DE102007029971B4 - Verfahren zum Betreiben eines Heizgerätes - Google Patents
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Abstract
Verfahren zum Betreiben eines an einen Heizkreislauf (8) angeschlossen Heizgeräts (1) mit einem Brenner (6) und einer Regelung (11) in Abhängigkeit der Temperatur eines mit der Regelung (11) verbundenen Temperatursensors (9), welcher mit dem Heizkreislauf (8) verbunden ist, wobei die Regelung (11) den Brenner (6) abschaltet, sobald der Temperatursensor (9) eine vorbestimmte Abschalttemperatur Tmisst, wobei das Heizgerät (1) nach dem Start des Brenners (6) einen Kalibrierungsvorgang durchführt, dadurch gekennzeichnet, dass während des Kalibrierungsvorgangs und / oder für eine vorbestimmte Zeit nach dem Kalibriervorgang die Regelung (11) den Brenner (6) erst dann abschaltet, wenn der Temperatursensor (9) eine gegenüber der vorbestimmten Abschalttemperatur Terhöhten Abschalttemperatur Tmisst.
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Betreiben eines Heizgeräts mit Vor- oder Rücklauftemperaturfühler.
- Aufgrund von immer besser gedämmten Wänden, Fenstern und Dächern werden für den Heizbetrieb immer niedrigere Heizleistungen benötigt. Dies führt zu der Anforderung kleiner Geräteleistungen. Gleichzeitig steigt tendenziell das Komfortbedürfnis bei der Bereitstellung von warmem Brauchwasser für Bad und Dusche; hierfür werden entsprechend hohe Heizleistungen benötigt. Bei Kombigeräten für Heiz- und Brauchwasser wird demzufolge die zu wählende Leistungsgröße des Heizgerätes im Wesentlichen durch den gewünschten Warmwasserkomfort bestimmt.
- Für den Brauchwasserbetrieb gilt in der Regel, dass vom Heizgerät eher höhere Leistungen zur bedarfsgerechten Erfüllung des Wärmebedarfes benötigt werden, während für den Heizbetrieb, insbesondere in der Übergangszeit, tendenziell eher kleinere Geräteleistungen benötigt werden.
- In der Zündphase werden Heizgeräte in der Regel mit einer bestimmten Zündleistung betrieben, welche einen sicheren Zündvorgang ermöglicht. Diese Zündleistung ist unabhängig von der Wärmeanforderung.
- Bei modernen Geräten schließt sich an die Zündphase eine Kalibrierungsphase an, bei der in Abhängigkeit des Messwerts bestimmter Sensoren das Heizgerät eingestellt wird. So kann beispielsweise mit Hilfe eines Kohlenmonoxidsensors das Brennstoff-Luft-Verhältnis optimiert werden. Auch während der Kalibrierungsphase ist in der Regel die Brennerleistung unabhängig von der Wärmeanforderung.
- Insbesondere beim Heizbetrieb in der Übergangszeit, also bei niedrigem Wärmebedarf, kann es somit vorkommen, dass im Extremfall bereits in der Zünd- oder Kalibrierungsphase die Abschalttemperatur im Heizungskreislauf erreicht wird. Auch wenn dies nicht der Fall ist, so wird häufig kurz nach der Kalibrierungsphase die Abschalttemperatur erreicht. Der Brenner wird dann nach kurzer Betriebszeit wieder außer Betrieb genommen; ein häufig taktender Betrieb ist die Folge. Dies ist aufgrund der erhöhten Schadstoffemissionen beim Start und gegebenenfalls dem Verschleiß der Zündelektrode und des Gebläses zu vermeiden.
- Aus der Gebrauchsmusterschrift
DE 202 14 891 U1 ist ein Verfahren zum Betreiben eines an einen Heizkreislauf angeschlossenen Heizgerätes bekannt. Mittels eines Vorschaltgerätes wird das Wiedereinschalten des Brenners verzögert, indem gewartet wird, bis die Vorlauftemperatur einen unteren Grenztemperaturwert erreicht. Um zu starkes Abkühlen zu verhindern, wird dabei ein die Vorlauftemperatur repräsentierendes Signal (Außentemperatur) verwendet, um den Grenztemperaturwert festzulegen. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, häufiges Takten zu vermeiden.
- Erfindungsgemäß wird dies gemäß den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1 dadurch erreicht, dass während des Kalibrierungsvorgangs und / oder für eine vorbestimmte Zeit danach die Abschalttemperatur erhöht wird.
- Die Erfindung wird nun anhand der Figuren detailliert erläutert. Hierbei zeigen
-
1 eine Anlage zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens und -
2 einen zeitlichen Verlauf der Brennerleistung und der Temperaturen beim erfindungsgemäßen Verfahren. -
1 zeigt ein Heizgerät1 , bei dem einem Brenner6 in einer Gemischführung5 ein Gebläse2 für die Verbrennungsluft vorgeschaltet ist. In einen Ansaugstutzen4 stromauf der Gemischführung5 mündet ein mit einer Gasarmatur3 verbundenes Gasrohr. Um den Brenner6 , an dem sich eine Zünd- und Überwachungselektrode18 befindet, ist ein Wärmeaustauscher7 angeordnet. An das Heizgerät1 ist ein Heizkreislauf8 mit Umwälzpumpe10 angeschlossen. Im Vorlauf des Heizkreislaufs8 ist ein Temperatursensor9 angeordnet. Optional kann Im Rücklauf des Heizkreislaufs8 ein weiterer Temperatursensor17 angeordnet sein. Im Heizkreislauf8 befindet sich ein Vorrangumschaltventil16 , so dass die Heizgerät1 über den Heizkreislauf8 entweder mit einem Radiator15 oder Sekundärwärmetauscher14 verbunden werden kann. Eine Regelung11 ist mit der Gasarmatur3 , dem Gebläse2 , den Temperatursensoren9 und17 , der Umwälzpumpe10 , dem Vorrangumschaltventil16 und die Zünd- und Überwachungselektrode18 verbunden. Die Regelung11 ist ferner mit einem witterungsgeführten Regelgerät12 mit Außentemperaturfühler13 verbunden. - Liegt der Regelung
11 eine Wärmeanforderung in Form eines entsprechenden Signals des Temperatursensors9 vor, so startet die Regelung11 das Gebläse2 . Nach einer Vorspülzeit wird das Gebläse mit vorgegebener Startdrehzahl betrieben und die Gasarmatur3 mit vorgegebenem Öffnungsgrad geöffnet. Dem Brenner6 wird ein Brenngas-Luft-Gemisch zugeführt und zwischen Brenner6 und Wärmeaustauscher7 von der Zünd- und Überwachungselektrode18 gezündet. Wird von einer lonisationselektrode eine Flamme erkannt, so startet die Regelung11 eine Kalibrierungsphase. Nach Beendigung dieser Kalibrierungsphase stellt die Regelung11 die Drehzahl des Gebläses2 sowie den Öffnungsgrad der Gasarmatur3 entsprechend der Wärmeanforderung als Funktion der Messwerte der Temperatursensoren9 und17 in Verbindung mit dem Außentemperaturfühler13 ein. - Im Heizbetrieb wird das Vorrangumschaltventil
16 derartig geschaltet, dass der Radiator15 durchströmt wird. Im Warmwasserbetrieb schaltet das Vorrangumschaltventil16 um, so dass der Sekundärwärmeaustauscher14 , der sekundärseitig von Trinkwasser durchströmt wird, durchströmt wird. -
2 zeigt das erfindungsgemäße Verfahren anhand eines Beispiels. Der Brenner6 wird zum Zeitpunkt to mit einer ZündleistungPZünd gestartet; nach der Zündung steigt die vom Temperatursensor9 gemessene Temperatur T an. Zum Zeitpunkt t1 ist die Zündphase beendet; die Leistung des Brenners6 wird auf die KalibrierungsleistungPKalibrier reduziert. Die Kalibrierphase läuft vom Zeitpunktt2 bist3 ; in dieser Zeit steigt die vom Temperatursensor9 gemessene Temperatur T weiter an und überschreitet die AbschalttemperaturTAbschalt , bei der bei regulärem Betrieb der Brenner abgeschaltet wird. Da die Regelung11 in dieser Phase jedoch nicht bereits bei der AbschalttemperaturTAbschalt , sondern erst bei der erhöhten AbschalttemperaturTAbschalt,Start abschaltet, wird der Brenner6 weiter betrieben. Zum Zeitpunktt3 ist die Kalibrierphase abgeschlossen und die Leistung des Brenners11 wird auf die dem Wärmebedarf entsprechende Leistung, welche zum Zeitpunktt4 erreicht ist, reduziert. Die vom Temperatursensor9 gemessene Temperatur T steigt weiter an, bleibt jedoch unterhalb der erhöhten Abschalttemperatur TAbschalt,Start . Zum Zeitpunktt5 ist die vorbestimmte Zeit nach dem Kalibriervorgang Δt verstrichen und die Regelung11 schaltet dann den Brenner6 ab, wenn die normale AbschalttemperaturTAbschalt überschritten wird. Da zum Zeitpunktt5 die vom Temperatursensor9 gemessene Temperatur T größer als die normale AbschalttemperaturTAbschalt ist, schaltet im vorliegenden Fall die Regelung11 den Brenner6 ab. - Die kurzzeitige Temperaturerhöhung beeinträchtigt den Komfort des Heizsystems nicht, da der Radiator
15 in der Regel über eine derartige thermische Trägheit verfügt, dass die kurzzeitige Erhöhung der Vorlauftemperatur nicht zu einer Überhitzung der Räume führt.
Claims (1)
- Verfahren zum Betreiben eines an einen Heizkreislauf (8) angeschlossen Heizgeräts (1) mit einem Brenner (6) und einer Regelung (11) in Abhängigkeit der Temperatur eines mit der Regelung (11) verbundenen Temperatursensors (9), welcher mit dem Heizkreislauf (8) verbunden ist, wobei die Regelung (11) den Brenner (6) abschaltet, sobald der Temperatursensor (9) eine vorbestimmte Abschalttemperatur TAbschalt misst, wobei das Heizgerät (1) nach dem Start des Brenners (6) einen Kalibrierungsvorgang durchführt, dadurch gekennzeichnet, dass während des Kalibrierungsvorgangs und / oder für eine vorbestimmte Zeit nach dem Kalibriervorgang die Regelung (11) den Brenner (6) erst dann abschaltet, wenn der Temperatursensor (9) eine gegenüber der vorbestimmten Abschalttemperatur TAbschalt erhöhten Abschalttemperatur TAbschalt,Start misst.
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