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Die Erfindung betrifft ein Trägerprofil für den Fahrzeugaufbau eines Nutzfahrzeugs
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Derartige Fahrzeuge umfassen häufig eine Anzahl von Funktionskomponenten und Modulen, die auf dem Fahrzeugaufbau montiert werden müssen. Hierzu ist es bekannt, die Komponenten durch Trägerprofile zusammenzuhalten, die Bestandteil des Chassis des Fahrzeugs oder mit diesem fest verbunden sind. Auf diese Weise lässt sich beispielsweise ein Tragrahmen bilden, dessen Rahmenkomponenten durch Schweißverbindungen zusammengehalten werden.
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DE 196 25 032 C2 offenbart ein Wechselaufbausystem für Lastkraftfahrzeuge, umfassend Trägerprofile für den Fahrzeugaufbau. Hierdurch wird eine gewisse Flexibilität beim Aufbau des Fahrgestellrahmens gewährleistet.
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Bei manchen Fahrzeugtypen, insbesondere bei Löschfahrzeugen, ist es erwünscht, die Anordnung der Funktionseinheiten im Fahrzeugaufbau flexibel gestalten zu können, so dass derselbe Fahrzeug-Grundtyp nach Bedarf mit unterschiedlichen Komponenten ausgestattet werden kann. Bei der herkömmlichen Montageweise gestaltet sich dies jedoch schwierig, da die bekannten Trägerprofile nicht für verschiedene Anordnungen der einzelnen Module ausgelegt sind. Es existieren bisher auch keine Profile, die eine weitgehend freie Gestaltung der Form und Größe des daraus gebildeten Grundrahmens zulassen, ohne dass eine wesentliche Änderung der Profile selbst erforderlich ist.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Trägerprofil der eingangs genannten Art zu schaffen, auf welchem sich die Funktionseinheiten des Fahrzeugs flexibler anordnen und befestigen lassen, als es bei den bisher bekannten Konstruktionen der Fall ist. Ferner sollen durch die vorliegende Erfindung Trägerprofile geschaffen werden, die sich zur Bildung von Grundrahmen unterschiedlicher Form und Größe eignen, ohne dass wesentliche Änderungen an den Profilen selbst vorgenommen werden müssen.
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Diese Aufgaben werden erfindungsgemäß durch ein Trägerprofil mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Das erfindungsgemäße Trägerprofil umfaßt einen Grundkörper, der als langgestreckter Profilkörper mit im wesentlichen kastenförmigem Querschnitt ausgebildet ist. Dieser Profikörper sorgt für die nötige Stabilität und Biegefestigkeit des Trägerprofils. Zwei seitlich von dem Profilkörper ausgehende parallele Flansche, die sich in Längsrichtung des Profilkörpers über denselben erstrecken, bieten vielfältige Befestigungsmöglichkeiten. In ihnen sind Öffnungen zur Aufnahme von Befestigungsmitteln wie Schraubbolzen oder dergleichen vorgesehen, die in Längsrichtung des Profilkörpers voneinander beabstandet angeordnet sind. Weitere Öffnungen sind in einer Wand des Profilkörpers vorgesehen, die den Flanschen gegenüberliegt.
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Beispielsweise können in den Flanschen die Enden von Traversen aufgenommen sein, die zwei parallel angeordnete Trägerprofile miteinander verbinden. Das bedeutet, dass sich zwei erfindungsgemäße Trägerprofile und zwei Traversen zu einem rechteckigen Grundrahmen verbinden lassen. Die Anzahl der Öffnungen in den Flanschen bietet eine Auswahl von Befestigungsmöglichkeiten für die Traversen, so dass ohne weiteres Grundrahmen verschiedener Länge gebildet werden können. Die Trägerprofile selbst müssen lediglich auf die erforderliche Länge gekürzt werden. Die Breite dieses Grundrahmens wird hingegen durch die Länge der Traversen bestimmt.
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Die Öffnungen in den Flanschen und der den Flanschen gegenüberliegenden Profilwand bieten ein Raster für eine besonders flexible Anordnung der einzelnen Funktionskomponenten, die auf diesen Grundrahmen zu montieren sind, wie etwa von Wasserbehältern, Gerätebehältern, Pumpenkomponenten oder dergleichen. Ebenso lassen sich Zusatzbauteile zur Befestigung der Funktionskomponenten auf dem Grundrahmen oder des Grundrahmens auf einem Fahrzeug-Chassis in beliebiger Weise an den Trägerprofilen anbringen. Das erfindungsgemäße Trägerprofil läßt sich damit nicht nur in unterschiedliche Fahrzeugtypen, sondern auch für Aufbauten unterschiedlicher Größe mit voneinander abweichenden Anordnungen der Funktionskomponenten darin einsetzen.
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Bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Trägerprofils lassen sich den Unteransprüchen entnehmen.
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Im folgenden wird eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert.
- 1 ist eine perspektivische Darstellung eines Abschnitts einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Trägerprofils;
- 2 zeigt den Abschnitt des Trägerprofils aus 1 aus einer anderen Perspektive;
- 3 ist eine Vorderansicht des Trägerprofil-Abschnitts aus den 1 und 2;
- 4 ist eine Draufsicht auf den Trägerprofil-Abschnitt aus den 1 bis 3;
- 5 ist eine Seitenansicht des Trägerprofil-Abschnitts aus den 1 bis 4; und
- 6 ist eine schematische Darstellung der Anwendung des Trägerprofils aus den 1 bis 5 zum Aufbau eines Grundrahmens.
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Das in den 1 bis 5 dargestellte Trägerprofil 10 umfaßt einen langgestreckten Profilkörper 12, der einen im wesentlichen kastenförmigen Querschnitt aufweist, wie z.B. in 3 deutlich zu sehen ist. Die in den 1 bis 4 rechts angeordnete Wand des Profilkörpers 12 soll im folgenden als Innenwand 14 bezeichnet werden, entsprechend ihrer Orientierung in einem Grundrahmen, der aus zwei parallelen Trägerprofilen 10 und dazu quer verlaufenden Traversen gebildet wird, wie es in 6 gezeigt ist. An die Oberkante und die Unterkante der Innenwand 14 schließen sich eine Decke 16 und ein Boden 18 des Profilkörpers 12 an, die im wesentlichen senkrecht zur Innenwand 14 stehen. Der Profilkörper 12 wird vervollständigt durch eine der Innenwand 14 gegenüberliegende Außenwand 20, die nicht vollständig flach ausgebildet ist, sondern in ihrem unteren Abschnitt eine Abstufung 22 nach innen aufweist. Ferner weist die Außenwand 20 in einem darüber angeordneten Bereich einen streifenförmigen Abschnitt 24 auf, der ebenfalls nach innen vorspringt. Durch diese Form des Profilkörpers 12 wird dem Trägerprofil 10 eine hohe Biegesteifigkeit und Torsionssteifigkeit verliehen.
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Von der Innenwand 14 des Profilkörpers 12 gehen zwei Flansche 26,28 aus, die flach ausgebildet sind und parallel zueinander sowie senkrecht auf der Innenwand 14 stehen. Die Flansche 26,28 erstrecken sich in Längsrichtung über den Profilkörper 12 hinweg und begrenzen zwischen sich einen rinnenförmigen Zwischenraum 30 mit etwa quadratischem Querschnitt. In jedem der Flansche 26,28 ist eine Reihe von Öffnungen 32 angeordnet, die zur Aufnahme von Befestigungsmitteln wie etwa Schraubbolzen oder dergleichen dienen. Die Reihen von Öffnungen 32 verlaufen in den beiden Flanschen 26,28 parallel in Längsrichtung des Profilkörpers 12, und die Öffnungen 32 sind innerhalb der jeweiligen Reihe gleichmäßig voneinander beabstandet. Jeweils zwei Öffnungen 32 in den parallelen Flanschen 26,28 liegen genau übereinander, d.h. sie sind auf einer gedachten Achse angeordnet, die senkrecht zu den Ebenen der Flansche 26,28 und zur Erstreckungsrichtung des Profilkörpers 12 steht. Der Begriff „übereinander“ soll daher nicht auf eine Anordnung des Trägerprofils 10 beschränkt sein, in welcher die Erstreckungsrichtung des Profilkörpers 12 in einer horizontalen Ebene liegt, so wie es bei einer vorgesehenen Verwendung dieses Trägerprofils 10 in einem Grundrahmen eines Fahrzeugs der Fall sein wird. Es soll lediglich bezeichnet werden, dass die Öffnungen 32 in den Flanschen 26,28 derart aufeinander ausgerichtet sind, dass sich ggf. ein Befestigungsorgan durch beide Öffnungen 32 und den Zwischenraum 30 quer durch die Flansche 26,28 hindurch stecken läßt, im Gegensatz zu einer versetzten Anordnung von Öffnungen 32 in Längsrichtung der Flansche 26,28.
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In der Außenwand 20 des Profilkörpers 12 sind ferner zwei parallele Reihen 34,36 von Öffnungen 38 angeordnet, wie insbesondere in 5 deutlich erkennbar ist. Die obere Reihe 34 liegt in dem oberen zurückspringenden Bandabschnitt 24, während die untere Reihe 36 in der unteren Abstufung 22 der Wand 20 verläuft. Beide Reihen 34,36 erstrecken sich in Längsrichtung des Profilkörpers 12. Die Öffnungen 38 sind in jeder Reihe 34,36 gleichmäßig voneinander beabstandet, wobei der Öffnungsabstand 40 in beiden Reihen 34,36 gleich ist. Die Öffnungen 38 in den Reihen 34,36 sind jedoch nicht übereinander liegend angeordnet, wie es in den Flanschen 26,28 der Fall ist, sondern gegeneinander versetzt. Der Versatz zwischen einer Öffnung 38 in der oberen Reihe 34 und einer Öffnung 38 in der unteren Reihe 36 beträgt jeweils eine halbe Länge des Öffnungsabstands 40.
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In der Innenwand 14 ist unterhalb des unteren Flansches 28 noch eine weitere Reihe 42 von Öffnungen 38 angeordnet. Auch die Öffnungen 38 in dieser Reihe 42 befinden sich in gleichen Abständen zueinander. Diese Reihe 42 liegt der unteren Lochreihe 36 in der Außenwand 20 genau gegenüber, d.h. die Reihen 36 und 42 befinden sich auf gleicher Höhe, wie in 3 zu sehen ist. Ferner sind die Öffnungen 38 in den Reihen 36 und 42 genau aufeinander ausgerichtet, ähnlich wie die beiden Lochreihen in den Flanschen 26 und 28, so dass sich ggf. ein Befestigungsorgan wie etwa ein Schraubbolzen senkrecht zur Erstreckungsrichtung durch den Profilkörper 12 hindurch stecken läßt.
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6 zeigt eine Anwendung des Trägerprofils 10 in einem Fahrzeugaufbau. Zwei solcher Trägerprofile 10 sind hier parallel angeordnet und erstrecken sich in Längsrichtung, d.h. in Fahrtrichtung eines nicht näher dargestellten Nutzfahrzeugs wie etwa eines Löschfahrzeugs. Traversen 50,52, die sich in Querrichtung erstrecken, dienen zur Verbindung der beiden Trägerprofile 10 an ihren Flanschen 26,28. Hierzu sind die Traversen 50,52 an ihren Enden mit Öffnungen 54 versehen, die mit den Öffnungen 32 in den Flanschen 26,28 in Deckung zu bringen sind, wenn die Enden der Traversen 50,52 in den Zwischenraum 30 zwischen den Flanschen 26,28 eingesteckt werden. Die Verbindung kann dann durch Einsetzen von Befestigungsmitteln wie etwa Schraubbolzen, Nieten oder dergleichen in die jeweiligen Öffnungen geschaffen werden. Wie in 6 deutlich zu erkennen ist, kann die Anordnung der Traversen 50,52 entlang der Trägerprofile 10 im Prinzip frei gewählt werden, so dass sich ein Grundrahmen mit frei wählbarer Länge bilden läßt, der durch die beiden Trägerprofile 10 an seinen Längskanten und durch mindestens zwei Traversen 50,52 gebildet wird.
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6 zeigt ferner weitere Bauteile 56, die sich an den Außenwänden 20 der Trägerprofile 10 anbringen lassen. Die Anbauteile 56 umfassen ebenfalls Öffnungen, die sich mit den Öffnungen in zumindest einer Reihe 34 und/oder 36 der Außenwand 20 in Übereinstimmung bringen lassen, so dass sich ein Befestigungsmittel in die Öffnungen 38 einsetzen läßt. Die Anbauteile 56 können beispielsweise zum Anbau einer Funktionseinheit eines Löschfahrzeugs vorgesehen sein, wie etwa eines Tanks, einer Aufnahme für Rettungs- oder Löschgeräte oder dergleichen. Diesbezüglich läßt sich der aus den Trägerprofilen 10 und den Traversen 50,52 gebildete Grundrahmen sehr flexibel gestalten, ohne dass wesentliche Änderungen an der Grundform des Trägerprofils 10 vorgenommen werden müssen, außer einer ggf. erforderlichen Kürzung auf die benötigte Länge.
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Weitere Anbauteile 58,60, die zum Anschluß des Grundrahmens an das Fahrzeug-Chassis dienen, lassen sich von unten an die Trägerprofile 10 ansetzen, indem sie den Profilkörper 12 von unten umgreifen. Eine feste Verbindung wird dann durch Befestigungsmittel geschaffen, die durch entsprechende Öffnungen in den Anbauteilen 58,60 in die Öffnungen 38 im Profilkörper 12 eingesetzt werden.
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Die Reihen von Öffnungen 32,38 in den Flanschen 26,28 sowie im Profilkörper 12 bieten somit ein Raster, das eine Anpassung der Rahmengröße und eine relativ freie Anordnung von Funktionseinheiten des Fahrzeugaufbaus gestattet.