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Die
Erfindung betrifft ein Navigationssystem mit den Merkmalen des Oberbegriffs
des Patentanspruchs 1.
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In
Kraftfahrzeugen werden Navigationssysteme eingesetzt, um einem Fahrer
das Auffinden eines Wegs von einem Ausgangspunkt, der auch als Startwegpunkt
bezeichnet ist, zu einem Zielpunkt zu erleichtern, der als Zielwegpunkt
bezeichnet wird. Von dem Navigationssystem werden hierzu Informationen
zur Identifizierung zumindest des Zielwegpunkts erfasst. Der Startwegpunkt
wird meist anhand der aktuellen Position des Kraftfahrzeugs am Beginn einer
Fahrt festgelegt. Die aktuelle Position des Kraftfahrzeugs wird
vorzugsweise anhand einer Positionsbestimmungseinheit, die in der
Regel eine satellitengestützte Positionsbestimmungseinheit,
beispielsweise ein GPS-Modul, ist, ermittelt. Anhand gespeicherter
Karteninformationen und gegebenenfalls weiterer Vorgaben und Informationen
wird eine Route zwischen dem Startwegpunkt und dem Zielwegpunkt
berechnet. Die weiteren Vorgaben können beispielsweise
Angaben über bevorzugt zu benutzende Straßentypen
(Autobahn, Landstraße, ...) umfassen. Weitere Informationen
können beispielsweise Angaben über aktuelle Staus,
Baustellen, Umleitungen usw. umfassen. Die berechnete Route wird
dem Fahrer grafisch auf einer Anzeigevorrichtung dargestellt.
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Im
Stand der Technik ist es bekannt, die Route in einer Straßenkarte
einzuzeichnen und diese darin vorzugsweise als Fahrweg zu markieren.
Eine solche Darstellung gibt einem geübten Nutzer eine
Information über die vorgeschlagene Streckenführung. Dennoch
ist die Darstellung meist unübersichtlich.
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Aus
der
DE 197 41 316
A1 ist eine Anzeigevorrichtung für Fahrzeuge bekannt,
die zur Anzeige einer Reichweite in Abhängigkeit von der
momentan im Fahrzeug vorhandenen Energiemenge und in Abhängigkeit
von verbrauchsbeeinflussenden Parametern vorgesehen ist. Die Anzeigevorrichtung
ist mit Mitteln zur Bestimmung der Entfernung des aktuellen Fahrortes
zum gewünschten Zielort verbunden und weist eine erste
Anzeigeeinheit auf, die sowohl diese Entfernung als auch die Reichweite
auf einer Entfernungsskala kennzeichnet. Zusätzlich ist
die Anzeigevorrichtung mit Mitteln zum Bestimmen von Tankstellen
in Richtung des Zielortes verbunden. Auf einer zweiten Anzeigeeinheit
können im Umfeld der Reichweite und im Wesentlichen in
Richtung des Zielortes befindliche Tankstellen angezeigt werden, wenn
die Entfernung größer als die Reichweite ist und/oder wenn
die Reichweite einen vorbestimmten Schwellenwert unterschreitet.
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Aus
der
DE 100 12 952
A1 ist eine Vorrichtung zur Darstellung von fahrtrelevanten
Informationen bekannt, wobei die Gesamtlebensdauer einer Komponente
oder der Gesamtinhalt einer Betriebsflüssigkeit oder die
Gesamtheit eines Serviceintervalls oder die Gesamtlänge
einer Route als grafisches Element bestimmter Länge dargestellt
wird, an dem die aktuell abgelaufene Zeit oder verlorene oder enthaltene
Flüssigkeit oder die verbleibende Zeit bis zur nächsten
Inspektion oder die zurückgelegte oder noch verbleibende
Fahrtstrecke grafisch am grafischen Element an der entsprechenden
Position relativ zur Gesamtlänge dargestellt wird. Dort
sind Ausführungsformen beschrieben, bei denen zwei verschiedene
fahrtrelevante Informationen, beispielsweise eine Reisezeit und
eine Reisestrecke, als getrennt ausgebildete Elemente dargestellt
sind.
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Aus
der
DE 103 49 542
A1 ist eine Anzeigevorrichtung für ein Kraftfahrzeug
bekannt, die in verschiedene Anzeigemodi mittels einer Bedienvorrichtung
umschaltbar und von einem Rechner angesteuert ist, wobei die Anzeigevorrichtung
mindestens eine auswählbare Funktion aufweist. Beschrieben
ist eine Ausführungsform, bei der die Fahrstrecke als Linie dargestellt
ist und das Fahrzeug entsprechend der zurückgelegten Strecke
entlang der Linie positioniert ist. Zusätzlich sind eine
Entfernung und eine voraussichtliche Fahrzeit von der aktuellen
Position des Fahrzeugs zu dem Etappenziel alphanumerisch angegeben.
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Die
bekannten Vorrichtungen verbessern zwar die Übersichtlichkeit
der vermittelten Informationen, eine Orientierung, die einem Fahrer
eine Einschätzung eines räumlichen als auch eines
zeitlichen Abstands von Wegpunkten zwischen dem Start- und Zielwegpunkt
ermöglichen, ist jedoch nicht befriedigend gelöst.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, ein Navigationssystem zu schaffen, mit dem
eine verbesserte Informationsvermittlung möglich ist, die
die Nachteile des Standes der Technik beseitigt.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Navigationssystem
mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Vorgeschlagen
wird ein Navigationssystem eines Kraftfahrzeugs mit verbesserter
Informationsvermittlung, umfassend eine Anzeige- und Bedienvorrichtung
zum Erfassen von Nutzereingaben und Ausgeben von Navigationsinformationen,
eine Positionsbestimmungseinheit, einen Navigationsdatenspeicher,
in dem Navigationsdaten gespeichert sind, und eine Recheneinheit,
die anhand der erfassten Nutzereingaben, der Navigationsdaten und
von der Positionsbestimmungseinheit bereitgestellten Positionsdaten
Routeninformationen einer zielgeführten Navigation bereitstellt,
die über die Anzeigevorrichtung der Anzeige- und Bedienvorrichtung
ausgegeben werden. Erfindungsgemäß ist vorgesehen,
dass die Route in Form eines Balkens dargestellt ist, an dessen
einem Ende ein Startwegpunkt und an dessen anderem Ende ein Zielwegpunkt
dargestellt sind, wobei hierzwischen mindestens ein weiterer Wegpunkt
und ein Fahrzeugsymbol dargestellt sind, welches die aktuelle Position
des Fahrzeugs angibt, wobei für jeden Wegpunkt zeitgleich
eine Bezeichnung, eine zeitliche Position und eine örtliche
Position dargestellt sind, wobei eine der beiden Positionen durch grafische
Abstände der Wegpunkte zueinander und dem Fahrzeugsymbol
angegeben ist. Durch die Darstellung der Route in Form eines Balkens
wird diese schematisch abstrahiert. Durch die Darstellung sowohl
der zeitlichen als auch der örtlichen Positionen wird dem
Fahrer ermöglicht, sich besser im Hinblick auf seine Fahrtroute
zu orientieren. Der mindestens eine weitere Wegpunkt kann beispielsweise
ein Rastplatz, eine Tankstelle, eine Ortschaft usw. entlang der Fahrtroute
umfassen. Die Anzeige von diesen Wegpunkten erlaubt es, die Route
besser gedanklich zu strukturieren. Ferner ist es von Vorteil, beispielsweise sowohl
einen zeitlichen als auch einen örtlichen Abstand zwischen
dem Fahrzeug und Wegpunkten oder zwischen den Wegpunkten abschätzen
zu können. Entweder die örtlichen oder die zeitlichen
Positionen werden hierbei über grafische Abstände
entlang der als Balken ausgestalteten Fahrtroute angeordnet sind. Über
das Fahrzeugsymbol wird ein örtlicher oder zeitlicher Verlauf
entlang der Route angegeben. Sowohl die bereits abgefahrene zeitliche
oder örtliche Strecke als auch die noch abzufahrende zeitliche/örtliche
Strecke kann als Teilbalken des Balkens oder als Verlaufsbalken
in dem Balken grafisch hervorgehoben sein. Die Bezeichnung der Wegpunkte ermöglicht
es, diese den real existierenden Ortschaften, Rastplätzen,
Tankstellen usw. zuzuordnen und diese zu identifizieren. Ein besonderer
Vorteil der Erfindung liegt darin, dass es möglich ist,
die unterschiedlichen Geschwindigkeiten, mit denen einzelne Abschnitte
der Route durchfahren werden können bzw. durchfahren wurden,
entsprechend zu berücksichtigen, da ein örtlicher
Abstand und ein zeitlicher Abstand über die Geschwindigkeit,
mit der der örtliche Abstand durchfahren wird, abhängt.
Die Fahrzeit, die zur Überbrückung einer kurzen
räumlichen Distanz benötigt wird, kann länger
als jene Zeitspanne sein, die benötigt wird, um eine längere örtliche Distanz
zurückzulegen. Dies gilt dann, wenn die kurze Distanz nur
mit einer geringen Geschwindigkeit und die größere örtliche
Distanz hingegen mit einer sehr viel höheren Geschwindigkeit
durchfahren werden kann.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform werden die örtlichen
Positionen über grafische Abstände dargestellt
und die zeitlichen Positionen mittels alphanumerischer Angaben angezeigt.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn numerische Positionsangaben relativ
zu der aktuellen Position des Fahrzeugs angegeben sind. Werden die
zeitlichen Positionen alphanumerisch dargestellt, so kann auch eine
Darstellung vorteilhaft sein, in der absolute Uhrzeiten angezeigt werden.
Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung ist eine Umschaltung zwischen
absoluten zeitlichen Positionsangaben und relativen zeitlichen Positionsangaben
möglich.
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Um
einem Fahrer die Möglichkeit zu geben abzuschätzen,
ob seine aktuelle Position mit der Position übereinstimmt,
die bei der ursprünglichen Routenberechnung vorausgesagt
wurde, ist bei einer bevorzugten Ausführungsform vorgesehen,
dass ein gegenwärtig existierender örtlicher Abstand
und ein für den gegenwärtigen Zeitpunkt prognostizierter örtlicher
Abstand von dem Startwegpunkt oder dem Zielwegpunkt jeweils als
unterschiedlich ausgestaltete Verlaufsbalken dargestellt sind. Weisen
beispielsweise der Verlaufsbalken für den gegenwärtig örtlichen
Abstand von dem Startwegpunkt (zurückgelegte Strecke) und
der Verlaufsbalken für den prognostizierten örtlichen
Abstand (prognostizierte zurückgelegte Strecke) dieselbe
Länge auf, so befindet sich das Fahrzeug an der prognostizierten
Position. Bezogen auf den Startwegpunkt zeigt ein längerer
Verlaufsbalken für den gegenwärtigen örtlichen
Abstand gegenüber dem Verlaufsbalken für den prognostizierten örtlichen
Abstand an, dass der zurückliegende Abschnitt der Route
schneller als prognostiziert durchfahren wurde. Sind die Längenverhältnisse
der Verlaufsbalken entgegengesetzt, so wurde ein kürzerer
Abschnitt als prognostiziert zurückgelegt. Sind die Verlaufsbalken
auf den Zielwegpunkt bezogen, so ist ein gegenwärtiger
noch zurückzulegender örtlicher Abstand kürzer
als ein für den gegenwärtigen Zeitpunkt prognostizierter örtlicher
Abstand von dem Zielwegpunkt, wenn der bisher zurückgelegte
Routenabschnitt schneller durchfahren wurde als prognostiziert.
Bei entsprechend umgekehrten Längen der Verlaufsbalken
wurde der bereits zurückgelegte Routenabschnitt langsamer
als prognostiziert durchfahren. Anhand der Verlaufsbalken ist somit
eine Abschätzung möglich, ob das Fahrzeug die
prognostizierte Durchschnittsgeschwindigkeit erreicht hat oder nicht.
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Bei
einer Ausführung ist es möglich vorzusehen, dass
die Differenz der Verlaufsbalken farblich so ausgestaltet ist, dass
ein Vorzeichen der Differenz zwischen den Verlaufsbalken anhand
der Farbe erkennbar ist. Ist beispielsweise der Verlaufsbalken, der
den örtlichen Abstand von dem Startwegpunkt anzeigt, länger
als der prognostizierte örtliche Abstand, so könnte
die Differenzstrecke zwischen den beiden Verlaufsbalken grün
eingefärbt werden, um ein Überschreiten der prognostizierten
Durchschnittsgeschwindigkeit anzuzeigen. Wurde die Strecke hingegen
langsamer durchfahren als prognostiziert, so wäre der Verlaufsbalken,
der den zurückgelegten örtlichen Abstand angibt,
kürzer als der Verlaufsbalken des prognostizierten örtlichen
Abstands, so dass die Differenzstrecke der Verlaufsbalken rot eingefärbt
werden könnte, um ein zu langsames Durchfahren gegenüber
der Prognose anzuzeigen.
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In
analoger Weise ist bei einer Ausführungsform der Erfindung
vorgesehen, dass ein gegenwärtiger Zeitabstand und ein
für die gegenwärtige örtliche Position
prognostizierter Zeitabstand von einer Startzeit oder einer prognostizierten
Ankunftszeit jeweils als unterschiedlich ausgestaltete Verlaufsbalken
dargestellt sind. Ist hierbei der Verlaufsbalken, der den gegenwärtigen
Zeitabstand von der Startzeit angibt, länger als der Verlaufsbalken
des prognostizierten Zeitabstands, so wurde der bisher durchfahrene
Routenabschnitt langsamer durchfahren als prognostiziert. Sind die
Längenverhältnisse bezogen auf den Startzeitpunkt
umgekehrt, so wurde der Abschnitt zu schnell durchfahren. Ebenso
lassen sich die Verlaufsbalken bezogen auf die prognostizierte Ankunftszeit
darstellen.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen,
dass die Anzeigevorrichtung als Touchscreen ausgebildet ist und über
eine Berührhandlung entlang der dargestellten Route weitere
Wegpunkte zugefügt werden können. Hierdurch wird
dem Fahrer die Möglichkeit gegeben, weitere Wegpunkte zur
Strukturierung der Route einzufügen und sich die entsprechenden örtlichen
und zeitlichen Positionen anzeigen zu lassen.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen,
dass über ein Berühren einer Darstellungsposition
eines Wegpunktes Zusatzinformationen zur Anzeige gebracht werden
können. Stellt der Wegpunkt beispielsweise eine Tankstelle dar,
so können beispielsweise die aktuellen Benzinpreise an
der Tankstelle dargestellt werden, die über eine Fernabfrage,
beispielsweise über einen Internetanschluss, abgerufen
werden.
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Bei
einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
ist vorgesehen, dass über ein Berühren des Startwegpunktes
eine Zielführung angehalten und fortgesetzt werden kann.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Hierbei zeigen:
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1 eine
exemplarische Ansicht einer Anzeigefläche eines Navigationssystems,
bei der die örtlichen Abstände über grafische
Abstände dargestellt sind;
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2a eine
schematische Ansicht einer Anzeigefläche eines Navigationssystems;
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2b eine
schematische Ansicht derselben Fahrsituation wie bei der Ansicht
nach
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2a,
wobei jedoch die zeitlichen Abstände grafisch über
Abstände dargestellt sind;
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3 eine
schematische Ansicht einer Anzeigefläche eines Navigationssystems,
bei der die tatsächlich zurückgelegte Entfernung
und die für den Zeitpunkt prognostizierte zurückgelegte
Entfernung jeweils als Verlaufsbalken in der Navigationsansicht dargestellt
sind;
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4 eine
schematische Ansicht einer Anzeigefläche eines Navigationssystems,
bei der die tatsächlich vergangene und die für
die aktuelle Fahrzeugposition prognostizierte Fahrzeit jeweils als
Verlaufsbalken in der Navigationsansicht dargestellt sind; und
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5 eine
schematische Ansicht eines Navigationssystems.
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In 1 ist
schematisch eine Ansicht einer Anzeigefläche 1 dargestellt.
Eine in einem Zielführungsmodus vorausberechnete Route
ist als Balken 2 dargestellt. An einem Ende 3 ist
ein Startwegpunkt „Wolfsburg" 4 und an einem anderen
Ende 5 des Balkens 2 ein Zielwegpunkt „Berlin" 6 gezeigt.
Entlang des die Route repräsentierenden Balkens 2 sind
ein Fahrzeugsymbol 7, eine erste Tankstelle „T1",
eine erste Ortschaft „MD", eine zweite Tankstelle „T2"
sowie eine zweite Ortschaft „P" angeordnet. Bis auf das Fahrzeugsymbol 7 stellen
diese alle Wegpunkte 8–11 dar. Aus 1 ist
deutlich zu erkennen, dass sowohl dem Startwegpunkt 4 als
auch dem Zielwegpunkt 6 sowie den dazwischen angeordneten Wegpunkten 8–11 jeweils
eine Bezeichnung 12 zugeordnet ist. Hierüber können
diese leicht identifiziert werden. „MD" steht hierbei für
Magdeburg und „P" für Potsdam. Die Abstände
zwischen dem Startwegpunkt 4, dem Fahrzeugsymbol 7,
den weiteren Wegpunkten 8–11 sowie dem
Zielwegpunkt 6 in der grafischen Darstellung entsprechen
den örtlichen Abständen entlang der Route. Zusätzlich
ist für jeden Wegpunkt 4, 6, 8–11,
einschließlich des Startwegpunkts 4 und des Zielwegpunkts 6 eine
Zeitangabe 13 angegeben, die eine bereits vergangene Zeit
seit dem Verlassen des Wegpunktes „Wolfsburg" 4 bzw.
eine prognostizierte Zeit bis zum Erreichen des Wegpunktes 6, 8–11 angibt.
Hierüber wird eine verbesserte Orientierung des Fahrers
ermöglicht.
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In 2a ist
eine weitere schematische Ansicht einer Anzeigefläche 1 eines
Navigationssystems dargestellt. Entlang der durch einen Balken 2 repräsentierten
Route sind Wegpunkte C 22 und D 23 zwischen dem
Startwegpunkt A 21 und dem Zielwegpunkt B 24 jeweils äquidistant
angeordnet. Diese repräsentieren jeweils eine Ortschaft.
Im Folgenden wird angenommen, dass benachbarte Ortschaften jeweils
einen Abstand von 100 km haben. Ferner hat das Navigationssystem
prognostiziert, dass der Abschnitt zwischen dem Startwegpunkt A 21 und
dem ersten Wegpunkt C 22 mit einer Geschwindigkeit von 100
km/h durchfahren werden kann. Der Abschnitt von dem Wegpunkt C 22 zu
dem Wegpunkt D 23 kann mit 150 km/h durchfahren werden
und der Abschnitt von dem Wegpunkt D 23 zum Zielwegpunkt
B 24 mit einer Geschwindigkeit von 50 km/h. Dargestellt
ist die Situation, die sich nach einer Fahrtzeit von 20 Minuten
ergibt, in der das Kraftfahrzeug welches durch das Fahrzeugsymbol 7 dargestellt
ist, 40 km zurückgelegt hat. Mittels numerischer Zeitangaben 13 sind
somit die prognostizierten Zeiten unter den jeweiligen Wegpunkten
C 22, D 23 und dem Zielwegpunkt B 24,
zu denen diese erreicht werden, sofern das Fahrzeug sich wie prognostiziert
bewegt. Unter dem Startwegpunkt A 21 ist die bereits vergangene
Fahrtzeit von 20 Minuten als eine negative Zeitangabe 13 angegeben.
Die angegebenen Zeitangaben 13 können die ursprünglich
prognostizierten Zeitangaben wiedergeben oder aktuell prognostizierte Zeitangaben
sein.
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In 2b ist
dieselbe Situation erneut dargestellt, jedoch sind die zeitlichen
Positionen diesmal grafisch dargestellt. Deutlich zu erkennen ist,
dass sich ein anderes Bild ergibt. Anhand einer solchen Darstellung
kann der Nutzer einfach abschätzen, an welcher Stelle der
Route er sich nach einer bestimmten Zeit befinden wird. Die Route
stellt somit eine Zeitskala basierend auf der prognostizierten Zeit bzw.
der bereits zurückgelegten Zeit zusätzlich zu
der prognostizierten Zeit dar. Die Kilometerangaben 15 sind
den entsprechenden Wegpunkten 21–24 zugeordnet,
die zeitlich nach nicht äquidistanten Abschnitten erreicht
werden.
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In 3 ist
eine weitere Ansicht einer Anzeigefläche 1 eines
Navigationssystems schematisch dargestellt. In dem die Route darstellenden
Balken 2 sind weitere Verlaufsbalken 31, 32 dargestellt,
die entsprechend die tatsächlich zurückgelegte
Entfernung und die für den gegenwärtigen Zeitpunkt
prognostizierte zurückgelegte Entfernung anzeigen. In dem
dargestellten Beispiel wird davon ausgegangen, dass der Fahrer in
einem Szenario gleich zu dem, das zusammen mit 2a beschrieben
wurde, sich zwischen dem Startwegpunkt A 21 und dem Zielwegpunkt
B 24 entlang der Route konstant mit einer Geschwindigkeit
von 100 km/h bewegt hat. Dargestellt ist die Situation nach 1½ Stunden.
Somit hat das Fahrzeug 150 km zurückgelegt und befindet
sich örtlich zwischen den Wegpunkten C 22 und
D 23. Da für den Streckenabschnitt zwischen den
Wegpunkten C 22 und D 23 eine Fahrzeuggeschwindigkeit
von 150 km/h prognostiziert war, sollte das Fahrzeug nach 1½ Stunden
bereits 175 km zurückgelegt haben. Somit ist der Verlaufsbalken 32 für
die prognostizierte zurückgelegte Strecke länger
als der Verlaufsbalken 31 für die tatsächlich
zurückgelegte Strecke. Der Fahrer kann hieraus einfach
erkennen, dass er das Fahrzeug langsamer bewegt als dies bei der
ursprünglichen Routenberechnung prognostiziert wurde.
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Bei
anderen Ausführungsformen kann vorgesehen sein, dass die
beiden Verlaufsbalken für die tatsächlich zurückgelegte
Strecke und die prognostizierte zurückgelegte Strecke einander überlagert sind
und die Differenz zwischen den beiden Verlaufsbalken 31, 32 farblich
so gekennzeichnet ist, dass der Nutzer anhand der Farbe erkennen
kann, ob die tatsächlich zurückgelegte Strecke 31 zum
gegenwärtigen Zeitpunkt größer als die
prognostizierte zurückgelegte Strecke 32 oder
kleiner ist.
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Bei
den beschriebenen Ausführungsformen ist die Anzeigevorrichtung
vorzugsweise als Touchscreen ausgebildet. Durch ein Berühren
eines der Wegpunkte 4, 6, 8–11; 21, 22, 23, 24 kann
eine zusätzliche Information über den jeweiligen
Wegpunkt zur Anzeige gebracht werden. Bei der Ausführungsform
nach 1 kann über ein Berühren des
Startwegpunktes 4 die Zielführung aktiviert oder
unterbrochen werden. Über ein Berühren des Zielwegpunktes 6 kann
die zielgeführte Navigation zu dem Zielpunkt beendet werden.
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Die
einzelnen Wegpunkte können auf dem Balken 2 unterschiedliche
grafische Ausgestaltungen annehmen, die mit ihrer Funktion und/oder
ihrem Typ korrespondieren. Ortschaften können beispielsweise als
Kreise dargestellt werden, Rastplätze als Piktogramm eines
Tisches, Tankstellen beispielsweise mittels eines Zapfsäulensymbols.
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Bei
einigen Ausführungsformen ist vorgesehen, dass neue Wegpunkte
eingefügt und/oder alte Wegpunkte gelöscht werden
können. Beispielsweise kann über eine Berührung
des die Route darstellenden Balkens ein Wegpunkt an der Berührstelle
oder benachbart hierzu eingefügt werden. Der entsprechenden,
der Berührposition „nächstliegende" Wegpunkt
und dessen Bezeichnung kann beispielsweise anhand der Navigationsdaten
ermittelt werden.
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In 4 ist
eine Ansicht einer Anzeigefläche 1 eines Navigationssystems
in einer Fahrsituation gleich zu der nach 3 dargestellt,
bei der zeitliche Abstände über grafische Abstände
dargestellt sind. Als überlagerte Verlaufsbalken 41, 42 sind
eine vergangene Fahrzeit (41) und eine prognostizierte
Fahrzeit (42) zu der aktuellen örtlichen Position
dargestellt. Der Verlaufsbalken der vergangenen Fahrzeit 41 ist
länger als der Verlaufsbalken der prognostizierten Fahrzeit 42,
so dass hieraus hervorgeht, dass die zurückliegende örtliche
Strecke langsamer als prognostiziert durchfahren wurde. Eine Differenz 43 zwischen
den Verlaufsbalken 41, 42 ist farblich, in diesem
Falle beispielsweise rot gekennzeichnet. Eine Differenz, bei der
der Verlaufsbalken der vergangenen Fahrzeit kürzer als
der Verlaufsbalken der prognostizierten Fahrzeit wäre,
würde dann sinnvoller weise beispielsweise grün
markiert sein, um anzudeuten, dass die zurückgelegte Strecke
schneller als prognostiziert zurückgelegt ist. Die Wegpunkte
sind zeitlich so beabstandet, dass eine tatsächlich vergangene
Fahrzeit berücksichtigt ist. Für die noch zu durchfahrenden
Routenabschnitte sind dieselben Annahmen für die Prognose
hinsichtlich der Geschwindigkeit gemacht wie in der Situation nach 2a.
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In
allen Ansichten der Anzeigefläche 1 nach 1 bis 4 sind
zu jedem Wegpunkt eine Bezeichnung 12 und eine Zeitangabe 13 (eine
zeitliche Positionsangabe) oder eine Kilometerangabe 15 (eine örtliche
Positionsangabe) angezeigt.
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In 5 ist
ein Kraftfahrzeug 51 mit einem Navigationssystem 52 schematisch
dargestellt. Das Navigationssystem 52 umfasst eine Anzeige-
und Bedienvorrichtung 53, die auch von anderen Fahrzeugsystemen
verwendet werden kann. Ebenso können in die Anzeige- und
Bedienvorrichtung 53 andere Fahrzeugsysteme beispielsweise
ein Audiosystem integriert sein. Die Anzeige- und Bedienvorrichtung 53 umfasst
eine vorzugsweise als Touchscreen ausgebildete Anzeigevorrichtung 54 zum
Anzeigen von Informationen auf deren Anzeigefläche 55.
In einem als Navigationsdatenspeicher ausgebildeten Speicher 56 sind
Navigationsdaten und ein Programmcode zum Steuern einer Recheneinheit 57 abgelegt. Ferner
verfügt das Navigationssystem 52 über
eine beispielsweise als GPS-Modul ausgebildete Positionsbestimmungseinheit 58,
die anhand von Satellitensignalen eine Position des Kraftfahrzeugs 51 absolut
bestimmen kann. Über eine Schnittstelle 59 können
fahrzeugexterne Daten empfangen werden, die Informationen über
navigationsrelevante Ereignisse (beispielsweise einen Stau, eine
Umleitung, eine Sperrung, usw.) oder Informationen über
Wegpunkte (beispielsweise Benzinpreise einer Tankstelle usw.) umfassen
können. Die Recheneinheit 57 berechnet anhand
von erfassten Nutzereingaben, der Navigationsdaten und der Positionsdaten
Routeninformationen einer zielgeführten Navigation, stellt
diese bereit und sorgt für deren Ausgabe über
die Anzeigevorrichtung 54 der Anzeige- und Bedienvorrichtung 53.
Es ergibt sich für den Fachmann, dass die einzelnen Bestandteile
verteilt in dem Kraftfahrzeug angeordnet oder in eine oder mehrere
Einheiten integriert sein können. Insbesondere die Recheneinheit 57 und
der Speicher 56 können in die Anzeige- und Bedienvorrichtung
integriert sein.
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Die
beschriebenen Ausführungsformen sind lediglich beispielhaft
zu verstehen. Für den Fachmann ergibt es sich, dass weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen durch Kombination der einzelnen beschriebenen
Merkmale ausgeführt werden können.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 19741316
A1 [0004]
- - DE 10012952 A1 [0005]
- - DE 10349542 A1 [0006]