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Die
Erfindung betrifft eine Bedieneinrichtung zur Beeinflussung der
Einschaltzustände
einer Vielzahl von Fahrerassistenzsystemen eines Kraftfahrzeugs.
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Für moderne
Kraftfahrzeuge sind verschiedenste Arten von Fahrerassistenzsystemen
bekannt. Diese sind vorrangig der Vermeidung von Unfällen und
damit der Erhöhung
der Fahrsicherheit gewidmet. Als Beispiele sind zu nennen Kollisionswarnsysteme
auf Radarbasis, Spurwechsel-Assistenten, Spurverlassens-Warnsysteme,
Querverkehrs-Assistenten, Rote-Ampel-Warnsysteme, Systeme zum Zweck eines „Local
Hazard Warning" und
Stabilisierungssysteme wie etwa ABS, DSC und ESP.
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Es
ist bekannt, Fahrerassistenzsysteme ganz oder teilweise abschaltbar
auszuführen.
So kann beispielsweise bei vielen bekannten Kraftfahrzeugen die
Vorwarnung eines Kollisionswarnsystems abgeschaltet werden, nicht
jedoch die letzte Akutwarnung. Spurverlassens-Warnsysteme oder Spurwechsel-Assistenten
können
dagegen in der Regel komplett abgeschaltet werden. Darüber hinaus
sind bei einigen Varianten solcher Fahrerassistenzsysteme einzelne
Parameter beeinflussbar. Beispielsweise kann einstellbar sein, ob
die Vorwarnung eines Kollisions-Warnsystems früh, mittel oder spät ausgegeben
werden soll. Die Anzahl der Vorwarnungen und Eskalationsstufen ist
oft von der Ausführungsform des
jeweiligen Fahrerassistenzsystems abhängig. So warnen z. B. bestimmte
Kollisions-Warnsysteme in drei Stufen nacheinander, beispielsweise
mit zunehmender Signal-Intrusivität, andere
nur in zwei Stufen. Zudem sehen nur wenige Kollisions-Warnsysteme
einen selbsttätigen
Bremseingriff vor.
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Die
gestiegene und weiter steigende Zahl von, vorzugsweise ein- und
ausschaltbaren, Fahrerassistenzsystemen in modernen Kraftfahrzeugen macht
eine Beschäftigung
mit der Frage erforderlich, welche Möglichkeiten dem Bediener idealerweise
angeboten werden, um diese Einschaltzustände zu beeinflussen. Aus dem
Stand der Technik sind verschiedene Konzepte zur Beeinflussung der
Einschaltzustände
und sonstiger Zustände
von Fahrzeugfunktionen bekannt. Im einfachsten Fall wird jeder Funktion, hier
jedem Fahrerassistenzsystem ein gesondertes Bedienelement zugeordnet.
Dies führt
zu einer hohen Anzahl an Bedienelementen, die nur schwer in eine übersichtliche
Gesamtanordnung integrierbar ist. Zum anderen können die Einschaltzustände grundsätzlich über ein
menübasiertes
Bediensystem (z. B. iDrive von BMW) verwaltet werden. Dazu sind jedoch
in der Regel mehrere aufeinander folgende Bedienschritte erforderlich,
weshalb diese Art der Bedienung für Funktionen mit starkem Bezug
zur Fahraufgabe, der bei Fahrerassistenzsystemen in der Regel gegeben
ist, zu vermeiden ist. Auch eine Bedienung mittels frei belegbarer
Bedientasten (so genannte „Softkeys") ist grundsätzlich möglich, wegen des
starken Bezugs zur Fahraufgabe jedoch nicht als vorteilhaft anzusehen.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, eine Bedieneinrichtung zur Beeinflussung
der Einschaltzustände
einer Vielzahl von Fahrerassistenzsystemen eines Kraftfahrzeugs
zu schaffen, durch welche dem Bediener eine besonders einfache Bedienung
ermöglicht
wird.
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Gelöst wird
diese Aufgabe durch eine Bedieneinrichtung mit den Merkmalen des
Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausführungsformen
und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
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Erfindungsgemäß weist
die Bedieneinrichtung zumindest zwei Schaltringe auf, nämlich einen ersten
und einen zweiten Schaltring. Beide Schaltringe werden jeweils durch
eine zumindest ein Schaltelement umfassende Gruppe von Schaltelementen gebildet.
Umfasst die Gruppe nur ein Schaltelement, so stellt dieses selbst
den Schaltring dar. Umfasst die Gruppe mehrere Schaltelemente, so
bilden diese gemeinsam den Schaltring. Der zweite Schaltring ist
im Wesentlichen kreisförmig
ausgebildet und umschließt
den ersten Schaltring. Auch der erste Schaltring ist vorzugsweise
im Wesentlichen kreisförmig ausgebildet.
Die beiden Schaltringe sind dann vorzugsweise als konzentrische
Ringe anzuordnen. Der erste Schaltring kann jedoch beispielsweise
auch kreisscheibenförmig
ausgebildet sein oder eine ganz andere Form besitzen. Eine im Wesentlichen
kreisförmige
Gestaltung des ersten Schaltrings ist dann zu bevorzugen, wenn der
erste Schaltring selbst einen weiteren Schaltring oder einen anderen
Bestandteil der Bedieneinrichtung umschließt.
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Ferner
weist die Bedieneinrichtung Bedienmittel zum Verändern des Einschaltzustands
jedes der Schaltelemente auf sowie Steuermittel, durch welche die
Schaltmittel derart mit den Fahrerassistenzsystemen des Kraftfahrzeugs
verknüpft
sind,
- – dass
jedem Schaltelement zumindest ein Fahrerassistenzsystem zugeordnet
ist,
- – dass
Fahrerassistenzsysteme zur Ausgabe von Warnungen, deren Zeitkritikalität ein in
einem vorgegebenen ersten Zeitkritikalitätsbereich liegendes Zeitkritikalitätsmaß besitzt,
einem Schaltelement des ersten Schaltrings zugeordnet sind,
- – dass
Fahrerassistenzsysteme zur Ausgabe von Warnungen, deren Zeitkritikalität ein in
einem vorgegebenen zweiten Zeitkritikalitätsbereich liegendes Zeitkritikalitätsmaß besitzt,
einem Schaltelement des zweiten Schaltrings zugeordnet sind und
- – dass
der Einschaltzustand eines Fahrerassistenzsystems abhängt vom
Einschaltzustand des Schaltelements, dem es zugeordnet ist.
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Die
Einschaltzustände
der Fahrerassistenzsysteme können
also indirekt über
die Einschaltzustände
der Schaltelemente beeinflusst werden. Wenn einem Schaltelement
mehrere Fahrerassistenzsysteme zugeordnet sind, können diese
gruppenweise ein- und ausgeschaltet werden, indem der Einschaltzustand
des zugehörigen
Schaltelements verändert
wird. Vorzugsweise ist der Einschaltzustand der Fahrerassistenzsysteme
stets derselbe wie der des Schaltelements, dem es zugeordnet ist.
In diesem Fall ist ein Fahrerassistenzsystem immer dann eingeschaltet,
wenn das zugehörige
Schaltelement eingeschaltet ist, und immer dann ausgeschaltet, wenn
das zugehörige
Schaltelement ausgeschaltet ist.
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Mit
Hilfe der Erfindung kann der Bediener die Einschaltzustände einer
Vielzahl von Fahrerassistenzsystemen durch eine geringe Anzahl einfach ausführbarer
Bedienaktionen beeinflussen.
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Die
Gestaltung der erfindungsgemäßen Bedieneinrichtung
ist orientiert an der Metapher von Schutzringen bzw. Schutzzonen,
die das Kraftfahrzeug umgeben. Ein Schaltring entspricht dann einem Schutzring
bzw. einer Schutzzone.
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Die
genannte Zuordnung durch die Steuermittel erfolgt erfindungsgemäß in Abhängigkeit
von der Zeitkritikalität
der Warnungen, die ein Fahrerassistenzsystem typischerweise ausgibt.
Fahrerassistenzsysteme zur Ausgabe von Warnungen mit geringerer
Zeitkritikalität
werden vorzugsweise einem Schaltelement des zweiten (äußeren) Schaltrings
zugeordnet, Fahrerassistenzsysteme zur Ausgabe von Warnungen mit
höherer
Zeitkritikalität
werden vorzugsweise einem Schaltelement des ersten (inneren) Schaltrings
zugeordnet. Auch eine Bedieneinrichtung, die nicht strikt, jedoch
im Wesentlichen entsprechend dieser Regel konzipiert ist, kann vorteilhaft sein.
Insofern kann es genügen,
wenn nicht sämtliche,
jedoch die Mehrzahl der in einem Kraftfahrzeug vorhandenen Fahrerassistenzsysteme
durch die Steuermittel erfindungsgemäß verknüpft sind. Vorzugsweise wird
für jedes
Fahrerassistenzsystem zum Zweck seiner Zuordnung zu einem Schaltring ein
Zeitkritikalitätsmaß bestimmt.
Jedem Schaltring wird vorzugsweise ein bestimmter Wertebereich von Zeitkritikalitätsmaßen, kurz
Zeitkritikalitätsbereich, zugeordnet.
Mit diesen Zeitkritikalitätsbereichen kann
das Zeitkritikalitätsmaß eines
Fahrerassistenzsystems verglichen und dementsprechend einem Schaltring
zugeordnet werden.
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Eine
Warnung mit hoher Zeitkritikalität
kann beispielsweise eine letzte akute Auffahrwarnung eines Kollisionswarnsystems
darstellen. Eine Warnung mit geringer Zeitkritikalität hingegen
kann eine Vorwarnung eines Kurvenwarnsystems darstellen.
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Durch
die beschriebene Bedieneinrichtung können Fahrerassistenzsysteme
gruppenweise aktiviert und deaktiviert werden. Die gemeinsam schaltbaren,
d. h. ein- und/oder ausschaltbaren, Gruppen werden dabei zumindest
anhand der Zeitkritikalität der
Warnungen gebildet, welche von den Fahrerassistenzsystemen ausgebbar
sind.
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Umfasst
ein Schaltring mehrere Schaltelemente, können die diesem Schaltring
zugeordneten Fahrerassistenzsysteme nach weiteren Kriterien auf diese
Schaltelemente aufgeteilt werden. Die Fahrerassistenzsysteme der
dabei gebildeten Untergruppen können
dann über
das jeweilige Schaltelement ebenfalls gemeinsam ein- und ausgeschaltet
werden. Die Unterteilung in Schaltelemente erlaubt eine differenziertere
Beeinflussung der Einschaltzustände der
Fahrerassistenzsysteme des Kraftfahrzeugs.
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Die
Erfindung eröffnet
dem Bediener eine sehr einfache und übersichtliche Bedienmöglichkeit zur
Beeinflussung der Einschaltzustände
einer Vielzahl von Fahrerassistenzsystemen des Kraftfahrzeugs. Der
Bediener, in der Regel der Fahrer des Kraftfahrzeugs, kann dabei
von der radialen Anordnung eines Schaltelements innerhalb der Bedieneinrichtung
auf die Zeitkritikalität
der Warnungen schließen,
die durch die Fahrerassistenzsysteme ausgebbar sind, die durch dieses
Schaltelement ein- und ausschaltbar sind. Will der Bediener beispielsweise gezielt
Vorwarnungen, d. h. sehr früh
erfolgende Warnungen, ausschalten – etwa weil er eine offensive
Fahrweise pflegen und dabei nicht durch Warnmeldungen irritiert
werden will – so
kann er dies durch ein Abschalten von Schaltelementen des äußeren Schaltrings
erreichen. Akutwarnungen, d. h. sehr spät erfolgende Warnungen, hingegen
werden erst durch ein Abschalten von Schaltelementen des inneren
Schaltrings deaktiviert.
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Verschiedene
Warnstufen eines einzigen mehrstufig warnenden (physikalischen)
Fahrerassistenzsystems werden im Sinne der Erfindung vorzugsweise
als (logisch) getrennte Fahrerassistenzsysteme betrachtet. Insofern
kann eine Akutwarnung eines solchen mehrstufigen (physikalischen)
Fahrerassistenzsystems dem ersten Schaltring zugeordnet sein, während eine
Vorwarnung desselben (physikalischen) Fahrerassistenzsystems dem
zweiten Schaltring zugeordnet ist.
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Die
Bedieneinrichtung kann neben dem ersten und zweiten Schaltring ferner
zumindest noch einen dritten im Wesentlichen kreisförmigen Schaltring aufweisen,
der den zweiten Schaltring umschließt und der durch zumindest
ein Schaltelement gebildet wird. Auch diesem zumindest einen Schaltelement des
dritten Schaltrings können
Fahrerassistenzsysteme zugeordnet sein, deren Einschaltzustand vom Einschaltzustand
des jeweiligen Schaltelements abhängt. Vorzugsweise werden den
Schaltelementen eines solchen dritten Schaltrings Fahrerassistenzsysteme
zur Ausgabe von Warnungen zugeordnet, deren Zeitkritikalität ein in
einem vorgegebenen dritten Zeitkritikalitätsbereich liegendes Zeitkritikalitätsmaß besitzt.
Der dritte Zeitkritikalitätsbereich
ist vorzugsweise so auf den zweiten Zeitkritikalitätsbereich abgestimmt,
dass den Schaltelementen des dritten Schaltrings im Wesentlichen
Fahrerassistenzsysteme zugeordnet sind, deren Warnungen eine noch
geringere Zeitkritikalität
besitzen als die Warnungen der Fahrerassistenzsysteme, die den Schaltelementen des
zweiten Schaltrings zugeordnet sind. Wenn ein dritter Schaltring
vorgesehen wird, kann beispielsweise der dritte Schaltring besonders
früh auszugebende
Vorwarnungen betreffen, der zweite Schaltring Vorwarnungen, die
später
auszugeben sind, und der erste Schaltring Akutwarnungen.
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Vorzugsweise
ist der Einschaltzustand bestimmter Fahrerassistenzsysteme, deren
Warnungen oder Eingriffe eine besonders hohe Zeitkritikalität besitzen,
nicht durch den Fahrer beeinflussbar (z. B. ABS und/oder DSC). Solche
Fahrerassistenzsysteme können
einem innersten, vom ersten Schaltring umschlossenen, selbst nicht
schaltbaren Element der Bedieneinrichtung zugeordnet werden bzw. durch
dieses Element symbolisiert werden. Der erste Schaltring ist in
diesem Fall vorzugsweise im Wesentlichen kreisförmig ausgeführt. Das innerste Element kann
ebenfalls im Wesentlichen kreisförmig ausgeführt werden.
Dies ist jedoch nicht zwingend erforderlich, da das Element selbst
keinen weiteren Schaltring umschließt.
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Vorzugsweise
weist jedes Schaltelement optische Anzeigemittel zur Anzeige seines
Einschaltzustands auf. Die genannten Schaltelemente können sogar
selbst als Anzeigeelemente ausgeführt sein. Jedoch können auch
manuelle Bedienelemente, z. B. Drucktaster, als Schaltelemente fungieren.
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Die
nachfolgenden Ausführungen
verdeutlichen mögliche
Ausführungsformen
der Erfindung.
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Gemäß einer
ersten Variante der Erfindung können
die Schaltelemente als von den Bedienmitteln getrennt ausgeführte Anzeigeelemente
ausgebildet sein. Beispielsweise kann als Bedienmittel im Wesentlichen
ein Dreh-/Drucksteller dienen und die Schaltelemente sind als Anzeigeelemente
in einer Anzeigeeinrichtung des Kraftfahrzeugs vorgesehen. Dabei
können
die Schaltelemente jeweils selbst eine eigenständige Lichtquelle aufweisen,
beispielsweise können
die Schaltelemente als Leuchtdiodenanzeigeelement in einem Instrumentenkombi
ausgebildet sein. Eine leuchtendes Leuchtdiodenanzeigeelement kann
dann den aktivierten Zustand des jeweiligen Schaltelements anzeigen.
Alternativ können
die Schaltelemente auch grafisch durch eine LCD-Anzeige in einem
Instrumentenkombi oder durch eine Head-up-Display erzeugt werden. Über den Dreh-/Drucksteller
kann dann jedes Schaltelement auswählbar und sein Einschaltzustand
veränderbar sein.
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Gemäß einer
zweiten Variante der Erfindung können
die Schaltelemente aber auch jeweils Bestandteil der genannten Bedienmittel
sein bzw. selbst als Bedienelemente ausgebildet sein. Beispiel können die
Bedienmittel durch eine Gruppe von einzeln beleuchtbaren Tasten
gebildet werden, deren Beleuchtungszustand durch manuelle Betätigung variierbar
ist. Jede Taste kann dann den Zweck eines Bedienmittels erfüllen und
gleichzeitig ein Schaltelement verkörpern, dessen Einschaltzustand
(beleuchtet vs. unbeleuchtet) veränderbar ist, indem die Taste betätigt wird.
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Sofern
nicht anders erwähnt,
wird im Folgenden ohne Beschränkung
der Allgemeinheit von dem Fall ausgegangen, dass die Schaltelemente
Bestandteil der Bedienmittel sind (oben genannte zweite Variante).
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Gemäß einer
ersten bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung umfassen die Bedienmittel für jedes Schaltelement ein gesondertes
Bedienelement, welches das jeweilige Schaltelement enthält, und
der Einschaltzustand jedes Schaltelements ist veränderbar,
indem das zugehörige
Bedienelement manuell durch einen Bediener betätigt wird. Zwar ergibt dies
eine verhältnismäßig hohe
Anzahl von Bedienelementen, jedoch sind die Schaltelemente – und somit
die zugeordneten Fahrerassistenzsysteme – sehr einfach und direkt durch
einen Bediener schaltbar.
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Gemäß einer
zweiten bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung umfassen die Bedienmittel für jeden Schaltring ein gesondertes
Bedienelement, welches den jeweiligen Schaltring enthält, und
der Einschaltzustand sämtlicher
Schaltelemente eines Schaltrings ist veränderbar, indem das zugehörige Bedienelement
manuell durch einen Bediener betätigt
wird. Dabei können
unterschiedliche Arten und Weisen der Betätigung des Bedienelements vorgesehen
sein, um den Einschaltzustand unterschiedlicher Schaltelemente des
Schaltrings zu verändern.
Beispielsweise kann das Bedienelement derart ausgeführt sein,
dass es in die Richtung jedes der Schaltelemente verkippbar ist
und dass das Verkippen die separate Schaltung des jeweiligen Schaltelements zur
Folge hat. Eine unverkippte, d. h. im Wesentlichen vertikal erfolgende,
Betätigung
kann hingegen die Schaltung aller Schaltelemente des Schaltrings zur
Folge haben. Alternativ kann zum separaten Schalten einzelner Schaltelemente
eine Optionstaste vorgesehen werden, die abgestimmt auf das Bedienelement
zu betätigen
ist, um eine Auswahl des bzw. der zu schaltenden Schaltelemente
einzuleiten.
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Diese
zweite bevorzugte Ausführungsform geht
mit einem geringeren technischen Aufwand als die erste bevorzugte
Ausführungsform
einher und bietet noch immer eine sehr hohe Bedienflexibilität. Zudem
können
bei entsprechender Ausführung sämtliche
einem Schaltring zugeordnete Fahrerassistenzsysteme durch dessen
Schaltung, die durch eine einzige Bedienaktion ausführbar ist,
geschaltet werden.
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Gemäß einer
dritten bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung umfassen die Bedienmittel nur ein einziges Bedienelement,
welches beide Schaltringe enthält,
und der Einschaltzustand sämtlicher
Schaltelemente des ersten Schaltrings ist veränderbar, indem das Bedienelement
manuell durch einen Bediener in einer ersten Betätigungsart betätigt wird
und der Einschaltzustand sämtlicher
Schaltelemente des zweiten Schaltrings ist veränderbar, indem das Bedienelement
manuell in einer zweiten Betätigungsart
betätigt
wird. Diese dritte bevorzugte Ausführungsform der Erfindung geht
mit einem besonders geringen gerätetechnischen
Aufwand einher. Die erste Betätigungsart
kann beispielsweise ein kurzer Druck auf das Bedienelement sein,
die zweite Betätigungsart
kann beispielsweise ein längerer Druck
auf das Bedienelement sein. Dem Fachmann sind verschiedenste weitere
differenzierbare Betätigungsarten
bekannt, mittels derer verschiedene Bedienkommandos durch ein einziges
Bedienelement kommandierbar sind (z. B. Direktauswahl durch Mehrfachbetätigung, „Durchschalten" von Zuständen durch
mehrfache Betätigung
etc.).
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Gemäß der oben
genannten ersten bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfassen
die Bedienmittel für
jedes Schaltelement ein gesondertes Bedienelement, welches das jeweilige
Schaltelement enthält.
Dabei kann zumindest einer der Schaltringe aus mehreren Schaltelementen
zusammengesetzt sein, die jeweils einen Ringsektor des Schaltrings
bilden. Dies erlaubt eine besonders günstige Unterbringung mehrerer
Schaltelemente in einem Schaltring.
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Die
Zuordnung von Fahrerassistenzsystemen zu einzelnen Schaltelementen
des Schaltrings kann nach vorgegebenen Kriterien erfolgen. Insbesondere
können
sich solche Kriterien aus der Richtung ergeben, in der ein von dem
jeweiligen Fahrerassistenzsystem überwachter Teil der Fahrzeugumgebung
bezüglich
des Kraftfahrzeugs liegt.
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Vorzugsweise
ist zumindest ein Fahrerassistenzsystem, das zur Überwachung
eines in einer bestimmten Richtung bezüglich des Kraftfahrzeugs angeordneten
Teils der Fahrzeugumgebung dient, hinsichtlich der Beeinflussung
seines Einschaltzustands einem Schaltelement zugeordnet, welches
in entsprechender Richtung bezüglich
des Zentrums des ersten Schaltrings angeordnet ist. Vorzugsweise
gilt dies sogar für
den überwiegenden
Teil der Fahrerassistenzsysteme oder gar für sämtliche in der Bedieneinrichtung
berücksichtigten
schaltbaren Fahrerassistenzsysteme. Ein Bediener der Bedieneinrichtung kann
dann durch ein Zu- oder Abschalten eines solchen Schaltelements
gezielt Fahrerassistenzsysteme zu- oder abschalten, die einen bestimmten
Teil der Fahrzeugumgebung überwachen.
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Beispielsweise
können
einem vorne bzw. oben innerhalb der Bedieneinrichtung angeordneten Schaltelement
Fahrerassistenzsysteme zugeordnet werden, die im Wesentlichen den
in Fahrtrichtung liegenden Teil der Fahrzeugumgebung überwachen. Die
Assoziation von Schaltelementen der Bedieneinrichtung mit Teilen
der Fahrzeugumgebung kann dem Bediener erleichtert werden, wenn
im Inneren des ersten Schaltrings (wenn dieser kreisförmig ausgebildet
ist) oder auf dem ersten Schaltring (wenn dieser kreisscheibenförmig ausgebildet ist)
oder an einer anderen entsprechenden Stelle der Bedieneinrichtung
ein Kraftfahrzeug-Symbol
abgebildet ist. Dem Bediener wird so die verfeinerte Metapher veranschaulicht,
die der oben beschriebenen Konzeption zugrunde liegt, nämlich die
Aktivierung oder Deaktivierung von Warnungen getrennt für unterschiedliche
Sektoren eines Schutzrings bzw. einer Schutzzone, die das Kraftfahrzeug
umgibt.
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Vorzugsweise
sind sogar beide Schaltringe, d. h. der erste und der zweite Schaltring,
jeweils sektorweise aus mehreren Schaltelementen zusammengesetzt
und die Begrenzungswinkel zumindest eines ersten Ringsektors des
ersten Schaltrings stimmen mit den Begrenzungswinkeln zumindest
eines zweiten Ringsektors des zweiten Schaltrings derart überein,
dass die Ringsektoren gemeinsam einen optisch erkennbaren Sektor
in der Gesamtanordnung der Schaltringe bilden. Dies erlaubt einem
Betrachter der Bedieneinrichtung eine ringübergreifende optisch erkennbare
Assoziation einzelner Schaltelemente, die verschiedenen Schaltringen
angehören.
Dies kann insbesondere dann vorteilhaft sein, wenn diesen Schaltelementen
innerhalb der Schaltringe bestimmte Fahrerassistenzsysteme nach
denselben Kriterien zugeordnet werden. Betreffen diese Kriterien,
wie oben beschrieben, eine Überwachungsrichtung, kann
der Fahrer gezielt zeitkritische Warnungen und/oder weniger zeitkritische
Warnungen, die sich aus der Überwachung
eines bestimmten Teils der Fahrzeugumgebung ergeben, aktivieren
oder deaktivieren. Die oben genannte verfeinerte Metapher wird damit
besonders einprägsam
unterstützt.
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Wie
bereits angesprochen, kann die Erfindung vorteilhaft derart ausgeführt werden,
dass durch die Veränderung
des Einschaltzustands eines einzigen Schaltelements die Einschaltzustände mehrerer
diesem Bedienelement hinsichtlich der Beeinflussung ihrer Einschaltzustände zugeordneter
Fahrerassistenzsysteme beeinflussbar sind. Sowohl der gerätetechnische
Aufwand als auch der Bedienaufwand im Sinne der Anzahl erforderlicher
Bedienschritte für
eine Zu- oder Abschaltung mehrerer einem Schaltelement zugeordneter
Fahrerassistenzsysteme wird somit verringert.
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Zur
Ermöglichung
einer differenzierteren Bedienung kann die Bedieneinrichtung ferner
ein Sonderbedienelement aufweisen, durch dessen Betätigung,
sofern sie abgestimmt auf eine Betätigung eines Bedienelements
erfolgt, welches zu einem Schaltelement gehört, dem mehrere Fahrerassistenzsysteme
hinsichtlich der Beeinflussung ihrer Einschaltzustände zugeordnet
sind, eine Beeinflussung des Einschaltzustands eines einzelnen dieser Fahrerassistenzsysteme
bewirkbar ist. Beispielsweise kann eine Betätigung des Sonderbedienelements, das
z. B. als „Options"-Taste ausgeführt sein
kann, vor oder gleichzeitig mit der Betätigung des jeweiligen Bedienelements
zur Folge haben, dass dem Bediener auf einer Anzeigeeinheit ein
Menü angezeigt wird,
innerhalb dessen er einzelne Fahrerassistenzsysteme auswählen kann,
die er tatsächlich
ein- oder abschalten oder anderweitig konfigurieren will. Eine solche
Auswahl kann sich je nach Ausführungsform der
Erfindung nur auf die aktuelle Betätigung des Bedienelements beziehen
oder auch auf nachfolgende Betätigungen.
Es kann auch durch einen Bediendialog eine diesbezügliche Entscheidung
des Bedieners erfragt werden.
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Das
genannte Sonderbedienelement kann beispielsweise als Druckschalter
und/oder Drucktaster ausgebildet sein. Dasselbe kann für die Bedienelemente
gelten.
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Neben
der Anzeige des Einschaltzustands des Schaltelements kann die Möglichkeit
vorgesehen werden, auch optische Warnungen der Fahrerassistenzsysteme
durch optische Darstellungsmittel der Bedieneinrichtung auszugeben.
Separate optische Darstellungsmittel können somit gegenüber einer konventionell
gestalteten Anzeige- und Bedieneinrichtung eingeschränkt werden
oder entfallen. Zudem wird dem gewarnten Betrachter die Assoziation der
Warnungen mit seinen Bedienaktionen und/oder den im Rahmen der Bedienaktionen
bedienten Fahrerassistenzsystemen erleichtert, wenn die Warnungen
auch durch diejenigen optischen Anzeigemittel ausgegeben werden,
die zur Anzeige des Einschaltzustands des jeweiligen Schaltelements
dienen.
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Im
Folgenden wird anhand der beigefügten Zeichnungen
ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der
Erfindung beschrieben. Daraus ergeben sich weitere Details, bevorzugte
Ausführungsformen
und Weiterbildungen der Erfindung. Im Einzelnen zeigen
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1 eine
mögliche
Zuordnung ausgewählter
Fahrerassistenzsysteme zu bestimmten Schutzringen der Umgebung eines
Kraftfahrzeugs,
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2 eine
bevorzugte Ausführungsform
von Bedienmitteln zur ringweisen Zu- oder Abschaltung von Fahrerassistenzsystemen
in einem ersten Zustand,
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3 dieselbe
bevorzugte Ausführungsform von
Bedienmitteln zur ringweisen Zu- oder Abschaltung von Fahrerassistenzsystemen
in einem zweiten Zustand,
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4 eine
alternative Ausführungsform
von Bedienmitteln zur ringweisen Zu- oder Abschaltung von Fahrerassistenzsystemen,
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5 eine
mögliche
Zuordnung ausgewählter
Fahrerassistenzsysteme zu bestimmten Schutzringen der Umgebung eines
Kraftfahrzeugs sowie zu deren Sektoren,
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6 eine
Ausführungsform
von Bedienmitteln zur ringsektorweisen Zu- oder Abschaltung von Fahrerassistenzsystemen,
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7 eine
alternative Ausführungsform
von Bedienmitteln zur ringsektorweisen Zu- oder Abschaltung von
Fahrerassistenzsystemen,
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8 eine
mögliche
Integration von Bedienmitteln gemäß 2 in die
Armaturentafel des Kraftfahrzeugs,
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9 eine
mögliche
Integration einer zu einer erfindungsgemäßen Bedieneinrichtung gehörigen Anzeigeeinrichtung
in das Instrumentenkombi des Kraftfahrzeugs,
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10 eine
Optionsauswahl bei einer Anzeigeeinrichtung gemäß 9,
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11 eine
bevorzugte Geometrie der Zuordnung ausgewählter Fahrerassistenzsysteme
zu bestimmten Schutzringen der Umgebung eines Kraftfahrzeugs sowie
zu deren Sektoren,
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12 eine
bevorzugte Ausführung
von auf die Geometrie von 11 abgestimmten
Bedienmitteln.
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Das
Ausführungsbeispiel
betrifft eine verbesserte Bedieneinrichtung zur Beeinflussung der
Einschaltzustände
einer Vielzahl von Fahrerassistenzsystemen eines Kraftfahrzeugs.
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Die
zu diesem Zweck aus dem Stand der Technik bekannten Bedieneinrichtungen
besitzen zumindest die beiden folgenden wesentlichen Nachteile.
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Zum
einen ist in der Regel für
jedes ganz oder teilweise abschaltbare Fahrerassistenzsystem ein
Taster bzw. ein Menüeintrag
in einem zentralen menübasierten
Bedienkonzept erforderlich. Beispielsweise in Abhängigkeit
von der Wichtigkeit und der Bedienhäufigkeit des jeweiligen Fahrerassistenzsystems
ist die Abschaltfunktion somit in der Regel entweder mit einem Taster
im Bereich der Instrumententafel oder Mittelkonsole zu finden (vgl.
DSC oder Spurverlassenswarnung) oder lässt sich in einem Software-GUI
(z. B. iDrive von BMW) aktivieren/deaktivieren. Dies stellt spätestens
dann einen Nachteil dar, wenn die Anzahl der so zu bedienenden Systeme
eine bestimmte Schwelle, beispielsweise fünf, überschreitet, bei der die entsprechend
hohe Tastenanzahl zu Bauraumproblemen und/oder einer unübersichtlichen
Instrumententafel führt
und/oder bei der die entsprechend hohe Anzahl von Menüeinträgen zu einem
unübersichtlichen
Menü führt. Die Bedienung über Menüeinträge oder
auch über
so genannte Softkeys ist zudem in der Regel mit mehreren Bedienschritten
verbunden und somit ungeeignet für Funktionen
mit engem Bezug zur Fahraufgabe.
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Ein
weiterer Nachteil bekannter Systeme besteht darin, dass der Übersichtlichkeit,
Verständlichkeit
und Bedienbarkeit durch den Fahrer Grenzen gesetzt sind, wenn viele
sicherheitsrelevante Assistenten unabgestimmt Warnungen ausgeben
und durch unterschiedliche Arten der Warnung auffallen. So warnt
beispielsweise ein Spurverlassenswarner typischerweise durch eine
Vibration im Lenkrad und/oder ein Gegenmoment in Richtung der Spurmitte.
Aus Sicht des Fahrers könnte
exakt eine solche Warnung grundsätzlich
aber auch von einem Spurwechsel-Warner herrühren, der vor dem Spurwechsel
bzw. einer in Folge dieses Spurwechsels gefährlichen Situation warnt. Um
eine Unterscheidbarkeit zu gewährleisten,
werden die Warnungen unterschiedlicher Systeme typischerweise unterschiedlich
ausgelegt. Dies ist bei lediglich zwei zu unterscheidenden Fahrerassistenzsystemen
noch problemlos möglich, wird
jedoch bei einer höheren
Anzahl (z. B. größer als fünf) von
Fahrerassistenzsystemen, deren Warnungen unterscheidbar sein sollen,
problematisch. Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird die Art einer auszugebenden Warnung daher nicht
anhand des erzeugenden Fahrerassistenzsystems, sondern anhand der
erforderlichen Reaktion des Fahrers (z. B. Bremsen oder Zurücklenken) festgelegt.
Gleichartige Warnungen können
dabei unterschiedlichen Fahrerassistenzsystemen entstammen.
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Das
dem Ausführungsbeispiel
zugrunde liegende neuartige Anzeige- und Bedienkonzept für ein Kraftfahrzeug
umfasst die folgenden Komponenten:
- a) Ein Systemschalter,
der entweder ausgeführt ist
als ein Taster oder als eine Gruppe von wenigen Tasten (z. B. weniger
als fünf
Tasten) oder als ein beliebiges anderes Bedienelement, ermöglicht ein
Ein-/Ausschalten von Gruppen von Fahrerassistenzsystemen.
- b) Durch einen Optionstaster oder ein beliebiges anderes Bedienelement
kann der Fahrer des Kraftfahrzeug seinen Wunsch zum Aufruf eines Options-Menüs ausdrücken.
- c) Ein Steuergerät
bündelt
sämtliche
sicherheitsrelevanten Warnausgaben von Fahrerassistenzsystemen des
Kraftfahrzeugs bereitet diese in der nachfolgend beschriebenen Art
und Weise auf. Die im Beispiel verwendeten Fahrerassistenzsysteme
warnen grundsätzlich
vor Gefahren bei der Nutzung des Fahrzeugs im Verkehr. Als beispielhafte,
aber nicht vollständige,
Aufzählung
solcher Gefahren seien genannt: Kollision, zu hohe Kurveneingangsgeschwindigkeit,
gefährliches
Spurverlassen, gefährlicher
Spurwechsel, lokale Gefahrenstellen (Glatteis, Stau hinter Kurve,
Unfall etc.), Überfahren
einer roten Ampel, Überfahren eines
Stopp-Schilds, Kollision mit Querverkehr im Kreuzungsbereich, Kollision
mit Gegenverkehr beim Linksabbiegen, Kollision mit Gegenverkehr beim Überholen,
Einfahren in Einbahnstraßen oder
Autobahn-Abfahrten (Geisterfahrer), Kollision mit Fußgänger tags
oder nachts etc.
- d) Eine Ausgabe von Warnungen der Fahrerassistenzsysteme kann
optisch und/oder akustisch und/oder haptisch erfolgen. Visuell wahrnehmbare
Warnungen können
z. B. erzeugt werden durch Anzeigeelemente im Instrumenten-Kombi,
durch ein Head-up-Display oder durch ein zentrales Display des Kraftfahrzeugs.
Akustische Warnungen können über Lautsprecher
des Kraftfahrzeugs erzeugt werden, haptische Warnungen über Lenkrad-Vibrationen,
Lenkrad-Gegenmomente,
Vibrationen/Gegenkräfte
in den Fahrpedalen, Sitzvibrationen oder vergleichbare Rückmeldungen.
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Im
Bedienkonzept des vorliegenden Beispiels werden die bedienten Fahrerassistenzsysteme nicht
als Einzelsysteme bedient, sondern in Systemgruppen, die durch Zonen
oder Schutzringe beschrieben werden. Jedem Schutzring sind bestimmte Fahrerassistenzsysteme
zugeordnet.
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Ferner
sind zumindest einzelne der Schutzringe einzeln zu- oder abschaltbar.
Die Zu- oder Abschaltung eines Schutzrings bewirkt die Abschaltung der
Fahrerassistenzsysteme, die diesem Schutzring zugeordnet sind. Die
gleichen Möglichkeiten
eröffnet die
Zuordnung bestimmter Warnungen zu einem Schutzring und die Zu-/Abschaltung
dieser Warnungen mittels einer Veränderung des Schaltzustands des
Schutzrings. Wenn ein Fahrerassistenzsystem derart definiert ist,
dass es Warnungen genau einer Art auszugeben vermag, sind die beiden
genannten Sichtweisen effektiv gleichbedeutend. Demzufolge muss
im vorliegenden Beispiel nicht scharf zwischen einer Zu-/Abschaltung
von Warnungen und einer Zu-/Abschaltung von Fahrerassistenzsystemen
unterschieden werden.
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Die
Zuordnung von Fahrerassistenzsystemen zu den Schutzringen erfolgt
im vorliegenden Beispiel anhand der zeitkritikalität auszugebender Warnungen.
Je weiter innen ein Schutzring liegt, desto kritischer die jeweiligen
Warnungen. Die Abschaltung eines außen liegenden Schutzrings bedeutet somit
effektiv die Abschaltung frühzeitiger
Warnungen und somit bei mehrstufigen Warnsystemen eine Veränderung
des Zeitpunkts der erstmaligen Warnung.
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Sofern
einzelne Schutzringe nicht abschaltbar sind, bleiben die Fahrerassistenzsysteme,
die diesen Schutzringen zugeordnet sind, stets eingeschaltet. Im
vorliegenden Beispiel gibt es mindestens einen Schutzring (gleichbedeutend
mit einer Gruppe von Fahrerassistenzsystemen), der metaphorisch den
innersten Schutzbereich des Fahrzeugs darstellt und durch autonome
Eingriffe und selbstständige
Unfallvermeidung seitens des Fahrzeugs gekennzeichnet ist. Beispielhafte
Vertreter dieses Schutzrings sind: autonome Notbremse, Collision
Mitigation (Kollisionsschwere mildern), ABS, DSC, autonomes Ausweichen
etc. Diese Systeme sind dadurch gekennzeichnet, dass sie die letzte
Eskalationsstufe einer Unfallgefahr darstellen und in einem Zeitfenster
agieren, in dem der Fahrer nicht mehr dazu in der Lage ist – also sehr
spät (höchste Zeitkritikalität).
-
In
mindestens einem zweiten Schutzring sind diejenigen Fahrerassistenzsysteme
bzw. deren Warnungen versammelt (d. h. diesem Schutzring zugeordnet),
die eine unbedingte Reaktion des Fahrers zur Folge haben müssen, damit
ein Unfall gerade noch vermieden wird. Der Fahrer reagiert jedoch noch
selbst. Beispielhafte Vertreter: akute Kollisionswarnung (sofortiges
Bremsen notwendig), akute Seitenkollisionswarnung (sofortiges Rücklenken
erforderlich, sonst Unfall mit Nebenfahrzeug), akute Spurverlassenswarnung
(sofortiges Rücklenken
erforderlich, weil Unfall auf Spurverlassen folgen würde oder das
Spurverlassen unabsichtlich geschieht, akute Kurvenwarnung (sofortiges
Verringern der Geschwindigkeit nötig,
sonst Ausbruch aus Kurve und Unfall, Warnung kommt vor Kurveneintritt).
Die Fahrerassistenzsysteme bzw. die Warnungen des zweiten Schutzrings
sind gezielt so ausgelegt, dass die Warnung erst dann ausgegeben
wird, wenn ein „Point-Of-No-Return" erreicht ist (hohe
Zeitkritikalität).
-
In
mindestens einem dritten Schutzring wiederum finden alle diejenigen
Fahrerassistenzsysteme Platz (d. h. sind diesem Schutzring zugeordnet), die
schon vor dem Auftreten des jeweiligen „Point-Of-No-Return" (vgl. oben beschriebener
zweiter Schutzring) Warnungen ausgeben, die den Fahrer frühzeitig über eine
Gefahr informieren sollen. Dazu zählen beispielsweise: Kollisionsvorwarnung,
konventionelle Spurwechselwarnung (Vorwarnung vor riskantem Spurwechsel
durch optische Dauerinformation), konventionelle Spurverlassenswarnung (Warnung,
sobald Spur verlassen wird, unabhängig von echter Gefährdung),
Vorwarnung/Hinweis auf rote Ampel oder Stopp-Schild etc. Die Vorwarnungen des
dritten Schutzrings sind in erster Linie für Fahrer gedacht, die nicht
erst „in
letzter Sekunde",
sondern bereits frühzeitig
bzw. schon bei weniger gefährlichen
Situationen gewarnt werden möchten
(geringe Zeitkritikalität).
-
Ein
wesentlicher Unterschied des beispielhaften Systems gegenüber bekannten
Systemen liegt bereits darin, dass die genannten Gattungen von Fahrerassistenzsystemen
(z. B. Kollisionswarnung, Spurverlassenswarnung) jeweils durch zwei
Fahrerassistenzsysteme vertreten sind, die Warnungen unterschiedlicher
Zeitkritikalität
auszugeben vermögen.
Es ist jeweils eine wenig zeitkritische Vorwarnung und eine höchst zeitkritische
Akut-Warnung vorgesehen.
-
Die
erst sehr spät
erfolgende Ausgabe von Warnungen durch die Fahrerassistenzsysteme
des zweiten Schutzrings hat zum einen den Vorteil, dass das jeweilige
Fahrerassistenzsystem mit höherer Wahrscheinlichkeit
eine korrekte Aussage treffen kann und damit Fehlwarnungen vermieden
werden.
-
Ein
weiterer Vorteil ergibt sich aus der Kombination der mehrstufig
gestaffelten erzeugbaren und ausgebbaren Warnungen mit der Abschaltbarkeit einzelner
Schutzringe. Insbesondere die Vorwarnungen des dritten Schutzrings
können
durch den Fahrer des Kraftfahrzeugs deaktiviert werden. Die Warnungen
des zweiten Schutzrings kommen so spät, dass der Fahrer bei normaler
Fahrweise keine störenden Warnungen
erhält – im Idealfall
werden sie nur dann erzeugt bzw. ausgegeben, wenn einer Nichtbeachtung
tatsächlich
zu einer Kollision führen
würde. Durch
eine Abschaltung des äußeren Schutzrings wird
das Fahrzeug bzw. die Gesamtheit seiner Fahrerassistenzsysteme gewissermaßen in einen
weniger empfindlichen bzw. weniger aufmerksamen Zustand versetzt.
-
Die
Vorteile einer solchen Auslegung äußern sich beispielsweise bei
einem Spurverlassens-Assistenten
folgendermaßen.
Die heute bekannten Systeme warnen den Fahrer bei jedem Verlassen
der Spur – und
zwar selbst dann, wenn das Spurverlassen keine unmittelbare Unfallgefahr
zur Folge hat, weil die Straße
breit ist und der Fahrer noch genügend Zeit zum Reagieren hat,
oder wenn der Fahrer die Spur sogar absichtlich verlässt (z.
B. durch ein „Kurvenschneiden" bei ambitionierter
Fahrweise auf einer Landstraße).
Dadurch können
häufige
Warnungen auftreten, die viele Fahrer zum Abschalten des Assistenten
veranlassen. In der im vorliegenden Ausführungsbeispiel vorgeschlagenen
Auslegung hingegen kann das System durch Abschalten des dritten Schutzrings
in einen Zustand gebracht werden, in dem Warnungen nur in seltenen
Fällen,
dafür aber begründet auftreten.
Fahrer die zusätzlich
eine Vorwarnung wünschen,
können
diese durch Zuschaltung des dritten Schutzrings ebenfalls erhalten.
-
Jeder
Schutzring kann grundsätzlich
an- oder abschaltbar sein, wobei es sinnvoll erscheint, die ersten
beiden Schutzringe nicht abschaltbar zu definieren und nur die Vorwarnungen
schaltbar auszulegen. Eine andere vorteilhafte Auslegung, von der im
Folgenden ausgegangen wird, sieht vor, dass nur der innerste Schutzring
nicht abschaltbar ist.
-
Wenn
mehrere Schutzringe schaltbar sind, beispielsweise der zweite und
der dritte, kann es vorteilhaft sein, mittels einer entsprechenden
Bedienlogik eine Abschaltung weiter innen liegender Ringe, z. B.
des zweiten Rings, nur dann zuzulassen, wenn alle weiter außen liegenden
Ringe, z. B. auch der dritte Ring, abgeschaltet sind. So können Situationen vermieden
werden, in denen der Fahrer zwar eine Vorwarnung erfährt, eine
Akutwarnung jedoch überraschenderweise
ausbleibt.
-
Die
Schutzringe können
auch in Abhängigkeit
von der Identität
des Fahrers oder abhängig
von sonstigen Umständen
als abschaltbar oder nicht abschaltbar festgelegt sein. Beispielsweise
kann dem Eigentümer
eines Fahrzeugs die Möglichkeit
gegeben werden, über
Konfigurationsmittel den zweiten Schutzring für sich selbst als Fahrer als
abschaltbar zu konfigurieren, während
der zweite Schutzring für andere
Fahrer nicht abschaltbar ist. Entsprechend können Autovermietungs-Gesellschaften
und Leasing-Firmen mit erfahrenen oder unerfahrenen Fahrzeugnutzern
umgehen.
-
Die
im vorliegenden Ausführungsbeispiel
beschriebene Bedieneinrichtung erlaubt eine sehr komfortable Zu-
und Abschaltung von Fahrerassistenzsystemen. Zentraler Verbesserungspunkt
ist der, dass alle Fahrerassistenzsysteme, die einem schaltbaren
Schutzring zugeordnet sind, mit der Betätigung eines einzigen Tasters
vollständig
aktiviert bzw. deaktiviert werden können. Eine Einzelsystem-Aktivierung
entfällt.
-
1 zeigt
eine mögliche
Zuordnung ausgewählter
Fahrerassistenzsysteme zu den genannten drei Schutzringen der Umgebung
des Kraftfahrzeugs.
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Dem
innersten ersten Schutzring 10 sind die Systeme ABS, DSC
und ein autonomer Bremsassistent zugeordnet.
-
Dem
zweiten Schutzring 20 sind die folgenden Fahrerassistenzsysteme
zugeordnet: Akutwarnung Auffahrwarnung, Akutwarnung rote Ampel, Akutwarnung
Kurvenwarnung, Akutwarnung Local Hazard, Akutwarnung Stopp-Schild,
Linksabbiege-Assistent, Querverkehrs-Assistent, Akutwarnung Spurwechselassistent,
Parkbremse bei Kollisionsgefahr
-
Dem
dritten Schutzring 30 sind die folgenden Fahrerassistenzsysteme
zugeordnet: Vorwarnung Auffahrwarnung, Vorwarnung rote Ampel, Vorwarnung
Kurvenwarnung, Vorwarnung Local Hazard, Vorwarnung Stopp-Schild,
Warnung Falscheinfahrt, Hinweis auf kurze Beschleunigungsspur, Spurverlassens-Warnung,
Vorwarnung Spurwechselassistent
-
2 und 3 zeigen
zwei verschiedene Zustände
von möglichen
Bedienmitteln zur ringweisen Zu- oder Abschaltung der genannten
Fahrerassistenzsysteme.
-
Die
Bedienmittel umfassen nur ein einziges Bedienelement. Dieses ist
als Drucktaster 1 ausgeführt. Der Drucktaster 1 umfasst
zwei Schaltringe 2 und 3, die jeweils als kreisförmige Anzeigeelemente ausgeführt sind.
Den oben zu 1 genannten Schutzringen sind
die Schaltringe 2 und 3 folgendermaßen zuzuordnen:
Dem ersten Schutzring 10 ist kein Schaltring zugeordnet,
da er ohnehin nicht schaltbar ist. Dem zweiten Schutzring 20 ist
der Schaltring 2 zugeordnet, dem dritten Schutzring 30 ist
der Schaltring 3 zugeordnet. Im vorliegenden Fall sind
die Schaltringe nicht weiter untergliedert. Sie enthalten jeweils
nur ein Schaltelement. Der Einschaltzustand jedes Schaltrings bzw.
Schaltelements ist veränderbar
ist, indem der Drucktaster 1 manuell durch einen Bediener
betätigt
wird. 2 zeigt einen Zustand, in dem beide Schaltringe
aktiviert sind. In diesem Zustand leuchten die Anzeigeelemente 2 und 3 (dargestellt
durch Schraffur von links unten nach rechts oben). Wird der Drucktaster
einmal gedrückt, stellt
sich der Zustand von 3 ein. Das Anzeigeelement 3 erlischt
dann (dargestellt durch Schraffur von links oben nach rechts unten)
und der äußere Schaltring 3 ist
abgeschaltet. Durch eine erneute Betätigung des Druckschalters kann
zudem der innere Schaltring 2 abgeschaltet werden und das
zugehörige
Anzeigeelement 2 erlischt (nicht eigens grafisch dargestellt).
Wird der Drucktaster daraufhin erneut betätigt, stellt sich wieder der
Zustand von 2 ein und beide Schaltringe 2 und 3 sind
aktiviert.
-
Dem äußeren Schaltring 3 sind
sämtliche Fahrerassistenzsysteme
des dritten Schutzrings 30 aus 1 zugeordnet.
Wenn der Schaltring 3 abgeschaltet ist, sind all diese
Fahrerassistenzsysteme ebenfalls abgeschaltet. Dem inneren Schaltring 2 sind
sämtliche
Fahrerassistenzsysteme des zweiten Schutzrings 20 aus 1 zugeordnet.
Wenn der Schaltring 2 abgeschaltet ist, sind all diese
Fahrerassistenzsysteme ebenfalls abgeschaltet. Durch ein Durchschalten
der drei möglichen
oben genannten Zustände
können
die Fahrerassistenzsysteme der beiden äußeren Schutzringe 20 und 30 gemäß 1 also
ringweise aktiviert oder deaktiviert werden.
-
Im
Inneren des inneren Schaltrings 2 ist ein Kraftfahrzeugsymbol 4 angeordnet.
Dieses verdeutlicht dem Bediener die Schutzring-Metapher, auf dem das
Bedienkonzept basiert.
-
8 zeigt
eine mögliche
Integration von Bedienmitteln mit einem Drucktaster 1 gemäß 2 bzw. 3 in
die Armaturentafel eines Kraftfahrzeugs.
-
Statt
der oben beschriebenen Ausführung durch
einen einzigen Drucktaster und ein „Durchschalten" der drei beschriebenen
Zustände,
kann für jeden
Schaltring auch ein einzelner Drucktaster vorgesehen werden, der
ein direktes Schalten des jeweiligen Schaltrings erlaubt. 4 zeigt
entsprechende Bedienmittel mit einem inneren Drucktaster 5 zur
Bedienung des Schaltrings bzw. Anzeigeelements 2 und einem äußeren Drucktaster 6 zur
Bedienung des Schaltrings bzw. Anzeigeelements 3.
-
Zur
Ermöglichung
einer differenzierteren Bedienung können die Schutzringe in einzelne
Ringsektoren unterteilt werden, die jeweils einem Bezugsraum in
der Umgebung des Kraftfahrzeugs entsprechen (z. B. links vorne,
vorne, rechts vorne, rechts hinten, hinten, links hinten). Diesen
Ringsektoren können
Fahrerassistenzsysteme zugeordnet werden. Eine Zu- oder Abschaltung
des Ringsektors entspricht dann der Zu- oder Abschaltung der jeweiligen Fahrerassistenzsysteme.
Somit kann der Fahrer direkt entscheiden, in welcher räumlichen
Zone des Fahrzeugs er mehr oder weniger Warnungen bevorzugt.
-
5 zeigt
als verfeinerte Alternative zur Zuordnung gemäß 1 eine mögliche alternative
Zuordnung ausgewählter
Fahrerassistenzsysteme zu den genannten drei Schutzringen der Umgebung
des Kraftfahrzeugs sowie zu deren Sektoren.
-
Der
innerste erste Schutzring 101 ist nicht in einzelne Sektoren
unterteilt. Der zweite Schutzring 201, 202, 203, 204 ist
in die Ringsektoren 201, 202, 203 und 204 unterteilt.
Der äußerste dritte
Schutzring 301, 302, 303, 304 ist
in die Ringsektoren 301, 302, 303 und 304 unterteilt.
Der Pfeil 400 weist in Fahrtrichtung des Kraftfahrzeugs.
-
Dem
innersten ersten Schutzring 101 sind die Systeme ABS, DSC
und ein autonomer Bremsassistent zugeordnet. Den übrigen Ringsektoren
sind die folgenden Fahrerassistenzsysteme zugeordnet:
-
- 201
- Akutwarnung
Auffahrwarnung, Akutwarnung rote Ampel, Akutwarnung Kurvenwarnung, Akutwarnung
Local Hazard, Akutwarnung Stopp-Schild, Linksabbiege-Assistent,
Querverkehrs-Assistent
- 202
- Akutwarnung
Spurwechselassistent rechts, Collision Avoidance rechts
- 203
- Parkbremse
bei Kollisionsgefahr
- 204
- Akutwarnung
Spurwechselassistent links, Collision Avoidance links
- 301
- Vorwarnung
Auffahrwarnung, Vorwarnung rote Ampel, Vorwarnung Kurvenwarnung, Vorwarnung
Local Hazard, Vorwarnung Stopp-Schild, Warnung Falscheinfahrt, Hinweis
auf kurze Beschleunigungsspur
- 302
- Spurverlassens-Warnung
rechts
- 303
- Vorwarnung
Spurwechselassistent
- 304
- Spurverlassens-Warnung
links
-
6 zeigt
mögliche
Bedienmittel zur ringsektorweisen Zu- oder Abschaltung der genannten Fahrerassistenzsysteme.
Bei dieser Ausführungsform
der Bedienmittel sind der innere und der äußere Schaltring jeweils sektorweise
aus vier Schaltelementen zusammengesetzt und die Begrenzungswinkel
der Ringsektoren des inneren Schaltrings stimmen mit den Begrenzungswinkeln
der Ringsektoren des äußeren Schaltrings
derart überein,
dass die Ringsektoren des inneren und des äußeren Schaltrings gemeinsam
jeweils paarweise einen optisch erkennbaren Sektor bilden.
-
Die
Bedienmittel gemäß 6 entsprechen im
Wesentlichen denjenigen von 4. Allerdings umfasst
jeder der Schaltringe 2 und 3 jeweils vier als Ringsektoren
ausgeführte
Schaltelemente – jeweils eines
für die
Richtungen vorne, rechts, hinten und links. Zudem sind die Bedienelemente 5a und 6a nicht
als reine Drucktaster, sondern als Wippschalter ausgeführt, die
sich nach vorne, rechts, hinten und links verkippen lassen. Dem
vorderen Ringsektor bzw. Schaltelement des Schaltrings 3 ist
der Schutzringsektor 301 gemäß 5 zugeordnet,
dem rechten Ringsektor des Schaltrings 3 ist der Schutzringsektor 302 gemäß 5 zugeordnet,
dem hinteren Ringsektor des Schaltrings 3 ist der Schutzringsektor 303 gemäß 5 zugeordnet,
dem linken Ringsektor des Schaltrings 3 ist der Schutzringsektor 304 gemäß 5 zugeordnet.
Dem vorderen Ringsektor des Schaltrings 2 ist der Schutzringsektor 201 gemäß 5 zugeordnet,
dem rechten Ringsektor des Schaltrings 2 ist der Schutzringsektor 202 gemäß 5 zugeordnet,
dem hinteren Ringsektor des Schaltrings 2 ist der Schutzringsektor 203 gemäß 5 zugeordnet,
dem linken Ringsektor des Schaltrings 2 ist der Schutzringsektor 204 gemäß 5 zugeordnet.
Die Schaltelemente lassen sich ein- und ausschalten, indem der jeweilige
Wippschalter 5a oder 6a in die entsprechende Richtung
verkippt wird. Die Wippschalter 5a und 6a lassen
sich auch unverkippt drücken.
Durch ein unverkipptes Drücken
werden alle Schaltelemente des jeweiligen Schaltrings geschaltet.
Wird ein Schaltelement ein- oder
ausgeschaltet, so werden dadurch sämtliche Fahrerassistenzsysteme
des zugehörigen
Schutzringsektors ein- oder ausgeschaltet.
-
7 zeigt
eine alternative Ausführungsform
von Bedienmitteln zur ringsektorweisen Zu- oder Abschaltung der
genannten Fahrerassistenzsysteme. Bei den oben beschriebenen Bedienmitteln gemäß 6 werden
Wippschalter zum Schalten der einzelnen Schaltelemente verwendet.
Ebenso kann jedoch, vgl. 7, jeder der Schalter 5a und 6a in
entsprechende Einzelschalter aufgeteilt werden (vgl. Einzelschalter 6a1, 6a2, 6a3, 6a4 in 7 statt des
Wippschalters 6a in 6). Jeder
Einzelschalter kann dann zum Schalten eines Schaltelements dienen.
Es ergibt sich dann eine Bedieneinrichtung, bei der die Bedienmittel
für jedes
Schaltelement ein gesondertes Bedienelement umfassen, welches das
jeweilige Schaltelement enthält,
und bei der der Einschaltzustand jedes Schaltelements veränderbar
ist, indem das zugehörige
Bedienelement manuell durch einen Bediener betätigt wird.
-
Wenn
Ringsektoren mehrerer Schutzringe bzw. Schaltringe schaltbar sind,
beispielsweise die Sektoren des zweiten und des dritten Rings, kann
es vorteilhaft sein, mittels einer entsprechenden Bedienlogik eine
Abschaltung weiter innen liegender Ringsektoren, z. B. Ringsektoren
des zweiten Rings, nur dann zuzulassen, wenn alle weiter außen liegenden Ringsektoren
desselben Sektors, z. B. auch der im gleichen Sektor der Bedienmittel
liegende Ringsektor des dritten Rings, abgeschaltet sind. So können Situationen
vermieden werden, in denen der Fahrer zwar eine Vorwarnung erfährt, eine
Akutwarnung jedoch überraschenderweise
ausbleibt.
-
Für den Fall,
dass der Fahrer einzelne Fahrerassistenzsysteme, die einem Schutzring
bzw. Ringsektor zugeordnet sind, aktivieren oder deaktivieren möchte, den
Einschaltzustand der anderen diesem Schutzring bzw. Ringsektor zugeordneten Fahrerassistenzsysteme
jedoch nicht verändern möchte, besteht
die Möglichkeit,
per Optionstaste ein Konfigurationsmenü aufzurufen. Dieses Konfigurationsmenü kann an
einer beliebigen Stelle im Fahrzeug optisch ausgegeben werden (z.
B. Instrumenten-Kombi, zentrales Display, HUD) und kann insbesondere
in das unabhängig
von der Erfindung bereits bestehende zentrale Bedienkonzept (z.
B. iDrive) des Kraftfahrzeugs integriert sein. In diesem Optionsmenü können nun
einzelne Elemente eines Schutzrings bzw. Ringsektors an- oder abgeschaltet
werden. Auf diese Weise kann ein erfahrener Benutzer gezielt konfigurieren,
welche Fahrerassistenzsysteme eines Rings aktiv oder deaktiviert
sein sollen. Die Konfiguration kann derart gespeichert werden, dass
sie auch für
zukünftige
Betätigungen
des zugehörigen
Tasters gilt.
-
Sind
die Warnsysteme eines Fahrzeugs einmal in der beschriebenen Art
und Weise in das Bedienkonzept integriert, können bestimmte Warnungen gleichartig
für unterschiedliche
Gründe
(d. h. für unterschiedliche
warnende Fahrerassistenzsysteme) ausgegeben werden:
Beispielsweise
kann ein Gegenmoment im Lenkrad ausgegeben werden aufgrund einer
drohenden Kollision mit einem Fahrzeug auf der Nebenspur (Spurwechsel-Warnung)
oder wegen eines gefährlichen Verlassens
der Spur (Leitplanke/Baum/Gegenverkehr, Spurverlassenswarner). Die
notwendige Reaktion des Fahrers ist in beiden Fällen ein Zurücklenken,
weshalb beide Warnungen gezielt gleichartig erfolgen.
-
Eine
Bremsaufforderung mit akustischem Warnton kann ausgegeben werden
wegen einer drohenden Kollision mit einem Vorderfahrzeug oder wegen
zu schnellen Einfahrens in eine Kurve oder wegen Überfahren
eines Stopp-Schilds etc. In allen Fällen ist eine Bremsung nötig. Die
ausgegebene Warnung ist daher gleich oder ähnlich.
-
Die
oben beschriebene Aufteilung der Fahrerassistenzsysteme in Schutzringe
und gegebenenfalls Ringsektoren begünstigt die Ausgabe zweckoptimierter
Warnungen. Insbesondere wird den innersten Schutzringen bzw. gegebenenfalls
deren Ringsektoren nur eine geringe Anzahl von Fahrerassistenzsystemen
zugeordnet, deren Warnungen mit hoher Priorität zu beachten sind. Diese verringerte
Anzahl begünstigt
die Definition einer geringen Anzahl gut unterscheidbarer Arten
von Warnungen, die den Fahrer zur jeweils richtigen Reaktion bei
entsprechend kurzer Reaktionszeit veranlassen.
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Die
Vorwarnungen des äußeren Schutzrings entsprechen
im Wesentlichen den bekannten konventionellen Ausprägungen für Systeme
dieser Art – z.
B. kann eine optisches Symbol im Instrumenten-Kombi zusammen mit
einem akustischen Warnton ausgegeben werden für eine Kollisionswarnung, eine
rote Leuchtanzeige im Außenspiegel
kann einen gefährlichen
Spurwechsel anzeigen, etc.
-
Sofern
die Schutzringe mehrere Ringsektoren umfassen, kann es zweckmäßig sein,
die Warnungen derart zu definieren, dass die Art einer Warnung abhängt von
dem Ringsektor, dem das jeweils warnende Fahrerassistenzsystem zugeordnet
ist.
-
Das
obige Ausführungsbeispiel
repräsentiert den
Fall, dass die Schaltelemente Bestandteil der Bedienmittel sind
(zweite Variante der Erfindung).
-
Gemäß einer
anderen Variante der Erfindung können
die Schaltelemente jedoch auch als von den Bedienmitteln getrennt
ausgeführte
Anzeigeelemente ausgebildet sein. Beispielsweise kann als Bedienmittel
im Wesentlichen ein Dreh-/Drucksteller dienen und die Schaltelemente
sind als Anzeigeelemente in einer Anzeigeeinrichtung des Kraftfahrzeugs
vorgesehen. 9 zeigt ein Ausführungsbeispiel
für den Fall,
dass sich diese Anzeigeeinrichtung im Instrumentenkombi des Kraftfahrzeugs
befindet. Die Schaltelemente 7 sind im Wesentlichen mittig
im Instrumentenkombi dargestellt. Eine perspektivische Darstellung
der Schaltelemente 7 und eine skizzierte grafische Andeutung
einer Straße,
auf der die Schaltelemente angeordnet sind, erleichtert dem Betrachter
die metaphorische Deutung als Schutzringe um das Kraftfahrzeug sowie
die Zuordnung der dargestellten Schaltelemente zu Teilen der Kraftfahrzeugumgebung.
-
10 zeigt
eine Optionsauswahl bei einer Anzeigeeinrichtung gemäß 9.
Ein Optionsmenü 8 wird
nahe den Schaltelementen im Instrumentenkombi angezeigt. Die Menüpunkte „Option
1", „Option
2" und „Option
3" sind zu verstehen
als die Namen von Fahrerassistenzsystemen, die einem zuvor zur Konfiguration
ausgewählten
Schaltelement zugeordnet sind.
-
Entsprechend
dem im vorhergehenden Absatz beschriebenen Fall kann auch eine Optionsauswahl
zur Konfiguration eines Schaltelements und oder zur Einzelschaltung
von Fahrerassistenzsystemen erfolgen, wenn die Schaltelemente Bestandteil der
Bedienmittel sind und ein Sonderbedienelement, z. B. in Gestalt
eines Optionstasters, vorgesehen ist, um Konfigurationen und/oder
Einzelschaltungen vorzunehmen.
-
Als
besonders vorteilhaft hat sich in analytischen Untersuchungen möglicher
Zuordnungen zwischen Fahrerassistenzsystemen und Schutzringen bzw.
deren Ringsektoren sowie in Untersuchungen der Ergonomie erfindungsgemäßer Bedieneinrichtungen
eine Ausführungsform
der Erfindung gezeigt, der eine Aufteilung der Schutzringe bzw.
Schaltringe in genau zwei Ringsektoren zugrunde liegt.
-
11 zeigt
eine bevorzugte Geometrie der Zuordnung ausgewählter Fahrerassistenzsysteme zu
bestimmten Schutzringen der Umgebung eines Kraftfahrzeugs sowie
zu deren Sektoren, die auf einer Einteilung in genau zwei Ringsektoren
je Schutzring basiert. Die Begrenzungswinkel der Ringsektoren des äußersten
Schutzrings 601, 602 und des weiter innen liegenden
Schutzrings 501, 502 stimmen überein. Die Zuordnung zum innersten
Schutzring 101 kann dabei gegenüber dem Zuordnungsbeispiel gemäß 5 unverändert bleiben.
Dem Ringsektor 601 können
beispielsweise in etwa die Fahrerassistenzsysteme zugeordnet werden,
die gemäß dem Zuordnungsbeispiel
gemäß 5 dem
dortigen Ringsektor 301 zugeordnet wurden. Dem Ringsektor 501 können beispielsweise
in etwa die Fahrerassistenzsysteme zugeordnet werden, die gemäß dem Zuordnungsbeispiel
gemäß 5 dem
dortigen Ringsektor 201 zugeordnet wurden. Dem Ringsektor 602 können beispielsweise
in etwa die Fahrerassistenzsysteme zugeordnet werden, die gemäß dem Zuordnungsbeispiel
gemäß 5 den
dortigen Ringsektoren 302, 303 und 304 zugeordnet
wurden. Dem Ringsektor 502 können beispielsweise in etwa
die Fahrerassistenzsysteme zugeordnet werden, die gemäß dem Zuordnungsbeispiel
gemäß 5 den
dortigen Ringsektoren 202, 203 und 204 zugeordnet wurden.
-
Die
Geometrie der Zuordnung der Fahrerassistenzsysteme zu den Schutzringen
der Umgebung eines Kraftfahrzeugs bzw. deren Ringsektoren spiegelt
sich vorzugsweise wieder in der Geometrie der verwendeten Bedienmittel,
vgl. 12. Die Bedienmittel gemäß 12 entsprechen
in ihrer grundsätzlichen
Konzeption und Bedienphilosophie dem Drucktaster 1 gemäß 2.
Jedoch sind die Schaltringe in jeweils zwei Schaltelemente unterteilt.
Dementsprechend sind die Bedienmittel gemäß 12 in zwei
Einzeltaster 1b und 1c aufgeteilt. Mit jedem der Einzeltaster 1b und 1c lassen
sich entsprechend den Ausfügrungen
zu 2 und 3 die möglichen Schaltzustände der
auf dem jeweiligen Drucktaster angeordneten Schaltelemente durchschalten.
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Die
Einschaltzustände
der Fahrerassistenzsysteme, die einem Ringsektor gemäß 11 zugeordnet
sind, folgen dabei den Einschaltzuständen der Schaltelemente gemäß 12.
Beispielsweise sind alle Fahrerassistenzsysteme, die dem Ringsektor 601 zugeordnet
sind, immer dann eingeschaltet, wenn das äußere Schaltelement des Einzeltasters 1b eingeschaltet
ist. Für
den Bediener ist der Einschaltzustand am Beleuchtungszustand der
Schaltelemente erkennbar.
-
Gemäß 12 erstrecken
sich die vorderen Ringsektoren der Schaltringe symmetrisch zur Fahrzeuglängsachse über etwa
ein Drittel des gesamten Winkelumfangs. Sie erstrecken sich also über einen Öffnungswinkel
von etwa 120 Grad. Eine solche Aufteilung wurde von Probanden als
besonders vorteilhaft empfunden. Sie erlaubt eine einfache und intuitive
Unterscheidung zwischen auf die Geradeausfahrt bezogenen Fahrerassistenzsystemen
und auf andere Fahrmanöver
bezogenen Fahrerassistenzsystemen. Auch lässt sich eine solche Aufteilung
aus systemgestalterischer Sicht bei vernünftigen Anzahlen zugeordneter
Fahrerassistenzsysteme pro Ringsektor und bei entsprechender Zuordnungsgeometrie
in eine Schutzring- bzw. Ringsektoraufteilung gemäß 11 umsetzen.