DE102007031464A1 - Dampfeinlassventil einer Dampfturbine - Google Patents

Dampfeinlassventil einer Dampfturbine Download PDF

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Dampfeinlassventil (1) einer Dampfturbine mit einem Ventilsitz (2) und einem Ventilkörper (3), der bei geschlossenem Ventil dicht über einen Anlagebereich (5) an einem Anlagenbereich (5') des Ventilsitzes (2) anliegt. Zumindest einer der beiden Anlagebereiche (5, 5') weist zumindest einen dem anderen Anlagebereich (5, 5') zugewandten Dichtbereich (6), einen vom Dichtbereich (6) abgewandten Basisbereich (7) und einen dazwischen liegenden Übergangsbereich (8) auf, wobei der Dichtbereich (6) aus einem Dichtmaterial (B) und der Basisbereich (7) aus einem Basismaterial (A) gebildet ist, aus welchem näherungsweise auch der Ventilsitz (2) und der Ventilkörper (3) besteht. Um den Verschleißwiderstand der Anlagebereiche (5, 5') und damit des Dampfeinlassventils (1) zu erhöhen, nimmt die Konzentration des Basismaterials (a) vom Basisbereich (7) in Richtung zum Dichtbereich (6) ebenso ab wie die Konzentration des Dichtmaterials (B) vom Dichtbereich (6) in Richtung zum Basisbereich (7), so dass im Übergangsbereich (8) beide Materialien (A, B) anzutreffen sind.

Description

  • Technisches Gebiet
  • Die Erfindung betrifft ein Dampfeinlassventil einer Dampfturbine mit einem Ventilsitz und einem Ventilkörper.
  • Stand der Technik
  • Dampfeinlassventile von Dampfturbinen sind üblicherweise hoch belastet und unterliegen dadurch einem erhöhten Verschleiß. Insbesondere die während des Betriebs der Dampfturbine auftretenden hohen Temperaturen von mehreren hundert °C verursachen zusammen mit der auf die Dampfeinlassventile einwirkenden mechanischen Belastungen ein Kriechen, welches die Funktion des Dampfeinlassventils über längere Sicht betrachtet beeinträchtigt. Darüber hinaus können hohe mechanische Belastungen bei einem sporadischen, temporären Schließen des Dampfeinlassventils, verschiedene Oxidationsprozesse und eine durch Feststoffteilchen ausgelöste Erosion auftreten, welche alle eine Beeinträchtigung der Funktion des Dampfeinlassventils bewirken können. Um einem derartigen Verschleiß entgegen wirken zu können, sind im Bereich eines Ventilsitzes und/oder eines bei geschlossenem Ventil dicht über einen Anlagebereich daran anliegenden Ventilkörper Beschichtungen aus sogenannten Stelliten bekannt, welche typischer Weise Chrom, Kobalt, Wolfram und Kohlenstoff enthalten und eine geringe Kriechneigung sowie einen hohen Verschleißwiderstand aufweisen. Derartige Beschichtungen werden üblicherweise auf das zu beschichtende Bauteil aufgeschmolzen.
  • Da jedoch insbesondere Dampfturbinen moderner Bauart mit stetig steigenden Temperaturen betrieben werden, stoßen auch derartige Beschichtungen an ihre Belastungsgrenzen. Insbesondere im Übergangsbereich zwischen der Beschichtung und dem Ventilsitz bzw. dem Ventilkörper kann es zu einer Zunahme von Instabilitäten in der Mikrostruktur kommen, welche langfristig zu einem Reißen bzw. Abspringen der Beschichtung führen können. Dafür verantwortlich sind einerseits, die wie eingangs erwähnt, stetig steigenden Dampftemperaturen und die daraus resultierenden Temperaturbelastungen, sowie die wiederholten Temperaturwechselbelastungen, welche aus einem Hoch- bzw. Runterfahren der Dampfturbine resultieren.
  • Darstellung der Erfindung
  • Hier setzt die Erfindung an. Die Erfindung, wie sie in den Ansprüche gekennzeichnet ist, beschäftigt sich mit dem Problem, für ein Dampfeinlassventil einer Dampfturbine der eingangs genannten Art eine verbesserte Ausführungsform anzugeben, welche sich insbesondere durch eine erhöhte Langlebigkeit auszeichnet.
  • Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch den Gegenstand des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsform sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
  • Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, bei einem Dampfeinlassventil einer Dampfturbine mit einem Ventilsitz und einem Ventilkörper, einen für die Dichtfunktion des Dampfeinlassventils verantwortlichen Bereich mit einer verschleißresistenten Beschichtung zu versehen, welche pulvermetallurgisch mit dem zugehörigen Ventilsitz bzw. dem zugehörigen Ventilkörper verbunden ist und dadurch vorzugsweise einen gleichmäßigen Übergang zwischen einem Basismaterial, aus welchem der Ventilsitz bzw. der Ventilkörper besteht, und einem Dichtmaterial schafft, ohne dass ein abrupter Übergang zwischen dem Basismaterial und dem Dichtmaterial der Beschichtung erfolgt, was insbesondere an den Materialgrenzen zu einer Schwächung führen kann. Bei dem erfindungsgemäßen Dampfeinlassventil liegt der Ventilkörper bei geschlossenem Ventil dicht über einen Anlagebereich an einem korrespondierenden Anlagebereich des Ventilsitzes an. Dabei weist zumindest einer der Anlagebereiche zumindest einen dem jeweils anderen Anlagebereich zugewandten Dichtbereich, einen von diesem abgewandten Basisbereich und einen zwischen dem jeweiligen Dichtbereich und dem zugehörigen Basisbereich gelegenen Übergangsbereich auf. Wie oben erwähnt, ist dabei der Dichtbereich aus einem Dichtmaterial und der Basisbereich aus einem Basismaterial ausgebildet, wobei das Basismaterial jeweils das Material darstellt, aus welchem auch der Ventilsitz oder der Ventilkörper gebildet sind. Um eine scharfe Materialgrenze zwischen dem Dichtbereich und dem Basisbereich sowie die damit verbundene Schwächung in diesem Bereich vermeiden zu können, nimmt der Anteil des Basismaterials ausgehend vom Basisbereich in Richtung des Übergangsbereichs ab, während der Anteil des Dichtmaterials in gegenläufiger Richtung, also ausgehend vom Dichtbereich hin zum Übergangsbereich abnimmt. Dies führt dazu, dass im Dichtbereich vorzugsweise ausschließlich Dichtmaterial, im Basisbereich vorzugsweise ausschließlich Basismaterial und im Übergangsbereich zwischen dem Dicht- und dem Basisbereich beide Materialien anzutreffen sind, wobei der jeweilige Anteil des Dichtmaterials bzw. des Basismaterials im Übergangsbereich unter dem jeweiligen, im zugehörigen Basisbereich bzw. Dichtbereich vorliegenden Materialmaximum liegt. Durch die erfindungsgemäße pulvermetallurgische Verbindung zwischen dem Dichtbereich und dem Basisbereich über den dazwischen angeordneten Übergangsbereich kann ein nahezu kontinuierlicher Übergang zwischen dem Basismaterial und dem Dichtmaterial erreicht werden, wodurch eine besonders hohe Widerstandsfähigkeit gegen auftretende Temperaturwechselbelastungen und eine besonders gute Verbindung zwischen dem Basisbereich und dem Dichtbereich erreicht werden können.
  • Zweckmäßig ist der Dichtbereich als separates Bauteil hergestellt und über den Übergangsbereich mit dem Basisbereich des Ventilkörpers oder des Ventilsitzes verbunden. Dies ermöglicht eine separate Herstellung des Dichtbereichs, beispielsweise eines Dichtringes, welcher anschließend über ein pulvermetalluriges Verfahren mit dem Basisbereich des zugehörigen Ventilsitzes bzw. des zugehörigen Ventilkörpers verbunden wird und dadurch ebenfalls, der im vorherigen Absatz genannte sanfte Übergang zwischen dem Dichtbereich und dem Basisbereich geschaffen werden kann. Dadurch werden insbesondere scharfe Materialübergänge vermieden, an welchen sich die physikalischen und/oder chemischen Eigenschaften sprunghaft ändern.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lösung weist der Dichtbereich eine Stellit-Legierung auf oder ist durch eine solche gebildet. Stellite sind Nicht-Eisenlegierungen auf Kobalt-Chrom-Basis und enthalten, je nach Einsatzzweck, Anteile von Wolfram, Nickel, Kohlenstoff, welcher durch Bildung von Carbiden einen großen Einfluss auf die Eigenschaften der Legierung hat. Ihr Hauptmerkmal ist eine hohe Beständigkeit gegen Abrieb und Korrosion, die auch bei hohen Temperaturen erhalten bleibt. Durch diese Eigenschaften wiederstehen sie auch hohen Verschleißbelastungen und machen sie dadurch für den Einsatz im Dampfturbinenbau geeignet.
  • Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lösung ist im Übergangsbereich zumindest ein vom Basismaterial und vom Dichtmaterial verschiedenes Übergangsmaterial vorgesehen, welches ausgehend vom Übergangsbereich hin zum Dichtbereich und/oder hin zum Basisbereich abnimmt, während das Dichtmaterial ausgehend vom Dichtbereich hin zum Übergangsbereich und das Basismaterial ausgehend vom Basisbereich hin zum Übergangsbereich abnehmen. Ein derartiges Übergangsmaterial ist insbesondere dann von großem Vorteil, sofern sich das Basismaterial und das Dichtmaterial auch mittels pulvermetallurgischer Verfahren nur schlecht miteinander verbinden lassen. Ein Beispiel ist hierfür ein Eisen aufweisendes Basismaterial und ein einen hohen Chromgehalt aufweisendes Dichtmaterial (z.B. Stellit). Da sich Eisen und Werkstoffe mit höherem Chromgehalt schlecht dauerhaft miteinander verbinden lassen, kann hier beispielsweise als Übergangsmaterial ein nickelhaltiges Material gewählt werden, welches sich sowohl mit Eisen, als auch mit einem, einen hohen Chromgehalt aufweisenden Werkstoff langfristig, dauerhaft verbinden lässt. Dies zeigt bereits, dass nicht nur eine direkte Verbindung zwischen dem Basismaterial und dem Dichtmaterial erfolgen kann, sondern auch eine indirekte über zumindest ein dazwischen angeordnetes Übergangsmaterial, welches eine langfristige und dauerhafte Verbindung gewährleistet.
  • Weitere wichtige Merkmale und Vorteile des erfindungsgemäßen Dampfeinlassventils ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
  • Kurze Beschreibung der Zeichnungen
  • Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Komponenten beziehen.
  • Es zeigen dabei, jeweils schematisch,
  • 1 einen Längsschnitt durch ein erfindungsgemäßes Dampfeinlassventil mit einem Ventilsitz und einem Ventilkörper,
  • 2 ein Schaubild zur Verdeutlichung einer Konzentration eines Dichtmaterials und eines Basismaterials in einem Basisbereich, in einem Übergangs- und in einem Dichtbereich,
  • 3 eine Darstellung wie in 2, jedoch mit einem zusätzlichen Übergangsmaterial.
  • 4 ein Schaubild zur Verdeutlichung einer Konzentration eines Dichtmaterials und eines Basismaterials in den verschiedenen Bereichen mit einem separat hergestellten Dichtbereich,
  • 5 ein Schaubild zur Verdeutlichung einer Konzentration eines Dichtmaterials und eines Basismaterials in den verschiedenen Bereichen, wobei die verschiedenen Bereiche zusammen hergestellt sind.
  • Wege zur Ausführung der Erfindung
  • Entsprechend 1 weist ein erfindungsgemäßes Dampfeinlassventil 1 einer im übrigen nicht dargestellten Dampfturbine einen Ventilsitz 2 und einen zugehörigen Ventilkörper 3 auf. Dabei ist das Dampfeinlassventil 1 oberhalb einer Trennlinie 4 in geöffnetem und unterhalb der Trennlinie 4 in geschlossenem Zustand gezeigt. Bei geschlossenem Dampfeinlassventil 1 liegt der Ventilkörper 3 dicht über einen Anlagebereich 5 an einem Anlagebereich 5' des Ventilsitzes 2 an. Dabei ist zumindest einer der beiden Anlagebereich 5 oder 5' mehrschichtig aufgebaut und weist beispielsweise einen Aufbau wie in der 2 oder 3 gezeigt auf.
  • In 2 ist eine diagrammartige Darstellung der im Anlagebereich 5, 5' auftretenden Materialkonzentrationen A und B gezeigt. Prinzipiell weist dabei der Anlagebereich 5, 5' gemäß der 2 zumindest einen, dem anderen Anlagebereich 5, 5' zugewandten Dichtbereich 6, einen von diesem Dichtbereich 6 abgewandten Basisbereich 7 und einen zwischen dem Dichtbereich 6 und dem Basisbereich 7 gelegenen Übergangsbereich 8 auf. Der Basisbereich 7 geht unmittelbar in den Ventilsitz 2 bzw. in den Ventilkörper 3 über oder ist am Ventilsitz 2 bzw. am Ventilkörper 3 befestigt. Wie der Darstellung in 2 zu entnehmen ist, ist dabei der Dichtbereich 6 überwiegend aus einem Dichtmaterial B und der Basisbereich 7 überwiegend aus einem Basismaterial A gebildet. Aus dem Basismaterial A besteht auch der Ventilsitz 2 bzw. der Ventilkörper 3. Vorzugsweise beträgt dabei die Konzentration des Basismaterials A im Basisbereich 7 ca. 100%, während die Konzentration des Dichtmaterials B im Dichtbereich 6 ebenfalls ca. 100% beträgt.
  • Ausgehend vom Basisbereich 7 nimmt in Richtung des Dichtbereichs 6 die Konzentration des Basismaterials A vorzugsweise stetig ab, während die Konzentration des Dichtmaterials B ausgehend vom Übergangsbereich hin zum Dichtbereich 6 zunimmt, woraus resultiert, dass im Dichtbereich 6 zumindest überwiegend Dichtmaterial B, im Basisbereich 7 zumindest überwiegend Basismaterial A und im Übergangsbereich 8 ein ortsabhängiges Mischungsverhältnis aus den beiden Materialien A und B vorliegen kann. Die Konzentration des Basismaterials A ist dabei im Übergangsbereich 8 kleiner als im Basisbereich 7. Genau umgekehrt verhält es sich mit dem Dichtmaterial B, dessen Konzentration im Übergangsbereich 8 geringer ist als im Dichtbereich 6. Die Darstellung in 2 beschreibt beispielsweise die Situation, dass ein separat hergestellter Dichtbereich 6 mit einem separat hergestellten Basisbereich 7 verbunden wird, indem der Übergangsbereich 8 pulvermetallurgisch hergestellt wird und dadurch gleichzeitig eine Verbindung zwischen dem Basisbereich 7 und dem Dichtbereich 6 erzeugt.
  • Der Übergangsbereich 8 kann pulvermetallurgisch auch als separater Körper hergestellt werden, der dann mit dem Dichtbereich 6 und dem Basisbereich 7 verschweißt wird. Ebenso lassen sich zumindest zwei Mitglieder der Gruppe Dichtbereich 6, Übergangsbereich 8 und Basisbereich 7 gemeinsam pulvermetallurgisch herstellen.
  • Dabei sind die gemäß den 2 bis 5 gezeichneten Geraden rein exemplarisch zu verstehen, so dass auch ein nicht linearer Verlauf der Konzentrationen des Basismaterials A und des Dichtmaterials B sowie andere Steigungen der beiden Konzentrationsverläufe von der Erfindung umschlossen sein sollen. Insbesondere ist denkbar, dass beispielsweise die Konzentration des Basismaterials A nicht bereits im Übergangsbereich 8 auf Null abfällt, ebenso wie die Konzentration des Dichtmaterials B, sondern dass beispielsweise zumindest ein gewisser Anteil des Basismaterials A auch noch im Dichtbereich 6 anzutreffen ist.
  • Bei der Darstellung gemäß der 3 ist im Unterschied zur 2 zusätzlich ein Übergangsmaterial C vorgesehen, welches im Übergangsbereich 8 seine maximale Konzentration aufweist und ausgehend von diesem Übergangsbereich 8 hin zum Dichtbereich 6 und hin zum Basisbereich 7 abnimmt. Ein derartiges zusätzliches Übergangsmaterial C, beispielsweise Nickel, wird insbesondere dann vorgesehen, falls sich die beiden anderen Materialien A und B schwierig oder gar nicht direkt miteinander verbinden lassen, wohl aber indirekt über das Übergangsmaterial C. Dies ist beispielsweise bei einem eisenhaltigen Basismaterial A und einem Dichtmaterial B mit einem höheren Chromgehalt der Fall, welche schwierig direkt miteinander zu verbinden sind, welche aber besser jeweils mit dem Übergangsmaterial C, beispielsweise Nickel, verbindbar sind. Dies macht bereits deutlich dass das Übergangsmaterial C vorzugsweise ein vom Basismaterial A und vom Dichtmaterial B unterschiedliches Material ist.
  • Ebenfalls der 3 zu entnehmen ist, dass an der Stelle eines Konzentrationsmaximums des Übergangsmaterials C, hier in der Mitte des Übergangsbereichs 8, sowohl das Basismaterial A als auch das Dichtmaterial B ein Konzentrationsminimum aufweisen. Selbstverständlich gilt auch für die 3, dass der beispielhaft dargestellte lineare Verlauf der Konzentrationen der unterschiedlichen Materialien A, B, C rein exemplarisch zu verstehen ist, so dass auch hier von abweichende Materialverläufe, insbesondere nicht lineare, von der Erfindung mit umschlossen sein sollen. Selbstverständlich muss auch die Konzentration des Übergangsmaterials C im Übergangsbereich 8 an keiner Stelle 100% betragen, ebenso wenig wie die Konzentrationen des Basismaterials A und des Dichtmaterials B im Übergangsbereich 8 vollständig auf Null absinken müssen.
  • Durch den Übergangsbereich 8, in welchem sowohl das Dichtmaterial B als auch das Basismaterial A zumindest in verringerter Konzentration vorliegen, kann ein Übergang zwischen dem Dichtbereich 6 und dem Basisbereich 7 geschaffen werden, welcher ohne scharfe, d.h. insbesondere sprungartige, Materialwechsel auskommt. Insbesondere derartige sprunghafte Materialwechsel, sind für eine erhöhte Anfälligkeit gegenüber Änderungen der Mikrostruktur sowie Bildung von Rissen infolge von Temperaturwechseln der damit ausgestatteten Anlagebereiche 5, 5' verantwortlich, so dass durch einen derartigen weichen und gleichmäßigen Übergang zwischen den einzelnen Materialien Spannungen abgebaut werden können und zudem eine bessere Verbindung zwischen den einzelnen Materialien A und B und alternativ auch C erreicht werden kann. Wie erwähnt, kann durch den Übergangsbereich 8 die Widerstandsfähigkeit der Anlagebereiche 5, 5' erhöht werden, wodurch die Lebensdauer des Dampfeinlassventils 1 insgesamt verlängert werden kann.
  • Dabei ist denkbar, dass der Dichtbereich 6 als separates Bauteil hergestellt ist und über den Übergangsbereich 8 mit dem ebenfalls separat hergestellten Basisbereich 7, insbesondere durch ein pulvermetallurgisches Verfahren, durch welches der Übergangsbereich 8 hergestellt wird, verbunden ist (vgl. 2 und 3). Als pulvermetallurgisches Verfahren kommt hierbei insbesondere ein Sintern oder ein heiß isostatisches Pressen (HIP) in Betracht.
  • In 4 ist ein Anlagebereich 5, 5' mit einem ebenfalls separat hergestellten Dichtbereich 6 dargestellt, welcher über ein pulvermetallurgisches Verfahren, durch welches der Übergangsbereich 8 mit dem Basisbereich 7 hergestellt wird, in den Basisbereich 7 übergeht. Wie der 4 zu entnehmen ist, nimmt im Übergangsbereich 8 ausgehend vom Basisbereich 7 die Konzentration des Basismaterials A ab, bis sie an der Grenze zum Dichtbereich 6 auf ca. 0 % abgesunken ist. Dazu gegenläufig nimmt die Konzentration des Dichtmaterials B im Übergangsbereich 8 ausgehend vom Basisbereich 7 zu, bis sie an der Grenze zum Dichtbereich 6 ca. 100 % beträgt.
  • In 5 ist ein Anlagebereich 5, 5' dargestellt, bei welchem der Basisbereich 7 zusammen mit dem Dichtbereich 6 und dem Übergangsbereich 8 hergestellt ist. Dabei beträgt die Konzentration des Dichtmaterials B nur in einem dünnen Randbereich des Dichtbereichs 6 ca. 100%. In diesem dünnen Randbereich beträgt die Konzentration des Basismaterials A ca. 0%. Im Übergangsbereich 8 ist ein kontinuierlicher Konzentrationsübergang der beiden Materialien A und B dargestellt.
  • Generell ist denkbar, dass der Dichtbereich 6 und/oder der Basisbereich 7 – wie im vorherigen Absatz beschrieben – zusammen mit dem Übergangsbereich 8 durch ein pulvermetallurgisches Verfahren hergestellt sind. Hierbei ist die Konzentration des Basismaterials A, des Dichtmaterials B und optional die Konzentration des Übergangsmaterials C abhängig vom jeweiligen Bereich 6, 7, 8. Im Unterschied zu einem separaten Herstellen des Dichtbereichs 6 und des Basisbereichs 7 mit einem anschließenden Verbinden, werden bei dieser Ausführungsform der Dichtbereich 6, der Übergangsbereich 8 und der Basisbereich 7 gleichzeitig hergestellt.
  • Neben einer rein pulvermetallurgischen Verbindung der einzelnen Bereiche 6, 7, 8 ist auch denkbar, dass der Dichtbereich 6 und/oder der Basisbereich 7 mit dem Übergangsbereich 8 anderweitig verbunden, insbesondere verschweißt ist/sind. Eine pulvermetallurgische Verbindung der einzelnen Bereiche 6, 7, 8 kann beispielsweise über eine Sinterung bzw. ein heiß isostatisches Pressen (HIP) erreicht werden. Dabei sind prinzipiell folgende Möglichkeiten denkbar:
    • – Der Übergangsbereich 8 und der Basisbereich 7 sind gesintert bzw. heiß isostatisch gepresst (HIP), oder
    • – der Übergangsbereich 8 und der Dichtbereich 6 sind gesintert bzw. heiß isostatisch gepresst (HIP), oder
    • – der Übergangsbereich 8, der Basisbereich 7 und der Dichtbereich 6 sind gesintert bzw. heiß isostatisch gepresst (HIP), oder
    • – der Basisbereich 7 und der Dichtbereich 6 sind gesintert bzw. heiß isostatisch gepresst (HIP).
  • Als Basismaterialien A kommen insbesondere Gussstahl oder Schmiedestahl sowie Nickellegierungen in Betracht, während als Dichtmaterial insbesondere eine Stellit-Legierung verwendet werden kann, welche zumindest eines der nachfolgenden Elemente aufweist: Chrom, Wolfram, Nickel, Kohlenstoff, Kobalt, Molybdän.
  • Durch das pulvermetallurgische Verbinden des für die Dichtfunktion des Dampfeinlassventils 1 ausschlaggebenden Dichtmaterials B mit dem Basismaterial A des Ventilkörpers 3 oder des Ventilsitzes 2 oder durch das pulvermetallurgische Herstellen der Bereiche 6, 7, 8 entsteht ein Anlagebereich 5, 5' mit einem deutlich erhöhten Verschleißwiderstand, der zudem Temperaturspannungen aufgrund des fließenden Überganges besser aufnehmen kann. Insbesondere aus starken Temperaturspannungen herrührende Risse können aufgrund der fehlenden scharfen Materialübergänge weitestgehend vermieden werden, wodurch die Langlebigkeit des Dampfeinlassventils 1 gesteigert werden kann.
  • Der jeweilige Anlagebereich 5, 5' kann separat hergestellt bzw. vorgefertigt werden und anschließend am Ventilsitz 2 bzw. am Ventilkörper 3 angebracht werden, z. B. mittels einer Schweißverbindung. Ebenso ist es grundsätzlich möglich, den jeweiligen Anlagebereich 5, 5' bei seiner pulvermetallurgischen Herstellung unmittelbar am Ventilkörper 3 bzw. am Ventilsitz 2 auszubilden.
  • 1
    Dampfeinlassventil
    2
    Ventilsitz
    3
    Ventilkörper
    4
    Trennlinie
    5
    Anlagebereich
    6
    Dichtbereich
    7
    Basisbereich
    8
    Übergangsbereich
    A
    Basismaterial
    B
    Dichtmaterial
    C
    Übergangsmaterial

Claims (11)

  1. Dampfeinlassventil (1) einer Dampfturbine mit einem Ventilsitz (2) und einem Ventilkörper (3), – wobei der Ventilkörper (3) bei geschlossenem Ventil (1) dicht über einen Anlagebereich (5) an einem Anlagebereich (5') des Ventilsitzes (2) anliegt und umgekehrt, – wobei zumindest einer der Anlagebereiche (5, 5') zumindest einen dem anderen Anlagebereich (5, 5') zugewandten Dichtbereich (6), einen vom Dichtbereich (6) abgewandten Basisbereich (7) und einen zwischen dem Dichtbereich (6) und dem Basisbereich (7) gelegenen Übergangsbereich (8) aufweist, – wobei der Dichtbereich (6) aus einem Dichtmaterial (B) und der Basisbereich (7) aus einem Basismaterial (A) gebildet ist, aus dem auch näherungsweise der Ventilsitz (2) oder der Ventilkörper (3) besteht, – wobei die Konzentration des Basismaterials (A) vom Basisbereich (7) in Richtung zum Dichtbereich (6) abnimmt, und die Konzentration des Dichtmaterials (B) vom Dichtbereich (6) in Richtung zum Basisbereich (7) abnimmt, so dass im Übergangsbereich (8) beide Materialien (A, B) anzutreffen sind.
  2. Dampfeinlassventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Dichtbereich (6) als separates Bauteil hergestellt ist und über den Übergangsbereich (8) mit dem Basisbereich (7) verbunden ist.
  3. Dampfeinlassventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Dichtbereich (6) und/oder der Basisbereich (7) zusammen mit dem Übergangsbereich (8) hergestellt sind.
  4. Dampfeinlassventil nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Dichtbereich (6) und/oder der Basisbereich (7) mit dem Übergangsbereich (8) verschweißt ist/sind.
  5. Dampfeinlassventil nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, – dass der Übergangsbereich (8) und der Basisbereich (7) gesintert bzw. heiß isostatisch gepresst (HIP) sind, oder – dass der Übergangsbereich (8) und der Dichtbereich (6) gesintert bzw. heiß isostatisch gepresst (HIP) sind, oder – dass der Übergangsbereich (8), der Basisbereich (7) und der Dichtbereich (6) gesintert bzw. heiß isostatisch gepresst (HIP) sind, oder – dass der Basisbereich (7) und der Dichtbereich (6) gesintert bzw. heiß isostatisch gepresst (HIP) sind.
  6. Dampfeinlassventil nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtmaterial (B) zumindest eines der nachfolgenden Elemente aufweist, Chrom, Wolfram, Nickel, Kohlenstoff, Kobalt, Molybdän.
  7. Dampfeinlassventil nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Dichtbereich (6) eine Stellit-Legierung aufweist oder durch eine solche gebildet ist.
  8. Dampfeinlassventil nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Basismaterial (A) Gussstahl, Schmiedestahl oder eine Nickellegierung aufweist.
  9. Dampfeinlassventil nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, – dass im Übergangsbereich (8) zumindest ein vom Basismaterial (A) und vom Dichtmaterial (B) verschiedenes Übergangsmaterial (C) vorgesehen ist, – dass die Konzentration des Übergangsmaterials (C) ausgehend vom Übergangsbereich (8) hin zum Dichtbereich (6) und/oder hin zum Basisbereich (7) abnimmt, – dass die Konzentration des Dichtmaterials (B) ausgehend vom Dichtbereich (6) hin zum Übergangsbereich (8) abnimmt, – dass die Konzentration des Basismaterials (A) ausgehend vom Basisbereich (7) hin zum Übergangsbereich (8) abnimmt.
  10. Dampfeinlassventil nach Anspruche 9, dadurch gekennzeichnet, dass an der Stelle eines Konzentrationsmaximums des Übergangsmaterials (C) das Basismaterial (A) und/oder das Dichtmaterial (B) jeweils ein Konzentrationsminimum aufweisen.
  11. Dampfeinlassventil nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Basismaterial (A) und/oder das Dichtmaterial (B) und/das Übergangsmaterial (C) zumindest teilweise aus Metallpulver hergestellt ist/sind.
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