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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Abfrage eines Fahrzeugsitz-Status.
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Die Übertragung
von Daten und Energie im Kraftfahrzeug erfolgt in der Regel über
elektrische Leitungen und galvanische Kontakte in Form von Steckern.
Dies gilt auch für die Signal- und Energieübertragung
zwischen einem in der Fahrzeugkarosserie angeordneten Steuergerät
und elektrischen Einrichtungen in und an den Fahrzeugsitzen, insbesondere
Rückhaltemitteln, wie Seitenairbags und Gurtstraffern.
Viele moderne Kraftfahrzeuge, wie z. B. die so genannten Mini-Vans,
bieten die Möglichkeit, durch Ein-, Aus- und Umbau von
einzelnen Sitzen oder Sitzbänken die Anzahl und Anordnung
der zur Verfügung stehenden Sitzplätze je nach
Bedarf zu variieren. In diesem Zusammenhang erweist sich die Kontaktierung
der elektrischen Einrichtungen in oder an den Fahrzeugsitzen über
elektrische Kabel und Steckerkontakte als problematisch. So stellt
das Herstellen bzw. Lösen der elektrischen Verbindung einen zusätzlichen
Arbeitsschritt beim Ein-, Aus- und Umbau der Sitze dar, der für
die eigentliche Montage der Sitze zwar nicht zwingend erforderlich
ist, aber keinesfalls vergessen werden darf, da eine Fehlauslösung
der Rückhaltemittel fatale Folgen für die Insassen
haben kann. Außerdem beträgt die garantierte durchschnittliche
Lebensdauer von Steckern, die derzeit in Verbindung mit Rückhaltesystemen
eingesetzt werden, lediglich ca. 50 bis 100 Steck- und Entsteckzyklen.
Hinzu kommt, dass im Kfz-Bereich immer mit einer Verschmutzung der
Steckerkontakte zu rechnen ist, so dass insbesondere bei häufigeren Veränderungen
der Sitzkonfiguration Beeinträchtigungen der elektrischen
Verbindung auftreten können.
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In
der
DE 197 40 732
A1 wird eine Vorrichtung zum drahtlosen Übertragen
von Signalen und/oder Energie beschrieben. Das karosserieseitige Übertragungsmodul
steht hier über eine Leitungsverbindung mit einer Überwachungseinheit
des Fahrzeugs in Verbindung und ist im Boden oder in einer Seitenverkleidung
des Fahrzeugs integriert. Das sitzseitige Übertragungsmodul
ist ebenfalls über eine Leitungsverbindung mit einer elektrischen
Einrichtung des Fahrzeugsitzes, wie z. B. einem Gurtstraffer, verbunden.
Beide Übertragungsmodule umfassen HF-Spulenantennen, die
einander gegenüberliegend, in einem definierten Abstand
D voneinander angeordnet sind, wenn der Fahrzeugsitz ordnungsgemäß eingeriegelt
ist. Bei dem in der
DE
197 40 732 A1 beschriebenen Ausführungsbeispiel
ist der Fahrzeugsitz zusammen mit seiner Laufschiene aus dem Fahrzeug
entnehmbar. Die sitzseitige HF-Spulenantenne ist an der Laufschiene
montiert.
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Beim
Einbau des Fahrzeugsitzes wird die Laufschiene an einem definierten
Punkt des Fahrzeugbodens befestigt, so dass auch die sitzseitige HF-Spulenantenne
eine definierte Position gegenüber dem Fahrzeugboden und
der karosserieseitig angeordneten HF-Spulenantenne einnimmt.
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Aus
der
DE 103 08 078
A1 ist eine Vorrichtung zum Übertragen von Signalen
und/oder Energie zwischen einer karosserieseitigen elektrischen
Einrichtung und einer elektrischen Einrichtung in oder an einem
Fahrzeugsitz bekannt, wobei den beiden elektrischen Einrichtungen
jeweils ein Übertragungsmodul zugeordnet ist und die beiden Übertragungsmodule
eine drahtlose Übertragungsstrecke auf HF-Basis bilden,
wobei das karosserieseitige Übertragungsmodul in das Schienensystem
für den Fahrzeugsitz integriert ist und das sitzseitige Übertragungsmodul
so in das Schienensystem einkoppelbar ist, dass die Signal- und/oder
Energieübertragung über den im Schienensystem
erzeugten Verschiebestrom erfolgt.
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Aus
der
EP 1 108 624 B1 ist
ein System zum Entfalten eines Luftsackes für ein Kraftfahrzeug
bekannt, umfassend einen Luftsack, einen Sicherheitsgurt, einen
Aufroller, um welchen ein Teil des Sicherheitsgurtes gewickelt ist,
einen Insassensensor, bestehend aus Drähten, die entlang
dem Sicherheitsgurt verlaufen und sich der Form des Sicherheitsgurtes
anpassen, und eine mit dem Sensor verbundene Luftsacksteuerung,
wobei die Drähte einen induktiven Widerstand aufweisen,
der sich mit der Form der Drähte ändert, wobei
die Steuerung derart wirkt, dass diese die Gegenwart eines Insassen
in Reaktion auf eine Änderung des induktiven Widerstandes
der Drähte ermittelt, wenn die Form der Drähte
dadurch verändert wird, dass der Sicherheitsgurt von dem
Insassen angelegt wird.
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Aus
der
DE 22 20 202 A1 ist
eine elektrische Sicherheitsschaltung für Anschnallgurte
an Kraftfahrzeugsitzen bekannt, wobei die Anschnallgurte elektrisch
leitend und die Gurtschlösser als Kontaktstellen ausgeführt
sind, wobei die Gurtleitungen in die Betätigungseinrichtungen
für den Anlassermotor einbezogen sind.
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Der
Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, eine Vorrichtung
zur Abfrage eines Fahrzeugsitz-Status zu verbessern.
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Die
Lösung des technischen Problems ergibt sich durch die Gegenstände
mit den Merkmalen der Patentansprüche 1, 2 und 6. Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Hierzu
umfasst die Vorrichtung zur Abfrage eines Fahrzeugsitz-Status mindestens
ein Gurtschloss und ein Gurtband, wobei an dem einen Ende des Gurtbandes
eine Gurtzunge angeordnet ist, wobei die Gurtzunge mindestens eine
elektrische Verbindung zum Gurtband aufweist, das mindestens eine
elektrische Verbindung zu einer elektrischen Einspeisung aufweist,
wobei das Gurtschloss auf Fahrzeugmasse liegt und durch die elektrische
Einspeisung eine Widerstandsmessung erfolgt, wobei bei eingesteckter
Gurtzunge das Gurtband mit der Fahrzeugmasse verbunden ist.
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In
einer alternativen Ausführungsform umfasst die Vorrichtung
zur Abfrage eines Fahrzeugsitz-Status mindestens ein Gurtschloss
und ein Gurtband, wobei an dem einen Ende des Gurtbandes eine Gurtzunge
angeordnet ist, wobei die Gurtzunge mindestens eine elektrische
Verbindung zum Gurtband aufweist, das mindestens eine elektrische
Verbindung zu einer elektrischen Einspeisung aufweist, wobei das
Gurtband mindestens zwei getrennte elektrische Verbindungen zu der
Gurtzunge und der elektrischen Einspeisung aufweist, wobei in dem
Gurtschloss ein elektrisches Bauteil angeordnet ist, das bei eingesteckter
Gurtzunge zwischen die elektrischen Einspeisungen geschaltet wird.
Das Bauteil ist dabei vorzugsweise ein Widerstand.
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Durch
beide Ausführungsformen kann auf eine Leitungsverlegung
und elektrische Steckverbindungen zwischen Fahrzeugsitz und Vorrichtung
verzichtet werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform ist das Gurtschloss an
der Fahrzeugkarosserie befestigt und dabei mit der Fahrzeugmasse
verbunden. Durch die Entkopplung von Fahrzeugsitz und Gurtschloss hat
somit ein Ausbau eines Fahrzeugsitzes keinen Einfluss mehr auf die
Vorrichtung. Alternativ kann das Gurtschloss am Fahrzeugsitz angeordnet
sein, wobei dann das Gurtschloss elektrisch mit einem Fahrzeugsitzteil
(beispielsweise mit einer Metallschiene) verbunden ist, das bei
Einbau des Fahrzeugsitzes mit der Fahrzeugmasse verbunden wird.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform besteht das
Gurtband mindestens teilweise aus einem leitfähigen Gewebe
oder weist eingebrachte elektrische Leiter auf, die beispielsweise
eingewebt oder aufgeklebt sind. Vorzugsweise erfolgt die elektrische
Kontaktierung zwischen Gurtzunge und Gurtband über mindestens
einen Schleifkontakt oder Gurtzunge.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform erfolgt die
elektrische Einspeisung in das Gurtband über einen Gurtaufroller.
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Dabei
sei angemerkt, dass die Verbindung des Gurtschlosses direkt an der
Fahrzeugkarosserie auch unabhängig von der Abfrage über
das Gurtband bereits auf einer erfinderischen Tätigkeit
beruht.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Die Figuren zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung einer Vorrichtung zur Abfrage eines Fahrzeugsitz-Status
in einer ersten Ausführungsform,
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2 eine
schematische Darstellung einer Vorrichtung zur Abfrage eines Fahrzeugsitz-Status
in einer zweiten Ausführungsform und
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3 eine
schematische Darstellung einer Vorrichtung zur Abfrage eines Fahrzeugsitz-Status
in einer dritten Ausführungsform.
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In
der 1 ist eine Vorrichtung 1 zur Abfrage
eines Fahrzeugsitz-Status in einer ersten Ausführungsform
dargestellt. Die Vorrichtung 1 umfasst ein Gurtschloss 2,
ein Gurtband 3, eine Gurtzunge 4, einen Gurtaufroller 5,
eine Spannungsquelle 6, eine Strommesseinrichtung 7,
eine Strombegrenzung 8 und eine elektrische Einspeisung 9.
Das Gurtschloss 2 ist elektrisch mit der Fahrzeugmasse 10 verbunden,
wobei im dargestellten Beispiel die Gurtzunge 4 im eingesteckten
Zustand im Gurtschloss 2 gezeichnet ist. Das Gurtband 3 ist
elektrisch leitend ausgebildet, beispielsweise durch leitfähige
Textilien oder eingewebte Leitungen, wobei die Gurtzunge 4 mit
dem Gurtband 3 elektrisch leitend verbunden ist, vorzugsweise über
einen Schleifkontakt an der Gurtzunge 4. Wird nun die Gurtzunge 4 wie
dargestellt in das Gurtschloss 2 gesteckt, so wird die
Gurtzunge 4 und über diese das Gurtband 3 mit
der Fahrzeugmasse 10 verbunden. Über die Spannungsquelle 6,
vorzugsweise die Fahrzeugbatterie, fließt dann ein Strom
durch die Strombegrenzung 8 in die elektrische Einspeisung 9 und
von dort in das Gurtband 3. Über die Strommesseinrichtung 7 wird
dann der fließende Strom gemessen, wobei im Idealfall bei
nicht gesteckter Gurtzunge 4 der Strom Null ist und bei
gesteckter Gurtzunge einen Maximalwert aufweist. Insbesondere wenn
der Widerstand des Gurtbandes einen endlichen Wert aufweist, kann
darüber hinaus auch eine eingesteckte Gurtzunge von einem
Kurzschluss an der elektrischen Einspeisung 9 unterschieden
werden, da dann der Kurzschlussstrom noch größer
ist. Die Strombegrenzung 8 ist vorzugsweise als hochohmiger
Widerstand ausgebildet. Die Strommesseinrichtung 7 kann prinzipiell
auch durch eine Widerstandsmesseinrichtung ersetzt werden.
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In
der 2 ist eine alternative Ausführungsform
dargestellt, wobei im Gurtschloss ein Widerstand 11 angeschlossen
ist, der zwischen zwei Anschlüssen 2a, 2b des
Gurtschlosses liegt. Ebenso weist die Gurtzunge zwei elektrisch
getrennte Kontaktbereiche 4a, 4b auf, die jeweils
mit einer elektrischen Leitung bzw. Verbindung 3a, 3b im
Gurtband verbunden sind. Der Gurtaufroller 5 weist zwei
elektrische Einspeisungen 9a, 9b auf, über
die mittels einer Messeinrichtung 12 eine Widerstandsmessung durchgeführt
wird. Ist die Gurtzunge nicht gesteckt, so ist der Schaltkreis offen
und die Messeinrichtung 12 misst einen unendlich hohen
Widerstand. Ist die Gurtzunge gesteckt, misst die Messeinrichtung 12 die
Reihenschaltung der Verbindungen 3a, 3b und des
Widerstandes 11.
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In
der 3 ist eine weitere alternative Ausführungsform
dargestellt, wobei das Gurtschloss 2 direkt an der Fahrzeugkarosserie
befestigt und mit der Fahrzeugmasse 10 verbunden ist. In
dem Gurtschloss 2 sind zwei Widerstände 13, 14 angeordnet, wobei
der Widerstand 14 über einen Schalter 15 kurzgeschlossen
wird, wenn die Gurtzunge gesteckt wird, was sich in einem ändernden
Strom bemerkbar macht, der mittels der Messeinrichtung 16 gemessen wird.
Da das Gurtschloss 2 nicht mehr am Fahrzeugsitz angeordnet
ist, kann die Verdrahtung für die Vorrichtung fest angeordnet
sein, so dass auf Steckverbindungen oder drahtlose Datenübertragungen
vom Gurtschloss verzichtet werden kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 19740732
A1 [0003, 0003]
- - DE 10308078 A1 [0005]
- - EP 1108624 B1 [0006]
- - DE 2220202 A1 [0007]