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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines Gelenkaußenteils
eines Gleichlaufgelenks mit einem Gelenkstück, das an seinem Innenumfang
eine Vielzahl von Kugellaufbahnen aufweist, und einem Gelenkboden
mit einem Achszapfen, bei dem das Gelenkstück und der den
Achszapfen aufweisende Gelenkboden miteinander durch Schweißen
verbunden werden.
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Weiterhin
bezieht sich die Erfindung auf ein Gelenkaußenteil eines
Gleichlaufgelenks, umfassend ein Gelenkstück, das an seinem
Innenumfang eine Vielzahl von Kugellaufbahnen aufweist, und einen
Gelenkboden mit einem Achszapfen, wobei das Gelenkstück
und der den Achszapfen aufweisende Gelenkboden miteinander verschweißt
sind und eine umlaufende Schweißnaht zwischen Stoßflächen
des Gelenkstücks und des Gelenkbodens gebildet ist.
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Ein
derartiges Gelenkaußenteil ist aus der
DE 10 2004 062 844 A1 bekannt.
Weiterhin wird dort offenbart, das Gelenkstück und den
Gelenkboden durch Reibschweißen miteinander zu verbinden.
Im Zusammenhang mit der Herstellung einer Zwischenwelle, die mit
einem Gelenkinnenteil eines Gleichlaufgelenks verschweißt
ist, wird ferner offenbart, nach dem Herstellen der Schweißverbindung
eine Wärmebehandlung vorzunehmen, um die Zwischenwelle
und das Gelenkinnenteil zu härten. Für die Herstellung
eines Gelenkaußenteils ist eine solche Vorgehensweise technisch
und zeitlich aufwändig.
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Weiterhin
ist aus der
DE 40 23
019 A1 eine Einheit aus einer Radnabe und einem Gleichlaufgelenk
bekannt, bei der ein Gelenkstück des Gleichlaufgelenks
auf einen Wellenabschnitt der Radnabe aufgesteckt und an diesen
angeschweißt ist. An der Radnabe ist ein Wälzlager
zwischen dem Gelenkstück und dem Wellenabschnitt eingespannt
und durch die Schweißverbindung zwischen dem Gelenkstück
und dem Wellenabschnitt der Radnabe fixiert. Die Herstellung der
Schweißverbindung erfolgt durch Laserenergie, wobei eine
oder mehrere vollständige Umfangsschweißungen
vorgesehen werden können. Laserschweißverfahren
sind jedoch apparativ sehr aufwändig.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Herstellung eines Gelenkaußenteils
weiter zu vereinfachen und kostengünstiger zu gestalten.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Herstellung eines Gelenkaußenteils
eines Gleichlaufgelenks gemäß Patentanspruch 1
gelöst. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren,
das sich auf die Herstellung eines Gelenkaußenteils bezieht,
welches ein Gelenkstück mit einer Vielzahl von Kugellaufbahnen am
Innenumfang und einen Gelenkboden mit einem Achszapfen aufweist,
werden das Gelenkstück und der Gelenkboden miteinander
durch Schweißen verbunden. Das Gelenkstück und
der Gelenkboden werden nach dem Härten der Kugellaufbahnen
sowie einer gegebenenfalls erforderlichen Fertigbearbeitung der
Kugellaufbahnen mit an ihren Stirnseiten ausgebildeten Stoßflächen
in Anlage gebracht und an diesen durch ein Impulsschweißverfahren
im wesentlichen ohne Beeinträchtigung der Gefügestruktur
der Kugellaufbahnen miteinander verbunden.
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Dies
ermöglicht im Vergleich zu den vorstehend genannten Verfahren
nach dem Stand der Technik eine erheblich kürzere Fertigungszeit
sowie einen geringeren Aufwand an Fertigungsmitteln. Hieraus resultiert
eine schnelle und kostengünstige Herstellung.
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Zudem
bleibt die thermische Beanspruchung insbesondere des Gelenkstücks
und der Kugellaufbahnen desselben minimal. Infolgedessen ist es möglich,
in Bezug auf die Kugellaufbahnen bereits fertig bearbeitete Gelenkstücke
an einen Gelenkboden anzuschweißen. Die Schweißnaht
kann dabei sehr nahe an den Kugellaufbahnen positioniert werden.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung werden die Stoßflächen
durch Kondensatorentladungsschweißen miteinander verbunden. Der
eigentliche Schweißvorgang beträgt in diesem Fall
lediglich wenige Millisekunden. Das gesamte Bauteil wird hierbei
kaum wärmer als etwa 60 bis 70°C. Zudem bleibt
die Wärmeeinflusszone insgesamt sehr klein.
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Durch
das Schweißen kann es allerdings im Bereich der Schweißnaht
zu einer starken Aufhärtung kommen. Dem kann zum Beispiel
durch ein Vorwärmen der zu fügenden Komponenten
vorgebeugt werden. Vorzugsweise wird das Gelenkaußenteil
zumindest im Bereich seiner Schweißstelle vor dem Schweißen
auf eine Temperatur im Bereich von 50 bis 80°C gebracht.
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Weiterhin
können zur Verminderung der Abschreckwirkung unmittelbar
nach dem Verschweißen ein oder mehrere Nachimpulse zum
Wärmeeintrag in das Gelenkaußenteil eingebracht
werden, so dass die Schweißnaht etwas langsamer abkühlt
und mehr Zeit für Gefügeumgitterungsprozesse zur
Verfügung steht, wodurch letztlich die Härte verringert
und die Duktilität erhöht wird.
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Gemäß einer
weiteren, vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung werden während
des Schweißens das Gelenkstück und der Gelenkboden
an ihren Stoßseiten mit einer voreingestellten Axialkraft
gegeneinander gepresst. Durch eine Abstimmung der Schweißenergie
und der axialen Schweißkraft lassen sich die Schweißergebnisse
sehr gut reproduzieren und überwachen.
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Weiterhin
ist es möglich, an dem Gelenkstück zunächst
ein Gelenkinnenteil sowie Kugeln zu montieren und das Gelenkstück
erst danach an den Gelenkboden anzuschweißen. Da die Kugellaufbahnen
bereits vor dem Schweißen fertigbearbeitet werden können
und durch das Schweißen nicht beeinträchtigt werden,
und da ferner die Wärmeeinflusszone bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren sehr klein bleibt, ist es möglich, zunächst
Innenkomponenten des Gelenks oder Baugruppen desselben an dem Gelenkstück
zu montieren und diese Einheit dann mit dem Gelenkboden zu verschweißen.
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Die
oben genannte Aufgabe wird weiterhin durch ein Gelenkaußenteil
eines Gleichlaufgelenks gemäß Anspruch 7 gelöst.
Das erfindungsgemäße Gelenkaußenteil
umfasst ein Gelenkstück, das an seinem Innenumfang eine
Vielzahl von Kugellaufbahnen aufweist, und einen Gelenkboden mit
einem Achszapfen, wobei das Gelenkstück und der den Achszapfen
aufweisende Gelenkboden miteinander verschweißt sind und
eine umlaufende Schweißnaht zwischen Stoßflächen
des Gelenkstück und des Gelenkboden gebildet ist. Dabei
ist zwischen dem Gelenkstück und dem Gelenkboden ein radial
innenseitig an die Schweißnaht angrenzendes Labyrinth vorgesehen.
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Diese
Stoßgeometrie eignet sich besonders für das vorstehend
beschriebene Herstellungsverfahren. Zudem wird ein Verziehen des
Bauteils vermieden und die Gefahr einer Gefügebeeinträchtigung der
Kugellaufbahnen verringert. Auch können Schweißperlen
nicht zu den Kugellaufbahnen vordringen.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Gelenkaußenteils weist das Labyrinth auf Seiten des Gelenkstück
und/oder des Gelenkbodens eine ringnutförmige Auskehlung
sowie einen radial anschließenden Spalt mit geringerer Axialweite
auf. Durch die Auskehlung wird eine Verjüngung der Bauteilstruktur
der betreffenden Komponente erzielt, welche es ermöglicht,
die Ableitung der während des Schweißvorgang entstehende
Wärme in eine bestimmte Richtung zu unterbinden und in eine
andere zu kanalisieren. So können beispielsweise an dem
Gelenkaußenteil die Kugellaufbahnen durch eine solche Auskehlung
gegenüber der Schweißnaht isoliert werden. Dadurch
können das Gelenkstück und der Gelenkboden sehr
nahe zu den Kugellaufbahnen miteinander gefügt werden.
Das Gelenkstück lässt sich so als im Wesentlichen
zylindrische Scheibe herstellen, dessen Axiallänge derjenigen
der Kugellaufbahnen entspricht.
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Die
Auskehlung kann beispielsweise unmittelbar an die Schweißnaht
angrenzend angeordnet werden. Sie lässt sich so im Zusammenhang
mit der Vorbereitung der Stoßfläche sehr einfach
fertigen. Zwischen der Auskehlung und der Schweißnaht kann jedoch
auch ein Absatz vorgesehen werden.
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Es
hat sich herausgestellt, dass durch die Anordnung eines Labyrinths
zwischen den Stirnflächen des Gelenkstücks und
des Gelenkbodens besonders gute Ergebnisse erzielt werden. Vorzugsweise
wird die Schweißnaht in Radialrichtung mit einer Breite
von 1 bis 2 mm ausgeführt.
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Mit
der vorstehend erläuterten Geometrie in Verbindung mit
einem Impulsschweißverfahren kann sichergestellt werden,
dass die Gefügestruktur der gehärteten Kugellaufbahnen
durch die Schweißnaht unbeeinträchtigt ist.
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Dies
kommt vorzugsweise dadurch zum Ausdruck, dass die Kugellaufbahnen
entlang ihres Verlaufs eine gleich bleibende Oberflächenhärte
aufweisen.
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Weiter
ist zu beobachten, dass im Idealfall die Schweißaufhärtung
um die Schweißnaht bis zu den Kugellaufbahnen abgeklungen
ist.
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Vorzugsweise
sind das Gelenkstück und der Gelenkboden aus Vergütungsstahl
wie beispielsweise CF53 oder C45 gefertigt. In diesem Fall ist die Härte
des Gelenkstücks und des Gelenkbodens in einem Abstand
von 1,5 mm von der Schweißnaht auf unter 250 HV abgeklungen.
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Gemäß einer
weiteren, vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist der Achszapfen
einen Anschlussabschnitt für eine in Umfangsrichtung formschlüssige
Kraftübertragung auf. Dies gestattet eine lösbare
Ankopplung an eine Welle oder eine Radnabe innerhalb eines Antriebsstrangs,
so dass das Gelenk im Schadensfall einfach ausgetauscht werden kann.
Der Achszapfen kann dabei als Hohlwelle oder als Vollwelle, gegebenenfalls
integral mit dem Gelenkboden, ausgeführt sein.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Die Zeichnung zeigt in:
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1 eine
räumliche Ansicht eines Gelenkaußenteils für
ein Gleichlaufgelenk nach einem ersten Ausführungsbeispiel,
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2 eine
Längsschnittansicht des Gelenkaußenteils nach 1 vor
dem Verschweißen des Gelenkstücks mit dem Gelenkboden,
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3 eine
Detailansicht der Stirnseiten des Gelenkstücks und des
Gelenkbodens mit an diesen ausgebildeten Stoßflächen,
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4 eine
Detailansicht der Schweißnaht im Schnitt,
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5 ein
Diagramm zur Veranschaulichung des Härteverlaufs in Abhängigkeit
des Abstands von der Schweißnaht, und in
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6 eine
räumliche Ansicht eines Gelenkaußenteils für
ein Gleichlaufgelenk nach einem zweiten Ausführungsbeispiel
mit modifizierten Stoßflächen.
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Das
in den 1 bis 5 dargestellte erste Ausführungsbeispiel
zeigt ein Gelenkaußenteil 1 für ein Gleichlaufgelenk.
Gleichlaufgelenke werden beispielsweise in Kraftfahrzeugen eingesetzt,
um Drehmomente zwischen zueinander angewinkelten und/oder versetzten
Drehachsen zu übertragen. Je nach Einsatzzweck können
Gleichlaufgelenke als Festgelenke oder als Verschiebegelenke mit
Axialausgleich ausgeführt werden. Zudem wird zwischen Kugelgelenken
und Tripodegelenke unterschieden. Das nachfolgend näher
erläuterte Gelenkaußenteil 1, das im
Zusammenhang mit einem Kugelgelenk beschrieben wird, lässt
sich prinzipiell für alle genannten Gelenktypen verwenden.
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Das
Gelenkaußenteil 1 umfasst ein Gelenkstück 2,
das an seinem Innenumfang eine Vielzahl von Kugellaufbahnen 3 aufweist.
Unter dem Begriff „Kugellaufbahnen" werden im Hinblick
auf die Verwendung des Gelenkaußenteils 1 in einem
Tripodegelenk vorliegend auch Laufbahnen solcher Gelenke verstanden,
obgleich dort die drehmomentübertragenden Wälzkörper
zwar gekrümmte Wälzflächen aufweisen,
jedoch im strengen Sinn keine Kugeln darstellen. Das Gelenkstück 2 ist,
wie in 2 gezeigt, im Wesentlichen scheibenförmig
ausgebildet und kann einen im Wesentlichen zylindrischen Außenumfang
aufweisen. Dabei erstrecken sich die Kugellaufbahnen 3 jeweils über
die gesamte Axiallänge des Gelenkstücks 2.
Da das Gelenkstück 2 zudem in Axialrichtung an
beiden Seiten offen ist, lassen sich die Kugellaufbahnen 3 sehr
gut herstellen.
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Weiterhin
umfasst das Gelenkaußenteil 1 einen zunächst
separaten Gelenkboden 5, der an das Gelenkstück 2 angeschweißt
ist und eine Axialöffnung 4 des Gelenkstücks 2 verschließt.
Der Gelenkboden 5 ist an seiner zu dem Gelenkstück 2 weisenden
Seite mit Ausnehmungen 6 versehen, welche einen Aufnahmeraum
für die hier nicht näher dargestellten Innenkomponenten
des Gelenks, insbesondere ein Gelenkinnenteil, einen Käfig
sowie Kugeln, bei einer Beugung desselben bereitstellen.
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An
dem Gelenkboden 5 ist an der dem Gelenkstück 2 gegenüberliegenden
Seite ein Achszapfen 7 vorgesehen. Dieser Achszapfen 7 kann
entweder integral mit dem Gelenkboden 5 ausgeformt oder eigens
an diesem befestigt sein. Über den Achszapfen 7 lässt
sich das' Gelenkaußenteil 1 an eine Komponente
eines Antriebsstrangs anschließen. Bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel ist dieser Anschluss lösbar
ausgebildet. Hierzu kann beispielsweise an einem axialen Endabschnitt
des Achszapfens 7 ein Anschlussabschnitt 8 für
eine in Umfangsrichtung formschlüssige Kraftübertragung,
insbesondere eine Verzahnungsstruktur, vorgesehen werden. Bei dem
dargestellten Ausführungsbeispiel mit integraler Bauweise
ist der Achszapfen 7 beispielhaft als Vollwelle ausgeführt.
Es ist jedoch auch möglich, insbesondere bei Verwendung
eines an dem Gelenkboden 2 eigens befestigten Achszapfens,
den Achszapfen als Hohlwelle auszuführen.
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Die
Schweißverbindung zwischen dem Gelenkstück 2 und
dem Gelenkboden 5 ist in 4 näher
dargestellt. Zur Abdichtung des Gelenkaußenteils 1 ist
eine umlaufende Schweißnaht 9 zwischen stirnseitigen
Stoßflächen 10 und 11 des Gelenkstücks 2 und
des Gelenkbodens 5 vorgesehen. Radial innenseitig der Schweißnaht 9 ist
zwischen dem Gelenkstück 2 und dem Gelenkboden 5 ein
Labyrinth 12 vorgesehen, so dass sich das Gelenkstück 2 und der
Gelenkboden 5 an entsprechenden Abschnitten ihrer Stirnseiten 13 bzw. 14 nicht
berühren, sondern mit einem geringen Spaltmaß von
maximal 2 bis 3 mm voneinander beabstandet sind.
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Die
Schweißnaht 9 ist vorzugsweise unmittelbar angrenzend
an den Außenumfang des Gelenkstücks 2 angeordnet.
Der Gelenkboden 5 ist dementsprechend weit radial nach
außen geführt. Die Breite der Schweißnaht 9 beträgt
in Radialrichtung etwa 1 bis 2,5 mm.
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Prinzipiell
kann das Labyrinth 12 durch einen ringförmigen
Spaltraum zwischen dem Gelenkstück 2 und dem Gelenkboden 5 gebildet
werden. Vorzugsweise weist das Labyrinth 12 jedoch zusätzlich
auf Seiten des Gelenkstücks 2 und/oder des Gelenkbodens 5 eine
ringnutförmige Auskehlung 15 auf. Diese grenzt
bei dem ersten Ausführungsbeispiel radial innenseitig unmittelbar
an die Schweißnaht 9 an, so dass sich dort gegenüber
dem radial nach innen fortgesetzten Spalt 16 eine größere
Axialweite ergibt.
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Durch
die Auskehlung 15, die bei der Schweißvorbereitung
der Stoßfläche 10 des Gelenkstücks 2 durch
einen Rücksprung 17 angelegt wird, lässt
sich die Gefahr des Eindringens von Schweißperlen zu den
Innenkomponenten eines Gelenks verringern. Zudem kann so die Wärmeinflusszone
um die Schweißnaht 9 beeinflusst werden, um eine
Wärmeableitung in eine gewünschte Richtung zu
kanalisieren. An dem Gelenkstück 2 können
dadurch die der Schweißnaht 9 am nächsten
liegenden Bereiche der bereits gehärteten Kugellaufbahnen 3 gegen
eine deren Härtung gefährdende Erwärmung
geschützt werden.
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Da
das Gelenkstück 2 und der Gelenkboden 5 beim
Schweißen axial zusammengedrückt werden, somit
beide Komponenten durch das Aufschmelzen der Stoßflächen 10 und 11 etwas
ineinander einsinken, kann an einer der Stoßflächen,
beispielsweise der zurückgesetzten Stoßfläche 10 an
der Stirnseite 13 des Gelenkstücks 2 ein
dachkantförmiger Vorsprung 18 vorgesehen werden.
Dieser bildet mit der gegenüberliegenden Stoßfläche 11 an
der Stirnseite 14 des Gelenkbodens 5 zunächst
eine schmale, ringförmige Anlagefläche, so dass
der Vorsprung 18 bei einem Widerstandsschweißverfahren
zuverlässig aufgeschmolzen wird.
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Durch
den Einsatz eines Impulsschweißverfahrens lässt
sich der Wärmeeintrag in das Gelenkstück 2 und
den Gelenkboden 5 sehr gering halten. Dies ist deswegen
von Bedeutung, weil gemäß der Erfindung das Gelenkstück 2 und
der Gelenkboden 5 miteinander verschweißt werden,
nachdem die Kugellaufbahnen 3 gehärtet und gegebenenfalls
fertigbearbeitet worden sind. Eine zu starke Erwärmung der
Kugellaufbahnen 3 würde das Härtungsgefüge beeinträchtigen
und zu einem Abfall der ursprünglich eingestellten Härtewerte
der Kugellaufbahnen 3 führen. Angesichts der im
Betrieb auftretenden Beanspruchungen der Kugellaufbahnen 3 wäre
die Lebensdauer eines solchen Gelenks stark eingeschränkt.
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Erfindungsgemäße
Gelenkaußenteile 2 zeichnen sich daher dadurch
aus, dass diese trotz der relativen Nähe der Schweißnaht 9 zu
den Kugellaufbahnen 3 an den Kugellaufbahnen 3 eine
durch die Schweißnaht 9 unbeeinträchtigte
Gefügestruktur aufweisen. Dies lässt sich beispielsweise
dadurch feststellen, dass die Kugellaufbahnen 3 entlang
ihres Verlaufs eine gleich bleibende Oberflächenhärte
besitzen.
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Eine
im Bereich der Schweißnaht 9 unvermeidliche Schweißaufhärtung
ist bis zu den Kugellaufbahnen 3 abgeklungen. 5 zeigt
den Verlauf der Oberflächenhärte an einem aus
CF53 gefertigten Gelenkstück 2 und einem aus C45
gefertigten Gelenkboden 5 in Abhängigkeit des
Abstands von der Schweißnaht 9. Durch das Schweißen
werden in unmittelbarer Nähe der Schweißnaht 9 Härtewerte
von bis zu 700 HV (Vickershärte) erreicht, die jedoch in
einem Abstand von 1,5 mm von der Schweißnaht 9 auf unter
250 HV abgeklungen sind.
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Ein
weiteres Ausführungsbeispiel ist in 6 dargestellt.
Dieses stellt eine Abwandlung des ersten Ausführungsbeispiels
dar, wobei einander entsprechende Elemente in dem ersten und zweiten
Ausführungsbeispiel mit den gleichen Bezugszeichen versehen
sind. Das zweite Ausführungsbeispiel unterscheidet sich
von dem ersten Ausführungsbeispiel primär durch
die Gestaltung der Schweißstelle bzw. des Labyrinths 12 zwischen
dem Gelenkstück 2 und dem Gelenkboden 5.
Letzterer ist hier, wie oben bereits angedeutet, mit einem als Hohlwelle
ausgeführten Achszapfen 7 versehen. Als Anschlussabschnitt 8 für
eine in Umfangsrichtung formschlüssige Kraftübertragung
dient eine Innenverzahnungsstruktur.
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Das
Labyrinth 12 des Gelenkaußenteils 1 nach
dem zweiten Ausführungsbeispiel umfasst einen ringförmigen
Spaltraum 16, der zwischen Stirnseiten 13 und 14 des
Gelenkstücks 2 und des Gelenkbodens 5 gebildet
ist. Weiterhin weist das Labyrinth 12 auf Seiten des Gelenkstücks 2 eine
ringnutförmige Auskehlung 15 auf, die sich um
ein Vielfaches des Spaltmaßes des Spaltraums 16,
welches auch hier maximal 2 bis 3 mm beträgt, axial in
die Stirnwand 13 des Gelenkstücks 2 hineinerstreckt. Hierdurch
wird eine besonders gute thermische Abschirmung der nächstliegenden
Abschnitte der Kugellaufbahnen 3 gegenüber der
Schweißnaht 9 erzielt. Alternativ oder ergänzend
kann eine entsprechende, gegebenenfalls nicht so tiefe Auskehlung auf
Seiten des Gelenkbodens 5 vorgesehen werden. Im Unterschied
zu dem ersten Ausführungsbeispiel ist zwischen der außenliegenden
Schweißnaht 9 und der ringnutförmige
Auskehlung 15 zusätzlich ein Absatz 19 vorgesehen.
Das Eindringen von Schweißperlen in den Innenraum des Gelenks
ist hier praktisch ausgeschlossen.
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Zur
Herstellung der vorstehend erläuterten Gelenkaußenteile 1 werden
zunächst das Gelenkstück 2 und der Gelenkboden 5 fertigbearbeitet,
bevor diese miteinander verschweißt werden. Insbesondere
werden an dem Gelenkstück 2 vor einem verschweißen
zunächst die Kugellaufbahnen 3 ausgebildet, gehärtet
und, sofern nötig, fertigbearbeitet.
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Zum
Schweißen kommt ein Impulsschweißverfahren zum
Einsatz. Zwar ist es prinzipiell möglich, die Stoßflächen 10 und 11 durch
Laserschweißen miteinander zu verbinden. Als besonders
vorteilhaft hat sich jedoch das Kondensatorentladungsschweißen
herausgestellt. Bei diesem Schweißverfahren wird ein Hochstromimpuls,
der über eine transformierte Kondensatorentladung erzeugt
wird, in das Gelenkstück 2 und den Gelenkboden 5 eingebracht,
die über ihre Stoßflächen 10 und 11 mit
einer voreingestellten Axialkraft gegeneinander gepresst werden.
Die reine Schweißzeit beträgt hier lediglich circa
10 ms. Bedingt durch diese extrem kurze Schweißzeit bleibt
die eingebrachte Energie auf eine sehr kleine Wärmeeinflusszone
um die Stoßflächen 10 und 11 beschränkt.
Derart geschweißte Gelenkaußenteile 1 kommen
praktisch kalt aus einer Schweißvorrichtung und bleiben
formbeständig. Hierdurch lassen sich sehr kurze Prozesszeiten
realisieren, die gegenüber anderen Schweißverfahren einen
erheblichen Zeitgewinn bedeuten. Während eines Werkstückwechsels
wird die Kondensatorbatterie der Schweißvorrichtung für
den nächsten Hochstromimpuls aufgeladen.
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Zum
Schweißen werden das Gelenkstück 2 und
der Gelenkboden 5 jeweils an eine Elektrode angeschlossen,
zueinander ausgerichtet und mit ihren Stoßflächen 10 und 11 gegeneinander
gedrückt. Bei Aufbringen des Hochstromimpulses verschweißen diese
dann miteinander.
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Durch
die Wärmeableitung der sehr lokal eingebrachten Schweißenergie
kommt es zu einer relativ hohen Abkühlgeschwindigkeit an
dem Gelenkstück 2 und dem Gelenkboden 5 und
damit zu einer verhältnismäßig starken
Aufhärtung. Durch einen gezielten Wärmeeintrag
kann die Abkühlgeschwindigkeit und damit die Aufhärtung
vermindert werden. Dazu ist es beispielsweise möglich,
unmittelbar nach dem Verschweißen ein oder mehrere Nachimpulse
in das Gelenkaußenteil 1 einzubringen, wodurch
sich dieses erwärmt.
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Alternativ
oder ergänzend ist es ferner möglich, die miteinander
zu fügenden Komponenten bereits vor dem Schweißen
zu erwärmen. So können diese beispielsweise zumindest
im Bereich der Stoßflächen 10 und 11 vor
dem Schweißen auf eine Temperatur im Bereich von etwa 50
bis 80°C gebracht werden.
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Die
vorstehend erläuterte Vorgehensweise gestattet es, an dem
Gelenkstück 2 bereits weitere Gelenkkomponenten,
wie beispielsweise ein Gelenkinnenteil oder einen Käfig
zu montieren, bevor das Gelenkstück 2 mit dem
Gelenkboden 5 verschweißt wird.
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Entsprechend
hergestellte Gelenkaußenteile 1 der vorstehend
erläuterten Bauart zeichnen sich durch eine besonders geringe
thermische Belastung aus. insbesondere werden bereits gehärteten
Kugellaufbahnen 3 nicht durch das Zusammenfügen
des Gelenkstücks 2 mit dem Gelenkboden 5 beeinträchtigt.
Eine entsprechend gebildete Schnittstelle bietet erhebliche Vorteile
im Hinblick auf die Vorbereitung der Komponenten eines Gelenkaußenteils 1.
Durch das vorstehend erläuterte Fügeverfahren
wird die Fertigung weiter vereinfacht. Zudem ergibt sich im Vergleich
zu herkömmlicherweise bei der Herstellung von Gelenkaußenteilen 1 eingesetzten
Fügeverfahren ein erheblicher Zeitgewinn verbunden mit
einer Verminderung des apparativen Aufwands in Bezug auf die Fertigungsmittel.
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Die
Erfindung wurde vorstehend anhand von Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Sie ist jedoch nicht auf diese
Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern umfasst
alle durch die Ansprüche definierten Ausgestaltungen.
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- 1
- Gelenkaußenteil
- 2
- Gelenkstück
- 3
- Kugellaufbahn
- 4
- Axialöffnung
- 5
- Gelenkboden
- 6
- Ausnehmung
- 7
- Achszapfen
- 8
- Anschlussabschnitt
- 9
- Schweißnaht
- 10
- Stoßfläche
am Gelenkstück
- 11
- Stoßfläche
an Gelenkboden
- 12
- Labyrinth
- 13
- Stirnfläche
am Gelenkstück
- 14
- Stirnfläche
am Gelenkboden
- 15
- Auskehlung
- 16
- Spalt
- 17
- Rücksprung
- 18
- dachkantförmiger
Vorsprung
- 19
- Absatz
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102004062844
A1 [0003]
- - DE 4023019 A1 [0004]