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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Inbetriebnahme eines
Mehrkanaldimmers gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1. Die Dimmerkanäle
des Mehrkanaldimmers können
entweder in einem Verteilerschrank eingebaut sein oder in mehreren Unterputzdosen
installiert sein.
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Aus
der
DE 102 47 333
A1 ist ein Mehrkanaldimmer bekannt, also ein elektronischer
Dimmer, der mehrere Leistungsstufen (Kanäle, Ausgänge) aufweist. Die Leistungsstufen
sind für
eine optionale lastseitige Parallelschaltung von mindestens zwei der
Leistungsstufen eingerichtet. Der Mehrkanaldimmer ist flexibel einsetzbar,
so dass er sowohl zur Einzelsteuerung oder Gruppensteuerung einer
größeren Anzahl
von Verbrauchern kleiner Leistung geeignet ist, als auch zur Steuerung
eines einzelnen Verbrauchers oder weniger Verbraucher mit hoher
Leistung.
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Aus
der
DE 10 2005
004 884 B3 ist ein Einbaudimmer bekannt, dessen Dimmer-Lastteil auf seiner
Oberseite einen Steckverbinder aufweist, welcher mit einem korrespondierenden
Steckverbinder eines Bedienelements elektrisch in Kontakt tritt,
wobei ein- und dasselbe Dimmer-Lastteil wahlweise mit verschiedenen
Bedienelementen bestückbar
ist, wie z. B.
- • Bedienelement für Drehbedienung,
- • Bedienelement
für Tastbedienung,
- • Bedienelement
für Zeitsteuerung,
- • Bedienelement
für Funksteuerung.
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Aus
SDK-U4-10 (ETS), Art. Nr. 215.0140.00, Betriebsanleitung 4-fach
Universal-Dimmer
mit Eintastensteuerung, Druckschrift 11565d V1.2 der „se Lightmanagement
AG", CH-8957 Spreitenbach, Schweiz,
2006 ist ein Vierkanaldimmer mit automatischer Lasterkennung bekannt,
wobei je zwei Dimmerausgänge
zur Leistungserhöhung
parallel geschaltet werden können.
Die Ansteuerung von jeweils zwei parallelgeschalteten Dimmerkanälen soll über DIP-Schalter
manuell so eingestellt werden, dass das Steuersignal vom ersten
Dimmerkanal auch den zweiten Dimmerkanal mit den gleichen Werten
ansteuert und dass das Steuersignal vom dritten Dimmerkanal auch
den vierten Dimmerkanal mit den gleichen Werten ansteuert.
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Allgemein
ist es bei Mehrkanaldimmern möglich,
die Ausgänge
unterschiedlicher Dimmerkanäle
parallel zuschalten, um die Anschlussleistung zu erhöhen. Dabei
ist es bei der Inbetriebnahme allerdings erforderlich, einzelne
Funktionen von Dimmerkanälen
des Mehrkanaldimmers, wie beispielsweise Vorort-Bedientasten und
Nebenstelleneingänge,
manuell außer
Betrieb zu setzen, was einen gewissen Zeitaufwand erfordert.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Inbetriebnahme
eines Mehrkanaldimmers anzugeben, welches den Zeitaufwand bei der
Inbetriebnahme verringert.
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Diese
Aufgabe wird in Verbindung mit den Merkmalen des Oberbegriffes erfindungsgemäß durch
die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
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Die
mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin,
dass eine Steigerung des Komforts, der Zuverlässigkeit der Inbetriebnahme und
des Betriebes sowie der Sicherheit der Inbetriebnahme und des Betriebs
der Lichtsteueranlage erzielt wird. Eine manuelle Außerbetriebsetzung
von Funktionen einzelner Dimmerkanäle einer zusammengefassten
Dimmergruppe bei der Inbetriebnahme ist nicht mehr erforderlich,
sondern erfolgt quasi automatisch. Dies erspart Zeit bei der Inbetriebnahme.
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Weitere
Vorteile sind aus der nachstehenden Beschreibung ersichtlich.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Die
Erfindung wird nachstehend anhand der in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiele erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
Lichtsteuerungsanlage mit einem Mehrkanaldimmer,
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2 einen
Dimmerkanal des Mehrkanaldimmers.
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In 1 ist
eine Lichtsteuerungsanlage mit einem Mehrkanaldimmer dargestellt.
Die Lichtsteuerungsanlage 1 besteht beim gezeigten Ausführungsbeispiel
aus den folgenden Hauptkomponenten:
- • einem Mehrkanaldimmer 3,
- • drei
an den Mehrkanaldimmer angeschlossenen Nebenstellen 11, 28, 48,
- • drei
an den Mehrkanaldimmer angeschlossenen Lasten 14, 31, 41.
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Der
Mehrkanaldimmer 3 besteht beim gezeigten Ausführungsbeispiel
aus fünf
Dimmerkanälen 6, 16, 23, 35, 43 und
einer zentralen Steuerschaltung 52. Die Steuerschaltung 52 kann
z. B. (muss jedoch nicht) mit einem Bus 53 (Bus der Gebäudesystemtechnik)
verbunden sein. Jeder Dimmerkanal 6 bzw. 16 bzw. 23 bzw. 35 bzw. 43 weist
auf:
- • eine
Vorort-Bedientaste 8 bzw. 18 bzw. 25 bzw. 37 bzw. 45,
- • einen
Kommunikationsanschluss 7 bzw. 17 bzw. 24 bzw. 36 bzw. 44 für den Anschluss
an die Steuerschaltung 52,
- • einen
L-Anschluss (Versorgungsspannungsanschluss) 9 bzw. 19 bzw. 26 bzw. 38 bzw. 46 für den Anschluss
eines Versorgungsspannungsleiters (Phasenleiters) eines Wechselspannungsnetzes,
- • einen
Ausgang (Last-Anschluss) 13 bzw. 21 bzw. 30 bzw. 40 bzw. 50 für den Anschluss
einer Last (Beleuchtung),
- • einen
Nebenstelleneingang 10 bzw. 20 bzw. 27 bzw. 39 bzw. 47 für den Anschluss
einer Nebenstelle.
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Die
Steuerschaltung 52 ist über
Datenleitungen 56 an die Kommunikations-Anschlüsse 7 bzw. 17 bzw. 24 bzw. 36 bzw. 44 der
Dimmerkanäle 6 bzw. 16 bzw. 23 bzw. 35 bzw. 43 angeschlossen.
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Die
Nebenstelle 11 ist an den Nebenstelleneingang 10 angeschlossen.
Die Nebenstelle 28 ist an den Nebenstelleneingang 27 angeschlossen.
Die Nebenstelle 48 ist an den Nebenstelleneingang 47 angeschlossen.
Die jeweils anderen Anschlüsse
der Nebenstellen 11 bzw. 28 bzw. 48 dienen
als N-Anschluss oder L-Anschluss 12 bzw. 29 bzw. 49 für die Verbindung
mit dem Versorgungsspannungsleiter oder dem Nulleiter des Versorgungsspannungsnetzes.
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Die
Last 14 ist an die beiden parallel geschalteten Ausgänge 13, 21 angeschlossen.
Der erste Dimmerkanal 6 und der zweite Dimmerkanal 16 des Mehrkanaldimmers 3 dienen
somit als erste zusammengefasste Dimmergruppe 5. Die Last 31 ist
an den Ausgang 30 angeschlossen. Die Last 41 ist
an die beiden parallel geschalteten Ausgänge 40, 50 angeschlossen.
Der vierte Dimmerkanal 35 und der fünfte Dimmerkanal 43 des
Mehrkanaldimmers 3 dienen somit als zweite zusammengefasste
Dimmergruppe 34.
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Die
jeweils anderen Anschlüsse
der Lasten 14 bzw. 31 bzw. 41 dienen
als N-Anschlüsse 15 bzw. 32 bzw. 42 für die Verbindung
mit dem Nulleiter des Versorgungsspannungsnetzes.
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In 2 ist
ein Dimmerkanal des Mehrkanaldimmers dargestellt. Der beispielhaft
gezeigte Dimmerkanal 6 weist eine ansteuerbare Leistungselektronik 54 auf,
welche mit ihrem ersten Hauptanschluss mit dem L-Anschluss 9 und
mit ihrem zweiten Hauptanschluss mit dem Ausgang 13 verbunden
ist. Der Steuereingang der Leistungselektronik 54 ist an
den Ausgang einer Steuerelektronik 55 angeschlossen. Die
Steuerelektronik 55 ist beaufschlagbar
- • mittels
der Vorort-Bedientaste 8,
- • mittels
einer Nebenstelle über
den Nebenstelleneingang 10,
- • mittels
der Steuerschaltung 52 über
den Kommunikations-Anschluss 7.
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Von
Wichtigkeit ist ein Abgriff am Ausgang 13, mit dem die
Steuerelektronik 55 das am Ausgang 13 anstehende
Spannungssignal erfasst. Selbstverständlich sind die weiteren Dimmerkanäle in gleicher Art
und Weise aufgebaut.
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Die
einzelnen Dimmerkanäle 6, 16, 23, 35, 43 des
Mehrkanaldimmers 3 können
in einem Verteilerkasten oder auch in unterschiedlichen Unterputzdosen
installiert sein. Nachdem die Verdrahtung der Lichtsteueranlage
in der gewünschten
Weise durchge führt
worden ist, wird erfindungsgemäß mit Hilfe der
Steuerschaltung 52 eine nachfolgend erläuterte Testprozedur gestartet
und ausgewertet. Dabei ist beim Start der Testprozedur vorauszusetzen,
- • dass
die L-Anschlüsse
(siehe 9, 19, 26, 38, 46 in 1)
aller Dimmerkanäle
mit Versorgungsspannung beaufschlagt werden,
- • dass
die Steuerschaltung 52 jeden Dimmerkanal 6, 16, 23, 35, 43 über eine
individuelle Adresse und die Datenleitungen 56 separat
ansteuern kann,
- • dass
es sich bei der Kommunikation zwischen Steuerschaltung 52 und
den Dimmerkanälen 6, 16, 23, 35, 43 (siehe
die Kommunikations-Anschlüsse 7, 17, 24, 36, 44) über die
Datenleitungen um eine bidirektionale Kommunikation handelt, d.
h. das an einem Ausgang eines Dimmerkanals anstehende Spannungssignal
kann über die
Steuerelektronik 55 erfasst und über die Datenleitungen 56 an
die Steuerschaltung 52 gemeldet werden.
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In
einem ersten Schritt der Testprozedur gibt die Steuerschaltung 52 ein
Ansteuersignal zur Ansteuerung des ersten Dimmerkanals 6 während einer bestimmten
Zeitdauer ab. Folglich liegt am Ausgang 13 des Dimmerkanals 6 ein
Spannungssignal an. Da die Ausgänge 13, 21 der
beiden Dimmerkanäle 6, 16 miteinander
verbunden sind, liegt dieses Spannungssignal auch am Ausgang 21 an.
Folglich melden die Steuerelektroniken 55 beider Dimmerkanäle 6, 16 der
Steuerschaltung 52 über
die Datenleitungen 56 dieses Spannungssignal. Die Steuerelektroniken 55 der
weiteren Dimmerkanäle 23, 35, 43 melden
ein Spannungssignal „Null". Die Steuerschaltung
folgert hieraus, dass die Ausgänge 13, 21 der
beiden Dimmerkanäle 6, 16 parallel
geschaltet sind.
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In
einem zweiten Schritt der Testprozedur gibt die Steuerschaltung 52 ein
Ansteuersignal zur Ansteuerung des dritten Dimmerkanals 23 während einer
bestimmten Zeitdauer ab. Folglich liegt am Ausgang 30 des
Dimmerkanals 25 ein Spannungssignal an. Folglich meldet
lediglich die Steuerelektronik 55 des Dimmerkanals 23 der
Steuerschaltung 52 über die
Datenleitungen 56 dieses Spannungssignal, während die
Steuerelektroniken der weiteren Dimmerkanäle 6, 16, 35, 43 ein
Spannungssignal „Null" melden. Die Steuerschaltung 52 folgert
hieraus, dass der Ausgang des Dimmerkanals 23 mit keinem
weiteren Dimmerkanal parallel geschaltet ist.
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In
einem dritten Schritt der Testprozedur gibt die Steuerschaltung 52 ein
Ansteuersignal zur Ansteuerung des vierten Dimmerkanals 35 während einer
bestimmten Zeitdauer ab. Folglich liegt am Ausgang 40 des
Dimmerkanals 35 ein Spannungssignal an. Da die Ausgänge 40, 50 der
beiden Dimmerkanäle 35, 43 miteinander
verbunden sind, liegt dieses Spannungssignal auch am Ausgang 50 an.
Folglich melden die Steuerelektroniken 55 beider Dimmerkanäle 35, 43 der
Steuerschaltung 52 über
die Datenleitungen 56 dieses Spannungssignal. Die Steuerelektroniken 55 der
weiteren Dimmerkanäle 6, 16, 23 melden
ein Spannungssignal „Null". Die Steuerschaltung folgert
hieraus, dass die Ausgänge 40, 50 der
beiden Dimmerkanäle 35, 43 parallel
geschaltet sind.
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Die
Testprozedur wird solange wiederholt, bis die Gruppenzugehörigkeit
aller Dimmerkanäle eindeutig
festgestellt worden ist.
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Nach
Beendigung der Testprozedur (oder alternativ bereits nach jedem
einzelnen Schritt der Testprozedur) werden über entsprechende Parametrier-Signale
der Steuerschaltung 52 an die Steuerelektroniken 55 von
einzelnen Dimmerkanälen
die Vorort-Bedienung,
der Nebenstelleneingang und bestimmte Funktionen, die jetzt einem
bestimmten Dimmerkanal einer zusammengefassten Dimmergruppe zugeteilt
worden sind, bei den anderen Dimmerkanälen der Gruppe selbstständig deaktiviert.
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
werden die Vorort-Bedienungen 18, 37 und die Nebenstelleneingänge 20, 39 selbstständig deaktiviert.
Grund hierfür
ist, dass zentral nur ein Dimmerkanal in der zusammengefassten Dimmergruppe
für die
Bedienung über
die Vorort-Bedientaste oder über
den Nebenstelleneingang oder über
die übergeordnete
Steuerschaltung 52 und für die Überwachung des Zustandes der
Last sowie Rückmeldung
dieses Zustand an die Steuerschaltung 52 verantwortlich
ist.
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Die
Bedienung der ersten zusammengefassten Dimmergruppe 5 erfolgt
nunmehr ausschließlich über die
Vortort-Bedienung 8, den Nebenstelleneingang 10 und
die Steuerschaltung 52 (mittels eines die Steuerschaltung 52 beaufschlagenden
Busses).
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Die
Bedienung der zweiten zusammengefassten Dimmergruppe 34 erfolgt
nunmehr ausschließlich über die
Vortort-Bedienung 45, den Nebenstelleneingang 47 und
die Steuerschaltung 52 (mittels eines die Steuerschaltung 52 beaufschlagenden
Busses).
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Selbstverständlich ist
vorstehend die spezielle Zusammenfassung einzelnen Dimmerkanäle zu Dimmergruppen
lediglich beispielhaft dargestellt, d. h. es beliebig andere Konfigurationen
realisierbar.
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- 1
- Lichtsteuerungsanlage
- 2
- –
- 3
- Mehrkanaldimmer
- 4
- –
- 5
- erste
zusammengefasste Dimmergruppe
- 6
- erster
Dimmerkanal des Mehrkanaldimmers
- 7
- Kommunikations-Anschluss
- 8
- Vorort-Bedientaste
- 9
- L-Anschluss
(Versorgungsspannungs-Anschluss)
- 10
- Nebenstelleneingang
- 11
- Nebenstelle
- 12
- L-Anschluss
oder N-Anschluss
- 13
- Ausgang
(Last-Anschluss)
- 14
- Last
- 15
- N-Anschluss
- 16
- zweiter
Dimmerkanal des Mehrkanaldimmers
- 17
- Kommunikations-Anschluss
- 18
- Vorort-Bedientaste
- 19
- L-Anschluss
(Versorgungsspannungs-Anschluss)
- 20
- Nebenstelleneingang
- 21
- Ausgang
(Last-Anschluss)
- 22
- –
- 23
- dritter
Dimmerkanal des Mehrkanaldimmers
- 24
- Kommunikations-Anschluss
- 25
- Vorort-Bedientaste
- 26
- L-Anschluss
(Versorgungsspannungs-Anschluss)
- 27
- Nebenstelleneingang
- 28
- Nebenstelle
- 29
- L-Anschluss
oder N-Anschluss
- 30
- Ausgang
(Last-Anschluss)
- 31
- Last
- 32
- N-Anschluss
- 33
- –
- 34
- zweite
zusammengefasste Dimmergruppe
- 35
- vierter
Dimmerkanal des Mehrkanaldimmers
- 36
- Kommunikations-Anschluss
- 37
- Vorort-Bedientaste
- 38
- L-Anschluss
(Versorgungsspannungs-Anschluss)
- 39
- Nebenstelleneingang
- 40
- Ausgang
(Last-Anschluss)
- 41
- Last
- 42
- N-Anschluss
- 43
- fünfter Dimmerkanal
des Mehrkanaldimmers
- 44
- Kommunikations-Anschluss
- 45
- Vorort-Bedientaste
- 46
- L-Anschluss
(Versorgungsspannungs-Anschluss)
- 47
- Nebenstelleneingang
- 48
- Nebenstelle
- 49
- L-Anschluss
oder N-Anschluss
- 50
- Ausgang
(Last-Anschluss)
- 51
- –
- 52
- Steuerschaltung
- 53
- Bus
- 54
- Leistungselektronik
- 55
- Steuerelektronik
- 56
- Datenleitungen