DE19614491C2 - Bogenbremse im Ausleger einer Druckmaschine - Google Patents
Bogenbremse im Ausleger einer DruckmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Bogenablage in einem Ausleger einer
Bogendruckmaschine.
In Bogenrotationsdruckmaschinen werden Druckbogen von einem Anleger durch Druckwerke
und danach an einem Kettenfördersystem zu einem sogenannten Ausleger transportiert und dort
bedruckt auf einem Stapel abgelegt. Dabei muß jeder bedruckte Druckbogen am Ausleger aus
einer maximalen Fördergeschwindigkeit bis in die Ruhelage verzögert werden. Gleichzeitig ist der
bedruckte Druckbogen aus einer schwebenden Lage auf die Stapeloberfläche abzusenken.
Hierbei treten nicht nur Probleme bei der Verzögerung des Bogens auf, sondern auch dadurch,
daß der Druckbogen beim Absinken senkrecht zu seiner Ausdehnung durch den Luftwiderstand
behindert wird. Dadurch kann es zu Schwierigkeiten bei der Bogenablage während hoher
Geschwindigkeiten kommen, da der nachfolgende Druckbogen auf die Hinterkante des gerade
abzulegenden Bogens treffen kann. Außerdem kann die Ausrichtung behindert werden. Als
Hilfsmittel sind Blasvorrichtungen über dem Auslegerstapel vorgesehen, die den auszulegenden
Druckbogen nach unten drücken sollen. Dabei werden die Druckbogen durch Luftströmungen
stark beeinflußt. Eine saubere Bogenführung ist besonders bei hohen Geschwindigkeiten
insbesondere an der hinteren Bogenkante sehr schwierig. Dies gilt vor allem dann, wenn die
hinteren Ecken des abzulegenden Bogens sich in Folge der Abströmung des Luftpolsters unter
dem absinkenden Druckbogen nach oben wölben.
Aus der DE-OS 27 20 674 ist eine Bogenauslegevorrichtung für eine Rotations- druckmaschine
bekannt geworden. In dieser Bogenauslegevorrichtung ist nahe der Hinterkante eines Stapels an
einem Ausleger der Rotationsdruckmaschine eine Bremsvorichtung für ankommende Druckbogen
vorgesehen. Diese besteht aus einem Kasten, der an seiner Oberseite mehrere Schlitze aufweist.
Dieser Kasten wird mit Blasluft beaufschlagt, die durch einen ersten Teil von gegen die
Bogenlaufrichtung gerichteten Schlitzen entweicht. Infolge des aerodynamischen Paradoxons
werden durch weitere an der Oberseite des Kastens angeordnete Schlitze Unterdruck-Strömungen
zum Kasten hin erzeugt. Mit Hilfe des Unterdrucks bzw. dieser Luftansaugung kann ein an
Greifersystemen des Kettenförderers gehaltener über dem Kasten vorbeistreichende Druckbogen
quasi gefangen bzw. angesaugt und mit einer gewissen Kraft festgehalten werden. Er rutscht beim
weiteren Transport über den Kasten und wird, wenn die Greifersysteme ihn loslassen, infolge der
Haltekraft abgebremst. Der Druckbogen kann dann in Ruhe gegen Anschläge im Bereich des
Auslegerstapels geführt werden. Dazu ist allerdings die Bogenbahn bzw. der Kettenförderer im
Bereich der Auslage über dem Stapel in Bogenlaufrichtung abwärts geneigt. Dies ist sehr
nachteilig, da der Eingriffsraum für eine eventuell beabsichtigte Probebogenentnahme stark
eingeschränkt wird.
Zur Verbesserung der Abwärtsbewegung des auszulegenden Bogens aus seiner Förderbahn auf
die Oberfläche des Auslegerstapels ist darüberhinaus vorgesehen, daß der Kasten bzw. die
Bremsvorrichtung mit einer Hubbewegung quer zur Bogenlaufrichtung der Druckbogen
beaufschlagt wird. Dadurch wird der abzulegende Druckbogen an den Greifersystemen aus der
Bogenlaufrichtung geführt, bis etwa in die Höhe der Oberkante von Ausrichtanschlägen an der
Hinterkante des Stapels heruntergezogen und kann dort abgelegt werden.
Nachteilig an der genannten Vorrichtung ist, daß insbesondere bei großformatigen, d. h. schweren,
Druckbogen" eine gezielte Abbremsung nicht möglich ist. Aus diesem Grund sieht die
Bogenauslegevorrichtung auch die zusätzlichen angetriebenen Ausrichtanschläge an der
Hinterkante des Auslegerstapels vor, die dafür sorgen, daß die abzulegenden Druckbogen gegen
Vorderkantenanschläge gerade gestoßen werden. Bedingt durch die Blassogwirkung an der
Bremsvorrichtung muß der Druckbogen von den Greifern quasi bis zum letzten Moment gehalten
werden, um ihn ausreichend genau abwärts gegen die Vorderkantenanschläge führen zu können.
Außerdem ist auch die abwärts geneigte Bogenführung Die beschriebene Bremsvorrichtung
entspricht im Übrigen aber einer sogenannten Bogenfangeinrichtung. Bogenfangeinrichtungen
dienen im Allgemeinen dazu, einen Druckbogen in seiner Bahn zu führen und in einer bestimmte
Richtung zu zwingen, wobei eine beabsichtigte Bremswirkung lediglich der Glättung des Bogens
in Bogenlaufrichtung dienen kann, infolge der vorrangigen Führungswirkung aber weniger der
Bremsung dienen kann.
Weiterhin ist aus dem DE-GM 80 03 052 eine Bogenauslegevorrichtung bekannt. Sie zeigt die
Kombination einer Saugwalze und einer Blas-Sog-Vorrichtung in Form einer Bogenbremse, die in
Bogenlaufrichtung vor der Hinterkante eines Bogenstapels in einem Bogenausleger angeordnet
und oszillierend zwischen einer Fangstellung und einer Ablegestellung heb- und senkbar ist.
Hierbei sind die Blag-Sog-Vorrichtung und die Saugwalze starr miteinander verbunden, sodaß sie
die ozillierende Hubbewegung gemeinsam ausführen. Die Blas-Sog-Vorrichtung soll die
Druckbogen erfassen und der Saugwalze zuleiten. Die Vorrichtung weist verschiedene Nachteile
bei der Behandlung der abzulegenden Druckbogen auf. Zum einen ist die Führung der
Druckbogen an den Rädern der Saugwalze nur punktuell, sodaß eine glatte, möglichst ebene
Auslage vor allem bei großformatigen Druckbögen nicht immer möglich ist. Außerdem wird
durch die Blas-Sog-Vorrichtung ein Luftstrom unter den ankommenden Druckbogen geblasen,
der Unruhe in den Bogenlauf bringt und ein sicheres Einfangen der Druckbogen ebenfalls
besonders bei großformatigen Bedruckstoffen behindert. Außerdem behindert diese Maßnahme
ebenfalls die ebene Auslage der Druckbogen.
Weiterhin ist aus der DE 27 07 170 C2 eine pneumatische Bremse für einen Aufzeichnungsträger
bekannt. Sie weist einen in einzelne Kammern unterteilten Bremskörper auf, wobei die Kammern
durch Lochblenden verbunden sind und an eine der Kammern eine Absaugeinrichtung
angeschlossen ist. Die Saugwirkung der Bremse ist nur in ihrer Breite einstellbar und weist eine
lediglich glatte Gleitfläche auf.
Darüberhinaus ist aus der DE 37 36 787 A1 eine Bogenleiteinrichtung in Bogenauslagen bekannt
geworden. Diese Bogenleiteinrichtung ist einer Bogenbremse zugeordnet. Die Bogenbremse und
die Bogenleiteinrichtung sind zwar örtlich nahe beieinander aber doch voneinander unabhängig
angeordnet. Außerdem ist die Bogenleiteinrichtung in Form von Bogenleitstäben ausgeführt.
Als weitere Hilfsmittel sind zur Auslage von insbesondere großformatigen Druckbogen
sogenannnte Abnahmegreifer bekannt. Diese übernehmen den angelieferten Druckbogen von den
Greifersystemen des Kettenförderers und führen ihn unter Verlangsamung der Geschwindigkeit
gegen die Vorderkantenanschläge. Sie wirken nur punktuell auf die Druckbogen, was zu
Verzerrungen und ungleichmäßiger Abbremsung führen kann. Außerdem werden die Druckbogen
bei hohen Geschwindigkeiten einer starken Verzögerung in einer instabilen Orientierungsebene
ausgesetzt.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine über die ganze Breite eines Auslegerstapels reichende
Bogenbremse mit einer Saugleiste so zu verbessern, daß der auszulegende Druckbogen mit
größerer Genauigkeit und sicher abgelegt werden kann, wobei zusätzlich die ebene Lage des
Bogens beim Auslegen positiv beeinflußt werden soll.
Die Aufgabe wird gelöst mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
In bevorzugter Weise ist hierbei die Saugleiste mit einer Nut versehen, in die der zu bremsende
Bogen hineingezogen wird.
In einer ersten Variante kann weiterhin in vorteilhafter Weise die Bogenbremse derart auf und
abgesteuert werden, sodaß der Druckbogen im Bereich seiner Hinterkante erfasst, geführt,
gestreckt und abgesenkt wird.
In einer zweiten Variante kann weiterhin in vorteilhafter Weise an der auf und abgesteuerten
Bogenbremse eine der Bogenbremse vorgelagerte Bogenfangeinrichtung vorgesehen sein, sodaß
der Druckbogen in zwei Stufen im Bereich seiner Hinterkante zunächst gefangen und dann von
der Bogenbremse erfasst, geführt, gestreckt und abgesenkt wird.
Er kann darüberhinaus, ohne Nachteile in Kauf zu nehmen, gleichzeitig an seiner Vorderkante von
Abnahmegreifern und auch an seiner Hinterkante von der Bogenbremse gehalten werden.
Während die Bogenbremse also durch ihre besonders geeignete Form den Druckbogen in
seitlicher Richtung straff und ausgebreitet hält, kann er sicher und in gestreckter Lage bei einer
optimal einstellbaren Geschwindigkeitsreduzierung auf den Auslegerstapel abgelegt werden. Der
Druckbogen führt auf diese Weise, da er annähernd einer Zwangsführung ung unterliegend abgelegt
wird, quasi eine Punktlandung aus.
Die Bogenbremse ist derart geführt, daß auch bei unterschiedlichen Formaten stets eine dem
Bogentakt angemessene Erfassung und Ablage erfolgt. Dabei ist der Antrieb während der
Verstellung selbstsynchronisierend ausgelegt.
Im folgenden wird anhand von Zeichnungen ein Ausführungsbeispiel näher dargestellt.
Hierin zeigen:
Fig. 1 einen Ausleger,
Fig. 2 einen Ausschnitt im Bereich einer Stapelhinterkante,
Fig. 3 einen Querschnitt durch die Bogenbremse und ihren Antrieb,
Fig. 4 einen Längsschnitt durch den Antrieb der Bogenbremse,
Fig. 5 eine schematische Darstellung der Formateinstellung der
Bogenbremse,
Fig. 6 einen Querschnitt durch die Bogenbremse,
Fig. 7 eine Detaildarstellung der Bogenbremse,
Fig. 8 eine Aufsicht auf die Vorderkante der Bogenbremse und
Fig. 9 einen Querschnitt durch eine Variante der Bogenbremse.
In Fig. 1 ist ein Ausleger einer Bogenrotationsdruckmaschine dargestellt. Hierbei werden
ein Druckbogen 1 an Greifersystemen eines Kettenfördersystems 2 zu einem
Auslegerstapel 3 geführt. Im Bereich einer Hinterkante 4 des Auslegerstapels 3 ist eine
Bogenbremse 5 angeordnet. Der Bogenbremse 5 in Bogenlaufrichtung R vorgeordnet ist
eine Bogenfangeinrichtung 25. Diese ist in der Krümmung des Ketternfördersystems 2
angeordnet. Die Bogenbremse 5 dient dazu den Druckbogen 1 vor der Ablage auf dem
Auslegerstapel 3 von seiner hohen Fördergeschwindigkeit auf eine niedrige
Auslagegeschwindigkeit abzubremsen. Außerdem ist am Ausleger im Bereich einer
Vorderkante 24 ein Abnahmegreifer 23 vorgesehen, der den Druckbogen 1 vom
Kettenförderer 2 übernimmt und zur Vorderkante 24 gegen Anschläge fuhrt.
In Fig. 2 ist die Hinterkante 4 des Auslegerstapels 3 in vergrößerter Darstellung gezeigt.
Hierbei ist die Anordnung der Bogenbremse 5 in ihrer Lage im Bezug auf das
Kettenfördersystem 2 dargestellt, das einen Druckbogen 1 trägt. Der Bogenbremse 5 ist
die Bogenfangeinrichtung 25 in Bogenlauftichtung R vorgeordnet. Diese ist hier nur in
ihrem Wirkprinzip etwas näher dargestellt. Sie ist als mit der sogenannten
Blas-Sog-Wirkung arbeitende Ansaugvorrichtung ausgebildet, die den Druckbogen 1 ihn
einer Bahn parallel zum Kettenfördersystem 2 halten soll. Dazu sind gegen die
Bogenlaufrichtung R gerichtete Blasdüsen vorgesehen, die ein Luftposter unter dem
Druckbogen 1 erzeugen. An der Oberseite der Bogenfangeinrichtung 25 sind weitere
Öffnungen vorgesehen, die bedingt durch den vorbeistreichenden Blasluftstrom mit einem
Unterdruck beaufschlagt werden (durch Pfeile angedeutet) und so den Druckbogen 1
ansaugen.
Die Bogenbremse 5 ist in einer durchgezogenen und in zwei strichlierten Positionen 5.1
und 5.2 gezeigt. Diese deuten einen vorgesehenen Bewegungsbereich der Bogenbremse 5
in vertikaler Richtung an. Position 5.1 stellt die Übernahmeposition des Druckbogens 1
dar. Position 5.2 ist die Ablageposition.
In Fig. 3 ist ein Querschnitt durch das gesamte System der Bogenbremse 5 gezeigt. Die
Darstellung detailliert die Anbringung der Bogenbremse 5 für einen ihrer
Befestigungspunkte, die zu wenigstens zweien über die Breite angeordnet sind. Die
Bogenbremse 5 ist hierbei auf einem Halter 6 angeordnet, der auf einem gestellfest
angeordneten, vertikalen Führungsbolzen 7 beweglich ist. An dem Halter 6 ist ein
Antriebsbolzen 8 befestigt. An diesem Antriebsbolzen 8 wiederum greift eine Kurbel 9 an.
Die Kurbel 9 sitzt drehbar gelagert auf einem Exzenter 10, der wiederum mit einer Welle
11 verbunden ist. Bei Drehung der Welle 11 bewegt sich demzufolge die Bogenbremse 5
durch die Kurbelbewegung auf dem bzw. den Führungsbolzen 7 auf und ab. Die Bewegung
ist also geradlinig und vom Zeitablauf her in Bezug auf einen transportierten Druckbogen 1
sinusförmig.
In Fig. 4 ist die Antriebskonfiguration im Längsschnitt gezeigt. Hier ist wiederum ein Teil
der Bogenbremse 5 auf einem der Halter 6 dargestellt. Der Halter 6 ist mittels einer
Längsführung 12 auf dem Führungsbolzen 7 angeordnet und mit dem Antriebsbolzen 8
verbunden. Die Kurbel 9 verbindet den Exzenter 10 bzw. die Welle 11 mit dem
Antriebsbolzen 8. Der Antrieb der Welle 11 erfolgt über eine Gelenkwelle 13 von einem
Antrieb 15 der Druckmaschine her mit einer Drehzahl, die der Frequenz der
vorbeitransportierten Druckbogen 1 entspricht.
In Fig. 5 ist die Einstellung der Bogenbremse 5 in Bezug auf unterschiedliche
Bogenformate gezeigt. Hierbei ist die Bogenbremse 5 in Bogenförderrichtung auf einer
oder zwei Stellspindeln 14 angeordnet. Jede Stellspindel 14 ist ferngesteuert antreibbar.
Weiterhin ist die Gelenkwelle 13 mit einer Teleskopführung versehen, die es ermöglicht,
daß sich bei Verschieben der Bogenbremse 5 die Gelenkwelle 13 auf unterschiedliche
Längen selbsttätig einstellt. Dadurch kann die Gelenkwelle 13 sich wie gezeigt zwischen
den Positionen 1 bis III auf unterschiedliche Längen einstellen, wobei die rotative
Relativbeziehung zwischen dem Antrieb 15 und dem Hubgetriebe innerhalb der
Bogenbremse 5 sich nicht verändert. Position I stellt ein maximales Bogenformat dar,
Position III steht für ein minimales Bogenformat. Diese Positionen können automatisch
beim Einstellen des Bogenformates angefahren werden. Ebenso kann die Bogenbremse 5
gegenüber der Hinterkante 4 des Auslegerstapels 3 mittels der Stellspindeln 14 justiert
werden, um die Bedingungen der Ablage im Betrieb zur optimieren. Die Gelenkwelle 13
wird vom Antrieb 15 maschinensynchron angetrieben.
In Fig. 6 ist ein vergrößerter Querschnitt durch die Bogenbremse 5 gezeigt. Die
Bogenbremse 5 besteht aus einem Hohlkastenprofil, das an seiner Vorderseite eine
Saugkammer 16 aufweist. Mit der Saugkammer 16 ist eine Saugluftzuführung 17
verbunden. In dem der Saugkammer 16 gegenüberliegenden Bereich der Bogenbremse 5
ist eine weitere Kammer 18 vorgesehen. Die Saugkammer 16 ist an ihrer Oberseite mit
Belüftungsbohrungen 19 oder auch einem Belüftungsschlitz versehen. Auf der
Saugkammer 16 ist gegenüber den Belüftungsbohrungen 19 eine Saugleiste 20 befestigt.
Die Saugleiste 20 ist an ihrer Oberseite mit einer flachen Nut 21 versehen. Die Nut 21 wird
über Saugöffnungen 22 mit den Belüftungsbohrungen 19 verbunden.
Die Anordnung der starren Saugleiste 20 auf der Saugkammer 16 stellt eines der
wesentlichen Merkmale der Bogenbremse 5 dar. Darin ist ihr sehr einfacher Aufbau
begründet.
Die Zuordnung der Saugöffnungen 22 zur Nut 21 ist in Fig. 7 in einer Schnittdarstellung
noch etwas detaillierter dargestellt. Vor allen ist hier gezeigt, daß die Oberseite der
Saugleiste 20 glattflächig gestaltet ist und Übergangskonturen aufweist, die eine saubere
Bogenführung gestatten. Wesentlich ist, daß die Saugöffnungen 22 einen Durchmesser
haben, der kleiner als die Breite der Nut 21 ist. Dadurch wird erreicht, daß der schwache
Krümmungsradius der beiden Auslaufkanten der Nut 21 über deren ganze Lange erhalten
bleibt.
Auch in Fig. 8 ist in der Draufsicht auf die Saugleiste 20 erkennbar, wie die
Saugöffnungen 22 in der Nut 21 angeordnet sind. Die gewählte und dargestellte
Zuordnung der Saugöffnungen 22 zur Nut 21 hat, wie bereits gesagt, ihren Grund darin,
daß bei einer weiteren Erstreckung der Saugöffnung 22 bis zum Rand der Nut 21
scharfkantige Bereiche am Rand der Nut 21 entstehen können, sodaß es zu
Beschädigungen an den Druckbogen 1 kommen könnte. Daher ist im Bereich der
eingezeichneten Pfeile ein Abstand zwischen dem Rand der Saugöffnungen 22 und der
Auslaufkante der Nut 21 vorgesehen. Die Verteilung der Saugöffnungen 22 über die Länge
der Nut 21 ist von der Verteilung des Unterdrucks abhängig und dementsprechend
abgestimmt.
Der Zweck der Anordnung einer separaten Saugleiste 20 ist folgender: Nach längerer
Betriebszeit ist es möglich, bei zwangsläufig eingetretenem Verschleiß, die Saugleiste 20
an der Bogenbremse 5 leicht durch Austauschen gegen eine neue Saugleiste 20 zu
ersetzen. Daher muß nicht die gesamte Bogenbremse 5 überarbeitet oder gar ausgetauscht
werden.
Die Funktion der Bogenbremse 5 ist wie folgt:
Der Druckbogen 1 wird an dem Kettenfördersystem 2 von da Druckmaschine zum
Auslegerstapel 3 geführt. Dabei wird nach dem Vorbeilaufen von Greifersystemen der
Druckbogen 1 mittels der Bogenfangeinrichtung 6 erfasst und geführt. Gleichzeitig läuft
der Druckbogen 1 an der Bogenbremse 5 vorbei, wobei diese synchron zur
Bogenbewegung vom Antrieb 15 über die Kurbel 9 angehoben wird und dabei den
Druckbogen 1 durch Ansaugen gegen die Saugleiste 20 erfasst. Durch die speziell
gewählte Verteilung der Saugöffnungen 22 über die gesamte Breite der Bogenbremse 5
stellt sich in der Nut 21 ein überall gleicher Unterdruck ein. Dies führt dazu, daß der
Druckbogen 1 in diese Nut ein wenig hineingesaugt wird (siehe Fig. 7). Damit bildet sich
über die gesamte Breite des Druckbogens 1 eine schwache, rillenförmige Verformung.
Diese schwache Verformung reicht aus, um den Druckbogen 1 in seitlicher Richtung zu
stabilisieren und in eben ausgestreckter Lage zu halten und gleichzeitig eine hohe
Verzögerung durch Reibschluß auf dem Druckbogen 1 auszuüben. Während der
Druckbogen 1 im Lauf seiner Vorwärtsbewegung durch die synchron verlaufende
Hubbewegung der Bogenbremse 5 nach unten zur Oberfläche des Auslegerstapels 3
geführt wird, wird er in jedem Zeitpunkt mit definierter Kraft gehalten. Damit können also
weder die Ecken noch die hintere Kante des Druckbogens 1 nach oben umkippen und so
den folgenden Druckbogen 1 behindern.
Besonders vorteilhaft wirkt die gezeigte Bogenbremse 5 in Zusammenhang mit
sogenannten Nachgreifern 23. Diese sind im Bereich der Vorderkante 24 des
Auslegerstapels 3 angeordnet und übernehmen den Druckbogen 1 nach dem er vom
Kettenfördersystem 2 freigegeben wurde. Die Abnahmegreifer 23 führen eine im
Bogentakt und in Bogenlaufrichtung R hin- und hergehende Bewegung aus. Dabei
übernehmen sie den Druckbogen 1 vom Kettenfördersystem 2 und führen ihn mit
abnehmender Geschwindigkeit auf die Oberfläche des Auslegerstapels 3 und zu dessen
Vorderkante 24. Durch die gesteuerte Bewegung solcher Abnahmegreifer 23 ist die
Ablage des Druckbogens 1 im Zusammenhang mit da Bogenbremse 5 quasi in
Zwangsführung und in immer gleichen definierten Zuständen möglich. Beim
Zusammenwirken mit Nachgreifern 23 zeigt sich der besondere Vorteil der Nut 21 in der
Saugleiste 20. Da die Abnahmegeifer 23 nur punktuell auf die Druckbogen wirken, kann
es insbesondere bei leichteren Bedruckstoffen dazu kommen, daß ein Druckbogen 1 beim
Abziehen über die Bogenbremse 5 verzerrt wird. Es entsteht der Effekt, daß der
Druckbogen 1 an seiner Hinterkante quer zur Bogenlaufrichtung R zusammenrutscht und
Wellen oder Falten in Bogenlaufrichtung R bildet. Dieser Nachteil wird durch die
gestreckte Führung mittels der Nut 21 vermieden. Auch bei leichten Papieren ist so der
Abnahmegreifer 23 ohne Probleme bei der Auslage und bei allen Geschwindigkeiten in
Zusammenarbeit mit der Bogenbremse 5 einsetzbar.
Die in den Bogenlauf koordiniert Funktion der Bogenbremse 5 ist folgende:
Ein am Kettenförderer 2 ankommender Druckbogen 1 wird von der
Bogenfangeinrichtung 25 erfasst und in der Bogenbahn g. Bei erreichen des letzten
Drittels des Druckbogens 1 hat die Bogenbremse 5 ihren höchsten Punkt erreicht und
erfasst den Druckbogen 1. Er wird angesaugt und während der Vorwärtsbewegung in einer
sinusförmigen Bewegung abwärts geführt. Dabei wird die schnellste Abwärtsbewegung
erst erreicht, wenn die Hinterkante des Druckbogens 1 die Bogenfangeinrichtung 25
überlaufen hat. So ist dafür gesorgt, daß die Bogenbremse 5 bei ihrer abwärts führenden
Bewegung die Hinterkante des Druckbogens 1 nicht auf die Bogenfangeinrichtung 25
aufsetzt und der Druckbogen 1 eventuell von der Bogenbremse 5 abgehoben wird. Beim
Weitertransport wird der Druckbogen 1 an den Abnahmegreifer 23 übergeben, der ihn an
die Vorderkantenanschläge am Auslegerstapel 3 führt. Während dessen wird der
Druckbogen 1 von der Bogenbremse 5 immer weiter auf die Stapeloberfläche abgesenkt
und dabei unter der Wirkung der Einsaugung in die Nut 21 seitlich gesteckt gehalten.
Zur Unterstützung der Bremswirkung kann such die Kammer 18 in Fig. 6 mit Unterdruck
versehen werden und über Saugöffnungen an ihrer Oberseite eine zusätzliche Bremsfläche
erzeugen. Diese Hilfsmaßnahme kommt zum Einsatz für den Fall, daß schwere Materialien
zu verarbeiten sind.
Eine daraus sich ergebende weitere alternative Lösung in vereinfachter Form wird in Fig. 9
dargestellt. Hier kann nämlich auch die Kammer 18 mit Unterdruck beaufschlagt werden.
Dafür sind dann, wie in Fig. 9 gezeigt, an der Oberseite der Kammer 18 Saugöffnungen 26
vorgesehen, die durch ihre Wirkung auf den Druckbogen 1 für eine Vergrößerung der
Haltefläche der Bogenbremse 5 sorgen. Weiterhin ist eine Saugluftzuführung 27 an der
Kammer 18 angebracht. In dieser alternativen Lösung wird vorgeschlagen, die an der
Bogenbremse 5 vorgesehene zweiter Kammer 18 anstatt des Bogenfangeinrichtung 25 für
das Heranholen des Druckbogens an die Bogenbremse 5 zu nutzen. Dabei entsteht der
Vorteil, daß zwischen der Bogenfangeinrichtung, hier also der zweiten Kammer 18 und der
Bogenbremse 5 keine den Bogenlauf störenden Effekte entstehen können. Der
Druckbogen 1 kann also auch in diesem Bereich keine Wellen mehr bilden oder andere
Bewegungen ausführen. In vorteilhafter Weise sind die Saugluftzuführungen 17 und 27
unabhängig voneinander einstellbar. Dadurch kann die Fang- und Bremswirkung gezielt
und auf jeden Bedruckstoff wie auch jedes Drucksujet abgestimmt eingestellt werden.
Auch in dieser Version ist eine sichere Bogenbremsung erreicht. Dann ist such für die
Verarbeitung von Kartonmaterialien die sichere Halterung an der Bogenbremse 5
erreichbar.
Durch die Form der Bogenbremse 5 sowie insbesondere der Saugleiste 20 und die
Koordination der Bewegungen ist eine saubere und genaue Führung der Druckbogen 1 zu
einem kantengenauen Stapel sichergestellt. Alternativen sind auch hinsichtlich der
Anordnung einer festen und einer hubgesteuerten Bogenbremse 5 sowie deren
Kombination mit einer festen oder ebenfalls hubgesteuerten Bogenfangeinrichtung 25 oder
deren Ausbildung als Saugkammer 18 angegeben. Eine weitere wesentliche Funktion ist
die Synchronisation der Hubbewegungen mit der Bogenlaufbewegung und deren
Anpassung an die Verstellung bei unterschiedlichen Bogenformaten, wie oben beschrieben.
1
Druckbogen
2
Kettenfördersystem
3
Auslegerstapel
4
Hinterkante
5
Bogenbremse
6
Halter
7
Führungsbolzen
8
Antriebsbolzen
9
Kurbel
10
Exzenter
11
Welle
12
Längsführung
13
Gelenkwelle
14
Stellspindel
15
Antrieb
16
Saugkammer
17
Saugluftzuführung
18
Kammer
19
Belüftungsbohrung
20
Saugleiste
21
Nut
22
Saugöffnung
23
Abnahmegeifer
24
Vorderkante
25
Bogenfangeinrichtung
26
Saugöffnung
27
Saugluftzuführung
RBogenlaufrichtung
RBogenlaufrichtung
Claims (11)
1. Vorrichtung zur Bogenablage in einem Ausleger einer
Bogendruckmaschine mit einer die ganze Breite des Auslegerstapels (3)
übergreifenden Bogenbremse (5) zum kraftschlüssigen Erfassen der
Unterseite von Druckbogen (1) und zur verzögerten Ablage auf einem
Auslegerstapel (3), wobei Mittel zur Saugluftversorgung für die
Bogenbremse (5) vorgesehen sind, wobei weiterhin die Bogenbremse (5)
mit wenigstens einer Saugkammer (16), einer Saugluftzuführung (17) und
einer starren Saugleiste (20) versehen ist, derart, daß die Saugleiste (20)
auf ihrer ganzen Länge an der Oberseite mit einer flachen, von den zu
führenden Druckbogen weg gewölbten Nut (21) versehen ist und in der
Saugöffnungen vorgesehen sind, so daß der erfasste Druckbogen (1) unter
der Wirkung von Saugluft in die Nut (21) hineingezogen wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bogenbremse (5) einer Bogenfangeinrichtung (25) nachgeordnet
ist und ein auf die Bogenbremse (5) synchron zum Takt der ankommenden
Druckbogen (1) wirkender und die Bogenbremse (5) quer zur
Bogenlaufrichtung (R) kontinuierlich auf und ab bewegender Hubantrieb
vorgesehen ist, der so gesteuert ist, daß die Bogenbremse (5) lediglich auf
die Druckbogen (1) jeweils in deren in Bogenlaufrichtung (R) gesehen
hinterem Bereich wirksam wird, wobei in Bogenlaufrichtung (R) gesehen
zunächst die Bogenfangeinrichtung (25) feststehend angeordnet ist, daß
anschließend daran die Bogenbremse (5) auf- und abbewegbar
angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bogenbremse (5) starr mit einer Bogenfangeinrichtung (25)
verbunden ist und einen gemeinsamen synchron zum Takt der
ankommenden Druckbogen (1) wirkenden und die Bogenbremse (5) und
die Bogenfangeinrichtung (25) quer zur Bogenlaufrichtung (R)
kontinuierlich auf und ab bewegenden Hubantrieb besitzt, wobei weiterhin
die Bogenbremse (5) der Bogenfangeinrichtung (25) nachgeordnet ist und
in Bogenlaufrichtung (R) gesehen zunächst die Bogenfangeinrichtung (25)
als lediglich einen Saugluftstrom erzeugende Vorrichtung und
anschließend daran die Bogenbremse (5) angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bogenbremse (5) als Hohlprofil ausgebildet ist, daß an wenigstens
einer Saugkammer (16) des Hohlprofils eine Saugluftzuführung (17)
angebracht ist und daß nahe der in Bogenlaufrichtung (R) liegenden Kante
des Hohlprofils die Saugleiste (20) angebracht ist, die die wirksame
Oberfläche der Bogenbremse (5) gegenüber dem anzusaugenden
Druckbogen (1) bildet.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Saugleiste (20) an der Bogenbremse (5) lösbar angebracht ist,
wobei in der Saugleiste (20) Saugöffnungen (22) korrespondierend mit
Belüftungsöffnungen (19) in der Bogenbremse (5) vorgesehen sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Saugöffnungen (22) innerhalb der Nut (21) angebracht sind und
einen Durchmesser aufweisen, der kleiner als die wirksame Breite der Nut
(21) ist.
7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Hubantrieb der Bogenbremse (5) senkrecht zur Ebene der
transportierten Druckbogen (1) ausgerichtete Geradführungen (6, 7, 12)
aufweist und daß an der Bogenbremse (5) ein Kurbeltrieb (8, 9, 10, 11) zur
Erzeugung einer kontinuierlich auf- und abgehenden Bewegung
vorgesehen ist, der von einem gestellfesten, maschinensynchronen Antrieb
(15) angetrieben wird.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kurbeltrieb (8, 9, 10, 11) zur Einstellung auf unterschiedliche
Bogenformate oder zur Justierung gegenüber einer Hinterkante (4) des
Auslegerstapels (3) stufenlos zusammen mit der Bogenbremse (5) in und
entgegen der Bogenlaufrichtung (R) parallel zur Bogenlaufrichtung R und
parallel zur Hinterkante (4) des Auslegerstapels (3) verschiebbar
angeordnet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kurbeltrieb (8, 9, 10, 11) mit dem maschinensynchronen Antrieb
(15) mittels einer teleskopierbaren Gelenkwelle (13) verbunden ist.
10. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Bereich einer Vorderkante (24) des Auslegerstapels (3) wenigstens
ein Abnahmegreifer (23) zum Übernehmen der Druckbogen (1) von dem
Kettenfördersystem (2) durch Erfassen der Vorderkante der Druckbogen
(1) und zum Ablegen der Druckbogen (1) an Anschlägen an der
Vorderkante (23) des Auslegerstapel (3) vorgesehen ist und daß die
Bewegung von Abnahmegreifer (23) und Bogenbremse (5) aufeinander
abgestimmt gesteuert ist.
11. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bewegung der Bogenbremse (5) so gesteuert ist, daß das in
Bogenlaufrichtung gesehen hintere Ende des Druckbogens (1) bei seiner
Abwärtsbewegung die Bogenfangeinrichtung (25) nicht berührt.
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