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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anordnung zum Erwärmen
eines Mediums in einem lang gestreckten Behältnis, insbesondere
in einer schlauchartigen Flüssigkeitszuleitung, gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1 und 13.
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Beim
Betrieb von Dieselmotoren, insbesondere von Dieselmotoren, die in
Kraftfahrzeugen eingesetzt werden, besteht bekanntermaßen
das Problem, dass der Dieselkraftstoff bei tiefen Temperaturen seine
Fließfähigkeit verliert, wodurch das Starten und
auch der zuverlässige Betrieb der Motoren insbesondere
im Winter stark beeinträchtigt wird.
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Das
gleiche Problem ergibt sich bei Dieselmotoren ebenfalls im Zusammenhang
mit der Reinigung der Verbrennungsabgase unter Einsatz eines Reduktionsmittels
in Form von wässriger Harnstofflösung, welche
zur Neutralisation der Stickoxidverbindungen bekanntermaßen
in den Abgasstrom eingespritzt wird, da die Harnstofflösung
aufgrund ihres Wasseranteils bei Temperaturen unterhalb des Gefrierpunkts
ebenfalls ihre Fließfähigkeit verliert, und hierdurch
eine präzise Einspritzung nicht mehr möglich ist.
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Die
DE 44 32 576 A1 beschreibt
in diesem Zusammenhang eine zuvor erwähnte Einrichtung zum
Einbringen von einer Harnstofflösung in die Abgasleitung
eines Verbrennungsmotors, bei welcher die Zufuhrleitung für
den Harnstoff über ihre gesamte Länge hinweg über
eine Heizung beheizbar ist, um ein Einfrieren der Harnstofflösung
zu verhindern. Mit der Ausnahme, dass die Wärmeenergie
für die Zufuhrleitung elektrisch zugeführt werden
kann, gibt die Schrift keinen Hinweis darauf, wie die Heizung der Zuführleitung
konkret ausgestaltet ist.
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Weiterhin
ist es aus der
DE-OS
2363244 bekannt, innerhalb einer Zuführleitung
für eine viskose Flüssigkeit in einer Dosiereinrichtung
für Polyurethanschaum einen elektrischen Heizdraht vorzusehen,
der über von außen durch die Leitung hindurch geführte
elektrische Anschlussleitungen mit Strom beaufschlagt werden kann,
um den Draht zu erwärmen.
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Ein
Problem bei der beschriebenen Anordnung stellt es hierbei dar, dass
im Bereich der Durchführung der elektrischen Anschlussleitungen
in den Innenraum der Zuleitung leicht Undichtigkeiten auftreten
können, die insbesondere durch einen hohen Innendruck sowie
große Temperaturdifferenzen zwischen dem Medium und der
Umgebung noch begünstigt werden.
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Weiterhin
ist aus der
DE 197
32 834 A1 eine Vorrichtung zur Behandlung von flüssigen
oder gasförmigen Brennstoffen bekannt, die zwei um die Brennstoffleitung
herum angeordnete elektrische Spulen aufweist, welche über
eine Wechselstromquelle mit einer elektrischen Spannung bzw. einem elektrischen
Strom versorgt werden, um im Inneren der Brennstoffleitung ein magnetisches
Wechselfeld zu erzeugen, welches den Brennstoff für eine
verbesserte Verbrennung konditionieren soll. Die Schrift gibt keinen
Hinweis darauf, die beschriebene Vorrichtung zum Erwärmen
des in der Zuleitung geführten Brennstoffs einzusetzen
und hierzu innerhalb der Leitung ein Heizelement aus einem ferromagnetischen
oder magnetostriktiven Werkstoff anzuordnen.
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Demgemäß ist
es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und eine
Vorrichtung zum Erwärmen eines Mediums in einem lang gestreckten
Behältnis, insbesondere in einer schlauchartigen Flüssigkeitszuleitung,
zu schaffen, mit denen eine Erwärmung des in dem Behältnis
geführten Mediums von außen her erfolgen kann,
ohne dass es hierzu einer Durchführung von elektrischen Zuleitungen
durch die Außenwand des Behältnisses bedarf.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale
von Anspruch 1 und 13 gelöst.
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Weitere
Merkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Gemäß der
Erfindung wird bei einem Verfahren zum Erwärmen eines Mediums
in einem lang gestreckten Behältnis, welches vorzugsweise
eine schlauchartige Flüssigkeitszuleitung für
Kraftstoff oder für ein Reduktionsmittel wie Harnstofflösung
in einem Verbrennungsmotor ist, das Behältnis von wenigstens
zwei Spulen umgeben, die innerhalb des Behältnisses jeweils
ein magnetisches Wechselfeld erzeugen. Das erfindungsgemäße Verfahren
zeichnet sich dadurch aus, dass jede Spule ein – bezogen auf
die benachbarten beiden Spulen – jeweils entgegengerichtetes
magnetisches Wechselfeld erzeugt. Die Magnetfelder der Spulen durchdringen
hierbei die Wandung des Behältnisses und durchsetzen den Innenraum
des Behältnisses, in welchem sie auf ein Heizelement einwirken,
das aus einem ferromagnetischen oder magnetostriktiven Werkstoff
besteht, und sich innerhalb des Mediums über wenigstens
einen Teil der Länge des Behältnisses im Bereich
der Spulen erstreckt.
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Die
Frequenz der magnetischen Wechselfelder, die von den bevorzugt mehr
als zwei, z. B. 6 oder 10 Spulen erzeugt wird, ist vorzugsweise
für alle Spulen gleich und wird in Abhängigkeit
vom Werkstoff, dem Abstand der Spulen sowie auch der Länge
des Heizelements in der Weise gewählt, dass das Heizelement
abschnittsweise zu gegenphasigen mechanischen Längsschwingungen
angeregt wird, welche sich auf das das Heizelement umgebende Medium übertragen
und dieses erwärmen.
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Durch
die Erfindung ergibt sich der Vorteil, dass in der bevorzugten umfänglich
geschlossenen Wand des gestreckten Behältnisses keine Durchbrüche
vorgesehen werden müssen, um das Heizelement wie im Falle
eines elektrischen Widerstandsdrahtes von außen her mit
einem elektrischen Strom zum Erwärmen desselben zu beaufschlagen.
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Hierdurch
ergibt sich insbesondere im Zusammenhang mit Kraftstoffzufuhrleitungen
oder auch Zufuhrleitungen für Reduktionsflüssigkeiten
wie wässriger Harnstofflösung in Abgasreinigungssystemen
von Kraftfahrzeugmotoren der Vorteil, dass Leckagen auch bei großen
Temperaturschwankungen über einen langen Zeitraum hinweg
systembedingt nicht auftreten.
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Ein
weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens
sowie der zur Durchführung des Verfahrens vorgesehenen
erfindungsgemäßen Anordnung ergibt sich dadurch,
dass als Heizelement im einfachsten Falle ein sich geradlinig erstreckender
Draht eingesetzt werden kann, der bevorzugt freiliegend in der Leitung
angeordnet wird, und der sich im Falle von flexiblen Leitungen nicht
nur der gewünschten Form der Leitung anpasst, sondern der
zudem auch im Gegensatz zu Widerstandsdrähten, die über
eine elektrische Durchführung von außen her direkt
mit Strom beaufschlagt werden, einen vergleichsweise geringen Strömungswiderstand
aufweist.
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Ein
weiterer Vorteil, der sich durch den Einsatz des erfindungsgemäßen
Verfahrens sowie der zugehörigen Anordnung ergibt ist darin
zu sehen, dass das Heizelement sich im Falle von schlauchartigen
Flüssigkeitszuleitungen auch bis in die Anschlussbereiche
oder Anschlussabschnitte der jeweiligen Zuleitung hinein erstrecken
kann, in welchen die Leitungen beispielsweise mit Hilfe eines Anschlussadapters
mit einem weiteren Bauteil, z. B. einer Einspritzpumpe, verbunden
sind.
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Hierbei
ergibt sich beispielsweise im Falle der zuvor erwähnten
Kraftstoff- oder Harnstoffleitungen die Möglichkeit, ohne
größeren mechanischen und elektrischen Aufwand
auch den Innenraum der Zuleitung im Bereich eines Anschlussabschnitts
zu erwärmen, der üblicherweise von einem metallischen Kragen
oder Stutzen umgeben ist, um die Zuleitung flüssigkeitsdicht
mit dem Bauteil zu verbinden. Da derartige Anschlussabschnitte in
der Praxis nur sehr aufwändig mit einer elektrischen Heizwicklung
versehen werden können, und sich gerade in diesen nicht beheizten
Bereichen der Zuleitungen erfahrungsgemäß sehr
leicht Eispfropfen bilden, die nur indirekt – und damit
vergleichsweise langsam – über das in einem benachbarten
Abschnitt erwärmte Medium abgeschmolzen werden können,
eröffnet sich durch den Einsatz des erfindungsgemäßen
Verfahrens und der erfindungsgemäßen Anordnung
die Möglichkeit, die Zeitdauer zur Inbetriebnahme eines
Verbrennungsmotors auch bei sehr tiefen Außentemperaturen
stark zu verkürzen.
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Ein
weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung
ergibt sich in diesem Zusammenhang dadurch, dass das Medium in unmittelbarer
Nähe des Heizelementes direkt innerhalb der Zuleitung erwärmt
wird, wodurch sich z. B. bei eingefrorenen Zuleitungen, bei denen
sich das Medium verfestigt hat, im Bereich der Oberfläche
des Heizelements nach kurzer Zeit eine Flüssigkeitslage
bildet, die von Beginn an einen wenn auch geringen Durchfluss des Mediums
ermöglicht.
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Bei
der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die
Zentren der Spulen in einem Abstand voneinander angeordnet, der
im Wesentlichen einem ganzzahligen Vielfachen der halben Wellenlänge
der mechanischen Längsschwingung des Heizelements entspricht,
wodurch dieses mit einer sehr hohen Effizienz angeregt und die eingebrachte
Magnetfeldenergie effektiv in Wärmeenergie überführt wird.
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Wie
sich im Rahmen von Versuchen an schlauchförmigen Flüssigkeitszuleitungen
mit einem eingebrachten Draht als Heizelement in überraschender
Weise gezeigt hat, wird durch die Anwendung des erfindungsgemäßen
Verfahrens sowie den Einsatz der erfindungsgemäßen
Anordnung erheblich mehr Wärmeenergie in das Medium eingebracht, als
dies durch eine rein induktive Erwärmung eines drahtförmigen
Heizelements möglich ist, welch letztere aufgrund der lang
gestreckten Geometrie des Drahtes insgesamt nur einen sehr kleinen
Beitrag zur Gesamterwärmung liefert, der insbesondere eine praxistaugliche
Beheizung einer Kraftstoff- oder Harnstoffzuleitung nicht zulässt.
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Nach
einem weiteren der Erfindung zu Grunde liegenden Gedanken sind die
Spulen, welche sich entlang der Flüssigkeitszuleitung erstrecken,
elektrisch in Reihe geschaltet und werden bevorzugt durch ein und
dieselbe Strom- bzw. Spannungsquelle mit einer elektrischen Wechselspannung
versorgt, die beispielsweise ein Sinussignal mit einer Frequenz
von mehr als 1 kHz, bevorzugt jedoch beispielsweise zwischen 18
kHz und 44 kHz, erzeugen kann, je nach Länge und Art des
Werkstoffs des Heizelements.
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Hierbei
ist es in schaltungstechnischer Hinsicht von besonderem Vorteil,
wenn die Wicklungsrichtung benachbarter Spulen jeweils gegenläufig
ist, so dass sich bei einer Reihenschaltung der Spulen sozusagen
automatisch Magnetfelder mit entgegengesetzt wirkender Magnetfeldrichtung
ergeben, die das Heizelement abschnittsweise im Bereich der Spulen
zu gegenphasigen mechanischen Schwingungen im Schall, bzw. Ultraschallbereich
anregen.
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Bei
der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Heizelement
in vorteilhafter Weise als ein sich zumindest abschnittsweise linear
entlang des Behältnisses erstreckender Draht ausgestaltet.
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Durch
den Einsatz eines im Wesentlichen abschnittsweise geradlinig innerhalb
des Behältnisses verlaufenden Drahtes als Heizelement ergibt
sich der Vorteil, dass die Strömungsverluste im Falle von schlauchartigen
Flüssigkeits- oder auch Gaszuleitungen vergleichsweise
gering sind, so dass auch bei höheren Strömungsgeschwindigkeiten
keine Verwirbelungen des in der Zuleitung zugeführten Mediums auftreten.
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Das
als zumindest abschnittsweise geradlinig verlaufender gestreckter
Draht ausgestaltete Heizelement bietet weiterhin den Vorteil, dass
dieses freiliegend innerhalb des Behältnisses angeordnet werden
kann, wodurch sich insbesondere im Zusammenhang mit flexiblen schlauchartigen
Flüssigkeits- oder Gaszuleitungen der Vorteil ergibt, dass
diese in eine den jeweiligen örtlichen Verhältnissen
angepasste Form gebracht werden können, um diese beispielsweise
bogenförmig um Ecken herum zu (ihren. Hierbei nimmt der
Draht aufgrund seiner biegeelastischen Eigenschaften automatisch
die der schlauchartigen Zuleitung aufgegebene Form an.
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Der
Draht kann z. B. im Falle einer schlauchartigen Flüssigkeitszuleitung
für Kraftstoff oder auch für Harnstofflösung
bei einem Leitungsinnendurchmesser von beispielsweise 4 bis 6 mm
einen Außendurchmesser von 0,4 bis 1,5 mm, bevorzugt 0,8
mm, aufweisen, so dass – allgemein gesprochen – der
Drahtdurchmesser bei den zuvor genannten Leitungen bevorzugt in
etwa 1/3 bis 1/15 des Innendurchmessers der Zuleitung beträgt.
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Die
Länge des Drahtes kann prinzipiell beliebig sein und beträgt
bevorzugt ein ganzzaliges Vielfaches der Wellenlänge der
mechanischen Längsschwingung des Heizelements (n·λ/2,
mit n = 1, 2, 3, 4 ....), wobei jedoch die Anzahl der Spulen, die
in einem Abstand von einer halben Wellenlänge der mechanischen
Längsschwingung des Drahtmaterials in vorteilhafter Weise
direkt auf die äußere Umfangsfläche der
Leitung aufgewickelt sind, entsprechend der Länge des Drahtes
gewählt werden muss, um diesen über seine gesamte
Länge hinweg zu erwärmen.
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Der
Draht besteht bevorzugt aus einem ähnlichen Material, wie
es z. B. bei Schweißdrähten zum Schutzgasschweißen
verwendet wird, und welches neben Eisen beispielsweise 0,05 bis
0,11 Gew.-% Kohlenstoff, 0,7 bis 0,95 Gew.-% Silizium, 1,8 bis 2,1 Gew.-%
Magnesium, bis zu 0,2 Gew.-% Chrom, bis zu 0,25 Gew.-% Nickel und
bis zu 0,025 Gew.-% Schwefel sowie weniger als 0,03 Gew.-% Phosphor enthalten
kann.
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Bei
einer von der Anmelderin im Rahmen von Testversuchen eingesetzten
Ausführungsform der Erfindung hatte der Heizdraht einen
Durchmesser von 0,8 mm und eine Länge von ca. 2 m. Der
Abstand der Spulen betrug dabei z. B. 3,4 cm, bei einer Breite der
Spulen von 1,2 cm.
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Nach
einer weiteren Ausführungsform der Erfindung, die sich
durch eine verbesserte Effizienz bei der Umwandlung der eingebrachten
Magnetfeldenergie in thermische Energie des zu erwärmenden Mediums
auszeichnet, werden ein erster und ein zweiter Draht eingesetzt,
die miteinander verdrillt sind. Durch das Verdrillen oder miteinander
Verwinden der beiden Einzeldrähte werden die erzeugten mechanischen
Längsschwingungen in vorteilhafter Weise zusätzlich
in Torsionsschwingungen überführt, die zu einer
zusätzlichen mechanischen Reibung zwischen den jeweiligen
Oberflächen der beiden Drähte führen,
wodurch wiederum der Wärmeeintrag in das Medium erhöht
und entsprechend die Zeit zum Erwärmen des Mediums in vorteilhafter
Weise verkürzt wird.
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Obgleich
hierbei die beiden eingesetzten Drähte bevorzugt aus dem
gleichen magnetostriktiven oder ferromagnetischen Werkstoffbestehen, kann
es ebenso vorgesehen sein, dass die Werkstoffe sich hinsichtlich
ihrer physikalischen Eigenschaften und Parameter oder auch der Materialdicke
unterscheiden, um z. B. zusätzlich Transversalschwingungen
und/oder Biegeschwingungen anzuregen, die den Wärmeeintrag
zusätzlich steigern.
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Nach
einem weiteren der Erfindung zugrunde liegenden Gedanken kann das
Heizelement zwei Teilelemente aus unterschiedlichen Werkstoffen
umfassen, die fest miteinander verbunden sind, und die sich hinsichtlich
ihrer jeweiligen Schallausbreitungsgeschwindigkeiten unterscheiden.
Die beiden Werkstoffe sind hierbei bevorzugt nach Art eines Bimetalls miteinander
verbunden, beispielsweise miteinander verklebt, verlötet
oder verschweißt, wodurch die mechanischen Längsschwingungen
des Heizelements in Transversalschwingungen überführt
werden. Bei einer entsprechenden geometrischen Ausgestaltung des
Heizelements ist es bei dieser Ausführungsform der Erfindung
mitunter auch möglich, die Längsschwingungen zusätzlich
oder alternativ in Torsionsschwingungen zu überführen,
z. B. wenn das Heizelement ähnlich der beiden miteinander
verdrillten Drähte ausgestalte wird.
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Nach
einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann das Heizelement
einen aus einem ersten Werkstoff bestehenden Kern umfassen, der mit
einem zweiten Werkstoff, z. B. Nickel, Kupfer, Chrom oder einem
sonstigen, bevorzugt inerten Material beschichtet ist, welches eine
gegenüber dem ersten Werkstoff unterschiedliche Schallausbreitungsgeschwindigkeit
aufweist. Hierbei kann das Heizelement im einfachsten Falle als
ein zumindest abschnittsweise geradlinig verlaufender Draht ausgebildet
sein, oder aber eine andere geometrische Form besitzen.
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Diese
Ausführungsform der Erfindung besitzt den Vorteil, dass
es bedingt durch die unterschiedlichen Schallausbreitungsgeschwindigkeiten
zwischen dem Kern und der diesen umgebenden Beschichtung zu einer
Art molekularer Reibung kommt, die ihrerseits wiederum zu einer
zusätzlichen Erwärmung des Drahtes führt,
welche durch die bevorzugt nur wenige Zehntel Millimeter dicke Beschichtung hindurch
direkt in das Medium übertragen wird.
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Nach
einem weiteren der Erfindung zugrunde liegenden Gedanken besitzt
das Heizelement die Form einer Spirale, welche sich entlang des
Behältnisses erstreckt, und die bevorzugt einen Durchmesser
von wenigstens 3 mm und eine Ganghöhe von wenigsten 1 mm
aufweist. Durch diese Ausgestaltung des Heizelements kann in vorteilhafter
Weise eine verbesserte Durchmischung des Mediums während
seiner Erwärmung erhalten werden, da sich die Spirale,
bzw. deren Windungen beim Anlegen der einander entgegenwirkenden
magnetischen Wechselfelder mit der Frequenz der Wechselfelder zusammenzieht
und wieder ausdehnt, was wiederum dazu führt, dass das
Medium im Bereich der Spiralwindungen durch diese alternierend verdrängt
wird.
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Ein
weiterer Vorteil der spiralartigen Ausführungsform des
Heizelements besteht darin, dass die Oberfläche des Heizelements
insgesamt vergrößert wird, was den Wärmeübergang
vom Heizelement auf das Medium ebenfalls verbessert.
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Nach
einer weiteren alternativen Ausführungsform der Erfindung
kann das Heizelement als ein mit dem zu erwärmenden Medium
gefülltes Hohlrohr aus ferromagnetischem oder magnetostriktivem Werkstoff
ausgestaltet sein. Hierbei sind die Windungen der wechselweise in
entgegen gesetzter Richtung von Strom durchflossenen Spulen in vorteilhafter
Weise im Abstand der halben Wellenlänge der mechanischen
Längsschwingung des Hohlrohres bevorzugt unmittelbar auf
die Außenoberfläche des Hohlrohres aufgewickelt.
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Die
zuvor beschriebene Ausführungsform der Erfindung, die insbesondere
zu einer direkten Erwärmung von Flüssigkeitsdruckleitungen
wie Dieseleinspritzleitungen oder Benzineinspritzleitungen in einem
entsprechenden Diesel- oder Benzinmotor eingesetzt werden kann,
bietet den Vorteil, dass die Flüssigkeitsdruckleitung nicht
nur rein induktiv, sondern zusätzlich auch in erfindungsgemäßer
Weise aufgrund der mechanischen Längsschwingungen erwärmt
wird, wodurch sich die pro Zeiteinheit eingebrachte Wärmemenge
zusätzlich steigern lässt. Zudem ergibt sich gegenüber
den zuvor erwähnten ohmschen Widerstandsheizelementen,
die an der Außenseite einer Zuleitung angebracht sind der
Vorteil, dass zu Beginn des Erwärmungsvorgangs nicht zuerst
die gesamt Leitung von außen nach innen hin erwärmt
werden muss, um im Anschluss daran das Medium zu erwärmen,
sondern dass der Energieübertrag der in mechanische Längsschwingungen
versetzten Leitung von vorn herein in erster Linie im Bereich der
Kontaktfläche zwischen der Innenwand der Leitung und dem
Medium erfolgt. Demgemäß wird die benötigte
Zeitdauer zum Aufheizen des Mediums in vorteilhafter Weise weiter
verkürzt.
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Bei
der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Frequenz
der von den Spulen erzeugten magnetischen Wechselfelder, die bevorzugt größer
als 1 kHz ist, in vorteilhafter Weise durchstimmbar, wodurch das
Auffinden der durch den Abstand der Spulen sowie den Werkstoff des
Heizelements bestimmten Resonanzfrequenz in der Praxis sehr erleichtert
wird.
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Die
Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die Zeichnungen anhand
einer bevorzugten Ausführungsform am Beispiel einer Anordnung
zur Einspritzung von Harnstofflösung beschrieben.
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In
den Zeichnungen zeigen
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1 eine
schematische Querschnittsdarstellung einer Anordnung zur Zufuhr
von Harnstofflösung aus einem Vorratsbehälter
in den Abgasstrom eines Verbrennungsmotors, bei welchem die Zufuhrleitung
durch eine erfindungsgemäße Anordnung nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren beheizbar ist,
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2a eine
schematische ausschnittsweise Darstellung eines aus zwei miteinander
verbundenen Teilelementen geformten Heizelements,
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2b eine
schematische ausschnittsweise Darstellung eines aus zwei miteinander
verdrillten Drähten geformten Heizelements,
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2c eine
schematische ausschnittsweise Darstellung eines als Spirale ausgestalteten
Heizelements, und
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2d eine
schematische ausschnittsweise Darstellung einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung, bei der das Heizelement als ein das Medium führendes
Innenhohlrohr aus einem magnetostriktiven oder ferromagnetischen
Material ausgestaltet ist.
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Wie
in 1 gezeigt ist, umfasst eine erfindungsgemäße
Anordnung 1 zum Erwärmen von wässriger
Harnstofflösung 2, die in einem lediglich schematisch
gezeigten Flüssigkeitsvorratsbehälter 4 aufbewahrt
und von diesem über eine schlauchartige Zuleitung 6 einer
Harnstoffeinspritzeinrichtung 8 zugeführt wird,
welche die wässrige Harnstofflösung 2 in
das durch die Pfeile 10 angedeutete Abgas eines nicht dargestellten Dieselmotors
einspritzt, eine, Vielzahl von Spulen 12a, 12b, 12c, 12d und 12e,
die um die Flüssigkeitszuleitung 6 herum angeordnet
sind. Die Spulen können eine Breite von z. B. 1,2 cm bzw. 2,8
cm besitzen, und sind z. B. in einem Abstand z. B. 3,4 cm bzw. 5,2
cm angeordnet.
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Innerhalb
der Flüssigkeitszuleitung 6 ist in erfindungsgemäßer
Weise ein Heizelement 14 aus einem ferromagnetischen oder
aus einem magnetostriktiven Werkstoff angeordnet, welches bei der
in 1 gezeigten Ausführungsform der Erfindung
als ein sich gradlinig entlang der Zuleitung 6 erstreckender
Draht 14a ausgestaltet ist. Das eine Ende des Drahtes 14a,
der bevorzugt lediglich frei in der Zuleitung 6 liegt,
in dieser jedoch auch durch nicht näher gezeigte Haltemittel
fixiert sein kann, erstreckt sich hierbei bevorzugt um einen Abstand
B in einen flanschartigen Anschlussabschnitt 16 der Harnstoffeinspritzeinrichtung 8 hinein,
in welchem die Flüssigkeitsleitung 6 dichtend
mit der Harnstoffeinspritzeinrichtung verbunden ist. Hierdurch wird
erreicht, dass auch dieser Abschnitt der Flüssigkeitszuleitung 6 beheizbar
ist, so dass sich nach dem Einfrieren der Harnstofflösung
in der Zuleitung 6 im Anschlussabschnitt 16 kein
Eispfropfen bilden kann, der sich nur sehr langsam auflöst
und hierdurch die Inbetriebnahme der Anordnung 1 verzögert.
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Wie
der Darstellung von 1 weiterhin entnommen werden
kann, sind die Spulen 12a bis 12e elektrisch in
Reihe geschaltet, wobei sich die Windungsrichtung zwischen benachbarten
Spulen jeweils unterscheidet, was in der Darstellung von 1 schematisch
durch die jeweils mit einem Kreuz, bzw. mit einem Punkt versehenen
Kreise angedeutet ist, die die Spulenwindungen schematisch andeuten.
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Die
Anschlussleitungen 18a und 18b der im Bereich
der Enden des Heizelements 14 angeordneten Spulen 12a und 12e sind
mit einer elektrischen Wechselspannungsquelle 20 verbunden,
die die Spulen mit einer Wechselspannung beaufschlagt, sodass innerhalb
der Spulen einander entgegengerichtete Magnetfelder erzeugt werden,
die das megnetostriktive oder ferromagnetische Material des Heizelements 14 jeweils
mit einer magnetischen Kraft beaufschlagen. Die magnetischen Kräfte,
die in den jeweils durch die Spulen definierten Bereichen wechselweise
auf das Heizelement 14 wirken und dieses wechselweise komprimieren
und expandieren, sind in 1 durch die unterhalb der Spulen 12a bis 12e angeordneten
Pfeile angedeutet.
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Wie
der Darstellung von 1 weiterhin entnommen werden
kann, sind die Zentren der Spulen 12a bis 12e jeweils
in einem Abstand D voneinander angeordnet, der bevorzugt der Hälfte
der Wellenlänge λ der mechanischen Längsschwingung
des Heizelements 14 entspricht, die von der Länge
des Heizelements 14 sowie dessen Materialzusammensetzung
abhängt.
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Der
Abstand D zwischen den Spulen 12 kann beispielsweise wie
bei der von der Anmelderin eingesetzten Versuchsanordnung bei einem
ca. 2 m langen Stahldraht mit der zuvor beschriebenen Materialzusammensetzung
und einer Dicke von 0,8 mm im Bereich von ca. 3,4 cm liegen, wobei
die Spulen selbst eine Breite von ca. 1,2 cm besitzen und die schlauchartige
Zufuhrleitung 6 einen Innendurchmesser von 4 mm aufweist.
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Die
Frequenz F der von den Spulen 12 erzeugten magnetischen
Wechselfelder zur Anregung der Längsschwingungen des Heizelements 14 entspricht
bevorzugt der Resonanzfrequenz der Longitudinalschwingungen des
Heizelements 14. Sie wird bevorzugt empirisch dadurch ermittelt,
dass die Wechselspannungsquelle 20 solange durchgestimmt wird,
bis die akustisch wahrnehmbare Schallamplitude, dh. die Lautschtärke
der Longitudinalschwingungen des Heizelements 14 ein Maximum
annimmt. Nach dem Auffinden des Lautstärkemaximums kann eine
Feinabstimmung der Frequenz der Wechselspannungsquelle 20 dadurch
erfolgen, dass die Größe des durch die Spulen 12 fließenden
Wechselstroms gemessen und durch einen Feinabgleich der Frequenz
der Wechselspannungsquelle 20 auf einen Maximalwert eingestellt
wird.
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Nach
einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann das Heizelement
als ein stabförmiges Element 14b ausgestaltet
sein, das ein erstes Teilelement 22a und ein zweites Teilelement 22b umfasst, die
nach Art eines Bimetalls miteinander verbunden sind. Die Teilelemente 22a und 22b bestehen
dabei aus verschiedenen ferromagnetischen oder magnetostriktiven
Werkstoffen, deren Schallausbreitungsgeschwindigkeiten sich voneinander
unterscheiden, so dass das Heizelemente 14 ebenfalls zu
Transversalschwingungen angeregt wird, die in 2a durch die
Pfeile 24 angedeutet sind.
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Wie
weiterhin in der Darstellung von 2c gezeigt
ist, kann das Heizelement zwei miteinander verdrillte Drähte 14c umfassen,
die die durch die magnetischen Wechselfelder angeregten mechanischen
Längsschwingungen in Torsionsschwingungen überführen,
die in 2c durch die Pfeile 26 angedeutet
sind.
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Gemäß der
weiteren in 2d dargestellten Ausführungsform
der Erfindung ist das Heizelement als eine Spirale 14d ausgestaltet,
die aus einem ferromagnetischen oder magnetostriktiven Werkstoff besteht,
und die gewünschten Falls auch mit einer Beschichtung oder
einem Schutzüberzug aus einem inerten Material überzogen
sein kann. Die Spirale 14d kann beispielsweise einen Durchmesser
von wenigstens 3 mm und eine Ganghöhe von wenigsten 1 mm
aufweisen und erstreckt sich über die gesamte Länge
der schlauchartigen Zuleitung oder zumindest über eine
Teil derselben hinweg.
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Schließlich
kann das Heizelement als ein mit dem zu erwärmenden Medium 6 gefülltes
Hohlrohr 14e aus einem ferromagnetischen oder magnetostriktiven
Werkstoff ausgestaltet sein, z. B. als Stahldruckleitung. In diesem
Falle ist das Hohlrohr 14e in gleicher Weise wie die Flüssigkeitszuleitung
der zuvor beschriebenen Ausführungsformen auf seiner Außenseite
mit den Spulen 12 umgeben und wird durch die magnetischen
Wechselfelder der Spulen zu jeweils abschnittsweise einander entgegen
gerichteten mechanischen Längsschwingungen mit einer Frequenz
im Ultraschallbereich angeregt, die sich auf das Medium 6 im
inneren des Hohlrohres 14e übertragen und dieses
erwärmen.
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Wie
in 1 ebenfalls mit gezeigt ist, wird die erfindungsgemäße
Anordnung 1 bevorzugt in Verbindung mit einer Harnstoffeinspritzeinrichtung 8 verwendet,
bei der der Vorratsbehälter 4 durch eine Druckluftquelle 30 mit
Druckluft beaufschlagt wird, welche die Harnstofflösung 2 durch
die Zuleitung 6 in Richtung der Harnstoffeinspritzeinrichtung 8 fördert. Hierdurch
ergibt sich im Gegensatz zu mechanischen Förderpumpen der
Vorteil, dass infolge des unmittelbaren Kontakts der Außenseite
des Heizelements 14 mit der Harnstofflösung 2 letztere
im Falle eines Einfrierens der Lösung nach dem Aktivieren der Spulen 12 in
kürzester Zeit einen Flüssigkeitsfilm um das Heizelement 14 herum
bildet. Dieser Flüssigkeitsfilm bewirkt in Verbindung mit
dem im Vorratsbehälter 4 anliegenden Druck, dass
die Harnstofflösung ohne Verzögerung zur Einspritzeinrichtung 8 gefördert
wird.
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Bei
dieser Ausführungsform der Erfindung ist es weiterhin vorgesehen,
dass die Einspritzeinrichtung 8 ein Magnetventil 32 umfasst,
das eingangsseitig mit der Flüssigkeitszuleitung 6 sowie
der Druckluftquelle 30 verbunden ist, und das über
eine nicht näher dargestellte elektrische Steuerungseinrichtung getaktet
wird, um die Harnstofflösung 2 mit der Druckluft
zu vermischen und das Gemisch über die schematisch angedeutete
Düse 34 in den Abgasstrom 10 zu injizieren.
Die Druckluft dient hierbei bevorzugt als Trägermedium
für die Harnstofflösung 2, die z. B. über
eine nicht näher gezeigte, dem Magnetventil 32 nachgeordnete
weitere Düse in einen mischrohrartigen Zufuhrabschnitt 36 eingebracht wird,
an dessen Ende sich die Düse 34 befindet.
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- 1
- erfindungsgemäße
Anordnung
- 2
- Medium/Harnstofflösung
- 4
- Vorratsbehälter
- 6
- Flüssigkeitszuleitung
- 8
- Harnstoffeinspritzeinrichtung
- 10
- Abgas
- 12a
bis e
- elektrische
Spulen
- 14
- Heizelement
- 14a
- geradliniger
Draht
- 14b
- stabförmiges
Heizelement aus zwei Teilelementen
- 14c
- verdrillter
Draht
- 14d
- Spirale
- 14e
- Hohlrohr
- 16
- Anschlussabschnitt
- 18a,
b
- elektrische
Anschlussleitungen
- 20
- Wechselspannungsquelle
- 22a
- erstes
Teilelement
- 22b
- zweites
Teileement
- 24
- Pfeile
- 26
- Pfeile
- 30
- Druckluftquelle
- 32
- Magnetventil
- 34
- Düse
- 36
- mischrohrartiger
Zufuhrabschnitt
- B
- Breite
des Anschlussabschnitts
- D
- Abstand
der Spulenzentren
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 4432576
A1 [0004]
- - DE 2363244 A [0005]
- - DE 19732834 A1 [0007]