DE102007026915A1 - Lokalspulenanordnung für Magnetresonanzanwendungen mit Transponder zum Melden einer Überbeanspruchung - Google Patents
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Abstract
Eine Lokalspulenanordnung (7) für Magnetresonanzanwendungen weist eine Empfangsspule (6) zum Empfangen eines in einem Untersuchungsobjekt (5) mittels einer Sendespule angeregten Magnetresonanzsignals und einen Transponder (8) auf. Der Transponder (8) ist derart an die Empfangsspule (6) angekoppelt, dass er über die Empfangsspule (6) mit elektrischer Energie versorgbar ist. Er ist derart ausgebildet, dass er auf einer Transponderfrequenz ein Transpondersignal sendet, wenn und sobald ein mittels der Sendespule in der Empfangsspule (6) induziertes Anregungssignal einen Schwellenwert übersteigt.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft eine Lokalspulenanordnung für Magnetresonanzanwendungen, die eine Empfangsspule zum Empfangen eines in einem Untersuchungsobjekt mittels einer Sendespule angeregten Magnetresonanzsignals und einen Transponder aufweist.
- Derartige Lokalspulenanordnungen sind bekannt. Die Transponder werden beispielsweise eingesetzt, um die Anwesenheit der Lokalspulenanordnung im Untersuchungsbereich einer Magnetresonanzanlage zu erkennen.
- In einem Untersuchungsobjekt (in der Regel einem Menschen) angeregte Magnetresonanzsignale sind sehr schwach. Sie sind mittels einer Ganzkörperspule, welche in der Regel mit der Sendespule identisch ist, nur mit einem relativ niedrigen SNR erfassbar. Die Lokalspulenanordnung wird daher eingesetzt, um aus einem örtlich begrenzten Bereich ein angeregtes Magnetresonanzsignal mit besserem SNR zu erfassen.
- Zum Anregen des Magnetresonanzsignals wird das Untersuchungsobjekt mittels der Sendespule mit einem relativ starken Sendesignal beaufschlagt. Hierbei werden auch in der Empfangsspule der Lokalspulenanordnung ein Strom und/oder eine Spannung induziert. In manchen Fällen kann es hierbei geschehen, dass der Strom und/oder die Spannung so hoch werden, dass eine Gefährdung des Untersuchungsobjekts eintritt.
- Im Stand der Technik ist es bekannt, zur Vermeidung einer derartigen Gefährdung des Untersuchungsobjekts in der Empfangsspule eine Schmelzsicherung vorzusehen. Wird durch die Sendespule ein zu starkes Feld induziert, schmilzt die Sicherung durch. Durch diese Vorgehensweise wird zwar das Untersuchungsobjekt geschützt, die Empfangsspule jedoch zerstört.
- Ein weiterer Nachteil der Verwendung von Schmelzsicherungen besteht darin, dass diese das SNR negativ beeinflussen.
- Weiterhin ist bekannt, aufwändige elektronische Schaltungen und Verkabelungen einzusetzen, die jedoch ihrerseits wieder einen gewissen Unsicherheitsfaktor bewirken. Insbesondere ist es möglich, dass in der Verkabelung Mantelwellen induziert werden.
- Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine einfache Ausgestaltung einer Lokalspulenanordnung zu schaffen, mittels derer die Empfangsspule auf unzulässig hohe Ströme und/oder Spannungen überwacht werden kann.
- Die Aufgabe wird durch eine Lokalspulenanordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche 2 bis 6.
- Erfindungsgemäß ist der Transponder derart an die Empfangsspule angekoppelt, dass er über die Empfangsspule mit elektrischer Energie versorgbar ist. Er ist derart ausgebildet, dass er auf einer Transponderfrequenz ein Transpondersignal sendet, wenn und sobald ein mittels der Sendespule in der Empfangsspule induziertes Anregungssignal einen Schwellenwert übersteigt.
- Der Transponder (oftmals auch als RFID-Tag bezeichnet) wird bei der vorliegenden Erfindung also völlig anders eingesetzt als im Stand der Technik.
- Es ist möglich, dass der Transponder ein Einstellelement aufweist, mittels dessen der Schwellenwert einstellbar ist. Alternativ kann der Schwellenwert dadurch bestimmt sein, dass die Empfangsspule den Transponder derart mit elektrischer Energie versorgt, dass das Transpondersignal von dem Transponder aussendbar ist.
- Es ist möglich, dass der Transponder induktiv oder kapazitiv, nicht aber galvanisch an die Empfangsspule angekoppelt ist. In diesem Fall ist der Schwellenwert – zusätzlich oder alternativ zu einer Einstellung mittels eines Einstellelements – beispielsweise über einen Abstand des Transponders von der Empfangsspule einstellbar.
- Alternativ ist es möglich, dass die Empfangsspule einen Koppelkondensator aufweist und der Transponder eine über dem Koppelkondensator abfallende Kondensatorspannung galvanisch abgreift. In diesem Fall ist ein Einstellen des Schwellenwerts ausschließlich möglich, wenn ein entsprechendes Einstellelement vorhanden ist.
- Es ist möglich, dass der Transponder das Transpondersignal unmoduliert aussendet. Dies reicht aus, weil beispielsweise bereits das Empfangen eines derartigen Signals den Abbruch einer Messsequenz (das heißt unter anderem des Ansteuerns der Sendespule) oder ein Verringern der Sendeleistung, mit der die Sendespule betrieben wird, auslösen kann. Besser ist es hingegen, wenn das Transpondersignal einen Identifikationscode enthält, anhand dessen der Transponder und damit indirekt die Empfangsspule identifizierbar ist. Bei dieser Ausgestaltung kann es in manchen Fällen möglich sein, weniger einschneidende Maßnahmen zu ergreifen.
- Weitere Vorteile und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit den Zeichnungen. Es zeigen in Prinzipdarstellung:
-
1 schematisch eine Magnetresonanzanlage, -
2 bis4 mögliche Ausgestaltungen einer Lokalspulenanordnung und -
5 eine mögliche Ausgestaltung einer Transponderelektronik. - Gemäß
1 weist eine Magnetresonanzanlage unter anderem einen Grundmagneten1 , eine Sendespule2 und eine Steuerein richtung3 auf. Meist ist auch ein Gradientenspulensystem vorhanden. Mittels des Grundmagneten1 wird in einem Untersuchungsbereich4 der Magnetresonanzanlage ein zeitlich statisches, örtlich homogenes Grundmagnetfeld generiert. Die Sendespule2 ist auf Grund einer entsprechenden Ansteuerung durch die Steuereinrichtung3 beispielsweise derart betreibbar, dass sie den Untersuchungsbereich4 mit einem örtlich homogenen, hochfrequenten Sendesignal beaufschlagt. Hierdurch ist es möglich, ein im Untersuchungsbereich4 befindliches Untersuchungsobjekt5 (beispielsweise einen Patienten) zum Aussenden von Magnetresonanzsignalen anzuregen. Die angeregten Magnetresonanzsignale können beispielsweise mittels einer Empfangsspule6 einer Lokalspulenanordnung7 empfangen und leitungsgebunden oder über eine Luftstrecke der Steuereinrichtung3 (oder einer separaten Auswertungseinrichtung) zugeführt werden. - Um das Magnetresonanzsignal empfangen zu können, muss die Lokalspulenanordnung
7 im Untersuchungsbereich4 angeordnet sein. Auf Grund der Anordnung der Lokalspulenanordnung7 im Untersuchungsbereich4 ist auch die Empfangsspule6 dem Sendesignal der Sendespule2 ausgesetzt. Es kann daher geschehen, dass in der Empfangsspule6 Spannungen und/oder Ströme induziert werden. Es ist also möglich, dass mittels der Sendespule2 in der Empfangsspule6 ein Anregungssignal induziert wird. Die Spannungen und/oder Ströme können hierbei so groß sei, dass die Gefahr einer Schädigung des Untersuchungsobjekts5 besteht, beispielsweise die Gefahr einer zu hohen lokalen Erwärmung. - Um dieser Gefahr rechtzeitig entgegen zu wirken, weist die Lokalspulenanordnung
7 – siehe die2 bis4 – zusätzlich zur Empfangsspule6 einen Transponder8 auf. Der Transponder8 ist derart an die Empfangsspule6 angekoppelt, dass er über die Empfangsspule6 mit elektrischer Energie versorgbar ist. Gemäß2 weist der Transponder8 beispielsweise eine Transponderantenne9 auf, die induktiv an die Empfangsspule6 angekoppelt ist. Gemäß3 weist die Empfangsspule6 erste Koppelkondensatoren10 auf, der Transponder8 zweite Koppelkondensatoren11 . Über die Koppelkondensatoren10 ,11 ist der Transponder8 kapazitiv an die Empfangsspule6 angekoppelt. Gemäß4 beispielsweise weist die Empfangsspule6 einen Koppelkondensator10 auf. Der Transponder8 greift eine über dem Koppelkondensator10 abfallende Kondensatorspannung galvanisch ab. Bei der Ausgestaltung gemäß4 besteht somit eine galvanische Ankopplung des Transponders8 an die Empfangsspule6 . Bei den Ausgestaltungen gemäß den2 und3 ist hingegen keine galvanische Kopplung gegeben. - Unabhängig von der Art der Ankopplung des Transponders
8 an die Empfangsspule6 ist der Transponder8 derart ausgebildet, dass er auf einer Transponderfrequenz f ein Transpondersignal S sendet, wenn und sobald das in der Empfangsspule6 induzierte Anregungssignal einen Schwellenwert übersteigt (siehe insbesondere5 ). Hierbei ist es möglich, dass der Transponder8 einen Speicher12 aufweist, in dem ein Identifikationscode C gespeichert ist. Im Falle dieser Ausgestaltung liest der Transponder8 den Identifikationscode C aus dem Speicher12 aus und moduliert das Transpondersignal S entsprechend dem Identifikationscode C. Anhand des Identifikationscodes C ist somit der Transponder8 und damit indirekt die Empfangsspule6 identifizierbar. Der Identifikationscode C ist hierbei vorzugsweise eindeutig, er ist also auch bei baugleichen Lokalspulenanordnungen7 stets nur einmal vergeben. - Unabhängig davon, ob das Transpondersignal S den Identifikationscode C enthält oder nicht, kann die Steuereinrichtung
3 das Transpondersignal S empfangen und entsprechend reagieren. Beispielsweise kann sie den weiteren Betrieb der Sendespule2 einstellen oder die Sendespule2 nur noch mit reduzierter Leistung betreiben. - Gemäß
5 kann der Transponder8 ein Einstellelement13 aufweisen. Mittels des Einstellelements13 kann beispielsweise der Schwellenwert eingestellt werden, auf dessen Einhalten das in der Empfangsspule6 induzierte Anregungssignal über prüft wird. Das Vorhandensein des Einstellelements13 ist aber nicht zwingend erforderlich. Wenn das Einstellelement13 nicht vorhanden ist, kann der Schwellenwert insbesondere dadurch bestimmt sein, dass die Empfangsspule6 den Transponder8 derart mit elektrischer Energie versorgt, dass das Transpondersignal S von dem Transponder8 aussendbar ist. Der Transponder8 kann insbesondere in diesem Fall also sehr einfach aufgebaut sein. Denn wenn in diesem Fall genügend Energie in den Transponder8 eingekoppelt wird, wird ohne weiteren expliziten Vergleich sofort das Transpondersignal S emittiert. - In dem Fall, dass keine galvanische Ankopplung des Transponders
8 an die Empfangsspule6 besteht (siehe die2 und3 ), ist es weiterhin möglich, den Schwellenwert auf eine andere Weise einzustellen. Denn insbesondere ist ein Koppelgrad, mit dem die Empfangsspule6 und der Transponder8 miteinander gekoppelt sind, vom Abstand der Transponderantenne9 von der Empfangsspule6 (siehe2 ) bzw. vom Abstand der Koppelkondensatoren10 ,11 voneinander (siehe3 ) abhängig. - Die erfindungsgemäße Vorgehensweise weist viele Vorteile auf. Insbesondere führt sie zu einer hohen Betriebssicherheit. Weiterhin werden keine zusätzlichen Kabel benötigt. Schließlich ist die Empfangsspule
6 mit einem guten SNR betreibbar. - Die obige Beschreibung dient ausschließlich der Erläuterung der vorliegenden Erfindung. Der Schutzumfang der vorliegenden Erfindung soll hingegen ausschließlich durch die beigefügten Ansprüche bestimmt sein.
-
- 1
- Grundmagnet
- 2
- Sendespule
- 3
- Steuereinrichtung
- 4
- Untersuchungsbereich
- 5
- Untersuchungsobjekt
- 6
- Empfangsspule
- 7
- Lokalspulenanordnung
- 8
- Transponder
- 9
- Transponderantenne
- 10, 11
- Koppelkondensatoren
- 12
- Speicher
- 13
- Einstellelement
- C
- Identifikationscode
- f
- Transponderfrequenz
- S
- Transpondersignal
Claims (6)
- Lokalspulenanordnung für Magnetresonanzanwendungen, – wobei die Lokalspulenanordnung eine Empfangsspule (
6 ) zum Empfangen eines in einem Untersuchungsobjekt (5 ) mittels einer Sendespule (2 ) angeregten Magnetresonanzsignals aufweist, – wobei die Lokalspulenanordnung einen Transponder (8 ) aufweist, der derart an die Empfangsspule (6 ) angekoppelt ist, dass er über die Empfangsspule (6 ) mit elektrischer Energie versorgbar ist, – wobei der Transponder (8 ) derart ausgebildet ist, dass er auf einer Transponderfrequenz (f) ein Transpondersignal (S) sendet, wenn und sobald ein mittels der Sendespule (2 ) in der Empfangsspule (6 ) induziertes Anregungssignal einen Schwellenwert übersteigt. - Lokalspulenanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Transponder (
8 ) ein Einstellelement (13 ) aufweist, mittels dessen der Schwellenwert einstellbar ist. - Lokalspulenanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwellenwert dadurch bestimmt ist, dass die Empfangsspule (
6 ) den Transponder (8 ) derart mit elektrischer Energie versorgt, dass das Transpondersignal (S) von dem Transponder (8 ) aussendbar ist. - Lokalspulenanordnung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Transponder (
8 ) induktiv oder kapazitiv, nicht aber galvanisch an die Empfangsspule (6 ) angekoppelt ist. - Lokalspulenanordnung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Empfangsspule (
6 ) einen Koppelkondensator (10 ) aufweist und dass der Transponder (8 ) eine über dem Koppelkon densator (10 ) abfallende Kondensatorspannung galvanisch abgreift. - Lokalspulenanordnung nach einem der obigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Transpondersignal (S) einen Identifikationscode (C) enthält, anhand dessen der Transponder (
8 ) und damit indirekt die Empfangsspule (6 ) identifizierbar ist.
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