DE102007022458A1 - Elektromechanischer Auslöser für einen Leistungsschalter und Leistungsschalter mit einem solchen Auslöser - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen elektromechanischen Auslöser (1) für einen Leistungsschalter und einen Leistungsschalter mit einem Auslöser (1), der zum Unterbrechen eines durch einen elektrischen Leiter (4, 5) fließenden Stroms beim Auftreten einer Überlast dient und einen Aktuator (10) aufweist, welcher bei Überschreitung eines vorgegebenen Stromwerts bewegt wird, um den Leistungsschalter auszulösen. Um einen technisch einfachen Auslöser und einen entsprechenden Leistungsschalter zu erzielen, der zum Auslösen relativ wenig elektrische Energie benötigt, wird vorgeschlagen, dass die Bewegung des Aktuators (10) mittels eines piezoaktiven Polymers (13) erfolgt, das zwischen zwei einander gegenüberliegenden Elektroden (12) angeordnet ist.
Description
- Die Erfindung betrifft einen elektromechanischen Auslöser für einen Leistungsschalter und einen Leistungsschalter mit einem Auslöser gemäß den Ansprüchen 1 und 2.
- Leistungsschalter, insbesondere kompakte Niederspannungsleistungsschalter, mit elektromechanischen Auslösern sind bekannt. Die Leistungsschalter unterbrechen den fließenden Strom beim Auftreten einer Überlast und einem Kurzschluss. Der Auslöser umfasst einen Auslösebaustein, der meist als sogenanntes Maglatch ausgebildet ist, welches einen ferromagnetischen Stößel aufweist, der von einem Magnetfeld eines Permanentmagneten entgegen der von einer Feder ausgeübten Kraft gehalten wird, wobei die Feder als Energiespeicher dient. Die Auslösung erfolgt jeweils bei Überschreitung eines vorgegebenen Stromwerts. Dabei wird von einem Elektromagneten ein magnetisches Feld erzeugt, welches das Magnetfeld des Permanentmagneten im Bereich des Stößels kompensiert, so dass der Stößel zum Auslösen des Leistungsschalters unter Freisetzung der in der Feder gespeicherten Energie in Richtung seiner Längsachse verschoben wird.
- Nachteilig ist dabei, dass an den Elektromagneten eine relativ hohe elektrische Spannung angelegt werden muss, um einen entsprechend schnellen Stromanstieg und damit einen schnellen Aufbau des magnetischen Feldes des Elektromagneten zu erreichen. Dazu muss der Auslöser die erforderliche elektrische Energie relativ schnell bereitstellen können, was mit einer entsprechenden Dimensionierung und entsprechenden Kosten verbunden ist. Nachteilig ist dabei außerdem, dass die für den Elektromagneten bereitgestellte Energie weder einen Beitrag zur Beschleunigung der Auslösung liefert noch anderweitig genutzt werden kann.
- Die Aufgabe der Erfindung ist es, einen elektromechanischen Auslöser für einen Leistungsschalter und einen entsprechenden Leistungsschalter anzugeben, der zum Auslösen relativ wenig elektrische Energie benötigt.
- Die Aufgabe wird bezogen auf den elektromagnetischen Auslöser und bezogen auf den Leistungsschalter durch die Merkmale der Ansprüche 1 und 2 gelöst; die Unteransprüche betreffen vorteilhafte Ausgestaltungen.
- Die Lösung sieht bezogen auf den elektromechanischen Auslöser als auch auf den Leistungsschalter vor, dass die Bewegung des Aktuators mittels eines piezoaktiven Polymers erfolgt, das zwischen zwei einander gegenüberliegenden Elektroden angeordnet ist, an welche zum Bewegen des Aktuators eine Gleichspannung angelegt wird. Der auf dem piezoelektrischen Effekt basierende elektromechanische Auslöser auf Basis eines piezoaktiven Polymers kann die vom Auslöser bereitgestellte elektrische Energie direkt in eine mechanische Bewegung des Aktuators umsetzen. Das piezoelektrische Polymer ermöglicht eine schnellere Auslösung und damit eine günstigere und sicherere Auslösecharakteristik. Kostenvorteile ergeben sich weiter dadurch, dass insgesamt weniger Bauteile eingesetzt werden müssen und sich auch die Elektronik insgesamt einfacher dimensionieren lässt.
- Technisch einfach ist es, wenn das Polymer als Polymerschaum ausgebildet ist. Derartige Polymerschäume können die vom Auslöser bereitgestellte elektrische Energie direkt in eine mechanische Bewegung umsetzen. Der Polymerschaum wird dabei durch Gasentladungen in den Poren elektrisch polarisiert und kann so mittels einer einfachen Plattenkondensator-Anordnung mittels eines elektrischen Feldes zur Kontraktion und Expansion angeregt werden. Dabei erzielt man mit Polymerschaum im Vergleich zu herkömmlichen Piezokristallen bei gleicher Spannung deutlich größere Längenänderungen.
- Eine technisch einfache Lösung sieht vor, dass der Aktuator als Stößel ausgebildet ist, welcher mittels des piezoaktiven Polymers in Richtung seiner Längsachse verschoben wird.
- Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer Zeichnung näher beschrieben. Es zeigen:
-
1 einen Leistungsschalter mit einem elektromechanischen Auslöser in einer schematischen Darstellung und -
2 den Auslöser gemäß1 in einer vergrößerten Darstellung. -
1 zeigt in einer schematischen Darstellung einen Ausschnitt eines Leistungsschalters in Form eines Niederspannungs-Leistungsschalters mit einem elektromechanischen Auslöser1 . Oberhalb des Auslösers1 befindet sich die Elektronik2 des Leistungsschalters, unterhalb ein Stromwandler3 , der einen elektrischen Leiter umfasst, dessen Strombahnen4 ,5 in der1 beidseitig vom Stromwandler3 dargestellt sind. Weiter ist im Bereich des Auslösers1 ein Hebel6 , (auch Kicker) genannt, angeordnet, der um eine Drehachse7 verschwenkbar ist und vom Auslöser1 betätigt wird. Beim Betätigen des Hebels6 bewegt sich dessen unteres Ende in Richtung des Pfeils8 , wodurch die gegenüberliegende Spitze9 eine nicht gezeigte vorgespannte Klinke entklinkt, wodurch wiederum die Schaltkontakte des Leistungsschalters (nicht gezeigt) getrennt werden, um den Stromfluss zu unterbrechen. - Zum Bewegen des Hebels
6 wird ein Aktuator10 in Form eines zylindrischen Stößels11 bewegt, d. h. in Längsrichtung des Stößels11 verschoben. Das Verschieben erfolgt durch Anlegen einer Gleichspannung an zwei Elektroden12 , die plattenförmig ausgebildet und parallel zueinander angeordnete sind und zwischen denen sich ein piezoaktives Polymer13 in Form eines Polymerschaums13a befindet. Die stößelseitige (untere) Elektrode12 ist in einem Gehäuse14 in Richtung der Stößellängsachse11a verschiebbar, wobei die Verschiebung durch Kontraktion oder Expansion des Polymerschaums13a erfolgt, je nach Polarität und Höhe der an die Elektroden12 über Zuleitungen12a angelegten Spannung. - Die Spannung zum Verschieben des Stößels
11 und damit zum Verschwenken des Hebels6 zum Auslösen des Leistungsschalters wird von der Elektronik2 ausgegeben, wenn der vom Stromwandler3 erfasste Strom einen vorgegebenen Stromwert überschreitet, was bei Überlast und bei Kurzschluss der Fall ist. -
2 zeigt den Auslöser gemäß1 in einer vergrößerten Darstellung.
Claims (6)
- Elektromechanischer Auslöser (
1 ) für einen Leistungsschalter, insbesondere Niederspannungsleistungsschalter, der zum Unterbrechen eines durch einen elektrischen Leiter (4 ,5 ) fließenden Stroms beim Auftreten einer Überlast dient, mit einem Aktuator (10 ), welcher bei Überschreitung eines vorgegebenen Stromwerts bewegt wird, um den Leistungsschalter auszulösen, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegung des Aktuators (10 ) mittels eines piezoaktiven Polymers (13 ) erfolgt, das zwischen zwei einander gegenüberliegenden Elektroden (12 ) angeordnet ist, an welche zum Bewegen des Aktuators (10 ) eine Gleichspannung angelegt wird. - Auslöser nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Polymer (
13 ) als Polymerschaum (13a ) ausgebildet ist. - Auslöser nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Aktuator (
10 ) als Stößel (11 ) ausgebildet ist, welcher mittels des piezoaktiven Polymers (13 ) in Richtung seiner Längsachse (11a ) verschoben wird. - Leistungsschalter, insbesondere Niederspannungsleistungsschalter, zum Unterbrechen eines durch einen elektrischen Leiter (
4 ,5 ) fließenden Stroms beim Auftreten einer Überlast, mit einem Aktuator (10 ), der bei Überschreitung eines vorgegebenen Stromwerts bewegt wird, um den Leistungsschalter auszulösen, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegung des Aktuators (10 ) mittels eines piezoaktiven Polymers (13 ) erfolgt, das zwischen zwei einander gegenüberliegenden Elektroden (12 ) angeordnet ist, an welche zum Bewegen des Aktuators (10 ) eine Gleichspannung angelegt wird. - Leistungsschalter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Polymer (
13 ) als Polymerschaum (13a ) ausgebildet ist. - Leistungsschalter nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Aktuator (
10 ) als Stößel (11 ) ausgebildet ist, welcher mittels des piezoaktiven Polymers (13 ) in Richtung seiner Längsachse (11a ) verschoben wird.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE200710022458 DE102007022458A1 (de) | 2007-05-09 | 2007-05-09 | Elektromechanischer Auslöser für einen Leistungsschalter und Leistungsschalter mit einem solchen Auslöser |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE200710022458 DE102007022458A1 (de) | 2007-05-09 | 2007-05-09 | Elektromechanischer Auslöser für einen Leistungsschalter und Leistungsschalter mit einem solchen Auslöser |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE102007022458A1 true DE102007022458A1 (de) | 2008-11-13 |
Family
ID=39829472
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE200710022458 Ceased DE102007022458A1 (de) | 2007-05-09 | 2007-05-09 | Elektromechanischer Auslöser für einen Leistungsschalter und Leistungsschalter mit einem solchen Auslöser |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE102007022458A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2017055019A1 (de) * | 2015-09-29 | 2017-04-06 | Siemens Aktiengesellschaft | Anordnung und verfahren zum auslösen einer schaltbewegung eines leistungsschalters |
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2007
- 2007-05-09 DE DE200710022458 patent/DE102007022458A1/de not_active Ceased
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WO2017055019A1 (de) * | 2015-09-29 | 2017-04-06 | Siemens Aktiengesellschaft | Anordnung und verfahren zum auslösen einer schaltbewegung eines leistungsschalters |
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