DE102007026098A1

DE102007026098A1 - Schnellschweißdüse

Info

Publication number: DE102007026098A1
Application number: DE102007026098A
Authority: DE
Inventors: Rainer Mees
Original assignee: Uzin-Werk Georg Utz GmbH and Co KG
Current assignee: Uzin-Werk Georg Utz GmbH and Co KG
Priority date: 2007-06-05
Filing date: 2007-06-05
Publication date: 2008-12-11

Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schnellschweißdüse (1), insbesondere zum Verschweißen von Bodenbelägen (16), mit einer Heißgaszuführeinrichtung (2) zum Zuführen eines Schweißgases, welches eine erste Heißgasaustrittsöffnung (6) aufweist; einer Schweißgutzuführeinrichtung (9) zum Zuführen eines Schweißgutes (15), welche eine Anpresswalze (11) zum Zuführen und Anpressen des Schweißgutes (15) in einem zugeordneten Schweißgutaufnahmebereich (17) aufweist; und einer Verbindungseinrichtung (14) für eine Kopplung der Heißgaszuführeinrichtung (2) und der Schweißgutzuführeinrichtung (9) derart miteinander, dass die erste Heißgasaustrittsöffnung (6) der Heißgaszuführeinrichtung (2) in vorbestimmte Weise auf die das Schweißgut (15) zuführende Anpresswalze (11) der Schweißgutzuführeinrichtung (9) gerichtet ist.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schnellschweißdüse, insbesondere zum Verschweißen von Bodenbelägen oder dergleichen.
Beim Heißgasschweißen werden die zu verschweißenden Grundwerkstoffe und das Schweißgut bzw. der Zusatzstoff durch erwärmtes Gas an der Schweißstelle in einen plastischen teigigen Zustand überführt und unter Druck verbunden. Zum Heißgasschweißen verwendet man sogenannte Heißgas-Schweißgeräte. Zum Schweißen mit erhöhten Schweißgeschwindigkeiten sind diese Geräte mit Schnellschweißdüsen ausgerüstet. Die Verwendung der Schnellschweißdüsen bietet den Vorteil, dass die Düse die Führung des Schweißgutes übernimmt. Bekannte Schnellschweißdüsen weisen ein Führungsrohr für das Schweißgut auf, das mit einer an die Schweißnaht angepassten Materialaustrittsöffnung versehen ist. Durch die schnabelartig ausgebildete Austrittsöffnung wird das Schweißgut in die Schweißfuge geführt und eingepresst. Das Führungsrohr ist wärmeleitend mit einer Heißgaskammer verbunden oder bildet ein begrenzendes Teil dieser Kammer. Die Heißgaskammer ist mit einer Einlassöffnung für das Heißgas und in der Nähe der Materialaustrittsöffnung mit einer Öffnung versehen, durch die das Heißgas zum Plastifizieren der Schweißfuge direkt auf die Fuge gerichtet ausströmt.
An diesem Ansatz hat sich jedoch die Tatsache als nachteilig herausgestellt, dass bestimmte Bodenbeläge, wie beispielsweise PVC-Beläge oder Linoleumbeläge, für einen Schutz der Oberfläche mit einer Beschichtung, beispielsweise einer PUR-Beschichtung, versehen sind. Eine derartige Beschichtung schützt den Bodenbelag und erleichtert die Pflege desselben. Nachteilig an dieser Beschichtung ist jedoch die damit verbundene Hitzeempfindlichkeit. Dadurch bilden sich mit den bekannten Schnellschweißdüsen und aufgrund der direkten Anströmung des Heißgases in die Fuge und somit auf die Randbereiche der miteinander zu verbindenden Bobenbelagskanten sogenannte Glanzstellen durch die auftretende zu starke Erhitzung.
Zur Lösung dieses Problems ist es bekannt, das Schweißgut bzw. den Zusatzstoff mit bestimmten Wachszusätzen zu versehen. Dies mindert jedoch erheblich die Qualität des Schweißgutes in nachteiliger Weise.
Die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht demnach darin, eine Schnellschweißdüse zu schaffen, welche die oben genannten Nachteile beseitigt und insbesondere beim Verschweißen von Bodenbelägen mit einem hochqualitativen Schweißgut ohne einer Beschädigung der Beschichtung der Bodenbeläge einsetzbar ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Schnellschweißdüse mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
Die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Idee besteht darin, dass die Schnellschweißdüse eine Heißgaszuführeinrichtung zum Zuführen eines Schweißgases, welche eine erste Heißgasaustrittsöffnung aufweist; eine Schweißgutzuführeinrichtung zum Zuführen eines Schweißgutes, welche eine Anpresswalze zum Zuführen und Anpressen des Schweißgutes in einen zugeordneten Schweißgutaufnahmebereich aufweist; und eine Verbindungsein richtung für eine Kopplung der Heißgaszuführeinrichtung und der Schweißgutzuführeinrichtung derart miteinander umfasst, dass die erste Heißgasaustrittsöffnung der Heißgaszuführeinrichtung in vorbestimmter Weise auf die das Schweißgut zuführende Anpresswalze der Schweißgutzuführeinrichtung gerichtet ist.
Die vorliegende Erfindung weist den Vorteil auf, dass das Schweißgut bzw. der Zusatzstoff, beispielsweise in Form einer Schweißgutschnur, über eine in einem vorbestimmten Abstand von der Heißgaszuführeinrichtung beabstandet angeordnete Walze in die vorgesehene Fugennut einpressbar ist, wobei das Heißgas im Wesentlichen auf die über die Anpresswalze zugeführte Schweißgutschnur und nicht auf den Bodenbelag gerichtet ist. Dadurch wird zum einen die Nut nicht so stark erhitzt, dass sich nachteilige Glanzstellen ausbilden können, und zum anderen kann die Schnellschweißdüse aufgrund der Verbindung der Anpresswalze bzw. der Schweißgutzuführeinrichtung mit der Heißgaszuführeinrichtung auf einfache Weise mit einer Hand entlang der zu verschweißenden Nahtstelle geführt und an die Bodenfläche bzw. in die Fugennut gedrückt werden.
In den Unteransprüchen finden sich vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der im Patentanspruch 1 angegebenen Schnellschweißdüse.
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung ist das distale Ende der Heißgaszuführeinrichtung schnabelartig ausgebildet, wobei neben der ersten Heißgasaustrittsöffnung eine zweite Heißgasaustrittsöffnung vorgesehen ist. Die zweite Heißgasaustrittsöffnung ist unter einem vorbestimmten Winkel versetzt zu der ersten Heißgasaustrittsöffnung derart angeordnet, dass im Betrieb der Schnellschweißdüse die erste Heißgasaustrittsöffnung im Wesentlichen auf die Anpressrolle bzw. das zugeführte Schweißgut und die zweite Heißgasaustrittsöffnung im Wesentlichen auf die Fuge bzw. den nutförmigen Schweißgutaufnahmebereich gerichtet ist. Dabei kann die zweite Heißgasaustrittsöffnung unter einem vorbestimmten Winkel im Schnabelbereich der Heißgaszuführeinrichtung auf die Fuge gerichtet sein.
Vorzugsweise ist die erste Heißgasaustrittsöffnung als in etwa länglicher Gasaustrittsschlitz und die zweite Heißgasaustrittsöffnung als in etwa rundes Gasaustrittsloch ausgebildet, wobei der Öffnungsbereich der ersten Heißgasaustrittsöffnung wesentlich größer ausgebildet ist als der Öffnungsbereich der zweiten Heißgasaustrittsöffnung. Dadurch wird gewährleistet, dass der Hauptanteil des zugeführten Heißgases direkt auf die Anpresswalze und somit auf das zugeführte Schweißgut gerichtet ist, und lediglich ein geringer Anteil des zugeführten Heißgases auf die Fuge und somit auf die zu verschweißenden Bodenbeläge. Damit kann eine Beschädigung der Beschichtung der Bodenbeläge und sogenannte Glanzstellen vorteilhaft vermieden werden.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung weist die Heißgaszuführeinrichtung eine Anbindungseinrichtung, insbesondere eine Klemm-/Schraubeinrichtung, für eine stabile Anbindung an ein zugeordnetes Schweißgerät, insbesondere ein zugeordnetes Handschweißgerät, auf. Dadurch wird eine einfache Anbringung der Schnellschweißdüse an handelsübliche Schweißgeräte gewährleistet. Die Anbindungseinrichtung ist vorteilhaft derart ausgebildet, dass sie auf verschieden ausgebildete Schweißgeräte aufgebracht und an diesen verklemmt werden kann. Auch eine Anbringung an einem automatischen Schweißgerät bzw. -automat ist vorstellbar.
Das Schweißgut wird vorzugsweise über ein Schweißgutzuführrohr zu der Anpresswalze zugeführt, wobei das Schweißgutzuführrohr vorteilhaft an dem Walzenlager der Anpresswalze angeformt ist und in dieses übergeht.
Nach einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung weist die Anpresswalze eine beschichtete Nabe auf. Beispielsweise ist eine Messingnabe mit einer Teflonschicht beschichtet, wobei in der Beschichtung eine in Umfangsrichtung umlaufende Führungsnut zum Führen des Schweißgutes vorgesehen ist. Dadurch wird gewährleistet, dass das Schweißgut in reproduzierbarer Weise zuverlässig und sauber in die zugeordnete Fuge eingepresst werden kann.
Gemäß einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel ist die Verbindungseinrichtung als Verbindungssteg zwischen dem Heißgaszuführrohr der Heißgaszuführeinrichtung und dem Schweißgutzuführrohr der Schweißgutzuführeinrichtung ausgebildet.
Vorteilhaft ist die Verbindungseinrichtung als teleskopartig verstellbare Verbindungseinrichtung, beispielsweise mittels einer Langlochführung oder dergleichen, derart ausgebildet, dass der Abstand zwischen dem Schnabelbereich der Heißgaszuführeinrichtung und der Anpresswalze der Schweißgutzuführeinrichtung variabel einstellbar ist. Dadurch kann die Schnellschweißdüse an die jeweilige Verwendungsart auf einfache Weise adaptiert werden. Insbesondere kann ein vorbestimmter Heißgasstrom auf die Anpresswalze bzw. das verwendete Schweißgut durch Einstellen eines vorbestimmten Abstandes zwischen erster Heißgasaustrittsöffnung und Anpresswalze geeignet eingestellt werden. Vorteilhaft ist die Verbindungseinrichtung derart teleskopartig ausgebildet, dass eine relative Verstellung der Anpresswalze und des Schnabelbereiches der Heißgaszuführein richtung in in etwa horizontaler Richtung bezogen auf die nutförmige Fuge gewährleistet wird.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Figuren der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
In den Figuren zeigen:
1 eine Vorderansicht einer Schnellschweißdüse gemäß einem ersten bevorzugten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
2 eine Perspektivansicht von schräg unten der Schnellschweißdüse gemäß dem ersten bevorzugten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
3 eine Perspektivansicht von schräg oben der Schnellschweißdüse gemäß dem ersten bevorzugten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
4 eine Seitenansicht der Schnellschweißdüse gemäß dem ersten bevorzugten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung im Gebrauchszustand; und
5 eine Seitenansicht einer Schnellschweißdüse gemäß einem zweiten bevorzugten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
In den Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder funktionsgleiche Komponenten, sofern nichts Gegenteiliges angegeben ist.
In den 1 bis 3 ist eine Schnellschweißdüse 1 gemäß einem ersten bevorzugten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung in einer Vorderansicht, einer Perspektivansicht von schräg unten und einer Perspektivansicht von schräg oben exemplarisch dargestellt. Wie in diesen Figuren ersichtlich ist, weist die Schnellschweißdüse 1 gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel eine Heißgaszuführeinrichtung 2 auf, welche aus einem Heißgaszuführrohr 3 und einem daran angeformten, verengten Schnabelbereich 4 an dem distalen Ende der Heißgaszuführeinrichtung 2 besteht. An dem proximalen Ende der Heißgaszuführeinrichtung 2 ist eine Klemmeinrichtung 5 vorgesehen, welche einer Anbindung der Schnellschweißdüse 1 an einem zugeordneten Schweißgerät, insbesondere an einem zugeordneten Handschweißgerät oder einem Schweißautomat, dient. Die Klemmeinrichtung 5 kann beispielsweise derart ausgestaltet sein, dass sie auf unterschiedliche Schweißgeräte aufsteckbar und fest anbindbar ist.
Die Heißgaszuführeinrichtung 2 weist im Schnabelbereich 4 vorzugsweise zwei voneinander beabstandet angeordnete Heißgasaustrittsöffnungen 6, 7 auf. Dabei ist die erste Heißgasaustrittsöffnung 6 in etwa senkrecht zur Bodenfläche im Betrieb der Schnellschweißdüse vorgesehen, so dass das zugeführte Heißgas in etwa parallel zur Bodenfläche aus der ersten Heißgasaustrittsöffnung 6 austreten kann. Die zweite Heißgasaustrittsöffnung 7 ist vorzugsweise an der Unterseite des Schnabelbereiches 4 von der ersten Heißgasaustrittsöffnung 6 beabstandet und unter einem vorbestimmten Winkel zu dieser angeordnet derart, dass die zweite Heißgasaustrittsöffnung 7 unter einem vorbestimmten Winkel auf die Bodenfläche bzw. die zu verschweißende Fuge gerichtet ist. Ferner ist die erste Heißgasaustrittsöffnung 6 vorzugsweise als schmaler Austrittsschlitz in länglicher bzw. ovaler Form vorgesehen, wohingegen die zweite Heißgasaustrittsöffnung 7 vorzugsweise als rundes Austrittsloch vorgesehen ist. Der Öffnungsbereich der ersten Heißgasaustrittsöffnung 6 ist vorteilhaft wesentlich größer ausgestaltet als der Öffnungsbereich der zweiten Heißgasaustrittsöffnung 7, so dass das Heißgas im Wesentlichen durch die erste Heißgasaustrittsöffnung 6 austritt und lediglich ein geringer Anteil durch die zweite Heißgasaustrittsöffnung 7 strömt.
Die Schnellschweißdüse 1 weist ferner eine Schweißgutzuführeinrichtung 9 auf, welche im Wesentlichen aus einem Schweißgutzuführrohr 10 und einer daran beispielsweise über ein angeformtes Lager angebrachten Anpresswalze 11 besteht. Die Anpresswalze 11 kann beispielsweise als Messingwalze ausgebildet sein, welche eine Teflonbeschichtung mit einer Führungsnut 12 besitzt. Es ist für einen Fachmann offensichtlich, dass andere Materialien selbstverständlich ebenfalls verwendet werden können als die in dieser Anmeldung beispielhaft angegebenen.
Des Weiteren weist die Schnellschweißdüse 1 eine Verbindungseinrichtung 14, gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel in Form eines Verbindungssteges 14, auf, welche das Heißgaszuführrohr 3 der Heißgaszuführeinrichtung 2 fest mit dem Schweißgutzuführrohr 10 der Schweißgutzuführeinrichtung 9 in vorbestimmter Weise verbindet. Die Verbindungseinrichtung 14 ist beispielsweise derart ausgestaltet, dass der Schnabelbereich 4 und insbesondere die erste Heißgasaustrittsöffnung 6 in einer vorbestimmten Position relativ zu der Anpresswalze 11 vorgesehen ist. Die relative Lage von Anpresswalze 11 und erster Heißgasaustrittsöffnung 6 wird vorteilhaft derart festgelegt, dass das aus der ersten Heißgasaustrittsöffnung 6 ausströmende Heißgas das zugeführte Schweißgut, welches in der Führungsnut 12 der Anpresswalze 11 geführt wird, in gewünschter Weise erhitzt.
Die Heißgaszuführeinrichtung 2, das Schweißgutzuführrohr 10 sowie die Verbindungseinrichtung 14 sind beispielsweise aus Edelstahl oder dergleichen hergestellt.
Das Schweißgutzuführrohr 10 sowie die Führungsnut 12 der Anpresswalze 11 sind beispielsweise derart ausgelegt, dass sie ein Schweißgut mit vorbestimmten Abmessungen führen können, beispielsweise eine Schweißgutschnur mit einem Durchmesser von in etwa 4 mm bis 4,5 mm. Es ist für einen Fachmann offensichtlich, dass durch entsprechende Modifikationen der einzelnen Zuführöffnungen und Aufnahmenuten Schweißgüter mit davon abweichenden Durchmessern ebenfalls zugeführt und erhitzt werden können.
4 illustriert eine Seitenansicht der Schnellschweißdüse 1 gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung im Gebrauchszustand. Beispielsweise ist auf einem Estrich 18 ein Bodenbelag 16 verlegt, beispielsweise ein PVC-, Gummi-, Polyolefin- oder Linoleum-Bodenbelag. Zwischen den einzelnen Bodenbelagsstreifen ist ein Fugenschluss notwendig, insbesondere in Räumen, in denen der Untergrund gegen Eindringen von Feuchtigkeit geschützt werden soll. Insbesondere Estriche mit Fußbodenheizung sollten immer verschweißt werden. Die Belagsfuge bzw. Aufnahmenut 17 wird mit beispielsweise einer Fugenfräse und -hobel in einer Tiefe von 2/3 der Belagsdicke aufgefräst. Die Aufnahmenut 17 ist anschließend sorgfältig zu säubern, insbesondere auszusaugen oder auszublasen. Die Fugenbreite ist an das zu verwendende Schweißgut anzupassen, beispielsweise könnte sie bei einem Schweißgut von 4 mm bis 4,5 mm in etwa 3,5 mm betragen.
Anschließend wird das Schweißgut 15, beispielsweise eine Schweißgutschnur aus PUR oder dem Material des Bodenbelages, über das Schweißgutzuführrohr 10 der Anpresswalze 11 derart zugeführt, dass das Schweißgut 15 sauber in die Aufnahmenut 17 über die Anpresswalze 11 einpressbar ist. Dabei ist ein Heißgasstrom, welcher aus der ersten Heißgasaustrittsöffnung 6 der Heißgaszuführeinrichtung 2 austritt, auf das Schweißgut 15 unmittelbar gerichtet für eine gewünschte Erhitzung und Weichmachung desselben. Gleichzeitig wird beim Betrieb der Schnellschweißdüse 1 die distale Spitze des Schnabelbereiches 4 der Heißgaszuführeinrichtung 2 in der erzeugten Aufnahmenut 17 geführt, wie in 4 dargestellt ist. Bei ordnungsgemäßer Verwendung ist die zweite Heißgasaustrittsöffnung 7 unter einem vorbestimmten Winkel schräg auf den Grund der Aufnahmenut 17 gerichtet. Dadurch werden auch diese Bereiche geeignet vorgewärmt ohne die Beschichtung der Bodenbeläge zu beschädigen und ohne Glanzstellen auszubilden.
Nach geeigneter Einpressung der erhitzten Schweißgutschnur 15 in die ebenfalls vorgeheizte Aufnahmenut 17 wird der überstehende Teil des Schweißgutes 15 durch an sich bekannte Arbeitsgänge abgestoßen. Beispielsweise wird unmittelbar nach dem Einbringen die noch warme Schweißschnur mit einem Viertelmondmesser mit aufgestecktem Schlitten abgestoßen, wobei nach dem Erkalten der Schweißschnur die Schweißnaht mit einem Viertelmondmesser bündig zur Belagsoberkante abgestoßen wird.
Es ist für einen Fachmann offensichtlich, dass auch andere Arbeitsgänge mit der oben beschriebenen Schnellschweißdüse 1 durchgeführt werden können.
5 illustriert eine Vorderansicht einer Schnellschweißdüse 1 gemäß einem zweiten bevorzugten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Gemäß diesem Ausführungsbeispiel weist die Verbindungseinrichtung 14 eine Verstelleinrichtung für eine in etwa horizontale Verstellung der Heißgaszuführeinrichtung 2 und der Schweißgutzuführeinrichtung 9 relativ zueinander auf. Beispielsweise umfasst die Verbindungseinrichtung 14 eine Teleskopeinrichtung 19 bestehend aus einem Langloch 20 und einer zugeordneten Verstellschraube 21 derart, dass durch Lösen der Verstellschraube 21 der Abstand zwischen der Heißgaszuführeinrichtung 2 und der Schweißgutzuführeinrichtung 9 und somit der Abstand zwischen der ersten Heißgasaustrittsöffnung 6 und der Anpresswalze 11 verändert werden kann. Nach gewünschter Einstellung wird die Verstellschraube 21 wieder festgezogen und die Schnellschweißdüse 1 in einen stabilen, geeigneten Gebrauchszustand zurückversetzt.
Eine derartige Verbindungseinrichtung 14 bietet den Vorteil, dass je nach verwendetem Schweißgut bzw. je nach Anwendungsfall die Art und Weise der Anströmung des auf der Anpresswalze 11 geführten Schweißgutes durch das durch die erste Heißgasaustrittsöffnung 6 ausströmende Heißgas geeignet eingestellt werden kann. Dabei können unterschiedliche Materialien oder Abmessungen des Schweißgutes sowie unterschiedliche Eigenschaften des Heißgases, d. h. unterschiedliche Heißgaszusammensetzungen, Ausströmcharakteristiken, etc. die bestimmenden Größen für eine entsprechende Einstellung eines gewünschten Abstandes zwischen der Anpresswalze 11 und der ersten Heißgasaustrittsöffnung 6 darstellen.
Obwohl die vorliegende Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele vorstehend beschrieben wurde, ist sie darauf nicht beschränkt, sondern auf vielfältige Weise modifizierbar.
Es ist für einen Fachmann offensichtlich, dass eine variable Einstellung des Abstandes zwischen der Anpresswalze 11 und der ersten Heißgasaustrittsöffnung 6 auch auf andere Weise als der oben beschriebenen bewerkstelligt werden kann.

1: Schnellschweißdüse
2: Heißgaszuführeinrichtung
3: Heißgaszuführrohr
4: Schnabelbereich
5: Klemmeinrichtung
6: erste Heißgasaustrittsöffnung
7: zweite Heißgasaustrittsöffnung
9: Schweißgutzuführeinrichtung
10: Schweißgutzuführrohr
11: Anpresswalze
12: Führungsnut
14: Verbindungseinrichtung
15: Schweißgut
16: Bodenbelag
17: Fuge/Aufnahmenut
18: Estrich
19: Teleskopeinrichtung
20: Langloch
21: Verstellschraube

Claims

Schnellschweißdüse (1), insbesondere zum Verschweißen von Bodenbelägen (16), mit: einer Heißgaszuführeinrichtung (2) zum Zuführen eines Schweißgases, welche eine erste Heißgasaustrittsöffnung (6) aufweist; einer Schweißgutzuführeinrichtung (9) zum Zuführen eines Schweißgutes (15), welche eine Anpresswalze (11) zum Zuführen und Anpressen des Schweißgutes (15) in einen zugeordneten Schweißgutaufnahmebereich (17) aufweist; und einer Verbindungseinrichtung (14) für eine Kopplung der Heißgaszuführeinrichtung (2) und der Schweißgutzuführeinrichtung (9) derart miteinander, dass die erste Heißgasaustrittsöffnung (6) der Heißgaszuführeinrichtung (2) in vorbestimmter Weise auf die das Schweißgut (15) zuführende Anpresswalze (11) der Schweißgutzuführeinrichtung (9) gerichtet ist.
Schnellschweißdüse (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Heißgaszuführeinrichtung (2) ein Heißgaszuführrohr (3) aufweist, welches in einen die erste Heißgasaustrittsöffnung (6) aufweisenden Schnabelbereich (4) der Heißgaszuführeinrichtung (2) übergeht.
Schnellschweißdüse (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Heißgaszuführeinrichtung (2) eine zweite Heißgasaustrittsöffnung (7) aufweist, welche versetzt zu der ersten Heißgasaustrittsöffnung (6) angeordnet und auf den zugeordneten Schweißgutaufnahmebereich (17) im Gebrauchszustand der Schnellschweißdüse (1) gerichtet ausgebildet ist.
Schnellschweißdüse (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten und zweiten Heißgasaustrittsöffnungen (6, 7) in dem distalen, freien Endbereich des Schnabelbereiches (4) der Heißgaszuführeinrichtung (2) unter einem vorbestimmten Winkel zueinander vorgesehen sind.
Schnellschweißdüse (1) nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Heißgasaustrittsöffnung (6) als in etwa schmaler, länglicher Gasaustrittsschlitz und die zweite Heißgasaustrittsöffnung (7) als in etwa rundes Gasaustrittsloch ausgebildet sind, wobei der Öffnungsbereich der ersten Heißgasaustrittsöffnung (6) wesentlich größer ausgebildet ist als der Öffnungsbereich der zweiten Heißgasaustrittsöffnung (7).
Schnellschweißdüse (1) nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Heißgaszuführeinrichtung (2) eine Anbindungseinrichtung (5), insbesondere eine Klemm-/Schraubeinrichtung (5), für eine stabile Anbindung an ein zugeordnetes Schweißgerät, insbesondere ein zugeordnetes Handschweißgerät, aufweist.
Schnellschweißdüse (1) nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schweißgutzuführeinrichtung (9) ein Schweißgutzuführrohr (10) zum Zuführen des Schweißgutes (15) zu der Anpresswalze (11) aufweist, wobei das Schweißgutzuführrohr (10) in ein Walzenlager der Anpresswalze (11) übergeht.
Schnellschweißdüse (1) nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anpresswalze (11) eine beschichtete Nabe, beispielsweise eine mit Teflon beschichtete Messingnabe, aufweist, wobei in der Beschichtung eine in Umfangsrichtung umlaufende Führungsnut (12) zum Führen des Schweißgutes (15) vorgesehen ist.
Schnellschweißdüse (1) nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungseinrichtung (14) als Verbindungssteg zwischen dem Heißgaszuführrohr (3) der Heißgaszuführeinrichtung (2) und dem Schweißgutzuführrohr (10) der Schweißgaszuführeinrichtung (9) ausgebildet ist.
Schnellschweißdüse (1) nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungseinrichtung (14) als teleskopartig verstellbare Verbindungseinrichtung, beispielsweise mittels einer Langlochführung (20; 21) oder dergleichen, derart ausgebildet ist, dass der Abstand zwischen der Heißgaszuführeinrichtung (2) und der Schweißgutzuführeinrichtung (9) variabel einstellbar ist.
Schweißgerät oder -automat mit einer Schnellschweißdüse (1), welche nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche ausgebildet ist.