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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Bogenablage
nach dem Oberbegriff der Patentansprüche 1 und 9.
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In
Bogenrotationsdruckmaschinen werden Druckbogen von einem Bogenanleger
durch Druckwerke und danach an einem Kettenfördersystem
zu einem sogenannten Bogenausleger transportiert und dort bedruckt
auf einem Bogenstapel abgelegt. Dabei muß jeder bedruckte
Druckbogen am Bogenausleger aus maximaler Fördergeschwindigkeit
bis in die Ruhelage verzögert und gleichzeitig aus einer
schwebenden Lage auf die Stapeloberfläche abgesenkt werden.
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Hierbei
treten Probleme bei der Verzögerung des Bogens und auch
dadurch auf, dass der Druckbogen beim Absinken senkrecht zu seiner
flächigen Ausdehnung durch den Luftwiderstand behindert wird.
Bei der Bogenablage mit hoher Geschwindigkeit kann der nachfolgende
Druckbogen auf die Hinterkante des gerade abzulegenden Bogens treffen. Daher
sind Blasvorrichtungen über dem Auslegerstapel vorgesehen,
die den auszulegenden Druckbogen nach unten drücken sollen.
Die Ablage der Bogen soll weiterhin kantengenau erfolgen, was abhängig
von der Bogenbeschaffenheit schwierig sein kann.
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Aus
der
DE 196 14 491
A1 ist eine Bogenauslegevorrichtung für eine Rotationsdruckmaschine bekannt
geworden. In dieser Bogenauslegevorrichtung ist nahe der Hinterkante
eines Bogenstapels an einem Bogenausleger der Rotationsdruckmaschine eine
Bremsvorrichtung für ankommende Druckbogen vorgesehen.
Diese besteht aus einem Kasten, der mit Saugluft beaufschlagt wird
und mittels dessen ein an Greifersystemen des Kettenförderers
gehaltener über dem Kasten vorbeistreichende Druckbogen
angesaugt und straff gehalten wird. Der Druckbogen kann dann gegen
Anschläge im Bereich des Auslegerstapels geführt
werden.
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Als
weitere Hilfsmittel sind zur Auslage von insbesondere großformatigen
Druck bogen sogenannte Abnahmegreifer bekannt. Dies sind in den Raum
oberhalb des Auslegerstapels oszillierend eintauchende Greiferzangen.
Sie bewegen sich im Takt der ankommenden Bogen und übernehmen
den angelieferten Druckbogen an dessen Vorderkante von den Greifersystemen
des Kettenförderers. Dann führen sie den Bogen
unter Verlangsamung der Geschwindigkeit gegen die Vorderkantenanschläge.
Sie wirken nur punktuell auf die Druckbogen, was zu Verzerrungen
und ungleichmäßiger Abbremsung führen kann.
Außerdem werden die Druckbogen bei hohen Geschwindigkeiten
einer starken Verzögerung in einer instabilen Orientierungsebene
ausgesetzt. Ein Einsatz der Abnahmegreifer ohne eine Bogenbremse ist
daher, abgesehen von der Verarbeitung steiferer Bedruckstoffe, wie
Karton, kaum möglich.
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Außerdem
sind Abnahmegreifer sehr sensibel in Bezug auf die Einstellung bezüglich
der Abnahme- und Abgabezeitpunkte der zu fördernden Bogen. Eine
Einstellung ist wegen des komplizierten Antriebsmechanismus schwierig
zu lösen.
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Abnahmegreifer
sind wegen ihres ungleichförmigen Bewegungsablaufes eine
ständige Belastung für die Antriebe im Bereich
des Bogenauslegers. Sowohl aus der Antriebseinleitung als auch aus
den Rückwirkungen der Antriebbewegung werden Schwingungen
bzw. unerwünschte Antriebsverlagerungen mit Spielausstellung
in beiden Antriebsrichtungen verursacht.
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher, die Bogenablage ohne Verstellung eines
Abnahmegreifers nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 so zu verbessern,
daß der auszulegende Druckbogen mit größerer
Genauigkeit und sicher abgelegt werden kann, wobei zusätzlich
die Bedienbarkeit verbessert werden soll.
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Die
Aufgabe wird gelöst in einem Verfahren mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 1 und einer Vorrichtung mit den Merkmalen des
Patentanspruchs 9.
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In
vorteilhafter Weise wird der auszulegende Druckbogen an seiner Vorderkante
von einem hinsichtlich der zu übernehmenden Bogendicke
konstant eingestellten Abnahmegreifer zu sich selbst einstellenden
Zeitpunkten übernommen und dabei sicher jeweils gehalten.
Zur Bildung eines exakten Bogenstapels im Bogenausle ger wird der
Ablagebereich eingestellt.
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Die Übernahmezeitpunkte
der Druckbogen durch die Abnahmegreifer stellen sich abhängig
von der Dicke des verarbeiteten Substrates selbsttätig ein
und liegen relativ zu einem Mittelwert bei dickeren Substraten früher,
bei dünnen Substraten hingegen später. Eine entsprechende
Verfahrensweise gilt für die Abgabezeitpunkte der Druckbogen,
die ebenfalls nicht eingestellt werden müssen. Hier stellen
sich die Abgabezeitpunkte in umgekehrter Weise für dicke Substrate
später, für dünne Substrate aber früher
ein.
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Bei
Verwendung einer Bogenbremse kann jeder Druckbogen, ohne Nachteile
für die Bogenführung in Kauf zu nehmen, zur exakten
Ablage gleichzeitig an seiner Vorderkante von Abnahmegreifern und
auch an seiner Hinterkante von der Bogenbremse gehalten werden.
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Mit
der Erfindung wird eine Möglichkeit geschaffen, um, wenn
Störungen im Ablageverhalten rechtzeitig erkannt werden,
eine einfache Umstellung bzw. Verstellung vorzunehmen. Dies geschieht
durch eine Verschiebung des Ablagebereiches mit Hilfe der diesen
an seiner Vorderkante und seiner Hinterkante begrenzenden Bogenanschläge.
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Im
Folgenden wird anhand von Zeichnungen ein Ausführungsbeispiel
näher dargestellt.
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Hierin
zeigen:
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1 ein
Schema eines erfindungsgemäßen Bogenauslegers
und
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2 ein
Schema eines erfindungsgemäßen Auslagesystems.
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In 1 ist
ein Bogenausleger 1 einer Bogenrotationsdruckmaschine dargestellt.
Hierbei werden Druckbogen B an Greifersystemen 3 eines
Kettenfördersystems 2 in einer Bogenlaufrichtung
R zu einem Bogenstapel 4 geführt. An der der in
Bo genlaufrichtung R voraus laufenden Bogenkante der abzulegenden
Druckbogen B zugeordneten Seite des Bogenstapels 4 sind
ein oder mehrere Vorderkantenanschläge 5 zur exakten
Ausrichtung der Druckbogen B angeordnet. Oberhalb und den Vorderkantenanschlägen 5 zugeordnet
sind ein oder mehrere Abnahmegreifer 6 zyklisch bewegbar
vorgesehen. An jedem Abnahmegreifer 6 ist eine zangenförmige
Vorrichtung angeordnet. Die Abnahmegreifer 6 werden in
der Regel paarweise oder doppelpaarweise symmetrisch zur Mitte der
Bewegungsebene im Endbereich des Bogenauslegers 1 angeordnet
eingesetzt. Die Funktion ist in folgenden Schritten gegliedert:
- I. Die Abnahmegreifer 6 schwenken
im Bogentakt entgegen der Bogenlaufrichtung R in den Bogenablagebereich
L des Bogenauslegers 1 hinein.
- II. Die Abnahmegreifer 6 erfassen nach einer Bewegungsumkehr
in Bogenlaufrichtung R mittels ihrer Greifeinrichtung die ankommenden
Druckbogen B an deren Vorderkante während die Greifeinrichtung
synchron mit dem jeweiligen Greifersystem 3 des Kettenförderers 2 bewegt
wird.
- III. Nach sicherem Erfassen übernehmen die Abnahmegreifer 6 in
ihrer Bewegung in Bogenlaufrichtung R den Druckbogen B von dem Greifersystem 3,
so dass dessen Greifer geöffnet und mit konstanter Geschwindigkeit
weiter bewegt werden können.
- IV. In der Bewegung des Zurückschwingens in Bogenlaufrichtung
R wird der jeweilige Druckbogen B durch die Abnahmegreifer 6 abgebremst
und dabei aus dem Wirkungsbereich der Greifer des Greifersystems 3 am
Kettenförderer 2 entfernt.
- V. Dann wird der Druckbogen B weiter abgebremst und in Richtung
zur Oberfläche des Bogenstapels 4 abgesenkt.
- VI. Schließlich wird jeder Druckbogen von den Greifersystemen
der Abnahmegreifer 6 zur exakten und schonenden Ablage
an den Vorderkantenan schlägen 5 freigegeben, wobei
die Abnahmegreifer 6 aus dem Bogenablagebereich L bzw. Stapelbereich
herausbewegt werden.
- VII. Die Abnahmegreifer 6 kehren in ihrer Ausgangsposition
zur Übernahme vom Druckbogen zurück.
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Der
bezüglich der Bogenlaufrichtung R hinteren Stapelkante
des Bogenstapels 4 kann weiterhin oberhalb eines Hinterkantenanschlages 7 für
den Bogenstapel 4 eine Bogenbremse 8 zugeordnet
sein. Diese dient dazu, den Druckbogen B vor der Ablage auf dem
Bogenstapel 4 von einer hohen Fördergeschwindigkeit
auf eine niedrige Auslagegeschwindigkeit abzubremsen, und wirkt – ggf.
im Fördertakt der Druckbogen B – mit den Abnahmegreifern 6 zusammen.
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In
einer Bogen verarbeitende Maschine, die im Bogenausleger 1 mit
Abnahmegreifern 6 und einer Bogenbremse 8 betrieben
wird, kann es beim Zusammenspiel der Einrichtungen durch ungenaue
Einstellung zu ungleichmäßigen Bogenübergaben
und Störungen im Ablageprozess kommen, z. B. können Druckbogen
B zu früh oder zu spät übernommen oder
abgegeben werden. Dadurch verschlechtert sich die Stapelqualität
oder es kann sogar zu Beschädigungen der Druckbogen B kommen.
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In 2 ist
ein Abnahmegreifer 6 im Bogenausleger 1 näher
dargestellt. Der Abnahmegreifer 6 besitzt einen oberen
Greiferfinger 11 und einen unteren Greiferfinger 12.
Die Greiferfinger 11, 12 sind gemeinsam an einem
Tragarm 13 geführt. Durch eine hier nur strichliert
angedeutete Kurvensteuerung 15 wird der obere Greiferfinger 11 im
Wesentlichen horizontal gehalten, während der untere Greiferfinger 12 die Öffnungs-
und Schließbewegung der Greiferfunktion durchführt.
Der untere Greiferfinger 12 ist hierzu gegen den oberen
Greiferfinger 11 angefedert, so dass eine federgestützte
Schließkraft am Abnahmegreifer 6 gegeben ist.
Der Antrieb des Abnahmegreifers 6 kann z. B. von einem
Antriebsrad 16 aus erfolgen, das mit dem Kettenfördersystem 2 gekoppelt
ist. Es kann auch ein Antrieb von der Druckmaschine her oder ein
eigenständiger motorischer Antrieb vorgesehen sein.
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Zur Übernahme
von Druckbogen B wird der Abnahmegreifer 6 in eine Annahmeposition
innerhalb des Auslageraumes geführt. Dabei taucht der obere Greiferfinger 11 oberhalb
der Vorderkante des Druckbogens B neben Greifern des Greifersystems 3 ein. Dies
geschieht durch Geschwindigkeitsüberlagerung zwischen dem
Greifersystem 3 und den Abnahmegreifern 6. In
dieser Relativposition zur Vorderkante des am Greifersystem 3 gehaltenen
Druckbogens B wird der untere Greiferfinger 12 in Schließstellung
bewegt und der Druckbogen B wird aus den geöffneten Greifern
des Greifersystems 3 gezogen. Danach wird der Abnahmegreifer 6 in
die Abgabeposition nahe den Vorderkantenanschlägen 5 bewegt,
wo der untere Greiferfinger 12 wieder in Öffnungsstellung
bewegt wird und den Druckbogen B zur ausgerichteten Ablage bei geringer
Geschwindigkeit freigibt.
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Bei
einer konstanten Einstellung hinsichtlich der Öffnungsweite
der Bewegung der Greiferfinger 11, 12 des Abnahmegreifers 6 ergibt
sich im Zusammenhang mit der Dicke des jeweils zu fördernden Substrates
immer ein definierter Wirkzusammenhang beim Erfassen und Freigeben.
Es ist davon auszugehen, dass das Substrat mit einer geringst möglichen
Dicke D1 noch sicher erfasst werden muss. Weiterhin muss die Öffnungsweite
so groß und Anfederung des Abnahmegreifers 6 so
konzipiert sein, dass auch noch die Substrate mit einer größtmöglichen
Dicke D2 erfasst werden können. In 2 sind die
entsprechenden Arbeitspositionen der Greiferfinger mit 11, 12 und 11', 12' bezeichnet.
Daraus ergeben sich zwei Definitionen für jede Bogendicke, wenn
die Kinematik der Greifersteuerung stets gleich bleibt:
- 1. Es gibt zum einen für jede zu verarbeitende Bogendicke
eine bestimmte Position bei der ein Druckbogen B sicher vom Abnahmegreifer 6 erfasst
worden ist und gehalten wird.
Diese Position wird für
dünnere Substrate (Bogendicke D1) durch ein späteres
Erfassen des Druckbogens B1 bestimmt.
Die Position wird andererseits
für dickere Substrate (Bogendicke D2) durch ein relativ
früheres Erfassen des Druckbogens B2 bestimmt.
Diese
Funktionsbestimmung lässt sich durch einfache mechanische
Mittel beim Bogentransport berücksichtigen.
- 2. Es gibt weiterhin für jede Bogendicke eine bestimmte
Position bei der der Druckbogen B bei der Bogenabgabe bzw. -ablage
wieder vollständig vom Abnahmegreifer 6 freigegeben
ist. Diese bestimmt sich in Bezug auf eine in der Bogenlaufrichtung
R gesehen vordere Stapelkante 14 des Bogenstapels 4 und
ist als Normalposition 14N relativ zu einer Maximalposition 14M für
einen Bedruckstoff maximaler Dicke zu betrachten.
Die aktuelle
Freigabeposition wird für dünnere Substrate (Bogendicke
D1) durch ein relativ früheres Freigeben des Druckbogens
B1 bestimmt und liegt damit mehr oder weniger weit vor der in Bogenlaufrichtung
R liegenden Maximalposition 14M der Stapelkante 14 des
Bogenstapels 4. Diese Freigabeposition ist hier als Normalposition 14N bezeichnet.
Die
aktuelle Freigabeposition wird andererseits für dickere
Substrate (Bogendicke D2) durch ein relativ späteres Freigeben
des Druckbogens B2 bestimmt und liegt damit näher an oder
direkt an der in Bogenlaufrichtung R liegenden Maximalposition 14M der
Stapelkante 14 des Bogenstapels 4.
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Unter
Berücksichtigung der so beschriebenen Verhältnisse
bezüglich des Zeitpunktes des Öffnens des Abnahmegreifers 6 (Bogenabwurf)
wird nun erfindungsgemäß eine Möglichkeit
geschaffen, die Bogenablage exakt angepasst an die Bogendicke zu
variieren. Dies kann auch bei laufender Maschine sowohl manuell
als auch automatisiert erfolgen.
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Eine
kinematische Veränderung der Steuerung für die Öffnungs-
und Schließbewegung des Abnahmegreifers 6 in Abhängigkeit
von der zu verarbeitenden Bogendicke Rolle ist nicht vorgesehen.
Daher wird das Übertragungsverhalten dieses Getriebes nicht
verändert und der Abnahmegreifer 6 öffnet
immer mit dem gleichen Bewegungszyklus.
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Hingegen
werden wenigstens die Vorderkantenanschläge 5 und
ggf. aber auch die Hinterkantenanschläge 7 und
diese wiederum ggf. gemeinsam mit der Bogenbremse 8 verschiebbar
gelagert. Hierzu ist ein Stellbereich S vorgesehen, der sich durch
den veränderten Bogenabwurf ergibt und von den durch die
veränderten Bogendicken D1, D2 bedingten möglichen
Normalpositionen 14N bzw. Maximalpositionen 14M der
Stapelkante 14 bestimmen lässt.
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Die
Aufhängung der Hinterkantenanschläge 7 ist – ggf.
gemeinsam mit der Bogenbremse 8 – in dem Bogenausleger 1 für
gewöhnlich parallel zur Bogenlaufrichtung R einstellbar.
Dies ist notwendig, da die Hinterkantenanschläge 7 auf
ein jeweils in der Druckmaschine zu verarbeitendes Format der Druckbogen
B eingestellt werden müssen.
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Dies
wiederum ist erforderlich, da die der Vorderkante des Bogenstapels 4 zugeordneten
bzw. diese bestimmenden Elemente, wie z. B. die Vorderkantenanschläge 5,
in aller Regel auf eine für eine Druckmaschine feste Kantenlage
bezogen montiert sind.
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Dies
schließlich hängt damit zusammen, dass alle Mechanismen
zum Bogenabwurf von dem Greifersystem 3 auf eine bestimmte
Position hin festgelegt und gewöhnlich nicht ortsveränderlich
angebracht sind Zur erfindungsgemäß vorgesehenen
und im Umfang des Stellbereiches S verschiebbaren bzw. einstellbaren
Halterung können die Vorderkantenanschläge 5 beidseitig
auf (hier nicht dargestellten) Vorrichtungen verschiebbar angeordnet
werden. Beispielsweise kann die Achse der Vorderkantenanschläge 5 auf
Spindeln oder Exzentern angeordnet und damit parallel zur Bogenlaufrichtung
R verschiebbar sein. Die Vorderkantenanschläge 5 können
auf diese Weise mittels eines Werkzeuges manuell oder mittels Positionierantrieben
fernsteuerbar verstellbar sein. Hierzu kann z. B. ein Stellmotor
oder ein Pneumatikzylinder Verwendung finden. Außerdem
ist eine Kombination von mechanischer und automatisierter Verstellung
denkbar.
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Die
Einstellung der Position der Bogenablage auf dem Bogenstapel 4 erfolgt
innerhalb eines Abwurfbereichs W im Bogenausleger 1. Der
Abwurfbereich W der Druckbogen B innerhalb des Bogenauslegers 1 kann
entsprechend der oben beschriebenen Vorrichtung exakt durch entsprechendes
Verschieben der Vorderkantenanschläge 5 und der
Hinterkantenanschläge 7 ggf. in Verbindung mit
der Bogenbremse 8 in Abhängigkeit von der zu verarbeitenden Bogendicke
D1, D2 angepasst werden. Eine Verstellung der Anschläge 5, 7 kann
mit einer Verschiebung des Bogenstapels 4, 4' zur
Bildung einer geraden Stapelkante 14 kombiniert werden.
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Als
Vorteile sind zu nennen, dass eine geringe Anzahl von Bogenstoppern
zu verzeichnen ist, da immer der korrekte Abwurfzeitpunkt des Bogens
eingestellt werden kann. Weiterhin ergibt sich eine hohe Bogenlaufstabilität
mit der Möglichkeit die Maschine unabhängig vom
Substrat schnell und sicher laufen zu lassen. Außerdem
ist die Verstellung des Abwurfbereichs W bei laufender Maschine
möglich. Schließlich kann die Verstellung des
Abwurfbereiches W kennlinienabhängig gesteuert variiert
werden. Nicht zuletzt kann die Verstellung des Abwurfbereiches innerhalb
des Bogenauslegers 1 auch mit einer Stapelverstellung kombiniert
werden, so dass eine exakt gerade Stapelkante 14 erreichbar
ist.
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Die
Funktion des erfindungsgemäßen Systems ist wie
folgt:
Ein Druckbogen B1, B2 wird an den Greifersystemen 3 des
Kettenförderers 2 von der Druckmaschine zum Bogenstapel 4, 4' geführt.
Dabei wird nach dem Vorbeilaufen der Greifersysteme 3 der
Druckbogen B1, B2 mittels. der Bogenbremse 8 erfasst. Während
der Druckbogen B1, B2 im Lauf seiner Vorwärtsbewegung in
Richtung zum Bogenstapel 4, 4' geführt
wird, wird er in jedem Zeitpunkt mit definierter Kraft gehalten.
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Die
Bogenbremse 8 wird in kinematischem Zusammenhang mit den
Abnahmegreifern 6 betrieben. Diese übernehmen
den Druckbogen B1, B2, der schon von der Bogenbremse 8 gehalten
wird und nachdem er vom Greifersystem 3 am Kettenförderer 2 freigegeben
wurde und führen ihn mit abnehmender Geschwindigkeit auf
die Oberfläche des Auslegerstapels 4, 4' an
die Vorderkantenanschläge 5. Auch bei leichten
Papieren sind also die Abnahmegreifer 6 ohne Probleme in
Zu sammenarbeit mit der Bogenbremse 8 einsetzbar.
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Nach
der Freigabe der Druckbogen B1, B2 durch die Bogenbremse 8,
wird der Druckbogen B von den Abnahmegreifern 6 in den
Abwurfbereich W vor den Vorderkantenanschlägen 5 geführt
und dann auch von den Abnahmegreifern 6 freigegeben.
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Zur
exakten, störungs- und beschädigungsfreien Ablage
der Druckbogen B1, B2 durch die Abnahmegreifer 6 wird bei
Veränderungen der Ablagecharakteristik von Druckbogen der
Abwurfbereich W im Bogenausleger 1 angepasst, indem die
Vorderkantenanschläge 5 und die Hinterkantenanschläge 7 synchron
während der Voreinstellung oder auch während des
Maschinenbetriebes verstellt werden. Sie behalten dabei im Wesentlichen
ihren formatbedingten Abstand in Bogenlaufrichtung R bei.
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Die
Ablagecharakteristik variiert
- – durch
sich ändernde Bogendicke D1, D2 hinsichtlich des Übernahme-
und Abwurfzeitpunktes der Druckbogen B1, B2 an den Abnahmegreifern 6,
- – durch variable Maschinenparameter, wie die Maschinengeschwindigkeit,
hinsichtlich der Massewirkungen der Druckbogen B1, B2,
- – durch variable Umgebungsbedingungen im Umfeld der
Druckmaschine, wie Temperatur oder Feuchtigkeit, hinsichtlich einer
Auswirkung in Form von Bogenverformungen o. ä. auf die
zu erwartende Fallbewegung oder
- – durch sich im Druckprozess ändernde Materialeigenschaften,
wie Anfeuchtung, Farb- oder Lackbeschichtung oder Verformung aus
der Druckbeanspruchung, hinsichtlich der Falleigenschaften der Druckbogen
B1, B2.
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Der
Abwurfbereich W wird durch Verschieben der Vorderkantenanschläge 5 und/oder
der Hinterkantenanschläge 7 in oder entgegen der
Bogenlaufrichtung R angepasst.
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In
vorteilhafter Weise ist vorgesehen, dass neben dem Format der Druckbogen B1,
B2 auch die Dicke D1, D2 des Bedruckstoffes von einem Leitstand
der Druckmaschine aus voreinstellbar ist. Durch diese Einstellung
kann mittels der Steuerung der Druckmaschine eine Einstellung der
Bogen führenden Einrichtungen vorgenommen werden. Hierzu zählt
erfindungsgemäß, dass auch die Position des Abwurfbereiches
W durch eine entsprechende Vorpositionierung von Vorder- 5 und
Hinterkantenanschlägen 7 durchgeführt
wird.
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- 1
- Bogenausleger
- 2
- Kettenfördersystem
- 3
- Greifersystem
- 4,
4'
- Bogenstapel
- 5,
5'
- Vorderkantenanschlag
- 6
- Abnahmegreifer
- 7
- Hinterkantenanschlag
- 8
- Bogenbremse
- 11,
11'
- Unterer
Greiferfinger
- 12,
12'
- Oberer
Greiferfinger
- 13
- Tragarm
- 14
- Stapelkante
- 15
- Kurventrieb
- 16
- Antriebsrad
- 14N
- Normalposition
der Stapelkante
- 14M
- Maximalposition
der Stapelkante
- R
- Bogenlaufrichtung
- B
- Druckbogen
- B1
B2
- Druckbogen
- D1,
D2,
- Bogendicke
- S
- Stellbereich
- W
- Abwurfraum/Abwurfbereich
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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