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Die
Erfindung betrifft allgemein Panzerungen, insbesondere Panzerungen
gegen hochdynamische Impulsbelastungen auf Basis von Glaskeramik-Materialien.
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Panzerungen
sind im allgemeinen als Schichtverbund mit einem harten Material
und einem Träger
oder Backing aufgebaut. Als Träger
kommen beispielsweise Aramidfaser-Gewebe, Stahlnetze oder auch Stahlplatten
zum Einsatz. Solche Panzerungen dienen beispielsweise dem Personenschutz, etwa
für eine
kugelsichere Weste oder zum Schutz von Objekten, wie Fahrzeugen
und Fluggeräten.
In allen diesen Einsatzgebieten ist es wesentlich, daß die Panzerungen
bei hoher Festigkeit nicht zu schwer werden.
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Aus
der
US 4 473 653 A ist
eine Panzerung mit einer Lithium-Aluminosilikat-Glaskeramik und
deren Herstellung bekannt. Es ist weiterhin bekannt, Fluggeräte, wie
etwa Hubschrauber durch Borcarbid-haltige Panzerungen zu schützen. Im
allgemeinen wird dazu eine Keramik eingesetzt, die Aluminiumoxid
(Al
2O
3), Siliziumcarbid
(SiC), Borcarbid (B
4C) und Titanborid (TiB
2) enthält.
Diese Materialien sind zwar relativ leicht, allerdings aufgrund
der aufwändigen
Herstellung auch sehr teuer. Eine Panzerweste mit Laminataufbau
aus Keramikplatten, vorzugsweise aus Borcarbid und glasfaserverstärktem Kunststoff
wird beispielsweise in der
US
3 559 210 A beschrieben. Panzerungen aus keramischem Komposit-Material
sind außerdem
aus der
US 5 763 813
A bekannt.
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Bei
den vielfach verwendeten keramischen Materialien für antiballistische
Panzerungen, beziehungsweise Panzerungen gegen hochdynamische Impulsbelastungen
besteht im allgemeinen das Problem, daß Keramik noch eine gewisse
Porosität
aufweist. Die Poren können
dabei Schwachstellen darstellen, welche die Fortpflanzung von Rissen
beim Auftreffen eines Geschosses begünstigen. Insbesondere bei keramischen
Komposit-Materialien ergibt sich weiterhin auch das Problem, daß die keramische Matrix
die weitere Phase, wie etwa eingebettete Fasern vielfach nicht perfekt
umschließt,
da das keramische Material beim Sintern nicht fließen kann.
Gerade bei keramischen Materialien können daher erhöhte Porositäten auftreten.
Zudem sind weisen viele für Panzerungen
geeignete keramische Materialien ein hohes Gewicht auf. So beträgt die Dichte
von Aluminiumoxid-Keramik
etwa 4 g/cm3.
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Die
EP 0 390 773 B1 beschreibt
verschiedene Glaskeramik-Materialien
für Panzerungen,
die eine gegenüber
Aluminiumoxid-Keramiken geringere Dichte bei verbesserter Beschußfestigkeit
haben sollen. Durch die Temperaturführung bei der Keramisierung
soll zur Erhöhung
der Festigkeit das Material auf eine hohe Schallgeschwindigkeit
optimiert werden. Auch in der
GB 2 284 655 A wird ein glaskeramisches Panzermaterial
offenbart. Zur Erhöhung
der Festigkeit wird eine sehr hohe Keimdichte bei der Keramisierung
angestrebt.
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Die
DE 10 2004 004 259
B3 beschreibt eine transparente polykristalline Sinterkeramik
kubischer Kristallstruktur als Schutz oder Panzerung. Die besondere
Härte des
Materials wird durch die kubische Kristallstruktur in Verbindung
mit einem feinkörnigen Gefüge erreicht.
Die Härte
des Materials ist höher
als die eines transparenten Spinells mit bimodaler Korngrössenverteilung
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Panzerung gegen hochdynamische Impulsbelastungen,
beispielsweise gegen Beschuss bereitzustellen, welche leichtgewichtig
ist und ein gegenüber
bekannten keramischen Materialien verbessertes, dichteres, besonders
auf hochdynamische Impulsbelastungen optimiertes Gefüge aufweist.
Diese Aufgabe wird bereits in überraschend
einfacher Weise durch den Gegenstand der unabhängigen Ansprüche definiert.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind
in den jeweiligen abhängigen
Ansprüchen
angegeben.
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Die
Erfindung sieht demgemäß eine vorzugsweise
plattenförmige
Panzerung oder Bewehrung gegen hochdynamische Impulsbelastungen
vor, welche ein Glaskeramik-Material umfasst, das eine zumindest
bimodale Kristallitgrössenverteilung
mit wenigstens zwei Fraktionen von Kristalliten aufweist, wobei
der bimodalen Kristallitverteilung eine Häufigkeitsverteilung der linearen
Maximalabmessung der enthaltenen Kristallite zugrundeliegt, die
zumindest zwei Maxima bei verschiedenen linearen Maximalabmessungen
entsprechend den Fraktionen der Kristallite aufweist. Die lineare
Maximalabmessung ist dabei im Sinne der Erfindung jeweils die längste Abmessung
eines Kristallits.
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Übliche Glaskeramiken
weisen im allgemeinen im Gegensatz zur Erfindung eine kontinuierliche Größenverteilung
ohne mehrere Maxima, beziehungsweise ohne ein Minimum zwischen zwei
auf der Größenskala
benachbarten Maximas auf.
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Es
zeigt sich, daß das
erfindungsgemäße Gefüge besonders
wirkungsvoll gegen hochdynamische Belastungen, wie etwa gegen Beschuß ist. Durch
die erfindungsgemäße Größenverteilung
der Kristallite mit zwei Fraktionen unterschiedlicher Korn-, beziehungsweise
Kristallitgrössen
lassen sich insgesamt höhere
Packungsdichten der Kristallite erzielt, denn die kleinen Kristallite
finden Platz in den Zwickeln der Größeren. Dadurch ergibt sich
der Effekt, daß eine
Rissumlenkung und/oder eine Teilung eines Risses wahrscheinlicher
wird und demgemäß häufiger entlang
des Pfades der durch einen Aufschlag verursachten Schockwelle auftritt.
Durch die so verursachte verbesserte Energiedissipation kann die
Rissfortpflanzung schneller im Material gestoppt werden. Wenn die
Elementarmechanismen der Rissumlenkung und -teilung pro Volumeneinheit
häufiger
ablaufen, kann im mechanischen Belastungs- und Schädigungsfall
mehr Energie pro Volumen dissipiert werden. Umgekehrt sind damit
auch kleinere Volumina des Glaskeramik-Panzermaterials notwendig,
um gegebene Energien aufzuzehren.
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Die
Fraktionen können
erfindungsgemäß sowohl
aus dem gleichen kristallinen Material sein, als auch aus unterschiedlichen
Kristallarten – chemisch und/oder
strukturell – aufgebaut
sein.
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Bevorzugt
liegt ein erstes Maximum der Häufigkeitsverteilung
bei einer ersten linearen Maximalabmessung und ein weiteres, zum
ersten Maximum direkt benachbartes Maximum, also das Maximum der
nächst
größeren Fraktion,
bei einer zweiten linearen Maximalabmessung, die um zumindest einen Faktor
1,75 größer ist
als das erste Maximum. Insbesondere kann dabei das Maximum der linearen
Maximalabmessung der zweiten Fraktion 4 bis 200 mal größer als
das Maximum der linearen Maximalabmessung einer ersten Fraktion
sein.
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Ein
besonders festes Gefüge
wird weiterhin erreicht, wenn die Fraktion mit den kleinsten Kristalliten
ein Maximum in der Häufigkeitsverteilung
der linearen Maximalabmessung im Bereich von 0,5 bis 5 Nanometern
aufweist. Die außerordentlich
kleinen Kristallite können
damit sehr gut vorhandene Zwickel zwischen den größeren Kristalliten
der zumindest einen weiteren Fraktion ausfüllen.
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Weiterhin
ist es günstig,
wenn eine Fraktion von Kristalliten, insbesondere die Fraktion mit
den zweitkleinsten Kristalliten, im Falle einer bimodalen Verteilung
also die Fraktion mit den größeren Kristalliten
ein Maximum in der Häufigkeitsverteilung
der linearen Maximalabmessung im Bereich von 20 bis 150 Nanometern,
vorzugsweise bis 100 Nanometern aufweist.
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Eine
weitere Festigkeitssteigerung wird durch größere Kristallite erzielt, die
gegenüber
einer Fraktion kleinerer Kristallite eine gestrecktere Form aufweisen.
Die größeren Kristallite
können
dabei sowohl nadelförmig,
beziehungsweise länglich,
als auch abgeflacht sein. Da auch die kleinen Kristallite im allgemeinen
keine ganz runde Form aufweisen, kann mit anderen Worten diese Weiterbildung
der Erfindung dahingehend charakterisiert werden, daß eine zweite
Fraktion mit größeren Kristalliten
gegenüber
einer ersten Fraktion mit kleineren Kristalliten nadelförmigere
und/oder abgeflachtere Kristallite aufweist. Allgemein können die
Kristallite einer zweiten Fraktion größerer Kristallite insbesondere
ein im Mittel grösseres
Aspektverhältnis
aufweisen als die Kristallite einer ersten Fraktion mit Kristalliten
kleinerer Abmessungen. Durch die nadel- oder scheibenförmigen größeren Kristallite
wird eine Verzahnung des Glaskeramik-Gefüges auf mikroskopischer Ebene
erzielt.
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Vorzugsweise
können
die Kristallite einer Fraktion mit gegenüber einer weiteren Fraktion
im Mittel kleineren Kristalliten ein Maximum in der Häufigkeitsverteilung
des Aspektverhältnisses
aufweisen, welches im Bereich von 1:1 bis 3:1, vorzugsweise im Bereich
von 1:1 bis 2:1 liegt.
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Für die Widerstandsfähigkeit
gegenüber hochdynamischen
Impulsbelastungen ist es weiterhin günstig, wenn die Kristallite
einer Fraktion größerer Kristallite
ein Maximum in der Häufigkeitsverteilung
des Aspektverhältnisses
aufweisen, welches im Bereich von 1,5:1 bis 20:1 liegt. Insbesondere
ist es dabei von Vorteil, wenn dieses Maximum bei einem größeren Aspektverhältnis als
das Maximum der Häufigkeitsverteilung
des Aspektverhältnisses
einer weiteren Fraktion kleinerer Kristallite, besonders bevorzugt
bei einem Aspektverhältnis
größer als
3:1 liegt.
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Außer einer
bimodalen Kristallitgrössen-Verteilung
kann das erfindungsgemäße Glaskeramik-Material
auch eine trimodale oder multimodale Kristallitverteilung mit drei
und mehr Fraktionen von unterschiedlich großen Kristalliten aufweisen.
Auch in diesem Fall können
zwei oder mehr der vorhandenen Fraktionen sowohl aus dem gleichen
Material, als auch hinsichtlich ihrer Zusammensetzung und/oder Struktur
unterschiedliche Materialien enthalten.
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Im
Falle einer trimodalen Kristallitgrössenverteilung ist es bevorzugt,
wenn die erste Fraktion der trimodalen Kristallitverteilung ein
Maximum der Häufigkeitsverteilung
der linearen Maximalabmessung im Bereich von 0,5 bis 5 Nanometern
und/oder die zweite Fraktion der trimodalen Kristallitverteilung ein
Maximum der Häufigkeitsverteilung
der linearen Maximalabmessung im Bereich von 10 bis 50 Nanometern
und/oder die dritte Fraktion der trimodalen Kristallitverteilung
ein Maximum der Häufigkeitsverteilung
der linearen Maximalabmessung im Bereich von 100 bis 1000 Nanometern
aufweist. Insbesondere ist es günstig,
wenn zumindest eine der folgenden Bedingungen erfüllt ist:
- – die
Kristallite der dritten Fraktion sind 2 bis 100 mal größer als
die Kristallite der zweiten Fraktion, und/oder
- – die
Kristallite der dritten Fraktion sind 20 bis 2000 mal größer als
die Kristallite der ersten Fraktion.
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Noch
weiter festigkeitssteigernd kann eine anisotrope Ausrichtung der
Kristallite, hier insbesondere der Kristallite einer Fraktion größerer Kristallite wirken.
So ist in Weiterbildung der Erfindung eine Panzerung vorgesehen,
bei welcher die Kristallite des Glaskeramik-Materials zumindest einer der Fraktionen,
vorzugsweise nicht der Fraktion mit den kleinsten Abmessungen der
Kristallite, bei einer tri- oder multimodalen Kristallitgrössenverteilung
besonders bevorzugt die Fraktion mit den grössten Kristalliten, ein Aspektverhältnis von
im Mittel größer als 1:1,
vorzugsweise zumindest 2:1 aufweisen, und anisotrop entlang der
Glaskeramik ausgerichtet sind. Günstig
ist hier insbesondere eine anisotrope Ausrichtung bezüglich Form
der Kristallite, wie etwa der Außenabmessungen oder der Längsachsen.
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Besonders
festigkeitssteigernd ist es dabei, wenn das Glaskeramik-Material
eine der Impulsbelastung exponierte Seite aufweist, vorzugsweise
plattenförmig
ist, wobei die Winkelverteilung der Längsachsen der Kristallite der
Fraktion mit einem Aspektverhältnis
grösser
als 1:1 ein Maximum aufweist, welches parallel zur exponierten Seite
oder einer Seite des plattenförmigen
Glaskeramik-Materials liegt. Bei im Mittel eher nadelförmigen oder
abgeflachten Kristalliten sind diese demgemäß im Mittel mit ihrer längsten Seite
eher parallel zur exponierten Seite ausgerichtet. Als exponierte
Seite wird hier die Seite des Materials verstanden, auf welche die
hochdynamische Impulsbelastung, wie etwa durch Beschuß einwirkt.
Wird beispielsweise ein plattenförmiges Glaskeramik-Material
in einer schußsicheren
Weste verwendet, so stellt die exponierte Seite die nach außen, vom
Körper
weg weisende Seite des Materials dar. Eine solche Vorzugsorientierung
kann beispielsweise durch Walzen des Grünglases vor der Keramisierung
erhalten werden. Die Ausrichtung der Kristallite parallel zur Oberfläche bewirkt,
daß die
sich aufbauenden Kräfte
schnell in Richtung parallel zur Oberfläche umgelenkt und so über einen
größeren Bereich
verteilt werden.
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Weiterhin
wird ein hoher Volumenanteil von Kristalliten in der Glaskeramik,
beziehungsweise ein geringer Volumenanteil der Restglas-Phase angestrebt.
Gerade durch die Kristallite werden für die Geschoßzerstörung und
Energiedissipation wesentliche Elementarmechanismen, wie Rißumlenkung
und Rißverzweigung
bewirkt. So ist in vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ein
Glaskeramik-Material vorgesehen, welches einen Anteil von Kristalliten
im Bereich von 50 bis 99 Volumenprozent, vorzugsweise zumindest
80 Volumenprozent aufweist.
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Für ein dichtes
und fest verzahntes Gefüge ist
es außerdem
besonders von Vorteil, wenn der Volumenanteil der Kristallite der
kleinsten Fraktion kleiner als der Volumenanteil zumindest einen
weiteren Fraktion größerer Kristallite
ist. Dabei ist es im Speziellen besonders günstig, wenn der Volumenanteil
der Kristallite der kleinsten Fraktion höchstens 25% des Volumenanteils
der zumindest einen weiteren Fraktion größerer Kristallite beträgt. Dies
bedeutet jedoch nicht, daß die
kleinen oder kleinsten Kristallite bezogen auf die Gesamtzahl der
Kristallite ebenfalls einen geringeren Anteil haben müssen. Im
Gegenteil ist es bezogen auf die Häufigkeit der Kristallite der
einzelnen Fraktionen vielmehr günstig,
wenn alternativ oder insbesondere die Fraktion der kleinsten Kristallite
den größten Anteil
an der Gesamtzahl der Kristallite pro Volumeneinheit aufweist. Vorzugsweise
weist die Fraktion der kleinen oder kleinsten Kristallite sogar
einen Anteil von zumindest 75% an der Gesamtzahl der Kristallite
pro Volumeneinheit auf. Eine besonders beschussfeste erfindungsgemäße Glaskeramik
kann daher auch so charakterisiert werden, daß einer großen Anzahl sehr kleiner Kristallite
eine geringere Anzahl deutlich größerer Kristallite gegenübersteht,
die den überwiegenden
Teil des Volumens, zumindest des kristallisierten Volumens ausmachen.
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Ein
besonders bevorzugtes Material für
die Panzerung ist Lithium-Aluminosilikat-Glaskeramik (LAS-Glaskeramik).
Mit dieser Glaskeramik können in
einfacher Weise zumindest bimodale Kristallitverteilungen durch
eine geeignete Temperaturführung bei
der Keramisierung erzeugt werden. Insbesondere sind Zusammensetzungen
mit den folgenden Bestandteilen geeignet:
SiO2:
50–75
Gewichtsprozent,
Al2O3:
17–30
Gewichtsprozent,
Li2O: 1–8 Gewichtsprozent,
B2O3: 0–5 Gewichtsprozent,
P2O5: 3–15 Gewichtsprozent.
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Weiterhin
können
in LAS-Glaskeramiken durch geeignete Temperaturführung Kristalle mit Keatit-Struktur
erzeugt werden. Diese liegen dann im allgemeinen als Keatit-Mischkristalle vor.
Auch bei anderen Glaskeramik-Materialien
ist die Bildung von Keatit möglich.
Dieser Kristalltyp ist unter anderem deshalb sehr vorteilhaft, da
sich gezeigt hat, daß sich gerade
Keatit-Kristalle in einer Glaskeramik mit gut begrenzten Kornbändern, beziehungsweise
mit definierter Größe erzeugen
lassen. Demgemäß können Keatit-haltige
Glaskeramiken besonders einfach mit einer zumindest bimodalen Kristallitverteilung
hergestellt werden. Vorzugsweise werden dabei Glaskeramiken mit
hohem Keatit-Anteil, insbesondere mit einem Volumenanteil von zumindest
70, vorzugsweise zumindest 80 Prozent eingesetzt. Keatit-haltige
Glaskeramiken werden ansonsten gegenüber solchen, die überwiegend
Hochquarz-Mischkristalle enthalten, seltener eingesetzt, da Keatit-Mischkristalle
einen etwas höheren
thermischen Ausdehnungskoeffizienten aufweisen, so daß die Thermoschockbeständigkeit geringer
ist und daher bei Temperaturwechseln leichter reißt. Für die Zwecke
der Erfindung ist eine solche Glaskeramik jedoch gerade besonders
gut geeignet. Ein Reißen
der Glaskeramik ist ohnehin kaum zu vermeiden und wird hier sogar
gerade gewünscht,
um eine Energiedissipation bei Einwirkung einer hochdynamischen
Impulsbelastung zu erreichen.
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Die
Panzerung umfasst weiterhin außer
dem Glaskeramik-Material
vorzugsweise noch zumindest ein weiteres, vorzugsweise schockabsorbierendes Element,
wie etwa ein weiteres Verbundelement. Das weitere Element wirkt
insbesondere auf andere Weise schützend. Während die Glaskeramik insbesondere
geschosszerstörend
wirkt, kann das weitere Element dazu dienen, die Geschossenergie
zu absorbieren und/oder die Ausbreitung von Splittern des Geschosses
und/oder des Glaskeramik-Materials zu verhindern. Geeignete Materialien
sind beispielsweise hochfeste Gewebe, wie Aramidfaser- und/oder Polyethylen-Gewebe, oder eine
Kunststoffplatte, vorzugsweise eine Polycarbonat-Platte oder Polyethylen-Platte.
In Bezug auf Polyethylen ist insbesondere an ultrahochdichtes Polyethylen
gedacht.
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Die
Panzerung kann in Weiterbildung der Erfindung auch ein Komposit-Material
mit zumindest zwei Phasen umfassen, wobei die erste Phase eine Matrix
für die
zweite Phase bildet, und wobei die erste Phase eine erfindungsgemäße Glaskeramik
mit zumindest bimodaler Kristallitverteilung ist, und wobei die
zweite Phase in Gestalt von Partikeln und/oder Fasern in der vom
Material der ersten Phase gebildeten Matrix eingebettet und darin
verteilt ist.
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Eine
solche Panzerung wird hergestellt, indem Fasern und/oder Partikel
mit pulverförmigem glaskeramikbildendem
Material vermischt und das Gemisch erhitzt wird, so daß sich aus
dem glaskeramikbildendem Material eine fließfähige Glas- oder Glaskeramik-Phase
bildet, welche Zwischenräume zwischen
den Fasern und/oder Partikeln ausfüllt, so daß nach dem Abkühlen die
Fasern und/oder Partikel in der erstarrten Glas- oder Glaskeramik-Phase
eingebettet und darin verteilt sind. Ist nach der Formung eine Glasphase
vorhanden, kann diese dann durch Temperaturbehandlung in eine erfindungsgemäße Gaskeramik überführt werden.
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Dies
bietet gegenüber
herkömmlichen
Keramik-Panzerungen den Vorteil, daß Zwischenräume zwischen den Fasern und/oder
Partikeln der zumindest einen weiteren Phase des Komposits durch
die Fließfähigkeit
des glaskeramikbildenden Materials wesentlich besser ausgefüllt werden
können,
als beim Sintern einer Keramik. Der erfindungsgemäße Prozeß kann auch
als ein Schmelzsintern bezeichnet werden, da das Glas oder die Glaskeramik
während ihrer
Kristallisation zumindest zähflüssig sind.
Dadurch wird eine dichte Füllung
mit geringem Porenanteil zwischen den Fasern und/oder Partikeln
der zweiten Phase bewirkt. Es kann dabei eine Dichte des Komposit-Materials
von über
99% der theoretischen Dichte eines porenfreien Körpers mit den verwendeten Komponenten
erreicht werden. Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung ist weiterhin,
daß bei
den beschriebenen Glaskeramik-Materialien die Dichte des Materials
dennoch auf unter 3,5 g/cm3, auch bei Komposit-Materialien, dabei
auch selbst bei Verwendung von Stahlpartikeln oder Stahlfasern in
der Glaskeramik-Matrix gehalten werden kann. Werden Partikeln oder
Fasern außer Stahlfasern,
beziehungsweise Stahlpartikeln verwendet, kann die Dichte des Materials
noch deutlich weiter reduziert werden. Damit ist das Material hinsichtlich
seines geringen Gewichts vielen keramischen Panzerungen überlegen.
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Durch
das dichtere Gefüge
wird insbesondere eine bessere Verbindung der beiden Phasen, beziehungsweise
der Fasern/Partikel mit der Glaskeramik-Matrix erreicht. Damit wird
eine hohe Bruchzähigkeit
gegen hochdynamische mechanische Beanspruchungen, wie sie beim Auftreffen
eines Geschosses auftritt, erreicht.
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Gemeinsames
Merkmal der nachfolgend beschriebenen Weiterbildungen der Erfindung,
bei welcher eine erfindungsgemäße Glaskeramik
als Matrix eines Komposit-Materials
eingesetzt wird, ist unter anderem, daß das Panzermaterial aus seinen
Einzelbestandteilen additiv aufgebaut wird.
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Zur
Herstellung der erfindungsgemäßen mehrphasigen
Panzerungen werden die Komponenten gemischt und die Mischung wird
einer Temperaturbehandlung unterzogen. Im Speziellen gibt es viele
verschiedene Wege zur Herstellung mehrphasiger glaskeramikhaltiger
Werkstoffe. Eine bevorzugte Möglichkeit
ist, die Panzerung durch heißisostatisches
Pressen des Gemischs herzustellen. Der beim heißisostatischen Pressen auf
das Gemisch ausgeübte
Druck unterstützt
den Fluß des
glasigen Materials. In Weiterbildung dieser Ausführungsform der Erfindung kann
eine Portion der Mischung einem Trockenpressprozeß unterzogen
werden. Der gepresste Formkörper
kann dann in einem weiteren Fertigungsschritt heißisostatisch
fertiggepresst werden. Auch kann alternativ als Vorprodukt ein Vorkörper des
Gemisches, beziehungsweise ein Prepreg hergestellt und der Vorkörper anschließend uniaxial
heißgepresst
werden.
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In
jedem Fall kann aus dem Gemisch zunächst ein Vorkörper durch
kaltisostatisches Pressen hergestellt und dieser anschließend durch
Erwärmen,
beispielsweise heißisotatisch
oder unter uniaxialem Heißpressen,
oder auch drucklos versintert werden. Beim kaltisostatischen Pressen
werden in der Presse vorzugsweise Drücke von zumindest 500 Atmosphären, vorzugsweise
zumindest 2000 Atmosphären
auf das Gemisch ausgeübt,
um bereits vor der Versinterung ein möglichst dichtes Gefüge zu erhalten.
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Als
weitere Phase des Komposits, die mit dem glaskeramikbildenden Material
zur Herstellung der Panzerung vermischt werden, kommen insbesondere
folgende Materialien in Betracht:
Carbonfasern, Hartstofffasern,
wie Fasern aus SiC (Siliziumcarbid), Si3N4 (Siliziumnitrid), Al2O3 (Aluminiumoxid), ZrO2 (Zirkoniumoxid),
Bornitrid, und/oder Mullit als Hauptkomponenten, ggf. mit Zusätzen von Si,
Ti, Zr, Al, O, C, N, z. B. Fasern des Sialon-Typs (Si, Al, O, N),
Glasfasern, Metallfasern, wie insbesondere Stahlfasern, Metallpartikel,
Hartstoffpartikel, wie insbesondere Partikel aus den vorgenannten
Materialien von Hartstofffasern. Die vorgenannten Materialien können besonders
vorteilhaft auch miteinander kombiniert werden.
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Carbonfasern
und Siliziumcarbid-Fasern oder -Partikel weisen vergleichsweise
geringe Temperaturausdehnungskoeffizienten auf. Um innere Spannungen
im Material zwischen den Fasern und/oder Partikeln und der umgebenden
Matrix zu verringern, ist gerade bei solchen Materialien der zweiten
Phase die Verwendung einer Glaskeramik-Matrix mit geringem linearen
Temperaturausdehnungskoeffizienten, vorzugsweise kleiner 10·10–6/K günstig.
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Durch
geeignete Einstellung der Mehrphasigkeit wird zusätzlich zu
den besondere Eigenschaften der Glaskeramik mit zumindest bimodaler
Kristallitverteilung eine noch weiter erhöhte Bruchzähigkeit und damit letztlich
Beschußfestigkeit,
beziehungsweise ein erhöhter
Widerstand gegen hochdynamische mechanische Beanspruchungen erzielt.
Werden Metallpartikel und/oder Metallfasern eingebettet, wird dies
erreicht durch die Abwechslung von duktilen und spröden Komponenten.
Bei faserverstärkten erfindungsgemäßen Glaskeramiken
wird die hohe Bruchzähigkeit
gegen hochdynamische Belastungen durch einen "pull-out"-Effekt erreicht, der stark energieabsorbierend
wirkt. Relevante Elementarmechanismen im Komposit sind beispielsweise
Rißumlenkung,
Rißverzweigung,
Rißstoppung
und Energiedissipation. Zusätzlich
kommt es aufgrund der unterschiedlichen Schallgeschwindigkeiten
in den einzelnen Materialien des Komposit-Materials zu einer Streuung
und Dispersion der beim Auftreffen entstehenden Stoßwelle,
so daß diese
abgeschwächt
wird.
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Besonders
geeignet als Partikel sind Metallspäne, vorzugsweise mit Abmessungen
bis 1 cm Länge.
Diese Metallspäne
können
durch Verformung große
Mengen an Bewegungsenergie absorbieren. Bei Fasern als Bestandteil
der zweiten Phase werden demgegenüber anstelle von Drähten kleinere
Abmessungen bevorzugt. Insbesondere können Fasern mit Durchmessern
kleiner 0,2 Millimetern eingesetzt werden. Die dünnen Fasern können so
in größerer Anzahl
beigemischt werden. Dies ist günstig,
um eine Verteilung der Kräfte
in eine große
Zahl unterschiedlicher Richtungen zu bewirken.
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Bei
den Fasern kann es sich um Kurz-, Lang-, und Endlosfasern handeln.
Die Fasern können
geordnet oder ungeordnet eingebettet sein. Für geordnete Faseranordnungen mit
nichtmetallischen Fasern, wie beispielsweise Gewebe, Gewirke oder Vliese
aus nichtmetallischen Fasern gibt es wiederum verschiedene Möglichkeiten.
Beispielsweise können "Crossply"-Gewebe (0°/90°-Gewebe)
oder Gewebe mit Faserwinkeln von 0°/45°/90°/135° eingesetzt werden.
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Glaskeramiken
zeichnen sich allgemein durch hohe Basiswerte des Elastizitätsmoduls
aus und sind daher sehr gut für
eine Panzerung gegen hochdynamische Impulsbelastungen geeignet.
Es zeigt sich allerdings, daß Glaskeramiken
in kristallisierter Form im allgemeinen nur schwer oder gar nicht
mehr versintert werden können,
insbesondere wenn der erfindungsgemäße Schmelzsinterprozess eingesetzt
wird, bei welchem das glaskeramikbildende Material zumindest zeitweise
flüssig
sein soll.
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Dies
läßt sich
in Weiterbildung der Erfindung aber dadurch lösen, daß Pulver eines Ausgangsglases
für Glaskeramik
als glaskeramik-bildendes Material verwendet wird und eine Keramisierung
des Ausgangsglases während
der Erhitzung des Gemischs erfolgt. Dabei erfolgt demgemäß bei der
Erhitzung des Gemischs zunächst
eine Bildung des Ausgangsglases, welches auch als Grünglas bezeichnet
wird. Dieses Grünglas
kann dann in die Zwickel zwischen die Partikel und/oder Fasern der
zweiten Phase fließen,
bevor eine vollständige
Keramisierung erfolgt. Vorzugsweise wird die Temperaturführung bei
der Herstellung des Kompositmaterials so ausgestaltet, daß zumindest
eine Teilkeramisierung des Grünglases
während
des Erhitzens des Gemisches, beispielsweise unter isostatischem
oder uniaxialem Pressen stattfindet.
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Unter
anderem sind MAS-Glaskeramiken (Magnesium-Aluminium-Silikat-Glaskeramiken)
geeignet. Für
die Glaskeramikmatrix geeignete Stoffsysteme sind außer den
vorgenannten MgO- Al2O3-SiO2-Glaskeramiken
(MAS-Glaskeramiken) auch CaO-Al2O3-SiO2-Glaskeramiken, oder MgO-CaO-BaO-Al2O3-SiO2-Glaskeramiken.
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Eine
weitere, für
die Erfindung besonders geeignete Glaskeramik-Klasse stellen Mg-Zn-Al-haltige Glaskeramiken
dar, die eine Spinellphase, vorzugsweise (Mg, Zn)Al2O4-basierte
Spinelle oder darüber hinaus
eine Sapphirinphase, vorzugsweise (Mg, Zn)7...8Al18...20Si3...4O40...46 enthalten. Diese Kristallite zeichnen
sich durch einen hohen Elastizitätsmodul aus.
Diese Glaskeramiken erweisen sich aufgrund der Kristallite mit Spinell-
bzw. Sapphirinstruktur überraschend
in Verbindung mit den eingelagerten Partikeln und/oder Fasern als
besonders stabil gegenüber
hochdynamischen Impulsbelastungen.
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Glaskeramiken,
wie beispielsweise Cordierit-Glaskeramiken, die Cordierit-Kristalle
im Zusammensetzungsbereich Mg1...2Al2...4Si3...5O10...18 enthalten, und die sich unter Beimengung
von Hartstoffpartikeln zu einem sehr harten Komposit-Material verarbeiten
lassen. Besonders geeignet für
diese Glaskeramik sind Zirkoniumoxid-haltige Partikel. Um hier die Bruchzähigkeit
des zwar harten, aber auch spröden Materials
zu verbessern, eignen sich insbesondere Fasern und/oder duktile
Komponenten, wie Metallpartikel.
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Die
maximale Prozesstemperatur bei der Erhitzung des Gemisches zur Herstellung
des Panzermaterials wird vorzugsweise anhand der Verarbeitungstemperatur
oder einer anderen geeigneten Kenngröße des temperaturabhängigen Verlaufs
der Viskosität
des eingesetzten Glases gewählt.
Damit wird sichergestellt, daß die
Glasschmelze ausreichend gut in die Zwickel zwischen den anderen
Bestandteilen, insbesondere den Partikeln und/oder Fasern der weiteren
Phase fließen
kann.
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Alternativ
oder zusätzlich
zu einer Verwendung von Glaspulver zur Herstellung des Gemisches mit
den Fasern und/oder Partikeln kann auch ein Gemisch der Ausgangsstoffe
für ein
Glas oder eine Glaskeramik als glaskeramikbildendes Material verwendet
und mit den Fasern und/oder Körnern
vermischt werden. In diesem Fall entsteht dann das Glas beim Erhitzen
des Gemisches auf die für
die Glasherstellung erforderliche Temperatur.
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Trifft
ein Geschoss auf die Panzerung auf, so wird dessen kinetische Energie
abgebaut, während es
in das Panzermaterial eindringt. Die Wirkung der Panzerung kann
daher verbessert werden, indem sich auch deren Gefüge in Richtung
entlang der Auftreffrichtung des Geschosses, also im allgemeinen
in Richtung senkrecht zur exponierten Seite der Panzerung ändert. Insbesondere
können
sich vorteilhaft die Dichte, Zusammensetzung oder Größe der Faser und/oder
Partikel entlang dieser Richtung ändern. Mit einer variierenden
Dichte wird dabei insbesondere eine variierende Partikel- und/oder
Faserdichte verstanden. So kann die Panzerung plattenförmig ausgebildet
sein, wobei die Fasern oder Partikel in senkrecht zu einer Seitenoberfläche der
plattenförmigen Panzerung
variierender Dichte angeordnet sind.
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Ein
bevorzugter Volumenanteil der zweiten Phase, also der Volumenanteil
der in der Glaskeramik-Matrix eingelagerten Fasern und/oder Partikel liegt
im Bereich von 10 bis 70 Volumen-Prozent.
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Eine
erfindungsgemäße Panzerung
gegen hochdynamische Impulsbelastungen ist besonders geeignet zur
Verwendung in einer Personenschutz-Einrichtung, insbesondere für gepanzerte Kleidungsstücke, wie
gepanzerte Westen, sowie zur Panzerung von Fahrzeugen und Fluggeräten. Diesen Anwendungen
gemeinsam ist, daß ein
niedriges Gewicht gewünscht
wird. Insbesondere können
die leichtgewichtigen, aber sehr teuren Borcarbid-haltigen keramischen
Panzerungen durch die Erfindung ersetzt werden.
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Weiterhin
können
auch mehrere unterschiedliche erfindungsgemäße Komposit-Materialien mit
einer Glaskeramik-Matrix und vorzugsweise in beiden Materialien
verteilten Fasern und/oder Partikeln aufeinander angeordnet werden,
um einen besonders wirksamen Verbund zu erzeugen. Beispielsweise
können
zwei erfindungsgemäße plattenförmige Komposit-Materialien
aufeinandergesetzt werden. Dies kann direkt oder mit einem Zwischenmaterial
erfolgen.
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Mittels
des erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens
durch Schmelzsintern eines Gemisches mit einem glaskeramikbildenden
Material und Fasern und/oder Partikeln lassen sich nahezu beliebige
Formen des Komposit-Materials herstellen.
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Werden
metallische Fasern und/oder Partikel als Bestandteil der zweiten
Phase verwendet, läßt sich
ein besonderer Synergieeffekt erzeugen. Metallische Bestandteile
wirken aufgrund ihrer Duktilität nicht
nur stark energieabsorbierend, auch kann das Herstellungsverfahren
beschleunigt werden. In diesem Falle kann nämlich die Mischung mit dem
pulverförmigem
Material, welches die Glaskeramik-Matrix mit zumindest bimodaler
Kristallitverteilung bildet, induktiv beheizt werden, wobei sich
durch das elektromagnetische Feld der Induktionsbeheizung die metallischen
Fasern und/oder Partikel erhitzen und die Wärme an das umgebende Material
abgeben. Da auf diese Weise der Energieeintrag direkt in das Volumen
der Mischung erfolgt, kann die Aufheizung sehr schnell und außerdem sehr
homogen durchgeführt
werden.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen und unter
Bezugnahme auf die beigeschlossenen Zeichnungen näher erläutert. Dabei
verweisen gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche
Teile.
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Es
zeigen:
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1 eine
Glaskeramik-Platte mit einer Glaskeramik, deren Kristallite eine
zumindest bimodale Größenverteilung
aufweisen,
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2 eine
bimodale Kristallitgrössenverteilung,
bezogen auf die Häufigkeit
pro Volumeneinheit,
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3 die
bimodale Kristallitgrössenverteilung
aus 2, bezogen auf den Volumenanteil,
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4 die
Winkelverteilung der Längsachsen einer
Fraktion von Kristalliten der Glaskeramik,
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5 ein
Beispiel einer Panzerung mit einer Glaskeramik mit trimodaler Kristallitgrössenverteilung,
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6 eine
trimodale Kristallitgrössenverteilung,
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7 bis 9 Herstellungsschritte
für ein Komposit-Material einer Panzerung,
welches ein erfindungsgemäßes Glaskeramik-Material
als Matrix für
eingelagerte Partikeln und/oder Fasern umfasst,
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10 eine
Panzerung mit variierender Verteilung des Kompositmaterials,
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11 eine
mit einem Gewebe verstärktes Kompositmaterial,
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12 ein
Verbund mit zwei Kompositmaterialien,
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13 ein
Beispiel einer Panzerung gegen hochdynamische Impulsbelastungen
in Form einer kugelsicheren Weste.
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1 zeigt
einen schematischen Querschnitt durch eine Glaskeramik-Platte 2 mit
Seiten 21, 22 als Bestandteil einer erfindungsgemäßen Panzerung 1.
Eine der Seiten 21, 22 bildet je nach Einbau oder
Verwendung dabei die der hochdynamischen Impulsbelastung exponierte
Seite.
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Wie
bei üblichen
Glaskeramiken umfasst auch das Glaskeramik-Material der erfindungsgemäßen Platte 2 eine
Restglasphase 3, in welche Kristallite eingebettet sind.
Bei der erfindungsgemäßen Glaskeramik-Platte 2,
wie sie 1 zeigt, weisen die in der Restglasphase 3 eingebetteten
Kristallite eine bimodale Kristallitgrössenverteilung mit zwei Fraktionen
unterschiedlich grosser Kristallite auf. Die Kristallite 5 der
ersten Fraktion sind dabei deutlich kleiner als die Kristallite 7 der
zweiten Fraktion. Dies gilt sowohl für das Volumen, als auch insbesondere
für die jeweiligen
linearem Maximalabmessungen der Kristallite 5, 7.
Auf diese Weise können
die Kristallite 5 der ersten Fraktion Zwickel zwischen
den Kristallite 7 der zweiten Fraktion ausfüllen und
die Kristallite 7 miteinander verkitten. Damit wird ein
sehr dichtes Gefüge
geschaffen. Die Kristallite 5, 7 machen zusammen
50 bis 99 Volumenprozent, vorzugsweise zumindest 80 Volumenprozent
des Gesamtvolumens der Glaskeramik aus.
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Durch
die größeren Kristallite 7 werden
außerdem
die bei einer hochdynamischen Impulsbelastung, wie etwa durch Auftreffen
eines Geschosses auf eine der Seiten 21, 22 auftreffenden
Kräfte schnell
verteilt. Entstehende Risse werden an den größeren Kristalliten schnell
umgelenkt und aufgespalten, wobei diese beiden Prozesse zudem stark energieaufzehrend
wirken.
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Die
Glaskeramik-Platte 2 ist vorzugsweise eine Lithium-Aluminosilikat-Glaskeramik.
Insbesondere kann diese Glaskeramik folgende Komponenten enthalten:
SiO2: 50–75
Gewichtsprozent,
Al2O3:
17–30
Gewichtsprozent,
Li2O: 1–8 Gewichtsprozent,
B2O3: 0–5 Gewichtsprozent,
P2O5: 3–15 Gewichtsprozent.
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Zusätzlich sind
weitere Bestandteile in geringerer Menge, unter anderem Keimbildner,
wie Zink- Zinn- und/oder Titanoxid vorhanden.
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Dabei
können
die größeren Kristallite
insbesondere überwiegend
oder vollständig
Keatit-Mischkristalle sein. Keatit-Mischkristalle können erzeugt werden,
indem das Grünglas
bei einer hohen Temperatur keramisiert wird. Geeignet sind dazu
insbesondere Temperaturen über
900°C. Mittels
der Auskristallisierung von Keatit-Mischkristallen ist eine gut
definierte Begrenzung der Kristallitgrössenverteilung der Fraktionen
möglich.
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Wie
außerdem
anhand von 1 zu erkennen ist, sind die
Kristallite 7 der größeren Fraktion überwiegend
länglich,
beziehungsweise nadelförmig und/oder
abgeflacht, beziehungsweise scheibenförmig. Mit anderen Worten weisen die
Kristallite 7 im Mittel ein Aspektverhältnis größer als 1:1, insbesondere größer 2:1
auf. Dabei sind die größeren Kristallite 7 außerdem anisotrop
bezüglich
ihrer Außenabmessungen
oder Längsachsen
entlang der Glaskeramik-Platte 2 ausgerichtet.
Im Speziellen sind die Kristallite 7 im Mittel mit ihrer
längsten
Seite eher parallel zu den Seiten 21, 22 ausgerichtet,
so daß die
Winkelverteilung der Kristallite 7 ein Maximum in Richtung parallel
zu den Seiten 21, 22 der Glaskeramik-Platte 2 aufweist.
Die Kristallite 5 sind demgegenüber eher körnerförmig oder runder und weisen
daher ein Aspektverhältnis
nahe 1:1 auf. Vorzugsweise ist das Aspektverhältnis dieser Kristalle im Mittel
nicht größer als
2:1. Die rundere Form dieser Kristallite, beziehungsweise deren
kleineres Aspektverhältnis
erlaubt so eine gute Ausfüllung
der Zwischenräume
zwischen den größeren Kristalliten 7.
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Die
Panzerung 1 kann außerdem
Glaskeramik-Material der Platte 2 auch noch weitere Elemente oder
Verbundpartner aufweisen. 1 zeigt
dazu ein weiteres Panzerungselement 10, welches beispielhaft
auf der Seite 22 der Glaskeramik-Platte 2 angeordnet ist. Dieses
weitere Panzerelement kann insbesondere ein weicheres Material sein,
welches durch Deformation Energie aus der hochdynamischen Impulsbelastung
aufnehmen kann. Beispielsweise kann das Panzerelement 10 ein
hochfestes Gewebe, wie etwa ein Aramidfaser- oder UHDPE-GEwebe umfassen.
In einen solchen Fall kann die Glaskeramik-Platte 2 auch
in Taschen eines solchen Gewebes eingesetzt sein. Ist die Glaskeramik transparent,
können
auch transparente Verglasungen geschaffen werden. In diesem Fall
eignet sich als weiteres Panzerelement beispielsweise eine transparente
Kunststoffplatte. Gedacht ist hier unter anderem an hoch transparentes
Polycarbonat oder auch Polyethylen.
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Glaskeramikplatten
mit erfindungsgemäßer bimodaler
Kristallitverteilung können
beispielsweise durch Walzen, im Falle einer Glaskeramik durch Walzen
einer Grünglasscheibe,
die anschließend
keramisiert wird, hergestellt werden. Damit werden scheibenförmige Körper mit
ebenen Flächen
erhalten, wie sie in 1 beispielhaft dargestellt sind.
Die Glaskeramik kann aber auch, anders als in 1,
dreidimensional ausgeformt sein. Unter anderem ist dabei allgemein
nicht nur an ebene, sondern auch an gewölbte Glaskeramik-Platten gedacht.
Solche Platten können
ebenfalls durch Walzen und eine anschließende Heißverformung vor oder während der
Keramisierung hergestellt werden.
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Die
Kristallitgrössenverteilung
der Glaskeramik wird nachfolgend genauer anhand der 2 und 3 erläutert. 2 zeigt
die Häufigkeitsverteilung der
linearen Maximalabmessungen der Kristallite pro Volumeneinheit als
Funktion der linearen Maximalabmessung. Wie anhand des Graphen der 2 zu
erkennen ist, weist die Häufigkeitsverteilung
zwei Peaks 50, 70 auf. Der Peak 50 kann
dabei der Fraktion der Kristallite 5 und der Peak 70 der
Fraktion der Kristallite 7 zugeordnet werden. Das Maximum 51 des
Peaks 50 liegt bei einer linearen Maximalabmessung der
Kristallite 5 kleiner 5 Nanometern. Die Kristallite 7 sind
wesentlich größer. Das
Maximum der Häufigkeitsverteilung
der linearen Maximalabmessung dieser Kristallite liegt bei dem in 2 gezeigten
Beispiel bei etwa 75 Nanometern.
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Zudem
ist der Peak 50 wesentlich größer als der Peak 70.
Demzufolge sind die kleinen Kristallite 5 wesentlich häufiger pro
Volumeneinheit vorhanden. Allerdings ist umgekehrt deren Volumenanteil
am Gesamtvolumen der Kristallite geringer. Dies verdeutlicht der
in 3 dargestellte Graph. In 3 ist der
Anteil der Kristallite am Gesamtvolumen als Funktion der linearen
Maximalabmessung dargestellt. In dieser Darstellung ist nun der
Peak 50 wesentlich kleiner als der Peak 70. Dies
bedeutet, daß die
größeren Kristallite 7 einen
deutlich höheren
Anteil am kristallisierten Gesamtvolumen haben. Das Gefüge mit bimodaler
Kristallitgrössenverteilung kann
daher so charakterisiert werden, daß die Fraktion der Kristallite 7 wenige,
aber sehr große
Kristallite enthält,
welche das überwiegende
Volumen der Kristallite insgesamt bilden.
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Die
anisotrope Ausrichtung der Kristallite 7 wird nochmals
anhand des in 4 gezeigten Diagramms verdeutlicht. 4 zeigt
die Winkelverteilung der Längsachsen
der Kristallite 7. Bei einem Winkel von 0° liegt die
Längsachse
eines Kristallits parallel zu einer der Seiten 21, 22 der
Glaskeramik-Platte 2. Bei der in 4 schematisch
dargestellten Winkelverteilung liegen die Kristallite 7 mit
ihren Längsachsen
etwa doppelt so häufig
parallel zu den Seiten 21, 22, wie senkrecht dazu.
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Dadurch,
daß eine
der Seiten 21, 22 der in 1 gezeigten
Glaskeramik-Platte 2 eine der potentiellen hochdynamischen
Impulsbelastung, beispielsweise einem Beschuß exponierte Seite der Panzerung 1 bildet,
liegen die Kristallite 7 mit einer höheren Wahrscheinlichkeit mit
ihrer Längsachse senkrecht
zu einem auf die Seite 21 oder 22 ausgeübten Impuls.
Durch diese Ausrichtung werden die Kräfte schneller seitlich entlang
der Seiten 21, 22 abgeleitet und über ein
größeres Volumen
verteilt.
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5 zeigt
ein weiteres Beispiel einer erfindungsgemäßen Panzerung 1 mit
einer Glaskeramik-Platte 2. Bei diesem Beispiel weisen
die Kristallite der Glaskeramik eine trimodale Kristallitgrössenverteilung
auf. Zusätzlich
zu den beiden Fraktionen der Kristallite 5, 7,
welche auch das in 1 dargestellte Beispiel aufweist,
sind weitere Kristallite 9 vorhanden, die wiederum deutlich
grösser
als die Kristallite 7 sind. Bei dem in 5 gezeigten
Beispiel weisen auch die Kristallite 9, ebenso wie die
Kristallite 7 eine deutlich anisotrope Form auf.
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In 6 ist
die zugehörige
Kristallitgrössenverteilung
als Funktion der linearen Maximalabmessungan dargestellt. Allgemein
wird die Glaskeramik im Falle einer trimodalen Kristallitgrössenverteilung bevorzugt
so hergestellt, daß jeweils
ein Maximum in der Verteilung im Bereich von 0,5 bis 5 Nanometern, im
Bereich von 10 bis 50 Nanometern, sowie im Bereich von 100 bis 1000
Nanometern der Maximalabmessung der Kristallite vorhanden ist. Bei
dem in 6 gezeigten Beispiel sind drei Peaks 50, 70, 90 vorhanden,
wobei das Maximum 51 des Peaks 50 wie bei der
in 2 gezeigten Verteilung bei unter 5 Nanometern,
das Maximum 71 des Peaks 70 etwas oberhalb von
30 Nanometern und das Maximum 91 des Peaks 90 zwischen
100 und 110 Nanometern liegt. Allgemein wird bevorzugt, wenn die
Kristallite 9 der dritten Fraktion hinsichtlich ihres Volumens
2 bis 100 mal größer als
die Kristallite 7 der zweiten Fraktion und 20 bis 2000
mal größer als
die Kristallite 5 der ersten Fraktion sind.
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Die 7 bis 9 zeigen
Herstellungsschritte für
eine Panzerung gegen hochdynamische Impulsbelastungen mit einem
Komposit-Material, welches zumindest zwei Phasen enthält, wobei
die erste Phase eine Matrix für
die zweite Phase bildet, und wobei die erste Phase eine erfindungsgemäße Glaskeramik
mit zumindest bimodaler Kristallitgrössenverteilung ist, und wobei
die zweite Phase in Gestalt von Partikeln und/oder Fasern in der
vom Material der ersten Phase gebildeten Matrix eingebettet und
darin verteilt ist. Die Herstellung, wie sie anhand der 1 bis 3 schematisch
dargestellt ist, basiert darauf, daß Fasern und/oder Partikel
mit pulverförmigem
glaskeramikbildendem Material vermischt und das Gemisch erhitzt
wird, so daß sich
aus dem glaskeramikbildendem Material eine fließfähige Massebildet, welche Zwischenräume zwischen
den Fasern und/oder Partikeln ausfüllt, so daß nach dem Keramisieren und
Abkühlen
die Fasern und/oder Partikel in der erstarrten Glaskeramik-Phase
mit zumindest bimodaler Kristallitgrössenverteilung eingebettet
und darin verteilt sind.
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Zunächst werden,
wie in 7 gezeigt, die für das Gemisch verwendeten Komponenten
bereitgestellt. Bei dem gezeigten Beispiel sind dies Glaspulver
mit Glaspartikeln 30, Hartstoff-Partikel 31, Metallpartikel 32 und
Fasern 33. Als Glaspulver kann ein pulverisiertes Grünglas für die Glaskeramik,
beispielsweise eine Cordierit-Glaskeramik oder eine Hochquarz-Mischkristall
oder Kristallite mit Spinellstruktur bildende Glaskeramik verwendet
werden. Besonders bevorzugt wird jedoch wiederum eine Lithium-Aluminosilikat-Glaskeramik
verwendet. Die Hartstoff-Partikel 8 und
Fasern 33 können
jeweils SiC, Si3N4,
Al2O3, ZrO2, Bornitrid, und/oder Mullit als Hauptkomponenten
enthalten. Alternativ oder zusätzlich
zu Hartstofffasern können
auch Metallfasern, wie insbesondere Stahlfasern und/oder Carbonfasern
eingesetzt werden. Die Fasern sind vorzugsweise dünn mit Durchmessern
von höchstens
0,2 Millimetern. Weiterhin können
die Metallpartikel 32 in Form von Spänen, vorzugsweise mit Abmessungen bis
1 cm Länge
vorliegen.
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Die
in 7 dargestellten Komponenten werden, wie in 8 dargestellt,
anschließend
gemischt und in einer Presse zwischen zwei Pressform-Hälften 13, 15 kaltisostatisch
zu einem Vorkörper 11 gepresst.
Dieser Formkörper 11 wird
anschließend über die
Erweichungstemperatur Tg des Glases hinaus
erwärmt,
so daß das
Glas fließfähig wird
und die verbleibenden Lücken
zwischen den Partikeln 31, 32 und Fasern 33 ausfüllt. Die
Erwärmung
kann dabei so durchgeführt
werden, daß außerdem eine
Keramisierung des Glases auftritt. Alternativ kann die Keramisierung
auch in einem späteren
zusätzlichen Erwärmungsschritt
erfolgen.
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Die
Beimischung der Metallpartikel 32 ermöglicht dabei für die Aufheizung
eine induktive Beheizung mittels einer die Pressform umgebende Induktionsspule 19.
Das elektromagnetische Wechselfeld erwärmt die Metallpartikel 32 direkt
durch in den Partikeln induzierte Ströme. Die Metallpartikel geben ihre
Wärme an
das umgebende Material ab, so daß ein schneller Temperaturausgleich
und eine homogene Erwärmung
erreicht wird. Für
die induktive Beheizung werden allgemein -unabhängig vom Pressverfahrenhoch-
oder mittelfrequente Ströme
zur Erregung der Induktionsspule 19 mit Frequenzen im Bereich
von 5 bis 500 kHz bevorzugt.
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Das
resultierende plattenförmige
Kompositmaterial 18 einer Panzerung 1 ist in 9 dargestellt. Durch
das Fließen
des Glases und dessen Keramisierung wird eine Glaskeramikmatrix 20 erhalten,
in welcher die Partikel 31, 32, 33 eingebettet
und verteilt sind, wobei die Kristallite der Glaskeramik wiederum eine
bi-, tri- oder multimodale Grössenverteilung
aufweisen, wie sie beispielhaft anhand der 2 bis 4 und 6 erläutert wurde.
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Die
Glaskeramik-Matrix 20 mit zumindest bimodaler Kristallitgrössenverteilung
ist sehr hart, allerdings auch spröde. Die Härte des Materials wird noch durch
die eingelagerten Hartstoff-Partikel lokal erhöht. Diese Partikel wirken zusätzlich zerstörend auf ein
auftreffendes Geschoss. Zusätzlich
wirken die Metallpartikel 32 aufgrund ihrer Duktilität energieabsorbierend
und verteilen die vom Geschoß auf
das Material übertragenen
Kräfte.
Die Fasern 33 schließlich
erhöhen
die Bruchzähigkeit
gegenüber
den hochdynamischen Schlagbelastungen beim Auftreffen des Geschosses.
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In 10 ist
eine Variante des in 9 gezeigten Beispiels dargestellt.
Bei dieser Variante sind die Partikel 31, 32 und
Fasern 33 nicht wie bei dem in 9 gezeigten
Beispiel homogen über
das Volumen des plattenförmigen
Komposit-Materials der Panzerung 1 mit Seiten 21, 22 verteilt.
Vielmehr weisen die Fasern 33 und/oder Partikel 31, 32 in
Richtung senkrecht zu einer exponierten Seite der Panzerung 1 eine
variierende Dichte auf. Die exponierte Seite, also die Fläche, welche
bei der Panzerung nach außen
weist und auf der im Falle eines Beschusses dann ein Geschoß auftrifft,
kann bei der in 10 gezeigten Panzerung 1 beispielsweise
die Seite 21 sein. Wie anhand von 10 zu
erkennen ist, nimmt die Dichte der Partikel 31, 32 von
der Seite 21 zur Seite 22 hin ab, während die
Dichte der Fasern 33 entlang dieser Richtung zunimmt, so
daß die höchste Konzentration
von Fasern im Bereich der Seite 22, also beispielsweise
der Rückseite
vorliegt. Trifft ein Geschoß auf
die Seite 21 auf, so wirken die Hartstoffpartikel 31 in
der harten Glaskeramik-Matrix 20 geschoßzerstörend, während die
duktilen Metallpartikel 32 durch Verformung energieabsorbierend wirken.
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Zusätzlich wird
die entstehenden Stoßwelle aufgrund
der unterschiedlichen Dichte der Matrix 20 und der Partikel 31, 32 an
den Partikeln gestreut, so daß die
Stoßwelle
mit verminderter Intensität
auf der Rückseite 22 auftrifft.
Die Fasern 33, die auf der Rückseite mit höherer Partikeldichte
eingebettet sind, erhöhen
dort die Bruchzähigkeit
und vermögen die
entstehenden Zugbelastungen entlang der Rückseite aufzunehmen. Auf diese
Weise wird verhindert, daß das
Komposit-Material in Stücke
reißt,
was zu einem Hindurchtreten des Geschosses führen würde.
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In 11 ist
noch eine Weiterbildung dargestellt, bei welcher die Fasern 33 in
Gestalt eines Hartstoff-Fasergewebes 88 in
die Matrix des Komposit-Materials 18 eingebettet sind.
Dazu kann die Pressform zur Herstellung des Ausgangskörpers oder
des Kompositmaterials teilweise mit dem pulverisierten glaskeramikbildenden
Material 30 gefüllt, das
Gewebe 88 eingelegt und dann die Pressform weiter mit glaskeramikbildenden
Material 30 gefüllt werden.
Dem glaskeramikbildenden Material 30 können wiederum Hartstoffpartikel 31 und/oder
Metallpartikel 32 beigemischt werden.
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12 zeigt
ein Verbundmaterial für
eine Panzerung mit zwei aufeinandergesetzten Platten aus verschiedenen
erfindungsgemäßen Kompositmaterialien 200 und 201.
Beispielsweise können
die Kompositmaterialien 200 und 201 jeweils verschiedene
Glaskeramik-Materialien aufweisen. Alternativ oder zusätzlich können sich
die Materialien hinsichtlich der Größe und/oder Zusammensetzung
und/oder der Materialien der eingebetteten Partikel und/oder Fasern
unterscheiden. Die beiden Komposit-Materialien können vorteilhaft direkt aufeinandergeschmolzen
sein. Dazu kann zum Beispiel ein Vorkörper hergestellt werden, der
entsprechend unterschiedliche Schichten, etwa Schichten mit unterschiedlichen glaskeramikbildenden
Materialien aufweist. Dieser Vorkörper kann dann durch Schmelzsintern
in das Kompositmaterial, beziehungsweise hier einem Verbund mit
mehreren Kompositmaterialien umgewandelt werden. Auch können einfach
wenigstens zwei einzeln hergestellte Kompositmaterialien 200, 201 aufeinandergelegt
und durch ein geeignetes Backing, beziehungsweise einen Träger gehalten
werden.
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In 13 ist
ein Beispiel einer Panzerung gegen hochdynamische Impulsbelastungen
mit dem erfindungsgemäßen Glaskeramikmaterial
mit zumindest bimodaler Kristallitgrössenverteilung in Form einer
kugelsicheren Weste 35 dargestellt.
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Das
Textilmaterial 37 der Weste 35 dient als Träger für Platten 2 des
Glaskeramikmaterials, die beispielsweise zwischen zwei Textillagen
eingenäht sein
können.
Die nicht von außen
sichtbaren, eingenähten
Platten des Glaskeramikmaterials sind in 13 als
gestrichelte Linien dargestellt. Als textiles Trägermaterial kommt beispielsweise
wieder Aramid-Gewebe oder uHDPE-Gewebe (ultrahochdichtes Polyethylen)
in Betracht.
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Es
ist dem Fachmann ersichtlich, dass die Erfindung nicht auf die vorstehend
beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt
ist. Insbesondere können
die einzelnen Merkmale der Ausführungsbeispiele
auch in vielfältiger
Weise miteinander kombiniert werden.