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Die Erfindung betrifft eine Verstelleinrichtung für zwei Wandelemente eines Fahrzeugs, mit den im Oberbegriff des Patentanspruches 1 angegebenen Merkmalen.
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Eine derartige Verstelleinrichtung weist in der
EP 1 366 943 A1 zwei Wandelemente auf, die im Dachbereich eines Kraftfahrzeugs einen Windabweiser und einen Zusatzwindabweiser bilden, die in ihrer Normallage derart übereinander angeordnet sind, dass der Windabweiser eine außenhautbündige Oberfläche des Fahrzeugdaches bildet. Wird ein dahinter befindlicher Deckel, der in seiner Schließlage eine Dachöffnung verschließt nach hinten verstellt, werden der Windabweiser und der Zusatzwindabweiser über ein vorgespanntes Federelement ausgestellt. Gleichzeitig wird der Zusatzwindabweiser über ein zugbelastetes Seil, das einerseits mit dem Windabweiser und andererseits mit dem Zusatzwindabweiser verbunden und über Seilrollen umgelenkt ist, in eine Verstelllage verstellt, in der ein größerer Bereich des Zusatzwindabweisers über die Hinterkante des Windabweisers hinaus nach hinten oben in den Fahrtwind ausgestellt ist. Das durch den Zusatzwindabweiser gebildete Wandelement bildet in seiner Normallage keinen sichtbaren Wandbereich.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Verstelleinrichtung für zwei Wandelemente in einem Fahrzeug mit den Merkmalen im Oberbegriff des Patentanspruches 1 anzugeben, die zwei an unterschiedlichen Wandbereichen mit Einbautoleranzen angeordnete Wandelemente mit einfachen Mitteln verstellen kann.
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Diese Aufgabe ist durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen entnehmbar.
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Bei der erfindungsgemäßen Verstelleinrichtung ist die Normallage eines Wandelements durch die lösbare Rast- oder Verriegelungseinrichtung festgelegt, die mit einer einfachen Raststelle das Wandelement in seiner Normallage festlegen kann, da ein Federelement das Wandelement in die zugeordnete Verstelllage belastet und somit das Wandelement federbelastet an der Raststelle anliegen kann. Ein Federteil belastet das andere Wandelement zu einem zugewandten Kopfteil eines biegsamen Übertragungselements der Koppeleinrichtung, das beispielsweise ein bereichsweise in einer Seilführung geführtes Seil oder eine elastisch biegsame Stange ist, wobei das Seil oder die Stange zug- oder druckbelastbar ausgebildet und/oder von einer Führungseinrichtung gestützt sein können. Die Normallage des anderen Wandelements kann beispielsweise durch einen die Normallage begrenzenden Anschlag festgelegt sein. Die Normallage dieses anderen Wandelements kann auch beispielsweise durch das Kopfteil festgelegt sein, wenn das Wandteil unter der Vorspannkraft des Federteiles an dem Kopfteil anliegt. In diesen Fällen sind auf einfache Weise selbsttätige Verstellbewegungen der Wandelemente während der Fahrt des Fahrzeugs beispielsweise beim Überfahren von Bodenwellen zu vermeiden. Außerdem ist eine direkte Verbindung des dem nicht von einer lösbaren Rast- oder Verriegelungseinrichtung festgehaltenen Wandelements mit dem zugewandten Seil oder einer zugewandten biegsamen Stange nicht erforderlich, beispielsweise wenn das Seil bzw. die Stange druckbelastbar ist und beim Verstellen dieses Wandelements von seiner Normallage in die zugeordnete Verstelllage lediglich eine Druckkraft auf dieses andere Wandelement überträgt. Ein weiterer wesentlicher Vorteil der Verstelleinrichtung ist auch darin zu sehen, dass beispielsweise durch ein Einstellen der Längslage des zumindest einen Seiles bzw. einer biegsamen Stange oder eines die Normallage dieses Wandelements begrenzenden Anschlags oder einer lagegenaueren Anordnung des Anschlags Einbautoleranzen der Wandelemente auszugleichen sind oder nicht störend sichtbar werden. Liegt beispielsweise in den Normallagen der Wandelemente das nicht von einer lösbaren Rast- oder Verriegelungseinrichtung festgehaltene Wandelement an einem Anschlag an, kann zwischen diesem Wandelement und dem zugewandten Kopfteil des zugeordneten Seiles ein eventuell auch größerer Spalt zugelassen werden, der ebenfalls Einbautoleranzen der Wandelemente ausgleichen kann.
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Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand einer Zeichnung näher erläutert. Es zeigen
- 1 ein erstes Ausführungsbeispiel in einer vereinfachten Seitenansicht der Verstelleinrichtung,
- 2 eine vereinfachte Seitenansicht des bei der Koppeleinrichtung der Verstelleinrichtung gemäß 1 vorgesehenen einzigen Seiles,
- 3 ein zweites Ausführungsbeispiel in einer vereinfachten Seitenansicht auf eine gegenüber 2 alternativ verwendete Koppeleinrichtung mit zwei Seilen.
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In 1 ist gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel eine Verstelleinrichtung für zwei Wandelemente 1, 2 eines Fahrzeugs dargestellt, die über eine Koppeleinrichtung mit einem Seil 3 gemeinsam jeweils in eine zugeordnete Normallage und in eine zugeordnete Verstelllage verstellbar sind. In der Figur befinden sich die Wandelemente 1, 2 jeweils in den durch ausgezogene Umrisslinien dargestellten Normallagen. Die Verstelllagen der Wandelemente 1, 2 sind durch unterbrochene Umrisslinien angegeben.
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Die Verstellkinematiken der Wandelemente1, 2 sind an sich beliebig vorgebbar. Beispielsweise sind die Wandteile 1, 2 jeweils um eine reelle oder virtuelle, ortsfeste oder ortsveränderliche Schwenkachse schwenkbar angeordnet. Das Wandteil 1 ist in seiner Normallage von einer nicht dargestellten, lösbaren Rast- oder Verriegelungseinrichtung festgehalten und mit einem um eine ortsfeste Achse 5 schwenkbaren Schwenkteil 6 um eine Gelenkachse 7 schwenkbar verbunden. Ein Seilende des bereichsweise in einer Seilführung 9 axial verstellbar geführten Seiles 3 ist an einem Hebelarm 8 des Schwenkteiles 6 befestigt. Die Befestigung kann auf unterschiedliche Weise beispielsweise derart erfolgen, dass das Seil 3 mit dem Hebelarm 8 über ein Filmscharnier verbunden ist.
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Ein lediglich symbolisch dargestelltes Federelement 4 belastet das Schwenkteil 6 in der Figur im Gegenuhrzeigersinn um die Achse 5. Ein weiteres Federelement 4a belastet das Wandelement 1 im Gegenuhrzeigersinn um die Gelenkachse 7. Die nicht vollständig dargestellte Verstellkinematik des Wandelements 1 weist beispielsweise einen nicht dargestellten Schwenkhebel auf, der mit einem Endbereich um eine Achse schwenkbar mit dem Wandelement 1 gelenkig verbunden ist und an seinem anderen Ende derart um eine Achse schwenkbar am Fahrzeug angelenkt ist, dass der Schwenkhebel mit dem Schwenkteil 6 ein kinematisches Viergelenk bildet. Ebenso ist es beispielsweise möglich, dass das Wandelement 1 an einem von der Anlenkstelle 7 des Schwenkteiles 1 entfernten Stelle, beispielsweise an seinem in 1 linken Bereich über eine beispielsweise vertikale Zapfen-/Langlochführung an dem Fahrzeug verstellbar geführt ist.
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Das andere Wandelement 2 ist mit einem freien Endbereich eines am Fahrzeug um die Achse 13 schwenkbaren Stützhebels 11 um eine Schwenkachse 12 schwenkbar verbunden. Das Wandelement 2 ist beispielsweise mit einem Endbereich eines mit dem Stützhebel 11 ein Viergelenk bildenden Schwenkbauteiles gelenkig verbunden. Das Wandelement 2 kann beispielsweise auch an einer von der Anlenkstelle des Stützhebels 11 entfernten Stelle über eine Zapfen-/Langlochführungsbahn oder auf andere Weise an dem Fahrzeug verstellbar geführt sein. Die Normallage des Wandelements 2 ist von einem Anschlag 19 begrenzt.
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Das Wandelement 2 ist von einem lediglich symbolisch dargestellten Federteil 14 zu einem zugewandten Kopfteil 15 belastet, das mit dem anderen Ende des Seiles 3 der Koppeleinrichtung verbunden ist. Das Kopfteil 15 ist beispielsweise ein Nippel oder ein in einer Schlittenführung verstellbar geführter Schlitten. An dem Wandelement 2 oder an einem mit dem Wandelement 2 fest oder gelenkig verbundenen Bauteil 16 ist eine Vertiefung 17 ausgebildet, in die ein Eingriffsbereich 18 des Kopfteiles 15 zumindest nach einer anfänglichen Schwenkbewegung des Wandelements 1 in Richtung seiner Verstelllage und damit einer zumindest kleinen Verstellbewegung des Seiles 3 bzw. des Kopfteiles 15 in Richtung des Wandelements 2 selbsttätig eingreift. Die Vertiefung 17 ist mit einem Spiel an den in die Vertiefung 17 eingreifenden Eingriffsbereich 18 des Kopfteiles 15 angepasst.
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In den durch ausgezogene Umrisslinien dargestellten Normallagen der Wandelemente 1, 2 deckt das Wandelement 1 ein oben offenes Aufnahmefach 10 im Bereich einer Mittelkonsole im Fahrgastraum des Fahrzeugs von oben ab, während das Wandelement 2 einen im Bereich des Armaturenbretts des Fahrzeugs versenkt angeordneten Aschenbecher oder ein anderes Bauteil von hinten oben abdeckt. Die Vorwärtsfahrtrichtung des Fahrzeugs ist somit in 1 nach rechts gerichtet.
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Das Wandelement 1 ist in seiner durch eine ausgezogene Umrisslinie in 1 dargestellten Normallage von einer nicht dargestellten, lösbaren Rast- oder Verriegelungseinrichtung festgehalten, die beispielsweise durch eine ortsfeste Herzkurve mit wenigstens einer Raststelle und einen Rastbolzen an einem Entrastungshebel gebildet ist, der an dem von der Rast- oder Verriegelungseinrichtung festzuhaltenden Wandelement schwenkbar angeordnet und von einer Feder in eine Rastlage belastet ist. Der Entrastungshebel wird beim Verstellen des zugeordneten Wandelements von der Verstelllage in die Normallage von einer Führungsbahn der Herzkurve gegen die Kraft der Feder ausgelenkt, wodurch der Rastbolzen des Entrastungshebels in der Normallage des Wandelements durch die Spannkraft der Feder selbsttätig vor die Rastlage der Herzkurve einfällt und das Wandelement festhält. Die nicht dargestellte Herzkurve weist wenigstens eine zweite Führungsbahn auf, die bei einem manuellen Auslenken des Entrastungshebels bzw. des Wandelements 1 in Pfeilrichtung F mit dem Rastbolzen zusammen wirkend den Rastbolzen von der Raststelle weg verstellt. Durch die Vorspannkräfte der Federelemente 4, 4a wird dann das Wandelement 1 selbsttätig in seine durch eine unterbrochene Umrisslinie dargestellte Verstelllage im Gegenuhrzeigersinn um die Achse 5 verstellt, in der das Aufnahmefach 10 von oben zugänglich ist. Gleichzeitig wird über das Seil 3 und das mit einem Eingriffsbereich 18 in die Vertiefung 17 eingreifende Kopfteil 15 zumindest nach einer anfänglichen Verstellbewegung des Seiles 3 das andere Wandelement 2 in seine durch eine unterbrochene Umrisslinie dargestellte Verstelllage verstellt, in der ein Aschenbecher oder ein anderes Bauteil zugänglich ist.
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In 2 ist die bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 1 verwendete Koppeleinrichtung vereinfacht dargestellt, die lediglich ein einziges Seil 3 aufweist, das bereichsweise in einer Seilführung 9 geführt ist. Das Schwenkteil 6 in 1 ist in 2 vereinfacht dargestellt.
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Ein zweites Ausführungsbeispiel mit einer gegenüber dem ersten Ausführungsbeispiel alternativ verwendeten Koppeleinrichtung ist in 3 in einer Seitenansicht vereinfacht dargestellt. Die zwischen den Figuren übereinstimmenden Teile sind zur Vermeidung einer wiederholten Beschreibung vergleichbarer Bauteile mit gleichen Bezugszahlen versehen. Die alternative Koppeleinrichtung gemäß 3 weist zwei Seile 3, 3a auf, die an einer Trennstelle jeweils an unterschiedlichen Hebelarmen eines um eine fahrzeugfeste Schwenkachse 20 schwenkbaren Schwenkkörpers 21 angreifen, wodurch die in den Seilen übertragene Druckkraft von dem Seil 3 auf das andere Seil 3a über- oder untersetzt und der Weg des Seiles 3 auf das Seil 3a entsprechend unter- oder übersetzt werden. Das Seil 3a ist an seinem in der Figur nicht dargestellten rechten Ende mit dem in 1 dargestellten Kopfteil 15 verbunden.
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Bei den Ausführungsbeispielen weist die Koppeleinrichtung biegsame Übertragungselemente auf, die durch druckbelastbare Seile gebildet sind. Wenigstens ein Seil kann auch auf Zug belastet oder durch eine zug- oder druckbelastbare elastisch biegsame Stange ersetzt sein. Das Seil oder die biegsame Stange der Koppeleinrichtung kann in einem Führungsmantel geführt und/oder in wenigstens einem nicht geführten Bereich an einer Umlenkstelle umgelenkt sein. Ein einem Wandelement zugeordnetes Seil kann auch direkt an dem Wandelement oder an einem weiteren zwischengeschalteten, beliebig verstellbaren Bauteil angelenkt sein. Eine Rast- oder Verriegelungseinrichtung kann auf sehr unterschiedliche Weise von einem zuständigen Fachmann gebildet sein. Die Verstelleinrichtung ermöglicht eine Reduktion von Bauteilen gegenüber Gelenkverbindungen, wodurch das Fehlerpotenzial und die Kosten reduziert werden. Zwischen den Wandelementen ist ein automatischer Toleranzausgleich möglich. Das mit dem Kopfteil des Seiles zusammenwirkende Wandelement kann separat geöffnet werden, wodurch ein Missbrauchsschutz realisiert beziehungsweise ein gewaltsames Öffnen dieses Wandelements verhindert werden kann.