15 bewegbar
ist.
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Hinter
der auch als Maskenebene bezeichneten Objektebene 7 folgt
das Projektionssobjektiv 11, das ein Bild der Maske mit
reduziertem Maßstab auf
ein mit einem Photolack, auch Resist 21 genannt, belegtes
Substrat 19, beispielsweise einen Silizium-Wafer abbildet.
Das Substrat 19 ist so angeordnet, dass die ebene Substratoberfläche mit
dem Resist 21 im wesentlichen mit der Bildebene 23 des
Projektionsobjektivs 11 zusammenfällt. Das Substrat wird durch
eine Einrichtung 17 gehalten, die einen Antrieb umfasst,
um das Substrat 19 synchron mit der Maske 13 zu
bewegen. Die Einrichtung 17 umfasst auch Manipulatoren,
um das Substrat 19 sowohl in z-Richtung parallel zur optischen
Achse 25 des Projektionsobjektivs 11, als auch
in x- und y-Richtung senkrecht zu dieser Achse zu verfahren. Eine
Kippeinrichtung mit mindestens einer senkrecht zur optischen Achse 25 verlaufenden
Kippachse ist integriert. Die zum Halten des Substrats 19 vorgesehene
Einrichtung 17 (Wafer-Stage) umfasst eine von einem Scannerantrieb
bewegbare Aufnahmeeinrichtung 27, deren Boden eine flache
Ausnehmung zur Aufnahme des Substrats 19 aufweist.
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Das
Projektionsobjektiv 11 hat eine bildseitige numerische
Apertur NA von wenigstens NA = 0,6, bevorzugt aber von mehr als
0,9.
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Das
Projektionsobjektiv 11 weist eine Vielzahl einzelner Linsenelemente
auf, von denen zwei, 33 und 37, in 2 dargestellt
sind. Linse 33 ist an einer weniger stark strahlungsbelasteten
Position im Objektiv angeordnet, während Linse 37 in
einer Pupillenebene P des Projektionsobjektivs 11 positioniert ist,
wo sie nicht nur einer hohen Energiedichte ausgesetzt ist, sondern
zusätzlich
auch noch asymmetrisch mit Strahlung beaufschlagt wird. Die Strahlungsenergie,
denen die Linsen 33 und 37 ausgesetzt sind, werden
durch das optische Design des Projektionsobjektivs bestimmt und
können
je nach Objektivtyp und vorgesehener numerischer Apertur von Projektionsobjektiv
stark unterschiedlich sein. Beide Linsen bestehen aus einem synthetischen
nach einem Soot- Verfahren
hergestelltes Quarzglas, welches einen H2-Gehalt
von weniger als 1015 Molekülen/cm3 und einen OH-Gehalt von weniger als 100
ppm aufweist.
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Optional
sind die Linsen 33 und die weitere Linse 37 mit
einer Antireflexbeschichtung versehen. Diese Antireflexbeschichtung
besteht aus einer Folge von abwechselnd niedrigbrechenden und hochbrechenden
Materialien.
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Selbstverständlich kann
das anhand 1, Kurve C beschriebene Quarzglas
auch in Projektionsbelichtungsanlagen verwendet werden, die für die Immersionslithographie
ausgelegt sind. Auch bei Arbeitswellenlängen unter 200 nm, insbesondere
bei 193 nm, lässt
sich dieses Quarzglas vorteilhaft einsetzen.